Kaufdatum: 22.03.2009
Art des Einsatzes: Erster Testlauf
Hersteller: Primus
Modellbezeichnung: Gravity II MF
Modelljahr: 2009
Nach langem hin- und her habe ich mich nun endlich durchgerungen mir einen Kocher zuzulegen, es wurde ein Primus Gravity II MF.
Warum gerade der Gravity II MF? Folgende Punkte waren mir wichtig:
Im Herbst/Winter konnte ich daraufhin einen Primus Multifuel EX von einem Kollegen testen. Der Kocher hinterliess einen sehr guten Eindruck, aber der Lärm war nicht zu verachten. Schuld daran ist meines Erachtens das "Prellblech" (k.A. wie das richtig heisst, ich nenn das jetzt einfach einmal so), wo die austretende Flamme dagegen prellt und somit auch den Lärm verursacht. Dieser Punkt ist beim GravityII MF anders gelöst und IMO ziemlich genial:
Die Düse liegt nicht direkt im Brenner selbst sondern an der Seite. Das einströmende Gas zieht auch dort die Luft an (Vergaser-Prinzip) und strömt dann erst in den eigentlichen Brenner. Dieser Brenner weist eine Konusförmige Form mit 5 Reihen von Bohrungen auf. Durch diese Bohrungen tritt nun die Flamme aus und das bei einem akzeptablen Geräuschpegel.
Ein Vorheizen entfällt natürlich nicht, allerdings kriegt man mit etwas Übung die Höhe der "Stichflamme" durchaus gut in den Griff:
Im laufenden Betrieb kann ich weder im Gas noch im Benzinbetrieb (Primus Benzin) gelbe Flammen oder ein stottern feststellen und sogar die Flammgrösse einigermassen regulieren.
Ebenfalls interessiert hat mich dann die angegebene Kochzeit für 1 Liter Wasser (3min Laut Hersteller).
Also den Kocher aufgebaut, mit Primus PowerFuel und passender Düse betrieben. Es war recht windig, aber der mitgelieferte Windschutz ist hoch genug dass sogar der Topf mit abgedeckt wurde. Um den Test wirklich fair zu gestalten habe ich den Kocher erst vorgeheizt, dann die Flamme schön eingestellt. Zeitgleich in den 1l Topf von MSR (Aludur) 1l kaltes Leitungswasser eingefüllt. Diesen dann auf den Kocher gestellt, den Windschutz darüber gestülpt und den Decker aufgesetzt. Nach 3:02 dampfte es richtig unter dem Deckel hervor, so dass die 3min ziemlich genau den Zeitpunkt als das Wasser 100 Grad erreichte beschreiben dürfte.
Als zweites habe ich dann noch versucht den 2l Topf zu verwenden. Dabei ist mir aufgefallen, dass der mitgelieferte Windschutz gerade eben noch über den Topf passt. Hätte ich noch einen Heat-Exchanger um den Topf montiert wäre der Windschutz zu klein geworden.
Ebenso sehr praktisch finde ich, dass ich entweder Gas oder Flüssigbrennstoff anschliessen kann. Dazu bedarf es keiner Adapter o.ä. Entweder wird der Schlauch direkt auf die Gasflasche aufgeschraubt oder man schraubt den Schlauch an die Brennstoffpumpe. Genial einfach.
1. Gewinde-Vergleich:
2. Betrieb mit Benzin:
3. Betrieb mit Gas:
Mitgeliefert wurde:
Das Packet ist also mit Ausnahme der Betriebsstoffflasche Betriebsbereit.
Was u.U. ein negativ Punkt sein kann, ist die Grösse (Durchmesser) des Kochers. Zwar steht er ausserordentlich gut auf dem Boden, auch wenn der 2l Topf fast Rand voll ist, jedoch passt er auch nur gerade knapp in den 2l Topf (die Brennstoffpumpe ist dann aber in der Brennstoffflasche integriert und nicht auch im Aufbewahrungsbeutel untergebracht). Im 1l Topf ist kein Platz für den Kocher.
Last but not least: Sogar die Gebrauchsanweisung kann man lesen und verstehen
Nachtrag:
Ich hatte den Kocher nun seit einiger Zeit in Betrieb und immer testen können. Unter anderem die letzten 3 Wochen im Militärdienst, wo er mir wertvolle Dienste leisten konnte.
Die Bedienung des Kochers funktioniert wirklich ohne Probleme. Am Rastplatz angekommen den Kocher schnell zusammen gestellt, Brennstoffflasche unter Druck gesetzt und vorgeheizt. Dabei lohnt es sich vorsichtig zu sein mit dem ersten tränken des Kochers, nicht dass das darunterliegende Moos etc. auch noch gleich dem erhitzen des Kochers zutragen ;)
Die Geräuschentwicklung ist wirklich im akzeptablen Rahmen, unsere Gruppe hatte keinerlei Bedenken den Kocher einzusetzen. Klar war er lauter als die Notkocher (Brennpaste), aber auch entsprechend schneller. Ergo kochten wir auf dem Kocher allen das Wasser auf und verteilten es dann auf die Brennpastenkocher damit jeder seine Pasta weich kochen konnte.
Nachdem der Kocher ausgeschaltet ist kühlt er auch in einer akzeptablen Zeit wieder auf eine Temperatur ab, bei der man ihn verstauen und mitnehmen kann. Die Mittagspause wird also auf keinen Fall zu lange werden. Wir konnten uns sogar den Luxus leisten den Kocher nochmals anzuschmeissen um eine Runde Kaffee für den Trupp zu brühen.
Der Kocher, bzw das Windshield passt einfach nur sehr sehr knapp in den 2l Topf, das ist sicher ein kleiner negativ Aspekt. Allerdings konnte ich im Topf dann am Ende den Kocher, Packtowel und den Topf-Griff unterbringen. Anschliessend Deckel darauf und ab in den Packsack.
Die Brennstoffflasche habe ich aus Sicherheitsgründen in einem Ziploc Gefrierschutzbeutel transportiert. Jedoch ist mir bei öffnen des Beutels nicht einmal ein Benzin-Geruch in die Nase gestochen, die Flasche samt Pumpe ist also wirklich dicht.
Zum Kochen selbst: Wir erhielten keine Trekking-Nahrung (wäre ja zu einfach...) sondern normale Pasta, eine grosse Dose Pelati und Reibkäse.
Das Aufkochen des Wassers ging wirklich sehr flott von statten, wie oben schon geschrieben. Das Kochen der Pasta selbst war dann aber eher schwer, da ein regulieren der Flamme nur begrenzt möglich ist. Uns verdampfte dann das Wasser fast ein wenig zu schnell, so dass wir ab und an nachgiessen mussten. Einfacher wäre es wohl gewesen, während dem kochen auf den Deckel zu verzichten. Dies ist aber IMO nicht ein Mangel des Kochers an sich, sondern damit zu begründen, dass dieser Kocher nicht über ein zusätzliches Ventil zum regulieren des Brennstoffes am Kocher selbst verfügt. Wer wirklich ein Outdoor-Gourmet ist muss sich nach entsprechenden Kochern umsehen.
Kochen mit Gas gestaltet sich einfacher, da dort die Flamme noch etwas besser reguliert werden kann. Wir haben auf jeden Fall keine Probleme gehabt ein grosses Käse Fondue abends hinter der Truppenunterkunft aufzukochen, ohne dass gleich der ganze Käse am caquelon angekocht wäre.
Noch ein Nachtrag zu den berichteten Problemen mit den gelben Flammen beim Betrieb des Kochers:
Auf einer Übung waren wir im Stress mit dem Mittagessen und ich habe zu viel Benzin zum vorheizen in die Schale fliessen lassen. Der Heizprozess ansich wäre schon lange fertig gewesen, jedoch war noch genügend Benzin in der Schale, so dass dieses noch immer brannte. Versuchshalber habe ich dann den Kocher (zu früh) eingeschaltet und hatte dann über eine sehr lange Zeit gelbe Flammen mit einer entsprechenden Russbildung. Wichtig ist also, dass wirklich alles (!) Benzin vom Vorheizprozess abgebrannt ist, bevor man den Kocher startet (ich lasse es ganz ausbrennen und starte den Kocher dann erneut von Hand).
Genauso wichtig ist ein vorheizen mit Windshield. Leicht böiger Wind kann die Flamme gegen den Schluss ausblasen, obwohl noch Benzin vorhanden wäre. Starte ich den Kocher nun erneut, verbrennt dieses Benzin zusätzlich auch noch -> mit den bekannten Symptomen.
Art des Einsatzes: Erster Testlauf
Hersteller: Primus
Modellbezeichnung: Gravity II MF
Modelljahr: 2009
Nach langem hin- und her habe ich mich nun endlich durchgerungen mir einen Kocher zuzulegen, es wurde ein Primus Gravity II MF.
Warum gerade der Gravity II MF? Folgende Punkte waren mir wichtig:
- Sowohl mit Gas wie auch mit Benzin zu betreiben
- gute (grosse) Standfläche
- Auch einmal auf einem Zeltplatz einsetzbar. Modelle des Typs "Kampfflugzeug Nachbrenner ^3" waren also eher weniger willkommen.
- Regulierbarkeit der Flamme war erst einmal sekundär.
- Reaktor-Stoves u.ä. standen nicht zur Debatte, da mir diese zu hoch bauen/wackelig sind.
- Gewicht war jetzt nicht Hauptfokus, aber natürlich war ein leichter Kocher willkommen
Im Herbst/Winter konnte ich daraufhin einen Primus Multifuel EX von einem Kollegen testen. Der Kocher hinterliess einen sehr guten Eindruck, aber der Lärm war nicht zu verachten. Schuld daran ist meines Erachtens das "Prellblech" (k.A. wie das richtig heisst, ich nenn das jetzt einfach einmal so), wo die austretende Flamme dagegen prellt und somit auch den Lärm verursacht. Dieser Punkt ist beim GravityII MF anders gelöst und IMO ziemlich genial:
Die Düse liegt nicht direkt im Brenner selbst sondern an der Seite. Das einströmende Gas zieht auch dort die Luft an (Vergaser-Prinzip) und strömt dann erst in den eigentlichen Brenner. Dieser Brenner weist eine Konusförmige Form mit 5 Reihen von Bohrungen auf. Durch diese Bohrungen tritt nun die Flamme aus und das bei einem akzeptablen Geräuschpegel.
Ein Vorheizen entfällt natürlich nicht, allerdings kriegt man mit etwas Übung die Höhe der "Stichflamme" durchaus gut in den Griff:
Im laufenden Betrieb kann ich weder im Gas noch im Benzinbetrieb (Primus Benzin) gelbe Flammen oder ein stottern feststellen und sogar die Flammgrösse einigermassen regulieren.
Ebenfalls interessiert hat mich dann die angegebene Kochzeit für 1 Liter Wasser (3min Laut Hersteller).
Also den Kocher aufgebaut, mit Primus PowerFuel und passender Düse betrieben. Es war recht windig, aber der mitgelieferte Windschutz ist hoch genug dass sogar der Topf mit abgedeckt wurde. Um den Test wirklich fair zu gestalten habe ich den Kocher erst vorgeheizt, dann die Flamme schön eingestellt. Zeitgleich in den 1l Topf von MSR (Aludur) 1l kaltes Leitungswasser eingefüllt. Diesen dann auf den Kocher gestellt, den Windschutz darüber gestülpt und den Decker aufgesetzt. Nach 3:02 dampfte es richtig unter dem Deckel hervor, so dass die 3min ziemlich genau den Zeitpunkt als das Wasser 100 Grad erreichte beschreiben dürfte.
Als zweites habe ich dann noch versucht den 2l Topf zu verwenden. Dabei ist mir aufgefallen, dass der mitgelieferte Windschutz gerade eben noch über den Topf passt. Hätte ich noch einen Heat-Exchanger um den Topf montiert wäre der Windschutz zu klein geworden.
Ebenso sehr praktisch finde ich, dass ich entweder Gas oder Flüssigbrennstoff anschliessen kann. Dazu bedarf es keiner Adapter o.ä. Entweder wird der Schlauch direkt auf die Gasflasche aufgeschraubt oder man schraubt den Schlauch an die Brennstoffpumpe. Genial einfach.
1. Gewinde-Vergleich:
2. Betrieb mit Benzin:
3. Betrieb mit Gas:
Mitgeliefert wurde:
- Brenner
- Düsen für Gas, Benzin, Diesel
- Pumpe
- Reinigungstool
- Windschutz
- Schmelzschutz (k.A. wie das heisst: Aluplatte die man im Schnee unter den Kocher legt damit dieser einem nicht weg schmilzt).
- 1Tube Silikonfett
- Packsack
Das Packet ist also mit Ausnahme der Betriebsstoffflasche Betriebsbereit.
Was u.U. ein negativ Punkt sein kann, ist die Grösse (Durchmesser) des Kochers. Zwar steht er ausserordentlich gut auf dem Boden, auch wenn der 2l Topf fast Rand voll ist, jedoch passt er auch nur gerade knapp in den 2l Topf (die Brennstoffpumpe ist dann aber in der Brennstoffflasche integriert und nicht auch im Aufbewahrungsbeutel untergebracht). Im 1l Topf ist kein Platz für den Kocher.
Last but not least: Sogar die Gebrauchsanweisung kann man lesen und verstehen
Nachtrag:
Ich hatte den Kocher nun seit einiger Zeit in Betrieb und immer testen können. Unter anderem die letzten 3 Wochen im Militärdienst, wo er mir wertvolle Dienste leisten konnte.
Die Bedienung des Kochers funktioniert wirklich ohne Probleme. Am Rastplatz angekommen den Kocher schnell zusammen gestellt, Brennstoffflasche unter Druck gesetzt und vorgeheizt. Dabei lohnt es sich vorsichtig zu sein mit dem ersten tränken des Kochers, nicht dass das darunterliegende Moos etc. auch noch gleich dem erhitzen des Kochers zutragen ;)
Die Geräuschentwicklung ist wirklich im akzeptablen Rahmen, unsere Gruppe hatte keinerlei Bedenken den Kocher einzusetzen. Klar war er lauter als die Notkocher (Brennpaste), aber auch entsprechend schneller. Ergo kochten wir auf dem Kocher allen das Wasser auf und verteilten es dann auf die Brennpastenkocher damit jeder seine Pasta weich kochen konnte.
Nachdem der Kocher ausgeschaltet ist kühlt er auch in einer akzeptablen Zeit wieder auf eine Temperatur ab, bei der man ihn verstauen und mitnehmen kann. Die Mittagspause wird also auf keinen Fall zu lange werden. Wir konnten uns sogar den Luxus leisten den Kocher nochmals anzuschmeissen um eine Runde Kaffee für den Trupp zu brühen.
Der Kocher, bzw das Windshield passt einfach nur sehr sehr knapp in den 2l Topf, das ist sicher ein kleiner negativ Aspekt. Allerdings konnte ich im Topf dann am Ende den Kocher, Packtowel und den Topf-Griff unterbringen. Anschliessend Deckel darauf und ab in den Packsack.
Die Brennstoffflasche habe ich aus Sicherheitsgründen in einem Ziploc Gefrierschutzbeutel transportiert. Jedoch ist mir bei öffnen des Beutels nicht einmal ein Benzin-Geruch in die Nase gestochen, die Flasche samt Pumpe ist also wirklich dicht.
Zum Kochen selbst: Wir erhielten keine Trekking-Nahrung (wäre ja zu einfach...) sondern normale Pasta, eine grosse Dose Pelati und Reibkäse.
Das Aufkochen des Wassers ging wirklich sehr flott von statten, wie oben schon geschrieben. Das Kochen der Pasta selbst war dann aber eher schwer, da ein regulieren der Flamme nur begrenzt möglich ist. Uns verdampfte dann das Wasser fast ein wenig zu schnell, so dass wir ab und an nachgiessen mussten. Einfacher wäre es wohl gewesen, während dem kochen auf den Deckel zu verzichten. Dies ist aber IMO nicht ein Mangel des Kochers an sich, sondern damit zu begründen, dass dieser Kocher nicht über ein zusätzliches Ventil zum regulieren des Brennstoffes am Kocher selbst verfügt. Wer wirklich ein Outdoor-Gourmet ist muss sich nach entsprechenden Kochern umsehen.
Kochen mit Gas gestaltet sich einfacher, da dort die Flamme noch etwas besser reguliert werden kann. Wir haben auf jeden Fall keine Probleme gehabt ein grosses Käse Fondue abends hinter der Truppenunterkunft aufzukochen, ohne dass gleich der ganze Käse am caquelon angekocht wäre.
Noch ein Nachtrag zu den berichteten Problemen mit den gelben Flammen beim Betrieb des Kochers:
Auf einer Übung waren wir im Stress mit dem Mittagessen und ich habe zu viel Benzin zum vorheizen in die Schale fliessen lassen. Der Heizprozess ansich wäre schon lange fertig gewesen, jedoch war noch genügend Benzin in der Schale, so dass dieses noch immer brannte. Versuchshalber habe ich dann den Kocher (zu früh) eingeschaltet und hatte dann über eine sehr lange Zeit gelbe Flammen mit einer entsprechenden Russbildung. Wichtig ist also, dass wirklich alles (!) Benzin vom Vorheizprozess abgebrannt ist, bevor man den Kocher startet (ich lasse es ganz ausbrennen und starte den Kocher dann erneut von Hand).
Genauso wichtig ist ein vorheizen mit Windshield. Leicht böiger Wind kann die Flamme gegen den Schluss ausblasen, obwohl noch Benzin vorhanden wäre. Starte ich den Kocher nun erneut, verbrennt dieses Benzin zusätzlich auch noch -> mit den bekannten Symptomen.
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