Der ultimative Kochertest auf dem Forumtreffen Juni 2009 im Hohen Westerwald
Auch wenn sich das Wetter am Samstag nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt hatte - von Frühsommer keine Spur - ergab sich endlich die Möglichkeit den seit Jahren geplanten Kochertest unter Realbedinungen umzusetzen.
Nocheinmal vielen Dank an Hexe und marcus, die das zugige Juni-Treffen alleine organisiert hatten.
Sah es am Anfang noch nach einigen wenigen Testteilnehmern aus, so hatten wir am Ende
doch mit sage und schreibe 17 Kochern in 4 Stunden 11 Liter Wasser erhitzt, und das unter der Aufsicht zahlreicher Zuschauer, Juroren und Wertungskritiker.
Aufgabe:
- 500 Gramm Wasser ohne Deckel auf dem Topf zum Kochen bringen
Wertungskriterium:
- Zeit die der jeweilige Kocher braucht, um 0,5 Gramm kaltes Wasser ans Kochen zu birngen
Testbedingungen:
- um die 7°C Außentemperatur, Dauerregen und leichtem Wind im Innern der Bauplanenjurte.
- alle Kocher sind vor dem Start auf Betriebstemperatur vorgeheizt worden
- Wahlweise mit oder ohne Windschutz
- verwendet wurden für den Basisvergleich auf allen Kochern die Alutöpfe des kleinen Trangia und ein etwa gleich großer Alutopf von Primus
- später kam als Vergleich der Topf des Primus ETAPower MF mit Wärmetauscherblech am Topfboden dazu
- nicht berücksichtigt wurde der jeweils benötigte Spritverbrauch.
Teilnehmer und die benötigten Zeiten in Minuten:Sekunden
11:20 Trangia klein, Spiritus
11:55 Trangia Nachbau aus Militärversand, klein, Spiritus
7:00 Trangia groß, Gas
2:03 Trangia groß, Gas mit Topf von Primus ETAPower **
4:30 Primus Micron mit Windschutz
3:48 Primus Omnifuel, Benzin
2:00 Primus ETAPower MF mit eigenem Topf **
3:40 Primus ETAPower MF mit Trangiatopf
11:40 Kelley Kettle (mit feuchtem Holz)
2:40 Optimus Hiker 111, Petroleum
3:00 Optimus Nova+, Benzin, mit Windschutz
4:50 Optimus Nova, Petroleum, ohne Windschutz
4:40 Snow Peak GS100 mit Windschutz
4:30 Snow Peak GS100 ohne Windschutz
4:00 Markhill Peak Ignition
10:10 Campingaz Stechkartusche 206 Bleuette
4:46 Campingaz Bleuette CV270
2:53 MSR Dragonfly
4:30 MSR Wind Pro
3:45 MSR Whisperlite, Benzin, mit Windschutz
2:05 MSR XGK-EX, Benzin, Trangiatopf *
1:30 MSR XGK-EX, Benzin, Topf von Primus ETAPower * und **
4:00 MSR Nova, Petroleum, mit Windschutz
5:50 MSR Nova, Benzin, mit Windschutz
* kein Serienkocher
** Lamellentopf (Wärmetauscher)
Fazit:
Insgesamt gab es keine unerwarteten Erkenntnisse. Bei Wind hat der Windschutz deutlichen Einfluß auf die Wartezeit (wer hätte das gedacht).
Spirituskocher gehören zu den langsamen Kandidaten, unabhängig von Kocher, Topf und Windschutzdesign.
Entscheidenden Einfluß auf die Kochzeit hat die Größe der Flamme/Leistung des Kochers, die Größe des Topfbodens im Verhältnis dazu (Angriffsfläche) und das stimmige Gesamtkonzept des Kochers.
Die einfachen Gaskocher der Firma Campingaz (Bleuette) zeichen sich bei Windstille mit einer für Gaskocher ungewohnt langen Kochzeit aus. Bei Wind sind diese Kocher nicht zu gebrauchen. Ein einfacher Windschutz würde die Kochzeit wesentlich verbessern.
Überraschend wirkungsvoll ist das Konzept das Primus beim ETAPower MF anwendet. Hier wird durch ein "Wärmetauscherblech" am Topfboden die Angriffsoberfläche für die Flamme vergrößert, und damit die Wärmeübertragung in den Topf deutlich verbessert. Verwendet man den Spezialtopf auf den anderen Kochern ist auch hier eine sehr deutliche Leistugserhöhung zu erkennen. Das zeigt, wie gut das Konzept des "Wärmetauscherbleches" funktioniert
Was die Lautstärke angeht ist der Trangia und dessen Derivate nach wie vor ungeschlagen.
Ebenfalls hat sich gezeigt, dass auch scheinbar einfache Ausrüstung, wie es Kocher nun mal sind, gelegentliche Wartung nicht schadet. Alleine 3 Benzinkocher konnten erst nach gründlicher Reinigung oder Austausch der Dichtungen am Test teilnehmen.
In unserem Outdoorwiki gibt es einen älteren Artikel mit Verbrauchswerten und Kochzeiten unterschiedlicher Kocher. Diese Werte wurden nicht unter Realbedinungen ermittelt.
Ein Nachtrag: Auch wenn es hier danach aussieht, mit dem der Text hier, der Durchführung und Aufzeichnung vor Ort, habe ich nichts zu tun. Die Arbeit haben andere gemacht. Im Westerwald war ich nur Zuschauer und nun der Überbringer.
Auch wenn sich das Wetter am Samstag nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt hatte - von Frühsommer keine Spur - ergab sich endlich die Möglichkeit den seit Jahren geplanten Kochertest unter Realbedinungen umzusetzen.
Nocheinmal vielen Dank an Hexe und marcus, die das zugige Juni-Treffen alleine organisiert hatten.
Sah es am Anfang noch nach einigen wenigen Testteilnehmern aus, so hatten wir am Ende
doch mit sage und schreibe 17 Kochern in 4 Stunden 11 Liter Wasser erhitzt, und das unter der Aufsicht zahlreicher Zuschauer, Juroren und Wertungskritiker.
Aufgabe:
- 500 Gramm Wasser ohne Deckel auf dem Topf zum Kochen bringen
Wertungskriterium:
- Zeit die der jeweilige Kocher braucht, um 0,5 Gramm kaltes Wasser ans Kochen zu birngen
Testbedingungen:
- um die 7°C Außentemperatur, Dauerregen und leichtem Wind im Innern der Bauplanenjurte.
- alle Kocher sind vor dem Start auf Betriebstemperatur vorgeheizt worden
- Wahlweise mit oder ohne Windschutz
- verwendet wurden für den Basisvergleich auf allen Kochern die Alutöpfe des kleinen Trangia und ein etwa gleich großer Alutopf von Primus
- später kam als Vergleich der Topf des Primus ETAPower MF mit Wärmetauscherblech am Topfboden dazu
- nicht berücksichtigt wurde der jeweils benötigte Spritverbrauch.
Teilnehmer und die benötigten Zeiten in Minuten:Sekunden
11:20 Trangia klein, Spiritus
11:55 Trangia Nachbau aus Militärversand, klein, Spiritus
7:00 Trangia groß, Gas
2:03 Trangia groß, Gas mit Topf von Primus ETAPower **
4:30 Primus Micron mit Windschutz
3:48 Primus Omnifuel, Benzin
2:00 Primus ETAPower MF mit eigenem Topf **
3:40 Primus ETAPower MF mit Trangiatopf
11:40 Kelley Kettle (mit feuchtem Holz)
2:40 Optimus Hiker 111, Petroleum
3:00 Optimus Nova+, Benzin, mit Windschutz
4:50 Optimus Nova, Petroleum, ohne Windschutz
4:40 Snow Peak GS100 mit Windschutz
4:30 Snow Peak GS100 ohne Windschutz
4:00 Markhill Peak Ignition
10:10 Campingaz Stechkartusche 206 Bleuette
4:46 Campingaz Bleuette CV270
2:53 MSR Dragonfly
4:30 MSR Wind Pro
3:45 MSR Whisperlite, Benzin, mit Windschutz
2:05 MSR XGK-EX, Benzin, Trangiatopf *
1:30 MSR XGK-EX, Benzin, Topf von Primus ETAPower * und **
4:00 MSR Nova, Petroleum, mit Windschutz
5:50 MSR Nova, Benzin, mit Windschutz
* kein Serienkocher
** Lamellentopf (Wärmetauscher)
Fazit:
Insgesamt gab es keine unerwarteten Erkenntnisse. Bei Wind hat der Windschutz deutlichen Einfluß auf die Wartezeit (wer hätte das gedacht).
Spirituskocher gehören zu den langsamen Kandidaten, unabhängig von Kocher, Topf und Windschutzdesign.
Entscheidenden Einfluß auf die Kochzeit hat die Größe der Flamme/Leistung des Kochers, die Größe des Topfbodens im Verhältnis dazu (Angriffsfläche) und das stimmige Gesamtkonzept des Kochers.
Die einfachen Gaskocher der Firma Campingaz (Bleuette) zeichen sich bei Windstille mit einer für Gaskocher ungewohnt langen Kochzeit aus. Bei Wind sind diese Kocher nicht zu gebrauchen. Ein einfacher Windschutz würde die Kochzeit wesentlich verbessern.
Überraschend wirkungsvoll ist das Konzept das Primus beim ETAPower MF anwendet. Hier wird durch ein "Wärmetauscherblech" am Topfboden die Angriffsoberfläche für die Flamme vergrößert, und damit die Wärmeübertragung in den Topf deutlich verbessert. Verwendet man den Spezialtopf auf den anderen Kochern ist auch hier eine sehr deutliche Leistugserhöhung zu erkennen. Das zeigt, wie gut das Konzept des "Wärmetauscherbleches" funktioniert
Was die Lautstärke angeht ist der Trangia und dessen Derivate nach wie vor ungeschlagen.
Ebenfalls hat sich gezeigt, dass auch scheinbar einfache Ausrüstung, wie es Kocher nun mal sind, gelegentliche Wartung nicht schadet. Alleine 3 Benzinkocher konnten erst nach gründlicher Reinigung oder Austausch der Dichtungen am Test teilnehmen.
In unserem Outdoorwiki gibt es einen älteren Artikel mit Verbrauchswerten und Kochzeiten unterschiedlicher Kocher. Diese Werte wurden nicht unter Realbedinungen ermittelt.
Ein Nachtrag: Auch wenn es hier danach aussieht, mit dem der Text hier, der Durchführung und Aufzeichnung vor Ort, habe ich nichts zu tun. Die Arbeit haben andere gemacht. Im Westerwald war ich nur Zuschauer und nun der Überbringer.
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