DAV-Versicherung für Bergrettung, der LETZTE Witz!

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  • Thomas123
    Erfahren
    • 31.10.2003
    • 155

    • Meine Reisen

    DAV-Versicherung für Bergrettung, der LETZTE Witz!

    He, mein Cousin und zwei seiner Kollegen haben am Matterhorn in den letzten Tagen ganz schöne Scheiße gebaut, mußten von der Bergrettung heruntergeholt werden. Naja, mein Cousin ist ja beim DAV versichert, dachte er Die Bergrettung kostet 60.000 Franken, pro Person 20.000 Franken, fast 13.000 Euro! Heute bei der Versicherung angerufen, die Zahlt auch, aber man soll das Geld KOMPLET vorstrecken!!! Jetzt sagt mal, was soll der *!"$"§%"§&$§#! Wer kann das Geld ernsthaft vorstrecken, und die Bergrettung will die Leute nicht gehen lassen, weil die Angst haben das Geld nie wieder zu sehen. Kann ich auch verstehen.

    Also leute, beim nächsten mal in den Alpen, vergeßt nicht genügend Bargeld mitzunehmen!

    Grüße

    Thomas

  • Nitrox
    Gerne im Forum
    • 21.12.2003
    • 74

    • Meine Reisen

    #2
    Hi, kann es sein das ich davon im Fernsehen was gesehen habe ( heute, von der Rettung)? Üble Sache. Ich wüßte auch nicht wo ich mal so eben 13000€ herholen sollte. Würde mich freuen wenn du uns auf dem Laufenden hältst. Möchte gerne erfahren was daraus wird. Ob der DAV ne Lösung hat.
    Wenn das die Leistung des DAV ist !!!
    Gruß

    Andy

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    • Thomas123
      Erfahren
      • 31.10.2003
      • 155

      • Meine Reisen

      #3
      Jop, die haben das heute im ZDF gebracht!

      Besonders interessant fand ich, dass die Nummer hinten auf dem DAV-Ausweis keine Notruf-Nummer der Versicherung ist, sondern nur eine Info-Hotline. In meiner Sektionsmitteilung des DAVs wurde das so erklärt, dass man sich in Notfällen an diese Nummer wenden soll. Naja, immerhin wird man weiterverbunden (und wartet dan 30min!!!! in der Warteschlange ).

      Grüße

      Thomas

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      • Thorsten
        Dauerbesucher
        • 05.05.2003
        • 721

        • Meine Reisen

        #4
        Bei den Auslandsreisekrankenversicherungen muss man die Arztkosten übrigens auch vorstrecken und holt sie sich erst nachträglich wieder zurück.

        Ist ein übliches Verfahren.
        Auch beim DAV wird es das Kleingedruckte geben; die werden auch ihre Leistungsausschlüsse haben und vor dem Bezahlen prüfen wollen.

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        • Thomas123
          Erfahren
          • 31.10.2003
          • 155

          • Meine Reisen

          #5
          Naja, nur wie stellt sich der DAV, bei dem man bis 25.000 Euro für Bergung und Rettung versichert ist, vor, dass man das Geld vorstrecken soll? Ich meine, wenn der Leute für diese Summe versichert soll er meinetwegen eine Super-schnelle Hotline haben die das ganze in sagen wir mal 24 oder 48 Stunden mit der Bergrettung klärt, ob die die kosten übernehmen! Mir als Student würde ja keine Bank der Welt auch nur einen Kredit über diese Summe geben.

          Grüße

          Thomas

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          • Thorsten
            Dauerbesucher
            • 05.05.2003
            • 721

            • Meine Reisen

            #6
            Das müsstest Du dann wohl irgendwie über die Botschaft regeln.

            Keine Versicherung drückt mal eben 25.000Eur augrund eines Telefonates weg.

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            • Gast-Avatar

              #7
              Das ganze erscheint mir leider Gottes auch recht normal.
              Eine Versicherung versucht immer erst den Sachverhalt zu klären und sucht nach Gründen, warum sie nicht zahlen müssen

              Bei meiner Krankenversicherung ist´s genauso. Ich hatte am 03.01. einen Unfall, mit Rettungswagen, Einlieferung in die Notaufnahme usw. Vor mir liegt jetzt ein Berg Rechnungen, die ich erst einmal vorstrecken muß und in 3-4 Wochen erbarmt sich dann sicher die Versicherung mir mal das Geld zu erstatten...

              Ist leider so...

              Grüße,
              Ant

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              • Corton
                Forumswachhund
                Lebt im Forum
                • 03.12.2002
                • 8593

                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Thomas123
                He, mein Cousin und zwei seiner Kollegen haben am Matterhorn in den letzten Tagen ganz schöne Scheiße gebaut, mußten von der Bergrettung heruntergeholt werden.
                Geht es um die hier?

                Die Bergrettung kostet 60.000 Franken
                Wow - ist der Betrag zeitabhängig oder ist das eine Pauschale?

                fast 13.000 Euro! Heute bei der Versicherung angerufen, die Zahlt auch, aber man soll das Geld KOMPLET vorstrecken!!!
                Was machen dann Leute, die nicht zufällig 13.000 EUR dabei bzw. auf dem Konto haben?

                Zitat von Ostsee Zeitung
                Die drei waren am Dienstag trotz mehrfachen Warnungen zu einer Besteigung des 4477 Meter hohen Matterhorns aufgebrochen. Am Mittwoch hätten die drei die Bergrettung alarmiert, sagte Jelk. 14 Bergführer seien daraufhin aufgebrochen, um die drei Polen aus dem Berg zu holen. Wegen extremer Wetterbedingungen mit Wind von bis zu 130 Kilometern pro Stunde und Temperaturen von weniger als 30 Grad unter Null seien die Retter nur schlecht vorwärts gekommen.
                Wer meint, im Winter bei -30°C und 130 km/h Wind am Matterhorn rumturnen zu müssen, handelt nach meinem Verständnis grob fahrlässig. Ich bin verblüfft, dass die Versicherung in so einem Fall überhaupt zahlt...

                Corton

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                • Thomas123
                  Erfahren
                  • 31.10.2003
                  • 155

                  • Meine Reisen

                  #9
                  @Corton: Ja genau, dass ist es. Der Betrag ist vor allem beim Hubschrauberflug Zeitabhängig. Insgesamt kommt bei der Rettung vier Tagesflüge und drei Nachtflüge des Hubschraubers plus 14 Bergretter plus Überführung ins Krankenhaus. Wie das jetzt ausgeht, erfahre ich noch heute. Keiner von den dreien kann die 13.000 Euro hinlegen, aber einer ist überhaupt nicht versichert gewesen, der wird noch jahrelang blechen dürfen

                  Was die drei sich da gedacht haben weiß ich auch nicht, werde bestimmt in den nächsten Tagen mit meinem Cousin telefonieren. Sie sind alle SEHR erfahrene Bergsteiger, dass muss man sagen. Aber der Sturm war nun mal vorhergesagt und die Lawinenwarnstufe lag auch je nach Gebiet bei 4 bis 5!

                  Grüße

                  Thomas

                  Kommentar


                  • Saloon12yrd
                    Alter Hase
                    • 11.10.2001
                    • 2559

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Mich würde es wundern wenn die Versicherung überhaupt zahlt... Die Versicherung ist kein Freifahrtsschein zum Unfugbauen. Durch grobe Fahrlässigkeit verursachte Unfälle werden hoffentlich nicht bezahlt.

                    Sal-

                    P.S.: Wenn die Leute so erfahren waren wie Du sagst hätten sie wissen müssen, dass man bei Orkanböhen und extemer Lawinengefahr nichts, aber auch gar nichts auf einem Berg zu suchen hat.
                    http://www.leichtwandern.de

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                    • Thomas123
                      Erfahren
                      • 31.10.2003
                      • 155

                      • Meine Reisen

                      #11
                      @saloon12yrd: Es ist wirklich fraglich, ob eine Versicherung in so einem Fall zahlen sollte. Ist ja an Fahrlässigkeit auch kaum zu überbieten! Mich wundert es nur, dass man auch für den Fall, dass man am Berg wirklich Pech hatte und dadurch die Bergrettung alarmieren mußte trotzdem den Betrag vorstrecken muss.
                      Das mit der Erfahrung bezog sich als erstes mal nur auf das technische Können, den auch hier gebe ich dir völlig recht, jeder normalsterbliche wird doch einsehen, dass man bei den Bedingungn nicht gerade auf's Matterhorn rennt.

                      Grüße

                      Thomas

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                      • alaskawolf1980
                        Alter Hase
                        • 17.07.2002
                        • 3389
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        langsam verstehe ich auch die Kosten, von denen mir eine aus der WG erzählt hat. Pharmaziestudentin, hatte einen kleinen Unfall, weil sie durch ätzende Gase tränende Augen bekommen hat. Wegen Versicherungstechnischen Fragen haben die Profs den krankenwagen gerufen, der nur ca. 500 Meter fahren mußte, von der klinik aus. (klar wenn mann selber hinfährt könnte man später belangt werden falsche Vorabhilfe gemacht zu haben usw.) Auf alle Fälle hat das Abholen vom Krankenwagen und der kurze Arztbesuch 1000 Euro gekostet!!! Wow! OK alles von der Uni versichert, aber ich finde es krass wieviel so eine halbe Minutenfahrt von einem Krankenwagen kostet.

                        Zu den Bergsteigern: Verstehe nicht wie man so verantwortungslos in den Berg steigen kann, wenn man mehrmals gewarnt wird.
                        \"Everything, absolutely everything, is possible\" Lars Monsen

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                        • Saloon12yrd
                          Alter Hase
                          • 11.10.2001
                          • 2559

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Warum wundert Dich das?
                          Dein neues Zelt mußt Du auch bezahlen bevor Du es zum ersten Mal benutzt.
                          Gehälter werden i.d.R. auch am Ende eines Monats ausgezahlt, also dann wenn Du die Leistung dafür schon vollbracht hast.
                          Bei Versicherungen ist es genau das selbe. Es ist wesentlich einfacher jemandem, Geld zurückzuüberweisen, als es nachher einzufordern / -klagen.

                          Das ist nichts anderes als Selbsterhaltungstrieb. Was schätzt Du wie viele Leute anfangen würden, die Versicherung(en) in großem Maßstab zu bescheißen, wenn diese gutgläubig erst mal jeden Betrag zahlen würde? Willst Du die daraus resultierenden Beiträge noch zahlen?

                          Sal-
                          http://www.leichtwandern.de

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                          • Becks
                            Freak

                            Liebt das Forum
                            • 11.10.2001
                            • 19611
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Naja, es ist zwar nicht nett wenn man die Kosten vorstrecken muß, aber was letztendlich wirklich zählt ist: der DAV zahlt den Einsatz. Und das obwohl ich persönlich einen Ausflug aufs Matterhorn im Orkan bei LWS 4-5 für grob fahrlässig halte.

                            Damit ist der Versicherungsschutz nicht das Letzte.

                            Alex
                            After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                            Kommentar


                            • Gast-Avatar

                              #15
                              Krass finde ich auch, dass die 2 den einen anscheinend alleine gelassen haben, oder wie kann man das erklären?: Er auf 3700 und die beiden auf 3400 ..... hmmm??

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                              • hosentreger
                                Fuchs
                                • 04.04.2003
                                • 1406

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Als Alpenvereinsmitglied und DAV-Wanderleiter kann ich mich über ein solch wagemutiges, ja eher unverantwortliches Verhalten von solchen "Extremsportlern" nur abfällig äußern. Wer nicht nur sein Leben, sondern auch das der Bergwacht und Rettungskräfte dermaßen aufs Spiel setzt und allen Warnungen zum Trotz hoch muss, der soll dann nicht auch noch jammern, wenn er die Kosten der Bergrettungsaktion (dem Vernehmen nach ca. 60.000 SF) zunächst einmal vorstrecken muss, ehe die Versicherung sie zurückerstattet. Man darf sich sogar auch noch fragen, ob für diesen Fall wirklich der Versicherungsschutz greifen muss, oder ob die Herren nicht noch sehr lange Monat für Monat an ihren Ausflug zum Matterhorn denken sollten ...
                                Neues Motto: Der Teufel ist ein Eichhörnchen...

                                Kommentar


                                • Thomas123
                                  Erfahren
                                  • 31.10.2003
                                  • 155

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  @Menelaos: Das ganze lief so ab, dass eigentlich alle drei oben auf ca. 3800m biwakieren wollten. Einer hat jedoch übelste Panik bei dem Orkan bekommen und wollte nur noch runter und war nicht davon abzubringen. Daher ist noch ein zweiter mitgekommen. Der dritte hielt es für das sinnvollste sich dort eine kleine Schneehöhle zu graben und dort zu warten. War in dieser Situation auch das sinnvollste. Er hatte am Ende fast gar nichts abbekommen, nur leicht angefrohrene Finger. Die beiden anderen haben sich bis auf 300m Luftlinie von der Hörnli-Hütte vorgearbeitet, mussten dort aber wieder biwakieren da sie keine Kraft mehr hatten.

                                  @hosentreger: Das die drei unverantwortlich gehandelt haben wissen wir ja bereits! Es ging mir beim Anlegen dieser Diskussion darum, dass jeder in eine Notelage kommen kann, auch ein DAV-Wanderleiter , und dann die Hilfe der Bergrettung benötigt. Nur wie stellt sich die Versicherung das vor, dass man das Geld vorauszahlt (mir ist ja die Problematik schon klar, dass die Versicherung im Falle einer Nichthaftung zurückholen müsste)! Im Übrigen wird Elvia den Rettungseinsatz zahlen, in deren AGBs steht nichts darüber, dass die Haftung bei unverantwortlichem Handeln ausgenommen ist. Aus meiner Sicht ist das auch in Ordnung (auch wenn es Leute dazu anregt sinnlose Aktionen zu unternehmen)! Den die Grenze zwischen Pech und Unverantwortbarkeit ist sehr, sehr fließend und oft eine Auslegungssache.

                                  Grüße

                                  Thomas

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                                  • asrael
                                    Erfahren
                                    • 08.10.2003
                                    • 190

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    Übrigens,
                                    eine Versicherung ist nach § 61 Versicherungsvertragsgesetz (VVG) von der Leistungspflicht befreit, wenn der Versicherungsfall grob fahrlässig herbeigeführt wurde.
                                    Insofern ist es auch alles andere als verwunderlich, dass eine Versicherung nicht einfach so vorstreckt und damit das Insolvenz-/Zahlungsrisiko des Versicherten übernimmt, sondern sich die Prüfung der Haftpflicht gerade vorbehält. mal ganz ehrlich, das würde jeder von Euch genauso machen. erstmal gucken, ob man überhaupt zahlen muss, nicht: Erstmal zahlen und dann hoffen, dass man das Geld vielleicht mal wiedersieht. Ich bin zwar auch kein großer Versicherungsfreund, aber wenn die Versicherung in diesem Fall ÜBERHAUPT zahlt, darf sich niemand beschweren.

                                    Gruß
                                    Tom
                                    Because it`s there!

                                    Kommentar


                                    • Corton
                                      Forumswachhund
                                      Lebt im Forum
                                      • 03.12.2002
                                      • 8593

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Zitat von Thomas123
                                      Das ganze lief so ab, dass eigentlich alle drei oben auf ca. 3800m biwakieren wollten.
                                      Auf 3.800m? An welcher Stelle war das denn genau? Waren sie auf dem Hörnligrat?

                                      Die beiden anderen haben sich bis auf 300m Luftlinie von der Hörnli-Hütte vorgearbeitet, mussten dort aber wieder biwakieren da sie keine Kraft mehr hatten.
                                      Wie waren die drei denn ausgerüstet (Biwaksack? Essen/Getränke? Daunenkleidung?...)?

                                      Einen detaillierten Bericht fände bestimmt nicht nur ich sehr, sehr spannend/interessant. :wink:

                                      Gruß,
                                      Corton

                                      Kommentar


                                      • Thomas123
                                        Erfahren
                                        • 31.10.2003
                                        • 155

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        @Corton: Ich werde am besten mal morgen oder am Montag was dazu schreiben, wenn ich mit meinem Cousin gesprochen habe (und ihm mal ganz deutlich meine Meinung über die ganze Aktion erzähle ). Ansonsten laufe ich nur Gefahr irgendwelche Halbwahrheiten zu erzählen. Sie waren aber am Hörnligrat unterwegs und wollten in der Solvai-Hütte übernachten bzw. auf besseres Wetter warten. Zwei der drei waren auf jeden Fall sehr gut ausgerüstet [den dritten beteiligten kenne ich nicht], Essen und Gas für fünf Tage, zwei Kocher, Biwacksäcke und Schlafsäcke (naja, immerhin haben die 2 Nächte bei -32°C [naja, in den Schneehöhlen wird's aber auch ne tickchen wärmen] überlebt). Waren auch schon zum dritten mal im Winter am Matterhorn (einmal die Nordwand, mussten aber auf Grund der Schneeverhältnisse abbrechen und einmal erfolgreich am Hörnligrat). Wenn ich mehr weiß, schreibe ich's.

                                        Grüße

                                        Thomas

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