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Mitreisende | |
Land: Rumänien
Reisezeit: August 2009
Wie alles begann...
Andreas und ich sind eigentlich Radfahrer. Doch dieses Jahr wollten wir endlich mal ausprobieren, wie sich wohl das ganze Gepäck auf unseren Schultern anfühlen würde. Da uns die Alpen nicht aufregend genug waren, es in Skandinavien viel zu viele Mücken gibt und wir schon immer mal Bären sehen wollten, wählten wir die südlichen rumänischen Karpaten als Ziel.
Monatelang planten wir, waren Dauergast in diesem Forum und ließen Unmengen an Geld beim Globi. Da Ihr alle eine sehr große Hilfe wart und da wir in der Vorbereitung kaum gute und verlässliche Informationen über die Karpaten bekommen konnten (alle Welt scheint nur nach Skandinavien zu fahren), wollen wir euch und unseren potenziellen Nachahmern unseren Reisebericht zur Verfügung stellen. Interessenten senden wir gerne auch unsere GPS-Aufzeichungen (samt Quellen und Abstecher zu Pinkelpausen…). Unsere Tour orientierte sich an einem Reisebericht von Uli - einem Görlitzer, der seit Ewigkeiten in den Karpaten unterwegs ist und unter anderem 14 Tagesetappen durch drei Gebirge beschrieb: die Bucegi-Berge, das Leaota-Massiv, einmal über den Piatra Craiului und als Königsetappe über den Fogarasch, den südlichen Hauptkamm der Karpaten.
Der Reisebericht ist hier zu finden und echt nett zu lesen: http://www.eastern-images.de/Reisen/Wanderfuehrer/WandernSuedkarpatenRO.htm
Im Laufe der Tour mussten wir feststellen, dass der Berich teilweise veraltet ist. Die Abweichungen erwähnen wir bei den einzelnen Etappen. Bei Bedarf senden wir gerne auch noch genauere Informationen zu.
Jetzt aber genug der Vorrede, auf zum Bericht! Wir sind noch nicht ganz fertig, deswegen werden die Etappen so nach und nach folgen.
Anreise
Wir entschieden uns gegen das Flugzeug und für die Bahn, um der Reise einen würdigen Beginn zu verschaffen. Von München fährt ein Nachtzug durch bis nach Brasov, unserem Startpunkt. Wir hatten ein Zweier-Abteil gebucht, in dem wir eine Nacht und einen kompletten Tag verbringen sollten und stellten mit Entzücken fest, dass wir sogar ein eigenes Bad mit WC und Dusche hatten. Der Schaffner teilte uns jedoch gleich mit, dass wir das Klo nicht benutzen durften, da es wohl nicht funktionierte. Balkan lässt grüßen...
Nach einer geruhsamen Nacht zuckelten wir den ganzen Tag durch Ungarn und schließlich Rumänien immer gen Osten. „Zuckeln“ ist dabei wörtlich zu verstehen: Die schlechten Schienen in Rumänien lassen ein passables Tempo nicht mehr zu. Wir verbrachten den Tag abwechselnd im Abteil und im Speisewagen, der in der DDR hergestellt wurde und wunderbar günstiges Essen verkaufte. An den Haltestellen wurde immer mehr, immer schäbigere Wagen an den Zug gehängt. Draußen zog die Landschaft vorbei – die Dörfer wurden immer ärmer und Traktoren allmählich durch Pferdekutschen ersetzt. Ab und zu kamen wir an unheimlichen riesigen Kraftwerken vorbei, die teilweise völlig im Verfall begriffen waren.
Im Speisewagen ergab sich schon bald ein nettes Gespräch mit einem rumänischen Paar, das auf Heimaturlaub nach Bukarest fuhr. Am Nebentisch trank unser Schaffner ein Bier nach dem anderen und besorgte sich regelmäßig Nachschub auf den Bahnhöfen. Gegen Abend gesellte sich noch ein Spätaussiedler hinzu, der seiner Tochter seine Heimat zeigen wollte. Als er mitbekam, dass wir kein rumänisch sprachen, wünschte er uns mit einem sehr mitleidigen Blick alles Gute...
Zwischendurch beorderte der Schaffner unseres Waggons alle Reisende in die Abteile zurück, da er endlich auch mal schlafen wollte und das Öffnen der Türen von außen ein Kinderspiel ist.
Mit nur zwei Stunden Verspätung kamen wir schließlich nach 26 Stunden Zugfahrt in Brasov an und leisteten uns ein Taxi zu unserem Hostel.
1. Tag: Brasov
Wir nutzten einen Tag, um Brasov zu besichtigen, eine sehr, sehr schöne und toll renovierte ehemalige deutsche Stadt in Siebenbürgen. Wir lernten auf dieser Reise unheimlich viel über die Deutschen in Siebenbürgen und waren davon ebenso fasziniert wie von der Wanderung. Da dies jedoch ein Wander-Forum ist, werden wir die kulturellen Teile eher kurz halten. Nur so viel: Brasov ist definitiv einen Besuch wert und ist touristisch vollkommen erschlossen. Unweit befindet sich ein Skizentrum, gegen das St. Moritz angeblich eine billige Absteige ist... Die Stadt hat außer der vielen Sehenswürdigkeiten auch zwei voll ausgestattete Trekkingläden, die wir noch dringend benötigen würden...
Abends ein letzter Check der Ausrüstung und dann ab ins Bett, um für den ersten Tourentag gewappnet zu sein.
Reisezeit: August 2009
Wie alles begann...
Andreas und ich sind eigentlich Radfahrer. Doch dieses Jahr wollten wir endlich mal ausprobieren, wie sich wohl das ganze Gepäck auf unseren Schultern anfühlen würde. Da uns die Alpen nicht aufregend genug waren, es in Skandinavien viel zu viele Mücken gibt und wir schon immer mal Bären sehen wollten, wählten wir die südlichen rumänischen Karpaten als Ziel.
Monatelang planten wir, waren Dauergast in diesem Forum und ließen Unmengen an Geld beim Globi. Da Ihr alle eine sehr große Hilfe wart und da wir in der Vorbereitung kaum gute und verlässliche Informationen über die Karpaten bekommen konnten (alle Welt scheint nur nach Skandinavien zu fahren), wollen wir euch und unseren potenziellen Nachahmern unseren Reisebericht zur Verfügung stellen. Interessenten senden wir gerne auch unsere GPS-Aufzeichungen (samt Quellen und Abstecher zu Pinkelpausen…). Unsere Tour orientierte sich an einem Reisebericht von Uli - einem Görlitzer, der seit Ewigkeiten in den Karpaten unterwegs ist und unter anderem 14 Tagesetappen durch drei Gebirge beschrieb: die Bucegi-Berge, das Leaota-Massiv, einmal über den Piatra Craiului und als Königsetappe über den Fogarasch, den südlichen Hauptkamm der Karpaten.
Der Reisebericht ist hier zu finden und echt nett zu lesen: http://www.eastern-images.de/Reisen/Wanderfuehrer/WandernSuedkarpatenRO.htm
Im Laufe der Tour mussten wir feststellen, dass der Berich teilweise veraltet ist. Die Abweichungen erwähnen wir bei den einzelnen Etappen. Bei Bedarf senden wir gerne auch noch genauere Informationen zu.
Jetzt aber genug der Vorrede, auf zum Bericht! Wir sind noch nicht ganz fertig, deswegen werden die Etappen so nach und nach folgen.
Anreise
Wir entschieden uns gegen das Flugzeug und für die Bahn, um der Reise einen würdigen Beginn zu verschaffen. Von München fährt ein Nachtzug durch bis nach Brasov, unserem Startpunkt. Wir hatten ein Zweier-Abteil gebucht, in dem wir eine Nacht und einen kompletten Tag verbringen sollten und stellten mit Entzücken fest, dass wir sogar ein eigenes Bad mit WC und Dusche hatten. Der Schaffner teilte uns jedoch gleich mit, dass wir das Klo nicht benutzen durften, da es wohl nicht funktionierte. Balkan lässt grüßen...
Nach einer geruhsamen Nacht zuckelten wir den ganzen Tag durch Ungarn und schließlich Rumänien immer gen Osten. „Zuckeln“ ist dabei wörtlich zu verstehen: Die schlechten Schienen in Rumänien lassen ein passables Tempo nicht mehr zu. Wir verbrachten den Tag abwechselnd im Abteil und im Speisewagen, der in der DDR hergestellt wurde und wunderbar günstiges Essen verkaufte. An den Haltestellen wurde immer mehr, immer schäbigere Wagen an den Zug gehängt. Draußen zog die Landschaft vorbei – die Dörfer wurden immer ärmer und Traktoren allmählich durch Pferdekutschen ersetzt. Ab und zu kamen wir an unheimlichen riesigen Kraftwerken vorbei, die teilweise völlig im Verfall begriffen waren.
Im Speisewagen ergab sich schon bald ein nettes Gespräch mit einem rumänischen Paar, das auf Heimaturlaub nach Bukarest fuhr. Am Nebentisch trank unser Schaffner ein Bier nach dem anderen und besorgte sich regelmäßig Nachschub auf den Bahnhöfen. Gegen Abend gesellte sich noch ein Spätaussiedler hinzu, der seiner Tochter seine Heimat zeigen wollte. Als er mitbekam, dass wir kein rumänisch sprachen, wünschte er uns mit einem sehr mitleidigen Blick alles Gute...
Zwischendurch beorderte der Schaffner unseres Waggons alle Reisende in die Abteile zurück, da er endlich auch mal schlafen wollte und das Öffnen der Türen von außen ein Kinderspiel ist.
Mit nur zwei Stunden Verspätung kamen wir schließlich nach 26 Stunden Zugfahrt in Brasov an und leisteten uns ein Taxi zu unserem Hostel.
1. Tag: Brasov
Wir nutzten einen Tag, um Brasov zu besichtigen, eine sehr, sehr schöne und toll renovierte ehemalige deutsche Stadt in Siebenbürgen. Wir lernten auf dieser Reise unheimlich viel über die Deutschen in Siebenbürgen und waren davon ebenso fasziniert wie von der Wanderung. Da dies jedoch ein Wander-Forum ist, werden wir die kulturellen Teile eher kurz halten. Nur so viel: Brasov ist definitiv einen Besuch wert und ist touristisch vollkommen erschlossen. Unweit befindet sich ein Skizentrum, gegen das St. Moritz angeblich eine billige Absteige ist... Die Stadt hat außer der vielen Sehenswürdigkeiten auch zwei voll ausgestattete Trekkingläden, die wir noch dringend benötigen würden...
Abends ein letzter Check der Ausrüstung und dann ab ins Bett, um für den ersten Tourentag gewappnet zu sein.
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