Walkerpfeiler

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  • Becks
    Freak

    Liebt das Forum
    • 11.10.2001
    • 19609
    • Privat

    • Meine Reisen

    Walkerpfeiler

    Morsche,
    auf http://www.ulrichprinz.de/alpin/fr/jorwalker/ sind Bilder druff sowie die Ausrüstung die die Jungs dabei hatten. Jetzt so ein paar Fragen am Rande:

    Ist da aus dem Board hier schon mal jmd. hoch und kann die Liste bestätigen ?
    Welches Biwakmaterial ist für eine Unternehmung geeignet ? Muß nicht so bequem sein wie mein Bett daheim aber abgefrorene Zehen will ich halt auch nicht riskieren.

    Welches ist die ideale Zeit für die Route ? Die Jungs sind im heißen Juli letztes Jahr da durch und trafen auf keine Eisplatten mehr. Das Jahr war allerdings auch ziemlich heiß.

    Wie sieht es mit Wasser aus ? Findet man da irgendwas (Eis, Schmelzwasser) ?

    Alex
    After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

  • ogi
    Erfahren
    • 17.02.2004
    • 112

    • Meine Reisen

    #2
    Hallo Becks

    Wir waren im Sommer etwa etwas später als in dem Bericht dort.

    Auch wenn im Bericht erwähnt wird, dass alles mit Kletterschuhen geklettert werden konnte, normal ist das nicht, letztes Jahr waren durch den heissen sommer andere Bedingungen als sonst. Wir sind schlussendlich nicht eingestiegen, da der Steinschlag hoch war.

    Ich hab auf der Seite keine Liste gesehen, aber bei den Schwierigkeiten wird wohl jeder nur das nötigste mitnehmen.

    Es ist auf jeden Fall eine ernste Angelegenheit .

    Was hast Du denn bisher schon gemacht und wie ist dein Kletterniveau ?

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    • Becks
      Freak

      Liebt das Forum
      • 11.10.2001
      • 19609
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Halle 7-, draußen kurv ich so im sechsten Grad rum. Und tourentechnisch: Palü östlicher Nordpfeiler, Salbit-Schien Südgrat und nochmal 2 Mehrseilrouten in der Gegend,Balmhornüberschreitung, Tödiüberschreitung und ne Batterie 3000er (25 glaub ich, hab aufgehört zu zählen) letztes Jahr. 4000er waren leider keine drin da uns das heiße Wetter im August alles vermasselt hatte. Ansonsten wäre Schreckhorn oder/und Lauteraarhorn dran gewesen. Dieses Jahr war ich leider bisher nur auf dem Mönch, 5 Tage auf Skitouren und 6 Tage beim Eisklettern unterwegs.

      Derzeitig trainier ich in der Mittagspause hier am Turm, etwa 1-1.5 h solo klettern um wieder fit zu werden und hoffe darauf daß in nächster Zeit wieder vermehrt was klettertechnisch in den Alpen drin ist.

      Alex
      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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      • ogi
        Erfahren
        • 17.02.2004
        • 112

        • Meine Reisen

        #4
        Dann würde ich Dir aber auf jeden Fall vorschlagen, noch einige Touren bis dahin zu unternehmen und vor allem schnell zu werden.

        Bei mir wird es diesen Sommer wohl nichts, weil mein Kletterpartner verletzt ist.

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        • Nicht übertreiben
          Hobbycamper
          Lebt im Forum
          • 20.03.2002
          • 6979
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Würd ich auch sagen, die Kletterschwierigkeit ist nicht das Problem, man muss in dem Gelände nur absolut sicher sein (mit 10+kg im Rucksack!Fallen sollte man auf keinen Fall), wer in ner 4 schon mal wackelt der sollte das nicht versuchen...
          und man muss schnell sein, 1800m sind nen Stückchen...also Standbauen und Sicherungen legen perfektionieren.
          Ach wichtig: Die Route nur mit einem eingespielten Team angehen, das kostet sonst auch wieder einiges an Zeit.

          Thorben

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          • felö
            Fuchs
            • 07.09.2003
            • 1976
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Hi Becks,
            möchte Dir nicht zu Nahe treten, aber da ist noch ganz schön viel Klettertraining notwendig, nach allem was ich über die Tour gehört habe + Rucksack!

            Würde empfehlen zumindest vorher einige Klassiker, die lange, schwer und vielleicht auch nicht unbedingt mit Bohrhaken abgesichert sind.

            Vielleicht Salbit Westgrat oder einige der Zwillingsturmrouten, Cassin am Badile, vielleicht was nettes im Rosengarten (ist aber weit): zu empfehlen die Steger an der Rosengartenostwand und halbwegs in der Nähe - kurz, heftig, nicht schlecht abgesichert: die Abadia an der Mittagflue (danach hat man u.U. einige Illusionen verloren) und vielleicht ´nen Grad schwieriger: Adlerauge am kleinen Wellhorn.

            Der Walker ist übrigens 2x Palü und deutlich steiler und im Gege´nsatz zum Palü kein Spaziergang.

            Trotzdem ganz viel Spaß beim Training und gutes Gelingen wünscht

            Felö

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            • Becks
              Freak

              Liebt das Forum
              • 11.10.2001
              • 19609
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Keine Sorge, Hals über Kopf stürze ich mich nicht in ein solches Vergnügen - ansonsten würde ich ja nicht im April mit den etwaigen Vorbereitungen im Juli/August anfangen..

              Das Biwak halte ich übrigens für die einfachste Sache an einer solchen Unternehmung. Im Sommer war ich auch schon ein paar mal in den Bergen ohne Zelt unterwegs und hab auf etwa 2400 m gepennt und die Nacht in Lappland (-20°C, freiliegend) war auch nicht gerade berauschend. Wasser schmelzen, kochen etc. bin ich eh gewohnt da ich entweder Zelt oder Winterräume bevorzuge.

              Sonst noch Ideen für interessante lange Routen, gerne auch mit Biwak ?

              Und jau, der Palü Ostpfeiler ist ein schöner Spaziergang

              Alex
              After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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              • felö
                Fuchs
                • 07.09.2003
                • 1976
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Habe früher auch mal vom Walker geträumt und einen Sommer ernsthaft daran gedacht, war dann zum Glück schlechtes Wetter. Bin damals viel klettermäßig ungterwegs gewesen. Im Klettergarten war da 7 bis 7+ in 80% der Fälle onsight drin, rotpunkt auch bis 9-, alpin bis etwa 7 wenn´s abgesichert war, hätte aber schon die Hosen voll gehabt, da das Ding echt lang ist und ein 6er mit rucksack und in einer Nordwand mit eiskalten Pfoten und alten Rostgurken ist nicht immer ein Genuß, zur Not sollte das ja auch mit Bollerschuhen gehen, oder?

                Nette Touren: vieles am Salbit, zum Test sicherlich auch der Wetsgrat (wie oben geschrieben)
                - nett für ein Kurzwochenende das Grimselgebiet
                - in den Dolomiten kann man sich gut an schlechte Absicherung und Bruch gewöhnen
                - kenne ich nicht, soll aber gut (und voll) sein: Direct Americaine an der Dru
                - jetzt fast schon zu warm: Maggia-Tal im Tessin, gibt´s Routen aller Schwierigkeitsgade bis 12 Seillängen
                - und einfach viel in den Klettergarten, ruhig auch mit Bollerschuhen

                Vielleicht fällt mir ja noch was ein, würde mich freuen, wenn Du ab und zu mal schreibst, wie´s läuft und wünsch Dir weiter viel Spaß

                Felö

                P.S.: Hast Du schon den Spraunzagrat auf den Morterratsch gemacht? Wenn ja, wie war´s? Gut zu finden?

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                • Becks
                  Freak

                  Liebt das Forum
                  • 11.10.2001
                  • 19609
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Ich kenn bisher den Südgrat am Salbit - schöne Kletterei mit den Kletterpatschen. So richtig fun hat mir aber der Palü östliche Nordpfeiler gemacht. Weg suchen, Sicherungen komplett selber legen - und 22 SL Vorstieg machen. Und so als krönender Abscluß dann nochmal die letzten 100 Hm im Eis Schrauben setzen und hochackern. Sehr goil aber ich war ehrlich gesagt ziemlich baff bei den Schwierigkeiten. 4+ war angegeben und mir schwante da Übles aber das Ganze ging ohne zitternde Knie auch mit den Bergstiefeln.

                  Auch cool wenn man es solo macht:
                  Piz Linard Überschreitung. Photo: http://www.funktion-online.de/linard.htm
                  Besseres Bild: http://www.romankoch.ch/cgi-bin/pdbV...le=gr0017p.jpg

                  Man läuft einfach das Tal rauf bis man den Klotz erreicht. Dort wo bei Link2 zentral das masivste Schneefeld sitzt geht am oberen Ende ein (etwas steinschlaggefährdere) Kamin rauf. Über den kommt man in das zwote Schneefeld welches mitten in der Wand sitzt. Im Frühjahr reicht es bis zum Sattel rauf der den rechts sitzenden Gipfel von einigen Gendarmen links vom Sattel trennt. Ist recht steil aber soll wohl machbar sein. Mir war die Route zu langweilig, ich bin am unteren Ende des zentralen Schneefelds einfach in die auf dem Bild rechts liegende Wand ausgewichen und durch diese zum Grat hochgeklettert. Unschwierige Kletterei im III.ten Grad würd ich mal sagen, aber sehr witzig. Dann dem Grat zum Gipfel gefolgt, zum Sattel abgestiegen und anschließend durch die Wände der Gendarmen und oben drüber zum links liegenden Grat rübergetigert.Von dort aus einfach dem Grat abwärts folgend zu dem am linken Bildrand liegenden Paß. Dort dem Grat weiter gefolgt und an seinem Ende irgendwo ein Schlupfloch nach unten zur Hütte gesucht.

                  Ach ja - da hatte ich mehr Muffensausen als am Palü

                  Mit Thorben ("nicht übertreiben") haben wir uns am zwoten Tag am Splügenpaß auch etwas vom Weg abgewendet und sind letztendlich 200 Hm irgendwo im Schnee (60°) und Fels (IV, tw. gefroren) frei zu nem Grat raufgehoppelt - sehr schicke Sache, mal abgesehn davon daß ich mit meinem Eisbeil seine Steigeisen von den Schuhen wegbrechen mußte weil die Sohlen sich in die Eisen reingefressen hatten.

                  Auch ne tolle Tour: Balmhorn Wildesiggrat. Sehr lang und seit mehreren Tagen war keiner vor uns die Route rauf. Keine Spuren, viel freier Tanz im Eis und nette Einlagen im Fels - sehr schön, tolle Tour.

                  Was ich noch machen will:
                  Bifertenstock. Ist zum Gipfel hin erstmal ein Tanz in einem Schuttband. Man muß durch drei Kessel tapern, immer einem Felsband folgend. Sicherung ist nicht drin, alles bröselig und mit Kies und Sand gefüllt. Beim ersten Anlauf hat uns der Bursche schlichtweg abserviert

                  Und auch auf dem Programm steht noch das Schreckhorn. Mir ham die Bilder in einem Buch hier gefallen, da muß ich rauf.


                  Alex
                  After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                  • ogi
                    Erfahren
                    • 17.02.2004
                    • 112

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von Becks
                    Keine Sorge, Hals über Kopf stürze ich mich nicht in ein solches Vergnügen - ansonsten würde ich ja nicht im April mit den etwaigen Vorbereitungen im Juli/August anfangen..
                    Hab ich das jetzt richtig verstanden, Du willst diesen Sommer darauf ?

                    Ehrgeiz ist schon gut, aber bitte nicht übertreiben.

                    Schau Dir doch mal auf dieser Seite an, was der Ulrich Prinz schon so alles in seinem Tourenbuch stehen hat, das ist dann ein guter Anhaltspunkt für dich zu erkennen, wann Du evt. für solche Touren bereit bist.

                    Der Walkerpfeiler ist ja nicht umsonst immer noch ein Prestigeobjekt für gute Alpinisten.

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                    • Becks
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 11.10.2001
                      • 19609
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Nö, ist verschoben - aber nicht aufgehoben.

                      Naja, wenn ich die Liste von Ulrich zuerst abarbeiten würde wär ich in 20 Jahren noch nicht den Pfeiler rauf. Ich denk ich gönn mir noch ein paar interessantere mehrtägige Klettertouren im alpinen Gelände, geh noch etwas im Winter zum Eisklettern, versuch mich mal im Mixed-Gelände und üb am Fels. Und dann steig ich ein.

                      Jetziger Stand: wenn Wettertechnisch und Zeittechnisch machbar ist die Schreckhornsüdwand in Kombination mit dem Lauteraarhorn dran. 600 Hm in einer Südwand (ohne Eis) mit ner V- als Schlüsselstelle pack ich. An der Ringelspitz hatten wir auch ne IV am Gipfelturm die zudem noch gefroren war. Ging auch.

                      Alex
                      After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                      • Michael Boos
                        Erfahren
                        • 22.10.2003
                        • 331

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Na, Becks, Du kannst das selber beurteilen. Auf Deine Frage nach weitern Vorbereitungstouren hier einige proposals:

                        Im Montblanc-Gebiet:
                        Gervasutti-Pfeiler Montblanc du Tacul
                        Boccalate-Pfeiler ebenda
                        Frendopfeiler auf die Aig. du Midi
                        gesamter Papillonsgrat an der Aig. du Peigne
                        Petites Jorasses W-Wand (hat einige längere Routen)
                        Grands Charmoz-Grépon-Überschreitung
                        Aig. Noire S-Grat (ev. Peuterey Intégrale)
                        Droites NE-Pfeiler (klass., nicht Direkteinstieg)
                        Petit Dru N-Wand

                        in den übrigen Alpen:
                        Badile N-Kante und danach die NE-Wand (Cassin)
                        Stockhorn S-Grat - Bietschhorn SE-Grat
                        Piz Palü Bumiller (zentraler N-Pfeiler) und Spinas (westl. N-Pfeiler)

                        Das sind nicht "must have"-Routen, sondern gute Vorbereitungstouren von der Länge und Schwierigkeit her,ohne selber so lang zu sein.

                        Korrektur: der Walker selbst ist nicht 1'800 m lang, sondern 1'200m

                        Viel Spass. Ich werde mich diesen Sommer auch in (bzw. um) Chamonix herumtreiben - gefällt mir dort halt schon sehr gut

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                        • felö
                          Fuchs
                          • 07.09.2003
                          • 1976
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          @ Michael
                          Vom Palü Mittelpfeiler würde ich abraten, ist ziemlich gefährlich, da kommt ganz schön viel Schrott runter.
                          Habe mal ´nen Sommer in Samedan gearbeitet, da hat´s 2 Erfahrene gekostet - Eisschlag.
                          Wir selbst waren vor vielen Jahren nicht abgeneigt den Mittelpfeiler zu machen, haben uns dann aber u.a. wegen des Wetters für den leichteren Ostpfeiler entschieden und konnten beobachten, wie an diesem Tag über den Mittelpfeiler ´ne ordentliche Steinlawine ging (manchmal braucht man auch Glück im Leben).
                          Ich weiß aber nicht, wie es zu Winter-Frühjahrsbedingungen ist.

                          Gruß Felö

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                          • Michael Boos
                            Erfahren
                            • 22.10.2003
                            • 331

                            • Meine Reisen

                            #14
                            @felö:
                            Eislawinen: tageszeit-unabhängig. Schnelligkeit im Zustieg und kluge Routenwahl sinnvoll.
                            Steinschlag: tageszeit-abhängig. Früh einsteigen, sodasss bei Helligkeit der Sattel erreicht ist und die erste Felsseillänge angegangen werden kann. Da es bloss fünf SL sind, die zumeist auch etwa der Pfeilerkante folgen, wird der Steinschlag kaum problematisch. Biwak vermeiden - wird Becks dort kaum machen müssen.

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                            • felö
                              Fuchs
                              • 07.09.2003
                              • 1976
                              • Privat

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                              #15
                              Zitat Michael:
                              Eislawinen: tageszeit-unabhängig.
                              Schnelligkeit im Zustieg und kluge Routenwahl sinnvoll.

                              Hätte die Tour früher gerne gemacht, hasse aber objektive Gefahren und liebe meine 2 Kinder

                              Gruß Felö

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                              • Becks
                                Freak

                                Liebt das Forum
                                • 11.10.2001
                                • 19609
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                                #16
                                Keine Sorge, es gibt genügend Routen in den Alpen, da muß ich nicht auch noch über die dritte auf den Palü rauf (Normalweg u. östlicher Nordpfeiler). Die anderen Vorschläge von Michael klangen jedenfalls auch sehr interessant.

                                Alex
                                After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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                                • felö
                                  Fuchs
                                  • 07.09.2003
                                  • 1976
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Meine Worte

                                  Felö

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                                  • Michael Boos
                                    Erfahren
                                    • 22.10.2003
                                    • 331

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    @felö:
                                    Eisschlag gibz auch auf der Montblanc-Normalroute von der Grands Mulets aus sowie beim Aufstieg zum Grand Combin über den Corridor, oder beim Lyskamm, wenn man da (wie die meisten) nach links ausholt auf dem Zwillingsgletscher unterm Felikjoch.
                                    Bist Du mal vom Jungfraujoch zur Mönchsjochhütte gegangen? Ich bin da mal an Ostern mit den Skis und einer Gruppe hin, und ich hatte noch nie so lange im Stollenausgang mit Sonnencreme applizieren, die Nase putzen, die Brille reinigen, die Felle drauftun, dann noch was trinken etc. vertrödelt - dem verdanke ich heute mein Leben: als wir dann losliefen und knapp unter den Mönch kamen, da sah ich aus dem Augenwinkel, wie sich ganz oben eine Wolke bildete und rasch grösser wurde beim runterkommen. Ich schrie "umkehren" und rannte los. Die Wolke stellte sich direkt auf dem Eisabbruch der Südwand auf und das Eis krachte drunter wie ein Kartenhaus zusammen. Wir hatten Glück und wurden nur etwas von der Schneestaubwolke angehaucht. Man sieht dort auf dem flachen Gletscher manchmal die Pistenspur des Motorschlittens der Mönchsjochhütte, die seither einen rechten Bogen südwärts unterm Mönch vorbei macht. Das hätte damals nichts genützt: Soweit man den Gletscher runtersah, hat der Lawinenkegel die nicht gerade kleinen Spalten topfeben aufgefüllt gehabt. Das war eine Schnee- und Eislawine, wie sie nicht gerade zu erwarten war.
                                    Was ich sagen wollte damit: Eisschlag ist immer tageszeitlich unabhängig und kommt eigentlich ohne Ankündigung. Man trifft ihn (bzw. davon bestrichenes Gelände) öfters als man eigentlich merkt, so nach dem Motto: was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss.

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                                    • felö
                                      Fuchs
                                      • 07.09.2003
                                      • 1976
                                      • Privat

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                                      #19
                                      @ Michael
                                      Du hast natürlich Recht, daß es viele gefährliche Stellen gibt, am Palü habe ich aber praktisch jedesmal, wenn ich hochgeschaut habe (und das war oft) Eisschlag gesehen und das zu jeder Tageszeit. Daß Bergsteigen immer ein (Rest-) risiko in sich trägt ist mir klar, habe mich damals im Zustieg zur Gouter auch sehr beeilt das Schneefeld (gibt es wahrscheinlich gar nicht mehr) im Couloir zu queren.
                                      Deshalb mache ich eigentlich mittlerweile auch lieber Routen, die objektiv möglichst sicher sind oder gehe gleich zum Klettern (ist auch gefährlich, ich weiß).

                                      Gruß Felö

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