[CL] Der Süden Chile 2003/2004

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    [CL] Der Süden Chile 2003/2004

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Chile
    Region/Kontinent: Südamerika

    Hier sind meine Tagebucheinträge die ich während meines Urlaubs in Chile, vom 18.12.2003 bis zum 28.01.2004 immer als E-mails an Familie und Freunde versendet habe, mal in zusammengefaster Form



    Holla zusammen!!!
    Freitag, 19.12
    17oo Ortszeit

    Nun ja der Flug ist sehr gut verlaufen, bis auf das ich mich fast zuerst in Madrid am Flughafen verlaufen habe, folglich aber dann doch jemand gefunden hatte der Englisch sprach und mir dann den Weg zum Terminal erklären konnte.
    Die nächsten 11 Stunden habe ich fast nur geschlafen und mich mit meinen Sitznachbarn unterhalten die eigentlich auch Chilenen sind aber in Deutschland aufgewachsen, im Jugendalter wieder nach Chile zogen und seit 5 Jahren wieder mit Ihren 3 Kindern in Deutschland wohnen. In Sao Paolo wurde ein kleiner Zwischenstopp eingelegt der gar nicht eingeplant war. 40 min Aufenthalt zu technischen Zwecken wurde uns gesagt. Von dort aus waren es dann noch 2 Stunden bis nach Buenos Aires die wir aushalten mussten. Da wir schon fast 1 1/2 Std. Verspätung hatten brauchten wir jetzt nicht mehr 2 Stunden auf den Anschlussflug nach Santiago warten sondern konnten direkt umsteigen. Das Essen der Fluggesellschaft Airolinas Argentinas ist nicht weiterzuempfehlen. Aber muss auch nicht schmecken muss einfach nur satt machen. In Santiago angekommen gingen wir zum Kofferband und ich glaube ich war derjenige der als letztes dort stand und wartete, aber es kam nichts mehr. Jetzt hab ich mir erst einmal ein Hotelzimmer genommen, und fahre morgen wieder zum Flughafen um zu sehen ob mein Gepäck angekommen ist. Von der Fluggesellschaft habe ich jedoch 100 $ für den entstandenen Schaden bekommen. Wäre ja kein Abenteuerurlaub wenn mir nichts passieren wuerde. Oder???.
    Jetzt laufe ich noch ein bisschen in Santiago rum und gehe erst einmal was essen. Die Chilenen schauen mich alle ganz verdutzt an wenn ich die Strasse langgehe, könnte wohl daran liegen das ich mit dicken Wanderstiefeln langer dunkler Hose und einem schwarzem Unterhemd bei knapp über 30 Grad rumlaufe (Scheiße Heiß).Das war’s für Heute.

    Gruß Andy


    Samstag 20.12
    1533 Ortszeit


    bin heute morgen ziemlich früh aufgestanden um zum Flughafen zu fahren, das heißt 6 Uhr aufstehen, duschen, Sachen Packen. 7 Uhr Fruehstuecken.
    Gut, wer pingelich ist kann sagen das das Fruehstueck recht schlecht war für ein *** Hotel(45 Dollar) die Nacht mit Frühstück. ( 2 Toasts, 1Tasse Tee, 1 Scheibe Wurst, 1 Scheibe Käse und ein bisschen Marmelade) aber wer mich kennt weiß das ich mich über so was nicht ärger und vor allem wenn das Hotel sowieso gesponsert von Aerolinas Argentinas war. Ist aber trotzdem nicht weiterzuempfehlen. Also nicht ins Vitoria Hotel an der Monjitas 527 gehen. 8.30 Uhr in die Metro zum Bus Terminal de Tour Bus gefahren, und um 9.30 den Bus zum Flughafen genommen. Natürlich war noch keiner von der Fluggesellschaft anwesend da die erste Maschine erst um 11.20 landete. (hätte man mir ja mal sagen können, hab aber auch nicht gefragt gehabt. gibt so ein schönes Sprichwort: Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden, nächstes mal werde ich mich daran halten.)Die Maschine aus Buenos Aires kam mit einer halben Stunde Verspätung. Ich glaube am Zoll hätte ich heute vier mal ohne Probleme was rausschleusen können, Beim ersten mal als ich an den Schalter von A.A. wollte, habe ich dem Mann vom Zoll alles erklärt und ich durfte ohne Kontrolle in den Duty Free bereich( mit meinem Tagesrucksack). Wurde vom Schalter, da noch keiner von A.A. anwesend war hoch ins Büro- geschickt. Also wieder raus, an den Zöllnern vorbei ohne Kontrolle. Insgesamt 3x das Spiel. Letztendlich kam mein Rucksack unversehrt mit der Maschine an und ich wurde ohne Kontrolle mit beiden Rucksäcken von den Zöllnern durchgewunken, während alle anderen ihr Gepäck durchleuchten lassen mussten. Vielleicht hatten sie ja Mitleid mit mir, mir sollte es nur recht sein. Bin dann wieder zum Bus Terminal gefahren und habe mir ein Bus Ticket nach Puerto Mont für heute Abend um 20 Uhr gekauft. Einzelplatz mit Schlafsitz für 52 Dollars. Restgeld von A.A. Den einen Rucksack eingelagert, den kleinen an Mann, wandere ich jetzt noch ein bisschen durch Santiago. ( Heide deine Briefe habe ich gerade in einem angeblichen Postgebaude ( außen Stand correo auf einem Schild) abgegeben. Grosse Lagerhalle mit hunderten von Regalen mit vielen Briefen drin. Ein alter Mann (veständigung mit Hand und Fuß) nahm aber die Briefe an sich und klebte Briefmarken mit Sekundenkleber drauf). Gerade auf der Wetterseite geschaut sollen angeblich 24 grad haben, kommt mir aber vor wie 30-35. Bin froh wenn ich morgen früh im Süden bin. Muss mich jetzt noch nach Camping Gaskartuschen umschauen und was essen dann werde ich wahrscheinlich zum Busbahnhof gehen und mir da ein schattiges Plätzchen suchen um noch ein wenig zu lesen bis es losgeht.

    Gruß an alle

    Andi


    Sonntag 21.12

    gestern Abend trat ein Mann am Bahnhof an mich heran und fragte mich nach meinem Ziel, ich sagte ihm Puerto Mont um von dort aus die Fähre zu nehmen. Sofort setzte er sich neben mich und wühlte in seiner Tasche nach einem Prospekt herum, das er mir dann in die Hand drückte und sagte ich solle nicht nach Puerto Mont fahren sondern schon vorher in Puerto Varas (Vorort 20 KM) aussteigen und mir dort ein Hostel nehmen. In dem Prospekt was er mir gab ( Hostel for Backpackers ) schlug er eine Seite auf und schlug mir das Hostel Casa Azul vor. Es wird von Andreas aus Deutschland geführt und soll sehr gut sein. Vom Bus aus rief ich mit dem Handy Andreas in P. V. an und reservierte mir das letzte freie Bett in einem 4 Mann Zimmer. Während der Busfahrt regnete es die ganze Nacht durch. Der Bus war selber sehr bequem und man konnte wirklich sehr gut drin schlafen. Um 8 Uhr bin ich in P.V. angekommen und suchte erst einmal eine Halbe Stunde im Regen mein Hostel. Es ist wirklich eine sehr gemütliche Unterkunft und sehr Ordentlich und sauber. Auf meinem Zimmer liegen außer mir noch Daniel (allesprachensprechend Deutsch,Englisch, Franzoesisch, Spanisch,Italienisch)aus der Schweiz 28J, Elisabeth aus North Carolina 24J und Chris aus Frankreich 30J. Alle sehr nett. Mit Chris werde ich morgen früh nach P.M. fahren und die Fähre nehmen. Wir werden den Ciquit um die Torres del Paine zusammen gehen. Er ist genauso wie ich, nicht zeitlich gebunden. Heute ging ich in den Phillipi Park, denn dort gibt es einen Aussichtspunkt von dem man die ganze Stadt überblicken kann. Sie liegt direkt am See und der Ausblick war trotz Regen sehr schön. Danach habe ich mir im Hostel eine leckere Gemüsereispfanne im Hostel zum Abendessen gemacht. Dann musste ich erst einmal duschen gehen da der Fußgeruch sich irgendwie schon durch die geschlossenen Schuhe ausbreitete ( Lag wohl an dem Vorherigen Tag in Santiago, durch die Hitze und vor allem bestimmt an den neuen Einlagen). Denn eins weiß ich genau : Ich habe keine Schweissfuesse und wer was anderes behauptet lügt.
    Zum Hostel Caza Azul
    Preis 7000 Pesos ca 12$
    Fruehst. 2700 Pesos ca 4.5$
    Abende. 3500 Pesos ca 6$
    Internet und Kuechennutzung Kostenlos


    Montag 22.12. - Donnerstag 25.12.2003


    Bin mit Chris um 7Uhr aufgestanden, und haben dann unsere Sachen gepackt und um 8 Uhr gefruehstueckt. After Breakfast gingen wir in die Stadt und nahmen den Bus nach Puerto Mont 20km für 700 Pesos = 1Euro. In P.M. haben wir erst einmal unsere Tickets und Zimmerschlüssel für die Fähre abgeholt und unsere Rucksäcke abgegeben. Sie haben mich mit Chris auf ein Zimmer gesteckt obwohl auf meiner Vorreservierung eine andere Nummer angegeben war. Aber war ja Ok so. Danach gingen wir in die Stadt um Geld zu wechseln und Mittag essen.
    Zu Chris: 30J. kommt aus Frankreich hat aber die letzten 7 Jahre in Westafrika gelebt und in einer Touristeninformation und als Übersetzer gearbeitet. Ist seit September in Chile und hat 1 Monat an einer Deutschen Schule Spanischunterricht genommen. Reist seit dem in Südchile herum und nach unserem Trip wird er nach Argentinien gehen und sich am 9 Februar mit seiner Mutter in Santiago treffen um dann mit ihr den Norden 3 Wochen zu bereisen.
    Um 14.30 sind wir aufs Schiff gegangen und haben dann unsere Zimmergenossen kennen gelernt ( ein Ehepaar aus Indien ). Die Kabinen sind in Ordnung und das Bad mit Dusche auch. Weitere Informationen zur Fähre unter www.navimag.cl
    Beim Essen kann man sogar wählen ab normal oder vegetarisch. Mir kommt es so vor als ob der groesste Teil an Board deutsche sind, habe aber auch Amerikaner Engländer, Franzosen, Holender, Schweizer, Chinesen kennen gelernt.

    Dienstag 23.12.2003

    Ortszeit 11.15
    GMT 14.15
    Koordinaten 45*18*49S
    73*40*7W
    Geschwindigkeit 13Knoten

    Habe die erste Nacht eigentlich gut schlafen können, war nur ein bisschen warm. Um 11.30 wird ein Film über die Flora und Fauna in Patagonien gezeigt. Witzig ist das man fast alle Deutschen an Ihrer Kleidung outen kann, denn 70 - 80% tragen Jack Wolfskin Klamotten. Viel habe ich euch vom heutigen Tag nicht zu berichten da ich die meiste Zeit draußen stand und einfach nur zusah wie wir in den Fjorden an den Bergen vorbeizogen und mich ab und zu mal mit einigen Leuten unterhalten habe. Es ist den ganzen Tag bewölkt und zwischen durch regnet es.

    Mittwoch 24.12.2003

    Ortszeit 7:00
    GMT 10:00

    Koordinaten 48*22*21S
    74*30+31W
    Geschwindigkeit 13Knoten

    Gestern sind wir gegen 17 Uhr auf den Pazifischen Ozean gefahren. Es wurde ziemlich stürmisch. Bei einigen Leuten konnte man richtig sehen wie sich die Gesichtsfarbe änderte. Ich hatte ziemliches Glück und konnte sogar ohne Probleme zu Abend essen (Spaghetti Bolognese). Um 22.30 kam doch tatsächlich die Sonne durch eine aufgerissene Wolke durch. Bin heute um 6 Uhr aufgestanden und habe erst einmal geduscht. Die Sonne scheint und wir fahren den ganzen Tag an Bergen vorbei dessen Spitzen schon mit Schnee bedeckt sind. So gegen 10:45 Haben wir das englische Nadelöhr durchfahren
    und kurz vorher sind wir an einem alten griechischen Handelsschiff vorbeigefahren das vor Jahren in den Fjorden auf Grund gelaufen ist und jetzt an der Stelle vor sich hinrostet. Das Wetter hat sich seit 15 Uhr geändert ( Regen ). Um 19 Uhr gab es im Pub für jeden einen Pisco Sour und es wurde ein Tisch gedeckt mit Chips und Kuchen für jeden. Dann wurden Wunschzettel verteilt und jeder sollte einen Wunsch aufschreiben und den Zettel wieder in den Korb legen ( als Symbol das Weihnachten ist)
    Um 23 Uhr wurden die Zettel wieder verteilt so das jeder einen Wunsch eines anderen Zog. Ich wünschte mir gutes Wetter und gutes Gelingen für den Cirquit. Den Wunsch den ich zog, konnte ich nicht erfüllen, da ich nicht wusste von wem er war. Was drauf stand sag ich nicht, oder doch*. Es wurde eine International Weihnachtsparty im Pup gefeiert. Richtig klasse. Um 0 Uhr gab es noch mal Sekt für jeden. Ich selber bin um 2 Uhr schlafen gegangen.
    *Drauf stand: A daughter

    Donnerstag 25.12.2003

    Sollten eigentlich um 10 Uhr in den Hafen einfahren waren aber schon um 8 Uhr da, also schnell gefrühstückt und dann von Board. Unser Hostel hatte noch gar nicht geöffnet das wir von P.M. vorbuchten. Und als wir da so vor dem Eingang standen und warteten kam ein Mann und drückte uns den Flyer von einem Hostel in die Hand, wir entschieden uns dort hinzugehen was sich im nachhinein als positive Überraschung herausstellte. Der Preis war 3000 Pesos = 5$ inkl. Fruehstueck. Dort trafen wir auf drei weitere 3 Franzosen, 1 Pärchen 26 Jahre, die nach ihrem Studium jetzt schon seit einem 3/4 Jahr durch Südamerika reisen und einem ca. 34 Jährigen Koch der Normalerweise in der Karibik lebt aber jetzt schon seit 2 Jahren durch die Welt reist. Wir haben nach Anweisungen des Kochs einen sehr leckeren Kartoffelauflauf gezaubert und einen Apfelstrudel gemacht. Vorher gab es getoastetes Brott mit selbst gemachter Kräuterbutter. Danach sind wir in ein schönes Kaffee gegangen, und gerade eben habe ich mit Chris die letzten Lebensmittel für morgen eingekauft. Der Bus holt uns um 7 Uhr am Hostel ab.

    Jetzt habt Ihr bestimmt erst einmal genug von mir, deshalb melde ich mich die nächsten 7 - 10 Tage auch nicht. Guten Rutsch und alles gute im neuen Jahr.

    Gruß Andi


    02.01.2004

    Bin zurück von den Torres

    Hallo zusammen, hoffe ihr seid alle gesund und munter ins neue Jahr gerutscht, und habt auch für mich den ein oder anderen mitgetrunken.

    Kurze Zusammenfassung der Tour:
    Haben letzten Donnerstagabend noch unsere Rucksäcke gepackt, die lebensmittel und Kocher haben wir uns vom Gewicht her geteilt, trotz allem war mein Rucksack leider 8 Kilo schwerer (worunter ich auch zu leiden hatte) als Chris seiner.
    Chris 19kg
    Ich 27kg

    Ich werde jetzt nicht alle touren auflisten sondern nur kurz allgemein berichten.
    Am ersten tag wurden wir 7:30 vom Bus abgeholt und sind um 11 Uhr im Park angekommen. Danach überquerten wir mit einem Katamaran eine halbe Stunde den See Pehoe. Am Campingplatz Pehoe sollte unser Rundgang um den Park beginnen, da wir beschlossen haben nicht am normalen Startpunkt zu beginnen sondern in der Mitte und den Rundgang im Uhrzeigersinn zu machen und nicht wie alle entgegengesetzt. Mit dem Wetter haben wir bis auf den ersten Tag (abends Regen) und den letzten Tag (morgens Regen) super viel Glück gehabt.
    An den kostenlosen Campingplätzen gibt es überhaupt nicht außer vielleicht mal einen Unterstand unter dem man kochen kann. An einem Campingplatz mussten wir 3200 Pesos (ca. 4,50 Euro) zahlen und wenn man kalt duschen wollten noch mal 2000 Pesos (ca. 3 Euro), haben wir uns aber verkniffen. Am vierten Tag sind wir an einen groesseren Campingplatz (Las Torres) angelangt, dort haben wir 3500 Pesos (ca. 5 Euro bezahlt) inklusive warmer Dusche. Es war richtig angenehm nach vier Tagen wandern(regen, Schlamm, Matsch, Schnee und sumpf) endlich sich richtig waschen zu können. Haben uns an dem Abend auch ein Essen am Campingplatz gegönnt.
    Vorspeise: einfache Suppe
    Hauptgericht: großes Stück Lachsfilet mit einem klecks Kartoffelpüree
    Nachspeise: kleine undefinierbare suesse aber leckere Creme
    für 8000 Pesos ca. 11 Euro
    Ansonsten gabt es jeden morgen Müsli mit Milchpulver, mittags eine Suppe und abends Nudeln oder noch eine Suppe mit Reis. Zwischendurch gab’s immer mal wieder Müsliriegel.
    Auf der Fähre nach Puerto Natales wurde berichtet das das Wasser im Park zu 100 % trinkbares sauberes Wasser wäre, sauber war es zwar nicht aber es gibt nichts besseres als eiskaltes frisches Gletscherwasser beim Wandern. Man kann fast jede Stunde beim Wandern seine Wasserflasche auffüllen.
    Ich hoffe nur das die Fotos einigermaßen was geworden sind, da es immer sehr windig war, so das es uns mit unseren Rucksäcken so einige male fast umgeworfen hat.
    Ich habe mich und meinen Rucksack so manche berge Hochschleppen müssen aber ich bereue nichts, denn die Ausblicke waren jedes Mal aufs neue bezaubernd.
    Chris ist die meiste Zeit vorne weg gelaufen und auch die meiste Zeit gar nicht in meinem Sichtbereich, aber das war auch ganz ok. Habe mich dadurch aber nicht hetzten lassen, sondern bin mein eigenes tempo gegangen und habe fotografiert wann ich wollte, irgendwann hat er dann eine Pause gemacht und auf mich gewartet. Wir haben uns sehr gut verstanden.
    Sylvester haben wir getrennt verbracht da er noch einen Campingplatz weiter wollte(Camp Britanico). Es ist ein Camp was in der Nähe eines Aussichtspunktes liegt. Ich hatte aber keine Lust mehr an dem Tag und bin am nächsten morgen ohne Ausrüstung zum Aussichtspunkt Hochgelaufen und bin danach wieder mit Chris abgestiegen.
    Insgesamt sind wir in den 7 Tagen 45 Std. gewandert.

    Grüsse an alle

    Andreas

    8 01.2004

    Ich mal wieder

    Hallo zusammen,

    Melde mich jetzt von der Insel Chiloe aus dem Ort Castro. Die Stadt ist nicht besonders groß, ist aber die älteste Stadt der Insel mit ca. 20000 Einwohnern. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Chiloe. Die Stadt ist vom Süden und Osten vom Meer begrenzt, da sie an einer tief eingeschnittenen Meeresbucht liegt. Die Fahrt hier hin hat mich 30 Std. meiner kostbaren Urlaubszeit gekostet und war leider nicht sehr angenehm. Bin in Punta Arenas in einen ganz normalen Reisebus eingestiegen. Obwohl ich schon fünf Tage vor der fahrt mir das Ticket gekauft habe, konnte ich mir den platz nicht aussuchen da schon alles ausgebucht war. Also musste ich den Platz direkt neben der Toilette nehmen, was ja nicht so schlimm gewesen wäre. Jedoch glaube ich haben die Chilenen ein kleines allgemeines Darmproblem, denn alle 10 min. wurde die Toilette aufgesucht, vom Geruch möchte ich ja gar nicht erst sprechen. Das beste sollte dann aber so ca. 4 Std nach abfahrt erst passieren: ein kleines Mädchen, ich schätze mal so 7-8 Jahre musste sich leider genau 2 Reihen vor mir übergeben, als sie versuchte mit ihrer Mutter die Toilette aufzusuchen war sie leider besetzt und die nächste Ladung landete direkt neben mir im Gang. Somit verschlechterte sich Geruch im Bus erheblich. Als wir am Abend eine Pause von 40 min. machten, versuchte einer des Buspersonals den Gestank zu beseitigen und reinigte den Boden und sprühte eine ganze Dose eines Raumsprays auf den Teppich. Ich weiß nun wirklich nicht was von beiden schlimmer war.
    Mein Sitznachbar war ein etwas älterer Herr aus Chile der ein kleines Problem mit seinen Atemwegen hatte und deshalb meinte in der Nacht schnarchen zu müssen.
    Habe deshalb fast die ganze Nacht nicht schlafen können, was ich dann aber heute morgen im Bus nachholte als er dann ausgeschlafen hatte.
    an den Grenzuebergaengen von Chile nach Argentinien und zurück gab es keine Probleme.
    Bin jetzt wieder in einem Hostel abgestiegen und bezahle 5000 Pesos für ein Einzelzimmer, werde aber gleich meinen kleinen Rucksack packen und mich morgen früh auf den weg in den Nationalpark Chiloe begeben, in dem ich dann die nächsten zwei Nächte verbringen werde.

    Die letzten Tage kurz zusammengefasst:

    Sonntagmorgen bin ich mit Chris ins Museum "Regional Salesiano gegangen. Dort wird die Kultur, Geschichte und Natur Südpatagoniens gezeigt. Dargestellt wird die Eroberung der weißen dieser Region.
    Viele ausgestopfte Tier und auch eine Sammlung in Formalien eingelegter Abnormitäten aus dem Tierreich: zwei Kälber mit einem Kopf, Enten mit drei oder vier Beinen... . Fotografieren leider strengstens verboten (Schade).
    Danach bin ich mit einem kleinen Reisebus zu der Pinguinkolonie Seno Otway rausgefahren und habe dort den Rundgang ca. 1Std gemacht. Dort niesten ca. 2500 Magellan Pinguine in einer Wiesenlandschaft. Sie sind recht klein 50-60 cm und wiegen ca. 5kg. Es war recht witzig zu sehen wie die Pinguine dahertrottelten, manchmal zu vier oder fünft hintereinander weg (im Gleichschritt). Auch die jungen Pinguine mit Ihren Flaumfedern sind recht niedlich. Auf dem Rückweg hielt der Busfahrer an damit wir einige Nandus fotografieren konnten. Einige Minuten später hielt der Bus erneut und wir schauten uns um warum, dann sahen wir einen kleinen Fuchs unweit vom Bus entfernt wie er einen Vogel fraß (Ein seltenes Erlebnis in Chile). Nächster Stopp war dann um einige privat gehaltenen Guanakos mit Ihren Jungen zu fotografieren. In der Stadt selber am Ufer konnte ich einige Schwarzhalzschwäne fotografieren.
    Montag morgen bin ich mit Chris zum Busterminal gegangen um sein Ticket nach Rio Galeros (Argentinien) zu kaufen, da die Busgesellschaft am Sonntag als er dort war schon geschlossen war. Leider alles ausverkauft und so musste er sich ein Busticket zurück nach Puerto Natales kaufen um von dort aus nach Argentinien weiterzureisen. Danach fuhren wir in die Zona Franca (ist eine Zollfreihandelszone stadtauswärts) mit einem Taxi. Es gibt Taxen die fahren immer die gleiche Route (also immer im Kreis), man muss nur wissen in welches Taxi, mit welcher Nummer man einzusteigen hat. Bei diesen Taxis bezahlt man nur 250 Pesos ca. 40 Cent p.P. und man kann dann von einem Ende zum anderen Ende dieser Route fahren. Jedoch können jederzeit noch andere Fahrgäste mit aufgenommen werden die am Straßenrand stehen.
    Anschließend habe ich mit Chris zu Mittag gegessen und Ihn dann zum Bus gebracht.
    Im Hostel habe ich ein neues Zimmer für die nächste Nacht bekommen da sie unser Doppelzimmer wieder weitervermieten wollte. Habe dann Spencer aus England kennen gelernt der schon seit 10 Jahren unterwegs ist und auf der Strasse seine selbst gemachten Schmuck oder in anderen Ländern gekauften Schmuck weiterzuverkaufen. Er hat nur einen kleinen Rucksack und seine kleine Holzkiste mit Schmuck. Ist schon sehr viel herumgekommen: Europa, Indien, Peru, Bolivien, Mexiko, Argentinien, Afrika..... . Hat an dem Tag 40000pesos ca. 57 Euro Umsatz gemacht. Er sagt es war ein guter Tag für Ihn, Wenn man bedenkt das das Minimum an einkommen hier in Chile bei 140000 Pesos ca. 200 Euro liegt.

    Jetzt hab ich erstmal genug Eurer teuren Zeit gestohlen, und melde mich am Samstag oder Sonntag wieder.




    Gruß Andreas


    10.01.2004

    Chiloe

    Hallo zusammen,

    melde mich früher als vorgesehen, da mein gestriger Tripp, ich will nicht sagen Reinfall aber so ziemlich ins Wasser gefallen ist. Habe um 11.30 den Bus genommen und bin nur mit Isomatte und Schlafsack losgezogen, da ich im Refugio Cole Cole(Schutzhütte) übernachten wollte. Bin um 13 Uhr im Nationalpark angekommen und auch direkt losgezogen. Nach einer halben Stunde hat es ziemlich angefangen zu regnen. Da es keine ausführliche Karte über den Park gibt, und ich mich nicht richtig an der Anmeldung informieren konnte(schlechte(keine) Spanischkenntnisse) habe ich nur erfahren dass der Weg über die Dünen am Strand entlang geht. Dachte aber das es irgendwann in denn Wald reingeht. Pustekuchen. Keine Ausschilderung oder Wegweiser. Habe dann nach ca. vier Stunden einen Chilenen nach dem Weg gefragt und er erklärte mir dass es weitere 1,5 Std. am Strand entlang geht und das Refugio am Strand ist. Nun ja konnte denn Nationalpark die ganze Zeit von der Seite beobachten aber das war eigentlich nicht das was ich mir vorgestellt habe also entschied ich mich am Wasser entlang zurückzugehen, da man durch die Dünen nur sehr langsam vorwärts kam. Ich habe noch nie so viele Muscheln an einem Strand gesehen wie dort, wohin man auch sah, überall Muscheln, kleine und große Krebse(natürlich von den Vögeln gefressen) und sogar einen ca. 90cm kleinen toten Hai habe ich am Strand gefunden. Mein bestes Fundstück war aber schon auf dem hinweg ein Oberkiefergebiss fast voll bezahnt, von einem Pferd, habe ich aber zurückgelassen. Nach weiteren 3 Stunden Rückweg bin ich dann wieder am Eingang des Nationalparks( total nass und voller Sand) angekommen und habe mich entschieden mir dort an einer Unterkunft ein Zimmer zu nehmen. Dort lernte ich dann auch ein nettes Pärchen kennen. Juli aus Brüssel und Lutcho aus Santiago( leben aber in Brüssel zusammen). Haben gemeinsam zu Abend gegessen. Im Restaurant spielte später ein älterer Herr Gitarre und sang Spanische und Englische Lieder, das Licht wurde gedämmt und es wurde richtig gemütlich. Wir haben uns mit einigen Chilenen und noch anderen Deutschen die auch dort waren an einen großen Tisch gesetzt und die Besitzerin spendierte uns drei Flaschen Rotwein. Das ging dann so bis ca. 2 Uhr.
    Mit Juli und Lutcho bin ich heute den ganzen Tag unterwegs gewesen. Sie sind mit dem Auto von Lutchos Mutter unterwegs und wir sind auf die Kleine Insel Curaco de Velez, westlich von Chiloe gefahren und haben uns in den Städten die alten Kirchen angeschaut die. Es war richtig schöner Tag(Sonnenschein) heute und mal was anderes in einem Auto und nicht mit einem Bus über die Schotterpisten zu fahren. Habe heute zum ersten Mal in meinem Leben Austern 150 Pesos pro Auster (ca. 25 Cent) gegessen( sollen ja gut für die Potenz sein, habe ich mal gehört). Danach probierte ich Empanadas, einmal mit Seefood und einmal mit Käse. Bin mehr für Empanadas obwohl die Austern auch nicht schlecht waren aber man muss sich erst an den etwas salzigen Geschmack gewöhnen.
    So jetzt gehe ich mit den beiden erstmal zu Abend essen.

    Gruß Andy


    11.01.2004

    Chiloe2

    bin Gestern wieder mit Juli und Lutcho den ganzen tag unterwegs gewesen. haben uns weiter in den Süden der Insel begeben und sind zur Stadt Queilen gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir viele kleine Dörfer gesehen. Das schöne hier in jedem Dorf gibt es hier eine Kirche egal wie klein das Dorf auch ist. Es sieht so aus als ob sie teilweise schon zerfallen, und gar nicht mehr genutzt werden aber im Inneren hängt teilweise noch der Weihnachtsschmuck (Durch Fenster oder Türspalten zu sehen, da die Eingänge versperrt waren). War leider wieder ein verregneter Tag. Ich habe morgens Apfelkuchen gekauft und so konnten wir mittags an einem sehr schönen Mirador, eine nette Pause mit schönem Ausblick aufs Meer im Auto machen. Die beiden haben mich danach wieder in Castro abgesetzt und sind weiter nach Puerto Varas gefahren um dort die Familie von Lutcho zu besuchen. Haben mir Ihre Visitenkarte gegeben. Vielleicht treffen wir uns heute Abend in Puerto Varas noch einmal da ich mich auch gleich auf den Weg dorthin mache.
    Heute bin ich mit John aus Kanada nach Dalcuehe gefahren. Wir haben uns dort heute Vormittag ein Rodeo Vestival angeschaut und den großen Kunsthandwerkermarkt am Hafen. Dort werden Wollpulover, Koerbe, Schnitzarbeiten aber auch Gemuese, Fleisch, frischer Fisch und Muscheln verkauft.

    Zusammengefasster Auszug aus dem Reiseführer
    Bei dem Rodeo hier in Chile geht es nicht darum wilde Tiere mit dem Lasso einzufangen oder auf Ihnen zu reiten, sonder mit dem eigenen Pferd Geschicklichkeit und gute Dressur zu beweisen.
    Zwei Reiter müssen versuchen einen aufgeputschten Stier nur mit dem Pferd, ohne Peitsche und Lasso, an einem bestimmten Punkt in der Arena zu treiben. Die beiden müssen schnell und sicher mit ihren Pferden umgehen und zusammenarbeiten. Während der eine den Stier nach vorne treibt muss der andere versuchen, ihn langsam schräg an den festgelegten Punkt an einer halbmond foermigen Einzäunung zu drängen und das alles im Galopp.
    Dabei gibt es Punkte für Stil, aussehen und Eleganz. Der breitkrempige Hut darf nicht runterfallen, das weiße Hemd und der Poncho darf nicht verdrecken und die Stiefel und die recht großen Sporen müssen aufpoliert sein.
    Jetzt schau ich erstmal nach einem Bus der mich nach Puerto Mont bringt, und von dort aus geht’s gleich weiter nach Puerto Varas.

    Hallo Ralf Du sagtest mir, ich soll mir was schönes mitbringen als Erinnerung. Habe mir heute beim Rodeo einen schönen Lederhut ( nur 28 Euro)gekauft. Habe auch einen recht schönen Poncho gesehen aber bei dem Gedanken dass ich alles noch 2 1/2 Wochen mit mir rumschleppen muss, habe ich ihn mir doch nicht gekauft. Aber vielleicht überlege ich es mir noch mal und schau noch mal in Puert Mont die Tage, da ich ihn gut beim nächsten Tripp auf der Kutschfahrt im Sommer nutzen könnte.


    Gruß Andreas


    16.01.2004

    Puerto Varas

    Hallo Zusammen

    Sonntag hatte ich ja meine Abreise von Chiloe und bin auch gut in Puerto Varas im Hostel Casa Azul von Andreas angekommen. Erst einmal habe ich meine Klamotten in die Wäscherei gebracht und geduscht da ich mir in Castro im Hostel einige Flöhe eingefangen habe. Danach den Körper mit Desinfektionsmittel abgerieben. Jetzt ist zum Glück alles vorbei. Sonntagabend bin ich mit einem Zimmergenossen aus Deutschland abends essen gegangen.


    Montagmorgen bin ich zu Aqua Motion (Tourist Office) gegangen und die haben mich dann weitervermittelt an eine Agentur mit denen Ich dann noch am Nachmittag Raften gehen Konnte. Um 15 Uhr wurde ich abgeholt. Auf dem Weg zum Rio Petrohue haben wir noch eine Familie mit zwei Kindern eingesammelt. Und ein Tourist aus der Türkei war auch mit dabei. Um 16 Uhr haben wir die Boote zu Wasser gelassen, uns umgezogen und eine kurze Einweisung bekommen. Um 16.40 ging’s dann los, ab ins 16 Grad kalte Wasser, aber mit Neopren alles kein Problem. Am Anfang haben wir einige einfache Strömungen gehabt, danach wurde es immer feuchter im Boot. Sind einmal an Land gegangen um von einer Erhöhung von ca. 3m in den Fluss zu springen, das andere mal durften wir uns in der Strömung aus zum Boot stürzen und uns von der Strömung mitziehen lassen. An einer ruhigeren Stelle wurden wir dann wieder einer nach dem anderen ins Boot gezogen. Das ganze hat mal richtig Spaß gemacht, aber leider hatten wir einige ungebetene Gäste mit dabei. In Chile gibt es im Januar für nur vier Wochen eine bestimmte Art von Pferdefliegen die sehr lästig, aber nicht gefährlich sind. Es sind keine Blutsauger sonder ernähren sich eigentlich von Blütenpollen. Jedoch haben sie auch eine vorliebe für Menschen und schwirren immer um einen herum, aber nicht eine sondern 20-30 gleichzeitig um den Kopf herum. Wenn sie sich hinsetzen versuchen sie mit ihrem langen Rüssel zu stechen was aber nur ein kleiner pickser ist, den man kaum bemerkt. Es schwillt auch nicht an. Das einzig nervige an den Dingern ist das laute Summen was man die ganze Zeit in den Ohren hat. Um 19 Uhr sind wir wieder aus dem Wasser raus und haben in einem Zelt Sandwichs und Wein zu uns genommen. Danach ging’s ab ins hostel.

    Das ganze Programm für 22000 Pesos (ca.31 Euro).

    Foto CD mit ca. 10 Fotos 10000 Pesos (ca.14 Euro) Normalerweise 200000 Pesos, habe ich mir aber mit der Familie geteilt.

    Für Dienstag habe ich mir auch am Montag ein Ticket zum Canyoning gekauft. Zum Glück hat Aqua Motion der anderen Agentur nicht erzählt das ich alleine bin, sonst hätten sie die Tour gar nicht erst gemacht. Jedoch wurde ich am Dienstag um 13 Uhr abgeholt und bin dann halt alleine mit Phillip einem Franzosen zu dem Rio(vergessen)gefahren. Das Wasser hat dort die Temperatur von 3-4 Grad, da es nicht aus einem See kommt, sonder Gletscherwasser ist, das vom Vulkan Kalbuco kommt. Zum Canyoning schreibe ich jetzt nichts, da Philip mir sein Video gebrannt hat das er eine Woche zuvor mit einer anderen Gruppe aufgenommen hat. Leider konnten wir dort keine Fotos machen, und leider wieder die gleiche Plage mit den Fliegen. Am Abend habe ich im Hostel Daniel aus Belgien kennen gelernt mit dem Ich dann noch in eine Kneipe gegangen bin um ein Bier und ein Wasser (ich) zu trinken.

    Conyoning für 36000 Pesos (ca. 51 Euro)

    Mittwochmorgen habe ich den Bus nach Petrohue genommen um mir die Saltos (Wasserfälle) anzusehen. Als ich ausgestiegen bin habe ich einen Franzosen angesprochen und wir haben den restlichen Tag zusammen verbracht. Er heißt Guillaume (in deutsch soll das wohl Wilhelm heißen sagte er mir). Nach den Saltos sind wir 6 km weiter gelaufen zum Lago Salto los Todos. Ich habe mich inzwischen an die Pferdefliegen gewöhnt und gelernt sie zu ignorieren, Guillaume hat sie aber erst an dem Tag kennen gelernt und schlug am Anfang noch wie wild um sich, merkte aber schnell das es nichts bringt. Nach einem Picknick am See nahmen wir den Bus zurück und verabredeten uns für 18 Uhr um am Strand von Puerto Varas schwimmen zu gehen. Ich ging ins Hostel und machte mir einen Salat als Claudio aus der Schweiz eintraf. Er fragte mich was man hier so machen kann und als ich ihm sagte dass ich gleich schwimmen gehe, fragte er ob er mitkommen könnte. Haben dann Guillaume abgeholt. Das Wasser war Ar…kalt, aber trotzdem konnten wir uns überwinden. Später haben Claudio und ich noch eingekauft und haben zusammen gekocht.

    Ich habe mich entschieden den Vulkan Osorno nicht bis auf den Gipfel zu besteigen, da es mir die fast 180 Euro nicht wert war. Deshalb habe ich am Donnerstag den Bus bis nach Ensenada genommen und bin von dort aus bis fast zur Schneegrenze zu Fuß gegangen. Bis auf 1100 Meter reine Schotterstraße, dann ist man aber schon an den Skiliften angekommen. 4 Stunden

    Skilift 4000 Pesos (ca. 6 Euro) bis zur Schneegrenze

    Wollte aber dafür kein Geld ausgeben also bin ich das erste Stück zu Fuß durch die Lava asche gegangen. War ganz schön anstrengend, 2 schritt vor einer zurück. Bei 1400 Meter habe ich ein Picknick auf einer umgestürzten Säule von einem Skilift ( natürlich nicht mehr im Betrieb) gemacht. Von dort oben hatte man einen wahnsinnigen Ausblick. Nach 3 Stunden Abstieg habe ich den Bus zurück genommen und mich mit Claudio getroffen um fürs Abendessen einzukaufen. Claudio hat schon Marieclaire aus Wales kennen gelernt die auch bei uns im Zimmer übernachtet und sie zum essen eingeladen. Ich habe den Vorschlag gemacht überbackene Zuckini mit Hähnchenfilet zu machen. Claudio und ich haben dann gekocht. Da Marieclaire nicht mitbekommen hatte das wir schon wieder aus dem Supermarkt zurück waren, haben wir sie dann damit überrascht. Ich hatte noch eine Flasche Weißwein und es wurde ein recht langes, leckeres und gemütliches Abendessen.

    Bleibe jetzt bis Montag hier und werde dann nach Villarica weiterziehen. Heute ist relaxen angesagt. Das Wetter ist die ganze Woche super gewesen. Morgens ein wenig bewölkt aber mittags viel Sonne und bis zu 24 Grad. Claudio ist heute morgen abgereist um nach Barriloche (Argentinien) zu fahren.


    Hallo Heide soll das die E-Mail Adresse sein(Un fuerte abrazo de lo lejo) was anderes habe ich nicht bekommen.

    Drei Bilder vom Rafting habe ich Euch mitgeschickt. Ihr könnt ja versuchen mich zu finden. Der Vulkan im Hintergrund ist der Osorno.

    Gruß Andreas


    20.01.2004

    Villarica

    Ich habe euch noch gar nichts von meiner Samba Tanzstunde erzählt.

    Letzten Sonntag als ich mit der Fähre übergesetzt bin, habe ich schon am Bahnhof einen Chilenen getroffen, der mit zwei netten Mädels unterwegs war. Er hat mich auf Englisch angesprochen und wollte sich unbedingt mit mir unterhalten um sein Englisch zu verbessern. Er und die Mädels sind Tänzer die in der Diskothek den Leuten Salza beibringen. Als wir später auf der Fähre waren, stiegen wir aus dem Bus aus und er wollte mir unbedingt Salza beibringen. Also habe ich zuerst zugeschaut und dann versucht mit einem Mädchen das nachzumachen. Ging voll in die Hose. Ein wunder das ich kein Knoten in den Beinen hatte und mit meinen steifen Hüften muss das ganze für alle anderen auf der Fähre ziemlich lustig ausgesehen haben. Nach 10 Minuten habe ich es dann auch aufgegeben.

    Freitag hatte ich wie gesagt einen ruhigen Tag. Abends habe ich einen großen Salat gemacht und Maryclaire und ich haben gemütlich zusammen gegessen. Am Abend ist noch Danee aus Dänemark eingetroffen die auch bei uns im Zimmer übernachtete. Um 22 Uhr bin ich dann mit den beiden Mädels zum Italiener essen gegangen. Es gab Pizza mit Rotwein.

    Samstagmorgen sind beide Mädels nach Chiloe gefahren. Ich bin mit dem Bus nach Puerto Mont gefahren und habe mir die Stadt angeschaut. Auf dem Handwerkermarkt habe ich mir dann doch noch ein Poncho gekauft (Handarbeit und reine Schafswolle). Schäme mich sogar ein bisschen, da ich den Preis von 17500 auf 12000 ca. 17 Euro gedrückt habe.

    Samstagabend bin ich mit Andreas(Hostelbesitzer) um 1 Uhr in die Disco gefahren. In der ersten fühlten wir uns nicht so wohl, da der Altersdurchschnitt bei 17-18 Jahre lag deshalb sind wir nach einem Piscola(Chil. Jugendgetränk) in die nächste Disco gefahren. Das Publikum entsprach schon eher unseren Vorstellungen und auch die Musik. Am Anfang spielte noch eine Liveband englische und Spanische Lieder, später wurde von einem DJ aufgelegt. Um 3.30 mussten wir wieder zurück, da Andreas sein 2 Monate altes Baby um 4 Uhr füttern musste.
    Sonntag bin ich noch einmal zum Fischereihafen in Puerto Mont gefahren und habe mir den Fischmarkt dort angeschaut. Dort gibt es alle Sorten von Fisch, Muscheln und Meeresfrüchte frisch zu kaufen auch werden dort Suppen mit Fisch, Meeresfruechten, Fleisch und Gemüse angeboten.
    Anschließend fuhr ich nach Frutillar Bajo. Dort gibt es ein kleines Freilichtmuseum. Es gibt dort schön eingerichtete Gebäude (Wassermühle. eine Schmiede in der man sich ein Hufeisen schmieden lassen kann, ein Halle mit alten Kutschen und landwirtschaftlichen Geräten und ein hochherrschaftliches Haus mit alten originalen Möbeln aus der Kolonisierungszeit). Es ist alles sehr schön anzusehen, aber eben alles andere als eine realistische Wiedergabe der damaligen Zeit, eher wie sie hätte sein sollen. Es wird nichts vom harten Leben der ersten Kolonisierung gezeigt, von den schrecklichen Wintern und den Hungerzustaenden. Die Stadt hat eigentlich nur zwei lange Strassen, die durch kleine Gassen miteinander verbunden sind. Sie hat einen langen Strand der voller Chilenischer Familien ist, die dort Ihren Urlaub verbringen.
    Montagmittag habe ich den Bus nach Villarica genommen und bin um 17 Uhr dort angekommen. Nachdem ich mein Hostel(Schweizer Familie) aufgesucht habe ging ich einkaufen und meldete mich für Dienstag zum Rafting am Trancura Alto ( 4-5) 16000 Pesos 23Euro und am Mittwoch für die Besteigung des Vulkans Villarica (25000pesos 36 Euro) an.
    Am Abend haben sie ein Freilichtkino am Strand aufgebaut und um 22 Uhr Herr der Ringe Teil 2 gezeigt. Ich bin mit einigen Leuten aus dem Hostel dort hingegangen. Wir haben zwei Flaschen wein mitgenommen und es uns am Strand zwischen den ganzen Chilenen Gemütlich gemacht. Es war ein richtig warmer und wolkenloser Abend, so das wir einen richtig schönen Sternenhimmel zu sehen bekamen
    Jetzt bin ich gerade in Pucon der Nachbarstadt von Villarica. Von hier aus Starten alle Touren in der Umgebung. Pucon ist überlaufen von Touristen und in fast jedem 3 Geschäft kann man alle möglichen Touren buchen. Von Paintball über Fallschirmspringen bis hin zum Wasserski. Den Tandemsprung habe ich mir aus dem Kopf geschlagen, da sie inzwischen 250 Dollar dafür haben wollen. Vor 3 Jahren lag es noch bei 50-75 Dollar. Da kann man mal sehen wie Überlaufen Chile inzwischen von Touristen ist wenn in so einem kurzen Zeitraum die Preise so ansteigen. Habe auch schon viele Leute getroffen die Schon mehrmals in Chile gewesen waren und jedes Mal merken das die Preise wohl enorm angestiegen sind.

    Hy Baschtl habe alle 4 E-Mails von dir bekommen, weiß aber noch nicht ob ich Dir beim Umzug helfen kann, da das Wochenende eigentlich schon voll ausgebucht ist.

    Hy Tati bis jetzt habe ich hier noch nichts über Kleinkatzen gefunden, aber ich suche weiter. Das Ihr beide zusammen zieht finde ich echt klasse.

    Jetzt geht’s ab zum Rafting
    bis dann

    Euer Andreas


    24.01.2004

    Villarica 2

    Hallo Zusammen

    Heute hat es zum ersten mal angefangen zu regnen, ansonsten hatten wir jeden Tag 25 Grad und Sonnenschein. Habe eigentlich geplant heute um 10 Uhr einen Reitausflug zu machen, ist aber aufgrund des Regens abgesagt und auf morgen verschoben. Habe mir jetzt ein Buch geliehen (Der goldene Kompass)und entspanne heute, bevor es morgen Abend wieder mit dem Bus 10 Std. Nach Santiago geht.

    Richtig Wolfgang der Countdown lauft. So langsam fange ich leider wieder an, an den Alltag zu denken und mir wird richtig übel dabei, aber ich freue mich schon Euch alle wieder zu sehen.

    Am Dienstag bin ich Rafften gewesen. Hat alles super funktioniert und wir haben uns auch nicht mit dem Boot überschlagen. Diesmal wurde ein Video aufgenommen das ich mir auch gekauft habe. Abends habe ich mir Spaghetti gekocht um mich für den Vulkanaufstieg am Mittwoch zu stärken.

    Mittwochmorgen mussten Jessica und ich um 5:45 aufstehen, um 6 wurde gefrühstückt und um 6:30 wurden wir von der Agentur Politur abgeholt und fuhren nach Pucon. Dort bekamen wir unsere Ausrüstung ( Rucksack mit Steigeisen, Eispickel, Regenjacke, Regenhose, Handschuhe und Schuhe). Letzteres habe ich abgelehnt da ich meine eigenen nehmen wollte, was mir dann zuerst untersagt wurden ist, aber aufgrund das meine Einlagen nicht in deren Stiefel passten durfte ich sie doch nehmen. Die Fahrt von Pucon bis zum Vulkan Villarica (Skilift )hat 45 min gedauert, so das wir letztendlich um 8:45 mit dem Aufstieg beginnen konnten. Anstatt den Skilift bis zur Schneegrenze zu nehmen habe ich mich entschieden den Weg (durch die Vulkanasche) mit einigen anderen zu Fuß zurückzulegen. Das hat uns ca. 50 min. gekostet. Am oberen ende des Skilift angekommen hat auch schon ein Bergführer unserer Agentur auf uns gewartet. Nach 5 min. Pause ging’s dann auch los. Die Steigeisen wurden nicht benutzt trotz einiger vereisten Stellen. Um 12.00 haben wir den Krater des Vulkan erreicht. Der Ausblick den man hatte war echt gigantisch, man konnte bis nach Argentinien zum Vulkan Lanin und noch weiter schauen. Nach einer Stunde Aufenthalt ging’s wieder abwärts 13:00 - 13:45. Das ganze ging so schnell , da wir den ganzen Vulkan, fast bis zum Skilift einfach auf unseren Hintern runtergerutscht sind. Dabei sind wir teilweise so schnell geworden das wir gar keine richtige Kontrolle mehr hatten und uns mit dem Eispickel bremsen oder die Richtung kontrollieren mussten. So schnell war ich selbst noch nicht mal mit einem Schlitten. Alleine dafür lohnt sich schon der Aufstieg abgesehen von dem super Ausblick den man dort oben hat. Lava konnte man leider keine sehen. Um 15 Uhr sind wir wieder in Pucon angekommen, wo man uns schon mit einer Erfrischung erwartete und jeder bekam eine kleine Urkunde.

    Wenn das Wetter gut ist gehen täglich 150 - 200 Touristen in der Saison auf den Vulkan.

    Donnerstag bin ich beim Hydro Speed gewesen. Mann kann es sich so vorstellen als wenn man ein großes Schwimmbrett in Form eines in der Mitte durchgeschnittenen Bootes hat und damit den Fluss durch die Strömungen schwimmt. Da man immer wieder an große Felsen aneckt, muss man ziemlich locker bleiben damit man sozusagen mit dem Wasser drübergleitet. Wenn man sich zu sehr verkrampft kann es ganz schön wehtun (habe ich am Anfang auch zu spüren gekriegt, aber eins könnt ihr mir glauben: durch Schmerzen lernt man sehr schnell). Habe sehr viel Wasser geschluckt aber auch richtig viel Spaß gehabt.
    Freitag habe ich einen Tagesausflug mit einer Agentur gemacht. Zuerst wurden wir zu einem wunderschönen See gefahren an dem wir 1 Stunde verblieben sind. Anschließend haben wir uns wunderschöne Wasserfälle angeschaut und ein Picknick gemacht. Danach sind wir zu Thermalquellen (De La Zona)gefahren. Dort gab es 5 heiße Becken (bis zu 45 Grad) in denen wir uns 2 Stunden aufgehalten haben. Zwischendurch springt man zum abkühlen in den eiskalten Fluss der direkt nebenan ist.

    Mehr später
    Gruß
    Andreas
    --

    27.01.2004

    letzte Mail

    Mein Urlaub nähert sich tatsächlich dem Ende. Kann man aber nichts dran ändern. Habe eine schöne Zeit verbracht und mich die letzten zwei Tage ein wenig in Santiago umgesehen. Ist eine riesige Stadt. Aber auch ohne Auto kommt man überall hin da es hunderte von Busen gibt. Das Problem ist, ich weiß nie so genau welchen ich nehmen muss. Selbst die Chilenen sind manchmal ein wenig überfordert. Aber es gibt auch noch die Metro, die ich auch einige Mal in Anspruch genommen habe. Gestern bin ich zu einem Aussichtspunkt gefahren von dem man ganz Santiago überblicken konnte und im Hintergrund waren die Berge zu sehen die fast an die östliche Stadtgrenze von Santiago angrenzen. Gleich werde ich mich noch ein wenig in einen schönen Park setzen, mich sonnen und lesen und den Tag ganz ruhig ausklingen lassen. Morgen heißt es zum letzten mal ausschlafen in Chile und um 15 Uhr geht’s ab zum Flughafen (außer Sonja gibt mir bescheid das sie mich noch nicht auf der Arbeit brauchen, dann buche ich um und bleibe noch ein wenig).
    Natürlich mach ich das nicht, freu mich ja auch schon auf zu HAUSE.

    Also dann

    Bis bald Andreas
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 05.11.2011, 00:11. Grund: Reisecharakter eingestellt
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