Nord-Süd oder lieber Süd-Nord?

[Haiko]

Moin²,

wenn Ihr die Wahl der Wanderrichtung habt, lauft Ihr dann lieber von Nord nach Süd oder von Süd nach Nord?

Was sind Eurer Meinung nach die Vor- und Nachteile?

Ahoi,
Haiko

[Nicht übertreiben]

Hängt von verschiedenen Kriterien ab. Wenn möglich richte ich es z.B. gerne so ein, dass man vom Zielort leicht wegkommt. Wenn es da in der Verkehrsanbindung Unterschiede gibt, dann bestimmt das für mich die Richtung.

Dann natürlich noch die Sonne. Wenn Punkt 1 nicht zutrifft, dann laufe ich z.B. lieber aus dem Schatten in die Sonne, also von Süd nach Nord, finde ich irgendwie motivierender. (Man wird aber nicht so braun :wink: )

Und natürlich die Höhenmeter. Wenn der eine Ort 1000m höher liegt als der andere, dann überleg ich mir ob ich nicht dort starte (man ist ja doch ein bisschen faul )

Gruss
Thorben

[Flachlandtiroler]

Dann natürlich noch die Sonne. Wenn Punkt 1 nicht zutrifft, dann laufe ich z.B. lieber aus dem Schatten in die Sonne, also von Süd nach Nord, finde ich irgendwie motivierender. (Man wird aber nicht so braun :wink: )

Dafür darf man bei den Anstiegen in der Sonne braten. Bei viel Auf & Ab ist in unseren Breiten daher von Nord nach Süd IMHO besser.
Allerdings -- hab' gerade mal meine Alpenwanderungen Revue passieren lassen -- die meisten Wanderwege gingen in west-östlicher Richtung.

Bei den klassischen Alpenüberschreitungen wie z.B. München Venedig geht der Germane (aus historischen Gründen? ) immer Nord-Süd.

[Nicht übertreiben]

Im Winter ist man meist ganz dankbar über die Sonne und im Sommer hat man sowieso kaum Schatten (vor allem im letzten Sommer...), in den Alpen richtet sich die Richtung aber generell eher nach dem Ziel, da ich da bisher nur 1-3 tagestouren gemacht habe und es dabei dann eher um Ziele in der Vertikalen ging (da bevorzuge ich übrigens aus phsikalischen Gründen die unten-oben Variante)

Thorben

[boehm22]

Hi,

ich gehe auch gerne mal von "Schwer-nach-Leicht", also den schwierigen Teil der Wegstrecke zuerst.
Und dann kommt Genuss pur

[Haiko]

Moin²,

Dann natürlich noch die Sonne. Wenn Punkt 1 nicht zutrifft, dann laufe ich z.B. lieber aus dem Schatten in die Sonne, also von Süd nach Nord, finde ich irgendwie motivierender. (Man wird aber nicht so braun :wink: )

Meine meisten Touren verliefen ebenfalls bisher Süd-Nord (und damit fast immer entgegen der üblichen Wanderströme). Lediglich im vergangenen Jahr lief ich die Wintertour Nord-Süd (weil Punkt 1 zutraf). Da spielte aber der Gedanke über das Braunwerden keine große Rolle ;) Beim Anschauen der Dias stellte ich jedoch fest, dass ungewöhnlich viele Gegenlichtaufnahmen mit dabei sind. Und irgendwie mag ich die nicht so besonders.

Nun möchte ich in diesem Winter Pallas von Süd nach Nord durchwandern. Und danach vergleichen, ob es sich im Winter besser mit der Sonne im Gesicht oder im Rücken läuft.

Ahoi,
Haiko

[Haiko]

Moin²,

ich gehe auch gerne mal von "Schwer-nach-Leicht", also den schwierigen Teil der Wegstrecke zuerst.
Und dann kommt Genuss pur

Man könnte meinen, dass am Anfang der Rucksack noch am schwersten ist und sich der Körper noch nicht an die "ungewohnte" Belastung gewöhnt hat. Deshalb ist es eventuell besser, mit dem leichten Teil der Strecke zu beginnen. So wird es in Pallas sein, denn die schwereren Stellen kommen dort erst zur Mitte und am Ende der Tour.

Die meisten meiner Endpunkte waren auch so geplant, dass dort der Höhepunkt der Tour wartet. Dient der Motivation und ist dann wirklich "Genuss pur"

Ahoi,
Haiko

[Haiko]

Moin²,

Dafür darf man bei den Anstiegen in der Sonne braten. Bei viel Auf & Ab ist in unseren Breiten daher von Nord nach Süd IMHO besser.
Allerdings -- hab' gerade mal meine Alpenwanderungen Revue passieren lassen -- die meisten Wanderwege gingen in west-östlicher Richtung.

Bei den klassischen Alpenüberschreitungen wie z.B. München Venedig geht der Germane (aus historischen Gründen? ) immer Nord-Süd.

Ist denn eine solche Alpenüberschreitung ein lohnenswertes Unternehmen?

In Korsika sind wir den GR20 im Mai Süd-Nord gelaufen, weil die Südhänge schon schneefrei, also bequem aufzusteigen waren und wir die Nordhänge auf den restlichen Schneefeldern mit Plastetüten hinabrodeln konnten.

Ahoi,
Haiko

[Flachlandtiroler]

Hallo Haiko,

hättest vielleicht gleich sagen sollen, daß Du skandinavische Wintertouren im Sinn hast...

Alpenüberquerungen: Mir erscheinen sie nicht attraktiv, sind aber sehr beliebt und in den Alpen halt die wenigen Routen, die in nordsüdlicher Richtung verlaufen.
Kosika: Die "schwereren" Etappen sind im Nordteil. Wer unsicher ist startet im Süden, um sich erstmal einzugewöhnen und hofft, dann eine gute Woche später leichter (weil weniger Schnee) durch die schwierigen Etappen zu kommen.

[Nicht übertreiben]

Vielleicht muss man für eine Alpenüberquerung einfach nur die Linie richtig legen...dann ist das ganze aber evtl. auch keine Wanderung mehr...!

Das mit den Fotos sehe ich genauso, ein paar Gegenlichaufnahmen sind immer ganz nett, aber dann morgens oder abends. Tagsüber eher nervig.

Gruss
Thorben

[Haiko]

Moin²,

hättest vielleicht gleich sagen sollen, daß Du skandinavische Wintertouren im Sinn hast...

Nee, nee, ich meinte das schon ganz allgmein. Aber wahrscheinlich hatte ich im Unterbewusstsein auch an die skandinavischen Touren gedacht.

Alpenüberquerungen: Mir erscheinen sie nicht attraktiv, sind aber sehr beliebt und in den Alpen halt die wenigen Routen, die in nordsüdlicher Richtung verlaufen.

Ahaa. Weshalb sind sie denn beliebt, obwohl sie nicht attraktiv sind? Einfach nur wegen der Tatsache, die Alpen mal überquert zu haben?

Kosika: Die "schwereren" Etappen sind im Nordteil. Wer unsicher ist startet im Süden, um sich erstmal einzugewöhnen und hofft, dann eine gute Woche später leichter (weil weniger Schnee) durch die schwierigen Etappen zu kommen.

Richtig, im nördlichen Teil ist es schwieriger. Wir sind in der Mitte eingestiegen. Damit ging's gleich ans Eingemachte

Ahoi,
Haiko

[Flachlandtiroler]

Alpenüberquerungen: Mir erscheinen sie nicht attraktiv, sind aber sehr beliebt und in den Alpen halt die wenigen Routen, die in nordsüdlicher Richtung verlaufen.

Ahaa. Weshalb sind sie denn beliebt, obwohl sie nicht attraktiv sind? Einfach nur wegen der Tatsache, die Alpen mal überquert zu haben?

Wahrscheinlich. Nota bene, MIR erscheinen sie nicht attraktiv (überlaufen, keine Kraxl-"Schmankerln", Hütten eher Gasthof-mäßig usw.). Die Geschmäcker sind halt verschieden.

Richtig, im nördlichen Teil ist es schwieriger. Wir sind in der Mitte eingestiegen. Damit ging's gleich ans Eingemachte

Schwierig ist relativ... Sollte ich jemals den GR20 als solchen gehen, dann würde ich es aber genauso machen: Depot in Calvi, Zug nach Vizzavona und zurück zu Fuß . Praktisch werde ich für die Touren dort im kommenden Herbst lieber abseits des GR20 bleiben, vielleicht Monte Padro, Monte Rotondo oder Capo Bianco.

Gruß, Martin

[Haiko]

Moin²,

Wahrscheinlich. Nota bene, MIR erscheinen sie nicht attraktiv (überlaufen, keine Kraxl-"Schmankerln", Hütten eher Gasthof-mäßig usw.). Die Geschmäcker sind halt verschieden.

Ahaa, verstehe. Haben die Touren in West-Ost-Richtung einen grundsätzlich anderen Charakter als die N-S? Oder suchst Du Dir dann die Touren so aus, dass genügend Kraxelei mit dabei ist?

Schwierig ist relativ... Sollte ich jemals den GR20 als solchen gehen, dann würde ich es aber genauso machen: Depot in Calvi, Zug nach Vizzavona und zurück zu Fuß . Praktisch werde ich für die Touren dort im kommenden Herbst lieber abseits des GR20 bleiben, vielleicht Monte Padro, Monte Rotondo oder Capo Bianco.

Ja, wir sind auch in Vizzavona eingestiegen, Calvi am Ende. Und, okei, so richtig schwierig war's tatsächlich nicht. Lag aber auch am Wetter, dem Auslassen der Gipfelüberquerungen, der Tatsache, dass Korsikaerfahrene mit dabei waren, dem Rotwein, den wir abends in den Hütten tranken

Ahoi,
Haiko

[Flachlandtiroler]

Viele "offizielle" Routen in den Alpen laufen tatsächlich _eher_ in W-O-Richtung; vielleicht hat es damit zu tun, daß viele Haupt-Ketten und -Täler in dieser Richtung verlaufen. (Geologisch sind die nördl. und südl. Kalkalpen ja durch die Zentralalpen in zwei W-O-Streifen geteilt.) Die Höhenwege sind oft so angelegt, daß sie parallel zu einem Haupttal (um dieses herum) verlaufen und allenfalls Seitenkämme überschreiten. Beispiele: Aosta Altavia 1-4, Stubai-, Virgen- und Zillertaler Hüttenrunde, Karwendelquerung.

Überwiegend in nordsüdlicher Richtung verläuft noch die Tour Monte Rosa, allerdings geht es da (auf anderem Wege) auch wieder nach Nord zurück. Man geht da gegen den Uhrzeigersinn, wegen des Blicks zum Matterhorn...
Eine Tour in N-S-Richtung habe ich auch noch auf der meiner Wunschliste: Geigenkamm, vom Inntal bis zur Wildspitze. Wie meine Touren zusammenkommen gehört aber nicht in diesen Thread.

[Grashalm]

Also ich würde rein gefühlsmäßig auf der Nordhalbkugel lieber Richtung Norden gehen.
Warum? Keine Ahnung... ich hätte eher das Gefühl in die Einsamkeit und die Wildnis hinein zu laufen.
Ich würde mich immer mehr von meinem Zuhause entfernen und nicht andersrum.
Ausserdem läuft man im allgemeinen eher von den wärmeren in die kälteren Regionen und könnte sich so dran gewöhnen.

[Nicht übertreiben]

Ausserdem läuft man im allgemeinen eher von den wärmeren in die kälteren Regionen und könnte sich so dran gewöhnen.

Wie weit wanderst Du denn im allgemeinen

[Thomas]

Ich bin längere Strecken gelaufen von Süd nach Nord, von Ost nach West und von Nord nach Süd.
Kann jedenfalls rückblickend keine essentiellen Unterschiede feststellen.

Am ehesten könnte man wahrscheinlich argumentieren, dass auf West-Ost-Routen in unseren Breiten der Wind eher von hinten und damit aus der günstigeren Richtung kommt.

[Haiko]

Moin²,

Ich bin längere Strecken gelaufen von Süd nach Nord, von Ost nach West und von Nord nach Süd.
Kann jedenfalls rückblickend keine essentiellen Unterschiede feststellen.

Aber es muß doch Gründe geben, weshalb bestimmte Wanderungen bei den Leuten immer in einer Vorzugsrichtung gelaufen werden. Z. B. Laugavegur auf Island N-S, Bärenrunde in Finnland N-S, Alpenüberquerung N-S, GR 20 auf Korsika N-S,...

Am ehesten könnte man wahrscheinlich argumentieren, dass auf West-Ost-Routen in unseren Breiten der Wind eher von hinten und damit aus der günstigeren Richtung kommt.

Wir hatten bei unserer letztjährigen Kanutour in M-V die Wahl zwischen Start nach N oder Start nach S. Wir hatten uns beim Einsetzen des Bootes dann entschieden, nach S zu paddeln, da der Wind aus N kam. Und ein paar Tage später drehte der Wind und wir hatten wieder Rückenwind, um die Runde zu vervollständigen und das Boot zum Ausgangspunkt zurückzubringen.

Ahoi,
Haiko

[Grashalm]

Ausserdem läuft man im allgemeinen eher von den wärmeren in die kälteren Regionen und könnte sich so dran gewöhnen.

Wie weit wanderst Du denn im allgemeinen

Also wenn man Schottland von Süd nach Nord durchquert oder in Norwegen von Oslo nach Trondheim wandert, macht sich das schon bemerkbar. Von den Höhenunterschieden mal abgesehen.