[NO/SE] Trekking im Narvikfjell

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  • backpacker99
    Anfänger im Forum
    • 17.08.2008
    • 33
    • Privat

    • Meine Reisen

    [NO/SE] Trekking im Narvikfjell

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reisezeit:21.August-13.September 2009

    Hallo Forum!
    Da ich schon seit längerem eure tollen Reiseberichte verfolge,möchte ich nun auch einen Versuch starten und selber schreiben.
    Der Wunsch,nach fast 20 Jahren mal wieder nach Lappland zu reisen schlummerte schon länger in mir.Wie der Zufall es wollte: ich bekam in den Sommerferien keinen Urlaub,so daß Familienurlaub ad acta gelegt wurde.
    Das war dieeee Gelegenheit für eine Solotour im hohen Norden!!!!
    Dazu gesellte sich der Reisebericht von dingsbums, den ich immer wieder las.
    Sarek,Kungsleden und Grenzpfad von Troms kannte ich von früheren Wanderungen. So sollte es diesmal in die Narvikberge gehen.Und auch Hüttenbesuche waren geplant.(früher immer nur im Zelt geschlafen).
    Die Anreise : unspektakuläre 40Std. Sitzplatz von Bonn bis Katterat.
    In Malmö die online gekauften Tickets am Schalter abgeholt und hier begann der Urlaub erst so richtig dank des tollen Zuges x2000.
    An dieser Stelle ein Dankeschön an fjellräv für die guten Bahntips,DB war völlig überfordert und zu teuer.
    Ab Stockholm fast nur noch grosse Rucksäcke im Zug gen Lappland.
    In Katterat angekommen, steige ich als einziger aus und es beginnt zu regnen!!!
    Sofort eile ich zu der Leiter um direkt wieder umzukehren: diese Leiter hat ihren Namen nicht verdient. Mehrfach gebrochen baumelt sie nur noch an einem Draht, Nein Danke! Ich gehe lieber auf dem Schotterweg und bin nach 3 Stunden im Regen an der Hunddalshütte, wo ich auf ein bekanntes Forumsmitglied treffe nebst Kumpel.
    Am nächsten Morgen nehme ich die erste "richtige" Etappe in Angriff ohne zu ahnen was mich auf der Strecke erwartet.Das Ziel ist Lossi, aber der Weg dorthin hat es wirklich in sich.Es geht über 2 Schneefelder und mit Gletscherberührung über einen Pass.Danach über z.T. sehr grosse Felsblöcke wieder hinunter. Die 32kg auf dem Buckel machen sich bemerkbar, ich habe ständig Wadenkrämpfe. Nach einer kurzen Rast gibt sich das, aber der Weg bis Lossi zieht sich schier unendlich. Keine Menschenseele den ganzen Tag. Um 19 Uhr erreiche ich die Hütten auf dem Zahnfleisch und bin auch dort der einzige Gast. Jetzt gibts erstmal Speck, Salami und Pumpernickel!!

    Der folgende Tag beschert mir Kaiserwetter, volle Sonne, keine Wolken und keine Mücken-herrlich!
    Im Tal kurz nach Lossi schneide ich mir einen Birkenknüppel, er wird mich die nächste Zeit begleiten. Ich bin vom Vortag noch so müde, dass ich mehrmals auf einem sonnigen Felsen raste und dabei einschlafe.Auf der Schotterstrasse überholt mich ein Wagen, die einzige menschl. Begegnung für heute. Ich laufe um den Berg herum und bin am Abend endlich in der Cainavaggihütte natürlich wieder mutterseelenallein, aber das habe ich ja auch so gewollt. Diese hütte liegt wirklich traumhaft. So geniesse ich den Sonnenuntergang und reduziere mein Rucksackgewicht durch den Verzehr von einer Flasche Osborne Veterano
    PROST!!
    Ohne Frühstück dafür mit leichtem Kater geht es am Morgen den Pass hinauf und über viele Steine durch eine echte Mondlandschaft. Hier muss man schon genau hingucken wo man seinen Fuss hinsetzt, das Gelände ist nicht ganz einfach aber doch zu machen.Ich halte mich immer an die Markierungen und beginne bald schon mit dem Abstieg. Da steht plötzlich ein Husky vor mir, und kurz darauf sein Frauchen. Eine Norwegerin mit grossem Rucksack und Solo unterwegs. Sie im ärmellosen Shirt und ich mit Mütze und Handschuhen

    Jetzt scheint auch wieder die Sonne und ich laufe noch viele Stunden, teils auf Schotterstrasse bis zur Skoaddejavrehütte. Dort sind 3 ältere Herren vom NOT mit Zimmern und Anstreichen beschäftigt. Sie weisen mir die kleine Hütte zu.Nun komme ich endlich dazu etwas zu Essen, dann fallen mir die Augen zu.



    Fortstzung folgt
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 28.08.2012, 08:25. Grund: Reisecharakter eingestellt

  • masumaki66
    Neu im Forum
    • 11.10.2009
    • 1
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

    Hallo backpacker99,

    bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
    Wann geht`s weiter?

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    • Poro
      Anfänger im Forum
      • 11.10.2009
      • 36
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

      Warte auch schon auf die Fortsetzung. Wir hatten dieses Jahr auch erst mit den Narvikfjellene geliebäugelt, uns dann aber für den Padjelantaleden entschieden. Somit steht die Ecke weiterhin auf unserer Wunschtouren-Liste für die Zukunft.

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      • dingsbums
        Fuchs
        • 17.08.2008
        • 1503
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

        Hallo backpacker99, du schreibst einen Reisebericht, super! Bis jetzt prima zu lesen, bin gespannt, wie es weitergeht.
        Bei Regen war die Straße nach Hundal bestimmt die bessere Wahl, über den Bergrücken wäre nur anstrengender gewesen, ohne was zu sehen.
        Dann hat es die Leiter also noch mehr gebeutelt. Wir sind dieses Jahr mit dem Zug von Narvik nach Abisko daran vorbeigefahren, da haben wir schon mal gesehen, dass es immer noch die alte ist ...

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        • Ari
          Alter Hase
          • 29.08.2006
          • 2555
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

          OT: Apropos Reisebericht ...

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          • ulfs
            Erfahren
            • 28.01.2008
            • 367

            • Meine Reisen

            #6
            AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

            Danke für den schönen Bericht! Hoffe auf baldige Fortsetzung...

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            • backpacker99
              Anfänger im Forum
              • 17.08.2008
              • 33
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

              Am Morgen wecken mich die eifrigen Handwerker vom NOT.
              Sie streichen alle Gebäude neu an, entsprechend ist die Geräuschkulisse.
              Ich nutze den schönen Morgen um mich nach dem Frühstück zu rasieren.
              Dann noch ein paar Worte wechseln und ab gehts über trockene, griffige Felsen bei herrlichem Wetter!
              Gewarnt durch dingsbums`s Bericht konzentriere ich mich die ersten Meter nach der Hütte auf den richtigen Weg. Kein Problem wenn man es vorher gelesen hat!!
              Menschenleer ist die Strecke bis zum steilen Abstieg zur Strasse. Dieser ist jedoch eine wahre Freude bei dem Wetter. Bei Regen und Nebel möchte ich hier aber auch nicht runter!!
              Dann folgen 14 km Schotterstrasse mit div. Grenzübertritten und Rentierbegegnung. Heute geniesse ich das Laufen auf der Strasse. Gestern war es eine Tortur, obwohl wesentlich kürzer.
              In Sitas treffe ich auf einen älteren Engländer, Professor an der UNI von Oulu
              Finnland. Er kommt aus Pauro und hat sich das Knie verletzt. Jetzt ist er auf dem Heimweg. Er ist genau so, wie man sich einen englischen Professor vorstellt: schrullig aber höflich und nicht unangenehm. Seine Ausrüstung eher veraltet, aber seine Begeisterung für die Landschaft ist grenzenlos!!
              Das ist es doch was zählt: die Freude am Wandern und der Natur, Ausrüstung und Hightech sind nur sekundär.
              Später tauchen noch 3 Angler auf. Sie sind die 7km von der Schranke bis zur Hütte gelaufen, mit der Wodkaflasche in der Hand.....
              Warum auch nicht? Sie machen ein Lagerfeuer vor der kleinen Hütte und geniessen den Abend, während ich schon schlafe.
              Hier in Sitas ist es ungefähr die Hälfte meiner Tour, d.h. es liegen noch 100km vor mir...

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              • Prachttaucher
                Freak

                Liebt das Forum
                • 21.01.2008
                • 11905
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

                Zitat von backpacker99 Beitrag anzeigen
                Nein Danke! Ich gehe lieber auf dem Schotterweg und bin nach 3 Stunden im Regen an der Hunddalshütte
                Etwa eine Woche vorher das gleiche Schauspiel bei gleichem Wetter mit mir als Hauptperson. Ich fand die "Straße" auch wunderschön als ersten Eindruck nach der langen Anreise - am Anfang auch kurz mit Sonne. Wenn man um 14 Uhr erst ankommt paßt das auch gut mit den 3 h als Einstieg.

                Bin gespannt wie´s weitergeht...
                Zuletzt geändert von Prachttaucher; 15.10.2009, 21:23.

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                • backpacker99
                  Anfänger im Forum
                  • 17.08.2008
                  • 33
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell



                  Gletscher auf dem Weg nach Lossi, Cainavaggi am Abend und Schuhe trocknen vor dem Ofen

                  neue Hütte bei Cainavaggi ohne Worte

                  auf dem Weg nach Sitas,Blumenwiese im Fjell und "Bergfest": die Hälfte ist geschafft

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                  • dingsbums
                    Fuchs
                    • 17.08.2008
                    • 1503
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

                    Danke für das Bild der neuen Hütte in Caihna (und auch die anderen :-).
                    Letztes Jahr gab es nur das 'Fundament'. Ist sie denn schon zu bewohnen?

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                    • backpacker99
                      Anfänger im Forum
                      • 17.08.2008
                      • 33
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

                      Die neue Hütte bei Cainavaggi war noch verschlossen und nicht ganz fertig,es fehlt z.B. der Anstrich und es lag auch noch Baumaterial herum. Könnte mir vorstellen, dass sie jetzt aber "bezugsfertig" ist.

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                      • backpacker99
                        Anfänger im Forum
                        • 17.08.2008
                        • 33
                        • Privat

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                        #12
                        AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

                        Freitag 28.08.
                        Heute geht es zur Paurohütte.
                        Wetter immer noch trocken, aber nicht mehr so warm und recht windig.
                        Der Wind wird im Tagesverlauf immer heftiger, so mache ich nur eine kurze Rast in der Nothütte neben der Brücke am Ende des Baugevatnet. Bis hier läuft es sich recht flott. Danach zieht es sich doch etwas bergan und im Halbkreis um das Paurofjellet herum.
                        Dann auf der Höhe erblickt man die Hütten!
                        Bis man aber dort ankommt, vergehen noch 1 bis 2 Stündchen!
                        Unterwegs keinerlei Begegnungen, abgesehen von einem alten Gummistiefel und einem neueren Laufschuh am Wegesrand.
                        An der Paurohütte angekommen, ist aus dem Wind ein Sturm geworden.
                        Auf dem See bilden sich Wellen mit weissen Schaumkronen!!
                        Aber Pauro liegt beeindruckend schön, mit Blick auf See, Gletscher und Berge !!!
                        Ich beziehe die grosse Hütte und wähne mich schon wieder allein, als um 20 Uhr noch ein Paar eintrifft und die kleine Hütte erstürmt.
                        Es sind Norweger , gestartet in Hellemobotn mit Ziel Katterat.
                        Er meint ein solcher Sturm ist im Sommer ungewöhnlich und wird wohl schnell abflauen.
                        Im winter jedoch hat er hier mal 4 Tage abwettern müssen, bis Rettungskräfte mit Schneescootern kamen!!!
                        Nun gut, der Sturm bläst und rüttelt an der Hütte die ganze Nacht und auch noch den ganzen Samstag lang.Zu meiner Beunruhigung lese ich noch die Story von der alten Gautelishütte, die über Nacht "verschwunden ist"??!!
                        Trotzdem bin ich heilfroh nicht im Zelt zu liegen, ob es das überstanden hätte?
                        Ich glaube kaum.
                        So komme ich zu meinem ersten Ruhetag, ausgefüllt mit folgenden Aktivitäten:
                        LESEN ESSEN TEE TRINKEN HOLZ HACKEN WASSER HOLEN

                        AUS DEM FENSTER GUCKEN WIEDER LESEN usw, usw......




                        Am Abend kommt dann doch noch ein einzelner Wanderer aus Sitas.
                        Ein Norwegenfreund aus Jena, mit Ziel Vasaluokta.
                        Er folgt schon seit Tagen meinen Fusspuren, bzw. meinen Hüttenbucheinträgen.
                        Von nun an laufen wir gemeinsam bis Vaisaluokta.
                        Die Passage mit den Ruderbooten gefällt mir überhaupt nicht, und zwar wegen des immer noch starken Windes.Doch gutes Zureden hilft, und nach der ersten Überfahrt macht es sogar Spass. Trozdem werden wir leicht abgetrieben und müssen die Boote ein paar Meter über Land tragen.
                        Das ganze dauert etwa 1 Std. Dann folgt schon bald eine Wackelbrücke, und danach ein schlecht markierter Abschnitt im Bereich kurz vor dem Kabtajaure.
                        Knapp hinter der Renvaktarstuga ist dann mein erster Zeltplatz und es regnet doch tatsächlich ein Wenig.




                        Montag 31.08.
                        Die "halbe" Etappe hat es richtig in sich !!!
                        Es regnet den ganzen Tag und die Wolken hängen tief.
                        Bis zur stabilen Brücke über den Svartijakka gehts in einem Rutsch.
                        Danach beginnt jedoch die Folter.
                        Was auf der Karte nach lockerem Gehen auf einer Höhenlinie ausschaut, ist in Wirklichkeit ein einziges Auf und Ab.
                        Jedesmal glauben wir sogleich die Hütten von Roysvatn zu erreichen, nur um wieder einmal enttäuscht zu werden. Irgendwann geht es dann über recht steile und glatte Felsen einen letzten Anstieg empor und ganz plötzlich liegen die Hütten direkt vor einem. Jetzt aber rein, Ofen anfeuern und alle Sachen trocknen.
                        Den Abschnitt von Pauro bis hierher laufen einige Leute an einem Tag, heftig heftig !!!!
                        Übrigens: keine Sichtung menschlicher Wesen, gestern und heute bis auf uns.

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                        • dingsbums
                          Fuchs
                          • 17.08.2008
                          • 1503
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                          #13
                          AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

                          Es geht weiter, schön! Es ist einfach klasse, die eigene Tour vom letzten Jahr in deiner Tour nochmal durchleben zu können.
                          Trozdem werden wir leicht abgetrieben und müssen die Boote ein paar Meter über Land tragen.
                          Das ganze dauert etwa 1 Std.
                          Danke! Es beruhigt mich, dass wir nicht die einzigen sind, die da etwas länger für brauchen.
                          Hm, tragen ist natürlich auch eine Option. Ich habe uns wieder hoch gerudert.
                          Danach beginnt jedoch die Folter.
                          Was auf der Karte nach lockerem Gehen auf einer Höhenlinie ausschaut, ist in Wirklichkeit ein einziges Auf und Ab.
                          Oh, ich erinnere mich! Bei uns gab es ja dann in Røysvatn den Ruhetag, mit Sauna. Habt ihr die abends auch eingeheizt oder hat sich das nicht gelohnt?
                          Freue mich schon auf den Rest!

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                          • backpacker99
                            Anfänger im Forum
                            • 17.08.2008
                            • 33
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                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

                            @ dingsbums
                            Gegen die Strömung und den Wind anrudern war nicht drin, deshalb die Umtragerei der Boote.
                            Sauna.... tja, da waren wir irgendwie zu müde oder zu faul um sie einzuheizen.
                            Wäre aber bestimmt gut gewesen nach so einem Regentag.

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                            • backpacker99
                              Anfänger im Forum
                              • 17.08.2008
                              • 33
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                              #15
                              AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

                              Dienstag 1.September

                              Trotz immer noch tief hängender Wolken und Depri-Wetter entschliessen wir uns zum Weiterlaufen. Dieser Entschluss wird auch schon bald belohnt: das Wetter wird immer freundlicher und z.T. schaut auch mal die Sonne durch.
                              Die ersten Meter ab Roysvatn gehen wir nur nach Himmelsrichtung und finden so auch schnell wieder die roten Markierungen. Wir kreuzen den Gränsleden bei einem Wegweiser aus Holz und kommen in das Gebiet der berüchtigten Felsbänder, oder auch Querrippen. Auf und Ab, immer wieder.
                              Aber aus unserer Richtung kommend empfinde ich das gar nicht so schlimm.
                              Heute ist zum ersten mal Waten angesagt. Und gleich 2mal kurz hintereinander.
                              Bis jetzt habe ich sämtliche Bäche von Stein zu Stein springend überquert, und mir nur ein paar Tropfen Wasser in den Schuh geholt,
                              Doch diesmal müssen die Schuhe gewechselt werden. Die Watung ist allerdings recht leicht. Es geht durch beeindruckende Kulisse gen Süden.
                              Hier stehen auch besonders "kunstvolle" Steinmänner am Wegesrand, so ist die Orientierung einfach.


                              Wir kommen gut voran und zelten bei aufkommenden Regen etwa 3km vor dem Valldajahka.


                              Nach dem Frühstück (ich kann schon längst kein Müsli mehr sehen!!!), gehts abgekürzt zur Watstelle. Dabei durchquere ich ein tropfnasses Birkenwäldchen.
                              Das ist besser als Duschen!!!!!
                              Dementsprechend nass erreichen wir den Fluss und ich furte nach der altbewährten "Lundhagsmethode" : Augen zu und durch !!
                              Einziger Nachteil : ich trage Meindl und keine Lundhags !!!!!
                              Und besser wids auch nicht. Der Regen hört nicht auf und verwandelt den Pfad in Bäche und Rinnsäle. Aber es gibt einen ausgetretenen Pfad mit Bohlen und mehreren Brücken.
                              Gegen 13Uhr erreiche ich völlig durchnässt die Schutzhütte Rautojaure.
                              Dies ist definitiv der mentale Tiefpunkt meiner Reise. Nass und lustlos hocke ich in der Hütte. Doch siehe da, plötzlich resst der Himmel auf und die Sonne zeigt sich mit aller Kraft für ein paar Stündchen. So können wir fast alle Klamotten trocknen und die Lebensgeister sind nach einer Mahlzeit auch wieder erwacht.

                              Donnerstag 3.September

                              Bestes Wanderwetter, so geht es schon um halb sieben los zur Schlussetappe.
                              Das Laufen macht richtig Spass und die Freuden der Zivilisation locken immer mehr!!!
                              Um 11 erreichen wir Vaisaluokta und setzen uns zu der etwas einsilbigen Hüttenwirtin an den Ofen.Wir sind die einzige Gäste, und auch die Samensiedlung ist bereits verlassen.
                              Draussen kochen wir uns noch ein Süppchen, als dann um 15Uhr auch schon das Boot nach kommt.
                              Noch zu erwähnen ist : von Pauro bis Vaisa sahen wir nur einen einzigen Wanderer ganz weit entfernt am Valldajahka. Kein einziges Zelt sah ich unterwegs, bis auf unsere.
                              Ich hatte keinerlei Mücken, und die kälteste Nacht war bei etwa 4Grad plus.


                              In Ritsem war der einzige Bus nach Gällivare schon weg. So folgte eine Übernachtung in der Fjällstation mit der ersten Ganzkörperreinigung seit vielen Tagen + Wäschewaschen + Bier und Chips und Butter und Schoki und und und....natürlich noch quatschen mit anderen Trekkern aus der Schweiz und Österreich. Das Paar aus der Schweiz hatte auch den Bericht von dingsbums gelesen und war dadurch inspiriert worden !!!









                              Noch ist die Reise nicht zu Ende, ein paar Tage folgen noch.....

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                              • backpacker99
                                Anfänger im Forum
                                • 17.08.2008
                                • 33
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

                                Freitag 4.September

                                Schon um 9Uhr heisst es auschecken. So setzen wir uns vor dem Kiosk auf eine Bank, und warten im Sonnenschein auf den Bus nach Gällivare.
                                Dabei immer das Akkamassiv im Blick, herrlich!
                                Der Bus kommt um 14:30 und es fängt an zu Regnen, kaum das wir sitzen.




                                In Gällivare schnell zum Campingplatz und eine kleine Hütte gemietet.
                                Morgen gehts nach Abisko!
                                Da ich noch fast eine Woche habe, möchte ich noch eine kleine Tour dranhängen. Und zwar ab Abisko, dann nach Abiskojaure, Unna Allakas und wieder zur Hunddalshütte. So schliesst sich für mich der Kreis!!

                                Samstag 5.September

                                Zugfahrt bis Abisko Turist. Hier betrete ich nun nach vielen Jahren wieder einmal den Kungsleden. Das hölzerne Tor gab es damals schon. Aber solche Mengen an Leuten noch nicht. Immerwieder kommen mir Tagesausflügler entgegen, und der Weg ist stellenweise sehr ausgetreten.
                                Später wird es etwas ruhiger.
                                In Abiskojaure kaufe ich 2 Dosen Bier, dabei erzählt mir die Chefin von ca. 50 Gästen täglich im Moment. Sie meint das wären ungewöhnlich viele für diese Zeit.
                                Kurz hinter der Nat.-park-grenze schlage ich mein Zelt auf.

                                Am Sonntag gehts nach Unna.unterwegs bessert sich das Wetter und man trifft nur noch ab und zu ein paar leute.
                                Bis ich an einer der vielen Brücken raste und plötzlich eine 14köpfige Studentenschar aus Hessen die gleiche Idee hat !!
                                Unna ist auch von Tübinger Biologen ausgebucht. Die Hüttenwirtin bittet mich daher zu Zelten. Guter Vorschlag, denn das ist mein schönster Zeltplatz der ganzen Reise. Unna Allakas liegt wirklich sehr schön !!!





                                Heute am Montag starte ich noch vor acht Uhr und bin nach einer guten Stunde schon bei der cunojavrehütte, die ich links liegen lasse um ins oallavaggi einzubiegen. Kaum ist man in Norwegen, wandert man wieder für sich allein. Kei Einziger unterwegs bis Hunddalen!!
                                Kurz hinter der Nothütte muss man einen Bach queren. Dort falle ich zum ersten und letzten mal auf dieser Tour und werde ein wenig nass.Aber halb so schlimm. Ich laufe gleich in einem durch bis zur Hunddalshütte. Diesmal nehme ich die kleine Hütte und trockne meine Schuhe vor dem Ofen.



                                Am Abend kommt noch ein Wanderer aus dem Kohlenpott dazu und versorgt mich mit den neuesten Infos über meine Königsblauen!!!
                                Mit ihm laufe ich am nächsten Tag bei bestem Wetter zun Bahnhof Katterat.
                                Eine echte Genusstour in 3 Stündchen.
                                Hier bin ich vor über 2Wochen gestartet nun ist die Tour zu Ende und ein wenig Wehmut kommt auf... wer weiss wann ich das nächste mal wieder hir oben sein kann?? Aber irgendwann komme ich wieder, gaaanz bestimmt !!!!!


                                Die letzten 3 Tage vergammele ich auf dem Zeltplatz von Abisko Turist bzw
                                im Naturum oder in der Bibliothek......
                                Der Spaziergang auf den njulla endet im Sturm und ich werde fast vom Berg geblasen. So bleibt noch der tägliche Marsch zum Supermarkt in Östra und schlussendlich die Heimreise ins Rheinland.

                                Das war er, mein erster Reisebericht und wer weiss, vielleicht folgt irgendwann ein nächster........






                                Zuletzt geändert von Fjaellraev; 27.10.2009, 19:12.

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                                • Prachttaucher
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 21.01.2008
                                  • 11905
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: (NO/SE) Trekking im Narvikfjell

                                  Schöner Bericht und gutes Ende. Nach der langen Tour etwas Zivilisation und dann nochmal los... Da bin ich ja direkt froh, daß die nette Dame aus Unna Allakas noch soviel Zulauf hatte. Bei wir war´s zu früh am Tag und das Wetter zu schön für die Hütte.

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