Soular - James (Solar-Rucksack 25l)

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Postfrosch
    Erfahren
    • 23.11.2007
    • 387
    • Privat

    • Meine Reisen

    [Testbericht] Soular - James (Solar-Rucksack 25l)

    UPDATE: 15. März 2010 - Nur ein knappes Jahr nach dem Test scheint die Firma SOULAR wohl nicht mehr im Reigen der Rucksack-Hersteller vertreten zu sein. Mittlerweile firmiert SOULAR als Distributor für Apple und Handyzubehör. Wie bereits angedeutet haben wohl andere den Faktor Preis-Leistungs-Verhältnis ähnlich bewertet. Schade, denn die Idee war sicherlich in die richtige Richtung gedacht.

    Produktvorstellung: Solarrucksack 'James"
    Kaufdatum: (aus Passaround-Test)
    Gebrauchszeitraum: März 2009
    Wetter-/Klimabedingungen: Winter München / Sonne Spanien
    Art des Einsatzes: Städtereise / Wandern
    Hersteller: Soular e.K.
    Modellbezeichnung: James
    Modelljahr: 2009
    Unverbindliche Preisempfehlung: 139,00 EUR
    Vorgesehener Einsatzbereich: Freizeit, Büro & Schule - weniger auf Touren
    Ausstattung und besondere Details: eingebautes Solarpanel, diverse Ladeadapter, Li-ion Batteriepack
    Garantie: k.A. - gesetzlich
    Rucksacktyp: kein Gestell
    Liter: 25
    Material-Packsack: 1680D Nylon
    Leergewicht: 1.100g

    Schulnoten:
    • Verarbeitungsqualität: ausreichend
    • Passform: mangelhaft
    • Komfort: gut
    • Bedienung: gut


    Körpergrösse Testperson (in cm): 205
    Körperstatur Testperson: sportlich
    Geschlecht Testperson: männlich
    Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 5


    Testperson & Testsituation


    Im Rahmen eines Passarounds hatte ich im März 2009 die Gelegenheit den innovativen Rucksack "James" (PDF-Datenblatt LINK tot, 30.10.2010) der jungen Firma Soular zu testen. Das besondere an "James" ist sein eingebautes Solar-Panel, das gekoppelt mit einem Li-Ionen-Akku unterwegs Energie "sammelt" und diese dann zum Laden der vielen elektronischen Helfer, die Mann und Frau heute so herumtragen, abgeben kann - sozusagen eine mobile Steckdose.

    Dieser Test beschreibt den Rucksack und meine Erfahrungen, die ich während einer Städtereise nach Spanien sowie während einer Wanderung an der Isar sammeln konnte. Eigentlich wollte ich ihn auch auf eine Hochtour mitnehmen, aber das Tragesystem ist hierfür gänzlich ungeeignet (dazu jedoch später mehr).


    Lieferumfang und erster Eindruck

    Der Rucksack kam in neuwertigem Zustand zu mir. Unangenehm fällt nach dem Öffnen des Kartons sofort dieser beißende Geruch nach billigem Kunststoff auf, wie ich ihn sonst nur von Werbegeschenken "made in china" kennt. Insgesamt im Karton:
    • James höchtselbst
    • ein Li-Ion-Batteriepack (etwa so groß wie ein IPod)
    • ein Netzteil mit USB-Ausgang zum Laden des Batteriepacks
    • diverse Ladeadapter (u.a. für Nokia (altes und neues System), Siemens, SonyEricsson, Mini-USB und weitere Adapter)
    • Bedienungsanleitung





    Nicht enthalten ist ein IPod/IPhone-taugliches Ladekabel, man kann aber das von Apple mitgelieferte verwenden.

    Neben dem Plastikgeruch fällt auf, dass sich das Material - und hier besonders die Innenausstattung - sehr dünn und weich anfasst. Soular verwendet für seine Rucksäcke recyceltes PET, das nach eigenem Bekunden "sehr leicht, extrem langlebig, UV- und wasserresistent ist." Haptisch verliert es auf jeden Fall gegen Nylon. Trotzdem löblich, da die Verwendung von recycelten Materialien in der Branche eher die Ausnahme ist.


    Das Solar-Ladesystem von Soular

    Das Prinzip ist simpel: James speist über ein in die Fronttasche durchgeschleiftes Ladekabel dauerhaft den Li-Ionen-Akku und an diesen kann man dann mit diversen Adaptern Verbraucher anschließen / laden. Durch die Pufferung über die Batterie kann man auch dann Energie in der Sonne tanken, wenn gerade kein akuter Energiebedarf besteht. Der Akku muss jedoch nicht zwingend "mitgeschleppt" werden - auch ein direkter Anschluss von Verbrauchern an das Panel ist möglich.

    Das Solarfeld hat eine Größe von 18x13cm und bringt 2,4W bei 6V Spannung - entspricht einem Ladestorm von höchstens 400 mAH.

    Das Panel ist mit einer Schutzfolie bezogen - zumindest scheint es eine solche zu sein, denn sie ist am Rahmen mit den Nähten verbunden und lässt sich nicht abziehen. Dafür wellt sie sich aber schon im Auslieferungszustand und erweckt den Eindruck, man könne sie abziehen - ein falscher Fehler (siehe Bild).



    Der Akku hat eine Kapazität von 2100 mAH bei max. 600maH Output bei 5,5V. Ein Anschließen des Verbrauchers reicht zum Laden nicht - man muss erst den Ladeknopf am Akku drücken (etwas versteckt in die LED integriert).



    Der Akku wird entweder über das Panel oder via Steckdose und Netzadapter geladen. Der Netzadapter ist ziemlich einfach verarbeitet und gibt beim Laden ein unangenehmes Summen von sich.

    Das bedeutet, dass unter idealen Bedingungen der Akku nach 5h voll ist. Dann kann man damit ein Handy, eine Kamera etc. aufladen.

    Man kann natürlich auch direkt laden - der Batteriepack wird dann durchgeschleift und bügelt die schlimmsten Sonnenlicht-Unterbrechungen aus.



    Berwertung des Ladesystems in der Praxis:

    Mein SonyEricsson C902 war nach ca. 3h fast voll geladen, mein IPhone nach ca. 5h annähernd voll - der Akku restlos leer. Zum Testen habe ich den Akku jedoch per Netzadapter voll aufgeladen. Diesen Ladezustand habe ich mit dem Solarpanel in Deutschland garnicht und in Spanien schon eher erreicht.

    Von der Vorstellung, Akkus auf 100% aufzuladen sollte man sich verabschieden. Das Panel ist aber immer dann hilfreich, wenn man sich ein paar Minuten Laufzeit für ein Telefongespräch tanken möchte oder den MP3-Player neu betanken möchte. Prinzipiell ist es bei allen Akku-Technologien so, dass die letzten 10% des Ladevorgangs am meisten Energie benötigen, also lassen sich im Bereich bis ca. 40% Ladezustand recht schnell gute Ergebnisse erzielen.

    Das System ist durchdacht und funktioniert gut - übertriebene Erwartungen darf man allerdings keine haben. Kleinere Schwächen in der Verarbeitung (Surren des Netzteils, billige Schutzfolie) trüben jedoch den Gesamteindruck ein wenig.

    Richtig gefreut habe ich mich, als ich in einem Café meinen leeren Akku des Handys 15min geladen habe - bei Sonnenschein. Danach war es zumindest möglich, ein fast 10-minütiges Gespräch zu führen. Gut, ich habe es auch drauf ankommen lassen, in diese "Akku-leer-was-nun"-Situation zu kommen, aber die Blicke der Tischnachbarn waren's wert...


    Tragekomfort, Ausstattung und Einsatzzweck

    Tragekomfort

    Der Rucksack ist mit 25l nicht sonderlich groß, für den Alltag aber mehr als ausreichend groß dimensioniert.

    Die Schulterriemen des Rucksacks sind asymmetrisch geformt und setzen sehr weit außen an der Schulter an. Ich dachte erst, es sei ein Damenmodell. Das Tragesystem ist einfachst gemacht und direkt an den Packsack angenäht. Die Polsterung ist zufriedenstellend, ab 6kg aber schon unangenehm.



    Der Hüftgurt ist viel zu hoch angebracht. Mit passt der Rucksack aufgrund meiner Größe eh nicht - aber auch meiner Freundin (178cm) hing der Hüftgurt, der eher ein Hüftriemen ist, über dem Bauchnabel - da hätte man sich den Gurt auch komplett sparen können - schlichtweg eine Fehlkonstruktion.

    Ausstattung

    Die eingebaute Regenhülle lässt sich gut über den Rucksack spannen.



    Die Fächer haben diverse Unterteilungen, um Ordnung in die Ladung zu bringen.



    Die Laptop-Tasche ist wie so vieles an James duchschnittlich bearbeitet. Eine einfache Tasche aus PET hält ein nicht passgerechts Schaumstoffteil, das sich hin- und herschieben lässt und einem Laptop nur auf der Ober-/Untersite Schutz bietet. Qualitätseindruck mangelhaft.

    An der Oberseite kann man in einem Fach Kopfhöhrer oder eine Freisprecheinrichtung durchschleifen. Die Stelle ist jedoch ziemlich exponiert, würde ich in der Stadt eher nicht mein Handy reinstecken, da man ziemlich leicht an die Tasche mit RV rankommt.



    Einsatzzweck

    Der Rucksack ist ganz klar ein Daypack für die Stadt und für Touren im Gelände nicht geeignet - von einem einfachen Schwammerlweg (Isar-Wanderung) mal abgesehen. Da helfen auch die Elemente der vollwertigeren Tourenrucksäcke (Regenhüllse, Hüftgurt) nicht wirklich weiter.

    Fazit & Bewertung

    James ist ein nettes Gimmick, bei Gizmodo.de würden man sich drüber freuen. Allerdings entspricht die Verarbeitungsqualität einem 25EUR-Rucksack gepaart mit einem durchdachten Solar-Panel-Addon. Für den Outdoor-Bereich würde ich eher 70 EUR in einen guten Rucksack investieren und dann nochmal 70 EUR in ein Solar-Panel, wie z.B. das von Silva. Ein Modell, dei dem Panel und Pack getrennt werden können, plant Soular wohl momentan:

    Der Blick in die Zukunft: Zurzeit arbeitet der Hersteller an einem Rucksackmodell, dessen Solar- und Akkumodul getrennt vom eigentlichen Rucksack eingesetzt werden kann. Der Energiespender soll sich dann problemlos auf Tages- und Freizeitrucksäcken, sowie auf großen Tourenmodellen verwenden lassen.
    Gut gefallen hat mir der mitgelieferte Akku-Pack, den man auch mal unabhängig von James nutzen kann. Fairerweise muss man sagen, dass bei so geringen Stückzahlen kein Deuter-Niveau erwartet werden kann, die Mängel im Design (Hüftgurt...) hätten jedoch vermieden werden können. Andere Hersteller, die mal einen solchen Rucksack produziert haben (TUMI, McNeil...) riefen hierfür Preise zwischen 200 und 500 EUR auf - so gesehen ist James im Marktumfeld eher als preisgünstig anzusehen.

    Pro
    • durchdachtes Akku-Ladesystem
    • Gimmick-Faktor


    Contra
    • haptisch billige Verarbeitung (Material-Mix)
    • Schultergurte zu weit außen
    • Hüfgurt sitzt viel zu weit oben
    • Geruch


    FAZIT: Innovativer Stadt-Rucksack mit Design-Schwächen und dadurch mäßigem Preis-Leistungsverhältnis, der einem in der ein oder anderen Situation sicherlich die gerade fehlenden mAH für den Akku liefern kann.

    UPDATE: 15. März 2010 - Nur ein knappes Jahr nach dem Test scheint die Firma SOULAR wohl nicht mehr im Reigen der Rucksack-Hersteller vertreten zu sein. Mittlerweile firmiert SOULAR als Distributor für Apple und Handyzubehör. Wie bereits angedeutet haben wohl andere den Faktor Preis-Leistungs-Verhältnis ähnlich bewertet. Schade, denn die Idee war sicherlich in die richtige Richtung gedacht.
    Zuletzt geändert von Postfrosch; 15.03.2010, 08:19.

  • lutz-berlin
    Freak

    Liebt das Forum
    • 08.06.2006
    • 12436
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Soular | James (Solar-Rucksack 25l)

    @Postfrosch
    Hast du das mit dem "direkt laden" mal probiert?
    Das geht bei meinen System (Freeloader+extra Sonnenpanel)nicht.
    Wenn ich Geräte direkt verbinde wird der Lih-accu leergesaugt.

    Zuletzt geändert von lutz-berlin; 02.04.2009, 06:07.

    Kommentar


    • Postfrosch
      Erfahren
      • 23.11.2007
      • 387
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Soular | James (Solar-Rucksack 25l)

      Zitat von lutz-berlin Beitrag anzeigen
      @Postfrosch
      Hast du das mit dem "direkt laden" mal probiert?
      Das geht - aber nur mit viel Sonne. Besser ist der Umweg über den Akku, dann hat man einen konstanten Ladestrom. Wenn wenig Sonne ist, tut sich nix bei der Ladeanzeige am Gerät, bei voller Sonne reicht eventuell schon eine Wolke oder jemand, der in der Sonne steht, für eine Unterbrechung.

      Getestet mit: SonyEricsson C902 / Apple IPhone

      PS: Beim IPhone kann man das Laden ohne Akku fast vergessen, mag diese Schwankungen wohl nicht.

      Kommentar


      • tomdus
        Erfahren
        • 20.12.2007
        • 115

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Soular | James (Solar-Rucksack 25l)

        Hallo zusammen,

        ich weiß jetzt nicht, ob ich die Vorgaben aus dem ersten Beitrag alle zusätzlich ausfüllen soll. Wenn ja, bitte PM.

        Ich habe den "James" im April ausführlich getestet. Die Idee eines Daypack mit Solarzelle fand ich toll. Diese Meinung muss ich allerdings ein wenig relativieren.

        Beim Auspacken ist mir kein unangenehmer Geruch aufgefallen. Vielleicht lags daran, dass er ja schon ein wenig gelüftet war. Die Verarbeitungsqualität gefiel mir recht gut. Das dünne Material im Inneren hat mich nicht gestört. Ob es auf lange Sicht haltbar genug ist, bleibt abzuwarten. Die Aufteilung ist für einen Daypack durchdacht.

        Der "James" kam mit gefülltem Akku an. Also habe ich erstmal meinen 30er Ipod damit geladen. Der war auch nach knapp zwei Stunden randvoll (mit meinem USB dauerts deutlich länger. Der mitgelieferte Akku reicht mir also vollkommen aus.

        Nun zum Laden. Mit dem Netzteil, kein Thema. Allein durch die Sonne, na ja. Bei bedecktem Himmel hat er zwar geladen, aber ein Ergebnis (nämlich ein voller Akku) war nicht zu erkennen. Ich weiß nicht wie lange ich ihn draußen hatte (auf jeden Fall lang). In der prallen Sonne gings dagegen ab wie Schmitz' Katze. Hat aber trotzdem 1,5 Tage gedauert bis der Akku voll war. Hierbei nervt auch das recht laute Pfeifen und Gurgeln des Akkus. Die "Schutzfolie?", wenns denn eine war und nicht nur für die Auslieferung gedacht war, löste sich schon in einer Ecke ab. Ich habe sie dann ganz entfernt (war im übrigen auch nicht vernäht). Nach Entfernen ging es dann subjektiv auch besser.

        Zum Tragkomfort kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen. Bin nur 183 cm groß habe aber einen recht langen Rücken. Die Schultergurte waren für mich zu breit und fingen nach einiger Zeit an zu drücken. Der Hüftgurt verbesserte das nicht wesentlich. Durch die Polsterung und dadurch nicht optimale Belüftung wird es auch recht warm am Rücken.

        Ob ich mir den "James" kaufen würde? Eher nicht. Bin ich so unterwegs, dass ich einen Daypack nutze, habe ich immer ein Steckdose in Reichweite. Den Akkupack als "Versicherung" dabeizuhaben wäre noch o. k., aber nicht lebensnotwendig. Es bleibt auch abzuwarten, wie sich das Material in Bezug auf Farbe unter UV-Bestrahlung entwickelt (zum besten Laden ab in die Sonne). Leider kann ich das Panel nicht abnehmen. Ein seperates System (mit Akkupack und größerem Panel) kann ich mir sehr gut beim mehrtägigen Wanderungen, Kanutouren, Radtouren gut vorstellen.

        Ansonsten fragt nur.

        Viele Grüße

        Thomas

        Kommentar


        • Sandmanfive

          Lebt im Forum
          • 11.04.2008
          • 8509
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Soular - James (Solar-Rucksack 25l)

          Moin,

          jetzt will ich auch endlich mein subjektives Statement zu den Rucksack abgeben.

          Wie ich das damals hörte, das man einen Solarrucksack testen kann,
          dachte ich Klasse da machst Du mit. So ein Rucksack mit auf Tour zunehmen oder für den Alltag zunutzen, das ist genau das Richtige.

          Irgendwann war der Rucksack dann bei mir und ich setzte mich dann ein bißchen intensiver damit auseinander.

          Und stellte dabei fest das ich ihn im Alltag kaum benötigte und Ihn auch nicht vermisste. Was natürlich auch damit zusammenhing, das ich mein Handy viel schneller zuhause oder im Auto laden konnte.

          Desweiteren beschäftige ich mich damit, wie ich ihn auf einer längeren Trekkingtour einsetzen könnte. Dabei kam ich zu dem Schluß, das ich den kompletten Rucksack, aufgrund des Handlings, nicht mitnehmen würde. Allerdings wäre der geladene Akku-Pack als Back-up nicht verkehrt. Ebenso das Solarpanel, wenn dieses sich demontieren und separat nutzen ließe.

          in diesem Sinne und mit sonnigen Grüßen

          david
          "In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, Idioten suchen nach Schuldigen." Loriot (1923-2011)

          Kommentar

          Lädt...
          X