Wildcampen

[Buschtrommler]

Hallo allerseits!
Ich weiss, das Thema ist schon oft angesprochen worden, aber vielleicht hat trotzdem noch jemand Lust zu antworten... Dass in Skandinavien wildcampen erlaubt ist, ist ja bekannt. Wie ist es aber in anderen Laendern Europas? Gibt es da vielleicht noch ein nettes Land in z.B. Osteuropa, wo das erlaubt oder zumindest problemlos ist?

[Individualist]

Wie wärs mit Russland?


1000ende von Kilometern und kein Schwein das einem hilft...

[Becks]

http://forum.saloon12yrd.de/viewtopic.php/t.712/

da steht schon einiges. Falls jemand Änderungen / Neuigkeiten hat oder Fehler entdeckt - her mit den Infos.

Alex

[Christian]

Ja im tiefen Russland kümmerts bestimmt kein Schwein wenn du da pennst und wenn es einen stört ist das mit ein paar Dollarn gegessen...
Ansonsten kann man wohl auf Korsika und Sardinien gut wildcampen und auch in Abruzzen

[gi]

Ich hätte was für Irland:
Seit 2002 in die Praxis umgesetzt wird die Housing (Miscellaneous Provisions) Act 2002, die "trespassing" (vor allem das auch nur zeitweise Einrichten einer Unterkunft) als kriminelle Handlung definiert.

Das bedeutet auch, dass die Polizei das Recht hat, die Habseligkeiten der "trespasser" sofort zu beschlagnahmen (vor allem Caravans u.s.w.). Die Strafe ist bis zu einem Monat Haft oder bis zu € 3.800 Strafe.

In der Praxis zielt dieses Gesetz eher auf Traveller denn auf Touristen - in diesem Zusammenhang wurde jedoch schon massiv das Wort "Rassismus" ins Spiel gebracht. Gerade um sich gegen diesen Vorwurf zu schuetzen, koennte die derzeit arg gebeutelte Garda (Kosaken-aehnliche Demo-Einsaetze, Korruption, Beihilfe zum Mord, Kinderpornografie ...) zukuenftig auch die Touristen ins Visier nehmen.

Deshalb ein Tip: Vom "wild campen" moeglichst absehen, dementsprechende Schilder an Parkplaetzen etc. beachten ("No Overnight Parking") und immer den Besitzer um Erlaubnis fragen - bei oeffentlichem Grund und Boden nahezu unmoeglich!
(Quelle: www.irlandforum.de)

[Becks]

Auf Korsika aufpassen, speziell an den typischen Wanderwegen wie GR20. Da nicht jeder Lust hat Geld zu latzen nur weil er wo n Zelt aufschlagen will und die Hütten schon auf die Dauer ins Geld gehen war es Mode überall zu campen wo es ging.

Mittlerweile werden an den Hütten Übernachtungsbelege verteilt. Wer unterwegs von den hiesigen Parkwächtern und Bergrettern angetroffen wird muss u.U. dieses als Beleg vorzeigen dass man nicht irgendwo in der Pampa gepennt hat. Das Ganze Gebiet steht unter Naturschutz und fehlt daher das Ticket wird es teuer.

Alex

[Buschtrommler]

Russland hoert sich zwar gut an, aber da ich kein russisch kann und es da manchmal etwas kriminell zugeht ist es vielleicht keine so gute Idee, oder? Mich wuerde Russland zwar schon interessieren, aber es wird einem meistens davon abgeraten... Hat hier jemand schon Erfahrungen in Russland gemacht?
Andere Frage: Da ich ja normalerweise im Schwarzwald mein dasein friste, habe ich schon in normalen kleinen Waldhuetten uebernachtet. Da ich noch nie erwischt wurde weiss ich nicht, ob das ueberhaupt erlaubt ist... :wink: Weiss da jemand Bescheid?
@Becks: Hab die FAQs schon gelesen, trotzdem Danke.
P.s. In Sardinien ist wildcampen vermutlich nicht erlaubt, aber es stoehrt keinen wenn man es tut, oder?

[Shirkan]

hmm,

also ich hab auch an vielen Stellen gelesen, dass es auf Sardinien verboten ist zu biwakieren, und es steht auch an einigen Stränden wenn ich mich recht entsinne,

wir sind dort aber nur einmal erwischt wurden, wie wir im Niemandsland unter einer Brücke genächtigt haben! Die Policia kam an und wollte uns vertreiben, wir konnten ihnen aber glaubhaft machen, dass wir anständig sind und unseren Müll wieder mitnehmen (Müll lag da zu Hauf rum)

also ich würd vorallem in der Hauptsaison auf Sardinien aufpassen wo ich mich hinlege, wenig Licht anmachen und spät nen Lagerplatz suchen

mfg
Sebastian

[Becks]

Keine Ahnung ob im Schwarzwald es erlaubt ist in den Schutzhütten zu pennen. Meiner Meinung nach bedeutet Schutzhütte wirklich Notunterkunft bzw. auch Nachtlager.
Allerdings kann ich mich da nicht - wie in den Bergen - rausreden dass ich das Etappenziel nicht erreicht habe und gezwungen war dort zu schlafen. Dazu ist das Verkehrsnetz und die Besiedlung zu dicht.
Hat uns aber auch nicht gestört, wir haben auch schon eine Nacht in solch einer Hütte gepennt. War schlichtweg angenehmer als bei Tauwetter und 10 cm nassem Schnee ein Zelt aufzubauen.

Alex

[ghost0815]

Schweden

In Schweden gibts das "Allemannsrätten", oder Jedermannsrecht.
D.h. dass man, solange man niemanden behindert, zelten kann wo man will, außer in umzäunten Gebieten, Naturschutzgebieten oder im Garten vor fremden Häusern.

[Buschtrommler]

Moin...

@ghost: schon klar, dass es in skandinavien geht...

sagt mal, weiss jemand, wie es im baltikum aussieht? soll ne recht gute sicherheitslage haben, aber von wildcampen liest man mal wieder nichts... war mal in estland, allerdings normal in herbergen... es ist da oben so schoen billig, dass es fuer arme outdoorer doch recht interessant wird... :wink:

[Buschtrommler]

Ich habe gerade in einem Bericht gelesen, dass wildcampen in Schottland erlaubt ist. Stimmt des??? Waere cool... 8)

[Christian J.]

Ja, stimmt!
Man sollte sich halt an die "üblichen regeln" halten (Weit genug von Siedlungen, Müll mitnehmen,...)

[AskeT]

Wild Campen?

Wie campt man den "zivilisiert"? Auf Campingplätzen mit Autohupen, Radiogeplärr und Anstehen zum Waschen?

Wenn das zivilisiertes Campen ist, bin ich gern ein Wilder...

Ich empfehle für freies Übernachten gern einige Regionen Tirols. Zum Beispiel die Hochregionen der Lechtaler Alpen. Vorausgesetzt, man verhält sich auch beim freien Übernachten umweltgerecht und vernünftig, gibts dort keine Probleme.

Wir sind wochenlang im Frühsommer (Ende Mai/Anfang Juni) dort herumgezogen und haben immer "wild" gelagert. Wir haben allerdings auch kaum Menschen zu Gesicht bekommen. Die Hütten waren noch dicht, die letzten Skiläufer verschwunden und für die Masse der Bergwanderer war noch zu viel Schnee drin. Das Ergebnis war köstliche Ruhe, schöne Freilager in fast unberührter Natur. Man konnte es fast nicht glauben, das so etwas im dichtbesiedelten Österreich möglich ist...


Weiterhin findet man schöne Regionen für das Freilager immer dort, wo der Zugang für "Normalsterbliche" eingegrenzt ist. Zum Beispiel kenne ich ein Gebiet fast vor meiner Haustür. Das Gelände ist versumpft, daher kommt man NUR mit einem Kajak/Kanu hin. Und Voila: keine Probleme beim Freilager. Höchstens, das mal ein anderer Paddler vorbei kommt. Und der meckert meistens nicht...

WO das ist, behalte ich aber für mich.

Ich wolte damit aufzeigen, das durchaus Möglichkeiten zum "wilden" campen bestehen. Man muß nur eine Auge für die Gegend haben. Ach ja: Wenn man doch mal vom Förster oder Umweltschützern aufgestöbert wird: Ein kurzes Gespräch wirkt meist Wunder. Insbesondere, wenn man selber Umweltfreund ist. So haben wir des öfteren mit Försten und Umweltschützern gemütlich plauschend Kaffee getrunken. Owohl sie gekommen waren, uns zu "verjagen"...

Ein Tip: Wenn Eure Sachen und Klamotten in Naturfarben sind, ist Eure Glaubwürdigkeit als Naturfreund höher. Man verschreckt die Tierwelt nicht so sehr, wird gesagt. Aber Finger weg von zu viel Flecktarn und Armyzeugs. Das sieht immer zu sehr nach "Rambo" und Wehrsport aus...


AskeT

[Corton]

Ein Redakteur der "Outdoor" hat sich des Themas angenommen und zu meinem Erstaunen mal einen wirklich vernünftigen und informativen Artikel geschrieben:

http://www.outdoor-magazin.com/sixcm...l.php?id=38710

Die für uns wichtigste Passage (es geht in diesem Fall um Ö): "In den meisten Gesetzen und Verordnungen wird Biwakieren als das »Kampieren außerhalb von Campingplätzen während eines kurzen, durch den Anlass gebotenen Zeitraumes im hochalpinen Gelände« verstanden. Das »Kampieren« wiederum ist laut Tiroler Campinggesetz das »Nächtigen von Personen in mobilen Unterkünften, wie Zelten, Wohnwägen, Kraftfahrzeugen, Wohnmobilen, Mobilheimen und dergleichen im Rahmen des Tourismus«. Das hochalpine Biwakieren ist in den meisten Fällen vom Verbot des Kampierens ausgenommen" *freu*

Stellt sich nur noch die Frage, was "hochalpin" ist. Ich schätz mal > 2.000m...

Corton

[Becks]

*g* Frag dazu lieber nicht mirch

Alex

[boehm22]

Hi,
in der Verordung des "Nationalspark Berchdesgadener Land" steht sinngemäß, daß das Biwakieren von Bergsteigern für das Erreichen von Gipfeln erlaubt ist.
Das bedeutet dann für mich azyklisch zu wandern, abends nach einem "Gipfel" in der Mitte zwischen zwei Unterkunftshäusern zu sein, dann müßte das nach meinem Denken in Ordung sein.

[Flachlandtiroler]

Hallo Rosi,

ehrlich gesagt glaube ich kaum, daß Dir das ein deutscher NP-Ranger auf der Königssee-Umrundung abnehmen wird. In der Ostwand sieht die Sache schon besser aus

Gruß, Martin

[boehm22]

ehrlich gesagt glaube ich kaum, daß Dir das ein deutscher NP-Ranger auf der Königssee-Umrundung abnehmen wird. In der Ostwand sieht die Sache schon besser aus

Hi Martin,

dann bin ich wohl mächtig vom Weg zur Ostwand abgekommen

[Flachlandtiroler]

dann bin ich wohl mächtig vom Weg zur Ostwand abgekommen

"Ah geh', aon Seil hättns' aber scho mitnehme solle..."