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Mitreisende | |
Land: Schottland
Reisezeit: Juni 2009
Region/Kontinent: Mitteleuropa
6. Juni 2009 (Tagesdistanz ca 1.000 Meilen)
Ende Mai geplant und Samstag 6.6.2009 ging´s los.10:35 Uhr Easyjet ab Berlin. Ziel Glasgow. Ankunft pünktlich 11:40 Uhr.
Jetzt schnell das Gepäck holen und mit dem GlasgowFlyer-Bus zur Bus Station. Denn um 13:30 Uhr geht von hier mein Überlandbus nach Kennacraig zum Fährterminal.
Vorher aber noch in den nächsten Tiso Gaskartuschen und Midgenet kaufen. Der Outdoorhändler ist da ja wirklich gleich umme Ecke. So bin ich auch pünktlich wieder zurück und kriege den Bus (hatte mir das wesentlich stressiger vorgestellt). Aber saftige Preise. Die CV 270 Gaskartusche kostet locker 5,50 GBP und das Midgenet 8 GBP. Aber gut, ist halt wie ein Globi und hat 7 Tage die Woche auf. Sogar die Tür wird einem aufgehalten.
Das Verstauen des Gepäcks und Einchecken der ca. 30 Busreisenden dauert annähernd 40 Minuten. Schöttische Gemütlichkeit. Hier kommt kein Stress auf. Ist auch gut so, solange die Fähre auf mich wartet.
Auch der Bus kommt pünktlich am Fährhafen an und ich habe 1 Stunde Zeit, um mein Gepäck wandertauglich zu packen und mir ein Ticket zu kaufen. Kampfgewicht des Rucksacks ist 10 Kilo. Einfach perfekt, wie ich finde.
Die Fähre tuckert gemütlich los und es ist eine schöne 2stündige Fahrt, versüsst mit ´nem Guinness.
Von weiten sieht man schon die Wassermassen auf Islay runterprasseln und ich mache mir echte Sorgen um den Schlafplatz für die Nacht. Aber kaum habe ich die Fähre verlassen, hört der Regen auf und fängt auch erstmal für die nächsten 6 Tage nicht mehr an.
In Port Ellen ist schon Sperrstunde, alles zu und dunkel. Ich mache mich auf den Weg Richtung Laphroaig. Ein Stück weiter in Lagavulin errichte ich mein Lager für die erste Nacht.
Vollmond und ein schöner Sonnenuntergang lassen den Trip perfekt starten.
7. Juni 2009 (Distanz 15 Meilen)
Um 10:00 Uhr pelle ich mich aus dem Schlafsack und pack in Ruhe zusammen. Weiter gehts die Strasse Richtung Norden. Vorbei an Ardbeg, bis nach Ardtalla.
Dort lädt mich ein perfekter Sandstrand zum verweilen ein.
Also rein in´s Wasser und dann erstmal in der Sonne braten.
Den Kühen drum herum gefällt der Strand auch. Und so liegen wir nachher alle im Sand.
Nach einer Stärkung geht´s weiter. Ziel ist Port Askaig. Aber bald schon merke ich, das ich mein Etappenziel heute nicht mehr erreichen werde.
Zu verwildert sind die Wiesen, die Strasse hörte am letzten Hof einfach auf. Also querfeldein.
Kurz hinter Mc Arthurs Head baue ich mein Nachtlager auf.
Leider hört der Wind plötzlich auf und die Midges kommen. Eigentlich wollte ich noch lesen und den Sonnenuntergang bestaunen. Also rein in den Sack und eingepennt.
Lautes Mövengekreisch und menschliches Getrampel wecken mich urplötzlich auf in diesem "einsamen" Tal. Vor mir steht Antoinne und lädt mich in die Bothy ein, die gleich auf der anderen Seite der Bucht ist. Zögerlich gehe ich mit, merke aber bald, das Antoinne nett und eine Bothy so eine Art Schutzhütte ist. Wir machen es uns gemütlich, quatschen und heizen den offenen Kamin an.
8. Juni 2009 (Distanz 18 Meilen)
Anderntags weckt uns ein perfekter Morgen.
Blauer Himmel, kein Wind und diese herrliche Stille. Wir frühstücken draussen, lesen und müssen ob der Hitze bald ins kühle Nass steigen. So könnte jeder Tag beginnen.
Irgendwann packe ich meine Sachen und verabschiede mich von Antoinne und der Bothy. 3 Stunden später bin ich in Port Askaig uns setze dort, nach 2 Pints Islay Ale, mit der kleinen Fähre rüber auf Jura.
Irgendwann bin ich Craighouse und beschliesse den Campingplatz vor dem Hotel zu nutzen. Cool, kostet nix, nur eine Spende in die Blechdose. Schon bin ich mein Kleingeld los. Und habe einen Platz in der ersten Reihe. Die Wirtin des Hotels warnte aber vor den Midges auf dieser Wiese.
Nach 2 Pints und ein wenig Selbstgekochtem kommen auch schon die ersten Midges und ich räume das Feld und pack mich in den Sack. Die Nacht wird unerträglich. Die Luft besteht quasi nur aus Midges und ich muss den Sack komplett schliessen.
9. Juni 2009 (Distanz 29 Meilen)
Um 4 Uhr beende ich meinen Schlaf. Ein herrlicher Sonnenaufgang weckt mich. Die Biester sind immer noch da. Also raffe ich meine Sachen zusammen und eile von der Wiese. Auf dem Parkplatz geht´s schon besser.
In den Sanitärräumen des Hotels wirbt ein Schild mit "hot shower". Die Einladung nehme ich an und erfreue mich dann an einer lauwarmen Guten-Morgen-Dusche.
Egal, ich packe zusammen und lauf die eine Strasse der Insel bis zum Evans-Walk.
Zeitweilig ist der Weg wirklich nicht mehr als solcher zu erkennen,
aber irgendwie klappts und ich komme in Glennbatrick an. Hier sollte auch eine Bothy sein, sagte Antoinne oder auf der anderen Seite der Bucht. Muss wohl die andere Seite der Bucht gewesen sein.
Aber hier steht ein schönes Ferienhaus.
Nur niemand da. Also rauf auf die Paps of Jura
oder doch lieber ein Lager aufschlagen. Oder vielleicht zurück nach An Cladach? Die Sonne steht gut und ich habe noch reichlich Zeit, nur über den Gipfeln brauen sich dicke Wolken zusammen.
Also lieber nicht rauf. Ich mache mich auf den Weg Richtung Fähre.
Querfeldein über Berg und Tal.
In Port Askaig
noch was einkaufen und dann Richtung Bothy.
Unterwegs sammel ich noch trockenes Holz zum Feuermachen, trage meine Einkäufe und meinen Rucksack und jongliere so bei Flut die Küste lang.
Ich freue mich schon richtig auf ´nen gemütlichen Abend und sehe von weitem den Schornstein rauchen.
Oje, na hoffentlich nicht ausgebucht mein Nachtlager.
Drinnen werkelt Mike und als er mich sieht, fallen ihm fast die Töpfe aus der Hand. Er hatte wohl auch an die Einsamkeit dieses Tal´s geglaubt.
Mike kommt aus England, ist pensionierter Lehrer und zieht 3 Wochen durch die Gegend. Abends brennt wieder das Feuer im Kamin und wir quatschen.
10. Juni 2009 (Distanz 0 Meilen)
Heute wird relaxt und gechillt.
Das Wetter ist perfekt und die Laune auch. Im Haus finde ich ein Buch "How to cut peat". Schöne Lektüre, wollte ich schon immer mal machen.
Nachmittags sehe ich auf unserer Peat Bank jemanden arbeiten, denke, es ist Mike und laufe den Hang hoch. Zu meinem Erstaunen ist es nicht Mike, sondern Donald, der Landkeeper. Er sticht hier heute für die Bothy Torf.
Geil, denke ich, vormittags das Buch gelesen und jetzt steht hier jemand der das passende Werkzeug bei hat. Also frage ich Donald, ob ich ihm helfen kann. Dann stechen wir ca. 2 Stunden Torf. Macht wirklich Spass und ist nicht so schwer, wie ich dachte.
Donald hat 3 Hunde bei und so schlafen wir zu sechst in der Bothy nach Bier und Torffeuer.
11. Juni 2009 (Distanz 0 Meilen)
Mike und Donald verabschieden sich und ich bin allein. Auch nicht schlecht.
Sonnenbaden, Strandspaziergänge, Baden, Lesen etc.
12. Juni 2009 (Distanz 16 Meilen)
Heute auf ein Bier nach Ballygrant. Ich starte ca. 14 Uhr und bin dann abends wieder zurück. Herrlich, mal ohne Rucksack losziehen. (Unterwegs treffe ich Donald wieder, er ist irgendwohin auf dem Weg. Wir plauschen kurz.)
8 Meilen hin und 8 zurück. Zwei Drittel des Weges über Stock und Stein.
Abends lodert wie immer das Torffeuer. Als es dunkel wird, fängt es an zu stürmen und irgendwann auch mächtig zu regnen. Aber die Bothy trotzt allem.
13. Juni 2009
Abschied nehmen. Um 15:30 Uhr geht meine Fähre von Port Askaig nach Kennacraig und von dort dann mein Bus um 18:00 Uhr nach Glasgow. Unterwegs treffe ich schon wieder Donald, soviel zu den Größenverhältnissen hier. In Port Askaig bin ich 2 Stunden zu früh und habe so noch Zeit dem Hafentreiben zuzusehen und ein oder zwei Pints zu trinken.
Ich bin gegen 22 Uhr auf dem Airport und pünktlich machen alle Läden, Bars und sonstiges zu. Mein Magen knurrt und der Bierdurst ist gross. Egal. Den Easyjet-Terminal habe ich ganz für mich allein.
14. Juni 2009
Bis ca. 2 Uhr, da kommen die ersten Passagiere. Die Nacht ist nicht so toll, aber es geht. Mein Flug geht um 10:30 Uhr und ich freue mich, wieder zu hause zu sein.
Fazit:
Schottland ist toll. Ähnlich wie Irland.
Die Menschen kümmern sich um einander, jedenfalls auf dem Land (Beispiele: Die Busfahrer waren sehr bedacht, dass nach einer Pause jeder wieder an Bord ist und dass auch keiner sein Gepäck vergisst. Oder die Fährmänner, das jeder seinen Anschluss kriegt, da wird keiner stehengelassen.)
Verbrechen lohnen nicht: Hinter dem Hotel standen die ganze Nacht Autos mit offenen Fenstern und steckendem Zündschlüssel. Flucht zwecklos, die nächste Fähre kommt bestimmt.
Beim Wetter habe ich irgendwie immer Glück, ob Irland, Wales, Schottland, bei mir scheint immer die Sonne.
Ausrüstung: Statt Biwaksack lieber ein Kilo mehr und das Zelt mitnehmen. Sonst habe ich bis auf die Regenjacke alles angehabt.
Und wieder mal: 2 Gaskartuschen sind immer eine zuviel.
Wasserfiltern klappt da perfekt.
Verpflegung geht so, sehr ländlich, wenig Infrastruktur.
Gesamtkosten ca. 300 Euro.
Würdest Du es noch einmal machen? JA! SOFORT!
Danke für´s lesen und vielleicht auch ein bischen Appetit machen. Der Biggi.
Reisezeit: Juni 2009
Region/Kontinent: Mitteleuropa
6. Juni 2009 (Tagesdistanz ca 1.000 Meilen)
Ende Mai geplant und Samstag 6.6.2009 ging´s los.10:35 Uhr Easyjet ab Berlin. Ziel Glasgow. Ankunft pünktlich 11:40 Uhr.
Jetzt schnell das Gepäck holen und mit dem GlasgowFlyer-Bus zur Bus Station. Denn um 13:30 Uhr geht von hier mein Überlandbus nach Kennacraig zum Fährterminal.
Vorher aber noch in den nächsten Tiso Gaskartuschen und Midgenet kaufen. Der Outdoorhändler ist da ja wirklich gleich umme Ecke. So bin ich auch pünktlich wieder zurück und kriege den Bus (hatte mir das wesentlich stressiger vorgestellt). Aber saftige Preise. Die CV 270 Gaskartusche kostet locker 5,50 GBP und das Midgenet 8 GBP. Aber gut, ist halt wie ein Globi und hat 7 Tage die Woche auf. Sogar die Tür wird einem aufgehalten.
Das Verstauen des Gepäcks und Einchecken der ca. 30 Busreisenden dauert annähernd 40 Minuten. Schöttische Gemütlichkeit. Hier kommt kein Stress auf. Ist auch gut so, solange die Fähre auf mich wartet.
Auch der Bus kommt pünktlich am Fährhafen an und ich habe 1 Stunde Zeit, um mein Gepäck wandertauglich zu packen und mir ein Ticket zu kaufen. Kampfgewicht des Rucksacks ist 10 Kilo. Einfach perfekt, wie ich finde.
Die Fähre tuckert gemütlich los und es ist eine schöne 2stündige Fahrt, versüsst mit ´nem Guinness.
Von weiten sieht man schon die Wassermassen auf Islay runterprasseln und ich mache mir echte Sorgen um den Schlafplatz für die Nacht. Aber kaum habe ich die Fähre verlassen, hört der Regen auf und fängt auch erstmal für die nächsten 6 Tage nicht mehr an.
In Port Ellen ist schon Sperrstunde, alles zu und dunkel. Ich mache mich auf den Weg Richtung Laphroaig. Ein Stück weiter in Lagavulin errichte ich mein Lager für die erste Nacht.
Vollmond und ein schöner Sonnenuntergang lassen den Trip perfekt starten.
7. Juni 2009 (Distanz 15 Meilen)
Um 10:00 Uhr pelle ich mich aus dem Schlafsack und pack in Ruhe zusammen. Weiter gehts die Strasse Richtung Norden. Vorbei an Ardbeg, bis nach Ardtalla.
Dort lädt mich ein perfekter Sandstrand zum verweilen ein.
Also rein in´s Wasser und dann erstmal in der Sonne braten.
Den Kühen drum herum gefällt der Strand auch. Und so liegen wir nachher alle im Sand.
Nach einer Stärkung geht´s weiter. Ziel ist Port Askaig. Aber bald schon merke ich, das ich mein Etappenziel heute nicht mehr erreichen werde.
Zu verwildert sind die Wiesen, die Strasse hörte am letzten Hof einfach auf. Also querfeldein.
Kurz hinter Mc Arthurs Head baue ich mein Nachtlager auf.
Leider hört der Wind plötzlich auf und die Midges kommen. Eigentlich wollte ich noch lesen und den Sonnenuntergang bestaunen. Also rein in den Sack und eingepennt.
Lautes Mövengekreisch und menschliches Getrampel wecken mich urplötzlich auf in diesem "einsamen" Tal. Vor mir steht Antoinne und lädt mich in die Bothy ein, die gleich auf der anderen Seite der Bucht ist. Zögerlich gehe ich mit, merke aber bald, das Antoinne nett und eine Bothy so eine Art Schutzhütte ist. Wir machen es uns gemütlich, quatschen und heizen den offenen Kamin an.
8. Juni 2009 (Distanz 18 Meilen)
Anderntags weckt uns ein perfekter Morgen.
Blauer Himmel, kein Wind und diese herrliche Stille. Wir frühstücken draussen, lesen und müssen ob der Hitze bald ins kühle Nass steigen. So könnte jeder Tag beginnen.
Irgendwann packe ich meine Sachen und verabschiede mich von Antoinne und der Bothy. 3 Stunden später bin ich in Port Askaig uns setze dort, nach 2 Pints Islay Ale, mit der kleinen Fähre rüber auf Jura.
Irgendwann bin ich Craighouse und beschliesse den Campingplatz vor dem Hotel zu nutzen. Cool, kostet nix, nur eine Spende in die Blechdose. Schon bin ich mein Kleingeld los. Und habe einen Platz in der ersten Reihe. Die Wirtin des Hotels warnte aber vor den Midges auf dieser Wiese.
Nach 2 Pints und ein wenig Selbstgekochtem kommen auch schon die ersten Midges und ich räume das Feld und pack mich in den Sack. Die Nacht wird unerträglich. Die Luft besteht quasi nur aus Midges und ich muss den Sack komplett schliessen.
9. Juni 2009 (Distanz 29 Meilen)
Um 4 Uhr beende ich meinen Schlaf. Ein herrlicher Sonnenaufgang weckt mich. Die Biester sind immer noch da. Also raffe ich meine Sachen zusammen und eile von der Wiese. Auf dem Parkplatz geht´s schon besser.
In den Sanitärräumen des Hotels wirbt ein Schild mit "hot shower". Die Einladung nehme ich an und erfreue mich dann an einer lauwarmen Guten-Morgen-Dusche.
Egal, ich packe zusammen und lauf die eine Strasse der Insel bis zum Evans-Walk.
Zeitweilig ist der Weg wirklich nicht mehr als solcher zu erkennen,
aber irgendwie klappts und ich komme in Glennbatrick an. Hier sollte auch eine Bothy sein, sagte Antoinne oder auf der anderen Seite der Bucht. Muss wohl die andere Seite der Bucht gewesen sein.
Aber hier steht ein schönes Ferienhaus.
Nur niemand da. Also rauf auf die Paps of Jura
oder doch lieber ein Lager aufschlagen. Oder vielleicht zurück nach An Cladach? Die Sonne steht gut und ich habe noch reichlich Zeit, nur über den Gipfeln brauen sich dicke Wolken zusammen.
Also lieber nicht rauf. Ich mache mich auf den Weg Richtung Fähre.
Querfeldein über Berg und Tal.
In Port Askaig
noch was einkaufen und dann Richtung Bothy.
Unterwegs sammel ich noch trockenes Holz zum Feuermachen, trage meine Einkäufe und meinen Rucksack und jongliere so bei Flut die Küste lang.
Ich freue mich schon richtig auf ´nen gemütlichen Abend und sehe von weitem den Schornstein rauchen.
Oje, na hoffentlich nicht ausgebucht mein Nachtlager.
Drinnen werkelt Mike und als er mich sieht, fallen ihm fast die Töpfe aus der Hand. Er hatte wohl auch an die Einsamkeit dieses Tal´s geglaubt.
Mike kommt aus England, ist pensionierter Lehrer und zieht 3 Wochen durch die Gegend. Abends brennt wieder das Feuer im Kamin und wir quatschen.
10. Juni 2009 (Distanz 0 Meilen)
Heute wird relaxt und gechillt.
Das Wetter ist perfekt und die Laune auch. Im Haus finde ich ein Buch "How to cut peat". Schöne Lektüre, wollte ich schon immer mal machen.
Nachmittags sehe ich auf unserer Peat Bank jemanden arbeiten, denke, es ist Mike und laufe den Hang hoch. Zu meinem Erstaunen ist es nicht Mike, sondern Donald, der Landkeeper. Er sticht hier heute für die Bothy Torf.
Geil, denke ich, vormittags das Buch gelesen und jetzt steht hier jemand der das passende Werkzeug bei hat. Also frage ich Donald, ob ich ihm helfen kann. Dann stechen wir ca. 2 Stunden Torf. Macht wirklich Spass und ist nicht so schwer, wie ich dachte.
Donald hat 3 Hunde bei und so schlafen wir zu sechst in der Bothy nach Bier und Torffeuer.
11. Juni 2009 (Distanz 0 Meilen)
Mike und Donald verabschieden sich und ich bin allein. Auch nicht schlecht.
Sonnenbaden, Strandspaziergänge, Baden, Lesen etc.
12. Juni 2009 (Distanz 16 Meilen)
Heute auf ein Bier nach Ballygrant. Ich starte ca. 14 Uhr und bin dann abends wieder zurück. Herrlich, mal ohne Rucksack losziehen. (Unterwegs treffe ich Donald wieder, er ist irgendwohin auf dem Weg. Wir plauschen kurz.)
8 Meilen hin und 8 zurück. Zwei Drittel des Weges über Stock und Stein.
Abends lodert wie immer das Torffeuer. Als es dunkel wird, fängt es an zu stürmen und irgendwann auch mächtig zu regnen. Aber die Bothy trotzt allem.
13. Juni 2009
Abschied nehmen. Um 15:30 Uhr geht meine Fähre von Port Askaig nach Kennacraig und von dort dann mein Bus um 18:00 Uhr nach Glasgow. Unterwegs treffe ich schon wieder Donald, soviel zu den Größenverhältnissen hier. In Port Askaig bin ich 2 Stunden zu früh und habe so noch Zeit dem Hafentreiben zuzusehen und ein oder zwei Pints zu trinken.
Ich bin gegen 22 Uhr auf dem Airport und pünktlich machen alle Läden, Bars und sonstiges zu. Mein Magen knurrt und der Bierdurst ist gross. Egal. Den Easyjet-Terminal habe ich ganz für mich allein.
14. Juni 2009
Bis ca. 2 Uhr, da kommen die ersten Passagiere. Die Nacht ist nicht so toll, aber es geht. Mein Flug geht um 10:30 Uhr und ich freue mich, wieder zu hause zu sein.
Fazit:
Schottland ist toll. Ähnlich wie Irland.
Die Menschen kümmern sich um einander, jedenfalls auf dem Land (Beispiele: Die Busfahrer waren sehr bedacht, dass nach einer Pause jeder wieder an Bord ist und dass auch keiner sein Gepäck vergisst. Oder die Fährmänner, das jeder seinen Anschluss kriegt, da wird keiner stehengelassen.)
Verbrechen lohnen nicht: Hinter dem Hotel standen die ganze Nacht Autos mit offenen Fenstern und steckendem Zündschlüssel. Flucht zwecklos, die nächste Fähre kommt bestimmt.
Beim Wetter habe ich irgendwie immer Glück, ob Irland, Wales, Schottland, bei mir scheint immer die Sonne.
Ausrüstung: Statt Biwaksack lieber ein Kilo mehr und das Zelt mitnehmen. Sonst habe ich bis auf die Regenjacke alles angehabt.
Und wieder mal: 2 Gaskartuschen sind immer eine zuviel.
Wasserfiltern klappt da perfekt.
Verpflegung geht so, sehr ländlich, wenig Infrastruktur.
Gesamtkosten ca. 300 Euro.
Würdest Du es noch einmal machen? JA! SOFORT!
Danke für´s lesen und vielleicht auch ein bischen Appetit machen. Der Biggi.
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