Lawinenpieps

[Becks]

So, bislang acker ich mit Leihgeräten, nächsten Winter wird ein eigenes Gerät fällig.
Kennt jmd. das Gerät "Pieps DSP" von Stubai ? Hat einige Awards wegen neuer Technik etc. eingefahren und klingt bisher für mich am interessantesten.

Ach ja, da werde ich dann garantiert nächsten Winter hinfahren:
http://www.sac-davos.ch/007dav_0608_de.htm

Alex

[ogi]

Hallo,

ich habe das neue Gerät bisher nur im Sportgeschäft gesehen.

Ich selber besitze den alten Pieps mit 4 Dioden - Anzeige

Ich bin mir sicher, dass ich mit ihm genauso schnell beim suchen bin als wie mit den modernen Geräten. Mit regelmässigen Suchtraining relativieren sich die Vorteile der neuen Geräte recht schnell.

Die Reichweite ist allerdings sehr gering ( etwa 30 m ). Ob hier die neuen Geräte verbessert sind weiss ich nicht genau.

Die alten Geräte gibt es gebraucht oft sehr billig. ( Z.B. beim AV, die wohl immer noch ihr altes Zeug raushauen )

Bin jetzt etwas abgeschweift, war wahrscheinlich nicht das was Du wissen wolltest.

[Binabik]

hi becks
habs bisher leider nur einmal in aktion gesehen aber das hat überzeugt.
vorallem wenn wir mehrere geräte vergraben haben, war man mit dem pieps deutlich schneller. toll ist auch die digitale reichweite, erleichtert die grob suche sehr.
nur leider ist der preis etwas zu heftig für mein konto gewesen.
hab jetzt das mammut barryvox. bin damit auch sehr zufrieden.

[Becks]

Naja, ich hab was von einem Startpreis jenseits der 400 Euro-Marke gesehn, extrem heftig. Mittlerweile liegt es bei 335 Euro und damit im Bereich der anderen Geräte.
Ich tendier zu dem Ding da mir im Ernstfall es lieber ist vorher 50 oder auch 200 Euro mehr für ein Gerät ausgegeben zu haben als hinterher erkennen zu müssen daß ich mit einem anderen Gerät langsamer war und es entsprechend Opfer gab.

Alex

[Zaza]

Ich habe mir letztes Jahr die verschiedenen Geräte demonstrieren lassen und fand den Tracker am intuitivsten. Damals gab es aber das neue Stück von Stubai wohl noch nicht.

Übrigens - unter Umständen kann es interessant sein, die Dinger in der Schweiz zu kaufen. Bächli hat jeweils - auch verglichen mit D - recht gute Preise. Der Tracker kostete jedenfalls CHF 390.- (ca. 250 Euro):
www.baechli-bergsport.ch

[Christoph1972]

Wir hatten bei der letzten Exkursion, die alten Stubai mit vier Leuchtdioden. Ich muß sagen das ich die Suche, als Anfänger, äusserst schwierig fand. Wenn das ein Ernstfall gewesen wäre, wäre es hart an die Grenze gegangen. Besonders lustig gestaltete sich die Suche mit halb leeren Batterien, dann wird’s ungenau - unzuverlässig, in worst case eine Katastrophe. Die Batterien waren wegen der strengen Kälte so schnell platt. Mich haben die alten Geräte nicht wirklich überzeugt, ist wohl mehr ein Hilfsmittel, das besser ist als keines. Leider hatte ich bisher noch kein neues Gerät in der Hand, kann also dazu nichts sagen.

Christoph

[Geronimo]

Falls es euch eine Hilfe ist und sich mehrere Leute für einen Kauf entschliessen würden; Ortovox würde ich einiges günstiger bekommen.
(Muss mal zuhause nachschauen, vielleicht habe ich auch Offerten anderer Hersteller rumliegen)

[MaMa]

ich hab bislang nur mit nem Ortovox F1(analog) und dem Tracker (digital) hantiert. Mein Eindruck: bei ner Mehrfachverschüttung wäre bei mir mit nem Analoggerät Schicht im Schacht - zu kompliziert, zu schwierig unter Stress....dauert einfach zu lange. Mit dem Tracker war zumindest ne Suche bei Einfachverschüttung einigermaßen narrensicher durchzuführen, bei mehreren (zu Übungszwecken verbuddelten) Piepsern wird´s aber auch so kritisch. Wenn also das neue Pieps DSP hält was es verspricht, z.B. die Ausblendung eines Signals bei Mehrfachverschüttung, halte ich es für nen echten Fortschritt.

[ogi]

Ich muß sagen das ich die Suche, als Anfänger, äusserst schwierig fand. Wenn das ein Ernstfall gewesen wäre, wäre es hart an die Grenze gegangen. Mich haben die alten Geräte nicht wirklich überzeugt, ist wohl mehr ein Hilfsmittel, das besser ist als keines. Leider hatte ich bisher noch kein neues Gerät in der Hand, kann also dazu nichts sagen.

Christoph

Unter Laborbedingungen gebe ich Dir recht, da sind für Totalanfänger Geräte wie der Tracker besser.

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass bei einer Totalverschüttung kaum jemand eine Chance hat, den Verschütteten lebendig auszugraben. Und auch nicht mit dem neusten und besten. Nur durch sehr regelmässiges Training erzielt wahrscheinlich die Sicherheit, die im Ernstfall benötigt wird. Mir fehlt sie auch, weil ich wohl wie die meisten zu wenig übe.

Wenn der Pieps ( ernsthaft ) zum Einsatz kommt, ist eigentlich fast schon alles verloren. Nicht umsonst werden diese Geräte ja auch "LVS = Leichensuchgerät" genannt.

Mehrfachverschüttung : Ein befreundeter Bergführer hat mir erzählt, das auch die neuen Geräte dieses Problem nicht wirklich im Griff haben. Ist seiner Meinung eher verkaufsbedingt. Ist für mich auch technisch eher logisch, das dies kaum möglich ist mit der derzeitigen Technik.
Vom Grundprinzip funktionieren ja alte und neue LVS gleich, nur werden die Daten bei den neuen anders interpretiert, was bei den alten, wo dies der Suchende selber tuen muss ( vielleicht sogar ein Vorteil ? )

[Simon]

Der Pieps DSP unterscheidet sich grundlegend in der Technik von analogen LVS, er hat drei Antennen! Soweit ich weiß war nur der Ortovox M2 ein analoges LVS mit forgesetzter digitaler Anzeige. Bei allen anderen digitalen Geräten wird die Richtung aus der Interferenz der 2 Antennensignale gewonnen und beim DSP eben aus 3 Antennensignalen. Dadurch ist er auch unabhängig von der Lage der LVS zueinander.
Den Pieps DSP konnte ich selbst noch nicht testen habe aber gehört, daß es noch Probleme beim Umschalten zur Mehrfachverschüttung geben soll.
Ich selbst verwende den Barryfox und bin eigentlich ganz zufrieden, aber die Mehrfachverschüttung ist leider auch damit nicht ganz einfach lößbar.
Grüße
Simon

[ogi]

Grundlegend andere Technik hätte ein LVS, wenn es ohne Feldlinien auskommen würde und stattdessen z.B. mit Ultraschall arbeiten würde. Entscheident ist, das Du mit deinem Gerät umgehen kannst. Wenn Du das Piepsen deines analogen Gerätes in Suchrichtung umsetzen kannst, bist Du nicht langsamer mit diesem, evt. sogar schneller als die digitalen Rechnen können.

Die Mehrfachverschüttung hat meines Wissens noch kein Gerät im Griff und wird es mit dem derzeitigen Prinzip ( Feldlinien ) wahrscheinlich wohl auch nicht bekommen.
Ich wäre aber mal dankbar, wenn mal jemand erklärt, warum der neue Pieps das können soll. Hab bisher dazu leider noch nichts stichhaltiges gelesen.
Outdoorpreis hin oder her.

[Michael Boos]

Pieps DSP: hab ich direkt verglichen mit dem Tracker und nem alten Barryvox (analog). Als "Verschüttete" habe ich je ein (altes) Barryvox, Pieps und Tracker verwendet.

Mit dem Barryvox (und mehr als 20 Jahren Erfahrung damit) habe ich die (relativ dicht aufeinander vergrabenen Geräte gefunden - da hört man die verschiedenen Signalkadenzen als kennzeichen eines Geräts. Umkehrschluss: sollten gleiche Modelle nahe beieinander liegen, wirds schwieriger, sie allein mittels Gehör auseinanderzuhalten. Man muss dann voll auf eines konzentrieren, das Suchgerät so leis wie möglich schalten und sofort feinsondieren, dann das nächste.

Tracker und Pieps können das schon etwas besser. Aber: beide verlangen vom Benutzer gute Übung! Ohne dieselbe ist Finden innert nützlicher Frist (< 15 Minuten) im Ernstfall mit den dann anzutreffenden weitern Faktoren (Lawinenkegelhindernislauf, Panik etc.) schwierig!

Das Pieps DSP scheint mir schon das am weitesten entwickelte Gerät. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es immer noch sehr anspruchsvoll ist, damit einwandfrei umgehen zu können, es also bei nahe beieinanderliegenden Mehrfachverschüttungen (immer die schwierigste Konstellation!) zu beherrschen. Das braucht viel Übung, kann aber mit diesem Gerät besser gelingen als mit andern.

Ein neues Tracker ist dem Vernehmen nach in der Pipeline. Und möglicherweise auch ein neues Barryvox.

Meine Schätzung: in zwei Jahren dürfte es benutzerfreundliche Geräte geben.

Was mach ich also, um sicherzustellen, dass mich jemand findet, wenn ich als Leithammel mal untergehe im Schnee und um diese Such-/Auffindprobleme weiss? Ich benutze den Lawinenball - den sieht man und kann direkt der Schnur nach gehn und ausgraben. Ich trag aber ein LVS auch noch mit, damit ich andere finden kann. Und zusätzlich sind immer ne Schaufel und Sonde mit dabei.

[Thomas]

Man bräuchte im Sendesignal eigentlich nur einen eindeutigen Code unterbringen und schon wären die Signale von mehreren Verschütteten sauber zu trennen.
Technisch überhaupt kein Problem, man muss nur die Kompatibilität zum herkömmlichen (analogen) System wahren.

Da es sich im Gegensatz zum Computer-Massenmarkt aber um einen trägen Markt handelt, wird diese Entwicklung wohl eher langsam vonstatten gehen.

Übrigens gehört auch zu den digitalen Geräten Erfahrung, Schaufel und Sonde zur absoluten Pflichtausrüstung.


Thomas.

[Becks]

Ja, der Lawinenball steht auch noch auf der Liste der Sachen die ich mir besorgen will. Hab den Ball im Rahmen eines Vortrags des "deutschen Lawinenpapstes" letzten Dezember erleben dürfen und er hat mich überzeugt. Einen Ball sieht man und einer Schnur nachrennen kann jeder, und macht jeder.

@Michael
Thx für die Hintergrundinfos. Mal sehn was sich da jetzt im Laufe des Jahres auf dem Markt tut. Sollte nix weltbewegendes rauskommen tendier ich zu dem Pieps von Stubai in Kombination mit einem mehrtägigen Aufenthalt in Davos auf der Suchpiste.

Alex

[tiejer]

@ Becks:
Wer ist denn der deutsche Lawinenpapst??
Beim Stichwort "Lawinenpapst" fällt mir nur Munter ein- hab ich da was verpaßt? Wem hast Du denn da gelauscht?

[Becks]

Martin Engler, Entwickler der Snowcard - http://www.av-snowcard.de/

Alex

[Hirsei]

Hab zu thema lawinwenpieps nen interessanten artikel gelesen.
ist eine problematik von der ich vorher noch nie etwas gehört habe.
die ergebnisse scheinen aber sehr aussagekräftig über die Fähigkeiten
der geräte zu sein.
hier der link.
http://www.alpenverein.de/amicaro/da...df/pdf1080.pdf

hier ist noch einer. da gehts um die richtige punktortung
http://www.alpenverein.de/amicaro/da...df/pdf1081.pdf

[ogi]

Der Engler scheint ja wohl irgendwie etwas mit dem Lawinenball zu tun zu haben.

Für mich eine zumindest fragwürdige Erfindung, die bisher nachweislich noch keinem geholfen hat. Interessant ist, sich mal folgende Disskussion auf dem SLF Forum anzuschauen.

http://www.slf.ch/forum/welcome-de.html

>>SLF Forum:> Anfragen an das SLF:> Allgemeine Anfragen: Verschüttungstiefen mit und ohne ABS-Airbag

Da wird wohl versucht, mit einigen Trollen den Lawinenball zu pushen, und den SLF - Mitarbeitern werden die Wörter im Mund verdreht. Spricht nicht gerade für das Produkt und deren Vermarkter. Irgendwelche Verschüttungstiefen sollen die Überlegenheit des Balles gegenüber dem ABS beweisen. Nicht sehr seriös, diese Geschäftspolitik.

Es gibt halt nur einen Pabst, und das ist natürlich Munter. Der vertritt übrigens eine "sehr zurüchhaltende" Meinung zu den neuen Produkten.

Mehrtägiger Besuch auf der Suchpiste :
Sei mir bitte nicht böse, aber was soll das bringen ?

Übrigens :
Viel diskutiert wird über die Piepser, Lawinenball usw. Und dann muß man sich mal vorstellen, mit welchen Schäufelchen die meisten unterwegs sind. Dazu kommt, daß natürlich viele nicht wissen wie man richtig schaufelt und es wahrscheinlich im ernstfall nie schaffen würden, jemanden auszugraben.

Vielleicht sind dies doch einige interessante Gesichtspunkte, die beachtenswert sein könnten.

[Saloon12yrd]

Für genau solche Artikel lohnt sich IMHO schon die DAV Mitgliedschaft. Der Artikel liegt seit längerem bei mir zu Hause.

Sal-

[Becks]

Der Engler scheint ja wohl irgendwie etwas mit dem Lawinenball zu tun zu haben.

Für mich eine zumindest fragwürdige Erfindung, die bisher nachweislich noch keinem geholfen hat. Interessant ist, sich mal folgende Disskussion auf dem SLF Forum anzuschauen.

http://www.slf.ch/forum/welcome-de.html

>>SLF Forum:> Anfragen an das SLF:> Allgemeine Anfragen: Verschüttungstiefen mit und ohne ABS-Airbag

Da wird wohl versucht, mit einigen Trollen den Lawinenball zu pushen, und den SLF - Mitarbeitern werden die Wörter im Mund verdreht. Spricht nicht gerade für das Produkt und deren Vermarkter. Irgendwelche Verschüttungstiefen sollen die Überlegenheit des Balles gegenüber dem ABS beweisen. Nicht sehr seriös, diese Geschäftspolitik.

Es gibt halt nur einen Pabst, und das ist natürlich Munter. Der vertritt übrigens eine "sehr zurüchhaltende" Meinung zu den neuen Produkten.

Mehrtägiger Besuch auf der Suchpiste :
Sei mir bitte nicht böse, aber was soll das bringen ?

Übrigens :
Viel diskutiert wird über die Piepser, Lawinenball usw. Und dann muß man sich mal vorstellen, mit welchen Schäufelchen die meisten unterwegs sind. Dazu kommt, daß natürlich viele nicht wissen wie man richtig schaufelt und es wahrscheinlich im ernstfall nie schaffen würden, jemanden auszugraben.

Vielleicht sind dies doch einige interessante Gesichtspunkte, die beachtenswert sein könnten.

Punkt "Schäufelchen"
Ich verwende eine Vollmetallschaufel da ich Plastik nicht traue. Nur Metall ist in der Lage durch harten Schnee zu dringen. Konnte ich übrigens schon beim Zeltbau auf dem Aletschgletscher praktisch testen. Und buddeln kann man mit der Schaufel, glaubs mir.

Punkt "Ball"
Der Sinn ist klar. das Ding schwimmt auf Schnee und ist damit sichtbar. Und jeder Idiot ist in der Lage einen gefundenen Gegenstand hochzuheben und die daran gebundene Schnur auszubuddeln. Sowas erfodert keine Ausbildung, so etwas liegt in der Natur des Menschen. Daher denke ich: es funktioniert.
Die letztendliche Verschüttungstiefe ist zweitrangig, mit einer guten Schaufel grab ich sehr schnell sehr tief. Und ob sich nun mit oder Avalanche-Airbag die Verschüttungstiefe im Schnitt 59 oder 64 cm beträgt, darauf pfeif ich ehrlich gesagt.

Punkt "Munter":
Philosophie und Glaubensfrage, ich halte Munters Ansatz für Anfänger wie mich ungeeignet. Munter geht vom Idealfall aus und schränkt die Möglichkeiten aufgrund von Beobachtungen ein. Im Klartext: je mehr negative Signale ich in der Umgebung wahrnehme, desto kritischer sollte ich die Lage beurteilen.
Dagegen geht die deutsche Methode vom "worst case" aus. Je mehr positive Signale ich finde desto besser kann ich die Lage einschätzen und um so mehr kann ich wagen.
Strich drunter: Übersehe ich nach der Muntermethode Signale schneide ich mir in mein Fleisch da ich ein erhöhtes Risiko eingehe. Übersehe ich dagegen nach der deutschen Methode Signale schränke ich zwar meine Tour ein, bin aber auf der sicheren Seite.

Mir ist Methode 2 lieber, aber ich bin ja kein Profi.

Zur "Suchhpiste":
jedes Gerät, egal ob nun Auto, Computer oder LVS läßt sich dann leichter und präziser steuern wenn man den Umgang damit geübt hat. Man gewöhnt sich an die Macken und lernt die Stärken kennen. Und selbst wenn dem nicht so ist muß ich leider sagen: es beruhigt mein Gewissen.
Selbst wenn ich jemanden nicht finden kann ich immer noch von mir behaupten: aus meiner Sicht habe ich alles Mögliche getan um diese Person zu bergen und zu retten. Der Rest ist Schicksal aber das was ich dazu beitragen kann um dieses Schicksal möglichst zu meinen Gunsten zu verändern wird getan. Ansonsten habe ich möglicherweise ein ernsthaftes Problem mit meinem Gewissen.

Daher kann jeder sagen was er will. In dem Moment in dem ich mir ein solches gerät besorge gehe ich auf eine Übungspiste und übe so gut es geht den Umgang mit dem Ding. Ansonsten könnte ich auch den Pieps gleich im Laden lassen, ein paar gute Pullen Wein trinken und sagen "pfeif drauf".

Alex