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Land: Norwegen
Reisezeit: Wintertour
Wie bereits erwähnt, war ich über die Osterfeiertage für 6 Tage in bzw. auf der Hardangervidda wandern. Von Oslo ging es mit der Bahn nach Finse. Trotz der mäßigen Wettervorhersage war der Zug brechend voll, traditionell sind halt auch viele Norweger über Ostern in den Bergen unterwegs.
Einen Großteil der Fahrt klatschten Regentropfen gegen die Zugfenster und ließen das Sammelsurium an Ski in den Gepäckfächern fast ein wenig lächerlich erscheinen. Nach ein paar Tunneln, durch die der Zug das Hochplateau erklimmt, bricht dann aber doch der Winter ein und meterhohe Schneewälle säumen die Gleise. Am frühen Nachmittag erreichen wir Finse, den Ausgangspunkt unserer Rundtour.
Wir schnallen die Ski an und laufen zur Hütte um noch Brennstoff für den Kocher zu kaufen und unsere Kleidung auf Winter umzustellen. Wie immer dauert es dann länger als geplant, bis man los kommt. Wir schultern die Rucksäcke, die mit Zeltausrüstung und Verpflegung je ca. 25 kg wiegen und machen uns auf dem Weg. In 5-6 Tagen werden wir wieder hier sein, in der Zwischenzeit wollen wir den Gletscher Hardangerjøkulen umrunden.
Anfangs ist es nur leicht diesig, aber schnell wird die Sicht schlechter. Nach einer halben Stunde kann man von den umliegenden Bergen nur noch Konturen erahnen, eine Orientierung ist fast unmöglich.
Mit Kompass und Karte laufen wir trotzdem weiter, als dann aber auch noch ein Sturm aufkommt, der einem fast die Karte aus den Händen reißt und die Sicht auf wenige Meter beschränkt, beschließen wir das Zelt aufzubauen. Es ist unmöglich zu erkennen, wo es nach unten und wo nach oben geht und wir hoffen einfach, dass das Zelt nicht zu schief steht und wir halbwegs vernünftig schlafen. Zum Schutz vor den Böen und dem umher schwirrenden Schnee dichten wir das Zelt mit Schneeblöcken ab.
Am nächsten Morgen ist es erstaunlich still, nachdem die ganze Nacht der Wind am Zelt gerüttelt hat. Ein Blick aus dem Zelteingang bestätigt die Hoffnung: Wir können wieder sehen...
Für einen kurzen Moment zeigt sich sogar ein Stück blauer Himmel, der aber leider schnell wieder verschwunden ist
Wir beeilen uns zwar mit dem morgendlichem Kochen, aber als alle Thermosflaschen voll sind, sind wir wieder komplett vom Weiß umhüllt. Langsam tasten wir uns voran, Abfahrten erkennt man kaum, man wird nur plötzlich schneller...
Ganz selten bahnt sich mal ein bischen Licht den Weg durch die Wolken und hüllt die Landschaft in ein merkwürdiges Licht
Heute werden wir das Zelt eingepackt lassen und in einer Hütte übernachten, aber der schwierigste Teil liegt noch vor uns. Nicht umsonst ist hier im Winter nichts los, alle Wege zur Hütte führen über steile Abfahrten. Der schwierigste Teil liegt also noch vor uns, aber zum Glück ist das Wetter auf unserer Seite und als es wirklich wichtig wird, lichten sich die Wolken etwas.
So kommen wir ohne größere Probleme zur Hütte, die eine traumhafte Aussicht bietet...
Von hier geht es morgen steil bergauf auf die Hochebene. Aber erstmal können wir die Annehmlichkeiten einer festen Behausung genießen und die nassen Klamotten und Schlafsäcke trocknen.
Viel später als geplant brechen wir dann am nächsten Morgen auf. Obwohl wir keine Steigfelle für die Ski dabei haben, kommen wir gut voran und so erreichen wir schnell die Hochebene. Nach den letzten beiden Tagen meint es das Wetter heute gut mit uns und immer wieder bricht die Sonne hervor.
Wie lange Finger schneiden sich die Fjorde in die Landschaft und bieten immer wieder fantastische Einblicke, während hier noch Winter herrscht, ist 1200 m unter uns bereits der Sommer ausgebrochen.
Bei fast blauem Himmel können wir dann abends das Zelt aufbauen. Kaum haben wir allerdings alles ausgepackt fegen plötzlich Sturmböen den Berg hinab, während der blaue Himmel weiterhin schöne Welt vorgaukelt. Wir sichern das Zelt schnell mit einem Ski bevor es sich verabschiedet und kommen nicht umhin eine weitere Schneemauer zu bauen.
Beim Kochen dann der Schock... Die Druckpumpe von unserem Benzinkocher hat den Geist aufgegeben und die Ersatzpumpe sieht auch nicht besser aus. Zum Glück schaffen wir es aus dem beiden defekten eine heile Pumpe zu bauen und so geht die Sache noch halbwegs glimpflich aus. Ohne Wasser und Essen und ca. 50 km zur nächsten Zivilisation hätten wir noch einiges vor uns gehabt! Mein Vertrauen in MSR ist jedoch nachhaltig erschüttert!
Am nächsten Tag wird das Gelände dann flacher, was die Orientierung nicht unbedingt erleichtert.
Außerdem war das Wetter gestern wohl etwas zu gut, bzw. zu warm, der Schnee ist von einer dicken Eiskruste überzogen, die jeden Anstieg zur Qual macht. Zum Glück ist die Sicht gut und wir kommen dennoch recht schnell voran. Früherr als erwartet stoßen wir dann auf die ersten markierten Strecken im Ostteil der Vidda, gut ¾ der Strecke haben wir geschafft. Da die Streckenfindung ab jetzt wesentlich weniger Zeit in Anspruch nimmt, machen wir früh im Windschatten eines großen Findlings Rast und genießen die, für den Winter, recht angenehmen Temperaturen. Wir werden uns noch wünschen wir hätten es etwas kälter gehabt...!
Als ich am nächsten Morgen aufwache, trommelt es heftig auf der straff gespannten Zeltplane. Schnee ist das nicht und ein Blick aus dem Eingang bringt Gewissheit: Es regnet! Der Super-GAU ist eingetreten und wir werfen frustriert den Kocher an um zu Frühstücken. Da keiner von uns Beiden Lust darauf hat im Regen durch den Schnee zu wandern, ziehen wir das Essen absichtlich in die Länge – mit Erfolg: Nach einer Weile geht der Regen wieder in leichten Schneefall über. Schnell packen wir alles ein und machen uns auf zur letzten Etappe, die uns zurück nach Finse führt. Dank der Markierungen kommen wir enorm schnell vorwärts und erreichen nach 3 Stunden und ca. 18 km die DNT-Hütte in Finse.
Da den Norwegern das Wetter anscheinend auch nicht sonderlich zusagt, bekommen wir ohne Probleme noch 2 Schläfplätze und, was noch viel wichtiger ist, eine Dusche! Abends wühlen wir uns dann durch eine Sammlung von National Geographic-Heften, finden einen CC-30°-Eintrag im Gästebuch und schauen etwas frustriert aus dem Fenster: Draußen geht gerade das erste Mal die Sonne fotogen unter.
Am nächsten Morgen haben wir strahlend blauen Himmel – und keine Batterien für die Kamera mehr, die bei den feucht-kalten Verhältnissen mehr Strom verbraucht hat, als angenommen. Wir nutzen das Wetter trotzdem aus und steigen noch auf den Gletscher, bevor wir dann, Telemarkschwünge übend, wieder zur Hütte abfahren und abends dann in den Zug zurück nach Oslo steigen.
Reisezeit: Wintertour
Wie bereits erwähnt, war ich über die Osterfeiertage für 6 Tage in bzw. auf der Hardangervidda wandern. Von Oslo ging es mit der Bahn nach Finse. Trotz der mäßigen Wettervorhersage war der Zug brechend voll, traditionell sind halt auch viele Norweger über Ostern in den Bergen unterwegs.
Einen Großteil der Fahrt klatschten Regentropfen gegen die Zugfenster und ließen das Sammelsurium an Ski in den Gepäckfächern fast ein wenig lächerlich erscheinen. Nach ein paar Tunneln, durch die der Zug das Hochplateau erklimmt, bricht dann aber doch der Winter ein und meterhohe Schneewälle säumen die Gleise. Am frühen Nachmittag erreichen wir Finse, den Ausgangspunkt unserer Rundtour.
Wir schnallen die Ski an und laufen zur Hütte um noch Brennstoff für den Kocher zu kaufen und unsere Kleidung auf Winter umzustellen. Wie immer dauert es dann länger als geplant, bis man los kommt. Wir schultern die Rucksäcke, die mit Zeltausrüstung und Verpflegung je ca. 25 kg wiegen und machen uns auf dem Weg. In 5-6 Tagen werden wir wieder hier sein, in der Zwischenzeit wollen wir den Gletscher Hardangerjøkulen umrunden.
Anfangs ist es nur leicht diesig, aber schnell wird die Sicht schlechter. Nach einer halben Stunde kann man von den umliegenden Bergen nur noch Konturen erahnen, eine Orientierung ist fast unmöglich.
Mit Kompass und Karte laufen wir trotzdem weiter, als dann aber auch noch ein Sturm aufkommt, der einem fast die Karte aus den Händen reißt und die Sicht auf wenige Meter beschränkt, beschließen wir das Zelt aufzubauen. Es ist unmöglich zu erkennen, wo es nach unten und wo nach oben geht und wir hoffen einfach, dass das Zelt nicht zu schief steht und wir halbwegs vernünftig schlafen. Zum Schutz vor den Böen und dem umher schwirrenden Schnee dichten wir das Zelt mit Schneeblöcken ab.
Am nächsten Morgen ist es erstaunlich still, nachdem die ganze Nacht der Wind am Zelt gerüttelt hat. Ein Blick aus dem Zelteingang bestätigt die Hoffnung: Wir können wieder sehen...
Für einen kurzen Moment zeigt sich sogar ein Stück blauer Himmel, der aber leider schnell wieder verschwunden ist
Wir beeilen uns zwar mit dem morgendlichem Kochen, aber als alle Thermosflaschen voll sind, sind wir wieder komplett vom Weiß umhüllt. Langsam tasten wir uns voran, Abfahrten erkennt man kaum, man wird nur plötzlich schneller...
Ganz selten bahnt sich mal ein bischen Licht den Weg durch die Wolken und hüllt die Landschaft in ein merkwürdiges Licht
Heute werden wir das Zelt eingepackt lassen und in einer Hütte übernachten, aber der schwierigste Teil liegt noch vor uns. Nicht umsonst ist hier im Winter nichts los, alle Wege zur Hütte führen über steile Abfahrten. Der schwierigste Teil liegt also noch vor uns, aber zum Glück ist das Wetter auf unserer Seite und als es wirklich wichtig wird, lichten sich die Wolken etwas.
So kommen wir ohne größere Probleme zur Hütte, die eine traumhafte Aussicht bietet...
Von hier geht es morgen steil bergauf auf die Hochebene. Aber erstmal können wir die Annehmlichkeiten einer festen Behausung genießen und die nassen Klamotten und Schlafsäcke trocknen.
Viel später als geplant brechen wir dann am nächsten Morgen auf. Obwohl wir keine Steigfelle für die Ski dabei haben, kommen wir gut voran und so erreichen wir schnell die Hochebene. Nach den letzten beiden Tagen meint es das Wetter heute gut mit uns und immer wieder bricht die Sonne hervor.
Wie lange Finger schneiden sich die Fjorde in die Landschaft und bieten immer wieder fantastische Einblicke, während hier noch Winter herrscht, ist 1200 m unter uns bereits der Sommer ausgebrochen.
Bei fast blauem Himmel können wir dann abends das Zelt aufbauen. Kaum haben wir allerdings alles ausgepackt fegen plötzlich Sturmböen den Berg hinab, während der blaue Himmel weiterhin schöne Welt vorgaukelt. Wir sichern das Zelt schnell mit einem Ski bevor es sich verabschiedet und kommen nicht umhin eine weitere Schneemauer zu bauen.
Beim Kochen dann der Schock... Die Druckpumpe von unserem Benzinkocher hat den Geist aufgegeben und die Ersatzpumpe sieht auch nicht besser aus. Zum Glück schaffen wir es aus dem beiden defekten eine heile Pumpe zu bauen und so geht die Sache noch halbwegs glimpflich aus. Ohne Wasser und Essen und ca. 50 km zur nächsten Zivilisation hätten wir noch einiges vor uns gehabt! Mein Vertrauen in MSR ist jedoch nachhaltig erschüttert!
Am nächsten Tag wird das Gelände dann flacher, was die Orientierung nicht unbedingt erleichtert.
Außerdem war das Wetter gestern wohl etwas zu gut, bzw. zu warm, der Schnee ist von einer dicken Eiskruste überzogen, die jeden Anstieg zur Qual macht. Zum Glück ist die Sicht gut und wir kommen dennoch recht schnell voran. Früherr als erwartet stoßen wir dann auf die ersten markierten Strecken im Ostteil der Vidda, gut ¾ der Strecke haben wir geschafft. Da die Streckenfindung ab jetzt wesentlich weniger Zeit in Anspruch nimmt, machen wir früh im Windschatten eines großen Findlings Rast und genießen die, für den Winter, recht angenehmen Temperaturen. Wir werden uns noch wünschen wir hätten es etwas kälter gehabt...!
Als ich am nächsten Morgen aufwache, trommelt es heftig auf der straff gespannten Zeltplane. Schnee ist das nicht und ein Blick aus dem Eingang bringt Gewissheit: Es regnet! Der Super-GAU ist eingetreten und wir werfen frustriert den Kocher an um zu Frühstücken. Da keiner von uns Beiden Lust darauf hat im Regen durch den Schnee zu wandern, ziehen wir das Essen absichtlich in die Länge – mit Erfolg: Nach einer Weile geht der Regen wieder in leichten Schneefall über. Schnell packen wir alles ein und machen uns auf zur letzten Etappe, die uns zurück nach Finse führt. Dank der Markierungen kommen wir enorm schnell vorwärts und erreichen nach 3 Stunden und ca. 18 km die DNT-Hütte in Finse.
Da den Norwegern das Wetter anscheinend auch nicht sonderlich zusagt, bekommen wir ohne Probleme noch 2 Schläfplätze und, was noch viel wichtiger ist, eine Dusche! Abends wühlen wir uns dann durch eine Sammlung von National Geographic-Heften, finden einen CC-30°-Eintrag im Gästebuch und schauen etwas frustriert aus dem Fenster: Draußen geht gerade das erste Mal die Sonne fotogen unter.
Am nächsten Morgen haben wir strahlend blauen Himmel – und keine Batterien für die Kamera mehr, die bei den feucht-kalten Verhältnissen mehr Strom verbraucht hat, als angenommen. Wir nutzen das Wetter trotzdem aus und steigen noch auf den Gletscher, bevor wir dann, Telemarkschwünge übend, wieder zur Hütte abfahren und abends dann in den Zug zurück nach Oslo steigen.
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