Hilfe Bei Seil-Kauf-Entscheidung

[mr.magoo]

Ich möchte mir evtl. dieses Seil kaufen.

Kann mir jemand was dazu sagen?
Im Moment bin ich noch fast ausschließlich Toproper, in einem Gebiet in mainer Nähe. Ich denke das es wohl reichen wird.
Meine frage ist eigentlich, was sagt mir die Mantelverschiebung über die Belastbarkeit bzw lebensdauer?

Ich denke mir, ich könnte es solange benutzen, bis ich gut genug bin um auch öfter mal Vorstieg zu klettern, glaube aber nicht dass ich das Siel in den Alpen einsetzen werde. Dann wenn ich gut genug bin kann ich mir immer noch ain besseres Seil kaufen.

Was denkt ihr?

Danke Schon mal
Ben

[Nicht übertreiben]

Wenn Du viel Toprope kletterst würde ich ein möglichst billiges Seil kaufen, da zum einen keine großen Belastungen (Sturz) auftreten und zum anderen das Seil dadurch relativ stark belastet wird, also häufiger ersetzt werden muss. Imo spricht also nichts gegen das Seil. Eine andere Frage istm wie es sich von Handling her verhält, krangelnde Seile (gerade bei Toprope mit HMS) sind ätzend!

Es spricht imo aber nichts dagegen so ein Seil auch in den Alpen beim Klettern zu benutzen (wenn es nicht gerade Alpin ist, da fehlt dann die Imprägnierung)
Ich würde an Deiner Stelle 60m kaufen, mit 50m wird es in vielen Routen eng von Standplatz zu Standplatz und fürs Toprope hast Du auch ein bisschen mehr Reserve.

Gruss
Thorben

[ogi]

der preis ist wirklich sehr gut.

Warum meinst du das seil ist schlecht ?

Jedes Seil muss einen Faktor zwei Sturz aushalten. Krangelnde Seile sind meist ein Problem des falschen sicherns.

Es ist zwar recht schwer und recht dick, aber warum glaubst Du damit nicht gut klettern zu können ?

Und auch für Alpintouren brauchst Du kein imprägniertes Seil, wenn Du nicht in kombiniertes Gelände kommst.
Allerdings ist ein Doppelseil oft recht hilfreich, wenn Du über Abseilpisten runtermusst.

Gibt es das Seil überhaupt in 60 m ?
Ist vielleicht der Grund, das es so billig ist die 50 m ?

[Nicht übertreiben]

Steht bei als Meterware, sollten also auch 60m möglich sein. Das mit dem kombinierten Gelände meinte ich mit alpin, für mich ist das eine Klettern, das andere alpin

Das mit dem krangeln stimmt aber nicht ganz, es gibt ein paar Seile, die krangeln sehr stark und ein paar dies fast gar nicht tun

[asrael]

Krangelnde Seile sind meist ein Problem des falschen sicherns.

Von "falsch" kann man wohl kaum sprechen. Es gibt Sicherungsmethoden, bei denen das Seil eine stärkere Drehung um die eigene Achse erfährt, als bei anderen (z.B. HMS im Gegensatz zu Grigri). Deswegen sichert man damit nicht falsch. Ganz im Gegenteil. Die HMS- Sicherung wurde im lezten Jahr im Panorama (DAV) als sicherste und universelste Sicherungsmethode mal wieder gegenüber den ganzen neuen Geräten bewertet.

Zum Seil:
Für Deine Bedürfnisse ist an dem Seil sicher nichts auszusetzen. Ich würde aber auch eher auf 60 meter zurückgreifen!

Gruß
Tom

[Flachlandtiroler]

[OT]

Ich würde aber auch eher auf 60 meter zurückgreifen!

Was kann man eigentlich dagegen tun, daß Ihr Kletterer die Konfektionierung (und damit auch die Routeneinrichtung, Abseilstellen usw.) zu immer größeren Längen pusht?
Als eher Bergwanderer und Hochtourist schleppe ich dann immer mehr Seil z.B. auf einer Gebietsdurchquerung mit mir 'rum, daß ich nachher nur an zwei Stellen brauche. :bash:

Gruß, Martin

[Nicht übertreiben]

Ich hab meine 60m gekauft weil im Ith viele Routen um die 25m lang sind. Die Konfektionierung hat da jemand anderes in die Hand genommen 8)

In den Alpen sind die Pouten oft auf 50m ausgelegt, ich hab aber auch in solchen Routen schon festgestellt, dass 60m am und an mal hilfreich sind, ist blöd wenn plötzlich 50cm Seil zum nächsten Stand fehlen...

Abgesehen davon gibt es ja immernoch Meterware und in alpinen Routen sind eh Halbseile zum Abseilen zu bevorzugen!

Gruss
Thorben

[Thomas]

Ich habe mir vor einiger Zeit das "Edelrid Globetrotter Seil" für's Sportklettern gekauft.
Mit knapp 80 Euro für fünfzig Meter eine sehr günstige Angelegenheit, vor allem in Bezug auf die Leistungsdaten: 9,5 kN Fangstoß, 10 Stürze, keine Mantelverschiebung.

Krangelt am Anfang ein bisschen, aber meiner Erfahrung nach muss jedes neue Seil zunächst "eingeklettert" werden.

In der sächs. Schweiz kommt man mit 50 Metern gut zurecht, die wenigen 30m-Abseilen sind so gut wie vernachlässigbar, meistens gibts bei langen Routen sowieso mehrere AÖ's.
Und durch die Seildehnung schafft man auch mal 26 oder 27 Meter, natürlich nur unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen!

Die Mantelverschiebung kann mit der Zeit zu Wülsten und Verdickungen führen, was wahrscheinlich zu Schwierigkeiten beim Handling führt. Aber von solchen Problemen habe ich noch von keinem gehört. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass heutige Seile kaum noch eine Mantelverschiebung aufweisen.

Übrigens darf sich laut UIAA-Norm der Mantel auf 2 Metern um maximal 20 mm verschieben. Ich denke, mit den 5 mm liegst Du da noch in einem akzeptablen Bereich, auch wenn ich an Deiner Stelle trotzdem 10 Euro drauflegen und ein Seil ohne Mantelverschiebung kaufen würde.

Gruß, Thomas.

[mr.magoo]

Danke für die Antworten.

Ich denke zwar nicht dass ich mit diesem Seil noch schlechter klettere als ich
es ohnehin schon tue, aber ich wollte mal fragen, was ihr dazu sagt.

Ich glaube ich werde es mir mal in 50m bestellen, weil in meiner Umgebung ein 60m Seil etwas übertrieben ist. Es sei denn jemand weiß im Rhein-Main-Gebiet Stellen wo ich ein 60m Seil unbedingt brauche, aber dann kann ich auch das Seil meiner Kletterpartner verwenden, die haben dann auch 60m.

Grüsse
Ben

[Crautz]

Hi Ben,

Morgenbachtal, gibts zB eine 30m Wand, ansonsten Rotenfels bei Bad Münster.

Gruß Ingo