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    Marmot Mica Regenjacke

    Kaufdatum: Juli 2009
    Hersteller: Marmot
    Unverbindliche Preisempfehlung: keine Ahnung, steht derzeit für 129,95 € in Internet-Angeboten
    Verarbeitungsqualität: sehr gut
    Passform: Rumpf gut, Kapuze siehe unten
    Komfort: sehr gut
    Pro-Kauf-Argumente (Stärken): sehr leicht und "luftig", gute Wasserdichte, Seitentaschen trotz geringem Gewicht, durchgehender Reißverschluß
    Contra-Kauf-Argumente (Schwächen): teilweise kurzlebige DWR-Beschichtung, schlecht sitzende Kapuze bei starkem Wind
    Alter Testperson: 44
    Geschlecht Testperson: männlich
    Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 3
    Gewicht laut Waage: 203 g bei Größe L (Herstellerangabe: 180 g bei M)

    Es folgt kein richtiger Testbericht, auch kein kurzer Bericht, sondern ein Bericht zu einer eher kurzen Erfahrung. Ich hatte die Jacke nämlich bisher nur an 11 Tagen im Einsatz, etwas dünne für einen Test. Allerdings waren darunter 7 Tage mit heftigem, teils Dauerregen. Normalerweise führt Regenkleidung bei mir ein sehr geruhsames Leben, da ich in der Regel einen Regenschirm verwende. Das war hier (Schottland-Lochabergebiet) wegen des Windes nie möglich, daher wurde die arme Mica so stark mit Regen belastet wie keine meiner anderen Jacken/Ponchos bisher. Andere Mica-Nutzer können ja gerne ergänzen oder berichtigen.

    Ich habe die Mica vor allem des geringen Gewichts wegen angeschafft. In L wiegt die Mica ca. 200 g und paßt mir, dünn, 1,85 m, ziemlich gut. Es ist noch Luft für einen dickeren Bauch oder großzügige Wärmekleidung. Für das geringe Gewicht macht das Gewebe einen relativ robusten Eindruck. Dauereinsatz schwerer Rucksäcke (> 15 kg) würde ich aber wegen der Schulternähte eher nicht empfehlen.

    Material- oder Verarbeitungsfehler konnte ich nicht feststellen. Die Nähte sind alle sauber getaped. Die Ärmel können mit Klettverschluß eng gestellt werden, klappt gut. Unten ist ein elastischer Schnürzug mit Tanka, funktioniert zufriedenstellend. Der Halsabschluß und -schutz ist bei zugezogenem Reißverschluß sehr gut, vor allem auch, wenn man noch ein Halstuch anhat.

    Positiv ist auch, daß die Mica zwei große Seitentaschen, z.B. zur Zwischenablage von Brille, Handschuhe oder Halstuch, hat; die Taschen sind mit Reißverschluß versehen. Leichtjacken ohne Taschen nerven mich ziemlich. Man kann die Mica in die linke Seitentasche verpacken, Größe siehe Bild, das blaue ist eine 1 L Flasche; die Mica kann aber noch erheblich kleiner gequetscht werden. Edit1: Wenn man einen Rucksackhüftgurt benutzt, sind die Taschen natürlich leider unbrauchbar.



    Hier sieht man die Jacke ausgebreitet und Details der Kapuze samt hinterer Regulierung (siehe auch Bericht weiter unten).







    Die Mica wurde im einfachen bis steilen Gelände mit ca. 7 kg Rucksack (Tagestouren) bei Temperaturen zwischen 6 und 17 Grad (meist um die 8 Grad) getragen. 5 bis 8 Stunden pro Tour hat es dabei geregnet, teilweise mit heftigem Wind. Gesamteindruck zur Mica: sehr bequem und sehr dampfdurchlässig. Ich kann subjektiv keinen Unterschied zu meiner Rab Drillium eVent-Jacke feststellen, eher ist die Mica noch "luftiger". Wassereintritt war nicht zu verzeichnen, auch der Frontreißverschluß (relativ leichtgängig übrigens) hielt dicht. Nach jeweils ca. 3 bis 4 Stunden gab die DWR-Beschichtung an den Schultern und den Unterarmen ihren Geist auf, das Wasser perlte nicht mehr ab, der Außenstoff durchnäßte. An diesen Stellen war die Mica dann innen feucht, wahrscheinlich durch Kondens infolge heruntergesetzter Dampfdurchlässigkeit. Ein feuchtes oder gar nasses Gefühl in der darunter liegenden Kleidung (150 g/qm Wollhemd und/oder Nylonwindjacke) war nicht zu bemerken, bei noch längeren Regenpassagen aber natürlich nicht auszuschließen. Ich muß dazu aber noch sagen, daß ich relativ wenig schwitze. Mein Freund war in seiner vaude eVent-Jacke regelmäßig innen naß, das Kunstfaserunterhemd voll durchfeuchtet, sicher auch durch Kondens (schwitzt sehr stark) mangels Versagen der DWR-Beschichtung und nassem Oberstoff.

    Das Hauptmanko der Mica ist für mich die Kapuze. Sie hat einen kurzen, etwas versteiften Schirm; man stellt sie durch zwei Tankas um das Gesicht eng, wie mittlerweile üblich. (Der früher gebräuchliche Verschluß durch Zugbänder, der imho überlegen war, ist wohl out, würde aber der Mica und auch meiner Rab Drillium gut stehen.) Die Kapuzentiefe kann man durch eine Lasche am Hinterkopf mit Klettband verstellen. Einen festen, engen Sitz kann ich damit nicht erreichen, weil die Klettbandstellen an der Kapuze zu wenig weit auseinander sind. Bei sehr starkem Wind flattert die kapuze daher wild um das Gesicht, die Sichtmöglichkeiten sind eingeschränkt. Mit einer drunter getragenen Schirmmütze mag es besser gehen. Ich hatte im Sturm teilweise Angst, die Tankas in die Augen geweht zu kriegen.

    Die Mica ist eine Regenjacke von heute üblicher, modisch bestechender Kürze. Bei starkem Regen und Wind bei kühlem Wetter ist daher eine Regenhose zusätzlich nötig. Diese hat mir wie üblich den letzten Nerv geklaut und wurde bald durch einen aus einem Müllsack gebastelten "Regenkilt" ersetzt - daher nicht wundern.

    Ein paar Bilder aus der Praxis:

    Man sieht die Durchnässung des Oberstoffs an den Schultern. Ich wringe gerade einen tropfnassen Strumpf aus meinem völlig durchnäßtem Hightech eVent-Membranschuh aus, unverschämt, so geknipst zu werden ... :



    Andere Tour, hier ist die Durchnässung des Oberstoffs noch etwas großflächiger, drunter aber weitgehend trocken geblieben:



    Mica bei etwas, äh, Wind. Dank ca. 7-10 Grad Temp. beim Aufstieg kaum geschwitzt:



    Fazit: Ich werde die Mica gerne weiter einsetzen, aber eher nicht in Gegenden wie Schottland oder Schweden mit teils heftigem, langem Regen über mehrere Tage und oft starkem Wind. Auf der nächsten längeren Tour werde ich wohl mal meinen Wäfo Wanderponcho (390 g) probieren, der hat eine gute Kapuze und spart die Regenhose.

    Edit2: @ Christian, danke für die Titelanpassung
    Zuletzt geändert von Lightfoot; 26.09.2009, 07:21. Grund: Threadtitel angepasst.
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