Vor einigen Jahren hatte ich mir einen Trangia Fyr Kocher gekauft und ihn nach wenigen Versuchen fluchend in einer abwegigen Kellerecke versenkt. "So ein Mist!" dachte ich.
Nun las ich hier im Forum wahre Wunderdinge über Spirituskocher und deren Kochzeiten. Und auch etliche Kommentare von zufriedenen Trangia-Nutzern.
Hm.
Sollten meine Probleme (1 ltr. Wasser war fast nicht zum Kochen zu kriegen) möglicherweise nur am fehlenden Windschutz gelegen haben?
Heute hatte ich mir für den Kocher einen Windschutz aus einer Alu-Pfanne eines alten Camping-Kochtopfsets gebastelt. Und nun juckte es mich auch, das mal auszuprobieren, wenngleich der Windschutz in der heimischen Küche natürlich nicht so richtig zum Zuge kommt.
Dabei dachte ich dann auch an die verschiedenen Hinweise hier im Forum, dass ein breiter Topf effektiver sein soll, als ein schmaler und hoher.
Also los.
Erster Versuchsaufbau: Coffee-Boiler, Volumen 800 ml, Durchmesser 10 cm, aus Messing, innen verzinnt, mit 500 ml Wasser befüllt. Ein großes Schnapsglas (so ca. 40 ml) Spiritus in den Brenner, anzünden und etwas warmlaufen lassen. Dann den Topf mit geschlossenem Deckel drauf. Wassertemperatur beim Start: 20,7°C.
Nach 5 min. die Wassertemperatur gemessen: grade mal 60°C. Für die Messung hatte ich den Deckel ca. 30 s offen.
Nach 9:30 min kochte das Wasser dann schön sprudelnd bei 99,8°C.
Ich habe den Brenner ausbrennen lassen, um zu sehen, wie lange die 4 cl Spiritus reichen. Nach 15 min Gesamtbrennzeit war Schluss.
Zweite Runde: Ein alter Alu-Campingtopf, Volumen 1,5 ltr., Durchmesser 16 cm, gut schließender Deckel. Brenner hatte ein paar Minuten Zeit zum Abkühlen. Gleiche Menge Spiritus, wie beim ersten Versuch. 500 ml Wasser, Temperatur diesmal: 20,3°C.
Nach 5 min hatte das Wasser 65°C, also ein kleiner Vorsprung gegenüber dem ersten Versuch.
Sprudelnd kochen habe ich dann nach 8:30 min definiert. Das Wasser kochte in dem breiteren Topf allerdings wesentlich ungleichmäßiger als in dem schmaleren vorher, man konnte an der Blasenbildung im Prinzip noch das Flammenbild unter dem Topf ablesen.
Den Brenner habe ich wieder ausbrennen lassen, diesmal war aber zu meiner Überraschung schon nach 13 min Schluss. Das heißt also, die gleiche Menge Spiritus ist in deutlich kürzerer Zeit verbrannt, was dann natürlich eine höhere Heizleistung beim zweiten Versuch bedeutet. Der Brenner war wohl beim Beginn des zweiten Versuches noch deutlich wärmer als beim ersten. Wie sollte man das sonst erklären? Oder hat vielleicht die breitere Flamme unter dem breiteren Topf - durch ihre stärkere Wärmeabstrahlung nach unten - für eine schnellere Vergasung des Brennstoffs gesorgt?
Mein Resumée:
1. Wenn ich die hier und auch sonst im Internet geposteten Kochzeiten diverser Dosenbrenner ernst nehmen kann (meist so um die 5 min für 500 ml Wasser), dann ist der Trangia-Brenner vergleichsweise Schrott. Diesen gewaltigen Unterschied zu glauben, fällt mir aber schwer, denn mit Flammen hat der Trangia wirklich prächtig um sich geworfen. Wo liegt der Hase im Pfeffer?
2. Sowohl die Form des Topfes (hoch und schmal vs. breit und niedrig) als auch das Material (hochwärmeleitendes Aluminium vs. eher mäßig wärmeleitendes Messing) scheinen praktisch keinen großen Unterschied zu machen. Die um 1 min kürzere Kochzeit beim 2. Versuch kann zu einem erheblichen Teil auf höhere Heizleistung zurückgeführt werden. Dafür ist die Durchwärmung des Wassers im schmalen Topf anscheinend gleichmäßiger, es kocht "schöner".
Hm. Da fällt mir noch etwas ein ... bis später.
Nun las ich hier im Forum wahre Wunderdinge über Spirituskocher und deren Kochzeiten. Und auch etliche Kommentare von zufriedenen Trangia-Nutzern.
Hm.
Sollten meine Probleme (1 ltr. Wasser war fast nicht zum Kochen zu kriegen) möglicherweise nur am fehlenden Windschutz gelegen haben?
Heute hatte ich mir für den Kocher einen Windschutz aus einer Alu-Pfanne eines alten Camping-Kochtopfsets gebastelt. Und nun juckte es mich auch, das mal auszuprobieren, wenngleich der Windschutz in der heimischen Küche natürlich nicht so richtig zum Zuge kommt.
Dabei dachte ich dann auch an die verschiedenen Hinweise hier im Forum, dass ein breiter Topf effektiver sein soll, als ein schmaler und hoher.
Also los.
Erster Versuchsaufbau: Coffee-Boiler, Volumen 800 ml, Durchmesser 10 cm, aus Messing, innen verzinnt, mit 500 ml Wasser befüllt. Ein großes Schnapsglas (so ca. 40 ml) Spiritus in den Brenner, anzünden und etwas warmlaufen lassen. Dann den Topf mit geschlossenem Deckel drauf. Wassertemperatur beim Start: 20,7°C.
Nach 5 min. die Wassertemperatur gemessen: grade mal 60°C. Für die Messung hatte ich den Deckel ca. 30 s offen.
Nach 9:30 min kochte das Wasser dann schön sprudelnd bei 99,8°C.
Ich habe den Brenner ausbrennen lassen, um zu sehen, wie lange die 4 cl Spiritus reichen. Nach 15 min Gesamtbrennzeit war Schluss.
Zweite Runde: Ein alter Alu-Campingtopf, Volumen 1,5 ltr., Durchmesser 16 cm, gut schließender Deckel. Brenner hatte ein paar Minuten Zeit zum Abkühlen. Gleiche Menge Spiritus, wie beim ersten Versuch. 500 ml Wasser, Temperatur diesmal: 20,3°C.
Nach 5 min hatte das Wasser 65°C, also ein kleiner Vorsprung gegenüber dem ersten Versuch.
Sprudelnd kochen habe ich dann nach 8:30 min definiert. Das Wasser kochte in dem breiteren Topf allerdings wesentlich ungleichmäßiger als in dem schmaleren vorher, man konnte an der Blasenbildung im Prinzip noch das Flammenbild unter dem Topf ablesen.
Den Brenner habe ich wieder ausbrennen lassen, diesmal war aber zu meiner Überraschung schon nach 13 min Schluss. Das heißt also, die gleiche Menge Spiritus ist in deutlich kürzerer Zeit verbrannt, was dann natürlich eine höhere Heizleistung beim zweiten Versuch bedeutet. Der Brenner war wohl beim Beginn des zweiten Versuches noch deutlich wärmer als beim ersten. Wie sollte man das sonst erklären? Oder hat vielleicht die breitere Flamme unter dem breiteren Topf - durch ihre stärkere Wärmeabstrahlung nach unten - für eine schnellere Vergasung des Brennstoffs gesorgt?
Mein Resumée:
1. Wenn ich die hier und auch sonst im Internet geposteten Kochzeiten diverser Dosenbrenner ernst nehmen kann (meist so um die 5 min für 500 ml Wasser), dann ist der Trangia-Brenner vergleichsweise Schrott. Diesen gewaltigen Unterschied zu glauben, fällt mir aber schwer, denn mit Flammen hat der Trangia wirklich prächtig um sich geworfen. Wo liegt der Hase im Pfeffer?
2. Sowohl die Form des Topfes (hoch und schmal vs. breit und niedrig) als auch das Material (hochwärmeleitendes Aluminium vs. eher mäßig wärmeleitendes Messing) scheinen praktisch keinen großen Unterschied zu machen. Die um 1 min kürzere Kochzeit beim 2. Versuch kann zu einem erheblichen Teil auf höhere Heizleistung zurückgeführt werden. Dafür ist die Durchwärmung des Wassers im schmalen Topf anscheinend gleichmäßiger, es kocht "schöner".
Hm. Da fällt mir noch etwas ein ... bis später.
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