[DE] Goldsteig, 12 Eintausender

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    • 05.04.2007
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    [DE] Goldsteig, 12 Eintausender

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Deutschland
    Region: Bayerischer Wald
    Zeitraum: August 2009

    Ergänzend zu meinem ersten Goldsteigbericht und inspiriert durch eine andere 12 Eintausendertour waren wir nochmals im Bayerischen Wald:

    Die Zwölf-Eintausender-Tour: Bad Kötzting – Eck, Eck – Großer Arber


    Angespornt durch unsere gerade gewanderte Tour im Nationalpark des Bayerischen Waldes haben wir uns die 12 - Eintausender – Tour vorgenommen.

    12 Eintausender klingt verdammt harmlos, wenn man die Alpen gewohnt ist.... es klingt gigantisch, wenn man aus dem platten Land stammt. Letztendlich ist es wirklich genau mittendrin.... und großteils wunderschön.

    Nun gut, wir fahren also nach Bad Kötzting, einem (hübschen) kleinen, verpennten Kaff so kurz vor Tschechien. Parken ist vollkommen problemlos, da wir am Ende per Bahn zurückkommen werden, nehmen wir den kostenlosen P+R am Bahnhof. Das hat den Vorteil, dass man auf dem Weg nach Reitenberg hoch zum Kaitersberg eh gleich noch durch den Ort läuft und eventuell letzte Besorgungen erledigen kann. Bei uns sind das zwei Nussecken aus dem Stadtcafe. Ein Fehlkauf par excellence, schlechtere und älter schmeckende Nussecken hatte ich noch nie. Es kann also nur noch besser werden.

    Der Weg ist mitten im Ort schon ausgeschildert, man kommt am Schwimmbad vorbei, wo (neben vielen Parkmöglichkeiten) auch noch mal die Wanderwege an einer Infotafel angezeigt sind.



    Zu Beginn geht es zwar etwas langweilig und in der späten Vormittagssonne recht heiß nach Reitenberg hinauf (wir folgen immer der Markierung K3),doch das ändert sich eine Stunde nach Start, als wir auf den E6 bzw. Goldsteig stoßen, nun sind es richtige Wanderwege. Kurz nach der Räuber Heigl Höhle erreichen wir mit dem Kreuzfelsen (mit 999m noch kein Tausender) einen absolut fantastischen Aussichtspunkt. Weiter geht’s zum Mittagstein mit seiner Kapelle und dann zur Kötztinger Hütte. Der Weg geht hier echt fast mittendurch. Und da ein gutes Bier nie schaden kann, lohnt sich durchaus ein kleines Päuschen.






    Im weiteren Wegverlauf merkt man ja die gesammelten Tausender manchmal fast gar nicht und so ist der nächste markante Punkt das Erreichen der Rauchröhren, ein lokaler Kletter-Spot. Den höchsten Punkt des ersten Tages erreichen wir dann am Großen Riedelstein (1132 m), hier lohnt nochmals die Aussicht. Der nun folgende Abstieg ist ein Paradebeispiel über die Hässlichkeit von Skipisten im Sommer, das passt so gar nicht zu den wunderschönen Wegen des ganzen Tages. Wir erreichen unser Tagesziel, den Berggasthof Eck (25,- Euro pro Nase), wo außer uns auch einige andere Goldsteigwanderer unterkommen.




    Nun, was wir gestern runter gelaufen sind, müssen wir heute logischerweise wieder nach oben. Vollgepackt mit über 3 Litern Wasser (der Tag ist wieder wolkenlos und vor dem Kleinen Arber gibt es keine Einkehrmöglichkeit) folgt der langgezogene Aufstieg zum Mühlriegel, aber die Mühen werden wieder mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Es sind zwar immer wieder einige andere Wanderer unterwegs, aber insgesamt ist es recht einsam. Über Ödriegel, Waldwiesmarterl und Schwarzeck geht es kurzweilig meist über kleinste Pfade bergauf und bergab immer weiter. Insgesamt sind die Wege hier wesentlich abwechslungsreicher als im Nationalpark auf der vorherigen Tour. Nach dem Reischfleck erreichen wir den Heugstatt, wo eine große Wander-Gruppe andächtig den Beschreibungen eines Wanderführers lauscht. Schnell weg.





    Je näher wir dem Großen Arber kommen, desto mehr wandelt sich das Landschaftsbild: am Enzian und zum Kleinen Arber hin sind die kapitalen Sturmschäden der letzten Jahre unübersehbar... an und für sich ein grauenhafter Anblick, eingebettet in die Gesamterlebnisse jedoch eine Abwechslung für die Augen. Durch dieses Durcheinander führt der hervorragend ausgeschilderte Weg steil zum kleinen Arber hinauf. Dort treffen wir auf eine konfus durch die Gegend irrende Gruppe von 3 Frauen, die auf meine Frage, ob ich ihnen helfen könne, keine klare Antwort heraus bringen. Sie laufen vor uns her, drehen wieder, trennen sich. Wieder frage ich, wieder keine Antwort. Kurz vorm Gipfel des Kleinen Arber spricht mich dann eine an und fragt wo wir herkämen. Welch bescheuerte Frage, denn die Frage ist ja wohl, wo sie hinwill. Auf diese Art kann ich doch glatt mal die Wanderkarte benutzen und ihr die richtige Richtung zeigen.



    Am Gipfel des Kleinen Arber mehren sich dann auch die Ausflügler. An der alten Chamer Hütte (ehemals eine Jugendherberge, jetzt Schutzhaus am Kleinen Arber genannt, mit Übernachtungsmöglichkeit) darf’s dann im Schatten gemütlich auf der Terrasse nochmals ein Bierchen sein, bevor der letzte Aufstieg des Tages in Angriff genommen wird.... hinauf auf den Großen Arber.





    Ganz ehrlich, wäre es nicht der höchste Berg des Bayerischen Waldes und irgendwie ja auch ein Ziel des Tages, man könnte sich den Weg sparen. Da läuft man 2 wunderschöne Tage über herrlichste Pfade und steht dann mitten im Trubel von hochgekarrten Ausflüglern. Naja, und besonders schön ist die nähere Aussicht wegen der Skipisten ja auch nicht unbedingt.



    Egal, wir müssen noch den Berg runter, da das Arber-Schutzhaus nach der Renovierung erst eine Woche später wieder Zimmer vermietet, habe ich ein Zimmer in Brennes reserviert. An der Arber-Alm erwartet uns nach 20 km Tagesetappe dann eine komplette Ferienwohnung (nicht besonders sauber, aber groß) und bis 17.30 Uhr gibt’s auch noch was zu Essen und Trinken (nicht besonders gut, macht aber satt).

    Und weil ich ja immer am Nörgeln bin (nein, ich versuche nur ehrlich zu sein) lobe ich auch mal explizit das Frühstück des nächsten Tages (Ü mit Frühstück 22,- pro Person).

    Die heutige Etappe führt uns zurück nach Lam, nichts spektakuläres mehr, einfach gemütlich auswandern auf kleinen Wanderwegen (großteils identisch mit der Streckenführung des Gläsernen Steigs) in feucht-frischer Luft nach den Gewittern der vergangenen Nacht. Um halb Eins erreichen wir den Bahnhof in Lam, setzen uns in den bereitstehenden Zug und sind fasziniert, dass das Wetter bislang an diesem Tag gehalten hat.... wir hatten maximal Niesel.

    Noch bevor der Zug den Bahnhof verlässt, fängt es an zu Schütten.

    In Kötzting ist es schon wieder trocken und wir haben eine absolut lohnenswerte und erlebnisreiche Tour hinter uns.

    Leute, der Bayerische Wald ist gar nicht so übel und diese Zwölf-Eintausender-Tour ist eine der schönsten, die ich bis dato in Deutschland gelaufen bin.


    Natürlich wie immer (mit mehr Bildern) auch auf meiner Homepage!
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 19:59. Grund: Reisecharakter eingestellt
    cu
    Rainer

  • pl24.de
    Erfahren
    • 01.07.2005
    • 202
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    #2
    AW: [DE] Goldsteig, 12 Eintausender

    Bin jetzt erst auf den Bericht gestoßen. Schön geschrieben, deinem vorletzten Satz schließe ich mich an. Leider habe ich es in diesem Jahr nicht geschafft, in den Bayerwald zu fahren, mir fehlen noch ein paar Abschnitte im Nationalpark.

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    • gast3202010119
      GELÖSCHT
      Erfahren
      • 03.10.2008
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      #3
      AW: [DE] Goldsteig, 12 Eintausender

      Prosit Neujahr Rainer und Deiner mitwandernden Frau!

      Deine Schreibe und Deine Bilder sind "echt gudd". Der GOLDSTEIG wird ja viel beworben, so ist er also doch laufenswert. Macht weiter so und immer eine gesunde Heimkehr!

      Gruß aus 'em Sarländche
      Hans

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      • schoguen
        Erfahren
        • 25.02.2005
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        #4
        AW: [DE] Goldsteig, 12 Eintausender

        Schön mal einen Bericht über den Goldsteig zu lesen. Ich habe den 2 mal in Angriff genommen und jedesmal hat es geschüttet wie aus Kübeln. Nach einem Tag haben wir dann immer aufgegeben. Und irgendwie habe ich den dann ganz aus den Augen verloren.

        Jetzt bekomme ich richtig Lust den doch mal wieder in Angriff zu nehmen.

        Viele Grüße
        Günther
        Am Kreuzweg fragte er die Sphinx:
        Geh ich nach rechts, geh ich nach links?
        Sie lächelte: ...
        <Mascha Kaléko>

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        • peter-hoehle
          Lebt im Forum
          • 18.01.2008
          • 5175
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          #5
          AW: [DE] Goldsteig, 12 Eintausender

          nach vier Monaten(welche Schande )jetzt erst auf den
          Reisebericht gestoßen.Ein schöner Bericht..
          Auch Deutschland hat wunderschöne Ecken.

          Gruß Peter
          Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
          Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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