[NO] [FI] Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

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  • bv
    Erfahren
    • 11.10.2007
    • 143
    • Privat

    • Meine Reisen

    [NO] [FI] Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Norwegen, Finnland
    Reisezeit: Juni
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Heisan,
    war die letzten Tage ein paar tage im norwegischen - finnischen Grenzgebiet unterwegs. Hier ein kleiner Bericht:

    Endlich ein paar Tage frei. Natuerlich sollten diese wieder genutzt werden um auf Tour zu gehen. Eigentlich hatte ich fest geplant von Kåfjord (Troms) nach Karesuando in Schweden zu paddeln, jedoch liess die aktuelle Eislage auf den Seen im Kuestengebirge dies noch nicht zu.

    22/6.
    Schon auf der steilen Schotterpiste die das Kåfjorddalen rauf zum Guolasjavri fuehrt wird uns klar, dass das mit der Paddeltour nichts wird. Einige Kilometer vor dem See wird die Strasse von einem tiefen Schneefeld versperrt, wo einige Samis verzweifelt versuchen ihr festgefahrenes Auto auszugraben.



    Trotzdem will ich die Hoffnung noch nicht aufgeben und beschliesse erst einmal einen Teil der Ausruestung zum Guolasjavri zu tragen um dort die Lage vor Ort zu checken. Beim Sortieren der Ausruestug faellt mir auf, dass ich wieder einmal meine Zahnbuerste vergessen habe. Nach einer kurzen Diskussion entscheiden wir uns doch dafuer, noch mal ins Tal zurueckzufahren (Kati jedenfalls), da Alternativen wie: „es wird schon ohne sie gehen“ oder „auf Flechten rumzukauen“ nicht so verlockend sind. Aussserdem ist der Zahnarzt in Norwegen ungemein teuer.

    Gegen 16 Uhr mache ich mich endlich, gemeinsam mit Foss unserem Alaskan Husky Rueden auf den Weg. Wir kommen gut voran und erreichen nach einer Stunde den Guolasjavri (770m), welcher zu Fuessen des Halti (Finnlands hoehester Berg) liegt.



    Mit einem Blick auf den vereisten See faellt dann auch die Entscheidung: Nein, da sind wir noch ein paar Tage zu frueh dran. Ausserdem geht die angestrebte Tour bis auf 990hm. Da wird die Eislage mit Sicherheit nicht besser werden, was wieder mehr Portagen erfordert. Leider hatte ich dafuer nicht genug Reservetage zur Verfuegung.
    Ich lasse vorlaeufig den Rucksack stehen und laufe zum Auto zurueck. Auf dem Weg dorthin, lasse ich meine Gedanken ueber einen neuen Tourenplan kreisen. Als ich wieder bei Kati ankomme steht die Entscheidung fest. Ich werde von hier aus zu Fuss der Grenze zu Finnland folgen und nach Kautokeino gehen. Die rund 100 km sind in 8 - 10 Tagen machbar und ausserdem werde ich verschiedene Landschaftsformen zu Gesicht bekommen. Von den Bergen der Kueste, ueber die flachgewellte Vidda bis zu den Waeldern und Mooren bei Kautokeino. Was will man mehr.
    Ich nehme meine neue Zahnbuerste in Empfang und verabschiede mich von Kati. Noch ein kurzes Schwaetzchen mit den Samis und schon bin ich auf Tour.



    Nach einer Weile bin ich wieder am Rucksack angekommen. Ich mach erst einmal Pause und beschliesse danach noch ein gutes Stuendchen zu gehen. Obwohl die Uhr schon 22 Uhr zeigt, steht die Sonne noch hoch am Horizont.



    Jetzt zur Mitternachtssonne verschwinden die Grenzen der Zeit. der Tag hat 24 Stunden. Man kann ihn einteilen wie man will.




    An einem kleinen Fluesschen schlage ich mein Lager auf. Der Panoramaausblick ueber den Guolasjavri und Halti ist inklusive.





    Ich mache mich noch einmal ueber die Karten breit und verkruemele mich dann doch auch bald ins Zelt.


    23/6.
    Zum Fruehstueck gibt es ne Riesenportion Milchreis mit Butter, Rosinen, Zucker und Zimt.



    Gegen 10 Uhr packe ich meine Sachen zusammen. Dummerweise rollt dabei die Klopapierrolle ins Wasser und saugt sich schøn voll. Verda....., nun habe ich „Hakle Ultrafeucht“. Dadrauf haette ich gut verzichten kønnen.
    Foss und ich stapfen noch eine gute anderthalbe Stunde den Schotterweg Richtung Halti entlang.



    Am Ende stehen zwei Huetten und eine Infotafel ueber den Reisa Nationalpark und das anschliessende Landschaftsschutzgebiet. Die Sonne brennt und ich beschliesse ein Paeuschen zu machen. Ein Schluck von dem eiskalten Wasser aus einem kreuzenden Fluss verleit wieder neue Kraefte zum Weiterlaufen.



    Ab jetzt werden wir nur noch Karte und Kompass folgen. Der Plan ist ein kleines Hochtal am nordøstlichen Ende des Halti hochzusteigen und auf der anderen Seite am Nealgejavri das Lager aufzuschlagen.
    Gesagt getan. Am fruehen Nachmittag steigen wir das steinige Huortnasvaggi auf.





    Vom Huortnasjokka ist nicht viel zu sehen. Dieser liegt noch unter einer dicken Schneedecke versteckt. Nur sein Rauschen ist zu vernehmen. Auch wir muessen immer wieder einige Schneefelder kreuzen und sinken tief dabei ein. Trotzdem kommen wir gut voran.





    Nach ausgiebigen Pausen, welche zum Fotografieren, Essen und durchs Fernglas schauen genutzt werden, sind wir gegen sechs Uhr abends am idyllisch gelegen See.



    Hier hat sich das Eis schon etwas zurueckgezogen. Natuerlich wird gleich die Angelausruestung rausgeholt. Doch der grosse Fang bleibt heute aus.





    Dafuer gehe ich noch ein bisschen mit Foss spazieren, der das sichtlich geniesst ohne Packtaschen herumspringen zu duerfen. Ansonsten vergeht der Abend wie ein normaler „Tourabend“. Lesen, essen, Tagebuch schreiben, und traeumen,...





    Fortsetzung folgt....
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 04.11.2011, 22:30. Grund: Reisecharakter eingestellt

  • casper

    Alter Hase
    • 17.09.2006
    • 4940
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

    Schöner Anfang deiner Tour!
    Mach bitte nicht zu lange Pause mit der Fortsetzung !!!

    Kommentar


    • Ari
      Alter Hase
      • 29.08.2006
      • 2555
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

      Du kannst es Dir gut gehen lassen Ben. Wie ich sehe war auch einer der "Kloevhunder" mit von der Partie .

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      • ulfs
        Erfahren
        • 28.01.2008
        • 367

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

        Sehr schöne Bilder! (und der Bericht natürlich auch)
        Sieht man ja nicht so oft aus diesem Gebiet so früh im Jahr. Sollte mal drüber nachdenken etwas früher in die Saison zu starten....
        Warte auf die Fortsetzung....

        Kommentar


        • bv
          Erfahren
          • 11.10.2007
          • 143
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

          Zitat von ulfs Beitrag anzeigen
          Sehr schöne Bilder! (und der Bericht natürlich auch)
          Sieht man ja nicht so oft aus diesem Gebiet so früh im Jahr. Sollte mal drüber nachdenken etwas früher in die Saison zu starten....
          Warte auf die Fortsetzung....
          Ab Anfang, Mitte Juni kann man zu Fuss (ohne Ski) in der Region unterwegs sein. Dann umgeht man die Muecken im Landesinneren .

          @ arippich: man muss das Leben geniessen

          Kommentar


          • Daniel1981
            Erfahren
            • 17.09.2006
            • 141
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

            Ach, da bekomm ich ja noch mehr Lust. Kann es kaum noch erwarten, dass es auch bald losgeht!

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            • Sapmi
              Fuchs
              • 20.11.2005
              • 2329
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

              Zitat von casper Beitrag anzeigen
              Schöner Anfang deiner Tour!
              Mach bitte nicht zu lange Pause mit der Fortsetzung !!!
              Dito.
              Kilpailu ei kuulu erämaahan
              ***********************
              Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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              • Susanne
                Fuchs
                • 22.02.2002
                • 1627
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                Ich freue mich auch schon auf die Fortsetzung. Phantastische Bilder!!!
                Kautokeino bringe ich sofort immer mit Mücken in Verbindung, die in dicken, schwarzen Schwärmen umherfliegen. Aber das kommt dann wohl noch, wie der Threadtitel schon andeutet.
                havet - Ölmalerei
                Blomstene på fjellet er formet som klokker og stjerner. Sagnet sier at det er fordi vidda ligger så nær himmelen. Pedder W. Cappelen

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                • Der Foerster
                  Alter Hase
                  • 01.03.2007
                  • 3702
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                  Sehr, sehr tolle Landschaft

                  Darf man fragen was du da für eine grüne Hose verwendest? Sieht gut/praktisch aus!
                  Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                  • bv
                    Erfahren
                    • 11.10.2007
                    • 143
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                    Hallo,
                    vielen Dank fuer die Rueckmeldungen

                    @ Førster:
                    Zitat von Der Förster Beitrag anzeigen
                    Darf man fragen was du da für eine grüne Hose verwendest? Sieht gut/praktisch aus!
                    Und ich dachte ICH das Model. Ist die Recon Bukse von Norrøna.

                    Also weiter im Text: ...

                    24/6.
                    Am næchste Morgen knallt mir seit fuenf Uhr frueh die Sonne voll ins Gesicht. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Ich krame mir ein Buch aus dem Rucksack hervor. „Bitre Blomster“ ein guter Krimi. Kann ich echt empfehlen. Ich versacke ein paar Stunden im Buch, bis ich mich entschliesse aufzustehen.



                    Foss begruesst mich auf seine typische Art, in dem er mir seinen Riesennueschel gegen meinen Kopf knallt. „Guten Morgen“!! Ich liebe diesen Hund.
                    Es vergeht noch seine Zeit, bis wir klar zum Aufbruch sind. Erst gegen Mittag machen wir uns gen Vaddejokka auf.



                    Wir steigen in eine weite Ebene gen Osten ab. Sie ist typisch fuer diese Breiten hier oben. Morænenhuegel ueber Morænenhuegel soweit das Auge reicht. Immer wieder unterbrochen von kleineren Seen und Bæchen. Das macht das Laufen angenehm einfach. Wir machen immer wieder kleinere Pausen um die Weite der Landschaft zu geniessen.





                    Nach ein paar Stunden treffen wir auf den Rentierzaun der die Grenze zwischen Norwegen und Finnland darstellt. Diesen zu ueberqueren ist nur an offiziellen Stellen (gelb markiert) gestattet. An einer solchen reisen wir offiziell nach Finnland ein.



                    Langsam meldet sich mein Magen. Kein Wunder. Wir sind schon seit ein paar Stunden unterwegs und das Fruehstueck ist schon lange her. An einem kleinen Fluss machen wir erstmal Pause.





                    Zum Mittag wird Knaeckebrot, diverse Tubenkaese und getrocknet-geraeuchertes Rentierfleisch serviert. Mmh, lecker. Foss muss neidisch zuschauen, bevor er dann doch ein altes Rentiergeweih zum herumnagen findet.



                    Nach gut einer Stunde machen wir wieder los. Wir befinden uns nun am suedlichen Ende des relativ grossen Somasjavri. Hier ist in den letzten Jahrhunderten eine faszinierende „Mikrolandschaft“ entstanden. Ein kleines Labyrinth bestehend aus unzaehligen ausgetrockneten Seen und alten Umlaufbergen. Es macht riesigen Spass durch diesen kleinen Kosmos zu wandern.





                    An einem kleinen See stosse ich auf 4 Seeadler. Mir raubt es fast den Atem als sich einer von ihnen keine 10 Meter vor mir majestaetisch in die Luefte erhebt. Ein tolles Erlebnis.



                    Gegen Fuenf erreiche ich den Vaddajokka, der aus dem Somasjavri entspringend, weiter gen Sueden schlaengelt.



                    Nun heisst es den gut 10 Meter breiten Fluss zu ueberqueren. Das Unternehmen wird schwieriger als erwartet. Der Vaddejokka fuehrt nun nach der Schneeschmelze viel Wasser. Ich muss einige Kilometer am westlichen Ufer entlang marschieren bis ich eine geeignete Stelle zum Furten entdecke. Schuhe zuschnueren, Hose dichtmachen und durch. Leider vergesse ich die Belueftungsreissverschluesse meiner Hose zuzumachen, so dass ein kraeftiger Schwall kaltes Wasser in meine Hose laeuft. Dummheit wird auf der Stelle bestraft, denke ich mir, waehrend ich die nassen Struempfe auswringe.



                    Ich gehe noch ein kurzes Stueck bis ich auf eine geeignete Stelle fuer mein Lager stosse. Eine kleine Wiese mit viel trockenem Holz. Perfekt. Ich baue erst einmal das Zelt auf und richte mich haeuslich ein. Auf dem Trockenstativ gesellen sich zur immer noch feuchten Klopapierolle zwei paar Socken. So ist diese wenigsten nicht alleine.







                    Nach einem erfrischenden Bad, gehe ich auf Erkundungsspaziergang und sammle Holz fuer ein Feuerchen. Leider gibt es weit und breit keine Birkenrinde zum anzuenden. Jedoch ist das Holz so trocken, dass es auch mit Hilfe von Flechten brennt. Ich bereite mir ein reichliches Mal aus Reis und gegrilltem Rentierfleisch zu. Echt lecker!!!.





                    Foss wuerde auch mal gerne kosten und sitzt mit tropfendem Zahn neben mir. „Nichts da Freundchen. Das ist fuer mich. Du hast schon bekommen.“ So sitzen wir ein Weilchen und starren gemeinsam in die Glut. Die ersten Muecken schwirren um uns herum. Ein kleiner Vorgeschmack von dem, was uns in den naechsten Tagen erwarten wird.



                    Fortsetzung folgt...

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                    • ulfs
                      Erfahren
                      • 28.01.2008
                      • 367

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                      Zitat von bv Beitrag anzeigen
                      Hallo,
                      Fortsetzung folgt...
                      Hoffentlich bald! Mir werden die 1 1/1 Monate bis zum Start meiner Tour langsam lang....
                      Danke für den schönen Bericht und die tollen Fotos!

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                      • OttoStover
                        Fuchs
                        • 18.10.2008
                        • 1076
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                        Flott turberetning Ben, og kjempefine bilder. Har du forresten kjøpt bikkja til Lars Monsen, han hadde jo også en som hette Foss.

                        Blir nok ikke Finnmarktur på meg i år dessverre, vi var der i fjor. Derimot skal vi prøve ditt hjemland og jeg har sett meg ut Altmühltal som et reisemål. Har du noen andre gode forslag?
                        Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
                        Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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                        • Sapmi
                          Fuchs
                          • 20.11.2005
                          • 2329
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                          Traumhaft!

                          So ein Bächlein für meine Füße könnte ich jetzt hier im Büro auch ganz gut gebrauchen.
                          Kilpailu ei kuulu erämaahan
                          ***********************
                          Der Mensch, der allein reist, kann sich heute auf den Weg machen; doch wer mit einem anderen reist, muss warten, bis dieser bereit ist. (H.D.Thoreau)

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                          • bv
                            Erfahren
                            • 11.10.2007
                            • 143
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                            Zitat von OttoStover Beitrag anzeigen
                            Flott turberetning Ben, og kjempefine bilder. Har du forresten kjøpt bikkja til Lars Monsen, han hadde jo også en som hette Foss.

                            Blir nok ikke Finnmarktur på meg i år dessverre, vi var der i fjor. Derimot skal vi prøve ditt hjemland og jeg har sett meg ut Altmühltal som et reisemål. Har du noen andre gode forslag?
                            Hei otto, nei da. den er ikke hans men han Lars hadde faktisk vært engang på den huskyfarmen hvor vi bodde og kjøpte sæ en valp. Da fikk æ hilse på han

                            Æ vokste opp i nordøst Tyskland, da finns det ikke så mye fjell om du har tenkt dæ å drar på fjelltur. Men hvis du har lyst å paddle så kan æ anbefale Mueritz nasjonalpark og Østersjøn på det varmeste

                            hilsen! ben

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                            • Der Foerster
                              Alter Hase
                              • 01.03.2007
                              • 3702
                              • Privat

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                              #15
                              AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                              Wohl kaum ein Wort ist so passend wie: Amazing!
                              Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                              • bv
                                Erfahren
                                • 11.10.2007
                                • 143
                                • Privat

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                                #16
                                AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                                Weiter gehts,...

                                25/6.
                                Heute Morgen weht ein kuehler frischer Wind durchs Tal. Eine willkommene Erfrischung. Waehrend des Fruehstuecks vor dem Zelt schaue ich mir die Karte an, um unser heutiges Tagesziel auszuwaehlen. Fakt ist, dass wir uns gen Suedosten halten muessen. Nun ist nur die Frage: Den Vaddejokka folgen und spaeter am Poroeno lang oder lieber ueber die „Berge“ gehen? Ich entscheide mich dann doch lieber fuer Variante Nummer zwei, da mir das Gebiet um den Poroeno zu sumpfig erscheint um entspannt ohne grossen Kraftaufwand wandern zu kønnen. Da ist es in der Høhe bequemer und trockener. Auf der Karte ist eine kleine Schutzhuette eingezeichnet. Ungefaehr 12 Kilometer entfernt von hier. Eine perfekte Tagesdistanz. Ja, die Laufroute soll es heute sein, zumal ich noch nie in einer finnischen Ødemarkskoie war.
                                Gegen Mittag sind wir mal wieder startbereit. Foss und ich steigen einen der Uferdæmme empor auf dem ein kleiner Trampelpfad verlaeuft und folgen diesem.



                                Diese Landschaft ist wirklich faszinierend. Stunden lang laufen wir auf den alten Uferdæmmen. Mal mehr mal weniger hoch ueber dem Vaddejokka. Anders kann es auf der chinesischen Mauer auch nicht sein.



                                Irgendwann ist aber dieser Spass auch vorbei und wir verabschieden uns von diesem reizvollen Fluesschen. Nun heisst es Høhe gewinnen. Wir steigen langsam aber sicher den suedwestlichen Hang des Adjatoaivi herauf und halten uns gen Muoddajavri, ein kleiner Bergsee.



                                Immer wieder machen wir eine kleine Rast und geniessen die Aussicht gen Sueden wo sich die typische Viddalandschaft mit ihren sanften Huegeln und Waeldern ausbreitet. Der Muoddajavri wirkt mit seinen Gerøllfeldern dagegen, weniger einladend.



                                Lange halten wir uns hier nicht auf, zumal der Wind weiter auffrischt und unangenehm wird. Stattdessen laufen wir in Richtung der Huette. Diese ist nicht mehr weit entfernt und bald kønnen wir sie auch schon erspæhen. Eine schøne gemuetliche Huette im Blockhausstil. Nicht schlecht.



                                Ein Blick ins Huettenbuch verraet wenig Betrieb. Die letzten Gaeste waren Anfang April hier. Ich richte mich haeuslich ein.





                                Irgendwie verspuere ich Lust auf etwas Suesses. Zum Glueck habe ich eine Økonomiepackung Eierkuchen mit. Eine Stunde spæter liege ich vollgestopft mit acht fetten Eierkuchen auf der Matratze.



                                Ein Blick durchs Fenster zeigt, dass der Wind sich gelegt hat und das Wetter wieder freundlicher wird.



                                26/.6.
                                Schock!!!! Foss ist weg. Ich schnelle aus den Federn und renne vor die Huette. Der Hund, der mir sonst nie aber auch nie von der Seite weicht ist wie vom Erdboden verschwunden. Ich ziehe mir schnell die Schuhe an , greife das Fernglas und steige die kleine Anhøhe hinter der Huette hoch. Nichts zu erkennen. Ein mulmiges Gefuehl kommt in mir auf. Immer wieder rufe ich aus Leibeskraeften. Nichts. Nach einer Viertelstunde gehe ich wieder zur Huette zurueck und rufe noch einmal. Bingo. Wie aus dem Nichts steht Foss vor mir und wackelt mit dem Schwanz. Keine Ahnung wo der Kerl gesteckt hat. Das soll mir eine Lehre sein. Ab jetzt heisst es abends Leinenzwang.


                                Wenn man die Finnmarkinger fragt wann die Muecken rauskommen, so bekommt man immer wieder die Antwort: „Etter Sankthans“ - „Nach Sankthans.“ Das dies stimmt darf ich heute am eigenen Leibe erfahren. Wie aus dem Nichts schwirren Hunderte von Insekten um mich herrum. Wir sind jetzt auf dem Weg Richtung Poroeno, wo wir wieder die Grenze nach Norwegen ueberschreiten wollen. Wir durchstreifen eine weite Hochebene mit kniehohem Gestruepp was das Laufen fuer den Hund nicht gerade vereinfacht.



                                Die Sonne brennt! Es ist unnormal heiss heute. Der Schweiss rinnt, und klebt am Kørper. Langsam werde ich matsche in der Birne. Dem Hund geht es nicht anders und ich habe Angst das Foss mir gleich umfaellt. Daher beschliesse ich jetzt Schluss fuer heute zu machen und am Abend weiterzugehen. Jetzt in dieser bruetenden Hitze macht es keinen Spass und keinen Sinn. Wir muessen nicht mehr lange laufen und erreichen den Poroeno, einen typisch skandinavischen Wildfluss.



                                An einer Mæanderschlinge schlage ich das Zelt auf. Zusaetzlich lege ich noch den Fjellduk mit der Silberseite nach aussen aufs Dach, in der Hoffnung die Hitze etwas draussen zu halten.





                                Am Nachmittag mache ich mich noch einmal vergebens zu einer Angeltour auf. Es ist wie verhext. Nichts will beissen.



                                DieScharen von Muecken auf der Zeltplane høren sich wie Dauerregen an. Das hilft wenigstens beim Einschlafen.

                                Fortsetzung folgt...

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                                • ulfs
                                  Erfahren
                                  • 28.01.2008
                                  • 367

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                                  #17
                                  AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                                  wieder sehr schön!
                                  Folgst du eigentlich einer bekannten Wanderroute, bzw. gibt es diese in der Gegend? Und liegt die Einsamkeit an der Jahreszeit oder bleibt es den ganzen Sommer erträglich?Solltest du beides mit nein beantworten sollte ich das mal unter die Lupe nehmen....

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                                  • bv
                                    Erfahren
                                    • 11.10.2007
                                    • 143
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                                    Zitat von ulfs Beitrag anzeigen
                                    wieder sehr schön!
                                    Folgst du eigentlich einer bekannten Wanderroute, bzw. gibt es diese in der Gegend? Und liegt die Einsamkeit an der Jahreszeit oder bleibt es den ganzen Sommer erträglich?Solltest du beides mit nein beantworten sollte ich das mal unter die Lupe nehmen....
                                    Nein!
                                    Ne ich folgte keiner bestimmten Route. Es gibt schon ein kleines Netz von Wanderwegen in der Finnmark, dieses kan man jedoch nicht mit dem vergleichen was man zb. in Suednorwegen oder auf dem Kungsleden gewøhnt ist. In der Regel sind diese Pfade nur kleinere Trampelpfade und sehr schlecht markiert. Ausgenommen einiger Hauptwege zb. Region um den Iesejavri.

                                    Ich liebe es abseits der Wege unterwegs zu sein und seine Sinne zu gebrauchen. Ok, im Winter ist es schon mal schøn auf ner Scooterspur unterwegs zu sein.

                                    Ansonsten ist es im Sommer immer sehr ruhig. Ich habe auf der ganzen Tourf keine Menschenseele getroffen. Ausserdem gabs kein Handynetz, man war also wirklich allein. Im Herbst trifft man immer wieder mal auf Jaeger, wenn man in der Naehe von Zentren (Kauto, Karasjok,...) unterwegs ist.
                                    Genau deswegen liebe ich die Finnmark!!!

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                                    • Stev
                                      Erfahren
                                      • 17.01.2006
                                      • 440
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                                      Hallo,

                                      immer wieder schön Berichte über diese Gegend zu lesen.
                                      Ich habe erst heute die Flüge für den Oktober gebucht und dann diesen Bericht zur Einstimmung gelesen. Freue mich schon wieder auf die Gegend wie ein kleines Kind.
                                      Die 3 Feinde der Programmierer: Sonne, Frischluft und das ewige Gebrüll der Vögel.

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                                      • ulfs
                                        Erfahren
                                        • 28.01.2008
                                        • 367

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        AW: Von der Kueste nach Kautokeino oder den Muecken entgegen

                                        Zitat von bv Beitrag anzeigen
                                        Nein!
                                        Ich habe auf der ganzen Tourf keine Menschenseele getroffen.
                                        Die Chancen das nächste mal eine Menschenseele zu treffen haben sich gerade um 1 erhöht
                                        Danke für den Bericht und die Hinweise, Finnland (bzw. das Grenzgebiet Norwegen/Finnland) war bis jetzt eine weisses Blatt für mich, anscheinend zu unrecht.
                                        Zuletzt geändert von ulfs; 02.07.2009, 21:40.

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