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Land: Schweden, Norwegen
Reisezeit: 25.07.- 05.08.2009
Region/Kontinent: Nordeuropa
Über uns: diesmal 4 Leute (Berlin/Hannover) mit ca. 10 Jahren Trekking-Erfahrung. Letzte Touren: Rondane/Norwegen, Island, 6xSchweden, Alpen, Böhmerwald
Danksagung: Persönlich möchte ich mich bei Mika Hautamaeki bedanken, der vor einigen Jahren am Rogen war und sich Zeit genommen hat diverse Fragen zu beantworten und unsere Route zu korrigieren. Mika, deine Tipps waren ziemlich hilfreich ;)
25.07 Flug mit Ryanair Berlin - Nyköping, Anschließend Zugfahrt nach Mora. Übernachtung in Mora am Strand.
Hinflug mit Ryanair absolut problemlos — wir haben zwar etwas Übergepäck (bis 16,5 Kg, erlaubt sind 15), große formlose Handgepäck-Säcke, einen Primus-Kocher, Feuerzeuge und diverse andere "verdächtige" Gegenstände im Gepäck und trotzdem gibt es in Berlin-Schönefeld damit keine Schwierigkeiten. Flughafenpersonal, Ryanair-Mitarbeiter sind nett, alles läuft schnell, pünktlich um 10.00 landen wir in Nyköping/Skavsta.
Das alles übrigens kostet uns nur 38,- EUR p.P. (Ticketpreis mit allen Steuern/Gebühren) — so günstig sind wir noch nie von Berlin nach Schweden geflogen!
In Nyköping haben wir dann die Möglichkeit einzukaufen (Primus-Gaskartusche bei Intersport, selbstverständlich auch "Yoggi" Joghurt und Kanelbullar), anschließend warten wir auf unseren Zug nach Stockholm (der fährt erst um 15 Uhr). Von Stockholm geht es mit einem InterCity nach Mora. Die Zugtickets hatten wir in diesem Jahr ebenfalls sehr günstig bekommen, die Strecke Nyköping - Mora kostete pro Richtung knapp 10 EUR (!), gekauft bei sj.se etwa 2 Monate im Voraus.
In Mora angekommen (21:40) hat es angefangen bei starken Wind und Temperaturen bei 10°C auch noch leicht zu regnen. Unser Zelt wird am öffentlichen Strand am Ufer des Siljan-Sees aufgestellt (da gibt es ein kleines Wäldchen), wir trinken Tee und beobachten wie aus den Nichts plötzlich eine Herde schwedischer Jugendlicher auftauchen, an und vorbei laufen und sich am Strand verteilen. Unsere Anwesenheit scheint sie nicht weiter zu stören, nur ein mal kommt ein Junge zu uns und fragt, ob wir etwas hochprozentiges zu verkaufen hätten. Wir verkaufen es nicht, brauchen selbst. So plötzlich wie sie kamen, so verschwanden sie auch. Wir gehen schlafen und hören uns den Rockabilly-Konzert am anderen Ufer an. Sehr empfehlenswert zum einschlafen.
26.07 Busfahrt Mora-Grövelsjön. Ankunft in Grövelsjön, Aufstieg zum, Abstieg zum Salsfjellet
Am nächsten Morgen nieselt es immer noch, wir wagen uns aus dem Zelt — der Himmel ist grau, Wolken hängen tief, die Stadt ist ruhig. Um 13:50 fährt unser Bus nach Grövelsjön, wir vertreiben uns die Zeit mit drei prozentigen Carlsberg-Bier (schmeckt gar nicht so schlecht).
In etwa 4 Stunden sind wir dann in Grövelsjön. Es ist ungewöhnlich kalt (unter 10°C) und windig — wir haben uns zwar darauf eingestellt, aber etwas ungemütlich wird es uns trotzdem, wir müssen erstmal die warmen Sachen anziehen. In der Fjällstation ist viel Action, im Laden kann man alles mögliche kaufen. Wir verlassen die Fjällstation richtung See in der Hoffnung dort am Windschutz die erste Nacht zu verbringen.
Am Wasser ist der Wind natürlich noch stärker, außerdem haben bereits schon Fischer am Shelter ihren Zelt aufgebaut. So treffen wir die Entscheidung und zuerst kurz den Westufer anzusehen und dann nach oben zu gehen. Am Westufer gibt es natürlich keinen geeigneten Platz für den Zelt, so laufen wir zur norwegischen Grenze. Der Aufstieg ist nach 2 Tage Fahrt und Restalkohol in Blut nicht so leicht, man kommt schon leicht ins Schwitzen.
Oben am Salsfjellet ist es ebenfalls etwas windig außerdem regnet es leicht, so laufen wir einfach ohne Pause dann die restlichen Kilometer nach unten in richtung Sylen bis wir kurz vor Ryvang noch vor dem Fluss eine schöne Stelle finden — durch kleinere Bäume vom Wind geschützt mit ausreichend Platz für den Zelt, einer Feuerstelle und natürlich Mücken inklusive.
27.08 Ryvang/Sylen, Aufstieg zum Grøtadalen, im Tal
Am nächsten morgen stellen wir fest, dass unser Platz etwas oberhalb von Ryvang sehr günstig gewählt war, direkt am Fluss sind die Mücken kaum erträglich. Nachdem Waschen und Frühstücken starten wir dann in richtung Grøtadalen. Der Aufstieg ist ganz einfach, der Weg ist zwar steinig, aber (noch) gut markiert.
Bei Pausen sollte man sich aber lieber auf große Steine setzen, wo es etwas windiger ist — sonst wird man von den Mücken aufgefressen. Unterwegs sammeln wir Pilze (Birkenrotkappe) bis ein kurzer Regen das Tal erreicht. Im Tal gibt es mehrere Wege, meistens aber keine Markierungen. Man kann sich zwar nicht richtig verlaufen, aber manche Wege enden plötzlich in einem Sumpf oder am Fluss. Da sollte man sich lieber erstmal überlegen, ob man den Bach furten will — auch kleinere Flüsse können sehr tief sein, die Strömung ist sehr stark, das Wasser kalt.
Weiter im Tal kommen wir etwas vom Weg ab und treffen samische Renntierzüchter mit ihren Tieren. Vor dem Pfad der nach Stor Svuku abbiegt finden wir eine schöne Stelle zum übernachten.
28.07 Vom Grøtadalen über Røa-Fluss, Übernachtung an der Møllerbua-Hütte
Am Ende des Grøtadalen-Tals führt der Weg am Stor Svuku vorbei bis zu einer Wasserquelle mit einem kleinen See. Man fühlt sich wie im Paradies — inmitten von Geröll und Steinfeldern taucht dann plötzlich eine Grüne Oase auf mit einem wunderschönen See umringt von kleinen Birken. Diese Stelle war auf unserer Karte mit einem blauen Punkt markiert.
Von dort geht es auf einem sehr steinigen Wen nach unten zum Grøtån. Vor dem Fluss gibt es mehrere Sümpfe, die teilweise nicht einfach zu überqueren sind. Nicht alle von uns sind mit trockenen Füßen zu den Grøtån-Brücken gekommen.
Allgemein ist der Weg in Norwegen schlechter markiert, Brücken fehlen ganz oder sind zerfallen unter den Füssen. Das Schwierige an dieser Etappe ist, dass es immer abwechselnd rauf und runter geht, der Weg ist zudem extrem steinig. Die Brücke über den Røa, obwohl teilweise kaputt, scheint aber noch stabil zu sein. Am anderen Ufer lauft man dann einige hundert Meter bis zur Møllerbua-Hütte. Wir hatten Glück, die Hütte war leer und wir mussten keinen Zelt aufbauen.
29.07 Wieder in Schweden: Baden an der Reva-Hütte, Rogen-Nordufer-Weg, Übernachtung an Rödviken
Der Weg von der Møllerbua-Hütte zur Schwedischen grenze wird noch steiniger, es geht etwas nach oben, dann der Grenze an einem Wildzaun entlang, bis man in einem kleinen Kiefernwäldchen landet in dem ein Grenzschild steht. In der Nähe befindet sich auch die Reva-Hütte (klein aber sauber) mit mehreren Badestellen: das Wasser im Rogen ist zwar kalt, aber die Möglichkeit lassen wir uns nicht entgehen. Der Weg am Hang von Bustvålen ist recht einfach, wir sammeln schon wieder Pilze, das Wetter ist wunderschön, es ist zwar windig, dafür ist es deutlich wärmer geworden. In wenigen Stunden erreichen wir dann die Bucht von Rödviken.
30.07 Rogen-Westufer: An der Rogenstugan vorbei, Aufstieg zum Tandsjövålen, Rogen-Südzipfel
An diesem Tag haben wir uns vorgenommen bis zum Südzipfel des Rogens zu gehen. Der Weg ist recht eintönig, anfangs regnet es ein wenig. Wir merken dass wir sehr schnell unterwegs sind, gegen Mittag erreichen wir die Brücke am Rogenstugen. Die Hütte brauchen wir nicht, so machen wir unsere Mittagspause direkt vor dem Aufstieg zum Tandsjövålen. Der Aufstieg selbst, obwohl nur knapp 250 Meter Höhenunterschied, ist anstrengend, um nicht zu schwitzen bewegen wir uns nur langsam voran. Oberhalb der Baumgrenze wird es dann aber extrem windig. Der Blick zum Rogen ist wunderschön, trotzdem können wir ober keine Pause machen und müssen gleich mit dem Abstieg beginnen. Der Wind ist nicht nur stark, sondern auch sehr kalt und bringt ab und zu etwas Regen.
Unter im Tal erwarten und wieder sehr viele Mücken und Sümpfe, zum Glück gibt es am Südzipfel Rogens eine Feuerstelle mit Windschutz wo wir übernachten können. Dort treffen wir schwedische Wanderer, die ebenfalls wie wir unterwegs Pilze gesammelt haben. Was uns etwas irritiert — die Schweden haben frisches Fleisch dabei. Nicht wie wir, Konserven aus der Dose, sondern braten saftige Filet-Stücke.
31.07 Aufstieg zur Storrödtjärnstugan, über Slagusjön zum Hävlingen. Sauna-Tag
Morgens regnet es immer mehr, wir haben wieder einen kleinen Aufstieg vor uns, der aber viel leichter ist als Tandsjövålen. In wenigen Stunden ist auch schon die Storrödtjärnstugan in Sichtweite. Der Regen wird stärker, so verlegen wir unser Mittagessen in die Hütte. Am Slagusjön vorbei geht es dann richtung Hävlingen. Es regnet immer noch, im Tal ist es sehr neblig. Als wir am Hävlingen ankommen, steht eins fest — Sauna. Für nur 17 EUR p.P gibt es in Hävlingen einen 4er Haus mit Gasherd, Licht und eine Sauna.
[...]
01.08 Hävlingen-Särsjön, Storån entlang bis Rusk-Perskojan
Am nächsten Tag scheint selbstverständlich die Sonne, es ist warm und wir verlassen Hävlingen gut gelaunt und folgen der Seen-Kette bis Nederthån. Zuerst ist der Weg ist sehr einfach und angenehm, man geht sehr schnell. Am Fluss Storån verläuft der Pfad dann aber direkt am Ufer, es wird schwieriger, teilweise muss man über große Steine klettern/springen und Sümpfe überqueren. Ab Siljanskojan verwandelt sich der Weg in eine Straße, neben den Parkplatz Rusk-Perskojan übernachten wir dann am Windschutz/Feuerstelle.
02.08 Straße: Hällsjön bis hinter Foskros
An diesem Tag laufen wir nicht viel, vorbein an Hällsjön bis hinter Foskros. Von dort sind es knapp 18 Kilometer bis Idre, wir versuchen eine Mitfahrgelegenheit zu organisieren. Mangels Autos gehen wir nur noch 2-3 Kilometer und machen dann Schluss mit dem Hitchhiking. Den ganzen Abend trinken wir dann Vodka, machen Feuer und bewerfen und mit Zapfen.
03.08 Per Anhalter nach Idre, Einkaufen, und zu Nipfjället. Übernachtung an der Ulandstugan
Als es am Morgen wieder zu regnen anfängt, gehen wir zurück an die Straße und nach max. 30 Minuten haben wir dann Glück und ein Opa nimmt 4 Leute mit Rücksäcken mit.
In Idre gibt es dann einen ICA-Supermarkt, wo wir Bier, Tomaten und Eier kaufen und da wir noch 1 Reserve-Tag haben, entscheiden wir uns spontan Nipfjället und Städjan zu besuchen. Nach einigen Stunden Suche findet sich auch schon ein Minibus der uns alle mit nimmt. Oben angekommen genießen wir die Landschaft, und laufen langsam in Richtung Ulandstugan, wo wir dann unser Zelt aufbauen und übernachten
04.08 Aufstieg zu Mulen im Nebel, per Anhalter zurück nach Idre
Der Tag ist sehr regnerisch, von Ulandstugan machen wir einen Aufstieg zum Mullen (im Nebel, Sichtweite oben etwa 10 Meter), danach gehen wir zurück zur Strasse und laufen ein kleines Stückchen bis Nipstugan, dort finden sich nach einigen Stunden dann auch nette Schweden die uns in ihren Autos nach Idre mitnehmen.
05.08 Bus Idre-Mora, Zug nach Nyköping und dann mit Ryanair nach Berlin
Auf dem Rückweg waren wir überrascht wie warm es dann wurde, wir haben uns an das Wetter im Rogen-Gebiet gewöhnt. Mit dem Bus, Zug und Flug verlief alles wieder reibungslos.
Reisezeit: 25.07.- 05.08.2009
Region/Kontinent: Nordeuropa
Über uns: diesmal 4 Leute (Berlin/Hannover) mit ca. 10 Jahren Trekking-Erfahrung. Letzte Touren: Rondane/Norwegen, Island, 6xSchweden, Alpen, Böhmerwald
Danksagung: Persönlich möchte ich mich bei Mika Hautamaeki bedanken, der vor einigen Jahren am Rogen war und sich Zeit genommen hat diverse Fragen zu beantworten und unsere Route zu korrigieren. Mika, deine Tipps waren ziemlich hilfreich ;)
25.07 Flug mit Ryanair Berlin - Nyköping, Anschließend Zugfahrt nach Mora. Übernachtung in Mora am Strand.
Hinflug mit Ryanair absolut problemlos — wir haben zwar etwas Übergepäck (bis 16,5 Kg, erlaubt sind 15), große formlose Handgepäck-Säcke, einen Primus-Kocher, Feuerzeuge und diverse andere "verdächtige" Gegenstände im Gepäck und trotzdem gibt es in Berlin-Schönefeld damit keine Schwierigkeiten. Flughafenpersonal, Ryanair-Mitarbeiter sind nett, alles läuft schnell, pünktlich um 10.00 landen wir in Nyköping/Skavsta.
Das alles übrigens kostet uns nur 38,- EUR p.P. (Ticketpreis mit allen Steuern/Gebühren) — so günstig sind wir noch nie von Berlin nach Schweden geflogen!
In Nyköping haben wir dann die Möglichkeit einzukaufen (Primus-Gaskartusche bei Intersport, selbstverständlich auch "Yoggi" Joghurt und Kanelbullar), anschließend warten wir auf unseren Zug nach Stockholm (der fährt erst um 15 Uhr). Von Stockholm geht es mit einem InterCity nach Mora. Die Zugtickets hatten wir in diesem Jahr ebenfalls sehr günstig bekommen, die Strecke Nyköping - Mora kostete pro Richtung knapp 10 EUR (!), gekauft bei sj.se etwa 2 Monate im Voraus.
In Mora angekommen (21:40) hat es angefangen bei starken Wind und Temperaturen bei 10°C auch noch leicht zu regnen. Unser Zelt wird am öffentlichen Strand am Ufer des Siljan-Sees aufgestellt (da gibt es ein kleines Wäldchen), wir trinken Tee und beobachten wie aus den Nichts plötzlich eine Herde schwedischer Jugendlicher auftauchen, an und vorbei laufen und sich am Strand verteilen. Unsere Anwesenheit scheint sie nicht weiter zu stören, nur ein mal kommt ein Junge zu uns und fragt, ob wir etwas hochprozentiges zu verkaufen hätten. Wir verkaufen es nicht, brauchen selbst. So plötzlich wie sie kamen, so verschwanden sie auch. Wir gehen schlafen und hören uns den Rockabilly-Konzert am anderen Ufer an. Sehr empfehlenswert zum einschlafen.
26.07 Busfahrt Mora-Grövelsjön. Ankunft in Grövelsjön, Aufstieg zum, Abstieg zum Salsfjellet
Am nächsten Morgen nieselt es immer noch, wir wagen uns aus dem Zelt — der Himmel ist grau, Wolken hängen tief, die Stadt ist ruhig. Um 13:50 fährt unser Bus nach Grövelsjön, wir vertreiben uns die Zeit mit drei prozentigen Carlsberg-Bier (schmeckt gar nicht so schlecht).
In etwa 4 Stunden sind wir dann in Grövelsjön. Es ist ungewöhnlich kalt (unter 10°C) und windig — wir haben uns zwar darauf eingestellt, aber etwas ungemütlich wird es uns trotzdem, wir müssen erstmal die warmen Sachen anziehen. In der Fjällstation ist viel Action, im Laden kann man alles mögliche kaufen. Wir verlassen die Fjällstation richtung See in der Hoffnung dort am Windschutz die erste Nacht zu verbringen.
Am Wasser ist der Wind natürlich noch stärker, außerdem haben bereits schon Fischer am Shelter ihren Zelt aufgebaut. So treffen wir die Entscheidung und zuerst kurz den Westufer anzusehen und dann nach oben zu gehen. Am Westufer gibt es natürlich keinen geeigneten Platz für den Zelt, so laufen wir zur norwegischen Grenze. Der Aufstieg ist nach 2 Tage Fahrt und Restalkohol in Blut nicht so leicht, man kommt schon leicht ins Schwitzen.
Oben am Salsfjellet ist es ebenfalls etwas windig außerdem regnet es leicht, so laufen wir einfach ohne Pause dann die restlichen Kilometer nach unten in richtung Sylen bis wir kurz vor Ryvang noch vor dem Fluss eine schöne Stelle finden — durch kleinere Bäume vom Wind geschützt mit ausreichend Platz für den Zelt, einer Feuerstelle und natürlich Mücken inklusive.
27.08 Ryvang/Sylen, Aufstieg zum Grøtadalen, im Tal
Am nächsten morgen stellen wir fest, dass unser Platz etwas oberhalb von Ryvang sehr günstig gewählt war, direkt am Fluss sind die Mücken kaum erträglich. Nachdem Waschen und Frühstücken starten wir dann in richtung Grøtadalen. Der Aufstieg ist ganz einfach, der Weg ist zwar steinig, aber (noch) gut markiert.
Bei Pausen sollte man sich aber lieber auf große Steine setzen, wo es etwas windiger ist — sonst wird man von den Mücken aufgefressen. Unterwegs sammeln wir Pilze (Birkenrotkappe) bis ein kurzer Regen das Tal erreicht. Im Tal gibt es mehrere Wege, meistens aber keine Markierungen. Man kann sich zwar nicht richtig verlaufen, aber manche Wege enden plötzlich in einem Sumpf oder am Fluss. Da sollte man sich lieber erstmal überlegen, ob man den Bach furten will — auch kleinere Flüsse können sehr tief sein, die Strömung ist sehr stark, das Wasser kalt.
Weiter im Tal kommen wir etwas vom Weg ab und treffen samische Renntierzüchter mit ihren Tieren. Vor dem Pfad der nach Stor Svuku abbiegt finden wir eine schöne Stelle zum übernachten.
28.07 Vom Grøtadalen über Røa-Fluss, Übernachtung an der Møllerbua-Hütte
Am Ende des Grøtadalen-Tals führt der Weg am Stor Svuku vorbei bis zu einer Wasserquelle mit einem kleinen See. Man fühlt sich wie im Paradies — inmitten von Geröll und Steinfeldern taucht dann plötzlich eine Grüne Oase auf mit einem wunderschönen See umringt von kleinen Birken. Diese Stelle war auf unserer Karte mit einem blauen Punkt markiert.
Von dort geht es auf einem sehr steinigen Wen nach unten zum Grøtån. Vor dem Fluss gibt es mehrere Sümpfe, die teilweise nicht einfach zu überqueren sind. Nicht alle von uns sind mit trockenen Füßen zu den Grøtån-Brücken gekommen.
Allgemein ist der Weg in Norwegen schlechter markiert, Brücken fehlen ganz oder sind zerfallen unter den Füssen. Das Schwierige an dieser Etappe ist, dass es immer abwechselnd rauf und runter geht, der Weg ist zudem extrem steinig. Die Brücke über den Røa, obwohl teilweise kaputt, scheint aber noch stabil zu sein. Am anderen Ufer lauft man dann einige hundert Meter bis zur Møllerbua-Hütte. Wir hatten Glück, die Hütte war leer und wir mussten keinen Zelt aufbauen.
29.07 Wieder in Schweden: Baden an der Reva-Hütte, Rogen-Nordufer-Weg, Übernachtung an Rödviken
Der Weg von der Møllerbua-Hütte zur Schwedischen grenze wird noch steiniger, es geht etwas nach oben, dann der Grenze an einem Wildzaun entlang, bis man in einem kleinen Kiefernwäldchen landet in dem ein Grenzschild steht. In der Nähe befindet sich auch die Reva-Hütte (klein aber sauber) mit mehreren Badestellen: das Wasser im Rogen ist zwar kalt, aber die Möglichkeit lassen wir uns nicht entgehen. Der Weg am Hang von Bustvålen ist recht einfach, wir sammeln schon wieder Pilze, das Wetter ist wunderschön, es ist zwar windig, dafür ist es deutlich wärmer geworden. In wenigen Stunden erreichen wir dann die Bucht von Rödviken.
30.07 Rogen-Westufer: An der Rogenstugan vorbei, Aufstieg zum Tandsjövålen, Rogen-Südzipfel
An diesem Tag haben wir uns vorgenommen bis zum Südzipfel des Rogens zu gehen. Der Weg ist recht eintönig, anfangs regnet es ein wenig. Wir merken dass wir sehr schnell unterwegs sind, gegen Mittag erreichen wir die Brücke am Rogenstugen. Die Hütte brauchen wir nicht, so machen wir unsere Mittagspause direkt vor dem Aufstieg zum Tandsjövålen. Der Aufstieg selbst, obwohl nur knapp 250 Meter Höhenunterschied, ist anstrengend, um nicht zu schwitzen bewegen wir uns nur langsam voran. Oberhalb der Baumgrenze wird es dann aber extrem windig. Der Blick zum Rogen ist wunderschön, trotzdem können wir ober keine Pause machen und müssen gleich mit dem Abstieg beginnen. Der Wind ist nicht nur stark, sondern auch sehr kalt und bringt ab und zu etwas Regen.
Unter im Tal erwarten und wieder sehr viele Mücken und Sümpfe, zum Glück gibt es am Südzipfel Rogens eine Feuerstelle mit Windschutz wo wir übernachten können. Dort treffen wir schwedische Wanderer, die ebenfalls wie wir unterwegs Pilze gesammelt haben. Was uns etwas irritiert — die Schweden haben frisches Fleisch dabei. Nicht wie wir, Konserven aus der Dose, sondern braten saftige Filet-Stücke.
31.07 Aufstieg zur Storrödtjärnstugan, über Slagusjön zum Hävlingen. Sauna-Tag
Morgens regnet es immer mehr, wir haben wieder einen kleinen Aufstieg vor uns, der aber viel leichter ist als Tandsjövålen. In wenigen Stunden ist auch schon die Storrödtjärnstugan in Sichtweite. Der Regen wird stärker, so verlegen wir unser Mittagessen in die Hütte. Am Slagusjön vorbei geht es dann richtung Hävlingen. Es regnet immer noch, im Tal ist es sehr neblig. Als wir am Hävlingen ankommen, steht eins fest — Sauna. Für nur 17 EUR p.P gibt es in Hävlingen einen 4er Haus mit Gasherd, Licht und eine Sauna.
[...]
01.08 Hävlingen-Särsjön, Storån entlang bis Rusk-Perskojan
Am nächsten Tag scheint selbstverständlich die Sonne, es ist warm und wir verlassen Hävlingen gut gelaunt und folgen der Seen-Kette bis Nederthån. Zuerst ist der Weg ist sehr einfach und angenehm, man geht sehr schnell. Am Fluss Storån verläuft der Pfad dann aber direkt am Ufer, es wird schwieriger, teilweise muss man über große Steine klettern/springen und Sümpfe überqueren. Ab Siljanskojan verwandelt sich der Weg in eine Straße, neben den Parkplatz Rusk-Perskojan übernachten wir dann am Windschutz/Feuerstelle.
02.08 Straße: Hällsjön bis hinter Foskros
An diesem Tag laufen wir nicht viel, vorbein an Hällsjön bis hinter Foskros. Von dort sind es knapp 18 Kilometer bis Idre, wir versuchen eine Mitfahrgelegenheit zu organisieren. Mangels Autos gehen wir nur noch 2-3 Kilometer und machen dann Schluss mit dem Hitchhiking. Den ganzen Abend trinken wir dann Vodka, machen Feuer und bewerfen und mit Zapfen.
03.08 Per Anhalter nach Idre, Einkaufen, und zu Nipfjället. Übernachtung an der Ulandstugan
Als es am Morgen wieder zu regnen anfängt, gehen wir zurück an die Straße und nach max. 30 Minuten haben wir dann Glück und ein Opa nimmt 4 Leute mit Rücksäcken mit.
In Idre gibt es dann einen ICA-Supermarkt, wo wir Bier, Tomaten und Eier kaufen und da wir noch 1 Reserve-Tag haben, entscheiden wir uns spontan Nipfjället und Städjan zu besuchen. Nach einigen Stunden Suche findet sich auch schon ein Minibus der uns alle mit nimmt. Oben angekommen genießen wir die Landschaft, und laufen langsam in Richtung Ulandstugan, wo wir dann unser Zelt aufbauen und übernachten
04.08 Aufstieg zu Mulen im Nebel, per Anhalter zurück nach Idre
Der Tag ist sehr regnerisch, von Ulandstugan machen wir einen Aufstieg zum Mullen (im Nebel, Sichtweite oben etwa 10 Meter), danach gehen wir zurück zur Strasse und laufen ein kleines Stückchen bis Nipstugan, dort finden sich nach einigen Stunden dann auch nette Schweden die uns in ihren Autos nach Idre mitnehmen.
05.08 Bus Idre-Mora, Zug nach Nyköping und dann mit Ryanair nach Berlin
Auf dem Rückweg waren wir überrascht wie warm es dann wurde, wir haben uns an das Wetter im Rogen-Gebiet gewöhnt. Mit dem Bus, Zug und Flug verlief alles wieder reibungslos.
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