Zeltofen Titanium Goat

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  • shiro
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    • 02.08.2009
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    [Testbericht] Zeltofen Titanium Goat

    Marke: Titanium Goat
    Name: Large Box Stove
    Farbe: bunt nach der ersten Benutzung
    Material: Titan
    Gewicht (laut Hersteller): 1,6 kg
    Preis: 400-450 USD, ca. 300-340€
    Extras: Pipe boot – feuerfestes fabric welches das Ofenrohr im Zelt aufnimmt
    Bewertung der Verarbeitungsqualität: sehr gut
    Geschlecht Testperson: männlich
    Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4

    Sodele

    Da ich ja nicht nur mitlesen kann, sondern auch was beitragen möchte, hier mein erster Testbericht.
    Es handelt sich hierbei um einen Zeltofen – vermutlich einen der leichtesten die es gibt.


    Wer braucht so etwas / Einsatzzweck

    Grundsätzlich kann der Ofen in jedem Zelt mit guter Belüftung verwendet werden. Normalerweise kommt er in Tipi Zelten zum Einsatz. Ich habe den Ofen bisher in meinem Hellsport Varanger Lavvu benutzt.
    Der Ofen macht ein großes Zelt in kürzester Zeit richtig mollig warm. Man kann darauf kochen, Schnee schmelzen und darüber Klamotten trocknen. Außerdem wärmt man sich daran wunderbar auf.


    Konstruktion:

    Es handelt sich um vier gekantete Titanbleche welche zu einer Box verschraubt werden. Titan ist zum einen natürlich deutlich leichter ist als Stahl, zum anderen hat es eine 20mal höhere Wärmeleitfähigkeit. An den vier Ecken werden dabei vier Titanbleche im L Profil als Füße direkt mit angeschraubt. Es sind also beim Auf- und Abbau insg. acht Kreuzschlitzschrauben zu montieren.
    Aufgebaut hat die Brennkammer die Maße: 18cm x 21,5cm x 38cm, und ist damit mehr als ausreichend groß. Zusammengeklappt ist die Brennkammer nur noch 1,7cm hoch x 18cm Breite x 38cm Länge (im Neuzustand könnte man es für ein Designernotebook halten ).
    Der vordere Teil weist am unteren Ende eine Lochleiste für die Luftzufuhr auf, Darüber gibt es eine Drehklappe über die der Ofen befüllt wird. Der obere Teil der „Kiste“ hat einen Ausschnitt für das Ofenrohr. Dieses ist wahlweise aus Edelstahl oder Titan (50 USD Aufpreis, aber auch 300gr leichter). Hier im Test haben wir dass aus Titan.
    Das Ofenrohr ist eigentlich nur eine dickere Titanfolie. Zum Transport wird diese in längsrichtung gerollt, damit ergibt sich eine Rolle mit einem Durchmesser von ca. 5cm und einer Länge von ca. 34cm (inkl. Tasche). Für den Betrieb wird das Teil dann in die andere Richtung gerollt und ergibt damit ein ca. 270cm langes Rohr mit einem Durchmesser von ca. 7,5cm. Man schiebt dann mehrere dünne Drahtschlaufen auf das Rohr damit es sich nicht auseinanderollt.
    Oben kommt ein Sieb rein welches verhindert, dass größere Funken herausfliegen und das Zelt beschädigen. Unten wird ein Ring mit einer „Drosselklappe“ aufgesteckt, über diesen lässt sich der Kamineffekt regeln und damit die Brennstärke.
    Das ganze wiegt zusammen (inkl. Schraubenzieher) ca. 1750g!







    Benutzung:

    Wir haben den Ofen erstmal trocken zu Hause eingebrannt. Danach lässt sich die Box etwas schwieriger zusammenbauen, das Rohr aber wesentlich besser rollen. Es springt nach mehrmaligen benutzen selber wieder zurück in die gewünschte Rollrichtung. Der Aufbau dauert ca. 5-10min unter realen Bedingungen, der Abbau geht etwas schneller. Dreckige Finger sind jeweils garantiert.
    Das anfeuern klappt recht gut mit leichtem Holz, Esbit, Watte, etc. Jedoch muss man schnell nachlegen und sich etwas um den Ofen kümmern. Durch die Luftzufuhr, die kleine Brennkammer und die schlechte Isolation geht das Ding wesentlich schneller aus (durch zu viel wie auch zu wenig Holz) als man es vom Kamin o.ä. gewöhnt ist.
    Ein Manko ist die Frontklappe: diese ist rund und weist einen Durchmesser von nur 7.5cm auf. Entweder man hat also kleines Holz, oder eine Axt, oder man muss viel schnitzen .

    Wenn der Ofen richtig läuft, was innerhalb von ein paar Minuten der Fall ist, dann macht er das Zelt richtig warm. Ich hatte den Ofen letzten Winter in Norwegen im Einsatz. Bei Außen -20° bis – 28°C konnte man innen mit Socken und T-Shirt oder dünnem Fleece sitzen. Als zweite Kochstelle aber vor allem zum Schnee schmelzen war der Ofen sehr gut. Das war das erste Wintercamping bei dem wir Wasser im Überfluss hatten (ein Alu Hordentopf auf dem Ofen war ständig voll). Das Heiße Wasser ist auch eine gute Wärmequelle über Nacht fand ich. Der Ofen und damit das Zelt verliert die Wärme natürlich sehr schnell. Wir haben abends immer schon das Material zum anheitzen für den morgen bereit gelegt. Ebenso beim Zusammenbauen schon mal die richtig großen Holzscheide reingelegt, die sonst nicht durch die Öffnung passen.
    Einen weiteren großen Vorteil konnten wir feststellen: das trocknen von Bekleidung ist doch extrem komfortabel! Morgens in warme, trockene Schuhe und Mütze zu schlüpfen ist doch viel angenehmer als in kalte und feuchte Klamotten. Das Zelt hatte extra Haken zum Aufhängen vorgesehen.



    Insgesamt muss ich sagen, dass der Ofen den Komfort in einen wirklich höheren Bereich hebt. Es ist äußerst angenehm, ja tatsächlich wohnlich, mit dem Teil zu campieren. Dies war vermutlich auch der Fall weil wir bei der Benutzung nur ca. 6h Tageslicht hatten, zum anderen weil das Zelt ausreichend geräumig war.
    Für meinen persönlichen Geschmack nach je einer Tour mit und ohne Ofen würde ich den Ofen jederzeit wieder mitnehmen. Wer das harte Abenteuer haben will und bei widrigen Bedingungen bivakiert (was ja auch seinen Reiz hat) für den ist das nichts denke ich. Wer etwas mehr Komfort und auch Sicherheit (wo sonst kann man seinen Schlafsack trocknen?) haben will, für den macht so ein Ofen denke ich Sinn.

    Was man bedenken muss ist die Beschaffung des Brennmaterials! Da wird der Einsatzbereich dann leider recht dünn. Denn wann es so kalt ist, dass der Ofen Sinn macht, hat man oft auch so viel Schnee, dass man kein Holz findet. Anders ist natürlich wenn man öfters kurz vor dem campieren an Hütten vorbei kommt und dort Holz mitnehmen kann, oder wenn man sich in einer Gegend aufhält wo man Holz findet.
    Und Achtung: schnell sind Sachen und Finger angebrannt. Vor allem Klamotten rund um den Ofen zum trocknen aufgebaut, berühren gerne mal Rohr oder Brennkammer – das schmilzt sofort (merkt man kurz danach am Geruch im Zelt)

    Fazit:
    Material & Verarbeitung finde ich sehr gut. Auch der Preis geht, vor allem beim aktuellen Umrechnungskurs, voll in Ordnung. Kleines Manko ist die Klappe vorne – einfach zu klein!
    Da das Produkt fast konkurrenzlos auf dem kleinen Markt ist, sollte man nicht erwarten ein Plug & Play Gerät zu bekommen! Wer keine Schrauben drehen mag und saubere Hände behalten möchte ist hier falsch.
    Wer im Winter gerne etwas mehr Komfort beim campieren haben möchte, oder wie wir lange im Zelt sein muss, für den ist so ein Ofen bestimmt das richtige.

    Ich bin verantwortlich für das was ich sage, nicht für das was Du verstehst.

  • hyrek
    Fuchs
    • 02.09.2008
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    #2
    AW: Zeltofen Titanium Goat

    danke fuer den sehr schoenen bericht. von einem solchen titanofen traeume ich schon lange.
    in welchem zelt wart ihr unterwegs?
    ------------------------------------
    the spirit makes you move

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    • Gast-Avatar

      #3
      AW: Zeltofen Titanium Goat

      Zitat von hyrek Beitrag anzeigen
      danke fuer den sehr schoenen bericht. von einem solchen titanofen traeume ich schon lange.
      in welchem zelt wart ihr unterwegs?

      Zitat von shiro Beitrag anzeigen
      Ich habe den Ofen bisher in meinem Hellsport Varanger Lavvu benutzt.

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      • hyrek
        Fuchs
        • 02.09.2008
        • 1348
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        #4
        AW: Zeltofen Titanium Goat

        wer lesen kann ist klar im vorteil. sollte vll lieber ins bett gehen.
        ------------------------------------
        the spirit makes you move

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        • shiro
          Gerne im Forum
          • 02.08.2009
          • 78
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          #5
          AW: Zeltofen Titanium Goat

          Ja, ja Helsport Varanger.

          Aber die Frage ist natürlich richtig - ich hatte die Größe nicht geschrieben
          Es war das kleine Varanger: Kantenlänge 400cm, Höhe 255cm. Damit ist es fast ein wenig zu hoch für die pipe, oder die pipe zu kurz (es sollten ca. ein Fuß ca. 30cm oben rausstehen).
          Da es aber im Schnee war und das Zelt damit etwas runter kommt ging es.
          Ich bin verantwortlich für das was ich sage, nicht für das was Du verstehst.

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          • Pico
            Fuchs
            • 03.09.2007
            • 1084
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            #6
            AW: Zeltofen Titanium Goat

            Hast Du das Zelt auf den Schnee gestellt oder gebuddelt?

            Schöner Testbericht, danke. So einen leichten Ofen hätt ich ja auch gern, aber Dank Deiner ehrlich genannten NAchteiel (schneles ausgehen, kleine Öffnung) bleibe ich wohl erst mal bei meinem Frisport. Mit dem bin ich voll zufrieden, nur könnt er was leichter sein....

            Viele Grüße
            Pico

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            • MikeTango
              Dauerbesucher
              • 13.11.2007
              • 671
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              #7
              AW: Zeltofen Titanium Goat

              Titan ist zum einen natürlich deutlich leichter ist als Stahl, zum anderen hat es eine 20mal höhere Wärmeleitfähigkeit
              FALSCH.

              Titan hat eine stoffspezifische Wärmeleitfähigkeit von 22. [1]

              Stahl hat eine Wärmeleitfähigkeit von bis zu 50.
              [2]

              Damit leitet Stahl Wärme teilweise doppelt so gut wie Titan.

              Titan hat ca. die Hälfte an Dichte bei gleicher Zugfestigkeit - man kann viel dünnere Wände bauen, die dasselbe tragen. Dabei geht auch der Wärmeleitwert drauf. Auch die Temperaturleitfähigkeit von Titan ist deutlich niedriger - die Geschwindigkeit, mit der sich eine Temperatur im Bauteil ausbreitet.

              Alles in allem würde ich bei einem Gerät insgesamt eher vom umgekehrten Fall ausgehen - frag mal Besitzer von Snow Peak - Titanspielzeug nach ihren Erfahrungen
              expect us.

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              • shiro
                Gerne im Forum
                • 02.08.2009
                • 78
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Zeltofen Titanium Goat

                Zitat von Pico Beitrag anzeigen
                Hast Du das Zelt auf den Schnee gestellt oder gebuddelt?

                Schöner Testbericht, danke. So einen leichten Ofen hätt ich ja auch gern, aber Dank Deiner ehrlich genannten NAchteiel (schneles ausgehen, kleine Öffnung) bleibe ich wohl erst mal bei meinem Frisport. Mit dem bin ich voll zufrieden, nur könnt er was leichter sein....

                Viele Grüße
                Pico
                Naja, schnelles ausgehen ist relativ. Ich wollte nur deutlich machen dass der Kachelofen daheim genügsamer ist. Wenn ich den Ti-G Ofen voll mache oder so 2-3 Stücke rein lege, brennt der schon mehr als ne Stunde damit.

                Die Öffnung ist ein "kleines" Problem. So richtig störend war es bisher nicht. Kommt drauf an wo Du Dein Holz her bekommst. Ich überlege aber die Klappe zu vergrößern.
                Der Frisport ist ein toller Ofen. Aber bei dem Gewicht kann ich ja für eine Woche Holz mit schleppen

                Nee im Ernst, ist immer ne Frage was man damit vor hat.
                Z.Zt. überlege ich ernsthaft einen noch leichteren Ofen mit in den Rucksack zu packen
                Ich bin verantwortlich für das was ich sage, nicht für das was Du verstehst.

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                • Pico
                  Fuchs
                  • 03.09.2007
                  • 1084
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Zeltofen Titanium Goat

                  Für den stationären betrieb ist der Frisport super. Ich hätte aber auch noch Interesse an etwas tragbarem für den Rucksackgebrauch!

                  Die Hobo-Variante ist ja zum sitzen nett, aber sobald man einchläft wirds kalt....

                  Noch mal die Frage: Baust Du das Lavvu AUF den Schnee oder buddelst Du denn Platz FREI?

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                  • Gast-Avatar

                    #10
                    AW: Zeltofen Titanium Goat

                    Herzlichen Glückwunsch zu Deinem TI-Zeltofen, bist wie ich ein Exot, so viele von den TI-ZO wird's in -D- nicht geben...

                    Wenn Du Interesse hast, hier:

                    http://www.canadierforum.de/t2504f3-...tove-quot.html

                    ist meiner...

                    lG Goofy

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                    • shiro
                      Gerne im Forum
                      • 02.08.2009
                      • 78
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Zeltofen Titanium Goat

                      Hey

                      Also das Zelt kommt AUF den Schnee ganz klar. Aussen rund herum eine 10-20cm Senke, vorne im Eingang ne große Senke zum Kochen, sitzen etc. (da muss man mit dem Ofen dann aufpassen).
                      Freibuddeln: naja als wie den im Einsatz hatten war die Schneedecke mehr als einen Meter, da hätte ich bei dem Footprint lieber nen Iglu gebaut als gebuddelt.

                      Der Fourdog ist auch richtig klasse! Kaum schwerer aber scheinbar was größer - vor allem die Öffnung. Hatte ich seinerzeit einmal kurz angeschaut, keine Ahnung was mich an dem gestört hat ???

                      Ti-Goat macht gerade einen neuen Round Stove -da bin ich z.Zt. noch dran für ne Rucksacktour
                      Ich bin verantwortlich für das was ich sage, nicht für das was Du verstehst.

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                      • shiro
                        Gerne im Forum
                        • 02.08.2009
                        • 78
                        • Privat

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                        #12
                        AW: Zeltofen Titanium Goat

                        Zitat von MikeTango Beitrag anzeigen
                        FALSCH.

                        Titan hat eine stoffspezifische Wärmeleitfähigkeit von 22. [1]

                        Stahl hat eine Wärmeleitfähigkeit von bis zu 50.
                        [2]

                        Damit leitet Stahl Wärme teilweise doppelt so gut wie Titan.

                        Titan hat ca. die Hälfte an Dichte bei gleicher Zugfestigkeit - man kann viel dünnere Wände bauen, die dasselbe tragen. Dabei geht auch der Wärmeleitwert drauf. Auch die Temperaturleitfähigkeit von Titan ist deutlich niedriger - die Geschwindigkeit, mit der sich eine Temperatur im Bauteil ausbreitet.

                        Alles in allem würde ich bei einem Gerät insgesamt eher vom umgekehrten Fall ausgehen - frag mal Besitzer von Snow Peak - Titanspielzeug nach ihren Erfahrungen
                        Najam abgesehen davon dass man dass auch anders kommunizieren kann...
                        Zum einen berufe ich mich da auf die Herstellerseite.
                        Zum anderen ist es richtig dass Titan einen Wärmeleitwert von 22 hat, Stahl bis zu 50. Das trifft jedoch auf unlegierten Stahl zu.
                        Edelstahl z.B. hat ca. 15.
                        Damit ist die Herstellerangabe zwar übertrieben, aber trotzdem ist die Wärmeleitfähigkeit von Titan höher z.B. im Vergleich zu Edelstahl.
                        Und in der Praxis würde ich wenn lieber Edelstahl wollen wegen der Oxidation, als das ganze mit unlegierten Stahl vergleichen.

                        Ansonsten ists mir gerade egal
                        Ich bin verantwortlich für das was ich sage, nicht für das was Du verstehst.

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