offenes Feuer im Walde

[p2m]

ersteinmal ein nettes Hallo an die Fleisigen Schreiber hier.

Seit einer Woche hab ich hier nun schon Stunden das Forum durchgelesen und werd ich mal meinen ersten Beitrag, der gleich eine Frage sein wird loslassen.

Betrifft Übernachten im Wald, da es ja im Gesetz heist, in einem gewissen zeitraum im Jahre offenes Feuer im Wald oder 100m im Umkreis davon verboten ist, würde mich mal interessieren ( leider konnte ich in den tiefen des Internets auch nix finden ) zählen Gas oder Benzinkocher eigentlich zu einem offenen Feuer??? Ich verstehe eher ein Lagerfeuer darunter, wie seht ihr das? Gibt es erfahrungen, wenn ihr gerade beim Bruzeln oder Kochen ( Kocher ) wart, daß der Herr Förstersmann dazwischen kam, was hat er dazu gesagt ??

Danke im vorab für die Antworten.

Andreas

[Matchbox]

willkommen im forum!

ich verstehe darunter ein lagerfeuer, hab aber nicht den genauen gesetztestext im kopf um konkretes zu sagen zu können.
im hochsommer wenn es lange zeit nicht mehr geregnet hat würde ich nicht nur im wald kein feuer machen. nur zu schnell steht ´ne wiese in brand.
aber dies sollte eh eine selbstverständlichkeit bei gesundem menschenverstand sein.
bei gas- und spirituskochern entweder ´ne unterlage benutzen oder den boden von brennbarem material in gewissem umkreis befreien.

greez

matchbox

[tigger09]

Ich vermute, daß das oft auch von der genauen Situation abhängt und den Personen, die daran beteiligt sind.

Letzen Sommer in England z.B. haben wir als Pfadfindergruppe mit einem Spirituskocher gekocht und wurden darauf hingewiesen, daß "Feuer" verboten sei - da zählte der Kocher dann wohl auch zu.
Allerdings konnten wir dem Ordnungshüter klar machen, daß wir mit den Kochern vorsichtig umgehen und uns damit auskennen und wir durften zu Ende kochen.

[Thorsten]

Vor deutschen Wäldern sieht man eigtl. überall kleine, bunte Schilder, die jegliches offenes Feuer verbieten, insbesondere Zigaretten.

Müsste ein Kocher wohl auch drunterfallen.

Sollte matchbox mit seinen Beziehungen zur Jägerei aber genauer herausbekommen können.

[Joern]

Kocher gehören definitiv zum offenen Feuer dazu!! Hab da mal zur Gesetzeslage in Baden-Württemberg recherchiert, und da wurden Kocher ausdrücklich erwähnt.

Wenn man an nen richtig unangenehmen Förster gerät kann das im ernstfall ne Ordnungswidrigkeit mit ner Geldstrafe bis zu 20.000 Euro werden, wenn wirklich was anfängt zu brennen sind es bis zu 50.000 Euro oder Haft.

Und Schadensersatz müsste man dann natürlich auch leisten...

Für andere Bundesländer müsste man das dann nochmal recherchieren, aber wird nicht gross anders sein.

Gruss

Jörn

[Fabian]

Bei mir steht der gesunde Menschenverstand vor dem Gesetz

Erstens gibts bei uns im Wald keinen Förster mehr (hab zumindest nie einen gesehen), zweitens wollen die Gesetze nur Waldbrände verhindern..wenn ich aber weiß, das nichts passiert...

Dazu sollte ich noch sagen, das ich immer an der selben Stelle Feuer mache...gibt nichts schlimmeres wie tausende, verstreute Feuerstellen in Wäldern !!!

[Dominick]

De jure ist es eine offene Flamme, ja. Ich habe aber noch nirgens gehoert das ein sachgemaesser Umgang erkennbar ist. Man sollte sich eben nur bewusst sein, das es ziemlich nach hinten los gehen kann wenn etwas passiert. Ich persoenlich wuerde ja eher eine kleine Lichtung als den Wald fuer die Rast vorziehen, schon wegen des Weitblick, aber das sicher geschmacksache.

Unterschätzen sollte man aber so ein Feuer aber keinesfalls und auch der Gedanke das man es ja vielleicht noch aus bekommt wenn was schief geht kann man getrost verwerfen. Kleine Geschichte aus der Jungend:

Als ich ungefaehrt 12 war haben wir mit einem kleinen Boot die Gegend unsicher gemacht. Ich bin mit ein paar Freunden dann auf einer kleinen, von Kanaelen umgebenen Insel gelandet zu der noch eine aufgeschuettete Zufahrt hab. Dort weitgehend trockendes Gras und ein paar Baeume. Einer meiner idiotischen Freunde hatte dann die tolle Idee trockende Grasbueschel anzuzuenden. Irgendwann hat er einen dieser buescheln dann auf die vertrocknete Wiese fallen lassen. Binnen 5 Sekunden brannte schon ein guter Quadratmeter. Wir haben noch versucht die Flammen mit unseren Jacken zu ersticken, sinnlos, der Funkenflug beschleunigte das ganze nur noch. Was Wasser war zu weit weg und mit einem Eimer war eine Loeschkette unmoeglich. Die Feuerwehr kam dann als die ersten Baeume schon brannten und bekamm das relativ schnell in den Griff - ende der Geschichte, ein guter Quadratkilomter in subjektiv wenigen Minuten kahl. Wir kamen mit einem blauen Auge davon - viel Stubenarrest, 2 Wochen die Feuerwache fegen und der Besitzer hat zum Glueck keine Schadensersatzforderungen oder sowas geltend gemacht - vermutlich nur weil es kein Nutzland war.

Von daher, wenn ihr Feuer macht, seid verdammt vorsichtig. Auch daran denken das gerade im Wald der Untergrund prima Naehrboden fuer Schwelfeuer bietet. Die meisten von euch sind da sicher fitt, aber man kann es ja nicht oft genug betonen. :-)