Outdoorküche bei Minustemperaturen - Viele Fragen

[globerider]

Hallo liebe Reisefans,

ich plane in der nächsten Woche eine Campingtour nach Spitzbergen. Die Temperaturen liegen dort aktuell zwischen -15 Grad und -30 Grad. Dazu habe ich dringend einige Fragen:

1. Ich habe gehört Gas wird bei diesen Temperaturen nur flüssig bleiben und fällt somit als Brennstoff für meinen Kocher aus. Ist gereinigtes Benzin hier der effektivste Brennstoff?

2. Was kann ich machen um das Erfrieren meiner gekauften Speisen und Platzen & Einfrieren der Getränkeflschen zu verhindern? Hilft es, alle Dinge in mehrere Jacken einzupacken oder gibt es eine spezielle Isoliertasche, die nach dem Kauf wenigstens einige Plusgrade wie im Kühlschrank halten kann?

Vielen Dank für die Antworten!

Alex

[marcus]

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als erstes müßtest du mal erklären, was du unter "campingtour" verstehst....

[November]

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Ich habe auch so das Gefühl, daß du ein blaues Wunder erlebst, wenn du jetzt anfängst, solche Fragen zu klären.

Zu Kochersystemen im Winter gibt es hier verschiedene Erfahrungen.

Als Getränkeflasche wirst du nur eine gute Thermosflasche dabei haben. Falls du dein Trinkwasser nicht aus dem Ort bekommst, wirst du Schnee schmelzen müssen.
Aber wie Marcus schon sagt: was verstehst du unter Campingurlaub bzw. was willst du dort machen?

[Sarekmaniac]

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Wo willst Du denn campen? Auf Spitzbergen gibt es nur zwei Campingplätze, einen in Longyearbyen gegenüber dem Flughafenterminal und einen am Ortsrand von Ny Alesund. Beide im Winter geschlossen, d.h. keine Dusche, Toilette, Wasserversorgung. Auf dem abgelegenen Platz in Ny Alesund ist außerdem eine Eisbärensicherung notwendig, d.h. elektrischer Alarmzaun rings ums Zelt, Repetiergewehr und Signalpistole. Ich hffe, Du hast das alles im Gepäck.

[marcus]

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OT:

[...] Auf dem abgelegenen Platz in Ny Alesund ist außerdem eine Eisbärensicherung notwendig, d.h. elektrischer Alarmzaun rings ums Zelt, Repetiergewehr und Signalpistole. Ich hffe, Du hast das alles im Gepäck.

na ja, dagegen is finnland ja hamlos. wir hatten nur einen schnarchenden eisbären dabei: ewald

un der hat uns auch schon ohne flinte ganz auf trapp gehalten....nachts

[Sarekmaniac]

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un der hat uns auch schon ohne flinte ganz auf trapp gehalten....nachts

OT: Isser heimlich an die Vorräte? Ich habe hier eine Bauanleitung für eine eisbärenabschreckende Signalpistolenselbstschussanlage, in der eine geöffnete Dosen Kidneybohnen als Köder fungiert. Klappt natürlich nur, wenn Ewald Kidneybohnen mag.

Der Sysselmann auf Svalbard behält es sich übrigens vor, auch in der permitfreien Area 10, Individualtouristen aus dem Verkehr zu ziehen, wenn sie ganz offensichtlich unzureichend ausgerüstet sind.

[Moltebaer]

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Die Brennstofffrage wird hier diskutiert. Petroleum hat den höchsten Heizwert, rußt allerdings etwas. Benzin (unverbleit, möglichst geringer Oktananteil) ist dem Petroleum vom Heizwert her fast ebenbürtig und funktioniert auch im Winter einwandfrei, vorrausgesetzt der Kocher selber zickt nicht rum.

Als Trinkgefäße bitte dringend Thermoskannen verwenden. Hatte mal eine kleine Sigg-Flasche mit Thermohülle dabei, über den Tag bleibt der Inhalt zwar flüssig aber nicht heiß. Sobald die Flasche leer war hat die Restfeuchte im Gewinde selbiges bombenfest zugefroren, nix mehr möglich außer auftauen...
Das Futter friert halt ein, ist aber ne super Konservierungsmethode auch für verderbliche Sachen (Butter, Fisch, ... kann man wochenlang in der Pulka mitschleifen, geht im Sommer nicht), im Topf wird es ja heiß gemacht, alles unproblematisch.
So eine Wärmehülle für frische Lebensmittel klingt sehr luxuriös... geht bestimmt, muß halt mit nem Taschenofen/Flasche heißes Wasser auf Temp. gehalten werden. Prinzipiell geht das, ob es praktikabel ist müßte mal jemand ausprobieren, Ergebnisse bitte hier posten

[globerider]

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Hallo nochmal, um einige Fragen zu klären.

1. Es geht auf Spitzbergen Camping neben Flughafen.
2. Dass dieser geschlossen ist, ist bewusst.
3. Kontakt zum Inhaber bereits hergestellt - für Schlüssel im Notfall :-)
4. Gesamte Sicherheitsausrüstung ist vorhanden (Repetiergewehr, Munition, Sicherungsdraht, Blitz & Knallgranaten, Signalpistole, Schneeschaufel, Thermofolie)
5. Arktistaugliche Bekleidung und Ausrüstung
6. Gereinigtes Benzin

Also sind Thermosflaschen die beste Lösung um Getränke nicht einfrieren zu lassen. Wie sieht es mit Speisen und Obst+Gemüse aus?

Danke euch

[ich]

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Wie sieht es mit Speisen und Obst+Gemüse aus?

Leg einen Apfel und ne Paprika in den Froster und tau sie nach 12h wieder auf, dann weißt du, wies damit aussieht...

[Moltebaer]

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globerider hat seine Tour bereits hier ein wenig charakterisiert

[ich]

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globerider hat seine Tour bereits hier ein wenig charakterisiert

Da steht aber nur was von -15°

[Buck Mod.93]

AW: Outdoorküche bei Minustemperaturen - Viele Fragen

So mal mein bescheidener Beitrag zu dem Thema.Hab bis jetzt zwar nur -15 Grad erlebt aber vielleicht hilft es dir.


Beim Kocher würde ich dir auf jeden Fall zu Benzin raten.Ich habe bei den Temps mit meinem Whisperlite keine Probleme gehabt.
Gaskartuschen kann man imo bei den Temperaturen vergessen.Es sei denn du trägst sowas gerne unter der Jacke oder im Schlafsack
Spiritus würde auch gehen ist aber ähnlich umständlich.Ich war bei -15 Grad mit jemandem unterwegs der mit Spiritus gekocht hat und es funktionierte.Jedoch musst du da ähnlich wie beim Gas Wärme an das Zeug bringen da es sich unter 0 immer schelchter entzünden lässt.Ich habe dafür eine Caps(Capri Sonne)Packung mit einem Stück Perlonschnur damit ich es umhängen kann.Oder du heizt mit einem Stück Alufolie und einem Schuss Spiritus den Kocher vor,die Sache ist aber umständlich und nicht ganz ungefährlich.Wenn du Campen gehst und dein Kochsystem nicht den ganzen Tag mit dir rumtragen musst ist ein Benziner auf jeden Fall die beste Wahl.Und ja theoretisch ist Benzin der effektivste Brennstoff,jedoch erkauft man damit auch den Nachteil einen schweren Kocher tragen zu müssen.Frisches Obst kannst du bei dem Wetter imo knicken.Hast ja sicher schon einmal Äpfel gegessen die den ersten Frost hinter sich hatten.Ich finde den Cidregeschmack nicht so prickelndNimm am besten Dörrobst.Das ist leichter und schmeckt unter diesen Umständen auch besser.

[marcus]

AW: Outdoorküche bei Minustemperaturen - Viele Fragen

@globerider:

mir kommt folgende frage:

wieviel outdoor-erfahrung hast du bereits? was ahst du bisher gemacht?

ausrüstungstechnisch erscheinst du mir ja vorbereitet, aber deine fragen über bestimmte basics schocken mich etwas....

[Stephan Kiste]

AW: Outdoorküche bei Minustemperaturen - Viele Fragen

Was gibt es denn so spannendes auf dem Camping neben dem Flughafen?
Stell ich mir erstmal nicht so toll vor?!
Ansonsten ausprobieren, 4-6 Tage sind auch nicht so vorberietet auszuhalten
:-)

[JonasB]

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ich würde sagen weniger als -15 sind nicht zu erwarten -> klick

Es klingt mir aber auch so als würde jemand mit keiner Wintererfahrung mal was ausprobieren wollen. Aber das es dafür direkt Spitzbergen sein muss....

[Detlef]

AW: Outdoorküche bei Minustemperaturen - Viele Fragen

ich würde sagen weniger als -15 sind nicht zu erwarten -> klick............

Die liegen in der letzten Zeit aber leider sehr häufig ganz gewaltig daneben. Haben sich bei uns teilweise locker um 20 Grad in der Vorhersage vertan (Vorhersage um -4 bis -7, dann aber tatsächlich fast -30).

[Sarekmaniac]

AW: Outdoorküche bei Minustemperaturen - Viele Fragen

Die liegen in der letzten Zeit aber leider sehr häufig ganz gewaltig daneben. Haben sich bei uns teilweise locker um 20 Grad in der Vorhersage vertan (Vorhersage um -4 bis -7, dann aber tatsächlich fast -30).

Wenn man in der Wintersaison auf Spitzbergen unterwegs ist, muss man für Temperaturen bis -30 Grad gerüstet sein, plus eine Temperaturreserve wegen fehlender Trocknungsmöglichkeiten. Wenn man allerdings in Longyearbyen neben dem Flughafenterminal zeltet, ist es IMO fast völlig egal, was man für Ausrüstung hat und wie kalt es wird.

[Moltebaer]

AW: Outdoorküche bei Minustemperaturen - Viele Fragen


Post als Moderator

Ok, genug Mätzchen in diesem Thread, bitte ernsthaft bleiben

Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der

@globerider:
Falls du noch Fragen zum Brennstoff hast, bitte drüben im 'optimaler Winterkocher'-Thread.
Und bei den Lebensmitteln würde es uns hier im Thread interessieren, welche Dinge das denn genau sind, ob das Einfrieren/Auftauen für diese wirklich ein Problem wäre und ob es Gründe gegen gefriergetrocknete bzw. einfach durch Umgebungstemp. gefrorene Nahrung spräche.

[marcus]

AW: Outdoorküche bei Minustemperaturen - Viele Fragen

Post als Moderator

Ok, genug Mätzchen in diesem Thread, bitte ernsthaft bleiben

Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden.  Dein Team der

@globerider:
Falls du noch Fragen zum Brennstoff hast, bitte drüben im 'optimaler Winterkocher'-Thread.
Und bei den Lebensmitteln würde es uns hier im Thread interessieren, welche Dinge das denn genau sind, ob das Einfrieren/Auftauen für diese wirklich ein Problem wäre und ob es Gründe gegen gefriergetrocknete bzw. einfach durch Umgebungstemp. gefrorene Nahrung spräche.

meine frage an globerider war ernst gemeint. alt genug muß er ja wohl sein, wenn irgendwer ihn mit ner flinte losziehen läßt....

[Becks]

AW: Outdoorküche bei Minustemperaturen - Viele Fragen

Kinder Kinder,
die Fragen bezogen sich nicht auf Sinn oder Unsinn der Tour (das ist jedermanns eigene Sache), und auch die Sicherheitsfragen sind wohl geklärt.

Bezüglich Brennstoff wurde auch das wichtigste geasgt, ich würde z.B. auch auf Benzin vertrauen und nicht Gas. Die Diskussion ob es nun -10°C oder -30°C hat ist auch Nebensache, es ist halt kalt und das wars. Ich gehe jede Wette ein, dass diejenigen, die am meisten über die Temp diskutieren, am wenigsten Wintererfahrung haben.

Bezüglich Vorlaufzeit zu einer solchen Tour: bleibt jedem selber überlassen. aber der Punkt "frische lebensmittel ja/nein" halte ich für nix, was einen zum anfänger degradiert, nur weil man es nicht 2 Jahre vorher geplant hat. Ich fand da ein paar beiträge in einem anderen Forum erschreckender, als jemand Mitte November anfing, sich Gedanken über die notwendige Ausrüstung für den Aconcagua zu machen. Die Fragen zeigten, dass nicht einmal die elementarsten Dinge bekannt waren.

Bleibt die frage die ontopic ist: Aufbewahrung von Lebensmittel.

Und hier ein paar Antworten. Alles, was Du daheim einfrieren lassen kannst, kann gut mit. Man muss sich halt dran gewöhnen, dass ein paar Dinge vor Benutzung aufgetaut werden müssen. Dazu gehören Sonnenblumenöl oder Zahnpasta. Alles, was bei Raumtemp eine Paste ist, ist dann ein Feststoff.

Frische Sachen wie Gemüse oder Früchte überleben so etwas nicht, ich würde so etwas nur für den ersten Tag einplanen und sofort verbrauchen. Wein sollte man in PE-Flaschen lagern (die dehnen sich und platzen nicht wie Glaspullen). Ganz wichtige Dinge kommen mit in den Schlafsack und bleiben dort auch (Elektronik, Gaskartuschen, Wasser nur in einer sehr stabilen Hülle wo der Deckel nicht abgehen kann).

Das wars dann schon.


Becks (der zwar von Eisbären keine Ahnung hat, aber ganzjährig zeltet)