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Mitreisende | |
Land: Schweden
Reisezeit: Juni/Juli
Region/Kontinent: Nordeuropa
Abisko – Vistasvage – Nikkaloukta - Narvik
Nachdem in letzter Zeit hier doch so einige Reiseberichte über die Wetterverhältnisse zum Saisonende in Nordschweden zu lesen sind, schiebe ich doch noch einen zum Saisonbeginn ein. Reiseberichte zum Kungsleden gibt es ja schon zur Genüge, aber gerade zu der von uns gegangen Route durch das Vistasvagge konnte ich noch nicht viel lesen….
Wir, d.h. Karliene und ich hatten uns bereits im Januar nach kurzer Diskussion zur diesjährigen Urlaubsplanung auf Schweden einigen können. Nur ein paar kurze Recherchen später und dank Natides und auch Vincents äußerst amüsanten Reisebericht steht Lappland und der nördl. Kungsleden so gut wie fest. Das ganze scheint ideal für unsere erste größere Trekking-Tour – super Landschaft, Strecke gut markiert und für gut befunden von vielen Mitgliedern hier.
Also schnell die Flüge gebucht und schon mal Urlaub eingereicht. Nach einer gewissen Ausrüstungs-Inventur steht schnell fest, was in den nächsten Monaten noch angeschafft werden muss. Die Recherche rund um das Thema Kungsleden, die „Planung“ und die Organisation von An- und Abreise und so einige Globetrotter Besuche lassen die folgenden Monate kurzweilig werden….und so rückt der Abreisetag näher...
27.06.2009
Den ganzen Samstag haben wir versucht, den Ausrüstungsberg im Flur in unsere 50+10-Liter Rucksäcke zu verfrachten. Das gelingt mir noch besser als Karliene, aber spätestens nach dem Verladen von Essen für die nächsten 8 Tage geht nichts mehr. Entgegen aller guten Ratschläge und des Wollens unsererseits haben es unsere Rucksäcke doch auf ca. 20 kg geschafft – obwohl wir nur das „nötigste“ eingepackt haben. Aber so ist das halt, wenn man in (für einen) unbekannte Gefilde aufbricht – und für alles gerüstet sein will.
28.06.2009
Also noch mal schnell eine Mütze schlaf genommen, Sonntag früh um 4 aufgestanden und um halb 6 per Bus-Transfer nach Berlin. Dort empfängt uns tristes Wetter mit 15 Grad – und das mitten im Sommer. Na Prostmahlzeit. Nach (ewigen) 4 Stunden Warten schnell das Gepäck eingecheckt und gebetet, dass das Flughafenpersonal den Benzinkocher für harmlos erachtet Und 14:10 gehts dann endlich los – mit Air-Berlin nach Arlanda. Zum Glück hat uns der Flug-Kapitän schon auf das vorbereitet was uns dort erwartet – nämlich 30 Grad Bodentemperatur bei strahlend blauem Himmel!!
In der Ankunftshalle warten wir auf unser Gepäck und entfliehen dann dem ungeheuren Trubel schleunigst in Richtung Terminal 5 – aus einem Blog wussten wir, dass dort für mittellose Reisende wie uns wahrhaft traumhafte Übernachtungsmöglichkeiten existieren sollten. Und (gefühlt) einige Kilometer weiter werden wir nicht enttäuscht – Terminal 5 ist eine völlig andere Welt, alles neu, schick, modern – und mit bequemen Sesseln zum übernachten „ausgestattet“.
Also die Zeit noch etwas totgeschlagen, im praktischerweise vorhandenen McDonalds zu Abend gegessen, die Sessel bezogen – und dann so gut es ging die Nacht über uns hereinbrechen lassen. Stopp. Welche Nacht ? Dank Mitternachtssonne reichte es nur für so etwas wie Dämmerung – zum Glück brachte das wenigstens etwas Abkühlung….
29.06.2009 Stockholm - Kiruna - Abisko - Abiskojaure
Dank der Putzkolonne stehen wir nicht ganz so spät auf Nochmal schnell gefrühstückt, die Rucksäcke wieder eingecheckt und halb 11 beginnt das Abenteuer Lappland. Norwegian startet mit uns durch Richtung Kiruna.
Nach einem wunderschönen Anflug mit Ausblick auf die uns erwartenden Berge legt der Pilot eine sportliche Landung hin – und schon sind wir in Lappland. Und wir können es kaum glauben – es herrschen gefühlt mindestens 25 Grad bei strahlend blauem Himmel. So ist also das Wetter in eisig Lappland – aha. Um der Sache mal vorweg zu greifen – es sollte auch die nächsten 2 Wochen kaum anders werden. In Kiruna noch schnell Sprit und Mückenmittel besorgt und uns von 2 Kölner Mitfliegern verabschiedet, deren Plan es ist von Kiruna aus erstmal zu Fuß nach Nikkaluokta vorzustoßen – querfeldein mittels GPS und Map. Es dämmert ihnen dann zwar noch, dass der kürzeste Weg, den das GPS da errechnet hatte wohl durch Dickicht und über die (sicherlich jetzt sumpfigen) Winterwanderwege führt – aber ich hoffe trotzdem, dass sie gut angekommen sind
Gut für uns hieß der Startpunkt aber ganz klassisch Abisko – und so geht es mit dem Bus von Kiruna aus noch eine reichliche Stunde dem Startziel entgegen. Die Busfahrt stimmt bei schönstem Wetter auf die Berg- u. Seenwelt Lapplands ein – einfach traumhaft.
Nach einem kurzen obligatorischen Besuch des Ladens der Fjällstation in Abisko und einem kurzen Kochertest (sicher ist sicher) brechen wir dann doch „schon“ gegen 18:00 Uhr mit dem Durchschreiten des Tores in unser Abenteuer Kungsleden auf ….
…der Weg ist wie zu erwarten ziemlich ausgetreten und anfangs noch von Birken gesäumt. Anfänglich folgt uns noch eine kleine Gruppe Studenten, die mit Kächer ausgerüstet anscheinend auf Insektenjagd gehen wollen. Doch bald schon lassen wir diese hinter uns und laufen ungestört unserem ersten Tagesziel entgegen – den Hütten bei Abiskojaure. Das Wetter hätte nicht besser sein können, die Landschaft um uns herum traumhaft und der Fluss zeigt sich abwechslungsreich von seiner wilden oder auch ruhigen Seite. Kurz nach dem Start überqueren wir die erste und wenig später die zweite Brücke dieser Etappe, füllen noch schnell unsere Flaschen auf, lassen den einzigen ausgeschilderten Zeltplatz links liegen und gehen weiter.
Bis Abiskojaure sind es insgesamt 15 km und da Zelten im Nationalparkgebiet verboten ist, müssen wir dort heute noch ankommen. Nun gut, es ist unserer erste Etappe auf unserer ersten großen Tour – und so tun wir uns mit Einschätzen der zurückgelegten Entfernung auf der Karte in Bezug zur Realität etwas schwer. Da hilft auch häufiges Stehenbleiben und Rätseln, wo wir uns laut Karte befinden müssten nicht viel weiter – es kostet nur mehr Zeit Nur gut, dass man sich auf der ersten Etappe absolut nicht verlaufen kann – einfach immer dem Weg folgen, der sich schon bald lichtet und durch offeneres Gelände führt.
Und so gehen wir weiter und weiter, auch wenn das Rucksackgewicht von 20 kg immer mehr auf unseren Schultern lastet und unserer Füße bald darauf aufmerksam machen, dass die Kombination von Rucksackgewicht und steinigem Weg doch recht anstrengend ist. Und so ziehen sich die Kilometer bis Abiskojaure doch ziemlich in die Länge und uns kommt die Etappe immer mehr wie eine TorTour vor. Aber die Landschaft rundherum entschädigt für alles. Das alles in perfekter Einsamkeit im sanften Sommersonnenabendlicht - um diese Uhrzeit ist kein Mensch außer uns mehr auf dieser Etappe unterwegs.
Ich schaffe es mich und Karliene trotz allen Wehklagens ( ) vorwärts zu treiben, vorbei an Samihütten, entlang dem sich zum See verbreiternden Abiskojaure und so entdecken wir nach einer gefühlten Ewigkeit in der Ferne doch endlich die Brückenpfeiler der in der Karten verzeichneten Brücke zu den Abiskojaure-Hütten. Die Füße noch mal in die Hand genommen, die Brücke überquert, herausgefunden ob es rechts/links oder obendrüber über den letzen Hügel zu den Hütten geht – und dann sind wir endlich da! Kurz nach 23:00 Uhr haben wir endlich unser Ziel erreicht.
Die Hüttenwirtin begrüßt uns noch kurz als ihre letzten Gäste für heute bevor sie sodann im Bett verschwindet, ich kann gerade noch eine Cola bestellen, die ich genieße als ob ich seit Wochen am verdursten gewesen wäre. Danach bauen wir schnell das Zelt auf und der Kocher zaubert nach einigen Überredungskünsten bzw. nötigen Düsenwechsel doch noch eine leckere Simpert&Reiter Mahlzeit. Wir genossen noch kurz die herrliche Mitternachtssonne, schauen zufrieden auf unsere Marschleistung zurück, belächeln insgeheim mitleidig alle daheimgebliebene und ziehen uns 00:30 Uhr dann in unsere Schlafsäcke zurück. Ich glaube es dauerte keine Minute bis wir uns und unseren Füßen die verdiente Erholung gönnen und selig schlummern…
Reisezeit: Juni/Juli
Region/Kontinent: Nordeuropa
Abisko – Vistasvage – Nikkaloukta - Narvik
Nachdem in letzter Zeit hier doch so einige Reiseberichte über die Wetterverhältnisse zum Saisonende in Nordschweden zu lesen sind, schiebe ich doch noch einen zum Saisonbeginn ein. Reiseberichte zum Kungsleden gibt es ja schon zur Genüge, aber gerade zu der von uns gegangen Route durch das Vistasvagge konnte ich noch nicht viel lesen….
Wir, d.h. Karliene und ich hatten uns bereits im Januar nach kurzer Diskussion zur diesjährigen Urlaubsplanung auf Schweden einigen können. Nur ein paar kurze Recherchen später und dank Natides und auch Vincents äußerst amüsanten Reisebericht steht Lappland und der nördl. Kungsleden so gut wie fest. Das ganze scheint ideal für unsere erste größere Trekking-Tour – super Landschaft, Strecke gut markiert und für gut befunden von vielen Mitgliedern hier.
Also schnell die Flüge gebucht und schon mal Urlaub eingereicht. Nach einer gewissen Ausrüstungs-Inventur steht schnell fest, was in den nächsten Monaten noch angeschafft werden muss. Die Recherche rund um das Thema Kungsleden, die „Planung“ und die Organisation von An- und Abreise und so einige Globetrotter Besuche lassen die folgenden Monate kurzweilig werden….und so rückt der Abreisetag näher...
27.06.2009
Den ganzen Samstag haben wir versucht, den Ausrüstungsberg im Flur in unsere 50+10-Liter Rucksäcke zu verfrachten. Das gelingt mir noch besser als Karliene, aber spätestens nach dem Verladen von Essen für die nächsten 8 Tage geht nichts mehr. Entgegen aller guten Ratschläge und des Wollens unsererseits haben es unsere Rucksäcke doch auf ca. 20 kg geschafft – obwohl wir nur das „nötigste“ eingepackt haben. Aber so ist das halt, wenn man in (für einen) unbekannte Gefilde aufbricht – und für alles gerüstet sein will.
28.06.2009
Also noch mal schnell eine Mütze schlaf genommen, Sonntag früh um 4 aufgestanden und um halb 6 per Bus-Transfer nach Berlin. Dort empfängt uns tristes Wetter mit 15 Grad – und das mitten im Sommer. Na Prostmahlzeit. Nach (ewigen) 4 Stunden Warten schnell das Gepäck eingecheckt und gebetet, dass das Flughafenpersonal den Benzinkocher für harmlos erachtet Und 14:10 gehts dann endlich los – mit Air-Berlin nach Arlanda. Zum Glück hat uns der Flug-Kapitän schon auf das vorbereitet was uns dort erwartet – nämlich 30 Grad Bodentemperatur bei strahlend blauem Himmel!!
In der Ankunftshalle warten wir auf unser Gepäck und entfliehen dann dem ungeheuren Trubel schleunigst in Richtung Terminal 5 – aus einem Blog wussten wir, dass dort für mittellose Reisende wie uns wahrhaft traumhafte Übernachtungsmöglichkeiten existieren sollten. Und (gefühlt) einige Kilometer weiter werden wir nicht enttäuscht – Terminal 5 ist eine völlig andere Welt, alles neu, schick, modern – und mit bequemen Sesseln zum übernachten „ausgestattet“.
Also die Zeit noch etwas totgeschlagen, im praktischerweise vorhandenen McDonalds zu Abend gegessen, die Sessel bezogen – und dann so gut es ging die Nacht über uns hereinbrechen lassen. Stopp. Welche Nacht ? Dank Mitternachtssonne reichte es nur für so etwas wie Dämmerung – zum Glück brachte das wenigstens etwas Abkühlung….
29.06.2009 Stockholm - Kiruna - Abisko - Abiskojaure
Dank der Putzkolonne stehen wir nicht ganz so spät auf Nochmal schnell gefrühstückt, die Rucksäcke wieder eingecheckt und halb 11 beginnt das Abenteuer Lappland. Norwegian startet mit uns durch Richtung Kiruna.
Nach einem wunderschönen Anflug mit Ausblick auf die uns erwartenden Berge legt der Pilot eine sportliche Landung hin – und schon sind wir in Lappland. Und wir können es kaum glauben – es herrschen gefühlt mindestens 25 Grad bei strahlend blauem Himmel. So ist also das Wetter in eisig Lappland – aha. Um der Sache mal vorweg zu greifen – es sollte auch die nächsten 2 Wochen kaum anders werden. In Kiruna noch schnell Sprit und Mückenmittel besorgt und uns von 2 Kölner Mitfliegern verabschiedet, deren Plan es ist von Kiruna aus erstmal zu Fuß nach Nikkaluokta vorzustoßen – querfeldein mittels GPS und Map. Es dämmert ihnen dann zwar noch, dass der kürzeste Weg, den das GPS da errechnet hatte wohl durch Dickicht und über die (sicherlich jetzt sumpfigen) Winterwanderwege führt – aber ich hoffe trotzdem, dass sie gut angekommen sind
Gut für uns hieß der Startpunkt aber ganz klassisch Abisko – und so geht es mit dem Bus von Kiruna aus noch eine reichliche Stunde dem Startziel entgegen. Die Busfahrt stimmt bei schönstem Wetter auf die Berg- u. Seenwelt Lapplands ein – einfach traumhaft.
Nach einem kurzen obligatorischen Besuch des Ladens der Fjällstation in Abisko und einem kurzen Kochertest (sicher ist sicher) brechen wir dann doch „schon“ gegen 18:00 Uhr mit dem Durchschreiten des Tores in unser Abenteuer Kungsleden auf ….
…der Weg ist wie zu erwarten ziemlich ausgetreten und anfangs noch von Birken gesäumt. Anfänglich folgt uns noch eine kleine Gruppe Studenten, die mit Kächer ausgerüstet anscheinend auf Insektenjagd gehen wollen. Doch bald schon lassen wir diese hinter uns und laufen ungestört unserem ersten Tagesziel entgegen – den Hütten bei Abiskojaure. Das Wetter hätte nicht besser sein können, die Landschaft um uns herum traumhaft und der Fluss zeigt sich abwechslungsreich von seiner wilden oder auch ruhigen Seite. Kurz nach dem Start überqueren wir die erste und wenig später die zweite Brücke dieser Etappe, füllen noch schnell unsere Flaschen auf, lassen den einzigen ausgeschilderten Zeltplatz links liegen und gehen weiter.
Bis Abiskojaure sind es insgesamt 15 km und da Zelten im Nationalparkgebiet verboten ist, müssen wir dort heute noch ankommen. Nun gut, es ist unserer erste Etappe auf unserer ersten großen Tour – und so tun wir uns mit Einschätzen der zurückgelegten Entfernung auf der Karte in Bezug zur Realität etwas schwer. Da hilft auch häufiges Stehenbleiben und Rätseln, wo wir uns laut Karte befinden müssten nicht viel weiter – es kostet nur mehr Zeit Nur gut, dass man sich auf der ersten Etappe absolut nicht verlaufen kann – einfach immer dem Weg folgen, der sich schon bald lichtet und durch offeneres Gelände führt.
Und so gehen wir weiter und weiter, auch wenn das Rucksackgewicht von 20 kg immer mehr auf unseren Schultern lastet und unserer Füße bald darauf aufmerksam machen, dass die Kombination von Rucksackgewicht und steinigem Weg doch recht anstrengend ist. Und so ziehen sich die Kilometer bis Abiskojaure doch ziemlich in die Länge und uns kommt die Etappe immer mehr wie eine TorTour vor. Aber die Landschaft rundherum entschädigt für alles. Das alles in perfekter Einsamkeit im sanften Sommersonnenabendlicht - um diese Uhrzeit ist kein Mensch außer uns mehr auf dieser Etappe unterwegs.
Ich schaffe es mich und Karliene trotz allen Wehklagens ( ) vorwärts zu treiben, vorbei an Samihütten, entlang dem sich zum See verbreiternden Abiskojaure und so entdecken wir nach einer gefühlten Ewigkeit in der Ferne doch endlich die Brückenpfeiler der in der Karten verzeichneten Brücke zu den Abiskojaure-Hütten. Die Füße noch mal in die Hand genommen, die Brücke überquert, herausgefunden ob es rechts/links oder obendrüber über den letzen Hügel zu den Hütten geht – und dann sind wir endlich da! Kurz nach 23:00 Uhr haben wir endlich unser Ziel erreicht.
Die Hüttenwirtin begrüßt uns noch kurz als ihre letzten Gäste für heute bevor sie sodann im Bett verschwindet, ich kann gerade noch eine Cola bestellen, die ich genieße als ob ich seit Wochen am verdursten gewesen wäre. Danach bauen wir schnell das Zelt auf und der Kocher zaubert nach einigen Überredungskünsten bzw. nötigen Düsenwechsel doch noch eine leckere Simpert&Reiter Mahlzeit. Wir genossen noch kurz die herrliche Mitternachtssonne, schauen zufrieden auf unsere Marschleistung zurück, belächeln insgeheim mitleidig alle daheimgebliebene und ziehen uns 00:30 Uhr dann in unsere Schlafsäcke zurück. Ich glaube es dauerte keine Minute bis wir uns und unseren Füßen die verdiente Erholung gönnen und selig schlummern…
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