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Mitreisende | |
Land: Norwegen
Reisezeit: August/September 09
Region/Kontinent: Nordeuropa
Kleines Vorwort:
Nach einigem Hin und Her was die Planung eines Urlaubsziels für diesen Sommer angeht, eigentlich sollte es ja in den Süden gehen, ist nun doch wieder einmal Norwegen daraus geworden. Großartig, gar keine Frage, auch wenn es jetzt eine Solotour wird!
Die erste in dieser Länge für mich und entsprechend bin ich schon etwas nervös! Habe ich an alles gedacht? Ist die geplante Tour durch Jotunheimen so machbar? Ich werde es sehen, der Rucksack ist gepackt, der Flug ist gebucht und morgen geht es Los!
Norwegen ich komme!
23.8.:
Morgens 6 Uhr - der Wecker reißt mich lautstark aus meinen Träumen! Aber was soll`s, schnell springe ich aus den Federn und mache mich schnell fertig und dann nach einem schnellen Frühstück geht es endlich los! Mein Vater bringt mich nach Weeze zum Flughafen und um kurz vor 10 sitze ich im Flieger nach Norden.
Bei schönstem Wetter lande ich knappe 2 Stunden später in Torp und weitere 1,5 Stunden später bin ich in Oslo. Nachdem ich mein Busticket nach Ovre Ardal gekauft habe nutze ich die drei Stunden Wartezeit in Oslo dazu in die Stadt zu wandern. In Akker Brygge mache ich es mir mit Blich auf das Osloer Rathaus und Festung Akershus in der Sonne bequem, packe meinen Rucksack schonmal Tourfertig und gönne mir ein köstliches Softeis zum Start in den Urlaub - ein toller Einstieg!
Auf dem Rückweg zum Busterminal mache ich noch einen kurzen Abstecher am Schloß vorbei und um 17 Uhr geht dann endlich der Bus in Richtung Ovre Ardal - 5 lange Stunden Busfahrt stehen mir bevor. In Fagernes nutze ich den Zwischenstop und kaufe an der Tankstelle noch zwei große Gaskartuschen - jetzt habe ich alles für die Tour zusammen und kann morgen direkt zeitig starten. Gegen 22:30 steige ich aus dem Bus und eine halbe Stunde Fußmarsch später bin ich an der Utladalen-Campsite.
Rasch ist das Zelt aufgebaut und nach einem kleinen Snack kuschel ich mich schnell in die warmen Daunen - gut gelaunt und voller Vorfreude auf die morgen beginnende Tour!
24.8.:
Zeitig werde ich heute schon wach, geweckt durch ein leises trommeln auf dem Zelt - Regen! Das ist ja der perfekte Start!
Nachdem ich aus dem Zelt gekrabbelt bin stelle ich jedoch erfreut fest, dass die Tropfen nur noch von den Bäumen kommen und der Himmel schon heller wird. Also kann ich mich erstmal in Ruhe hinsetzen und frühstücken, der erste Test des guten Sicca-Vollmilchpulvers im Müsli und ich muss sagen - bestanden. Während die Espressokanne noch auf dem Kocher steht kommt der Besitzer des Campingplatzes und öffnet die Rezeption - gestern abend war niemand mehr da, deshalb habe ich mein Zelt einfach mal mitten auf die Wiese gestellt. Nach dem Frühstück wird also erstmal schnell alles gepackt und bezahlt. Dann nach einem kurzen Plausch mit dem Campingplatzbesitzer geht es endlich los - trotz des ca. 28kg schweren Rucksacks mit zügigem Schritt!
Da ich gestern Abend auf dem Weg zum Campingplatz schon recht weit ins Utladalen gelaufen bin, ist der Weg bis nach Hjelle nicht mehr weit - zum Glück, denn bis hierhin führt mich mein Weg an der Straße entlang. Von hier an geht es erstmal nur leicht ansteigend über einen Schotterweg bis nach Vetti Gard, immer durch das Tal der Utla, immer umgeben vom rauschen des Wassers - optimal um sich einzulaufen und an den Rucksack zu gewöhnen. Danach wird der Weg zwar zu einem wunderschönen Pfad, aber es geht jetzt richtig steil bergauf! Als ich nach ein paar hundert Höhenmetern das Steilstück überwunden habe, habe ich das Gefühl mich in einen einzigen
Wassertropfen verwandelt zu haben und das trotz der angenehmen Temperaturen. Ich brauche erstmal eine Pause! Hier oben geht der Weg dann wieder flach weiter, aber mittlerweile ist der Blick frei auf die spältakuläre Landschaft rundum. Direkt links überblicke ich das tief in den Fels eingeschnittene Tal der Utla und darüber erheben sich zu beiden Seiten die mächtigen, teils von Gletschern überzogenen Berge Jotunheimens - genial, jetzt weiß ich endgültig, dass ich mich für das richtige Reiseziel entschieden habe!
Unglaublich, ich bin noch nichtmal einen Tag hier draußen unterwegs und schon habe ich die Zeit vergessen, aber warum soll ich mich hier abhetzen? Ich habe ja kein Wettrennen vor mir und so wandere ich gemütlich immer weiter, genieße die beeindruckende Landschaft und lasse die Gedanken entschweben.
Irgendwann werde ich vom immer lauter werdenden rauschen des Wassers zurückgeholt, ich stehe oberhalb des Vettisfossens. Ein wirklich tolles Naturschauspiel, das Wasser über die Felsen in die Tiefe stürzen zu sehen!
Langsam merke ich auch, dass ich für den ersten Tag genug Strecke gemacht habe und so schaue ich auf der Karte schon einmal nach einer schönen Stelle für mein erstes Lager. Die ist auch schnell gefunden und nachdem ich eine Weile in der Sonne gesessen habe schulter ich wieder meinen Rucksack und breche wieder auf. Durch lichte Birkenwälder laufe ich an Ingjerdbu vorbei und nach einem letzten Aufstieg für heute erreiche ich das Fleskedalen. Nach kurzer Suche finde ich einen nahezu perfekten Lagerplatz - gerade groß genug für mein Zelt und direkt am Flußufer.
Schnell ist alles aufgebaut und nach einem schnellen Sprung ins kühle und erfrischende Nass geht es an die Zubereitung meines ersten "Fjellmenüs" - eine große Pfanne frisch gesammelter Pilze mit Speckwürfeln und Polentaküchlein und zum Nachtisch Vanillepudding mit Unmengen von Blaubeeren. Großartig - so lass ich mir meine Ankunft in der Natur gerne gefallen! Und zur Krönung eines tollen ersten Tages gönne ich mir im Sonnenuntergang eine Pfeife und ein Gläschen guten schottischen Whisky!
25.8.:
Zeitig werde ich heute schon wieder wach - schnell habe ich mir hier schon eine Art Rythmus angewöhnt, sobald es hell ist werde ich wach!
Da heute morgen immer noch ein kühler Wind weht, bleibe ich zum frühstücken noch in den kuschelig warmen Daunen liegen, aber das geöffnete Zelt erlaubt mir einen tollen Ausblick über den Fluß und im Hintergrund habe ich die ganze Zeit das Rauschen der Natur. Super - Frühstück im Bett mit Aussicht sozusagen! Da schmeckt auch der ohnehin gute Espresso gleich besser. Nach dem Frühstück gebe ich mich dann ans packen und da ich keine Eile habe, lasse ich mir Zeit. Doch irgendwann spüre ich die ersten Regentropfen fallen und beeile mich dann doch. Aber nachdem ich mit geschultertem Rucksack wieder auf dem Weg stehe ist das mit Anflug von schlechtem Wetter auch schon wieder vorbei, lediglich der frische Wind ist geblieben. Direkt zum warm werden geht es heute morgen gute 300 Höhenmeter bergauf, Schritt für Schritt erarbeite ich mir beständigen Schrittes Meter für Meter. Aber für diese Mühen werde ich mit großartigen Aussichten belohnt, auf die bereits zurückgelegte Strecke, als auch auf das was noch vor mir liegt. Die Gipfel der umliegenden Berge sind zwar leider in Wolken gehüllt, aber so wirkt die Landschaft rauher und auch imposanter.
Der weitere Weg in Richtung Skogadalsboen wird immer morastiger und führt mich langsam aber sicher wieder bergab. Auf dem Weg dorthin nutze ich die Gelegenheit zu ein paar netten Gesprächen mit ein paar mir entgegenkommenden Wanderern. Es ist schon interessant, ich bin noch keine zwei Tage in der Einsamkeit unterwegs, aber schon freue ich mich über ein paar kleine Gespräche zwischendurch. Nach einer kleinen Pause bei der Skogadalsboen biege ich in Richtung Osten in das Skogadalen ab. Ab hier geht es wieder aufwärts, durch die Talsohle mache ich Meter für Meter. Der weiterhin sehr morastige Weg ist dazu noch von dichten Büschen überwuchert und entsprechend mühevoll.
In weiter Ferne kann ich schon das Ende des Tals und den Pass erkennen, welchen ich heute noch überschreiten will. Aber bis dahin wandere ich noch einige Kilometer durch ein Birkenwäldchen, ehe ich mich oberhalb der Baumgrenze wiederfinde. Sofort schlägt mir wieder der kalte Wind entgegen, dazu setzt jetzt auch noch ein wenig Nieselregen ein, aber die paar Schauer dauern jeweils nur kurz. Aber dennoch greife ich jetzt das erste mal zu meinen Regensachen. Ich laufe das Skogadalen noch bis kurz vor den Übergang zum Ovre Mjolkedalen hinauf und schlage mein Lager an einem der ungezählten kleine Seen auf.
Zum kochen kann ich mich noch gemütlich vor das Zelt setzen und dabei das Spiel der Wolken bewundern, doch kaum habe ich den letzten Bissen verdrückt, da treibt mich der einsetzende Regen ins innere meines Zeltes. Da es sich auch den restlichen Abend nicht bessert, mache ich es mir heute zeitig im Schlafsack bequem und lasse den Tag bei ein paar Tassen Tee und etlichen Seiten in einem guten Buch ausklingen.
26.8.:
Heute morgen werde ich von einem leichte trommeln auf dem Zelt wach, es regnet immer noch leicht und so gdrehe ich michg noch ein paar mal im
Schlafsack um - aber schlafen kann ich nicht mehr und so stehe ich dann doch auf. Während ich noch im Zelt sitzend meinen ganzen Plunder zusammenpacke lässt der Regen nach und hört schließlich ganz auf. Als ich den ersten Blick aus dem Zelt hinaus wage ist alles in dichten Nebel gehüllt. Das Rauschen der Natur wirkt dadurch irgendwie gedämpft und alle Geräusche, wenn sie denn nicht komplett geschluckt werden wirken, als kämen sie von ganz weit her. Ich ziehe meine Schuhe an und setze mich zum Frühstück auf einen nahen Felsen. Nach einer ordentlichen Ladung Müsli und dem obligatorischen Espresso fühle ich mich richtig fit für den Tag. Die beim aufwachen noch nicht wirklich vorhande Motivation ist auch wieder da und so kann die nächste Etappe nach einem kurzen Blick auf die Karte beginnen.
Nach gut einem Kilometer stehe ich an einer Weggabelung, ein Weg biegt hier ab in Richtung Rauddalen, aber ich will dem Weg weiter in Richtung Ovre Mjolkedalen folgen. Im Nebel lässt sich so gut wie nichts von der umgebenden Landschaft erkennen, also laufe ich erstmal dem Wegweiser hinterher. Aber schon nach wenigen Metern habe ich das Gefühl, der Weg biegt in die verkehrte Richtung ab, er nimmt die gleiche Richtung wie der Weg ins Rauddalen und der Weg verläuft nur wenige Meter entfernt parallel zu meinem - kann das richtig sein?
Ich greife also erst nochmal zur Karte, hier ist es so dargestellt, als hätte der andere Weg in rechtem Winkel abzweigen müssen, aber bei dem Maßstab ist so ein kleiner Schlenker nicht unbedingt zu erkennen. Naja, aber mein Weg soll mich die ganze Zeit ostwärts bis südostwärts führen. Also schnell noch den Kompass gezückt und siehe da, ich laufe auch genau in Richtung Osten. Obwohl ich jetzt die Bestätigung habe das ich richtig bin, schaue ich mich nochmals skeptisch um ehe ich weiterlaufe. Es ist schon erstaunlich wie sehr im Nebel das eigene orientierungsvermögen irritiert werden kann.
Nachdem ich etwa eine Stunde unterwegs bin, beginnt sich der Nebel langsam aber sicher auf zu lösen und erste Sonnenstrahlen fallen auf die umliegende Landschaft. Die noch nassen Felsen fangen silbern an zu glitzern und als die ersten Berggipfel durch den dünner werdenden Nebelvorhang zu erkennen sind kommt schon fast eine mythische Stimmung bei mir auf. Dazu habe ich hier absolute Ruhe, nur noch verstärkt durch das teils nahe und teils ferne Rauschen der unzähligen Bäche und Flüsse!
Um die Mittagszeit überschreite ich einen Pass in Richtung Snoholsvatntnet. Auf dem Weg dorthin müssen erste Schneefelder gequert werden, ehe ich mich für die nächsten Stunden mühevoll über großes Geröll am Ufer des Sees entlangarbeite. Aber mittlerweile habe ich schönstes Wetter und werde für meine Mühen mit reichlich Sonne belohnt - so macht das wandern richtig Spaß! Nachdem ich den doch recht großen See passiert habe, mache ich es mir also ersteinmal schön in der Sonne bequem und hänge eine ganze Weile allerlei Gedanken nach. Ausgeruht geht es dann am Nachmittag weiter. Als ich dann am Abzweig ins Rauddalen ankomme, kommt mir eine große Gruppe Amerikaner entgegen, seit gestern vormittag die ersten Menschen die mir wieder begegnen. Nach einem kurzen Schwatz, sie sind auf dem Weg nach Gjendebu, schwenke ich dann ins Rauddalen ein in Richtung Olavsbu.
Hier pfeift mir dann auch wieder ein kaltrer Wind um die Ohren, so dass sich das wandern mit kurzen Ärmeln für heute dann wohl erledigt hat. Am späten Nachmittag finde ich dann mal wieder ein tolles Plätzchen für mein Zelt, direkt am Seeufer und eingerahmt von zwei hohen, teils schneebedeckten Bergketten. Heute kann ich mal wieder den ganzen Abend vor dem Zelt verbringen. Nach dem Essen genieße ich wieder bei einer schönen Pfeife und einem Glas kostbaren schottischen Lebenswasser den Sonnenuntergang und nutze den Abend zum lesen nachdenken.
27.8.:
Nachdem der letzte Wetterbericht, den ich bei der Skogadalsboen gelesen habe eigentlich schon für gestern richtig mieses Wetter vorrausgesagt hat, ist es dann wohl heute soweit. Hatte ich gestern abend bei diesem tollen Wetter doch noch auf den ein oder anderen sonnigen Moment gehofft, muss ich mich heute morgen leider damit begnügen im Zelt zu Frühstücken. Da der Regen nicht aufhören will, lasse ich mir Zeit, danach packe ich im Zelt alles zusammen und stelle mich dem Wetter. Sämtliche Berge sind in dichte Wolken gehüllt und auch wenn der Regen nicht stark ist, hält er sich aber dennoch beständig dran. Meine gute Laune lass ich mir davon aber nicht vermiesen!
Nach kurzer Zeit erreiche ich die Olavsbu und mache mich an den Aufstieg über das Rauddalsbandet. Auf dem Weg nach oben kommt es dabei fast zum Super-GAU - mein Außenzelt, welches ich heute morgen außen am Rucksack befestigt habe löst sich aus der Halterung, verfängt sich aber zum Glück in der Regenhülle des Rucksacks. Nur durch einen zufälligen Griff nach hinten merke ich das Missgeschick und behebe es schnell, diesmal bringe ich das Zelt besser an!
Über flechtenbedecktes Geröll, welches heute große Vorsicht erfordert, da es extrem rutschig ist und über Schneefelder geht es über den in Wolken gehüllten Pass. Hier oben kommen mir ein paar Wanderer entgegen, aber nach einem kurzen Gruß und den üblichen Floskeln über den voranliegenden
Weg - niemand scheint in diesem naß-kalten Wetter heute Lust auf eine längere Pause mit Schwätzchen zu haben - geht wieder jeder seinen Weg.
Nach dem Abstieg in Richtung Langvatnet steht mir eine recht lange heikle Flußquerung bevor. Die großen Felsen, welche eigentlich einen ganz guten und vor allem trockenen Weg über den Fluß bieten, sind größtenteil vom Fluß überspült und dazu auch noch ziemlich glitschig. Aber ich meistere auch diese Passage, ohne dabei ein ungewolltes Bad zu nehmen.
Danach führt mich der Weg langsam aber sicher wieder bergauf in Richtung Leirvassbu. Eigentlich hatte ich mir gestern abend überlegt, heute einen Abstecher auf die 2032m hohe Kyrkja zu machen, aber bei dem Wetter hat das recht wenig Sinn, der Gipfel ist in dichte tief hängende Wolken gehüllt und meine Hoffnung auf eine großartige Aussicht ist damit erfüllt. Naja, als Ersatz für den Gipfel gönne ich mir halt in der Hütte eine große Tasse heiß Schokolade - köstlich und vor allem wärmend. Mittlerweile komplett nass ist das wirklich der reinste Luxus!
Nach dieser tollen Stärkung kaufe ich noch schnell Schokolade und ein paar Kekse und mache mich dann noch einmal auf den Weg - schwer fallen mir die
ersten Schritte beim Blick zurück - in Gedanken immer noch in der warmen Stube. Ein paar Kilometer weiter schlage ich dann mein Zelt auf, direkt
unterhalb der Nordwand der Kyrkja. Ich nutze die recht kurze Regenpause um mich einzurichten und ein eisiges Bad zu nehmen, danach mache ich es mir im Zelt bequem und verbringe den Abend im wärmenden Schein der Gaslaterne mit heißem Tee und lesen - ein entspannender und gemütlicher Abend, das beste was man bei so einem Wetter machen kann!
28.8.:
Heute morgen ist meine Motivation zum weiter laufen besonders groß! Heute morgen prasselt es zwar nur ganz leise auf mein Zelt, es nieselt also nur, aber ein ganzer Tag im Niesel kann auch ganz schön naß sein. Dazu kommen meine nassen Schuhe, nachdem ich gestern über weite Strecken mehr durch Bäche und Seen gewandert bin als über Wege, haben meine geliebten Wanderstiefel doch eine Menge Wasser ins innere durch gelassen und nasse Socken haben leider die Eigenart, unangenehm an Fersen und Zehen zu scheuern. So ist natürlich das passiert, wovon ich bisher auf meinen Touren verschont geblieben bin - ich habe mir an der rechten Ferse eine große Wunde Stelle gelaufen. Na toll und das schon nach dem ersten Drittel der Tour!
So liege ich also noch eine ganze Weile unentschlossen in meinem Schlafsack, bevor ich mich dazu durchringe, zumindest schonmal die Espressokanne fertig zu machen. Ich öffne den warmen Schlafsack also ein winziges Stück - gerade nur soweit, dass ich mit meinen Armen nach draussen komme - rolle den Eingang des Innenzeltes auf und werfe den Kocher an. Während das Wasser langsam anfängt zu kochen, wird es im Zelt so richtig schön warm. Als dann wenige Minuten später der erste köstliche Tropfen dieses tiefschwarzen Getränks über meine Lippe fließt, steigt meine Motivation aber schlagartig. Ein kurzer Blick aus dem Zelt hinaus zeigt mir, dass es langsam ein wenig aufklart. Sämtliche umliegenden Gipfel sind frei von Wolken - sollte es heute morgen doch möglich sein die Kyrkja in Angriff zu nehmen, nachdem mir gestern der Gipfel verwehrt wurde?
Bei diesem Gedanken werde ich auf einmal hell wach und beeile mich mein Frühstück zu mir zu nehmen und allen Plunder den ich gestern abend im Zelt
verteilt habe wieder in den Rucksack zu packen. Vom ersten Schluck Espresso bis zu dem Punkt, dass ich abmarschbereit im Kyrkjeglupen stehe ist maximal eine halbe Stunde vergangen - ich frage mich eigentlich immer noch wie ich das geschafft habe.
Ich laufe also los in der Hoffnung, bald eine grandiose Aussicht über die gestrige als auch die heutige Etappe genießen zu können. Da ich beschlossen habe, den Berg von Nordosten her anzugehen, laufe ich erst noch ein Stück in Richtung Visdalen und quere dann zwischen dem Panna und Kyrkjetjonne den Fluß, nachdem ich einige Zeit nach einer geeigneten Stelle gesucht habe, um trockenen Fußes ans andere Ufer zu gelangen. Von hier aus geht es sofort aufwärts, aber erst noch recht gemächlich über einen erdigen Hang. Ich laufe direkt auf die Spitze des Berges zu und begutachte dabei skeptisch das Spiel der Wolken. Erst sind sie noch sehr hoch, doch sobald ich mich an den Aufstieg gemacht habe sinken sie immer weiter in Richtung Tal hinab. Zuerst sind nur die umliegenden Gipfel verschwunden ehe auch "mein" Gipfel
im grau der Wolken verschwindet. Ich bin erst wenige Minuten im Aufstieg und jetzt stocke ich erst einmal - soll ich den Aufstieg auf mich nehmen, auch wenn ich oben sehr wahrscheinlich in den Wolken stehe und wieder nichts aus der Aussicht wird? So stehe ich eine Weile unentschlossen am Berghang und überlege hin und her. Während dessen klart der Himmel um den Gipfel immer mal wieder auf und zieht sich wieder zu, was meine Entscheidung nicht gerade leichter macht!
Am Ende entscheide ich mich dazu, den Versuch schon wieder zeitig zu beenden und statt dessen weiter das Visdalen hinunter zu wandern. Der Weg hier runter ist grandios, auch wenn ich sehr oft durch knöcheltiefen Morast wandern muss, zumindest solange es keine Bäche und Flüße zu queren gibt. Das einzige was mich heute den Tag über beim wandern bedrückt ist die Entscheidung mit der Kyrkja - hätte ich es nicht doch versuchen sollen? Da der Berg am Ende des Visdalen über das ganze Tal thront, muß ich mich immer wieder umdrehen - irgendwie scheint mich der Berg zu verfolgen. Um dem ganzen ein wenig zu entgehen, versuche ich zügig weiter zu kommen und aus dem Blickfeld des Berges zu entkommen, dabei genieße ich die einsame Landschaft vor mir.
Irgendwann, es ist mittlerweile nachmittag geworden frage ich mich, wann denn jetzt der Abzweig nach Süden ins Urdadlen kommt? Ich lege einen Stop ein um einen Blick auf die Karte zu werfen. Mir ist sofort klar, dass ich eiskalt an dem Abzweig vorbei gerannt bin - ein kurzer Blick aufs GPS zeigt mir, dass ich sogar ein ganzes Stück weiter gelaufen bin - so ein Mist, wie konnte das denn jetzt passieren? Jetzt bin ich dann doch ein wenig genervt und genehmige mir erstmal eine ordentliche Portion Schokolade. Ich schultere also wieder meinen Rucksack und drehe um, mittlerweile hat auch wieder Regen eingesetzt, was die Freude über den zusätzlichen Weg nicht gerade steigert. Da habe ich den halben Nachmittag mit mir gerungen, ob die Abbruch Entscheidung an der Kyrkja richtig war oder nicht und war gewissermaßen froh, aus ihrem Blickfeld entkommen zu sein und jetzt darf ich erstmal wieder direkt auf den Berg zulaufen! Noch ein wenig wütend über mich, weil ich den Weg verfehlt habe und mit frischer Schokoladenpower renne ich den Weg förmlich zurück. Als ich an dem Wegweiser, welcher den Abzweig markiert ankomme, bin ich gerade mal 45 Minuten unterwegs - für gut 4,5 Kilometer durch Morast. Ein Blick auf den GPS-Track verrät mit jetzt auch, warum ich diesen riesigen Wegweiser talabwärts nicht gesehen habe - auf dem Abstieg bin ich dem Weg direkt am Fluß entlang gefolgt und jetzt stehe ich etwa 200m weiter oberhalb am Hang. Ich wandere noch ein paar Kilometer ins Urdadalen hinein und baue bei kräftigem Wind und im strömenden Regen mein Zelt auf. Schnell verkrieche ich mich ins innere. Der Ärger des Tages ist so gut wie verflogen, als ich den Kocher anwerfe und meine erste Tasse Tee trinke. Während ich mich mit der Zubereitung meines Essens beschäftige frischt der Wind noch weiter auf und dazu setzt ein kräftiges Gewitter ein - endlich mal extremes Wetter für das Zelt!;) Unterdessen krieche ich tief in meinen Schlafsack und falle schnell in einen tiefen Schlaf.
29.8.:
Nach dem Tag von gestern tut es richtig gut, dass ich heute morgen von der Sonne geweckt werde! Aber es ist kühl geworden in der letzten Nacht, ein Blick nach draußen zeigt mir, dass sämtliche umliegenden Gipfel weiß überzuckert sind, dazu weht auch immer noch ein eisiger Wind. Ich bereite mein Frühstück also mal wieder im Zelt, aber das ist ja auch garnicht so ungemütlich. Aber zum Rucksack packen gehe ich dann raus, endlich nicht mehr alles sitzen auf 2m² verpacken. Am späten Vormittag komme ich dann los und direkt geht es bergauf in Richtung Urdadalsbandet. Auf dem Weg dorthin bewundere ich das beeindruckende Spiel von Sonne und Wolken, welche um die Berggipfel spielen.
Als ich die Passhöhe erreicht habe tun sich bereits große Löcher, durch die kräftig das Blau des Himmels durchschimmert, in der Wolkendecke auf. Dazu strahlt mir der in der Sonne liegende Gipfel des Semeltinden entgegen. Über die Nordflanke zieht sich ein großes Schneefeld bis fast auf den Gipfel rauf
und schreit geradezu nach einem Besteigungsversuch. Also gut, nachdem es gestern mit dem Gipfel nich gklappt hat, setze ich heute erneut zum Gipfelsturm an. Zuerst geht es noch ein Stück mühevoll über Geröll bis an den Rand des Schneefeldes, danach geht der Aufstieg zügiger voran. Aber auch heute bleibt das Wetter nicht stabil, von der Südseite des Bermassivs ziehen wieder dichte und vor allem tief hängende Wolken herauf und in der Ferne sieht man schon den einsetzenden Schneefall! Ich bin bisher noch nicht weit aufgestiegen, vielleicht 150 Höhenmeter. Schnell steht der Entschluß und ich beginne den Abstieg in südlicher Richtung, so habe ich zumindest keinen Umweg für diesen Versuch unternommen. Nachdem ich mich gestern noch so schwer getan habe mit einer solchen Entscheidung, ist es heute eine Selbstverständlichkeit, auch bin ich mir jetzt sicher, gestern das richtige gemacht zu haben!
Der Versuch heute ist zwar wieder nicht vom Gipfelerfolg gekrönt, allerdings habe ich ein paar tolle Ausblicke über das Urdadalen, durch welches ich hierher aufgestiegen bin.
Nach einer kurzen Pause geht es jetzt eine weite Strecke abwärts. Erst über Geröll, wird der Weg heute wieder zunehmend morastiger. Auch geht der Schneefall mit abnehmender Höhe langsam aber sicher in Regen über. Das wandern wird unangenehm, da der Wind mir jetzt genau entgegenschlägt und ich nur kurz den Kopf heben kann um meinen Blick über die umliegende Landschaft schweifen zu lassen. Am Hellerfossen lege ich noch eine kurze Pause ein, ehe ich das Storadalen weiter abwärts wandere. Zuerst hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt, hier unten im Tal mein Lager auf zu schlagen, aber bei der gewaltigen Menge von Schafshinterlassenschaften beschließe ich dann doch noch ein Stück in Richtung Memurutunga auf zu steigen. An einer kleinen, recht exponierten Stelle baue ich - mal wieder im strömenden Regen - mein Zelt auf. Mal wieder verziehe ich mich schnell ins innere. Beim kochen fällt mir dann noch was ein, was ich fast vergessen hätte - heute ist Bergfest, die Hälfte der Tour liegt hinter mir, zur Feier des Tages gönne ich mir heute abend mal wieder ein Gläschen köstlichen
Whisky!
Reisezeit: August/September 09
Region/Kontinent: Nordeuropa
Kleines Vorwort:
Nach einigem Hin und Her was die Planung eines Urlaubsziels für diesen Sommer angeht, eigentlich sollte es ja in den Süden gehen, ist nun doch wieder einmal Norwegen daraus geworden. Großartig, gar keine Frage, auch wenn es jetzt eine Solotour wird!
Die erste in dieser Länge für mich und entsprechend bin ich schon etwas nervös! Habe ich an alles gedacht? Ist die geplante Tour durch Jotunheimen so machbar? Ich werde es sehen, der Rucksack ist gepackt, der Flug ist gebucht und morgen geht es Los!
Norwegen ich komme!
23.8.:
Morgens 6 Uhr - der Wecker reißt mich lautstark aus meinen Träumen! Aber was soll`s, schnell springe ich aus den Federn und mache mich schnell fertig und dann nach einem schnellen Frühstück geht es endlich los! Mein Vater bringt mich nach Weeze zum Flughafen und um kurz vor 10 sitze ich im Flieger nach Norden.
Bei schönstem Wetter lande ich knappe 2 Stunden später in Torp und weitere 1,5 Stunden später bin ich in Oslo. Nachdem ich mein Busticket nach Ovre Ardal gekauft habe nutze ich die drei Stunden Wartezeit in Oslo dazu in die Stadt zu wandern. In Akker Brygge mache ich es mir mit Blich auf das Osloer Rathaus und Festung Akershus in der Sonne bequem, packe meinen Rucksack schonmal Tourfertig und gönne mir ein köstliches Softeis zum Start in den Urlaub - ein toller Einstieg!
Auf dem Rückweg zum Busterminal mache ich noch einen kurzen Abstecher am Schloß vorbei und um 17 Uhr geht dann endlich der Bus in Richtung Ovre Ardal - 5 lange Stunden Busfahrt stehen mir bevor. In Fagernes nutze ich den Zwischenstop und kaufe an der Tankstelle noch zwei große Gaskartuschen - jetzt habe ich alles für die Tour zusammen und kann morgen direkt zeitig starten. Gegen 22:30 steige ich aus dem Bus und eine halbe Stunde Fußmarsch später bin ich an der Utladalen-Campsite.
Rasch ist das Zelt aufgebaut und nach einem kleinen Snack kuschel ich mich schnell in die warmen Daunen - gut gelaunt und voller Vorfreude auf die morgen beginnende Tour!
24.8.:
Zeitig werde ich heute schon wach, geweckt durch ein leises trommeln auf dem Zelt - Regen! Das ist ja der perfekte Start!
Nachdem ich aus dem Zelt gekrabbelt bin stelle ich jedoch erfreut fest, dass die Tropfen nur noch von den Bäumen kommen und der Himmel schon heller wird. Also kann ich mich erstmal in Ruhe hinsetzen und frühstücken, der erste Test des guten Sicca-Vollmilchpulvers im Müsli und ich muss sagen - bestanden. Während die Espressokanne noch auf dem Kocher steht kommt der Besitzer des Campingplatzes und öffnet die Rezeption - gestern abend war niemand mehr da, deshalb habe ich mein Zelt einfach mal mitten auf die Wiese gestellt. Nach dem Frühstück wird also erstmal schnell alles gepackt und bezahlt. Dann nach einem kurzen Plausch mit dem Campingplatzbesitzer geht es endlich los - trotz des ca. 28kg schweren Rucksacks mit zügigem Schritt!
Da ich gestern Abend auf dem Weg zum Campingplatz schon recht weit ins Utladalen gelaufen bin, ist der Weg bis nach Hjelle nicht mehr weit - zum Glück, denn bis hierhin führt mich mein Weg an der Straße entlang. Von hier an geht es erstmal nur leicht ansteigend über einen Schotterweg bis nach Vetti Gard, immer durch das Tal der Utla, immer umgeben vom rauschen des Wassers - optimal um sich einzulaufen und an den Rucksack zu gewöhnen. Danach wird der Weg zwar zu einem wunderschönen Pfad, aber es geht jetzt richtig steil bergauf! Als ich nach ein paar hundert Höhenmetern das Steilstück überwunden habe, habe ich das Gefühl mich in einen einzigen
Wassertropfen verwandelt zu haben und das trotz der angenehmen Temperaturen. Ich brauche erstmal eine Pause! Hier oben geht der Weg dann wieder flach weiter, aber mittlerweile ist der Blick frei auf die spältakuläre Landschaft rundum. Direkt links überblicke ich das tief in den Fels eingeschnittene Tal der Utla und darüber erheben sich zu beiden Seiten die mächtigen, teils von Gletschern überzogenen Berge Jotunheimens - genial, jetzt weiß ich endgültig, dass ich mich für das richtige Reiseziel entschieden habe!
Unglaublich, ich bin noch nichtmal einen Tag hier draußen unterwegs und schon habe ich die Zeit vergessen, aber warum soll ich mich hier abhetzen? Ich habe ja kein Wettrennen vor mir und so wandere ich gemütlich immer weiter, genieße die beeindruckende Landschaft und lasse die Gedanken entschweben.
Irgendwann werde ich vom immer lauter werdenden rauschen des Wassers zurückgeholt, ich stehe oberhalb des Vettisfossens. Ein wirklich tolles Naturschauspiel, das Wasser über die Felsen in die Tiefe stürzen zu sehen!
Langsam merke ich auch, dass ich für den ersten Tag genug Strecke gemacht habe und so schaue ich auf der Karte schon einmal nach einer schönen Stelle für mein erstes Lager. Die ist auch schnell gefunden und nachdem ich eine Weile in der Sonne gesessen habe schulter ich wieder meinen Rucksack und breche wieder auf. Durch lichte Birkenwälder laufe ich an Ingjerdbu vorbei und nach einem letzten Aufstieg für heute erreiche ich das Fleskedalen. Nach kurzer Suche finde ich einen nahezu perfekten Lagerplatz - gerade groß genug für mein Zelt und direkt am Flußufer.
Schnell ist alles aufgebaut und nach einem schnellen Sprung ins kühle und erfrischende Nass geht es an die Zubereitung meines ersten "Fjellmenüs" - eine große Pfanne frisch gesammelter Pilze mit Speckwürfeln und Polentaküchlein und zum Nachtisch Vanillepudding mit Unmengen von Blaubeeren. Großartig - so lass ich mir meine Ankunft in der Natur gerne gefallen! Und zur Krönung eines tollen ersten Tages gönne ich mir im Sonnenuntergang eine Pfeife und ein Gläschen guten schottischen Whisky!
25.8.:
Zeitig werde ich heute schon wieder wach - schnell habe ich mir hier schon eine Art Rythmus angewöhnt, sobald es hell ist werde ich wach!
Da heute morgen immer noch ein kühler Wind weht, bleibe ich zum frühstücken noch in den kuschelig warmen Daunen liegen, aber das geöffnete Zelt erlaubt mir einen tollen Ausblick über den Fluß und im Hintergrund habe ich die ganze Zeit das Rauschen der Natur. Super - Frühstück im Bett mit Aussicht sozusagen! Da schmeckt auch der ohnehin gute Espresso gleich besser. Nach dem Frühstück gebe ich mich dann ans packen und da ich keine Eile habe, lasse ich mir Zeit. Doch irgendwann spüre ich die ersten Regentropfen fallen und beeile mich dann doch. Aber nachdem ich mit geschultertem Rucksack wieder auf dem Weg stehe ist das mit Anflug von schlechtem Wetter auch schon wieder vorbei, lediglich der frische Wind ist geblieben. Direkt zum warm werden geht es heute morgen gute 300 Höhenmeter bergauf, Schritt für Schritt erarbeite ich mir beständigen Schrittes Meter für Meter. Aber für diese Mühen werde ich mit großartigen Aussichten belohnt, auf die bereits zurückgelegte Strecke, als auch auf das was noch vor mir liegt. Die Gipfel der umliegenden Berge sind zwar leider in Wolken gehüllt, aber so wirkt die Landschaft rauher und auch imposanter.
Der weitere Weg in Richtung Skogadalsboen wird immer morastiger und führt mich langsam aber sicher wieder bergab. Auf dem Weg dorthin nutze ich die Gelegenheit zu ein paar netten Gesprächen mit ein paar mir entgegenkommenden Wanderern. Es ist schon interessant, ich bin noch keine zwei Tage in der Einsamkeit unterwegs, aber schon freue ich mich über ein paar kleine Gespräche zwischendurch. Nach einer kleinen Pause bei der Skogadalsboen biege ich in Richtung Osten in das Skogadalen ab. Ab hier geht es wieder aufwärts, durch die Talsohle mache ich Meter für Meter. Der weiterhin sehr morastige Weg ist dazu noch von dichten Büschen überwuchert und entsprechend mühevoll.
In weiter Ferne kann ich schon das Ende des Tals und den Pass erkennen, welchen ich heute noch überschreiten will. Aber bis dahin wandere ich noch einige Kilometer durch ein Birkenwäldchen, ehe ich mich oberhalb der Baumgrenze wiederfinde. Sofort schlägt mir wieder der kalte Wind entgegen, dazu setzt jetzt auch noch ein wenig Nieselregen ein, aber die paar Schauer dauern jeweils nur kurz. Aber dennoch greife ich jetzt das erste mal zu meinen Regensachen. Ich laufe das Skogadalen noch bis kurz vor den Übergang zum Ovre Mjolkedalen hinauf und schlage mein Lager an einem der ungezählten kleine Seen auf.
Zum kochen kann ich mich noch gemütlich vor das Zelt setzen und dabei das Spiel der Wolken bewundern, doch kaum habe ich den letzten Bissen verdrückt, da treibt mich der einsetzende Regen ins innere meines Zeltes. Da es sich auch den restlichen Abend nicht bessert, mache ich es mir heute zeitig im Schlafsack bequem und lasse den Tag bei ein paar Tassen Tee und etlichen Seiten in einem guten Buch ausklingen.
26.8.:
Heute morgen werde ich von einem leichte trommeln auf dem Zelt wach, es regnet immer noch leicht und so gdrehe ich michg noch ein paar mal im
Schlafsack um - aber schlafen kann ich nicht mehr und so stehe ich dann doch auf. Während ich noch im Zelt sitzend meinen ganzen Plunder zusammenpacke lässt der Regen nach und hört schließlich ganz auf. Als ich den ersten Blick aus dem Zelt hinaus wage ist alles in dichten Nebel gehüllt. Das Rauschen der Natur wirkt dadurch irgendwie gedämpft und alle Geräusche, wenn sie denn nicht komplett geschluckt werden wirken, als kämen sie von ganz weit her. Ich ziehe meine Schuhe an und setze mich zum Frühstück auf einen nahen Felsen. Nach einer ordentlichen Ladung Müsli und dem obligatorischen Espresso fühle ich mich richtig fit für den Tag. Die beim aufwachen noch nicht wirklich vorhande Motivation ist auch wieder da und so kann die nächste Etappe nach einem kurzen Blick auf die Karte beginnen.
Nach gut einem Kilometer stehe ich an einer Weggabelung, ein Weg biegt hier ab in Richtung Rauddalen, aber ich will dem Weg weiter in Richtung Ovre Mjolkedalen folgen. Im Nebel lässt sich so gut wie nichts von der umgebenden Landschaft erkennen, also laufe ich erstmal dem Wegweiser hinterher. Aber schon nach wenigen Metern habe ich das Gefühl, der Weg biegt in die verkehrte Richtung ab, er nimmt die gleiche Richtung wie der Weg ins Rauddalen und der Weg verläuft nur wenige Meter entfernt parallel zu meinem - kann das richtig sein?
Ich greife also erst nochmal zur Karte, hier ist es so dargestellt, als hätte der andere Weg in rechtem Winkel abzweigen müssen, aber bei dem Maßstab ist so ein kleiner Schlenker nicht unbedingt zu erkennen. Naja, aber mein Weg soll mich die ganze Zeit ostwärts bis südostwärts führen. Also schnell noch den Kompass gezückt und siehe da, ich laufe auch genau in Richtung Osten. Obwohl ich jetzt die Bestätigung habe das ich richtig bin, schaue ich mich nochmals skeptisch um ehe ich weiterlaufe. Es ist schon erstaunlich wie sehr im Nebel das eigene orientierungsvermögen irritiert werden kann.
Nachdem ich etwa eine Stunde unterwegs bin, beginnt sich der Nebel langsam aber sicher auf zu lösen und erste Sonnenstrahlen fallen auf die umliegende Landschaft. Die noch nassen Felsen fangen silbern an zu glitzern und als die ersten Berggipfel durch den dünner werdenden Nebelvorhang zu erkennen sind kommt schon fast eine mythische Stimmung bei mir auf. Dazu habe ich hier absolute Ruhe, nur noch verstärkt durch das teils nahe und teils ferne Rauschen der unzähligen Bäche und Flüsse!
Um die Mittagszeit überschreite ich einen Pass in Richtung Snoholsvatntnet. Auf dem Weg dorthin müssen erste Schneefelder gequert werden, ehe ich mich für die nächsten Stunden mühevoll über großes Geröll am Ufer des Sees entlangarbeite. Aber mittlerweile habe ich schönstes Wetter und werde für meine Mühen mit reichlich Sonne belohnt - so macht das wandern richtig Spaß! Nachdem ich den doch recht großen See passiert habe, mache ich es mir also ersteinmal schön in der Sonne bequem und hänge eine ganze Weile allerlei Gedanken nach. Ausgeruht geht es dann am Nachmittag weiter. Als ich dann am Abzweig ins Rauddalen ankomme, kommt mir eine große Gruppe Amerikaner entgegen, seit gestern vormittag die ersten Menschen die mir wieder begegnen. Nach einem kurzen Schwatz, sie sind auf dem Weg nach Gjendebu, schwenke ich dann ins Rauddalen ein in Richtung Olavsbu.
Hier pfeift mir dann auch wieder ein kaltrer Wind um die Ohren, so dass sich das wandern mit kurzen Ärmeln für heute dann wohl erledigt hat. Am späten Nachmittag finde ich dann mal wieder ein tolles Plätzchen für mein Zelt, direkt am Seeufer und eingerahmt von zwei hohen, teils schneebedeckten Bergketten. Heute kann ich mal wieder den ganzen Abend vor dem Zelt verbringen. Nach dem Essen genieße ich wieder bei einer schönen Pfeife und einem Glas kostbaren schottischen Lebenswasser den Sonnenuntergang und nutze den Abend zum lesen nachdenken.
27.8.:
Nachdem der letzte Wetterbericht, den ich bei der Skogadalsboen gelesen habe eigentlich schon für gestern richtig mieses Wetter vorrausgesagt hat, ist es dann wohl heute soweit. Hatte ich gestern abend bei diesem tollen Wetter doch noch auf den ein oder anderen sonnigen Moment gehofft, muss ich mich heute morgen leider damit begnügen im Zelt zu Frühstücken. Da der Regen nicht aufhören will, lasse ich mir Zeit, danach packe ich im Zelt alles zusammen und stelle mich dem Wetter. Sämtliche Berge sind in dichte Wolken gehüllt und auch wenn der Regen nicht stark ist, hält er sich aber dennoch beständig dran. Meine gute Laune lass ich mir davon aber nicht vermiesen!
Nach kurzer Zeit erreiche ich die Olavsbu und mache mich an den Aufstieg über das Rauddalsbandet. Auf dem Weg nach oben kommt es dabei fast zum Super-GAU - mein Außenzelt, welches ich heute morgen außen am Rucksack befestigt habe löst sich aus der Halterung, verfängt sich aber zum Glück in der Regenhülle des Rucksacks. Nur durch einen zufälligen Griff nach hinten merke ich das Missgeschick und behebe es schnell, diesmal bringe ich das Zelt besser an!
Über flechtenbedecktes Geröll, welches heute große Vorsicht erfordert, da es extrem rutschig ist und über Schneefelder geht es über den in Wolken gehüllten Pass. Hier oben kommen mir ein paar Wanderer entgegen, aber nach einem kurzen Gruß und den üblichen Floskeln über den voranliegenden
Weg - niemand scheint in diesem naß-kalten Wetter heute Lust auf eine längere Pause mit Schwätzchen zu haben - geht wieder jeder seinen Weg.
Nach dem Abstieg in Richtung Langvatnet steht mir eine recht lange heikle Flußquerung bevor. Die großen Felsen, welche eigentlich einen ganz guten und vor allem trockenen Weg über den Fluß bieten, sind größtenteil vom Fluß überspült und dazu auch noch ziemlich glitschig. Aber ich meistere auch diese Passage, ohne dabei ein ungewolltes Bad zu nehmen.
Danach führt mich der Weg langsam aber sicher wieder bergauf in Richtung Leirvassbu. Eigentlich hatte ich mir gestern abend überlegt, heute einen Abstecher auf die 2032m hohe Kyrkja zu machen, aber bei dem Wetter hat das recht wenig Sinn, der Gipfel ist in dichte tief hängende Wolken gehüllt und meine Hoffnung auf eine großartige Aussicht ist damit erfüllt. Naja, als Ersatz für den Gipfel gönne ich mir halt in der Hütte eine große Tasse heiß Schokolade - köstlich und vor allem wärmend. Mittlerweile komplett nass ist das wirklich der reinste Luxus!
Nach dieser tollen Stärkung kaufe ich noch schnell Schokolade und ein paar Kekse und mache mich dann noch einmal auf den Weg - schwer fallen mir die
ersten Schritte beim Blick zurück - in Gedanken immer noch in der warmen Stube. Ein paar Kilometer weiter schlage ich dann mein Zelt auf, direkt
unterhalb der Nordwand der Kyrkja. Ich nutze die recht kurze Regenpause um mich einzurichten und ein eisiges Bad zu nehmen, danach mache ich es mir im Zelt bequem und verbringe den Abend im wärmenden Schein der Gaslaterne mit heißem Tee und lesen - ein entspannender und gemütlicher Abend, das beste was man bei so einem Wetter machen kann!
28.8.:
Heute morgen ist meine Motivation zum weiter laufen besonders groß! Heute morgen prasselt es zwar nur ganz leise auf mein Zelt, es nieselt also nur, aber ein ganzer Tag im Niesel kann auch ganz schön naß sein. Dazu kommen meine nassen Schuhe, nachdem ich gestern über weite Strecken mehr durch Bäche und Seen gewandert bin als über Wege, haben meine geliebten Wanderstiefel doch eine Menge Wasser ins innere durch gelassen und nasse Socken haben leider die Eigenart, unangenehm an Fersen und Zehen zu scheuern. So ist natürlich das passiert, wovon ich bisher auf meinen Touren verschont geblieben bin - ich habe mir an der rechten Ferse eine große Wunde Stelle gelaufen. Na toll und das schon nach dem ersten Drittel der Tour!
So liege ich also noch eine ganze Weile unentschlossen in meinem Schlafsack, bevor ich mich dazu durchringe, zumindest schonmal die Espressokanne fertig zu machen. Ich öffne den warmen Schlafsack also ein winziges Stück - gerade nur soweit, dass ich mit meinen Armen nach draussen komme - rolle den Eingang des Innenzeltes auf und werfe den Kocher an. Während das Wasser langsam anfängt zu kochen, wird es im Zelt so richtig schön warm. Als dann wenige Minuten später der erste köstliche Tropfen dieses tiefschwarzen Getränks über meine Lippe fließt, steigt meine Motivation aber schlagartig. Ein kurzer Blick aus dem Zelt hinaus zeigt mir, dass es langsam ein wenig aufklart. Sämtliche umliegenden Gipfel sind frei von Wolken - sollte es heute morgen doch möglich sein die Kyrkja in Angriff zu nehmen, nachdem mir gestern der Gipfel verwehrt wurde?
Bei diesem Gedanken werde ich auf einmal hell wach und beeile mich mein Frühstück zu mir zu nehmen und allen Plunder den ich gestern abend im Zelt
verteilt habe wieder in den Rucksack zu packen. Vom ersten Schluck Espresso bis zu dem Punkt, dass ich abmarschbereit im Kyrkjeglupen stehe ist maximal eine halbe Stunde vergangen - ich frage mich eigentlich immer noch wie ich das geschafft habe.
Ich laufe also los in der Hoffnung, bald eine grandiose Aussicht über die gestrige als auch die heutige Etappe genießen zu können. Da ich beschlossen habe, den Berg von Nordosten her anzugehen, laufe ich erst noch ein Stück in Richtung Visdalen und quere dann zwischen dem Panna und Kyrkjetjonne den Fluß, nachdem ich einige Zeit nach einer geeigneten Stelle gesucht habe, um trockenen Fußes ans andere Ufer zu gelangen. Von hier aus geht es sofort aufwärts, aber erst noch recht gemächlich über einen erdigen Hang. Ich laufe direkt auf die Spitze des Berges zu und begutachte dabei skeptisch das Spiel der Wolken. Erst sind sie noch sehr hoch, doch sobald ich mich an den Aufstieg gemacht habe sinken sie immer weiter in Richtung Tal hinab. Zuerst sind nur die umliegenden Gipfel verschwunden ehe auch "mein" Gipfel
im grau der Wolken verschwindet. Ich bin erst wenige Minuten im Aufstieg und jetzt stocke ich erst einmal - soll ich den Aufstieg auf mich nehmen, auch wenn ich oben sehr wahrscheinlich in den Wolken stehe und wieder nichts aus der Aussicht wird? So stehe ich eine Weile unentschlossen am Berghang und überlege hin und her. Während dessen klart der Himmel um den Gipfel immer mal wieder auf und zieht sich wieder zu, was meine Entscheidung nicht gerade leichter macht!
Am Ende entscheide ich mich dazu, den Versuch schon wieder zeitig zu beenden und statt dessen weiter das Visdalen hinunter zu wandern. Der Weg hier runter ist grandios, auch wenn ich sehr oft durch knöcheltiefen Morast wandern muss, zumindest solange es keine Bäche und Flüße zu queren gibt. Das einzige was mich heute den Tag über beim wandern bedrückt ist die Entscheidung mit der Kyrkja - hätte ich es nicht doch versuchen sollen? Da der Berg am Ende des Visdalen über das ganze Tal thront, muß ich mich immer wieder umdrehen - irgendwie scheint mich der Berg zu verfolgen. Um dem ganzen ein wenig zu entgehen, versuche ich zügig weiter zu kommen und aus dem Blickfeld des Berges zu entkommen, dabei genieße ich die einsame Landschaft vor mir.
Irgendwann, es ist mittlerweile nachmittag geworden frage ich mich, wann denn jetzt der Abzweig nach Süden ins Urdadlen kommt? Ich lege einen Stop ein um einen Blick auf die Karte zu werfen. Mir ist sofort klar, dass ich eiskalt an dem Abzweig vorbei gerannt bin - ein kurzer Blick aufs GPS zeigt mir, dass ich sogar ein ganzes Stück weiter gelaufen bin - so ein Mist, wie konnte das denn jetzt passieren? Jetzt bin ich dann doch ein wenig genervt und genehmige mir erstmal eine ordentliche Portion Schokolade. Ich schultere also wieder meinen Rucksack und drehe um, mittlerweile hat auch wieder Regen eingesetzt, was die Freude über den zusätzlichen Weg nicht gerade steigert. Da habe ich den halben Nachmittag mit mir gerungen, ob die Abbruch Entscheidung an der Kyrkja richtig war oder nicht und war gewissermaßen froh, aus ihrem Blickfeld entkommen zu sein und jetzt darf ich erstmal wieder direkt auf den Berg zulaufen! Noch ein wenig wütend über mich, weil ich den Weg verfehlt habe und mit frischer Schokoladenpower renne ich den Weg förmlich zurück. Als ich an dem Wegweiser, welcher den Abzweig markiert ankomme, bin ich gerade mal 45 Minuten unterwegs - für gut 4,5 Kilometer durch Morast. Ein Blick auf den GPS-Track verrät mit jetzt auch, warum ich diesen riesigen Wegweiser talabwärts nicht gesehen habe - auf dem Abstieg bin ich dem Weg direkt am Fluß entlang gefolgt und jetzt stehe ich etwa 200m weiter oberhalb am Hang. Ich wandere noch ein paar Kilometer ins Urdadalen hinein und baue bei kräftigem Wind und im strömenden Regen mein Zelt auf. Schnell verkrieche ich mich ins innere. Der Ärger des Tages ist so gut wie verflogen, als ich den Kocher anwerfe und meine erste Tasse Tee trinke. Während ich mich mit der Zubereitung meines Essens beschäftige frischt der Wind noch weiter auf und dazu setzt ein kräftiges Gewitter ein - endlich mal extremes Wetter für das Zelt!;) Unterdessen krieche ich tief in meinen Schlafsack und falle schnell in einen tiefen Schlaf.
29.8.:
Nach dem Tag von gestern tut es richtig gut, dass ich heute morgen von der Sonne geweckt werde! Aber es ist kühl geworden in der letzten Nacht, ein Blick nach draußen zeigt mir, dass sämtliche umliegenden Gipfel weiß überzuckert sind, dazu weht auch immer noch ein eisiger Wind. Ich bereite mein Frühstück also mal wieder im Zelt, aber das ist ja auch garnicht so ungemütlich. Aber zum Rucksack packen gehe ich dann raus, endlich nicht mehr alles sitzen auf 2m² verpacken. Am späten Vormittag komme ich dann los und direkt geht es bergauf in Richtung Urdadalsbandet. Auf dem Weg dorthin bewundere ich das beeindruckende Spiel von Sonne und Wolken, welche um die Berggipfel spielen.
Als ich die Passhöhe erreicht habe tun sich bereits große Löcher, durch die kräftig das Blau des Himmels durchschimmert, in der Wolkendecke auf. Dazu strahlt mir der in der Sonne liegende Gipfel des Semeltinden entgegen. Über die Nordflanke zieht sich ein großes Schneefeld bis fast auf den Gipfel rauf
und schreit geradezu nach einem Besteigungsversuch. Also gut, nachdem es gestern mit dem Gipfel nich gklappt hat, setze ich heute erneut zum Gipfelsturm an. Zuerst geht es noch ein Stück mühevoll über Geröll bis an den Rand des Schneefeldes, danach geht der Aufstieg zügiger voran. Aber auch heute bleibt das Wetter nicht stabil, von der Südseite des Bermassivs ziehen wieder dichte und vor allem tief hängende Wolken herauf und in der Ferne sieht man schon den einsetzenden Schneefall! Ich bin bisher noch nicht weit aufgestiegen, vielleicht 150 Höhenmeter. Schnell steht der Entschluß und ich beginne den Abstieg in südlicher Richtung, so habe ich zumindest keinen Umweg für diesen Versuch unternommen. Nachdem ich mich gestern noch so schwer getan habe mit einer solchen Entscheidung, ist es heute eine Selbstverständlichkeit, auch bin ich mir jetzt sicher, gestern das richtige gemacht zu haben!
Der Versuch heute ist zwar wieder nicht vom Gipfelerfolg gekrönt, allerdings habe ich ein paar tolle Ausblicke über das Urdadalen, durch welches ich hierher aufgestiegen bin.
Nach einer kurzen Pause geht es jetzt eine weite Strecke abwärts. Erst über Geröll, wird der Weg heute wieder zunehmend morastiger. Auch geht der Schneefall mit abnehmender Höhe langsam aber sicher in Regen über. Das wandern wird unangenehm, da der Wind mir jetzt genau entgegenschlägt und ich nur kurz den Kopf heben kann um meinen Blick über die umliegende Landschaft schweifen zu lassen. Am Hellerfossen lege ich noch eine kurze Pause ein, ehe ich das Storadalen weiter abwärts wandere. Zuerst hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt, hier unten im Tal mein Lager auf zu schlagen, aber bei der gewaltigen Menge von Schafshinterlassenschaften beschließe ich dann doch noch ein Stück in Richtung Memurutunga auf zu steigen. An einer kleinen, recht exponierten Stelle baue ich - mal wieder im strömenden Regen - mein Zelt auf. Mal wieder verziehe ich mich schnell ins innere. Beim kochen fällt mir dann noch was ein, was ich fast vergessen hätte - heute ist Bergfest, die Hälfte der Tour liegt hinter mir, zur Feier des Tages gönne ich mir heute abend mal wieder ein Gläschen köstlichen
Whisky!
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