Lauche & Maas,
das ist wie handgestricktes Outdoor,
als ob man ein wenig zurückgeblieben sei,
fast ein Anachronismus, als hätte man verpasst,
wie Weltumradler Waldthaler so schön schreibt,
dass es vor allem darauf ankäme,
sich selbst zu inszenieren.
Der Katalog wirkt, als dürfte jeder mal ran und ein paar Seiten gestalten.
Von der Aufmachung her ist er völlig verquer.
Da hat man einen Dreispalter als Grundmuster, aber ist ja wurscht,
hamma noch ein Bildchen, groß oder klein, is ja egal, des hau ma rein
und da tun wir einen Rand drum rum und da nicht
und den einen Kasten mach ma rund und den anderen eckig,
schließlich muß ma variieren und du, i hätt da no eine Stromleitung, j
a her damit, die tu ma auch eine und findst ned,
dass ma des blau hinterlegen miaßat und es andere,
da lass ma was grünes quer üba laffa ois Hintagrund, des is hübsch...
Der Lauche&Maas-Katalog ist wie eine Schülerzeitung,
bei der der zuständige Layouter sämtliche Gestaltungsmittel ausschöpfen wollte, das digitale hat ja so viele Möglichkeiten,
wäre ja schad, täten wir das nicht ausnutzen.
Mir persönlich ist dieser wirre Katalog der sympathischste,
aber bestellen tu ich woanders.
Manufactum
hatte die pfiffige Idee, banale Gebrauchsgegenstände allein
durch optische und sprachliche Mittel wie Museumsstücke zu präsentieren, losgelöst von allen Bezügen und isoliert dargestellt wie Kultobjekte, archäologische Fundstücke einer vergangenen Welt,
vor der der Beschauer staunend verweilt. Manufactum gelang
das innere Mysterium, nämlich das Profane in einen begehrenswerten Weihegegenstand zu erhöhen. Allen Respekt!
Durchgängig bemüht man eine dünkelhafte Sprache,
die sich pausenlos über die Schwemme der niederen Konsumkultur verlustiert. Lieblingsfloskel ist: ‚...von überragender Qualität...’
Ansonsten greift man zurück auf die Beschreibung des
Selbstverständlichen: Jacke, mit vier Knöpfen aus Steinnuß, zum Öffnen, mit Loch, zum Kopfdurchstecken. Ärmel anbei, angenäht.
Es ist immer noch der schönste Katalog, die Preise extraorbitär,
aber man muß den Leuten dankbar sein. Sie erhalten damit am Leben,
was sonst längst untergegangen wäre.
Gehört mittlerweile Quelle.
Süd-West
Hatte früher einen Schwerpunkt bei Gruppen-Zelten und –Ausrüstung;
jetzt scheint die Versorgung von Mittelaltermärkten mit Imitaten dazugekommen zu sein. Es gibt Ritter-, Piraten- , Römer-Outdoor.
Germanen, Kelten und Jungfrauen natürlich auch.
Nur Drachenkostüme fehlen.
Viel Bekleidung und als Katalog nicht Fisch, nicht Fleisch.
Die hatten auch früh eine Eigenmarke, Tomcat, aber ungepflegt.
Mir sagt der Katalog nicht zu und ich weiß gar nicht genau, warum nicht.
Ich hab nicht mal Lust darüber nachzudenken.
Ich weiß nur: Bei denen bestelle ich nichts.
Globetrotter
Tut alles, um seinen Kunden ein gutes Gefühl zu geben.
Jetzt forsten sie sogar eigenhändig den Regenwald auf. Bravo.
Offenbar ist man jetzt in der Realisierung der 100 wichtigsten Marketinggrundsätze bei Nummer 43 angelangt: Tu Gutes und rede darüber!
Man hat sich der Signalfarbe Orange verschrieben und wiederkehrenden Elementen (rahmenrund) und der Katalog (700 Seiten!) gibt für
viele Abende Lesestoff, auch wenn die Texte recht nüchtern sind.
(Leute wie ich lesen den von vorne bis hinten durch...)
Ein eigenes Separat-Magazin sorgt für das richtige Image,
also dafür, dass man über Globetrotter das denkt, was Globetrotter möchte, dass man über Globetrotter denken soll.
Der Katalog ist okay, ein Designstück ist er nicht,
aber optisch einigermaßen aufgeräumt.
Ich kaufe ja lieber vor Ort, aber ich muß gestehen,
ich habe bei denen schon bestellt. Nämlich diese Reklame-Ortlieb-Taschen. Und dieser ganze Bestellvorgang: Das handhaben die schon professionell.
Ich war ganz beeindruckt.
Sport-Scheck
Was für eine Enttäuschung!
Ich hab an den noch Erinnerungen von früher. Mein Gott, was haben die aus diesem Katalog gemacht?
Schaut aus wie ein Neggermann/Quäle/Oddo-Verschnitt nach dem Motto: Nenne mir die maximalmögliche Zahl von Artikeln,
die wir auf eine Seite pappen können!
Jetzt ein Katalog für Sport-Mode, aber nichts für Sportler.
Kein Stil, keine Identität, kein Charakter.
Waren, bunt hingeklatscht. Vergessen.
Gehört Otto.
Sport Schuster
Was für eine Überraschung!
Die haben sich echt Mühe gegeben und Grips investiert!
Weißer Hintergrund, farblich korrespondierender Balken zur Binnendifferenzierung und ein aufgeräumtes, ja reduziertes,
überschaubares Angebot, weil den jeweiligen Einsatzbereichen zugeordnet und die Produkte haben einigermaßen Raum, sich zu entfalten.
Weitgehende Enthaltung von allerlei grafischer Spielereien. Gut.
Zeigt für mich den Katalog-Trend der Zukunft:
Weg vom Massenangebot, 200 bunte Hemden von 20 Herstellern auf 20 Seiten, hin zu kleiner Qualitätsauswahl:
Drei Hemden für Trekker, drei Hemden für Kletterer, drei Hemden für Hochtouren. Fertig.
Der Händler ist also nicht mehr Händler aller vier Jahreszeiten,
sondern trennt das Wesentliche vom Unwesentlichen, also nicht mehr die Fülle des Angebots ist erste Maxime,
sondern Beschränkung auf das wirklich Taugliche.
Der Händler als Nachhaltigkeits-Berater.
Mal sehen, ob das funktioniert.
Da wird Globetrotter ins Schwitzen kommen.
das ist wie handgestricktes Outdoor,
als ob man ein wenig zurückgeblieben sei,
fast ein Anachronismus, als hätte man verpasst,
wie Weltumradler Waldthaler so schön schreibt,
dass es vor allem darauf ankäme,
sich selbst zu inszenieren.
Der Katalog wirkt, als dürfte jeder mal ran und ein paar Seiten gestalten.
Von der Aufmachung her ist er völlig verquer.
Da hat man einen Dreispalter als Grundmuster, aber ist ja wurscht,
hamma noch ein Bildchen, groß oder klein, is ja egal, des hau ma rein
und da tun wir einen Rand drum rum und da nicht
und den einen Kasten mach ma rund und den anderen eckig,
schließlich muß ma variieren und du, i hätt da no eine Stromleitung, j
a her damit, die tu ma auch eine und findst ned,
dass ma des blau hinterlegen miaßat und es andere,
da lass ma was grünes quer üba laffa ois Hintagrund, des is hübsch...
Der Lauche&Maas-Katalog ist wie eine Schülerzeitung,
bei der der zuständige Layouter sämtliche Gestaltungsmittel ausschöpfen wollte, das digitale hat ja so viele Möglichkeiten,
wäre ja schad, täten wir das nicht ausnutzen.
Mir persönlich ist dieser wirre Katalog der sympathischste,
aber bestellen tu ich woanders.
Manufactum
hatte die pfiffige Idee, banale Gebrauchsgegenstände allein
durch optische und sprachliche Mittel wie Museumsstücke zu präsentieren, losgelöst von allen Bezügen und isoliert dargestellt wie Kultobjekte, archäologische Fundstücke einer vergangenen Welt,
vor der der Beschauer staunend verweilt. Manufactum gelang
das innere Mysterium, nämlich das Profane in einen begehrenswerten Weihegegenstand zu erhöhen. Allen Respekt!
Durchgängig bemüht man eine dünkelhafte Sprache,
die sich pausenlos über die Schwemme der niederen Konsumkultur verlustiert. Lieblingsfloskel ist: ‚...von überragender Qualität...’
Ansonsten greift man zurück auf die Beschreibung des
Selbstverständlichen: Jacke, mit vier Knöpfen aus Steinnuß, zum Öffnen, mit Loch, zum Kopfdurchstecken. Ärmel anbei, angenäht.
Es ist immer noch der schönste Katalog, die Preise extraorbitär,
aber man muß den Leuten dankbar sein. Sie erhalten damit am Leben,
was sonst längst untergegangen wäre.
Gehört mittlerweile Quelle.
Süd-West
Hatte früher einen Schwerpunkt bei Gruppen-Zelten und –Ausrüstung;
jetzt scheint die Versorgung von Mittelaltermärkten mit Imitaten dazugekommen zu sein. Es gibt Ritter-, Piraten- , Römer-Outdoor.
Germanen, Kelten und Jungfrauen natürlich auch.
Nur Drachenkostüme fehlen.
Viel Bekleidung und als Katalog nicht Fisch, nicht Fleisch.
Die hatten auch früh eine Eigenmarke, Tomcat, aber ungepflegt.
Mir sagt der Katalog nicht zu und ich weiß gar nicht genau, warum nicht.
Ich hab nicht mal Lust darüber nachzudenken.
Ich weiß nur: Bei denen bestelle ich nichts.
Globetrotter
Tut alles, um seinen Kunden ein gutes Gefühl zu geben.
Jetzt forsten sie sogar eigenhändig den Regenwald auf. Bravo.
Offenbar ist man jetzt in der Realisierung der 100 wichtigsten Marketinggrundsätze bei Nummer 43 angelangt: Tu Gutes und rede darüber!
Man hat sich der Signalfarbe Orange verschrieben und wiederkehrenden Elementen (rahmenrund) und der Katalog (700 Seiten!) gibt für
viele Abende Lesestoff, auch wenn die Texte recht nüchtern sind.
(Leute wie ich lesen den von vorne bis hinten durch...)
Ein eigenes Separat-Magazin sorgt für das richtige Image,
also dafür, dass man über Globetrotter das denkt, was Globetrotter möchte, dass man über Globetrotter denken soll.
Der Katalog ist okay, ein Designstück ist er nicht,
aber optisch einigermaßen aufgeräumt.
Ich kaufe ja lieber vor Ort, aber ich muß gestehen,
ich habe bei denen schon bestellt. Nämlich diese Reklame-Ortlieb-Taschen. Und dieser ganze Bestellvorgang: Das handhaben die schon professionell.
Ich war ganz beeindruckt.
Sport-Scheck
Was für eine Enttäuschung!
Ich hab an den noch Erinnerungen von früher. Mein Gott, was haben die aus diesem Katalog gemacht?
Schaut aus wie ein Neggermann/Quäle/Oddo-Verschnitt nach dem Motto: Nenne mir die maximalmögliche Zahl von Artikeln,
die wir auf eine Seite pappen können!
Jetzt ein Katalog für Sport-Mode, aber nichts für Sportler.
Kein Stil, keine Identität, kein Charakter.
Waren, bunt hingeklatscht. Vergessen.
Gehört Otto.
Sport Schuster
Was für eine Überraschung!
Die haben sich echt Mühe gegeben und Grips investiert!
Weißer Hintergrund, farblich korrespondierender Balken zur Binnendifferenzierung und ein aufgeräumtes, ja reduziertes,
überschaubares Angebot, weil den jeweiligen Einsatzbereichen zugeordnet und die Produkte haben einigermaßen Raum, sich zu entfalten.
Weitgehende Enthaltung von allerlei grafischer Spielereien. Gut.
Zeigt für mich den Katalog-Trend der Zukunft:
Weg vom Massenangebot, 200 bunte Hemden von 20 Herstellern auf 20 Seiten, hin zu kleiner Qualitätsauswahl:
Drei Hemden für Trekker, drei Hemden für Kletterer, drei Hemden für Hochtouren. Fertig.
Der Händler ist also nicht mehr Händler aller vier Jahreszeiten,
sondern trennt das Wesentliche vom Unwesentlichen, also nicht mehr die Fülle des Angebots ist erste Maxime,
sondern Beschränkung auf das wirklich Taugliche.
Der Händler als Nachhaltigkeits-Berater.
Mal sehen, ob das funktioniert.
Da wird Globetrotter ins Schwitzen kommen.
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