Training für Akklimatisation

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  • aspiral
    Anfänger im Forum
    • 16.11.2008
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    Training für Akklimatisation

    Hallo zusammen,

    zwar gibt es bereits diverse Posts zum Thema "Akklimatisation" und "Höhentraining" (z.B. hier), jedoch habe ich noch keine Antwort auf folgende Frage bekommen:

    Kann ich die Akklimatisation für Hochtouren in grösserer Höhe (4.000 - 5.000m) fördern (nicht ersetzen!), indem ich beim Konditionstraining stets nur durch die Nase atme?

    Theoretisch könnte ich so einen leichten Sauerstoffmangel simulieren, da ich ja pro Atemzug durch die Nase weniger Sauerstoff aufnehmen kann als mit Mundatmung. Im Kampfsport haben wir so trainiert, um den Körper an die Belastung mit wenig Sauerstoff zu gewöhnen und es hat gut funktioniert. Eigentlich sollte das auch eine effiziente Vorbereitung für Hochtouren in grösserer Höhe sein.

    Was meint ihr?
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  • lutz-berlin
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    • 08.06.2006
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    #2
    AW: Training für Akklimatisation

    Zitat von aspiral Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,



    Kann ich die Akklimatisation für Hochtouren in grösserer Höhe (4.000 - 5.000m) fördern (nicht ersetzen!), indem ich beim Konditionstraining stets nur durch die Nase atme?



    Was meint ihr?
    ganz bestimmt nicht,
    Nasenatmung:Luft wird vorgewärmt,angefeuchtet und grob gefiltert

    solte man sowiso in großer Höhe und bei Kälte machen.

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    • Vegareve
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      • 19.08.2009
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      #3
      AW: Training für Akklimatisation

      Na ja, die (google)Theorie sagt dass das atmen durch die Nase bei Ausdauertraining (was man sowieso machen sollte) die Lungenfunktion und Volumen verbessern soll. Das kommt auch bei der Akklimatisation zugute. Ob´s wirklich ein Unterschied macht, keine Ahnung, sollen die Höhenspezialisten hier im Forum sagen .
      "Niemand hört den Ruf des Meeres oder der Berge, nur derjenige, der dem Meer oder den Bergen wesensverwandt ist" (O. Chambers)

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      • Becks
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        #4
        AW: Training für Akklimatisation

        Zitat von lutz-berlin Beitrag anzeigen
        ganz bestimmt nicht,
        Nasenatmung:Luft wird vorgewärmt,angefeuchtet und grob gefiltert

        solte man sowiso in großer Höhe und bei Kälte machen.


        Ich schau mal deheim nach, da liegt noch mein Buch zum Thema Akklimatisierung / Höhentraining. Soweit ich mich erinner stand da was von der Möglichkeit, die Atemluftzufuhr einzuschränken. Ganz sicher stand aber darin, dass man die brustmuskulatur trainieren kann, indem man mittels Gummibänder um den Brustkasten herum den Atemwiderstand erhöht.

        Das mit dem "in der Höhe durch die Nase atmen" kannste vergessen, da willste eher einen Hals so dick wie ein Abwasserrohr, um möglichst viel Luft reinzubekommen, und nicht noch ein halb geschlossenes Ventil in Nasenform.

        Was am Berg selbst hilft ist konzentriertes Ausatmen, also mit etwas Druck wirklich die Lungen zusammenpressen.

        Am einfachsten aber ist es, einen extra Tag einzuplanen und nicht gleich von Null auf >4000m zu rennen, oder zumindest die Nacht vorm Hüttenzustieg schon mal auf >2500m zu verbringen.


        Alex
        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

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        • lutz-berlin
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          • 08.06.2006
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          #5
          AW: Training für Akklimatisation

          @Becks
          auf 5000m ü nn kann man sehrwohl durch die Nase atmen(natürlich nur in Ruhe),
          da schmeckt sogar noch die Fluppe

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          • SteveA
            Dauerbesucher
            • 07.03.2008
            • 656
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: Training für Akklimatisation

            Beim Laufen nur durch die Nase zu atmen fördert die Atemmuskulatur und führt auch zu einem größeren Lungenvolumen (natürlich mit der Zeit und auch nur begrenzt). Bessere Atmung und größeres Lungenvolumen haben natürlich Vorteile bei der Akklimatisation.
            Da in der Höhe der Flüssigkeitsverlust durch die Atmung enorm ist, ist auch hier ein Atmen durch die Nase von Vorteil. Ich kann Becks allerdings nur zustimmen, dass man ab einer gewissen Höhe nicht mehr wirklich nur durch die Nase atmen will und auch kann.
            Achte lieber auf die Atmung und Versuche einen für dich angenehmen Rhythmus zu finden.
            Im Verlag des DAV-Summit-Club ist von Thomas Lämmle ein neues Buch erschienen: "Höhe x Bergsteigen".
            Ohne groß Werbung zu machen, kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der eine Tour in größere Höhen plant. Man bekommt hier viele Tipps für die Vorbereitung und auch während die Tour die man beachten sollte.
            http://www.uptothetop.de
            Trailrunning, Außergewöhnliche Projekte, Tourenberichte, Interviews, Ausrüstungstests u.v.m.

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            • aspiral
              Anfänger im Forum
              • 16.11.2008
              • 41
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: Training für Akklimatisation

              Vielen Dank erstmal für eure Antworten!

              Mittlerweile habe ich mich in der Literatur etwas schlau gemacht. Es scheint keinen direkten Akklimatisierungseffekt zu haben, wenn ich beim Training nur durch die Nase atme. Allerdings kräftige ich dadurch meine Atemmuskulatur, was mir in der Höhe zugute kommt. Hierfür gibt es neben dem bereits erwähnten Gummiband auch spezielle Trainingsgeräte (Spirotiger, Powerlung). Allerdings erscheint es mir etwas lächerlich, röchelnd wie Darth Vader mit solch einem Gerät neben meiner Partnerin vor dem Fernseher zu sitzen Dann schon lieber Laufen mit Mund zu!
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              • Sparrow
                Anfänger im Forum
                • 07.07.2008
                • 37
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                • Meine Reisen

                #8
                AW: Training für Akklimatisation

                Hallo

                Ich arbeite zur Zeit in einer Lungenreha Klinik und wir haben wirklich allerlei Geräte zur Therapie der Lunge. Spirotiger und Powerlung sind von der Idee her altbekannte Prinzipen und werden von uns auch in der Therapie angewandt, auch wenn wir günstigere Methoden nutzen, den gleichen Effekt zu erzielen

                Der Vorteil, wenn du durch die Nase einatmest (nebst Filterung, Vorwärmung und Befeuchtung der Luft) ist auch, dass durch die relative Stenose die Luft besser in die peripherie gelangt und eine bessere Verteilung stattfindet, somit mehr Frischluft am Gasaustausch beteiligt ist.

                Ähnlich auch bei der Ausatmung: Mit einer Stenose (z.B. Lippenbremse) kann man mehr Luft ausatmen (auspressen), da die distalen Atemwege später/gar nicht kollabieren. Das hilft v.a. Asthmatikern oder COPDlern.

                Bei einem gesunden Menschen sind diese Dinge eher zu vernachlässigen, da ja keine Obstruktion der Atemwege vorliegt (oder sollte zumindest nicht, HAPE mal aussen vor gelassen, aber das wäre eh eine Restriktion....).

                Trotzdem hilft natürlich das bewusste Einatmen durch die Nase und Ausatmen durch den Mund (evt. mittels Lippenbremse) in Momenten besonderer Belastung z.B. beim Sport.

                Allerdings sollte man sich folgendes überlegen, wenn man als gesunder sein Zwerchfell trainieren will (welches den mit Abstand grösste Teil der Atemarbeit übernimmt): Viele Atemzüge machst du pro Tag? Und das schon dein Leben lang ohne Unterbruch! Und da sind deine sportlichen Aktivitäten schon mit eingeschlossen, also auch diese hält dein Zwerchfell aus.

                Das Zwerchfell ist also sehr ausdauernd und um dort einen wirklichen Trainingsreiz zu setzen müsstest du entsprechend sehr lange genau dieses trainineren. Das macht vielleicht für irgendwelche Spitzensportler Sinn (aber auch dort müsste ich mich erst genauer schlau machen, wie das bei denen wirklich abläuft, habe da nur noch einige vage Videos aus der Ausbildung im Kopf).

                Ich denke, dass man mit einem guten Zeitplan, der eben auch mal einen Tag für die Akklimatisaton enthält und vorab normalem Ausdauertraining mehr erreicht. Denn die körperlichen Anpassungen in der Höhe sehe ich eher in der Atemfrequenz und der Erythrozytenzahl im Blut. Da hast du als gesunder Mensch wesentlich mehr Reserven als beim Lungenvolumen.

                Soweit men Senf zu Spirotiger und Powerlung, hoffe es hat dir etwas geholfen.

                Gruss Michael
                Lieber mit dem Fahrrad in die Ferien als mit dem Auto zur Arbeit.

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                • aspiral
                  Anfänger im Forum
                  • 16.11.2008
                  • 41
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Training für Akklimatisation

                  Zitat von Sparrow Beitrag anzeigen
                  Hallo

                  ...

                  Gruss Michael
                  Hallo Michael,

                  vielen Dank für Deine ausführliche und fundierte Antwort! Ein eventueller Trainingseffekt scheint mir nun minimal zu sein - daher wieder Mund auf

                  Gruss,
                  Andreas
                  Mein Blog: www.outdoorblog.ch
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                  • Sapmi
                    Fuchs
                    • 20.11.2005
                    • 2329
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Training für Akklimatisation

                    Zitat von Sparrow Beitrag anzeigen


                    Bei einem gesunden Menschen sind diese Dinge eher zu vernachlässigen, da ja keine Obstruktion der Atemwege vorliegt (oder sollte zumindest nicht, HAPE mal aussen vor gelassen, aber das wäre eh eine Restriktion....).
                    Das beruhigt mich (hab den ganzen Thread erst jetzt gelesen), denn durch die Nase geht bei mir aufgrund einer angeborenen (einseitigen, leichten) Nasenscheidewandverbiegung nicht allzu viel, also eigentlich nur im absoluten Ruhezustand z. B. beim Schlafen.
                    Kilpailu ei kuulu erämaahan
                    ***********************
                    Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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                    • Flachlandtiroler
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                      • 14.03.2003
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Training für Akklimatisation

                      Schon was älter der Thread, aber ich hänge es mal hier dran. Gibt einen interessanten Übersichtsartikel zum Thema Akklimatisation, Höhenkrankheiten:

                      www.aerzteblatt.de/pdf/108/49/m839.pdf

                      Gruß, Martin
                      Meine Reisen (Karte)

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