Marke: Titanium Goat
Name: Large Box Stove
Farbe: bunt nach der ersten Benutzung
Material: Titan
Gewicht (laut Hersteller): 1,6 kg
Preis: 400-450 USD, ca. 300-340€
Extras: Pipe boot – feuerfestes fabric welches das Ofenrohr im Zelt aufnimmt
Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
Geschlecht Testperson: männlich
Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4
Sodele
Da ich ja nicht nur mitlesen kann, sondern auch was beitragen möchte, hier mein erster Testbericht.
Es handelt sich hierbei um einen Zeltofen – vermutlich einen der leichtesten die es gibt.
Wer braucht so etwas / Einsatzzweck
Grundsätzlich kann der Ofen in jedem Zelt mit guter Belüftung verwendet werden. Normalerweise kommt er in Tipi Zelten zum Einsatz. Ich habe den Ofen bisher in meinem Hellsport Varanger Lavvu benutzt.
Der Ofen macht ein großes Zelt in kürzester Zeit richtig mollig warm. Man kann darauf kochen, Schnee schmelzen und darüber Klamotten trocknen. Außerdem wärmt man sich daran wunderbar auf.
Konstruktion:
Es handelt sich um vier gekantete Titanbleche welche zu einer Box verschraubt werden. Titan ist zum einen natürlich deutlich leichter ist als Stahl, zum anderen hat es eine 20mal höhere Wärmeleitfähigkeit. An den vier Ecken werden dabei vier Titanbleche im L Profil als Füße direkt mit angeschraubt. Es sind also beim Auf- und Abbau insg. acht Kreuzschlitzschrauben zu montieren.
Aufgebaut hat die Brennkammer die Maße: 18cm x 21,5cm x 38cm, und ist damit mehr als ausreichend groß. Zusammengeklappt ist die Brennkammer nur noch 1,7cm hoch x 18cm Breite x 38cm Länge (im Neuzustand könnte man es für ein Designernotebook halten ).
Der vordere Teil weist am unteren Ende eine Lochleiste für die Luftzufuhr auf, Darüber gibt es eine Drehklappe über die der Ofen befüllt wird. Der obere Teil der „Kiste“ hat einen Ausschnitt für das Ofenrohr. Dieses ist wahlweise aus Edelstahl oder Titan (50 USD Aufpreis, aber auch 300gr leichter). Hier im Test haben wir dass aus Titan.
Das Ofenrohr ist eigentlich nur eine dickere Titanfolie. Zum Transport wird diese in längsrichtung gerollt, damit ergibt sich eine Rolle mit einem Durchmesser von ca. 5cm und einer Länge von ca. 34cm (inkl. Tasche). Für den Betrieb wird das Teil dann in die andere Richtung gerollt und ergibt damit ein ca. 270cm langes Rohr mit einem Durchmesser von ca. 7,5cm. Man schiebt dann mehrere dünne Drahtschlaufen auf das Rohr damit es sich nicht auseinanderollt.
Oben kommt ein Sieb rein welches verhindert, dass größere Funken herausfliegen und das Zelt beschädigen. Unten wird ein Ring mit einer „Drosselklappe“ aufgesteckt, über diesen lässt sich der Kamineffekt regeln und damit die Brennstärke.
Das ganze wiegt zusammen (inkl. Schraubenzieher) ca. 1750g!
Benutzung:
Wir haben den Ofen erstmal trocken zu Hause eingebrannt. Danach lässt sich die Box etwas schwieriger zusammenbauen, das Rohr aber wesentlich besser rollen. Es springt nach mehrmaligen benutzen selber wieder zurück in die gewünschte Rollrichtung. Der Aufbau dauert ca. 5-10min unter realen Bedingungen, der Abbau geht etwas schneller. Dreckige Finger sind jeweils garantiert.
Das anfeuern klappt recht gut mit leichtem Holz, Esbit, Watte, etc. Jedoch muss man schnell nachlegen und sich etwas um den Ofen kümmern. Durch die Luftzufuhr, die kleine Brennkammer und die schlechte Isolation geht das Ding wesentlich schneller aus (durch zu viel wie auch zu wenig Holz) als man es vom Kamin o.ä. gewöhnt ist.
Ein Manko ist die Frontklappe: diese ist rund und weist einen Durchmesser von nur 7.5cm auf. Entweder man hat also kleines Holz, oder eine Axt, oder man muss viel schnitzen .
Wenn der Ofen richtig läuft, was innerhalb von ein paar Minuten der Fall ist, dann macht er das Zelt richtig warm. Ich hatte den Ofen letzten Winter in Norwegen im Einsatz. Bei Außen -20° bis – 28°C konnte man innen mit Socken und T-Shirt oder dünnem Fleece sitzen. Als zweite Kochstelle aber vor allem zum Schnee schmelzen war der Ofen sehr gut. Das war das erste Wintercamping bei dem wir Wasser im Überfluss hatten (ein Alu Hordentopf auf dem Ofen war ständig voll). Das Heiße Wasser ist auch eine gute Wärmequelle über Nacht fand ich. Der Ofen und damit das Zelt verliert die Wärme natürlich sehr schnell. Wir haben abends immer schon das Material zum anheitzen für den morgen bereit gelegt. Ebenso beim Zusammenbauen schon mal die richtig großen Holzscheide reingelegt, die sonst nicht durch die Öffnung passen.
Einen weiteren großen Vorteil konnten wir feststellen: das trocknen von Bekleidung ist doch extrem komfortabel! Morgens in warme, trockene Schuhe und Mütze zu schlüpfen ist doch viel angenehmer als in kalte und feuchte Klamotten. Das Zelt hatte extra Haken zum Aufhängen vorgesehen.
Insgesamt muss ich sagen, dass der Ofen den Komfort in einen wirklich höheren Bereich hebt. Es ist äußerst angenehm, ja tatsächlich wohnlich, mit dem Teil zu campieren. Dies war vermutlich auch der Fall weil wir bei der Benutzung nur ca. 6h Tageslicht hatten, zum anderen weil das Zelt ausreichend geräumig war.
Für meinen persönlichen Geschmack nach je einer Tour mit und ohne Ofen würde ich den Ofen jederzeit wieder mitnehmen. Wer das harte Abenteuer haben will und bei widrigen Bedingungen bivakiert (was ja auch seinen Reiz hat) für den ist das nichts denke ich. Wer etwas mehr Komfort und auch Sicherheit (wo sonst kann man seinen Schlafsack trocknen?) haben will, für den macht so ein Ofen denke ich Sinn.
Was man bedenken muss ist die Beschaffung des Brennmaterials! Da wird der Einsatzbereich dann leider recht dünn. Denn wann es so kalt ist, dass der Ofen Sinn macht, hat man oft auch so viel Schnee, dass man kein Holz findet. Anders ist natürlich wenn man öfters kurz vor dem campieren an Hütten vorbei kommt und dort Holz mitnehmen kann, oder wenn man sich in einer Gegend aufhält wo man Holz findet.
Und Achtung: schnell sind Sachen und Finger angebrannt. Vor allem Klamotten rund um den Ofen zum trocknen aufgebaut, berühren gerne mal Rohr oder Brennkammer – das schmilzt sofort (merkt man kurz danach am Geruch im Zelt)
Fazit:
Material & Verarbeitung finde ich sehr gut. Auch der Preis geht, vor allem beim aktuellen Umrechnungskurs, voll in Ordnung. Kleines Manko ist die Klappe vorne – einfach zu klein!
Da das Produkt fast konkurrenzlos auf dem kleinen Markt ist, sollte man nicht erwarten ein Plug & Play Gerät zu bekommen! Wer keine Schrauben drehen mag und saubere Hände behalten möchte ist hier falsch.
Wer im Winter gerne etwas mehr Komfort beim campieren haben möchte, oder wie wir lange im Zelt sein muss, für den ist so ein Ofen bestimmt das richtige.
Name: Large Box Stove
Farbe: bunt nach der ersten Benutzung
Material: Titan
Gewicht (laut Hersteller): 1,6 kg
Preis: 400-450 USD, ca. 300-340€
Extras: Pipe boot – feuerfestes fabric welches das Ofenrohr im Zelt aufnimmt
Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
Geschlecht Testperson: männlich
Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4
Sodele
Da ich ja nicht nur mitlesen kann, sondern auch was beitragen möchte, hier mein erster Testbericht.
Es handelt sich hierbei um einen Zeltofen – vermutlich einen der leichtesten die es gibt.
Wer braucht so etwas / Einsatzzweck
Grundsätzlich kann der Ofen in jedem Zelt mit guter Belüftung verwendet werden. Normalerweise kommt er in Tipi Zelten zum Einsatz. Ich habe den Ofen bisher in meinem Hellsport Varanger Lavvu benutzt.
Der Ofen macht ein großes Zelt in kürzester Zeit richtig mollig warm. Man kann darauf kochen, Schnee schmelzen und darüber Klamotten trocknen. Außerdem wärmt man sich daran wunderbar auf.
Konstruktion:
Es handelt sich um vier gekantete Titanbleche welche zu einer Box verschraubt werden. Titan ist zum einen natürlich deutlich leichter ist als Stahl, zum anderen hat es eine 20mal höhere Wärmeleitfähigkeit. An den vier Ecken werden dabei vier Titanbleche im L Profil als Füße direkt mit angeschraubt. Es sind also beim Auf- und Abbau insg. acht Kreuzschlitzschrauben zu montieren.
Aufgebaut hat die Brennkammer die Maße: 18cm x 21,5cm x 38cm, und ist damit mehr als ausreichend groß. Zusammengeklappt ist die Brennkammer nur noch 1,7cm hoch x 18cm Breite x 38cm Länge (im Neuzustand könnte man es für ein Designernotebook halten ).
Der vordere Teil weist am unteren Ende eine Lochleiste für die Luftzufuhr auf, Darüber gibt es eine Drehklappe über die der Ofen befüllt wird. Der obere Teil der „Kiste“ hat einen Ausschnitt für das Ofenrohr. Dieses ist wahlweise aus Edelstahl oder Titan (50 USD Aufpreis, aber auch 300gr leichter). Hier im Test haben wir dass aus Titan.
Das Ofenrohr ist eigentlich nur eine dickere Titanfolie. Zum Transport wird diese in längsrichtung gerollt, damit ergibt sich eine Rolle mit einem Durchmesser von ca. 5cm und einer Länge von ca. 34cm (inkl. Tasche). Für den Betrieb wird das Teil dann in die andere Richtung gerollt und ergibt damit ein ca. 270cm langes Rohr mit einem Durchmesser von ca. 7,5cm. Man schiebt dann mehrere dünne Drahtschlaufen auf das Rohr damit es sich nicht auseinanderollt.
Oben kommt ein Sieb rein welches verhindert, dass größere Funken herausfliegen und das Zelt beschädigen. Unten wird ein Ring mit einer „Drosselklappe“ aufgesteckt, über diesen lässt sich der Kamineffekt regeln und damit die Brennstärke.
Das ganze wiegt zusammen (inkl. Schraubenzieher) ca. 1750g!
Benutzung:
Wir haben den Ofen erstmal trocken zu Hause eingebrannt. Danach lässt sich die Box etwas schwieriger zusammenbauen, das Rohr aber wesentlich besser rollen. Es springt nach mehrmaligen benutzen selber wieder zurück in die gewünschte Rollrichtung. Der Aufbau dauert ca. 5-10min unter realen Bedingungen, der Abbau geht etwas schneller. Dreckige Finger sind jeweils garantiert.
Das anfeuern klappt recht gut mit leichtem Holz, Esbit, Watte, etc. Jedoch muss man schnell nachlegen und sich etwas um den Ofen kümmern. Durch die Luftzufuhr, die kleine Brennkammer und die schlechte Isolation geht das Ding wesentlich schneller aus (durch zu viel wie auch zu wenig Holz) als man es vom Kamin o.ä. gewöhnt ist.
Ein Manko ist die Frontklappe: diese ist rund und weist einen Durchmesser von nur 7.5cm auf. Entweder man hat also kleines Holz, oder eine Axt, oder man muss viel schnitzen .
Wenn der Ofen richtig läuft, was innerhalb von ein paar Minuten der Fall ist, dann macht er das Zelt richtig warm. Ich hatte den Ofen letzten Winter in Norwegen im Einsatz. Bei Außen -20° bis – 28°C konnte man innen mit Socken und T-Shirt oder dünnem Fleece sitzen. Als zweite Kochstelle aber vor allem zum Schnee schmelzen war der Ofen sehr gut. Das war das erste Wintercamping bei dem wir Wasser im Überfluss hatten (ein Alu Hordentopf auf dem Ofen war ständig voll). Das Heiße Wasser ist auch eine gute Wärmequelle über Nacht fand ich. Der Ofen und damit das Zelt verliert die Wärme natürlich sehr schnell. Wir haben abends immer schon das Material zum anheitzen für den morgen bereit gelegt. Ebenso beim Zusammenbauen schon mal die richtig großen Holzscheide reingelegt, die sonst nicht durch die Öffnung passen.
Einen weiteren großen Vorteil konnten wir feststellen: das trocknen von Bekleidung ist doch extrem komfortabel! Morgens in warme, trockene Schuhe und Mütze zu schlüpfen ist doch viel angenehmer als in kalte und feuchte Klamotten. Das Zelt hatte extra Haken zum Aufhängen vorgesehen.
Insgesamt muss ich sagen, dass der Ofen den Komfort in einen wirklich höheren Bereich hebt. Es ist äußerst angenehm, ja tatsächlich wohnlich, mit dem Teil zu campieren. Dies war vermutlich auch der Fall weil wir bei der Benutzung nur ca. 6h Tageslicht hatten, zum anderen weil das Zelt ausreichend geräumig war.
Für meinen persönlichen Geschmack nach je einer Tour mit und ohne Ofen würde ich den Ofen jederzeit wieder mitnehmen. Wer das harte Abenteuer haben will und bei widrigen Bedingungen bivakiert (was ja auch seinen Reiz hat) für den ist das nichts denke ich. Wer etwas mehr Komfort und auch Sicherheit (wo sonst kann man seinen Schlafsack trocknen?) haben will, für den macht so ein Ofen denke ich Sinn.
Was man bedenken muss ist die Beschaffung des Brennmaterials! Da wird der Einsatzbereich dann leider recht dünn. Denn wann es so kalt ist, dass der Ofen Sinn macht, hat man oft auch so viel Schnee, dass man kein Holz findet. Anders ist natürlich wenn man öfters kurz vor dem campieren an Hütten vorbei kommt und dort Holz mitnehmen kann, oder wenn man sich in einer Gegend aufhält wo man Holz findet.
Und Achtung: schnell sind Sachen und Finger angebrannt. Vor allem Klamotten rund um den Ofen zum trocknen aufgebaut, berühren gerne mal Rohr oder Brennkammer – das schmilzt sofort (merkt man kurz danach am Geruch im Zelt)
Fazit:
Material & Verarbeitung finde ich sehr gut. Auch der Preis geht, vor allem beim aktuellen Umrechnungskurs, voll in Ordnung. Kleines Manko ist die Klappe vorne – einfach zu klein!
Da das Produkt fast konkurrenzlos auf dem kleinen Markt ist, sollte man nicht erwarten ein Plug & Play Gerät zu bekommen! Wer keine Schrauben drehen mag und saubere Hände behalten möchte ist hier falsch.
Wer im Winter gerne etwas mehr Komfort beim campieren haben möchte, oder wie wir lange im Zelt sein muss, für den ist so ein Ofen bestimmt das richtige.
Kommentar