Kaufdatum: 1ter Oktober 2009
Gebrauchszeitraum: 2ter Oktober bis 1ter November
Wetter-/Klimabedingungen: herbstlich, matschiger Boden, Nieselregen
Art des Einsatzes: Tages- und Wochenend-Wanderungen, etwa 150 km
Hersteller: Lundhags
Modellbezeichnung: Professional Mid
Modelljahr: 2009
Unverbindliche Preisempfehlung: 3399 SEK entspricht etwa 340 EUR
Vorgesehener Einsatzbereich: Lappland
Ausstattung und besondere Details: Schaft mit Neopren gepolstert
Aussenmaterial: Zellgummi Certech 4.0, Schaft aus Leder
Innenmaterial: Leder
Reißverschlüsse / Sohle: Vibram Traction Sohle
Gewicht inkl. Größenangaben: laut Hersteller 1500 g bei Größe 42
Verarbeitungsqualität: gut
Passform: siehe unten
Komfort: siehe unten
Bedienung: gut
Evt. Fehlkonstruktionen: Schaft, Ösen, eventuell die Sohle
Praxistest - Handling: gut
Pro-Kauf-Argument (Stärken):
+ im Bereich des Zellgummis wasserdicht
+ idealer Stiefel fuer Lappland
Contra-Kauf-Argument (Schwächen):
- sehr hoher Preis
- Detaillösungen entsprechen nicht der Preiskategorie
Alter Testperson: 23
Körpergrösse Testperson (in cm): 175
Geschlecht Testperson: männlich
Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 2 bis 3
Die Stiefel bestehen im Fussbereich aus Zellgummi. Der Lederschaft ist mit Neopren gefüttert. Innen ist das Zellgummi mit Leder ausgekleidet. Die Einlegesohle besteht aus Wollfilz. Das Konzept der Stiefel ist ideal für feuchte und/oder sumpfige Gegenden, wie zB Lappland. Leider ist dieses Konzept in einer solchen Preisklasse meiner Meinung nach nur bedingt gut umgesetzt worden. Mir ist bewusst, dass ich hier im wesentlichen nur kleine Details anführe, ich zumindest hätte mir in dieser Preiskategorie besser durchdachte Lösungen gewünscht.
Die Sohle schien mir ziemlich rutschig. Das ist jedoch ein sehr subjektiver Eindruck, denn meine Mitwanderer sind auf feuchten Holzbohlen ebenso gerutscht wie ich. Allerdings verfügt die Sohle über ein meiner Meinung nach zu feines Profil für einen Wanderstiefel. Kleine Steinchen und sonstiges setzen sich sofort fest und lassen sich nur schwer wieder entfernen. Das Profil hätte ich mir also gröber gewünscht.
Der Schaft ist mit etwa ein bis zwei meiner Ansicht nach überfluessigen weil nur der Optik wegen vorhandenen Nähten durchzogen. Zudem gehen alle Nähte am Schaft komplett durch das Material durch, sind also auch auf der Innenseite vorhanden. In diesen Nähten sehe ich ziemliche Schwachpunkte was die Wasserdichtigkeit anbelangt, da man sie stark wachsen muss. Da hätte der Hersteller zugunsten der Funktionalität auf die ein oder zwei Nähte verzichten können. Es ist allerdings möglich, dass die Nähte durch das Neopren zusammengedrückt und somit leicht abgedichtet werden. Darauf wetten würde ich jedoch nicht.
Die Naht, die den Schaft mit dem Zellgummi verbindet, ist sehr grob. Sie muss auf jeden Fall regelmäßig gewachst werden. Ich kann nicht nachvollziehen, warum der Hersteller diese Verbindung Innen nicht mit einem zusätzlichen Streifen Leder oder ähnlichem abgedeckt hat, um sie dichter zu gestalten. Zumindest hatte ich nach der ersten längeren Wanderung das Wachs auf den Socken. Hier ist beim Gehen durch feuchtes Gras auch Wasser eingetreten, was jedoch auf meine eventuell unzureichende Wachs-Technik zurückzufuehren sein könnte. Allerdings hatte ich die Naht zuvor mehrmals gewachst.
Die Oberkante vom Schaft sinkt an der Rückseite um ein bis zwei Zentimeter ab. Die Zunge ist dementsprechend nur auf die Höhe der Absenkung mit dem Schaft vernäht. Dadurch ist die Durchschreithöhe durch ein Gewässer niedriger, als sie hätte sein können. Um allgemein flexibler zu sein hatte ich zwar den Mid gewählt, der Schaft vom High ist jedoch genauso geschnitten (mit noch mehr Nähten). Hier werden meiner Meinung nach einige Zentimeter verschenkt.
Nach der zweiten längeren Wanderung zeigte sich erster Rost an den Ösen. Man hätte annehmen können, dass der Hersteller hier ein Material wählt, das Feuchtigkeitseinflüssen weniger schutzlos ausgeliefert ist, vorallem hinsichtlich des vorgesehenen Einsatzgebietes. Leider ist dies nicht der Fall.
Ich habe in den Stiefeln übermäßig stark geschwitzt. Leider konnte ich nicht herausfinden, ob die Bauform der Stiefel oder die Wahl der Socken dafür verantwortlich ist.
Zu Passform und Komfort möchte ich mich nicht äußern, da ich die Stiefel als zu klein wieder zurückgegeben habe. Scheinbar ist der Stiefel im Gebrauchszeitraum in der Länge geschrumpft. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass dies die Regel ist. Der Händler hat diesem Umstand glücklicherweise Rechnung getragen und die Stiefel nach Sicherstellung, dass sie tatsächlich zu klein und kleiner sind, als sie sein sollten, zurück genommen. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass, wenn man den Umstand beherzigt, die Stiefel 2 Nummern größer zu kaufen und auch eine entsprechende Anzahl Socken trägt, der Komfort demjenigen herkömmlicher Wanderstiefel entspricht.
Obwohl dieser Stiefel ideal für Lappland ist und hinsichtlich Komfort und Stützen des Fußes einem herkömmlichen Wanderstiefel in Nichts nachsteht, würde ich mir aufgrund der in der praktischen Anwendung festgestellten mangelhaften Detaillösungen nur dann wieder einen Lundhag zulegen, wenn er um etwa die Hälfte im Preis heruntergesetzt wäre.
Gebrauchszeitraum: 2ter Oktober bis 1ter November
Wetter-/Klimabedingungen: herbstlich, matschiger Boden, Nieselregen
Art des Einsatzes: Tages- und Wochenend-Wanderungen, etwa 150 km
Hersteller: Lundhags
Modellbezeichnung: Professional Mid
Modelljahr: 2009
Unverbindliche Preisempfehlung: 3399 SEK entspricht etwa 340 EUR
Vorgesehener Einsatzbereich: Lappland
Ausstattung und besondere Details: Schaft mit Neopren gepolstert
Aussenmaterial: Zellgummi Certech 4.0, Schaft aus Leder
Innenmaterial: Leder
Reißverschlüsse / Sohle: Vibram Traction Sohle
Gewicht inkl. Größenangaben: laut Hersteller 1500 g bei Größe 42
Verarbeitungsqualität: gut
Passform: siehe unten
Komfort: siehe unten
Bedienung: gut
Evt. Fehlkonstruktionen: Schaft, Ösen, eventuell die Sohle
Praxistest - Handling: gut
Pro-Kauf-Argument (Stärken):
+ im Bereich des Zellgummis wasserdicht
+ idealer Stiefel fuer Lappland
Contra-Kauf-Argument (Schwächen):
- sehr hoher Preis
- Detaillösungen entsprechen nicht der Preiskategorie
Alter Testperson: 23
Körpergrösse Testperson (in cm): 175
Geschlecht Testperson: männlich
Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 2 bis 3
Die Stiefel bestehen im Fussbereich aus Zellgummi. Der Lederschaft ist mit Neopren gefüttert. Innen ist das Zellgummi mit Leder ausgekleidet. Die Einlegesohle besteht aus Wollfilz. Das Konzept der Stiefel ist ideal für feuchte und/oder sumpfige Gegenden, wie zB Lappland. Leider ist dieses Konzept in einer solchen Preisklasse meiner Meinung nach nur bedingt gut umgesetzt worden. Mir ist bewusst, dass ich hier im wesentlichen nur kleine Details anführe, ich zumindest hätte mir in dieser Preiskategorie besser durchdachte Lösungen gewünscht.
Die Sohle schien mir ziemlich rutschig. Das ist jedoch ein sehr subjektiver Eindruck, denn meine Mitwanderer sind auf feuchten Holzbohlen ebenso gerutscht wie ich. Allerdings verfügt die Sohle über ein meiner Meinung nach zu feines Profil für einen Wanderstiefel. Kleine Steinchen und sonstiges setzen sich sofort fest und lassen sich nur schwer wieder entfernen. Das Profil hätte ich mir also gröber gewünscht.
Der Schaft ist mit etwa ein bis zwei meiner Ansicht nach überfluessigen weil nur der Optik wegen vorhandenen Nähten durchzogen. Zudem gehen alle Nähte am Schaft komplett durch das Material durch, sind also auch auf der Innenseite vorhanden. In diesen Nähten sehe ich ziemliche Schwachpunkte was die Wasserdichtigkeit anbelangt, da man sie stark wachsen muss. Da hätte der Hersteller zugunsten der Funktionalität auf die ein oder zwei Nähte verzichten können. Es ist allerdings möglich, dass die Nähte durch das Neopren zusammengedrückt und somit leicht abgedichtet werden. Darauf wetten würde ich jedoch nicht.
Die Naht, die den Schaft mit dem Zellgummi verbindet, ist sehr grob. Sie muss auf jeden Fall regelmäßig gewachst werden. Ich kann nicht nachvollziehen, warum der Hersteller diese Verbindung Innen nicht mit einem zusätzlichen Streifen Leder oder ähnlichem abgedeckt hat, um sie dichter zu gestalten. Zumindest hatte ich nach der ersten längeren Wanderung das Wachs auf den Socken. Hier ist beim Gehen durch feuchtes Gras auch Wasser eingetreten, was jedoch auf meine eventuell unzureichende Wachs-Technik zurückzufuehren sein könnte. Allerdings hatte ich die Naht zuvor mehrmals gewachst.
Die Oberkante vom Schaft sinkt an der Rückseite um ein bis zwei Zentimeter ab. Die Zunge ist dementsprechend nur auf die Höhe der Absenkung mit dem Schaft vernäht. Dadurch ist die Durchschreithöhe durch ein Gewässer niedriger, als sie hätte sein können. Um allgemein flexibler zu sein hatte ich zwar den Mid gewählt, der Schaft vom High ist jedoch genauso geschnitten (mit noch mehr Nähten). Hier werden meiner Meinung nach einige Zentimeter verschenkt.
Nach der zweiten längeren Wanderung zeigte sich erster Rost an den Ösen. Man hätte annehmen können, dass der Hersteller hier ein Material wählt, das Feuchtigkeitseinflüssen weniger schutzlos ausgeliefert ist, vorallem hinsichtlich des vorgesehenen Einsatzgebietes. Leider ist dies nicht der Fall.
Ich habe in den Stiefeln übermäßig stark geschwitzt. Leider konnte ich nicht herausfinden, ob die Bauform der Stiefel oder die Wahl der Socken dafür verantwortlich ist.
Zu Passform und Komfort möchte ich mich nicht äußern, da ich die Stiefel als zu klein wieder zurückgegeben habe. Scheinbar ist der Stiefel im Gebrauchszeitraum in der Länge geschrumpft. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass dies die Regel ist. Der Händler hat diesem Umstand glücklicherweise Rechnung getragen und die Stiefel nach Sicherstellung, dass sie tatsächlich zu klein und kleiner sind, als sie sein sollten, zurück genommen. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass, wenn man den Umstand beherzigt, die Stiefel 2 Nummern größer zu kaufen und auch eine entsprechende Anzahl Socken trägt, der Komfort demjenigen herkömmlicher Wanderstiefel entspricht.
Obwohl dieser Stiefel ideal für Lappland ist und hinsichtlich Komfort und Stützen des Fußes einem herkömmlichen Wanderstiefel in Nichts nachsteht, würde ich mir aufgrund der in der praktischen Anwendung festgestellten mangelhaften Detaillösungen nur dann wieder einen Lundhag zulegen, wenn er um etwa die Hälfte im Preis heruntergesetzt wäre.
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