Ferrino Lightent 1

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  • herms
    Erfahren
    • 16.05.2009
    • 125
    • Privat

    • Meine Reisen

    [Testbericht] Ferrino Lightent 1

    Hallo,

    habe seit kurzem das Lightent 1 von Ferrino.

    Und da ich hier noch keinen Testbericht zu diesem Zelt finden konnte, habe ich mich dazu entschlossen, euch besagtes Zelt mal etwas genauer vorzustellen.

    Also, Ziel der Sache war es, eine günstige, leichte und vorallem komfortablere Alternative zu meinem BW-Biwaksack zu finden.

    In die nähere Auswahl kamen ausserdem das JW Gossamer und das Micro von dem tschechischen Hersteller Jurek.

    Nun also zum Lightent von Ferrino:

    Der Hersteller Ferrino kommt aus Italien und trägt dort eine über einhundert Jährige Tradition als Expeditionsausstatter ua für Reinhold Messner und die italienische Bergwacht.

    Die Firma scheint gerade erst in Deutschland Fuß zu fassen und der Kontakt mit einem der wenigen deutschen Vertriebe ergab sogar noch etwas Preisnachlaß.

    Technische Daten:



    Außenzelt:
    190T Ripstop Polyester wärmeisolierend, aluminisiertes Polyester
    WS 4500mm
    (Naht 3000mm)

    Innenzelt
    Nylon
    Mosquitonetz

    Zeltboden
    210T Polyester
    wärmeisolierendes, aluminisiertes Polyester
    WS 4500mm
    (Naht 3000mm)

    Gestänge
    7001 T6 Duraluminium

    Gewicht
    1,3 kg

    Preis
    109,00€


    Bilder


    Siehe auch:
    Hier gibt es noch einen sehr ausführlichen Langezeit-Test mit vielen weiteren Bildern. (Leider nur auf Französisch bzw als Google-Übersetzung)

    Fazit:
    Um es gleich vorweg zu nehmen: In keinem der genannten Zelte kann man sich bequem hinsetzen! Aus meiner Sicht, handelt es sich um so etwas wie einen "erweiterten Biwaksack" der unteren Preisklassen. Ich konnte dort nichts finden, was bei gleichbleibendem Preis, Gewicht und Packmaß zumindest noch einen bequemen Schneidersitz zugelassen hätte!

    Nachdem ich ursprünglich vor hatte, auf Grund der vielen Empfehlungen, das Gossamer von JW zu kaufen, bin ich nun doch froh, dass es sich nicht auftreiben ließ.

    Das Jurek Micro bleibt wegen seiner zwei Apsiden (je 60cm) mein heimlicher Favorit. Ich sehe nur nicht ein, 30€ allein für den Versand zu bezahlen.

    Das Lightent bietet gegenüber dem Gossamer einige entscheidende Vorteile. Es hat eine Apside, die den Namen auch verdient sowie einen bequemeren Seiteneinstieg, der das Zelt auch bei Nässe trocken hält! Weiterhin ist es ca 200g leichter als das Gossamer. Ausserdem befinden sich am AZ Öffnungen für eine bessere Belüftung und die durchweg positive Bewertung der Franzosen lässt mich auf eine langlebige und quallitativ hochwertige Anschaffung hoffen.

    Ich hoffe, der Bericht hat euch gefallen und würde mich über jede Art von feedback sehr freuen.

    MfG
    herms
    Zuletzt geändert von herms; 01.09.2009, 01:11.

  • Raus
    Erfahren
    • 09.08.2008
    • 479
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Ferrino Lightent 1

    Es wäre interessant zu erfahren, wieviel Gewicht das Zelt inkl. Packsack, Häringen auf die Küchenwaage bringt.
    Ich gehe davon aus, daß du es noch nicht nachgewogen hast und bin nun recht gespannt.
    Im Prinzip führe ich das Leben einer kinderlosen Hausfrau. Nur ohne die ganze Hausarbeit...

    Kommentar


    • Rajiv
      Alter Hase
      • 08.07.2005
      • 3187

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Ferrino Lightent 1

      Ein weiterer wichtiger Fakt wäre die Länge des Innenzeltes, damit man wirklich einschätzen kann für welche Personen es geeignet ist, wäre es durchaus empfehlenswert die Innenzeltlänge in 20cm oder 30cm über dem Boden zu messen. Ich finde leider meine Aufzeichnungen zu Ferrino-Zelten momentan nicht (ich fürchte sogar, daß sie vollständig verschwunden sind), aber ich glaube mich zu erinnern, daß es in 20cm oder 30cm höhe maximal rund 185cm waren.

      OT: Ich will nicht die Freude dämpfen, aber ein paar Bemerkungen zu Ferrino sollte ich vielleicht doch noch anfügen. Eine rund 140jährige Tradition hat erstmal nicht viel zu sagen, ebensowenig wie die Ausstattung von Expeditionen namhafter Leute; hier im Forum müßte es eigentlich schon ein paar Beiträge über das Ferrino-Zelt bei Reinis Antarktistour geben. Jack Wolfskin stattet auch namhafte Leute aus, um mal nur ein ähnlich gelagertes Beispiel zu nennen. Bei beiden Firmen (und nicht nur bei diesen beiden) gibt es nennenswerte Unterschiede zwischen den Einzelanfertigungen und den Großserienprodukten. Deswegen sollte man auch ganz klar sagen, daß Ferrino nicht die Edelfirma ist, für die sie sich selber hält oder gehalten werden will, sondern auf relativ durchschnittlichem Niveau bewegt, die Einsortierung bei Jack Wolfskin oder Husky trifft es ganz gut, manche Sachen vielleicht etwas besser, aber wenn man Vollsortimenter sich anschaut, dann wird man feststellen, daß da Vaude eine der besten Firmen ist und in dieser Liga spielt Ferrino (noch?) nicht mit. Könnte sich ändern, wenn die Highlab-Sachen auf die normalen Serien durchschlagen (habe aber keine Informationen, ob dies wirklich geplant ist oder eher eine Werbemasche wird). Ob übrigens Naus/ForAllSeasons in Dtl. Erfolg mit Ferrino haben wird, halte ich für noch lange nicht sicher. Nicht ganz ohne Grund hat in den letzten zwei/drei Jahrzehnten hierzulande Ferrino es nicht geschafft einen Vertrieb aufzubauen (gilt eigentlich für den gesamten deutschsprachigen Raum), obwohl es da Kontakte zu hervorragenden Firmen gab, ich erinnere daran, daß Ferrino in Italien der Vertriebspartner von Ortlieb war (aber Ortlieb hat in Dtl. Ferrino nicht vertrieben, was sie sicher getan hätten, wenn sie eine reale Chance auf einen nennenswerten Marktanteil gehabt hätten). Übrigens trifft dies so ähnlich auch für den britischen Markt zu. Außerdem dürfte es nicht unbedingt die Sache für Ferrino erleichtern, daß Decathlon einige Ferrino-Sachen verkauft (führt zu weit weg, weil es Decathlon betrifft, ich weiß daß die auch andere Sachen vertreiben und da durchaus einige wenige gute Dinge dabei sind, bloß reißt ein Meindl-Bergstiefel oder Lowa-Wanderschuh es dann auch nicht mehr raus). Um das Thema Ferrino nicht endlos auszuwalzen, nur noch eine Anmerkung, in Italien findet man in den Alpen nur sehr wenige ital. Bergsteiger mit Zelten, Rucksäcken oder gar Schlafsäcken von Ferrino. In den ersten Jahren fand ich dies dann noch seltsam und in Gesprächen erfuhr ich aber warum dies so ist; der Grundtenor war die relativ bescheidene konstruktive Qualität (sprich die Konstruktion war gegenüber anderen Firmen nicht so gut) und auch die Verarbeitungsqualität war nicht die allerbeste. Alleine preisgünstig zu sein reichte schon vor 15 Jahren nicht. Wer sich heute die Ferrino-Schlafsäcke anschaut, der weiß vermutlich was ich meine; dort sind die Unterschiede am gravierendsten, aber auch andere Bereiche sind nicht so viel besser.
      Weil bei der ursprünglichen Zeltsuche auch Jurek eine Rolle spielte (und ich nie einen Hehl daraus gemacht habe, daß ich Jurek gegenüber den anderen Zelten für die bessere Wahl halte) und hier die Kritik an 30€ Versand kam; Porto von Böhmen nach Dtl. ist teuer, auch nach dem EU-Beitritt; hängt einerseits mit den in Europa ohnehin recht teuren internationalen Paketpreisen zusammen, andererseits mit den langen Paketlaufzeiten in den östlichen Ländern, weswegen dann Expreßlieferung genommen wird, damit das Paket wenigstens schon nach rund einer Woche beim Kunden in Dtl. ist. Niemand wird teure Paketkosten schön finden, aber es sollte soeviel Fairneß herrschen, daß dies nicht dem Hersteller bzw. Verkäufer angelastet wird. Übrigens jeder der eine Lieferung aus Italien bekommen hat, der weiß auch wie lange und wie teuer solch ein Paket ist. Kurz gesagt, Jurek verdient sich keine goldene Nase am Porto.


      Ich befürchte, daß meine Zeilen nicht nur als Meinung/Erfahrung zu Ferrino angesehen werden, sondern auch als Kritik am Tester. Dies ist nicht meine Absicht, ganz im Gegenteil, ich freue mich ausdrücklich, daß jemand ebenfalls den Mut und das Interesse gehabt hat eingefahrene Gleise zu verlassen und sich bei hierzulande recht unbekannten Firmen umzusehen. Dafür noch einmal mein Dankeschön.

      Rajiv
      Ich wünscht' ich wär ein Elefant,
      dann wollt ich jubeln laut,
      mir ist es nicht ums Elfenbein,
      nur um die dicke Haut.

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      • Gavagai
        Erfahren
        • 22.02.2010
        • 122
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: Ferrino Lightent 1

        Habe das Zelt von Herms übernommen (danke nochmal für die 1a-Abwicklung) und werde den Testbericht hier noch einmal um einen kleinen Praxisbericht ergänzen, wenn ich in zwei Wochen aus der Türkei zurück bin, wo ich das Zelt auf dem Lykischen Pfad einsetzen werde.

        Meine Eindrücke bisher nach Ansicht und Probeaufbau:
        Positiv:
        - Die Verarbeitung ist für den Preis, den das Zelt neu kostet, absolut ok, wenn man auch den Materialien ansehen kann, dass der niedrige Preis sich irgendwo niederschlägt. Aber das erwartet man von einem Zelt dieser Preiskategorie nicht anders. Ich hatte für den Preis nicht Materialien wie bei meinem Wechsel Intrepid ZG erwartet.
        -Maße und Gewicht sind für den Preis auch sehr gut. Es ist quasi ein Gossamer mit seitlicher Apsis, die meinen Rucksack und die Schuhe fassen kann. Im Zelt ist neben mir auch noch etwas Platz.
        -Der seitliche Eingang gefällt mir sehr gut.
        -Das Innenzelt aus Moskitonetz ist ideal für warme Regionen, wo ich das Zelt zuerst einmal benutzen will.

        Negativ:
        - Die mitgelieferten Alunägel sind sehr weich, da nehme ich bessere mit.
        - Wenn die Tür im Aussenzelt an der rechten Ecke ebenso wie an der linken Ecke eine Schlaufe hätte, könnte man sie mit Trekkingstöcken als kleines Sonnensegel aufstellen und aus dem Zelt in die Nacht sehen. Bis ich losfahre, werde ich da vielleicht noch eine Schlaufe annähen.
        -Zumindest beim Probeaufbau im Garten hing das Außenzelt auf der langen türabgewandten Seite auf dem Innenzelt. Das konnte aber leicht behoben werden, indem das Außenzelt nicht wie in der Anleitung beschrieben unter das Gestänge des Innenzelts eingehakt wird, sondern mit eigenen Heringen zur Seite abgesteckt wird. Das kann man sich jetzt ohne Bild schwer vorstellen, Bild folgt nach dem Urlaub.

        Alles in allem bin ich bislang sehr zufrieden. Mal sehen, was mir auf der Tour so auffällt.

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        • Gavagai
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          • 22.02.2010
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: Ferrino Lightent 1

          So, zurück von der Tour. Leider habe ich auf der Tour vergessen, ein Bild von dem alternativen Abstecken des Außenzeltes zu machen. Auf der Tour habe ich es aber immer wie oben beschrieben abgesteckt, um die Belüftung zu verbessern, was sich sehr gut bewährt hat.

          Ansonsten habe ich eigentlich nichts zu meckern: das Zelt hat sich sehr gut geschlagen. Ich habe sogar immer den Rucksack in das Innenzelt neben die Isomatte gelegt, ohne, dass es zu eng wurde. Ohnehin war ich überrascht, wie gut die Breite des Zelts bemessen war; zu eng war es mir im Zelt jedenfalls nicht.

          Leider hatte ich vergessen, mir wie oben angekündigt bessere Heringe mitzunehmen, und meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet: nach dem Trip sind jetzt eigentlich alle krumm. Leider legen die Hersteller den Zelten ja oft schlechte Heringe bei.

          Ansonsten konnte ich bisher nur beim Packsack Materialermüdungserscheinungen feststellen, hier hat es innen ein paar Scheuerstellen, nicht unähnlich denen, die auf der von Herms verlinkten französischen Seite zu sehen sind. Aber was soll's, es ist schließlich nur der Packsack, ist also völlig wurscht.

          Regen oder Wind hatte ich auf der Fahrt nicht, traue ich dem Zelt aber zu. Kondens gab es überhaupt nicht, was sicherlich auch an dem heißen Wetter lag. Ich denke aber, dass das Netzinnenzelt, die beiden Belüftungsöffnungen und der durch die alternative Abtseckmethode vergrößerte Abstand zw. Außen- und Innenzelt hier auch bei kälterem Wetter ein paar Reserven bezüglich Kondens bieten.

          Ich beobachte den Thread hier noch, wenn also jemand Fragen zu dem Zelt haben sollte, dann nur zu!

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          • Gavagai
            Erfahren
            • 22.02.2010
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            • Meine Reisen

            #6
            AW: Ferrino Lightent 1

            Zitat von Raus Beitrag anzeigen
            Es wäre interessant zu erfahren, wieviel Gewicht das Zelt inkl. Packsack, Häringen auf die Küchenwaage bringt.
            Ich gehe davon aus, daß du es noch nicht nachgewogen hast und bin nun recht gespannt.
            Mit Allem war ich ungefähr bei 1500 Gramm.

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