Erfahrungsbericht Hersteller Henry Shires, Firma "Tarptent", Modell Contrail (Einwandzelt, 700 Gramm) + Aufstellstange (ca. 50 Gramm, die gibt es nur als Option)
Gekauft: Frühjahr 2010 bei Sack und Pack für 239 Euro
Benutzt insgesamt 45 Tage. Fast jeden Tag gab es Regen, teilweise sehr stark. Oft starker Wind.
Weiterer Erfahrungsbericht und Fotos hier:
http://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php?25986-Tarptent-Contrail&highlight=contrail
Fotos:
Ohne mit der von mir empfohlenen Zusatzabspannung an der Aufstellstange und am Fußende sieht man, das es etwas "schlapp" dasteht. Und mit der Perspektive von der Seite lässt sich erahnen, dass so am Fußende auf der Außenhaut Wasser stehen kann.
Im Zelt liegt eine Neoair Large (63 cm breit) und links das weiße ist ein Seideninlet.
Packmaß:
Mit 35 mal 10 Zentimeter sehr klein. Lässt sich gut am bzw im Rucksack bzw am Fahrrad in einer Hinterradtasche oder hinten längs auf dem Träger transportieren. Oder in einem 1,5-Liter-Getränkehalter am Rad.
Das ist ein Baustein meines Konzepts, auf dem Rad nur mit zwei Hinterradtaschen und einem Sea-to-Summit-Packsack auszukommen. Keine vorderen Taschen und Lowrider bedeuten zwei Kilo und 130 Euro weniger...
Die Aufbaustange hat drei Teile, Packmaß ist circa 38 cm.
Aufbau:
Geht innerhalb von zwei Minuten. Allerdings sollte man nach dem provisorischen Einstecken der Heringe nochmal präzise nachjustieren. Ich hatte erst nach zehn Tagen den Dreh raus. Deshalb meine Tipps:
Ganz wichtig ist dabei, dass vor (!)dem Aufstellen des Zeltes das vordere Seil von den unteren Zeltecken bis zum Badewannenboden ganz entspannt ist, d. h. Maximale Länge hat.
Zuerst am Fußende Heringe befestigen. Dann die Aufstellstange oben durchs Lüftungsloch führen. Darauf an einer Seite am Kopfende den Hering in den Boden, dann die Stange hochstellen und mit der anderen Hand den zweiten Hering am Kopfende in den Boden. Dann (wichtig) die kurzen Stangen am Fußende mit dem unteren Bereich ganz leicht nach innen anwinkeln. Damit ist etwas Spannung vom Badewannenboden genommen und die Außenwand steht am Fußende leicht schräg nach innen – Vorteil bei Regen.
Dann am Kopfende die Heringe so positionieren, dass der untere Bereich des Zeltes an beiden Seiten eine gerade Linie bildet.
Abbau:
Geht ganz fix - vielleicht zwei Minuten?
Regen:
Kleiner Problembereich des Zeltes. Nicht, weil Wasser oben oder unten durchkommt – es ist superdicht.
Ganz schlecht ist, das sich im Fußbereich eine Lache auf dem Zeltstoff der Außenhaut bildet, das könnnen bis zwei Liter Wasser sein. Der kleiner See drückt dort die Außenhaut nach unten. Berührt man mit dem Schlafsack bzw. Füßen dann zwangsläufig die Außenhaut, wird der Schlafsack dort etwas feucht.
Behebung des Problems: Im Fußbereich ist in der Mitte oben eine Schlaufe angebracht. Ich habe das Wasser-Problem dadurch behoben, dass ich da eine Leine angebracht habe. Die ging hoch zum Lenker meines Fahrrades, dass ich auf den Boden gelegt habe. Damit wurde der Zeltteil im Fußbereich in der Mitte nach oben gezogen, das Wasser floss also seitlich ab. Gleichzeitig muss man jedoch oben an der Aufstellstange unbedingt eine weitere Abspannung machen, damit das ganze straff gespannt steht.
Hört sich sehr negativ an, deshalb die Ergänzung: Bei starkem Regen hatten andere Zelter zeitgleich Wassereinbrüche. Und die hatten zum Teil hochwertige, schwere, nicht ganz billige Markenzelte...
Ich nur einen etwas feuchten Schlafsack im Fußbereich.
Übrigens: Die Nähte habe ich nur zum Teil abgedichtet. Grund: Ich habe abgedichtete und nicht abgedichtete Bereiche verglichen – macht keinen Unterschied, waren alle dicht. Eigentlich ist abdichten unnötig.
Unten schützt der "Badewannen-Boden sehtr gut vor Regen/Bodenfeuchte.
Und: Das Zelt trocknet schnell, ein echter Vorteil.
Hitze:
Super Lüftung. Man schläft fast wie unter freim Himmel. Es wrd bei starker Sonneneinstrahlung und Windstille nicht heißer als draußen. Am Fußteil lässt sich das Zelt absenken, dann ist die Belüftung geringer (bei Kälte sinnvoll).
Platz:
Am Kopfbereich breite circa 115, am Fußbereich rund 100 cm. Länge rund 220 cm. Höhe rund 115 cm. Die Grundfläche ist sehr gut nutzbar, weil das Fliegengitter als Verbindung zur Zeltaußenseite erstmal nach außen zeigt. Anders sieht es mit der Höhe aus: Oben läuft das Zelt spitz und schmal zu. Zur Not können zwei Personen mit je 50 breiten Luft-Matratzen drin schlafen. Ich habe eine 63cm breite Neoair, seitlich sind also noch gut 35 Zentimeter Platz für Kleinkram und Gepäckstücke.
Aufrichten/Sitzen: Dabei stößt man mit dem Kopf schnell an die "Decke", weil die Richtung Fußende niedriger wird. Mann muss also beim Hinsetzen mit dem Hintern/Rücken Richtung Zelteingang rutschen oder sich Richtung Zelteingang drehen. Ist also eher ein Schlafzelt, kein Aufenthaltsraum.
Apsis: Reicht für zwei Fahrradhinterradtaschen, Helm und Kleinkram. Zur Not kann dort gekocht werden. Ist aber nur mit anstrengender Körperhaltung möglich.
Wind:
Das Zelt ist erstaunlich windstabil. Ich war mal bei starken Böen auf einen Campingplatz, wo ein anderes Zelt davongeflogen ist. Das Contrail hat bei den Böen nachgegeben, und stand dann wieder gerade. Es ist also recht flexibel. Allerdings ist es auf der anderen Seite sicher nicht für orkanartigen Sturm geeignet – ich habe es allerdings nicht probiert. Vielleicht steckt es das auch weg... lange Brücken, Flugzeugflügel etc werden so konstruiert, as sie nachgeben, um Belastungsspitzen gering zu halten. Man kann das Contrail windstabiler machen, indem man den Fußteil absenkt, dann ist das Zelt flacher und der Wind kann schlechter unten angreifen (habe ich allerdings bisher nicht probiert). Mit der Absenkung würde es im Fußbereich allerdings nochmal niedriger werden.
Kondenswasser:
Sehr wenig, weil hervorragende Belüftung durch das umlaufende Fliegengitter zwischen Zeltwänden und Boden (das ist übrigens so fein, das selbst die winzigen schottischen Midgets nicht durchkommen – sehr gut!). Falls es doch bei längerem Regen und feuchten Witterungsbedingungen Kondens gibt, bekommt man im Fußbereich einen feuchten Schlafsack, wenn man an die obere Zeltwand stößt. Im Kopfbereich des Zeltes istz die Außenhaut so steil, dass Kondenswasser zu Tröpfchen wird, die seitlich abfließen und in den Spalt zwischen Zeltboden und Außenwand fallen - damit durch das Fliegennetz und nach draußen. Genial!
Unangenehm ist folgendes: Krabbelt man morgens aus dem Zelt und richtig sich im Eingangsbereich auf, kommen die Hinterbacken leicht an die obere Zeltplane, die vom Kondens feucht ist. "Vorteil": Damit ist man wach...
Verarbeitung:
Erscheint mir sehr gut, habe da aber wenig Vergleichserfahrungen. Nach 40 Tagen Benutzung bei häufig starkem Wind und täglichen Regenschauern bis Starkregen habe ich keinen Verschleiss feststellen können – alles sieht aus wie neu. Die dünne Aluaufstellstange wirkt sehr fragil. Ich hatte mich da morgens mal drauf abgestützt (trantütig vor Kaffeegenuss...), um mir einen Schuh anzuziehen. Die rund 30 Kilo Belastung hat keine Wirkung gehabt. Ist es windig, gibt das Zelt in denm Böen nach. Dehalb wird die Stange auch kaum belastet.
Euin Vergleich: Als ich in Schottland/England unterwegs war, fuhr zeitgleich ein anderer Radler die gleiche Strecke. Er hat in den fünf Wochen zwei Zelte verschlissen. An einem Wechsel brach das Gestänge, Ersatzgestänge passend war nicht aufzutreiben. Es folgte ein teures Paket nach Deutschland. Ein Billigzelt als Ersatz hielt nur ein paar Nächte durch. Die restlichen Tage machte es bei ihm dann ein Exemplar von Vaude. Satte 900 Euro Ausgabe für Zelt inerhalb fünf Wochen...
Weiterer Vorteil beim Contrail: Sollte die Aufstellstange doch mal brechen, kann man die mit ein paar Holzstücken und Ducktape wieder richten (falls man keine Reparaturhülse dabei hat...) oder einfach einen dünnen Ast auf die richtige Länge zurechtschneiden.
Tricks
Mehrmals war das Zelt morgens leicht zusammengesackt. Ich habe lange gebraucht, um die Ursache zu finden. Zuerst dachte ich, das sich das Material bei Temperaturunterschieden/Nässe ausdehnt bzw. zusammenzieht. Das ist nicht der Fall. Ursache: Ist der Boden weich und es ist windig, bewegt sich die Aufstelstange wie schon beschrieben. Dafurch bohrt sie sich langsam in den Boden, bis zu drei Zentimetern. Das passiert auch mit den beiden kurzen Stangen am Fußende. Dann hängt die Zeltplane nur noch schlapp herunter. Abhilfe: Entweder drei spezielle Untersetzer kaufen (Stück circa 2,50 Euro) oder die Verschlüsse von Getränkeflaschen nehmen – die sind gratis.
Der Zeltboden ist sehr glatt. Bei kleinstem Gefälle rutscht die Neoair nach unten. Abhilfe schaffen dünne Striche Nahtkleber auf dem Boden, darauf etwas Talkum.
Fazit:
Ich empfehle das Zelt sehr für Touren mit geringer Regenwahrscheinlichkeit in eher trockenen Gegenden, die auch etwas windig sein können.
Bei mehr Regen bzw feuchteren Gegenden würde ich eher ein Tarptent kaufen, das eine rundliche Form hat, damit man nicht an die bei Kondens leicht feuchten Wände stößt und im Fußbereich kein "See" auf der Außenhaut entstehen kann. Das sind die Modelle Rainbow (910 Gramm) und Double Rainbow (1165 Gramm bei zwei Eingängen!) oder Squall 2 (940 Gramm plus Trekkingstöcke als Aufstellstangen). Nachteile: die sind etwas teurer, schwerer und haben ein größeres Packmaß, sind aber immer noch sehr leicht und klein. Die genannten haben auch mehr Platz im Inneren. Beim Rainbow kann man sich wahrscheinlich auch mit 185 cm Körpergröße gut aufrichten, was im Contrail kaum möglich ist.
Meiner Ansicht nach könnte das Contrail fünf Zentimeter kürzer sein, aber dafür im Fußbereich unbedingt fünf bis zehn Zentimeter höher. Das würde Packmaß und Gewicht kaum erhöhen.
Die Relationen Preis-Leistung und Preis-Gewicht sind trotzdem hervorragend. Preisunabhängig gibt es sicher bessere Zelte. Leichtere (also unter 700 Gramm) mit ähnlichen Qualitäten wie beim Contrail sind meines Wissens nicht auf dem Markt. Da Zelt wird im Packsack und mit vier superleichten und stabilen Easton-Heringen geliefert (die können sich allerdings bei starkem Wind und feuchtem Untergrund wie nasser Wiese lockern).
Ich würde mir mit diesen Erfahrungen auf jeden Fall wieder ein Einwandzelt kaufen, auf jeden Fall eines der Firma Tarptent - aber nun das Rainbow.
www.tarptent.com
www.sackundpack.de
Gekauft: Frühjahr 2010 bei Sack und Pack für 239 Euro
Benutzt insgesamt 45 Tage. Fast jeden Tag gab es Regen, teilweise sehr stark. Oft starker Wind.
Weiterer Erfahrungsbericht und Fotos hier:
http://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php?25986-Tarptent-Contrail&highlight=contrail
Fotos:
Ohne mit der von mir empfohlenen Zusatzabspannung an der Aufstellstange und am Fußende sieht man, das es etwas "schlapp" dasteht. Und mit der Perspektive von der Seite lässt sich erahnen, dass so am Fußende auf der Außenhaut Wasser stehen kann.
Im Zelt liegt eine Neoair Large (63 cm breit) und links das weiße ist ein Seideninlet.
Packmaß:
Mit 35 mal 10 Zentimeter sehr klein. Lässt sich gut am bzw im Rucksack bzw am Fahrrad in einer Hinterradtasche oder hinten längs auf dem Träger transportieren. Oder in einem 1,5-Liter-Getränkehalter am Rad.
Das ist ein Baustein meines Konzepts, auf dem Rad nur mit zwei Hinterradtaschen und einem Sea-to-Summit-Packsack auszukommen. Keine vorderen Taschen und Lowrider bedeuten zwei Kilo und 130 Euro weniger...
Die Aufbaustange hat drei Teile, Packmaß ist circa 38 cm.
Aufbau:
Geht innerhalb von zwei Minuten. Allerdings sollte man nach dem provisorischen Einstecken der Heringe nochmal präzise nachjustieren. Ich hatte erst nach zehn Tagen den Dreh raus. Deshalb meine Tipps:
Ganz wichtig ist dabei, dass vor (!)dem Aufstellen des Zeltes das vordere Seil von den unteren Zeltecken bis zum Badewannenboden ganz entspannt ist, d. h. Maximale Länge hat.
Zuerst am Fußende Heringe befestigen. Dann die Aufstellstange oben durchs Lüftungsloch führen. Darauf an einer Seite am Kopfende den Hering in den Boden, dann die Stange hochstellen und mit der anderen Hand den zweiten Hering am Kopfende in den Boden. Dann (wichtig) die kurzen Stangen am Fußende mit dem unteren Bereich ganz leicht nach innen anwinkeln. Damit ist etwas Spannung vom Badewannenboden genommen und die Außenwand steht am Fußende leicht schräg nach innen – Vorteil bei Regen.
Dann am Kopfende die Heringe so positionieren, dass der untere Bereich des Zeltes an beiden Seiten eine gerade Linie bildet.
Abbau:
Geht ganz fix - vielleicht zwei Minuten?
Regen:
Kleiner Problembereich des Zeltes. Nicht, weil Wasser oben oder unten durchkommt – es ist superdicht.
Ganz schlecht ist, das sich im Fußbereich eine Lache auf dem Zeltstoff der Außenhaut bildet, das könnnen bis zwei Liter Wasser sein. Der kleiner See drückt dort die Außenhaut nach unten. Berührt man mit dem Schlafsack bzw. Füßen dann zwangsläufig die Außenhaut, wird der Schlafsack dort etwas feucht.
Behebung des Problems: Im Fußbereich ist in der Mitte oben eine Schlaufe angebracht. Ich habe das Wasser-Problem dadurch behoben, dass ich da eine Leine angebracht habe. Die ging hoch zum Lenker meines Fahrrades, dass ich auf den Boden gelegt habe. Damit wurde der Zeltteil im Fußbereich in der Mitte nach oben gezogen, das Wasser floss also seitlich ab. Gleichzeitig muss man jedoch oben an der Aufstellstange unbedingt eine weitere Abspannung machen, damit das ganze straff gespannt steht.
Hört sich sehr negativ an, deshalb die Ergänzung: Bei starkem Regen hatten andere Zelter zeitgleich Wassereinbrüche. Und die hatten zum Teil hochwertige, schwere, nicht ganz billige Markenzelte...
Ich nur einen etwas feuchten Schlafsack im Fußbereich.
Übrigens: Die Nähte habe ich nur zum Teil abgedichtet. Grund: Ich habe abgedichtete und nicht abgedichtete Bereiche verglichen – macht keinen Unterschied, waren alle dicht. Eigentlich ist abdichten unnötig.
Unten schützt der "Badewannen-Boden sehtr gut vor Regen/Bodenfeuchte.
Und: Das Zelt trocknet schnell, ein echter Vorteil.
Hitze:
Super Lüftung. Man schläft fast wie unter freim Himmel. Es wrd bei starker Sonneneinstrahlung und Windstille nicht heißer als draußen. Am Fußteil lässt sich das Zelt absenken, dann ist die Belüftung geringer (bei Kälte sinnvoll).
Platz:
Am Kopfbereich breite circa 115, am Fußbereich rund 100 cm. Länge rund 220 cm. Höhe rund 115 cm. Die Grundfläche ist sehr gut nutzbar, weil das Fliegengitter als Verbindung zur Zeltaußenseite erstmal nach außen zeigt. Anders sieht es mit der Höhe aus: Oben läuft das Zelt spitz und schmal zu. Zur Not können zwei Personen mit je 50 breiten Luft-Matratzen drin schlafen. Ich habe eine 63cm breite Neoair, seitlich sind also noch gut 35 Zentimeter Platz für Kleinkram und Gepäckstücke.
Aufrichten/Sitzen: Dabei stößt man mit dem Kopf schnell an die "Decke", weil die Richtung Fußende niedriger wird. Mann muss also beim Hinsetzen mit dem Hintern/Rücken Richtung Zelteingang rutschen oder sich Richtung Zelteingang drehen. Ist also eher ein Schlafzelt, kein Aufenthaltsraum.
Apsis: Reicht für zwei Fahrradhinterradtaschen, Helm und Kleinkram. Zur Not kann dort gekocht werden. Ist aber nur mit anstrengender Körperhaltung möglich.
Wind:
Das Zelt ist erstaunlich windstabil. Ich war mal bei starken Böen auf einen Campingplatz, wo ein anderes Zelt davongeflogen ist. Das Contrail hat bei den Böen nachgegeben, und stand dann wieder gerade. Es ist also recht flexibel. Allerdings ist es auf der anderen Seite sicher nicht für orkanartigen Sturm geeignet – ich habe es allerdings nicht probiert. Vielleicht steckt es das auch weg... lange Brücken, Flugzeugflügel etc werden so konstruiert, as sie nachgeben, um Belastungsspitzen gering zu halten. Man kann das Contrail windstabiler machen, indem man den Fußteil absenkt, dann ist das Zelt flacher und der Wind kann schlechter unten angreifen (habe ich allerdings bisher nicht probiert). Mit der Absenkung würde es im Fußbereich allerdings nochmal niedriger werden.
Kondenswasser:
Sehr wenig, weil hervorragende Belüftung durch das umlaufende Fliegengitter zwischen Zeltwänden und Boden (das ist übrigens so fein, das selbst die winzigen schottischen Midgets nicht durchkommen – sehr gut!). Falls es doch bei längerem Regen und feuchten Witterungsbedingungen Kondens gibt, bekommt man im Fußbereich einen feuchten Schlafsack, wenn man an die obere Zeltwand stößt. Im Kopfbereich des Zeltes istz die Außenhaut so steil, dass Kondenswasser zu Tröpfchen wird, die seitlich abfließen und in den Spalt zwischen Zeltboden und Außenwand fallen - damit durch das Fliegennetz und nach draußen. Genial!
Unangenehm ist folgendes: Krabbelt man morgens aus dem Zelt und richtig sich im Eingangsbereich auf, kommen die Hinterbacken leicht an die obere Zeltplane, die vom Kondens feucht ist. "Vorteil": Damit ist man wach...
Verarbeitung:
Erscheint mir sehr gut, habe da aber wenig Vergleichserfahrungen. Nach 40 Tagen Benutzung bei häufig starkem Wind und täglichen Regenschauern bis Starkregen habe ich keinen Verschleiss feststellen können – alles sieht aus wie neu. Die dünne Aluaufstellstange wirkt sehr fragil. Ich hatte mich da morgens mal drauf abgestützt (trantütig vor Kaffeegenuss...), um mir einen Schuh anzuziehen. Die rund 30 Kilo Belastung hat keine Wirkung gehabt. Ist es windig, gibt das Zelt in denm Böen nach. Dehalb wird die Stange auch kaum belastet.
Euin Vergleich: Als ich in Schottland/England unterwegs war, fuhr zeitgleich ein anderer Radler die gleiche Strecke. Er hat in den fünf Wochen zwei Zelte verschlissen. An einem Wechsel brach das Gestänge, Ersatzgestänge passend war nicht aufzutreiben. Es folgte ein teures Paket nach Deutschland. Ein Billigzelt als Ersatz hielt nur ein paar Nächte durch. Die restlichen Tage machte es bei ihm dann ein Exemplar von Vaude. Satte 900 Euro Ausgabe für Zelt inerhalb fünf Wochen...
Weiterer Vorteil beim Contrail: Sollte die Aufstellstange doch mal brechen, kann man die mit ein paar Holzstücken und Ducktape wieder richten (falls man keine Reparaturhülse dabei hat...) oder einfach einen dünnen Ast auf die richtige Länge zurechtschneiden.
Tricks
Mehrmals war das Zelt morgens leicht zusammengesackt. Ich habe lange gebraucht, um die Ursache zu finden. Zuerst dachte ich, das sich das Material bei Temperaturunterschieden/Nässe ausdehnt bzw. zusammenzieht. Das ist nicht der Fall. Ursache: Ist der Boden weich und es ist windig, bewegt sich die Aufstelstange wie schon beschrieben. Dafurch bohrt sie sich langsam in den Boden, bis zu drei Zentimetern. Das passiert auch mit den beiden kurzen Stangen am Fußende. Dann hängt die Zeltplane nur noch schlapp herunter. Abhilfe: Entweder drei spezielle Untersetzer kaufen (Stück circa 2,50 Euro) oder die Verschlüsse von Getränkeflaschen nehmen – die sind gratis.
Der Zeltboden ist sehr glatt. Bei kleinstem Gefälle rutscht die Neoair nach unten. Abhilfe schaffen dünne Striche Nahtkleber auf dem Boden, darauf etwas Talkum.
Fazit:
Ich empfehle das Zelt sehr für Touren mit geringer Regenwahrscheinlichkeit in eher trockenen Gegenden, die auch etwas windig sein können.
Bei mehr Regen bzw feuchteren Gegenden würde ich eher ein Tarptent kaufen, das eine rundliche Form hat, damit man nicht an die bei Kondens leicht feuchten Wände stößt und im Fußbereich kein "See" auf der Außenhaut entstehen kann. Das sind die Modelle Rainbow (910 Gramm) und Double Rainbow (1165 Gramm bei zwei Eingängen!) oder Squall 2 (940 Gramm plus Trekkingstöcke als Aufstellstangen). Nachteile: die sind etwas teurer, schwerer und haben ein größeres Packmaß, sind aber immer noch sehr leicht und klein. Die genannten haben auch mehr Platz im Inneren. Beim Rainbow kann man sich wahrscheinlich auch mit 185 cm Körpergröße gut aufrichten, was im Contrail kaum möglich ist.
Meiner Ansicht nach könnte das Contrail fünf Zentimeter kürzer sein, aber dafür im Fußbereich unbedingt fünf bis zehn Zentimeter höher. Das würde Packmaß und Gewicht kaum erhöhen.
Die Relationen Preis-Leistung und Preis-Gewicht sind trotzdem hervorragend. Preisunabhängig gibt es sicher bessere Zelte. Leichtere (also unter 700 Gramm) mit ähnlichen Qualitäten wie beim Contrail sind meines Wissens nicht auf dem Markt. Da Zelt wird im Packsack und mit vier superleichten und stabilen Easton-Heringen geliefert (die können sich allerdings bei starkem Wind und feuchtem Untergrund wie nasser Wiese lockern).
Ich würde mir mit diesen Erfahrungen auf jeden Fall wieder ein Einwandzelt kaufen, auf jeden Fall eines der Firma Tarptent - aber nun das Rainbow.
www.tarptent.com
www.sackundpack.de
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