[FR] Auf dem E4 durch Frankreich

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • aitrob
    Erfahren
    • 31.07.2006
    • 279

    • Meine Reisen

    [FR] Auf dem E4 durch Frankreich

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Hallo zusammen,

    nach langer Abwesenheit mal wieder ein Bericht von mir. Ich war ja vor ziemlich genau einem Jahr für 5 Wochen in Frankreich auf dem E4 unterwegs. Vorgenommen hatte ich mir eigentlich, auf dem E4 einmal quer durch von der spanischen Grenze bis in die Schweiz zu wandern. Aufgrund diverser terminlicher Aspekte (Umzug) und einigen Komplikationen unterwegs habe ich das aber bei Weitem nicht lückenlos umgesetzt. Trotzdem hier mal der Bericht...viel Spaß!

    Einige praktische Tipps zu der Tour finden sich auf meiner Homepage, wo auch die ganze Tour nochmal steht.

    Die Uebersichtskarte aus dem Wiki:


    15.02.2008: Abreise in Zürich

    So, gestern die Diplomarbeit abgegeben, heute geht es los nach
    Südfrankreich. Ich fahre mit dem Nachtzug, äh, entschuldigung,
    Hotelzug "Pau Casal" nach Perpignan, wo ich morgen früh meine
    Freundin treffen und dann mit ihr zusammen noch ein paar
    Haltestellen ins Inland fahren werde, um in der Nähe von Prades auf
    den E4 zu treffen.

    Der Hotelzug wirkt auf den ersten Blick wie ein schlechter Witz:
    flach, Diesellok, sieht von außen aus wie eine gammelige S-Bahn. Von
    innen ist er aber doch recht angenehm, insbesondere sind die
    (elektrisch verstellbaren) Sitze breit und haben viel Beinfreiheit.
    Im gleichen Abteil findet gerade ein tränenreicher Abschied statt -
    Großmutter fährt wohl zurück nach Spanien. Mindestens zwei Schweizer
    Enkel heulen, Sprachwirrwarr zwischen Spanisch und Schweizerdeutsch
    herrscht, dazu Chaos mit den Koffern. Die elektrische Tür zum Abteil
    bleibt maximal fünf Sekunden offen - Leute mit Koffern werden alle
    eingequetscht.

    Zwischendurch war ich im Speisesaal auf ein Bier - nur komische
    Vögel dort! Der Typ links neben mir an der Bar, sichtlich
    angetrunken, hat immer versucht, ein Gespräch mit dem Barmann
    anzufangen, ist aber auf wenig Gegenliebe gestoßen. Irgendwann hatte
    ich den Eindruck, er würde Münzen schlucken - auf jeden Fall hat er
    Klimperndes geschluckt?!

    16.02.2008: Zugfahrt Perpignan - Marquixanes, Wanderung bis ZELT01

    Morgens, relativ pünktlich gegen 5.45 Uhr, sind wir in Perpignan am
    Bahnhof angekommen, wo ich für 6 Uhr mit Kris verabredet bin. Also
    erstmal auf den Plan geschaut, wohin wir weiterfahren könnten und
    dann ein wenig umgeschaut. Kris musste die Nacht im "Hotel Terminus"
    ("Hotel Endstation") verbringen, denn die Jugendherberge in
    Perpignan wurde gerade renoviert, was natürlich bei den
    Öffnungszeiten auf der Website der französischen
    Jugendherbergsvereinigung FUAJ nicht vermerkt war. Das Hotel scheint
    den Namen zum Programm gemacht zu haben, eine Absteige unterster
    Kategorie. Der Bahnhof in Perpignan wirbt außerdem mit dem Slogan
    "Gare de Perpignan - Centre du Monde" - das geht wohl auf ein Zitat
    von Dali zurück, ist also nicht nur auf katalanische
    Selbstüberschätzung zurückzuführen.

    Um 6.36 Uhr haben wir dann den Zug von Perpignan nach Marquixanes
    genommen, eine Haltestelle vor Prades. Direkt am Bahnhof ist eine
    Bäckerei mit kleinem Supermarkt - gleich 1x Kaffee und 1x Chocolat
    Chaud konsumiert. Dann ein kurzer Abstecher durch den netten kleinen
    Ort. Dieser ist oben auf einen Hügel gebaut, mit einer Straße, die
    im Kreis um die Kirche und die Hügelspitze herumführt, außen herum
    im Kreis Häuser. Dann zurück zur Hauptstraße, entlang derer es bei
    wärmer werdendem - aber leider auch diesig bleibendem - Wetter ein
    Stück zurück ging zu einem Stausee, der allerdings aufgrund
    niedrigen Wasserstandes eher einer Pfütze glich. Auf der anderen
    Seite ging es dann schlussendlich auf den GR36 - erstmal steil
    bergauf. Leider war da schon miserable Fernsicht, also kein
    Pyrenäenpanorama, nur einzelne Gipfel waren manchmal zu erkennen.
    Das sollte auch den Tag über so bleiben.

    Oben angekommen haben wir in Marcevol Pause gemacht (PAU01).
    Marcevol scheint ein sehr altes Kloster zu sein, bei Google Books
    gibt es sogar Ausschnitte eines Buches darüber. Es wirkt allerdings
    völlig verlassen, nur die stockdustere Kirche ist zugänglich. Und
    einen Wasserhahn finden wir...








    Danach ging es noch lange weiter hoch, zunehmend warm. Schöne Blicke
    zurück, auch wenn die Sicht nicht sonderlich klar war - bei guter
    Sicht ist das hier sicherlich spektakulär. Ganz oben war es dann
    eher windig, so dass wir gleich weitergegangen sind und etwas tiefer
    eine zweite Pause eingelegt haben. Waren wir bisher auf sehr
    schönen, schmalen, steinigen Wegen, wird es jetzt breiter und
    befestigt. Wir kommen noch an einer schönen Burgruine vorbei, wäre
    ein toller Zeltplatz, aber es ist erst 15 Uhr und wir haben nur
    wenig Wasser dabei. Also weiter zum Ort in Sichtweite, was wegen der
    endlosen Serpentinen gefühlte 3 Tage dauert - sehr eintönig. Füße
    tun weh, Rücken auch, Hüften auch - ich habe mich noch nicht an die
    Last gewöhnt. Nach einigen Pausen von ein paar Minuten sind wir in
    einem sehr hübschen verschlafenen Bergdorf - mit Brunnen und Hunden.
    Einer der Vierbeiner ist an mir interessiert, hat aber vor Kris
    panische Angst, vielleicht wegen der roten Jacke. Voll bepackt geht
    es weiter. Kurz hinter dem Ort biegen wir falsch ab, folgen dann dem
    Hohlweg trotzdem weiter in der Hoffnung auf einen Zeltplatz, welche
    auch bald erfüllt wird (ZELT01). Aufbauen und Kris ab ins Bett, die
    hat nämlich starke Halsschmerzen und fühlt sich krank. Lese etwas
    vor, koche Ebly (Weizenkörner) mit Kichererbsen, dann wird es kalt
    und wir ziehen um ins Bett.

    Siehe da: Isomatte kaputt. Super, diese Leichtmatten von Artiach!
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 16:02. Grund: Reisecharakter eingestellt
    Reiseberichte:
    http://www.aitrob.de

  • aitrob
    Erfahren
    • 31.07.2006
    • 279

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [FR] Auf dem E4 durch Frankreich

    17.02.2008: Wanderung bis ZELT02

    So, das war ein sehr kurzer Wandertag. Kris ging es heute Morgen
    immer noch recht schlecht. Das Wetter sah auch eher mäßig aus, kühl
    und bedeckt. Die Nacht war bei uns beiden sehr unruhig - bei mir
    wegen der Isomatte (deren Loch ich nicht finden kann), bei Kris,
    weil ihre Nase zu ist. Ich bin gegen 8.25 Uhr aufgestanden. Haben
    uns recht viel Zeit gelassen, sind dann aber gegen 10.30 Uhr doch
    noch losgegangen und der Straße nach Sornia gefolgt. Als wir im Ort
    ankamen, ist es sonnig geworden, durch den Wind aber immer noch
    recht kühl. Wir haben Wasser aufgefüllt und erstmal überlegt, was
    wir machen. Da Kris sich sehr schwach fühlt, war klar, dass Wandern
    heute eher ausfallen dürfte. Das Ziel, Carcassonne ohne Bus oder Zug
    zu erreichen, scheint damit auch in weite Ferne zu rücken. Also
    haben wir uns überlegt, auf den Zeltplatz zu gehen - welcher
    natürlich zu war. Sind dann also doch noch ein paar hundert Meter
    den Berg hinauf, wo wir ein halbwegs wind- und gut sichtgeschütztes
    Plätzchen gefunden haben - zumindest nachdem ein paar Dornenzweige
    einen gewaltsamen Tod gestorben sind. Hier sind wir jetzt also, ich
    suche (erfolglos) das Loch in der Isomatte und Kris schläft.

    Am Abend ist die Temperatur noch auf 5°C gesunken, und da der Himmel
    klar ist, wird es in der Nacht wohl unter den Gefrierpunkt sinken.
    Ich war am Nachmittag noch 2 Stunden spazieren - ein Stück unseren
    Weg hoch, dann quer rüber auf den nächsten Sattel - mit tollem Blick
    über die im Dunst zurückliegenden Bergketten. Bin dann noch einen
    zweiten Sattel weiter zu einer Ruine, die aber eher unspektakulär
    war. Auf dem ersten Sattel Fotos gemacht, VIEW01.

    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010643.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010645.jpg">



    18.02.2008
    Die Nacht war dann doch eher unruhig. Bei Kris wegen der Erk&auml;ltung,
    bei mir, weil ich irgendwann nachts aufgewacht bin und nicht mehr
    einschlafen konnte - mein Tagesrhythmus muss sich noch umstellen.
    Zudem war es noch reichlich kalt, so dass es f&uuml;r mich auf der
    platten Isomatte eher unangenehm war. Als ich am Morgen aufs
    Thermometer geschaut habe, waren es knapp -5°C. Au&szlig;enzelt gefroren,
    Wasser im Wassersack angefroren, alles von Raureif &uuml;berzogen.

    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010657.jpg">



    Kris ging es besser, deshalb war klar, dass wir zumindest eine
    kleinere Etappe wandern wollten. Ich bin noch einmal in den Ort
    zur&uuml;ck, Baguette und Pain au Chocolat kaufen, gegen 10.30 Uhr waren
    wir dann unterwegs. Hinauf ging es erst durch W&auml;lder und dann durchs
    freie Feld (PAU03) bis zum Gipfel auf ca. 900 m mit tollem Blick
    sowohl zur&uuml;ck &uuml;ber die Pyren&auml;en als auch voraus. Endlich klares
    Wetter! Oben ging es dann ein kurzes St&uuml;ck auf dem Kamm entlang, bis
    sich der Weg teilte: in einen Kammweg, den wir mangels
    Wasservorr&auml;ten nicht gehen konnten, sowie unseren Weg hinab. Der Weg
    runter nach Le Viviers f&uuml;hrte erst steil durch einen Buchenwald,
    dann abflachend und steinig und schlie&szlig;lich &uuml;ber einen Feldweg,
    nachdem wir mitten im Wald eine Ansammlung von Gartenm&ouml;beln passiert
    hatten. Zwischendurch tr&ouml;pfelte es ein wenig, konnte sich aber nicht
    zu rechtem Regen durchringen.

    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/pano1.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010667.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010668.jpg">



    So kamen wir schlie&szlig;lich nach Le Viviers (PAU04). &Uuml;ber dem Ort
    thront eine alte Burgruine - gro&szlig;, aber verfallen, und
    komischerweise gar nicht auf der Karte verzeichnet - wir sind dann
    auch nicht hingegangen. Das Dorf kauert sich tief ins Tal und ist
    v&ouml;llig verlassen; der Place publique winzig, Epicerie zu, Mairie
    auch, sonst gab es nichts. Wir haben uns beide auf die Suche nach
    einem Wasserhahn gemacht - erst habe ich einen toten Hahn gefunden,
    dann hat Kris sich noch zu einem durchgefragt, der sogar ein
    richtiges Schild hatte und in der Rue de la Fontaine war - aber auch
    da kein Wasser. In der Epicerie/Boucherie liefen ein paar Leute rum,
    da hat Kris schlussendlich Wasser aus der Privatk&uuml;che bekommen. Dann
    ging es aus dem Ort heraus und an einer verlassenen,
    heruntergekommenen Minigolfanlage vorbei zu ersten Zeltm&ouml;glichkeiten
    in einer Senke, wir sind dann weiter hoch und nach einer kurzen
    Wegverwirrung auf den (breiten) Kamm mit sch&ouml;ner Aussicht in alle
    Richtungen gekommen. Zwischendurch tat sich auf unserer Linken in
    dem flachen Sattel eine vielleicht 20 m breite Minischlucht auf -
    sehr merkw&uuml;rdig und unerwartet hier. Zwischendurch gepflanzte
    B&auml;umchen mit Steineneinfriedungen, und das hier in der Wildnis - ein
    Sch&auml;fer mit Langeweile? Auf jeden Fall haben wir recht bald unser
    Zelt aufgebaut (ZELT03).

    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010671.jpg">



    Einzig verwunderlich ist, dass wir zwar den Markierungen zufolge
    eindeutig auf dem GR36 sind und auch die Beschilderung zum n&auml;chsten
    gr&ouml;&szlig;eren Ort stimmt, wir uns aber &ouml;stlich von Le Viviers befinden -
    dabei geht der GR36 laut Karte von Le Viviers aus strikt nach
    Westen! Komisch...

    19.02.2008

    Die Nacht war diesmal wieder w&auml;rmer - bedeckter Himmel halt. Der
    Wecker klingelte gegen 7.50 Uhr, wir haben dann noch ca. eine
    Viertelstunde vertr&ouml;delt, bis wir aufgestanden sind. Wetter
    verhangen, die Wolken gef&uuml;hlte 5 m &uuml;ber unseren K&ouml;pfen. Die
    Wegf&uuml;hrung war zuerst - bis wir in den ersten Ort kamen - etwas
    konfus. Dort dann die gro&szlig;e &Uuml;berraschung: wir waren nicht, wie vom
    Wegverlauf auf der Karte erwartet, in Las Cabanes, sondern viel
    weiter &ouml;stlich in St. Martin! Damit war best&auml;tigt, was ich schon am
    Vorabend vermutet hatte: Wegf&uuml;hrung auf der Karte und in der
    Realit&auml;t haben wenig gemein. Aber gut, folgen wir halt den
    Markierungen... Im Ort kam uns dann ein freundlicher, j&uuml;ngerer Mann
    entgegen, anscheinend der B&uuml;rgermeister. Er sprach uns an, fragte
    nach dem Wohin & Woher, und best&auml;tigte dann, dass sich hier vor
    kurzer Zeit die Wegf&uuml;hrung ge&auml;ndert habe.

    Bald danach kamen wir nach Fosse, wo wir unseren treuen Begleiter
    f&uuml;r den Rest des Tages trafen: einen braunen Hund. Er lief uns fast
    den ganzen Tag ca. 50-100 m voraus, immer dem GR36 folgend, den er
    anscheinend von anderen Wanderern gut kannte. So ging es zu dritt am
    Hang entlang Richtung Col de Mas, bei weiterhin bedecktem Himmel.
    Vom Col de Mas hinab f&uuml;hrte ein recht netter Weg durch ein trockenes
    Bachbett im Wald zu einem See und Picknickplatz - ideal f&uuml;r unsere
    Mittagspause. Immer noch mit Hund. Von dort weiter auf wirren Wegen
    hinter ein Schloss, vermutlich Castel Sabordas, das schon einige
    Zeit zu sehen gewesen war. An einer Br&uuml;cke ging es &uuml;ber den Bach,
    und ich versuchte zum ersten Mal den Hund zu verjagen - langsam
    machten wir uns n&auml;mlich Sorgen, ob er uns ewig folgen wolle und dann
    vielleicht nicht mehr zur&uuml;ckfinden w&uuml;rde. Leider tauchte er bald
    wieder auf, wie immer mit 50-100 m Abstand.

    Nun ging es durch die Gorges du Verdon - allerdings im Kleinformat.
    Sehr spektakul&auml;r, komischerweise nur gar nicht auf der Karte
    verzeichnet. Das Tal ist sehr schmal, manchmal nur einige Meter
    breit, dicht verwachsen und einige dutzend bis hundert Meter tief.

    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010688.jpg">



    Am Ausgang habe ich den Hund wieder vertrieben - diesmal mit
    dauerhaftem Erfolg. Hoffentlich hat er wieder zur&uuml;ckgefunden. Er
    schien die Gegend ja sehr gut zu kennen, also gehe ich mal davon
    aus...

    Eine halbe Stunde sp&auml;ter waren wir dann am Tagesziel, Caudi&egrave;s.
    Immerhin 600 Einwohner! Erstes Gesch&auml;ft war eine Pharmacie, wo Kris
    sich Vitamine gekauft hat und man uns zwecks Unterkunft zum Rathaus
    geschickt hat. Das war nur leider zu. Also haben wir eine ganze
    Weile erfolglos herumgesucht, aber es war auch alles bis 16 Uhr
    geschlossen, wo man h&auml;tte fragen k&ouml;nnen. Schlie&szlig;lich haben wir dann
    doch ein "G&icirc;tes de France"-Schild entdeckt, wo wir schon zweimal
    vorbeigelaufen waren. Und, wie man ja schon erwarten konnte: niemand
    da.

    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010691.jpg">



    Um 16 Uhr konnte man uns aber im Supermarkt weiterhelfen, und so
    sind wir f&uuml;r 68 Euro in einem riesigen Zimmer mit riesigem Bett und
    riesigem Bad (Dusche und Badewanne!) untergekommen. Sind dann noch
    spazieren und einkaufen gegangen, w&auml;hrend angeheizt und das Bett
    gemacht wurde. Die Einrichtung der G&icirc;te war wie aus dem
    Sch&ouml;ner-Wohnen-Heft zusammengestellt. Das Haus war erst im Herbst
    zuvor von Grund auf renoviert worden. Bewirtet wurden wir sehr
    freundlich, allerdings hatte ich schon manchmal den Eindruck, dass
    die Wirtin andere G&auml;ste als zwei Wanderer im Studentenalter gewohnt
    ist.

    20.02.2008

    Das hat sie dann nach dem Fr&uuml;hst&uuml;ck auch best&auml;tigt: Bisher sind hier
    wohl vor allem J&auml;ger eingekehrt, die aus aller Herren L&auml;nder zur
    Jagd kommen. Sie hat dann noch einige Dinge aus der Gegend erz&auml;hlt,
    und uns die Gorge de Galamus empfohlen. Das Fr&uuml;hst&uuml;ck:
    Selbstgebackener Kuchen, Fougasse, selbstgemachte Marmelade, hei&szlig;e
    Schoggi f&uuml;r mich, f&uuml;r Kris Tee - alles im &Uuml;berfluss, und noch dazu
    hervorragend. Ich habe mir den Bauch randvoll geschlagen.

    So ging es dann endlich los, bei sehr tief h&auml;ngenden Wolken aus dem
    Ort heraus und den Hang hinauf. Der Weg durch den Wald wurde bald
    recht steil, mit sch&ouml;nen Blicken &uuml;ber das Tal - teilweise aber eine
    recht steinige Angelegenheit, was f&uuml;r Kris schwierig war, denn der
    Husten war immer noch sehr stark. Sie hatte die Nacht viel gehustet,
    nicht sehr gut geschlafen und sich morgens noch Hustenl&ouml;ser gekauft.


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010697.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010702.jpg">



    Oben angekommen waren wir dann schlussendlich in den Wolken, mit
    entsprechender Sicht. Nun wurde es also langweilig: &uuml;ber breite Wege
    bei wenig Bewuchs hinauf durch unsichtbare Landschaften. Dazu windig
    und k&uuml;hl, also kein passendes Wetter f&uuml;r eine Pause. Irgendwann sind
    wir dann im verlassenen Weiler Campeau angekommen - Ruinen mit See!
    Den See hat man allerdings erst erkannt, wenn man praktisch drin
    stand. Hier wollten wir nach Plan sp&auml;testens Pause machen, haben uns
    dann aber entschlossen bei dem Mistwetter gleich das Zelt aufzubauen
    und hier zu bleiben. War erst 15 Uhr, aber Kris war wirklich in
    keinem Zustand, um weite Wanderungen durch den Nebel zu unternehmen.


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010709.jpg">



    Gesagt - getan, kurze Zeit sp&auml;ter sa&szlig;en wir im Trockenen (ZELT04),
    ich auf meiner gestern mit einem Kochtopf heissen Wassers statt
    einem B&uuml;geleisen geflickten (und immer noch nicht ganz dichten)
    Isomatte. Sp&auml;ter haben wir dann noch eine Exkursion durch den "Ort"
    gemacht. Zum Essen gab es dann Couscous mit Wurst, Pilzen und
    Zucchini.

    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010712.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010714.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010717.jpg">



    21.02.2008

    Die Nacht war ruhig, ich komme aber immer noch nicht gut damit klar,
    so fr&uuml;h schlafen zu gehen, und habe daher gegen 4 eine Weile wach
    gelegen und Dostojewski gelesen. Am Morgen dann die gro&szlig;e Frage: Wie
    ist das Wetter? Ich habe mich dann schlussendlich getraut, einen
    Blick hinaus zu werfen. Und es sah gar nicht so schlecht aus:
    windig, der Himmel ein steter Kampf zwischen Wolken und Sonne, der
    jedoch zunehmend von der Sonne gewonnen wurde. Beim Packen kam dann
    bei mir noch schlechte Laune auf, weil wir mal wieder ewig gebraucht
    haben und die letzten Tage durch Kris' Husten doch eher stressig
    waren. Ich hatte mich auch zu sehr unter Druck gesetzt habe, was die
    Distanz angeht: Ich bin einfach kein UL-Weitwanderer, der am Tag an
    die 40km mit seinen Leichtwanderschuhen und seinem 10kg-Rucksack
    rennt. Damit muss ich mich bei Gelegenheit mal abfinden.


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010719.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010722.jpg">



    Der Weg war dann erstmal unspektakul&auml;r; interessant an der Gegend
    sind die vielen Ruinen, die mitten im Wald stehen und sicherlich
    seit einem Jahrhundert oder noch l&auml;nger verlassen sind. Gegen 12 Uhr
    dann Mittagspause. Danach ging es weiter hinab in Richtung
    Camps-sur-l'Agly. Wir haben uns dann aber entschlossen, den direkten
    Weg nach Cubi&egrave;res-sur-Cinoble (PAU07) bzw. in die Gorges de Galamus
    zu nehmen, denn noch hatten wir Wasser. Die markierten Wege haben
    hier in der Gegend jedoch offenbar recht wenig mit den in der Karte
    verzeichneten gemein. Als wir dann also - inzwischen bei strahlendem
    Sonnenschein und warmen Temperaturen - ins Tal kamen, war mal wieder
    Wegverwirrung. Wir hatten die M&ouml;glichkeit, am Bach Wasser zu filtern
    und direkt in die Gorges zu gehen oder aber einen Abstecher &uuml;ber den
    Ort zu machen. Nach einiger Unentschlossenheit haben wir uns f&uuml;r den
    Ort entschieden - und sei es nur, um nicht wieder um 15 Uhr das Zelt
    aufzubauen. Der markierte - genauer: miserabel markierte - Weg
    f&uuml;hrte dann nicht wie erhofft leicht bergauf &uuml;ber den Feldweg,
    sondern steil und durch Gestr&uuml;pp. Angekommen sind wir trotzdem. Im
    Ort gab es gleich 2 G&icirc;tes und Werbung f&uuml;r noch mehr in Nachbarorten
    - sehr touristisch hier. Wir haben dann Wasser aufgef&uuml;llt und uns
    entschlossen, auf der Stra&szlig;e Richtung Gorges und Campingplatz zu
    gehen - wir hatten n&auml;mlich auf dem Weg zuvor, als es noch direkt zur
    Gorges ging, gesehen, dass der Wanderweg auch an den M&uuml;hlen
    (=Camping) herauskommen sollte. So weit sind wir dann gar nicht:
    nach 1 km Stra&szlig;e ging es nach rechts auf einen Feldweg zur&uuml;ck zu dem
    Platz, wo wir eineinhalb Stunden zuvor am Bach gestanden hatten.

    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010728.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010733.jpg">



    Hier haben wir dann an sehr sch&ouml;ner Lage Zelt aufgebaut und das
    &uuml;bliche Abendprogramm mit Nudeln bestritten. Diesmal haben wir sogar
    drau&szlig;en gegessen!

    25.02.2008

    Wie in jedem Urlaub - irgendwann rei&szlig;t die Schreibdisziplin ein, und
    dann ist Hopfen und Malz verloren.

    Also alles in Kurzfassung. Die Gorges de Galamus war - bei
    traumhaftem Wetter - wirklich spektakul&auml;r. Fast wie die Gorges du
    Verdon, die mich vor einigen Jahren schon sehr beeindruckt hatten.
    Man muss zwar auf der Stra&szlig;e gehen, einen eigenen Fu&szlig;weg gibt es
    nicht, aber die enge Stra&szlig;e ist sehr wenig befahren und im Sommer,
    wenn mehr los ist, wohl mehr oder weniger gesperrt bzw. stark
    beschr&auml;nkt befahrbar. Allerdings ist es mir nicht so recht gelungen,
    die Dimensionen der Schlucht fotografisch festzuhalten.

    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010747.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010754.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010770.jpg">



    Kurz vor dem Ende der Gorges kommt noch die Ermitage de
    Saint-Antoine (N&auml;he PAU08). Wir haben noch oben Mittagspause
    gemacht, mit Blick &uuml;ber den letzten Bogen der Schlucht, und sind
    dann zur Eremitage abgestiegen, welche man von einer Seite zuerst
    &uuml;ber einen steilen Weg und dann durch einen Tunnel erreicht; von der
    anderen Seite gibt es auch einen Weg. Leider war uns der Weg am Ende
    des Tunnels durch eine T&uuml;r versperrt, die auch nur wenig Ausblick
    erm&ouml;glichte; anscheinend ist die Eremitage nur in den Sommermonaten
    ge&ouml;ffnet bzw. f&uuml;r die &Ouml;ffentlichkeit zug&auml;nglich. Schade!


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010772.jpg">



    Nun ging es hinab in den Ort St. Paul Saint-Paul-de-Fenouillet, von
    wo aus wir uns nach Carcassonne durchschlagen wollten. Dort haben
    wir uns erst mal auf den Dorfplatz gesetzt und eine Cola getrunken,
    dann ging die Suche nach einem Bus los. Der Bus fuhr uns nur leider
    vor der Nase weg, sp&auml;ter h&auml;tte es nur sehr umst&auml;ndliche Verbindungen
    gegeben. Nach einigem &Uuml;berlegen haben wir uns also f&uuml;r Trampen
    entschieden. Es hat dann eine ganze Weile gedauert, bis wir
    mitgenommen worden sind - wie immer in einem klitzekleinen Auto -
    hat eigentlich in der Geschichte der Menschheit schonmal jemand mit
    SUV Tramper mitgenommen? Die junge Frau will wollte mit ihrer
    Tochter Meringues backen und musste daf&uuml;r noch schnell Eier kaufen.
    Sie f&auml;hrt fuhr zwar leider nur bis Caudi&egrave;s, aber immerhin. So stehen
    standen wir 10 Minuten sp&auml;ter am Ortsausgang von Caudi&egrave;s und stellen
    stellten erschrocken fest, dass hier dort ja viel weniger Verkehr
    ist war! Scheint also nicht so viel los zu sein in Richtung
    Quillan... Und niemand h&auml;lt hielt an f&uuml;r uns. Bis eine gr&uuml;ne Ente
    vorbeif&auml;hrt vorbeikam... Und wie sollte es anders sein, er h&auml;lt der
    Fahrer hielt an. Und die Rucks&auml;cke passen passten sogar irgendwie
    rein!

    Es stellt sich heraus, dass der Entenlenker Deutscher ist, der beim
    &ouml;rtlichen Tourismuszug arbeitet. Sie veranstalten "Butterfahrten"
    auf der Strecke durch das Tal, welche die SNCF vor einigen Jahren
    stillgelegt hat. Der Zug verkehrt allerdings nur in den
    Sommermonaten, was wir aber schon herausgefunden hatten.
    Gl&uuml;cklicherweise muss er auch nach Quillan, kann uns also die ganze
    Strecke mitnehmen und unterwegs noch einiges Wissenswertes &uuml;ber die
    Region erz&auml;hlen. In Quillan hatten wir dann noch ein wenig Zeit, bis
    der Bus nach Carcassonne abfuhr. Kris wollte, nachdem wir 10 Minuten
    herumgetr&ouml;delt haben, mal die Tickets kaufen: "Fermeture
    exceptionelle" am Bahnhofsschalter. Na gut, dann am Bus. Oder auch
    nicht. Der Busfahrer kann konnte n&auml;mlich keine Tickets verkaufen.
    Nicht unser Fehler - also fuhren wir umsonst mit. Auch nicht
    schlecht! Bei Einbruch der Dunkelheit waren wir dann also in
    Carcassonne, kauften einen Stadtplan und suchten die Jugendherberge.
    Die ist in der Altstadt - hui, ein ganz sch&ouml;n langer Weg noch vor
    uns! Ca. 45 Minuten sp&auml;ter stehen standen wir dann endlich in der
    sch&ouml;nen und gar nicht so vollen Jugendherberge mitten in der
    befestigten Altstadt von Carcassonne.

    Zu Carcassonne steht findet man ja viel im Internet, daher
    beschreibe ich es jetzt hier nicht weitergehend. Ist schon sehr
    beeindruckend, wenn gleich eine ganze Stadt zur Festung ausgebaut
    wird! Am Samstag geht es mir nicht so gut, das warme Wetter ruft
    meinen Heuschnupfen pl&ouml;tzlich, aber daf&uuml;r umso st&auml;rker auf den Plan,
    so dass ich den ganzen Tag &uuml;bellaunig umherstapfe. Und die Suche
    nach einer neuen Isomatte endet nach ewiger Busfahrt beim Decathlon,
    wo es dann nur eine hauchd&uuml;nne Matte f&uuml;r 4,95 Euro gibt.


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010785.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010799.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010803.jpg">




    Sonntagabend hatte ich dann in der Jugendherberge noch eine sehr
    interessante Unterhaltung mit einem irischen Kreationisten und einem
    kanadischen Geologen; der Geologe und ich haben die
    naturwissenschaftliche Sicht vertreten, und waren damit nat&uuml;rlich
    auf verlorenem Posten - gegen eine solch tiefe &Uuml;berzeugung kommt man
    nicht an. Der Kreationist war aber ein ganz netter Typ und auch
    nicht sonderlich verbohrt, von daher ging es eher lustig und
    bierselig zu.

    Und jetzt sitze ich zum ersten Mal auf dieser Tour alleine im Zelt.
    Los ging es ja heute erst mal mit einer bizarren Zugfahrt: Mein
    Einstiegspunkt sollte Mazamet am Fu&szlig;e der Montage Noire sein. Um von
    Carcassonne nach Mazamet zu kommen, k&ouml;nnte man mit dem Auto fahren -
    das sind dann 48km. Oder aber man kommt auf die bl&ouml;de Idee,
    &ouml;ffentliche Verkehrsmittel zu nehmen. Dann muss man leider &uuml;ber
    Toulouse fahren, was ca. 180km sind und 3 Stunden dauert. So ein
    Bl&ouml;dsinn!

    Ich bin also erst gegen Mittag in Mazamet losgewandert - und musste
    dann erstmal tanken, was ewig gedauert hat, da die einzige
    auffindbare Tankstelle bis 14.30 Uhr Mittagspause macht. Mazamet an
    sich ist ein schrecklich gottverlassener, heruntergekommener Ort
    voller unfreundlicher Leute - das war also kein guter Einstieg.


    Von Mazamet ging es dann 700 H&ouml;henmeter bei grauem Wetter
    gr&ouml;&szlig;tenteils durch Nadelwald hinauf - willkommen in den Montagne
    Noire! Aber immerhin ist Wandern noch eine gute Ablenkung von der
    Tatsache, dass ich jetzt zwei Wochen alleine (umherstapfen)
    verbringen werde. Am Zeltplatz "Le Triby" hat mich dann aber doch
    die Einsamkeit &uuml;berw&auml;ltigt: so dunkel, so weit, so grau alles hier,
    ich so klein, der Weg so weit, die Zeit so lang - das brach alles
    auf einmal &uuml;ber mich herein. Jetzt geht's wieder: Im Zelt, nach dem
    Essen, im warmen Schlafsack kommt man sich nicht mehr so klein, so
    verloren vor. Ich bin sehr froh um das Zelt - my home is my castle.
    Wenn ich mir jetzt vorstelle, da drau&szlig;en in einem Tarp oder
    Biwaksack zu liegen - oh Gott!

    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010813.jpg">




    27.02.2008

    Ja, gestern war ich schreibfaul. Genauer gesagt, es ist mir erst
    eingefallen, als es schon recht sp&auml;t war und ich sehr m&uuml;de. Hier
    also der Tageskurzbericht:

    7.30 Uhr raus. Um 9 Uhr ging's los, war also recht flott mit
    Fr&uuml;hst&uuml;ck etc. Um kurz nach 10 war ich am Refuge am Pic de Nore,
    also genau im Zeitplan des F&uuml;hrers. Das Wetter war wieder grau und
    die Sicht schlecht, also habe ich mir den Abstecher zum
    Aussichtspunkt gespart. Es ging dann ewig &uuml;ber breite Forstwege
    bergab, auf denen man aber viel Strecke zur&uuml;cklegen konnte. Das
    Wetter klarte nach und nach etwas auf, die Motivation war gut - und
    es war bald klar, dass ich ziemlich genau um 17 Uhr in
    Labastide-Rouairoux sein w&uuml;rde. Sowohl vorher als auch nachher war
    das Gel&auml;nde zum Zelten schlecht, da es steil den Hang hinauf bzw.
    hinab ging, au&szlig;erdem war danach ein l&auml;ngerer zivilisationsarmer
    Abschnitt - eine G&icirc;te musste her.

    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010827.jpg">



    16.50 Uhr war ich dann wirklich schon dort. Das Office de Tourisme
    war nat&uuml;rlich zu und der Informationscomputer daneben vollkommen
    nutzlos. Habe dann im Tabac gefragt und wurde 100 m die Stra&szlig;e
    runter geschickt zu Chez Christiane. 32Euro pro Nacht, das soll mir
    recht sein. Kleines, aber h&uuml;bsches Zimmer mit eigenem gro&szlig;en Bad,
    Dusche. Habe mir dann erst mal ein Bier gekauft und ein paar Seiten
    gelesen. K&uuml;che gab es keine, aber die Frau (Christiane?) hat
    freundlicherweise meine Nudeln f&uuml;r mich mitgekocht und so konnte ich
    dann am Tisch mit der Familie essen. Eine gro&szlig;e Herausforderung f&uuml;r
    mein Franz&ouml;sisch!

    Am Morgen bin ich um 7.30 Uhr aufgestanden, um erst mal den Rucksack
    vom ausgerieselten Couscous zu befreien. Das Fr&uuml;hst&uuml;ck war ganz ok,
    und Abmarsch war dann um 9. Ich bin au&szlig;erdem nicht ganz der einzige
    Tourist: Eine Gruppe Senioren hat sich morgens im Ort f&uuml;r eine
    Tageswanderung fertiggemacht.

    Zu Anfang geht es &uuml;ber kleine Wege steil bergauf. Wieder ziehen
    Wolken tief durchs Land. Als ich die ersten paar 100 HM geschafft
    habe, kommt noch Nieselregen dazu. Das kann ja ein Spa&szlig; werden! Es
    ging dann weiterhin auf breiten Wegen durch stark beforstete W&auml;lder,
    allerdings wurde ab 11.30 Uhr das Wetter wieder besser. Man gew&ouml;hnt
    sich auch an diese Wege...

    Am fr&uuml;hen Nachmittag, hinter dem Col de Th&eacute;rondel, dann die
    &Uuml;berraschung: Ein Abzweig nach rechts und pl&ouml;tzlich ist der Weg sehr
    sch&ouml;n, quer durch den Mischwald &uuml;ber verwitterte Steinhaufen,
    Buchen, ein Bachtal... Der Himmel lie&szlig; auch schon einige blaue
    Flecken erkennen. Es ging dann zwar immer Mal wieder zur&uuml;ck auf
    Feldwege, zum Ausgleich gab es aber offene Abschnitte mit etwas
    Fernblick. Das beste Panorama dann kurz vor dem Col de Cabaretou:
    Blick &uuml;ber das Tal des Orb, den Pass, auch nach Norden, und im S&uuml;den
    bis zum Mittelmeer. Damit war ich ja schon f&uuml;r einige Feldwege
    entsch&auml;digt.

    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/pano4.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010862.jpg">



    Hinter dem Pass ging es wieder auf einen breiten Weg, der aber sehr
    sch&ouml;ne Blicke nach S&uuml;den &uuml;ber das Tal bot. Noch ein letzter steiler
    Aufstieg und vor mir lag die Barrage du Saut-de-V&eacute;zule, mein
    angedachtes Tagesziel. Das passte auch gut damit zusammen, dass sich
    mein Knie leise meldete. Schnell war ein sch&ouml;ner, ebener Platz
    wenige Meter vom Wasser entfernt gefunden. Etwas Pause, Zelt
    aufbauen und trocknen lassen. War noch f&uuml;r eine ganze Weile auf
    Foto-Safari, dann Dostojewski, Elchfleischgourmettopf, Abendroutine.


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010869.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010873.jpg">


    <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010877.jpg">
    Reiseberichte:
    http://www.aitrob.de

    Kommentar


    • aitrob
      Erfahren
      • 31.07.2006
      • 279

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [FR] Auf dem E4 durch Frankreich

      28.02.2008

      Die zweite milde Zeltnacht am St&uuml;ck, die zweite Nacht an einem See -
      es fehlt nicht viel, dass es vom Zeltdach tropft.

      Heute bin ich mal wieder fr&uuml;h aufgestanden - 7.30 Uhr war ich wach.
      Die Nacht war recht k&uuml;hl und feucht, gegen 5.30 Uhr habe ich eine
      Weile gelesen. Am Morgen habe ich dann auch erst mal gelesen, in der
      Hoffnung, dass die Sonne noch rauskommt - die bleibt aber hinter
      einer d&uuml;nnen Wolkendecke versteckt. Und so gibt es keine Hoffnung,
      die taufeuchten Sachen zu trocknen. Also habe ich widerwillig
      gepackt, war dann aber doch gegen 9.15 Uhr auf Achse. Anfangs gut
      motiviert ging es wieder &uuml;ber Feldwege durch den Forst mit
      gelegentlichen offenen Stellen. Das Wetter war inzwischen
      aufgeklart, und so wanderte ich mit zwei Pausen, weil mir der R&uuml;cken
      bzw. die Schultern schmerzten, bis zum Col de Fontfroide, wo ich ca.
      11.30 Uhr ankam - das hatte ich etwas k&uuml;rzer erwartet! Am Pass habe
      ich einen kleinen Happen gegessen und umgepackt, damit die
      R&uuml;ckenschmerzen hoffentlich nachlassen. Eine richtige Mittagspause
      habe ich aber nicht gemacht, so dass ich schon bald am Kamm entlang
      weiterging.

      Irgendwann ging es dann vom Hauptweg steil ab zu einem ausgebrannten
      Auto (ein neues Modell mit Sportfelgen - wie kommt das hier hin?)
      und auf der anderen Seite wieder hoch zur Maison foresti&egrave;re de
      Bourdil. Wieder so ein f&uuml;rchterlich heruntergekommenes Refuge -
      eklig, die Dinger. Habe mich auch nicht ans Wasser getraut, bin aber
      den M&uuml;ll losgeworden.

      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010888.jpg">



      Der Weg ging jetzt an steilen H&auml;ngen entlang (und mit sehr m&auml;&szlig;iger
      Markierung) durch einen Buchenwald und schlie&szlig;lich hinaus in relativ
      exponiertes, felsiges Terrain bis zum steilen Abstieg nach Bardou.
      Ich hatte mich schon gewundert, warum f&uuml;r das kurze St&uuml;ck im F&uuml;hrer
      fast 4 Stunden angegeben werden - kein Wunder, man kommt auf diesen
      Wegen nat&uuml;rlich viel (weniger) schlechter voran als vorher. Mein
      geplantes Tagesziel, H&eacute;ric, r&uuml;ckt so in unerreichbare Ferne...

      Unten am See bei Bardou angekommen sehe ich, dass es einen sch&ouml;nen,
      ebenen Platz am rauschenden Bach gibt - mit Blick auf den See, aber
      versteckt vor Bardou und den umliegenden (wenigen) Ferienh&auml;usern. Da
      hebt sich dann auch die Laune wieder, wenn man den Rucksack
      abgeworfen und trockene Sachen angezogen hat. Schnell den Schlafsack
      zum Trocknen ausgebreitet - den habe ich am Morgen feucht eingepackt
      mit dem Plan, ihn in der Mittagspause zu trocknen, habe aber dann
      zwei kurze statt einer langen Pause gemacht und so ist er nicht zu
      seinem Recht gekommen. Und siehe da: hier, an Bach und See, wird
      alles, was man rauslegt, feucht statt trocken!

      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010898.jpg">



      01.03.2008

      Gestern Abend war ich schreibfaul - irgendwie bin ich das mit Dach
      &uuml;ber dem Kopf anscheinend immer. Hier also der Tag in Kurzfassung:

      Aufgestanden bin ich recht flott - es war ja eh klar, dass Warten
      auf Sonne in dem engen Tal keinen Sinn haben w&uuml;rde. Als ich fertig
      gepackt hatte, war es aber trotz allem schon wieder kurz vor 9 - das
      scheint sich als meine &uuml;bliche Abmarschzeit durchzusetzen. Ist ja
      auch fr&uuml;h genug... Dann also erst mal hoch nach Bardou. Ich war ja
      dann doch etwas &uuml;berrascht, was mich dort erwartete: eine Gruppe
      alter H&auml;user, offensichtlich hervorragend gepflegt - mit Pfauen auf
      den D&auml;chern! Auf einem Schild stand denn auch, dass die
      Besitzergemeinschaft sich seit 1967 m&uuml;he, das Dorf
      denkmalschutzgerecht zu pflegen.

      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010904.jpg">



      Von Bardou ging es hoch nach H&eacute;ric. Oben am Hang war dann mal wieder
      eine unmarkierte Abzweigung. Ich habe mich f&uuml;r den linken Weg
      entschieden, und siehe da, er f&uuml;hrte zu einem netten Aussichtspunkt
      &uuml;ber die Gorges d'H&eacute;ric. Der Weg nach H&eacute;ric war allerdings der
      andere, aber der Abstecher hat sich gelohnt. Im Tal habe ich mich
      dann noch mal verlaufen, bevor ich zu einer wundersch&ouml;n gelegenen
      Br&uuml;cke gefunden habe. H&eacute;ric ist sehr h&uuml;bsch und es gibt auch eine
      G&icirc;te, die sicher sehr sch&ouml;n ist, allerdings passt das leider nicht
      in meinen Plan. Es ging nun 450 HM steil hoch nach Douch, am Anfang
      der Ebene von Caroux. Als ich oben ankam, war es schon 12:30, also
      eine perfekte Zeit f&uuml;r die Mittagspause und um den Schlafsack zu
      l&uuml;ften.

      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010905.jpg">


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010910.jpg">


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010914.jpg">



      In Douch traf ich wieder auf eine G&icirc;te - warum sind die immer da, wo
      man sie nicht brauchen kann? Von hier ging es dann hoch zur Ebene
      von Caroux, die wirklich spektakul&auml;r ist. Nordische Landschaften,
      Buchenw&auml;lder, S&uuml;mpfe - und tolle Ausblicke vor allem &uuml;ber das Tal
      des Orb. Allerdings war ich hier zum ersten Mal seit Mazamet nicht
      mehr alleine unterwegs, hier gibt es gleich gruppenweise
      Tagestouristen aus dem Tal. Als ich am anderen Ende der Ebene
      angelangt bin, war es dann - wohl auch wegen des Fotografierens -
      schon recht sp&auml;t. Entsprechend schnell bin ich dann runtergerannt,
      um entweder nach Lamalou-le-Bains - was mir aber etwas zu weit
      erschien - oder Combes zu kommen, wo es auch eine G&icirc;te geben sollte.
      Auf dem Weg nach Combes bin ich noch durch den forêt domaniale des
      Ecrivains-Combattants gekommen: zwei Wanderwegkreisverkehre, an
      jeder Ecke steinerne Namenstafeln und am Ende ein gro&szlig;es Denkmal.


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010926.jpg">


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010930.jpg">


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010932.jpg">



      In Combes angekommen stellte sich heraus, dass die Auberge a) nicht
      so ganz offen (obwohl drinnen Bewegung), b) an ein teures Restaurant
      angegliedert war, also vermutlich selbst teuer. Was tun? Es ist
      17.30 Uhr, ich habe nur noch wenig Wasser, hier sind alle
      Wasserh&auml;hne abgeklemmt oder sie geben kein Trinkwasser, der
      restliche Weg sieht nicht gut zeltbar aus - also doch auf nach
      Lamalou.

      18.22 Uhr: Ich stehe vor dem Office de Tourisme, welches um 18 Uhr
      schlie&szlig;t. Also in den Tabac. Da gro&szlig;e Diskussion - der Campingplatz
      ist wohl zu, bei zwei Hotels gefragt, das g&uuml;nstige voll, das bessere
      (42 Euro) war mir zu teuer. Am Ende werde ich zum Caf&eacute; "Le Madrid"
      geschickt, ganz am Ende des Ortes. Dort erwartet mich ein &auml;lterer
      Mann mit alter Frau alleine in gro&szlig;em, h&auml;sslichen, alten Caf&eacute; - Herr
      im Himmel, was eine Kaschemme! Das Zimmer ist dann aber doch ok,
      also bleibe ich - auch wenn es 35 Euro ohne Fr&uuml;hst&uuml;ck kostet, also ein
      sehr schlechter Deal. Nach der Dusche geht's m&ouml;glichst schnell
      zur&uuml;ck in den Ort, um noch etwas zu Essen zu bekommen. Die
      Restaurants sind alle eher unsympathisch, au&szlig;erdem will ich nicht
      noch mehr Geld ausgeben. Gl&uuml;cklicherweise hat eine B&auml;ckerin zwar
      eigentlich schon Feierabend, aber vergessen, die automatische T&uuml;r
      abzuschalten - so komme ich doch noch zu einem Baguette und einer
      Tafel Schokolade.

      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010933.jpg">



      17. Tag

      Heute bin ich dann also fr&uuml;h raus und in die Stadt zum Einkaufen.
      Obst, Nudeln, Baguette und endlich mal wieder ein Pain au Chocolat.
      Im Office de Tourisme kann man mir sagen, dass die Zeltpl&auml;tze in Dio
      und Lod&egrave;ve zu sind - war ja klar.

      Von Anfang an war es heute recht windig, teilweise auch mit leichten
      Schauern. Der Weg f&uuml;hrte endlich durch eine Landschaft, wie ich sie
      f&uuml;r diese Region in Erinnerung hatte: h&uuml;gelig, aber keine richtigen
      Berge, Wein, hin und wieder ein kleiner Ort. Da st&ouml;rte es auch
      nicht, dass es viel &uuml;ber breite Wege oder gar Stra&szlig;en ging.
      Mittagspause in La-Tour-sur-Orb, danach noch eine kurze Pause in Dio
      (h&uuml;bsch) gegen 15 Uhr... alles irgendwie ereignislos. Spannender
      nach Valqui&egrave;res: nun ging es mal wieder wirklich hoch auf ca. 700m.
      Und der Wind! Der hatte ganz sch&ouml;n aufgefrischt, der Mistral l&auml;sst
      wohl gr&uuml;ssen. Auf dem Pass sicherlich in B&ouml;en 8 Bft. oder mehr, man
      wurde fast weggeweht. In B&ouml;en hat es mich durchaus mal 2m versetzt.
      Alles in allem ein sch&ouml;ner Aufstieg - und wo jetzt zelten? Bei dem
      Wind alleine aufbauen - unm&ouml;glich. Gott sei Dank geht es nach der
      Chapel St. Amans wieder etwas hinab, so dass ich noch einen halbwegs
      ruhigen Platz gefunden habe. Das Aufbauen dort ging dann sogar
      &uuml;berraschend problemlos. Und so sitze ich nun im Wind, das Zelt wird
      gesch&uuml;ttelt (alle 17 Heringe drin, 7 Abspannleinen, und ich m&ouml;chte
      nichts davon missen). Zwischendurch Couscous mit Knoblauch, Oliven&ouml;l
      und Tomatenmark fabriziert. So bleibt nur zu hoffen, dass der Wind
      &uuml;ber Nacht abflaut... Kurzer Nachtrag: war gerade noch mal drau&szlig;en,
      Abendtoilette abhalten und Abspannleinen kontrollieren.
      &Uuml;berraschenderweise klarer Himmel. Bei dem Wind, der hier an
      gesch&uuml;tzter Stelle ist, muss auf dem Pass ein Orkan w&uuml;ten. Der
      eiskalte Mistral soll mich jetzt noch eine Weile begleiten...

      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010939.jpg">


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010945.jpg">



      03.03.2008

      Gestern war ich in einer Gite - und nat&uuml;rlich wieder schreibfaul.
      Also wieder die Kurzfassung des Tages.

      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010955.jpg">


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010957.jpg">



      Sonnenaufgang war sehr fr&uuml;h - ich war zum ersten Mal mit dem Zelt
      h&ouml;her als der Berg, hinter dem die Sonne aufging. Ziel war es, in
      Lod&egrave;ve noch Brot zu kaufen, also bis Mittag dort zu sein. Das hie&szlig;
      dann: Attacke. 8.50 Uhr auf dem Weg gewesen und gleich ordentlich
      losgelegt. Erst noch etwas auf der H&ouml;he entlang, dann auf einem
      breiten Feldweg hinab. Hat sich aber doch l&auml;nger hingezogen als
      erwartet. Gemein ist ja, wenn man den Zielort schon sieht, sich ihm
      aber auf ewigen Serpentinen nur unendlich langsam n&auml;hert. So wurde
      ich dann nerv&ouml;s, was die Zeit anging, und habe gut Tempo vorgelegt.
      Hat dann aber gut gepasst, 11.15 Uhr stand ich in einer langen
      Schlange vor einer B&auml;ckerei. Unterwegs waren mir noch andere
      Wanderer entgegengekommen - welch seltenes Bild! Ich glaube aber
      nicht, dass Fernwanderer dabei waren - Rucks&auml;cke zu klein. Lod&egrave;ve
      ist eine h&uuml;bsche kleine Stadt, lebhaft - ganz anders als Mazamet,
      alle Leute nett. "Ali" hat mich zum Office de Tourisme gebracht -
      das war nat&uuml;rlich zu. Brot, Croissant, Camembert und einen Spiegel
      als Lesestoff gekauft, Mittagspause auf dem zentralen Platz - sehr
      nett. Der Plan war dann, flott nach La Vacquerie zu kommen, um dort
      in die G&icirc;te des CAF (Franz&ouml;sischer Alpenverein) zu gehen. Der Weg
      dorthin f&uuml;hrte allerdings doch noch recht viel hinauf und war vor
      allem weit. Aber nach "hartem Kampf" habe ich das Kaff dann doch
      erreicht - und siehe da, G&icirc;te zu. How come I'm not surprised.
      Gegen&uuml;ber war ein Restaurant mit Pension f&uuml;r 30 Euro - Sonntag nur auf
      Reservation. Ah! Habe dann kr&auml;ftig an die T&uuml;r gepocht und es hat
      auch jemand ge&ouml;ffnet, so dass ich problemlos eine Unterkunft
      bekommen habe. Dann erstmal 20 Minuten unter die hei&szlig;e Dusche, dann
      in die Telefonzelle. Danach habe ich mir das dicke 3-G&auml;nge-Men&uuml;
      geg&ouml;nnt: Salat mit Ch&egrave;vre Chaud, Entenbrustfilet, Cr&egrave;me brûl&eacute;e.
      Dazu ein Glas Wein - alles hervorragend. Der Wein kostete nur 1 Euro,
      wie ich hinterher festgestellt habe! Danach wieder Telefonzelle,
      ganze Familie durchtelefoniert, dann Spiegel, dann Bett. Das war das
      erste Mal, dass ich alleine in einem richtigen Restaurant essen
      war...

      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/pano6.jpg">



      So, nun zu heute. Fr&uuml;hst&uuml;ck endlich mit Orangensaft! Und Roquefort,
      was mir dann aber doch zu deftig war so fr&uuml;h am Morgen. Ich habe
      eigentlich etwas getr&ouml;delt, war aber trotzdem 9.05 Uhr weg. ei
      windigem, leicht bew&ouml;lktem Wetter war ich ca. 11.30 Uhr am Eingang
      zur Gorge de Vis. Diese zerteilt die Ebene mit einer 300 m tiefen,
      sich eng windenden Schlucht - und wenn man am Rand steht, kann man
      gut sehen, dass es auf der anderen Seite einfach eben weitergeht.


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010975.jpg">


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010989.jpg">


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1010992.jpg">



      Der ber&uuml;hmteste Teil der Schlucht ist der sogenannte Cirque de
      Navacelles. Hier ist der Fluss bis vor einigen tausend Jahren einen
      Bogen geflossen, bis er sich dann irgendwann einen direkten Weg
      gebahnt hat. In der Mitte ist dadurch eine Art "Insel" stehen
      geblieben, auf der heute der Ort Navacelles liegt.


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020007.jpg">


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020008.jpg">



      04.03.2008

      Morgens habe ich ein wenig verpennt, der Wecker stand auch noch auf
      7.40 Uhr eingestellt. Die Sonne stand dann auch schon ein paar
      Zentimeter &uuml;ber dem Horizont. Die Nacht war eher kalt gewesen, es
      fanden sich auf dem Zelt dann auch ein paar Eiskristalle. Die
      Isomatte ist doch leider verdammt d&uuml;nn, da kann der Schlafsack auch
      nicht viel ausrichten... Na, auf jeden Fall habe ich dann etwas
      unmotiviert - weil kalt - gefr&uuml;hst&uuml;ckt und gepackt, und bin dann
      auch erst 9.15 Uhr losgestapft. Aber heute stand ja so viel auch
      nicht auf dem Programm. Das Wetter war aber recht interessant:
      strahlender Sonnenschein, kalt, starker Wind, und dabei Schnee bzw.
      kleine Eiskristalle in der Luft - interessante Mischung. So sollte
      es den Rest des Tages bleiben, mit leichten Verschiebungen des
      Verh&auml;ltnisses zwischen den Elementen - mal weniger Schnee, mal
      Regen, mal kein Wind - und sp&auml;ter noch ein kr&auml;ftiger Schneeschauer.
      Aber jetzt erst mal &uuml;ber leichte H&uuml;gel mit wenig Strauchbewuchs -
      trocken und garstig ist's hier - nach Montdardier. Heute merke ich
      zum ersten Mal richtig, dass ich vom Alleinwandern bald genug habe.
      Es ist doch irgendwann recht eint&ouml;nig, man muss sich auch bei diesem
      miesen Wetter immer selber motivieren - und au&szlig;erdem kommt ja das
      Ziel jetzt in Sicht, so dass die Verlockung immer gr&ouml;&szlig;er wird.


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020012.jpg">



      Le Vigan ist ein ganz netter Ort, nicht so lebhaft wie Lod&egrave;ve, was
      aber vermutlich dem Wetter geschuldet ist. Das Office de Tourisme
      hat bis 14 Uhr zu, es ist 13 Uhr - nicht schlimm, keine Eile. Im
      &ouml;rtlichen SuperU gibt es leider Pain au Chocolat nur im Dutzend. Die
      Mittagspause dann bei Starkwind auf'm Platz: ungem&uuml;tlich, man muss
      die Wurst auf dem Brot festhalten. Danach in den Eingang des Office
      de Tourisme gedr&uuml;ckt, dort ist es wenigstens windgesch&uuml;tzt. Man kann
      mir da aber immerhin weiterhelfen: Nat&uuml;rlich gibt es keinen
      Campingplatz in l'Esp&eacute;rou. Nat&uuml;rlich auch keine Busse. Aber 3 drei
      offene G&icirc;tes wegen Skifahrern. Der Plan ist also: Mittwoch nach
      l'Esp&eacute;rou, Donnerstag Tagestour auf den Mt Aigoual, Freitag nach
      N&icirc;mes, Samstag dann Treffen mit Anne in N&icirc;mes. Jetzt erst mal den
      Berg hoch: Le Vigan 365 m, l'Esp&eacute;rou 1222. Da wartet Arbeit, von der
      aber heute nicht mehr viel geschehen soll. Nach besagtem starken
      Schauer, der mich noch in einem Nachbarort von Le Vigan erwischt -
      typisch: kaum ist die Regenhose angezogen, h&ouml;rt es auf -, geht's
      recht steil hoch. Irgendwann gegen 17 Uhr dann der Fleck, auf dem
      ich jetzt liege - eine hubbelige, ungem&auml;hte Wiese. Bin sofort ins
      Zelt, da es drau&szlig;en wirklich sehr kalt, windig und ungem&uuml;tlich ist.
      Teilweise habe ich sogar mit Handschuhen gelesen. Es schneit, sonst
      Abendroutine. Die starken Windb&ouml;en geben eine interessante
      Ger&auml;uschkulisse ab: von hinten rechts kommt ein Grummeln, dann
      wackelt das Zelt, dann rauscht es unter mir weiter. Das Zelt steht
      aber ganz gut gesch&uuml;tzt.

      06.03.2008

      Der Stift ist fast leer, allzu ausf&uuml;hrlich wird es heute also wohl
      nicht mehr werden. John und Sam sind soeben in Richtung Bett
      losgezogen; das sind meine zwei englischen Zimmernachbarn, mit denen
      ich gerade den Wein geteilt habe. Netter Abend, nette Jugendherberge
      - diese Backpacker-Szene ist schon immer f&uuml;r lustige Sachen am
      Start. Die beiden haben gerade die Schule hinter sich und sind noch
      entsprechend gr&uuml;n hinter den Ohren. Die JH ist sehr sch&ouml;n: Bar und
      Aufenthaltsraum, sehr famili&auml;r, Anlage sehr gr&uuml;n - mit Campingplatz.
      Obwohl gerade eine Schulklasse da ist, wird man wohl seine Ruhe
      haben, da sich alles verteilt.

      Aber jetzt erst mal den gestrigen Tag von vorne erz&auml;hlen - damit
      erkl&auml;rt sich, wie ich hierher gekommen bin: nach dem (sp&auml;ten)
      Aufstehen ging's erst 9.20 Uhr los, bei starkem Wind und mit der
      H&ouml;he zunehmendem Schnee den Berg hinauf. Der Weg - erst steil, dann
      durch flachen, recht h&uuml;bsch verschneiten Wald - zieht sich ziemlich,
      so dass ich erst gegen 13.45 Uhr in l'Esp&eacute;rou angekommen bin.
      Letzteres stellt sich - wider Erwarten - als grauenvolles Kuhkaff
      heraus, wo zu allem &Uuml;berfluss auch noch nahezu alles zu ist. Also
      erstmal 2 zwei G&icirc;tes gecheckt: Nr. 1 will f&uuml;r eine Person nicht
      aufmachen, Nr. 2 zu. Horrorkaff - weg hier! Also habe ich es mit
      Trampen nach Le Vigan versucht, habe aber in zirka eineinhalb
      Stunden nur 10 Autos gesehen und bin nur eine Kreuzung (~800 m)
      weitergekommen. Dort wurde es mir schlie&szlig;lich zu kalt und ich bin
      zur&uuml;ckgestapft. Habe das Trampen noch ein wenig an der anderen
      Stra&szlig;e probiert, mit gleicherma&szlig;en wenig Gl&uuml;ck. Also noch mal
      Unterkunftssituation gecheckt: alles Mist bis auf ein Chambre
      d'Hôtes f&uuml;r 50 Euro! Drum habe ich mich auf die Wanderung (19 km) nach
      Vallerauge gemacht, in der Hoffnung, entweder noch mitgenommen zu
      werden oder auf einen etwas gem&uuml;tlicheren Zeltplatz zu sto&szlig;en. Und
      siehe da, es passiert ein Wunder: ich werde mitgenommen. Der Typ
      f&auml;hrt sogar nicht nur nach Vallerauge, sondern weiter nach Ganges
      (Gangsches, in seiner Aussprache) und St Hyppolite - da f&auml;hrt auch
      der Bus Le Vigan - N&icirc;mes durch! Er gibt also Gas, damit wir den Bus
      ein- bzw. &uuml;berholen. So kommt es, dass ich 17.19 Uhr in St Hyppolite
      ankomme und weniger als 1 Minute sp&auml;ter im Bus nach N&icirc;mes sitze.
      Dort angekommen soll ich zum Jardin de la Fontaine, von wo aus die
      JH ausgeschildert sein soll - kann ich auf der Karte aber nicht
      finden. Hab dann rumgefragt, bin losgestapft und nach einer Runde um
      die Innenstadt beim Office de Tourisme gelandet. Da h&auml;ngen alle
      Nummern aus, JH angerufen - VOLL!!! Krise gekriegt, Campingplatz
      angerufen. Kein Wort verstanden. Habe dann meine Freundin angerufen,
      die soll sich mit dem Typ unterhalten. Rausgekommen ist: Es f&auml;hrt
      kein Bus mehr hin, zu Fu&szlig; muss man entlang der Autobahn)-> Taxi! Mit
      dem Taxi zum Campingplatz - auch eine absurde Vorstellung! Und woher
      jetzt ein Taxi? Zur&uuml;ck zum Bahnhof, also noch mal quer durch die
      Stadt. Dann also zum h&auml;sslichen, lauten Zeltplatz, wo zu allem
      &Uuml;berfluss noch die H&auml;ringe nicht in den Boden gehen - HASS! Dann
      noch die Notration verspeist und ab ins Bett.


      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020025.jpg">




      Ach, und zu allem &Uuml;berfluss stellt sich am Morgen heraus, dass man
      an der JH auch h&auml;tte zelten k&ouml;nnen.

      Heute hat dann um 7.40 Uhr der Wecker geklingelt, es ist saukalt und
      windig, wie &uuml;blich. Habe also erst mal noch einen Artikel gelesen,
      mich dann zur Toilette gequ&auml;lt und den Rest Brot und Schokolade
      vernichtet. Dann habe ich ca. zirka 25 min unter der Dusche
      gestanden, wodurch ich endlich mal wieder richtig warm geworden bin.
      Als ich dann bezahlen wollte, war es ca. 9.15 Uhr - mein Geld
      wollten sie aber erst, wenn ich gehe. Bus um 9.52 Uhr - also
      Attacke. Den habe ich dann in gestrecktem Galopp noch geschafft.
      Dann ins Office de Tourisme, Karte abgreifen - die nette Dame hat
      sich dann 10 min damit besch&auml;ftigt, mir einen Plan des Wegs zu
      zeichnen. Irgendwie war die Kommunikation schwierig, sie wollte
      n&auml;mlich partout nicht Franz&ouml;sisch sprechen, sprach aber deutlich
      weniger Englisch als ich Franz&ouml;sisch. Komische Sache... In der JH
      Rucksack deponiert, Internet genutzt und dann ab Richtung Stadt.
      Dort erst mal ziellos umhergeirrt, Atmosph&auml;re eingefangen. N&icirc;mes
      gef&auml;llt mir gut: das s&uuml;dfranz&ouml;sische Flair ist sicherlich nicht so
      stark ausgepr&auml;gt wie in kleineren Orten. Aber es ist lebhaft,
      &uuml;berraschend sauber - insb. verglichen mit der Innenstadt von
      Carcassonne - und wenig vom Tourismus gepr&auml;gt, zumindest um diese
      Jahreszeit. Und das Amphitheater ist auch sehenswert. Nur die
      Audioguides sind v&ouml;llige Zeit- (aber immerhin nicht Geld-)
      verschwendung.

      <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020038.jpg">
      Reiseberichte:
      http://www.aitrob.de

      Kommentar


      • aitrob
        Erfahren
        • 31.07.2006
        • 279

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [FR] Auf dem E4 durch Frankreich

        08.03.2008

        Heute also Treffen mit Anne. Ich war dann entgegen meiner Planung
        schon kurz nach 11 am Busbahnhof, was sich aber wunderbar damit
        deckte, dass Anne auch sehr fr&uuml;h kam, so dass ich am Ende nur 5
        Minuten warten musste. Haben uns dann am Schalter Fahrkarten
        gekauft, sind einen Bogen um das Theater gegangen und haben eine
        Crêpe gegessen. Pl&ouml;tzlich war es dann schon 12.33 Uhr - und wir
        mussten in gestrecktem Galopp zum Bahnhof. Wir haben den Zug dann
        aber doch noch erreicht und sind 70 min nach Chamborigaud - ein
        Ortsname, den ich mir maximal 30 Sekunden merken kann - gefahren.
        Dort dann etwas umgepackt, und los auf den Weg. Die Wassersuche war
        etwas schwierig, ein &auml;lterer Herr hat uns dann den Wassersack
        gef&uuml;llt. Dann leicht bergauf durchs Bachtal, sp&auml;ter parallel zur
        Stra&szlig;e am Hang entlang. Der Weg hatte hier nichts mit der Karte zu
        tun - anscheinend gibt es hier einen GR700, der bei mir nicht
        verzeichnet ist. Am Ende kamen wir aber doch an der Burg von Portes
        heraus, wo auch der GR44B verl&auml;uft. Die Burg kurz angeschaut; dann
        weiter den Markierungen gefolgt. Das war aber, wie wir nach ein paar
        100m hundert Metern festgestellt haben, wieder der GR700, der nicht
        dorthin f&uuml;hrt, wo wir hinwollen. Also entlang der Stra&szlig;e wieder
        zur&uuml;ck und nach Karte in einen Weg, der durch viele X verboten war.
        Nach ein paar 100m hundert Metern kam dann doch noch eine Markierung
        - keine Ahnung, was die da an der Kreuzung gemacht haben. Inzwischen
        war es schon recht sp&auml;t - ein Zeltplatz aber erst mal nicht in
        Sicht. Also bei sch&ouml;nem Blick &uuml;ber das Tal und weitem Horizont -
        sehr klare Luft heute - unter sch&ouml;nem Abendhimmel Pause gemacht.
        Sp&auml;ter hat sich dann doch die alte Regel bew&auml;hrt, dass innerhalb 1h
        einer Stunde immer ein Platz kommt - und so war gegen 19.20 Uhr das
        Zelt aufgebaut. Zum Abendessen Couscous, Tomatenmark und
        Kichererbsen, und &uuml;ber die alten Zeiten geplaudert...

        <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020042.jpg">


        <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/pano7.jpg">



        09.03.2008

        Es regnet nicht mehr - schade eigentlich. Ich hatte gehofft, es
        w&uuml;rde die Nacht durchregnen und damit h&auml;tte sich das dann erst mal
        erledigt.

        Aber von vorne: aufgestanden ca. 7.30 Uhr, danach waren wir sogar
        relativ flott: 9.15 Uhr waren wir auf Achse. Dann ging's bei v&ouml;llig
        klarem Himmel leicht bergab, eigentlich nach Bess&egrave;ges - so dachten
        wir. Irgendwann kam dann eine Stra&szlig;enkreuzung am Col de Irgendwas -
        war zwar irgendwie auf der Karte nicht zu erkennen, aber da die Wege
        eindeutig als GR44B und GR44C markiert waren, habe ich mir nicht
        weiter viel dabei gedacht. So richtig suspekt wurde es dann, als wir
        von S&uuml;den aus nach Rochessadoule kamen. Da wurde dann klar, dass die
        Beschilderung des Weges rein gar nichts mit dem auf der Karte
        verzeichneten Weg zu tun hatte. Auf der anderen Seite ging es dann
        aus dem kleinen, unspektakul&auml;ren Ort wieder heraus - nur um oben in
        v&ouml;llig chaotische Beschilderung zu m&uuml;nden. Wir haben dann erst mal
        Mittagspause gemacht, und uns dann mehr oder weniger nach Gef&uuml;hl und
        Karte nach Bess&egrave;ges durchgearbeitet, was man schon die ganze Zeit im
        Tal sehen konnte. Gegen 14 Uhr waren wir dann dort, also mit einiger
        Versp&auml;tung gegen&uuml;ber dem urspr&uuml;nglichen Plan - wir waren sicherlich
        einen Umweg von einem Faktor 2 gerannt.

        Bess&egrave;ges: eher unh&uuml;bsch, Typ heruntergekommene, kleine
        Industriestadt. Daf&uuml;r aber freundliche Leute - darin der Unterschied
        zu Mazamet. Haben uns dann erst mal in ein Caf&eacute; gesetzt, Milchkaffee
        getrunken und das Wasser aufgef&uuml;llt. Auf der anderen Seite des
        Flusses dann das eigentliche Stadtzentrum, eine lange
        Einkaufsstra&szlig;e, alles zu. W&auml;hrend wir also die lange Einkaufsstra&szlig;e
        entlangmarschierten, fing es leicht zu regnen an. Es hatte sich
        schon vormittags zugezogen und war etwas windig geworden - jetzt
        also noch leichter Regen. Wir haben uns dann nat&uuml;rlich auch noch
        verlaufen, aber mit Hilfe eines &auml;lteren Ehepaares den verstecken
        Abzweig gefunden.

        Nun also hoch in die H&uuml;gel - viel mehr ist das hier nicht. Auf dem
        Weg dann Regenjacken und Rucksack&uuml;berzug raus - Anne hat ihren
        nat&uuml;rlich vergessen. Frauen!

        Oben haben wir uns dann noch mal verlaufen, als wir im Eifer des
        Gefechts an einem unscheinbaren Weg, der allerdings deutlich
        markiert war, vorbeigerannt sind - heute ist aber auch der Wurm
        drin! Irgendwann sind wir dann aber doch nach Gangi&egrave;res, einem
        langweiligen Stra&szlig;endorf, gekommen. In der Bushaltestelle hat Anne
        umgepackt, ich habe auf volle Regenmontur gewechselt. Als wir aus
        dem Ort raus waren und das erste Feld mit zeltbaren Pl&auml;tzen im
        Bachtal kam, haben wir dann auch gleich aufgebaut - es war schon
        17.30 Uhr, au&szlig;erdem wird Anne so nicht v&ouml;llig durchn&auml;sst - ihre
        Regenjacke ist n&auml;mlich undicht.


        11.03.2008


        Der gestrige Tag in K&uuml;rze: Morgens sind wir im Nebel aufgestanden -
        na super! Das Zelt war nat&uuml;rlich triefend nass. Wir sind dann erst
        sp&auml;t losgekommen und mussten uns &uuml;ber eine eher langweilige Strecke
        nach Baumes arbeiten. Dort haben wir zu Mittag gegessen, und Anne
        hat ihre F&uuml;&szlig;e verarztet; eine B&auml;ckerei oder eine andere
        Einkaufsm&ouml;glichkeit schien es aber nicht zu geben. Danach sind wir
        mehr oder weniger auf der H&ouml;he bleibend &uuml;ber eine felsige Ebene nach
        Les Vans gegangen. Als wir von oben kamen, haben wir schon den
        Champion gesehen - also gleich hin und dekadent eingekauft:
        Cassoulet, Wein, Schokotorte, Benzin.

        Dann wieder Regen, etwas weiter &uuml;ber die Ebene und schlie&szlig;lich in
        einen sehr h&uuml;bschen mit Steinhaufen durchsetzten Wald hinein. Dort
        sind wir lange vor uns hingestapft, immer wieder etwas Regen - das
        war uns in voller Montur eher egal. Pl&ouml;tzlich kamen wir an den
        Fluss, der sich eine formidable Schlucht gegraben hat. Trotz Nebel
        nicht schlecht! Dann ging es etwas abenteuerlich und sehr langsam
        auf glitschigen Steinen dicht am Rand oben entlang, bis der Weg die
        Schlucht verlie&szlig; und wir endlich einen guten Zeltplatz gefunden
        hatten.

        <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020061.jpg">


        <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020067.jpg">



        Heute Morgen dann der Blick aus dem Fenster: Nebel. B&auml;h! Trotzdem
        raus, sind aber wieder erst gegen 9.30 Uhr los - das scheint derzeit
        unsere Konstante zu sein. Erst mal noch ein Problem: das Brot war
        leicht angeschimmelt. Das Fr&uuml;hst&uuml;ck bestand also nur aus Kaffee und
        Schokolade. Nach diesem einseitigen Morgenmahl ging es aus dem Wald
        heraus und &uuml;ber die neblige Ebene nach Bessins. Kurz vor dem Ort
        schmei&szlig;t Anne noch ihre Kamera in den Bach, so richtig schlimm war
        es aber gl&uuml;cklicherweise nicht.

        Im Ort haben wir dann erst mal Baguette und Pain au Chocolat gekauft
        und ein zweites Fr&uuml;hst&uuml;ck gemacht - bei wieder mal einsetzendem
        Regen. Von nun an ging es recht langweilig auf Feldwegen durch die
        Ebene bis zur letzten Bergkette vor dem Ard&egrave;che-Tal, dessen
        Namensgeberin wir auch noch &uuml;berqueren m&uuml;ssen. Der Weg ist nun zwar
        anstrengender und sehr steinig, aber immer noch langweilig - ein
        dichter, undurchdringlicher Wald aus Str&auml;uchern umgibt uns.

        <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020081.jpg">



        Nach einer Pause - zu unserer &Uuml;berraschung erst 15 Uhr - wurde es
        aber besser, sowohl vom Weg selbst als auch von der Landschaft und
        sogar vom Wetter her. Bald hatten wir dann erste Blicke auf die
        Ard&egrave;che - nun nur noch hinab! Was aber f&uuml;r Anne inzwischen ein
        harter Kampf um jeden Schritt war, denn sie hatte ziemlich gro&szlig;e
        Blasen an den F&uuml;&szlig;en. Nichtsdestotrotz haben wir gegen 18 Uhr die
        Br&uuml;cke nach Vallon - Pont d'Arc &uuml;berquert. Jetzt nur noch ein nicht
        allzu grauenhafter Zeltplatz! Ich bin dann ohne Rucksack die Stra&szlig;e
        parallel zur Ard&egrave;che rein, und der 3. Platz nach ca. 1 km hatte
        sogar offen. Der Besitzer hat dann noch mit dem Auto Anne und
        Rucks&auml;cke geholt, und so hatten wir uns bald installiert. Mit dem
        Besitzer konnte ich mich jedoch kaum verst&auml;ndigen, weil er sich
        weigerte, mir in vollst&auml;ndigen franz&ouml;sischen S&auml;tzen zu antworten.

        Und die Duschen sind auch noch kalt! Schweine!

        <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020089.jpg">




        13.03.2008

        Gestern haben wir dann praktisch gar nichts gemacht, uns ein wenig
        im Ort umgeschaut und am Abend gut gekocht. Annes F&uuml;&szlig;e brauchten
        einen Ruhetag...

        Vallon scheint sehr touristisch zu sein, aber um diese Jahreszeit
        ist nat&uuml;rlich alles zu. Selbst die ganzen B&auml;ckereien - in einer
        Boulangerie haben wir noch die letzten zwei Brote ergattert, an ein
        Pain au Chocolat war jedoch nicht zu denken.

        Heute dann also der Plan, mal wieder fr&uuml;h loszukommen. Ist nat&uuml;rlich
        nichts geworden, gegen 10 Uhr waren wir unterwegs - nachdem wir f&uuml;r
        den Platz stolze 18 Euro gel&ouml;hnt haben - pro Nacht und bei kalten
        Duschen!

        Der Weg steigt kurz hinter Vallon steil an und f&uuml;hrt dann weit von
        der Schlucht weg - nur ganz am Anfang bekommt man sie &uuml;berhaupt zu
        Gesicht. Wald, Wald, Wald. Das ist ja erst ganz nett, dann aber
        irgendwann nervig. Ausgiebige Mittagspause, nachdem die ersten
        H&auml;user von St. Rem&egrave;ze in Sicht gekommen waren. Der Ort selber ist
        h&uuml;bsch, aber leider ist es schwierig, Wasser zu finden - ich tapse
        sogar in die Mairie, wo man mich etwas &uuml;bellaunig zur &ouml;ffentlichen
        Toilette dirigiert, die nat&uuml;rlich geschlossen ist. Am Ende, ich bin
        schon entnervt, geht Anne in einen Sch&ouml;nheitssalon und wir haben
        unser Wasser.

        <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020092.jpg">


        <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020095.jpg">



        Danach &uuml;ber eine Hochebene mit erstem Blick auf die Alpen und dann
        schnurgerade durch den Wald zur&uuml;ck an die Ard&egrave;che. Der Plan war
        eigentlich, auf einem der vorgesehenen Biwakpl&auml;tze zu &uuml;bernachten,
        auch wenn das OT gesagt hat, die seien zu - aber was soll an einem
        Biwakplatz schon zu sein? Also dann von der Stra&szlig;e auf einem
        betonierten Weg die 200 HM runter - und es wird klar, was zu ist:
        sanit&auml;re Anlagen etc. Der Biwakplatz ist auch mehr ein Zeltplatz...
        Auf die Wiesen kann man jedoch, und so stehen wir gegen 18 Uhr auf
        einem sch&ouml;nen Zeltplatz ganz unten in der Ard&egrave;che-Schlucht. Aber
        auch so, dass uns im Fall einer Evakuierung das Wasser nicht so
        schnell erreichen w&uuml;rde, dass wir nicht noch unsere Sachen packen
        und fl&uuml;chten k&ouml;nnten.

        <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020123.jpg">


        <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020126.jpg">
        Reiseberichte:
        http://www.aitrob.de

        Kommentar


        • aitrob
          Erfahren
          • 31.07.2006
          • 279

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [FR] Auf dem E4 durch Frankreich

          16.03.2008

          Also, die letzten Tage, der Reihe nach. Der Platz unten in der
          Schlucht war wirklich sch&ouml;n, und die Sonne ist auch gar nicht so
          sp&auml;t aufgegangen wie bef&uuml;rchtet - aber wir hatten das Zelt so
          aufgebaut, dass es im Schatten eines gro&szlig;en Baumes war - also nichts
          mit Trocknen. Packen ging mal wieder eher tr&auml;ge, gegen 9.30 Uhr
          waren wir en route.

          Der Weg f&uuml;hrte dann recht schnell an eine exponierte Stelle, wo in
          den glatten Fels 5 m &uuml;ber dem Wasser Stufen gehauen und Handgriffe
          montiert waren - mit den Rucks&auml;cken ein interessanter Einstieg. Tja,
          was soll man dazu sonst noch schreiben? Da mir ja keine gro&szlig;en
          literarischen Talente gegeben sind, widme ich mich jetzt nicht der
          Schilderung der Schlucht, das m&uuml;ssen die Fotos &uuml;bernehmen.

          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020131.jpg">


          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020134.jpg">


          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020146.jpg">


          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020153.jpg">



          Der Weg blieb sehr anstrengend, auch wenn richtige Kletterpassagen
          wieder seltener wurden - ein st&auml;ndiges Auf und Ab, recht unwegsam.
          Dazu wirklich warmes Wetter, pralle Sonne und in der Schlucht weht
          kein Windhauch - darauf muss man sich erst mal einstellen, was weder
          meinem noch Annes Kreislauf so besonders gut gelingt. Deshalb lange
          Pausen - eine um 11, eine um 12.30 Uhr, letztere an einer wirklich
          sch&ouml;nen Stelle. Danach haben wir dann etwas mehr Ausdauer, nachdem
          ich auf ein kurz&auml;rmeliges T-Shirt gewechselt habe - zum ersten Mal,
          und voraussichtlich auch zum letzten Mal in diesem Urlaub. Weitere
          Highlights des Weges waren noch ein paar Kletterstellen und diese
          H&ouml;hle: kurz vor dem Ende f&uuml;hrte der Weg auf einmal durch einen engen
          H&ouml;hlengang, wo wir dann uns und die Rucks&auml;cke ziehend, schiebend und
          robbend durchbugsieren mussten - mind. mindestens 20 Minuten f&uuml;r 10
          m Strecke. Aber daf&uuml;r mal Abwechslung...

          Inzwischen war es schon recht sp&auml;t, wir waren ersch&ouml;pft und der
          bl&ouml;de Ort immer noch weit weg. Im letzten Bogen ist dann zu allem
          &Uuml;berfluss noch Anne ausgerutscht und mit dem R&uuml;cken in eine Pf&uuml;tze
          gefallen, aber durch die D&auml;mpfung des Rucksacks hat sie sich nicht
          sehr wehgetan.

          Im Ort kamen dann die gro&szlig;en &Uuml;berraschungen und wohlverdienten
          Wunder. Ich hatte mich f&uuml;r die Unterkunftssuche ja schon auf das
          Schlimmste eingestellt. Aber dann: hinter dem 2. Haus ein offener,
          sch&ouml;ner und preisg&uuml;nstiger Campingplatz! Von dort noch 1 km in den
          Ort, die bin ich dann alleine gegangen - und siehe da, eine offene
          und nicht v&ouml;llig ausverkaufte B&auml;ckerei und ein Lebensmittelgesch&auml;ft!
          Baguette, Fugasse, Kuchen mit Fr&uuml;chten, Oliven, &Auml;pfel, Erdbeeren,
          Wein - Gro&szlig;einkauf! Schnell zur&uuml;ck und erst dekadent gespeist, dann
          - nach einer Woche - dekadent geduscht. So gef&auml;llt mir das!

          Samstag dann die Frage: Was tun? Wir mussten ja Sonntag 11.10 Uhr in
          Vallon abfahren - wandernderweise auf der S&uuml;dseite der Schlucht in
          7,5 Stunden zu erreichen. Mit Annes F&uuml;&szlig;en w&auml;re das kein Spa&szlig;
          gewesen. Also wollten wir den ersten Teil trampen und dann den
          landschaftlich vermutlich sch&ouml;neren Teil - am Rand der Schlucht
          entlang - wandern.

          Also haben wir erst mal einen Platz in der G&icirc;tes d'Etape in Vallon
          reserviert. Danach haben wir den wirklich sch&ouml;nen mittelalterlichen
          Ort Aigu&egrave;ze besichtigt und uns dann - schon gegen 11 Uhr - an die
          Stra&szlig;e gestellt. Hat dann eine ganze Weile, ca. 40 Minuten,
          gedauert, bis wir mitgenommen wurden. Von einer Frau alleine im
          Auto! Wir sind aber nur eine Kreuzung weit gekommen. Dort dauerte es
          dann noch ca. 15 Minuten, bis ein Metal-Freak (riesige
          metallbeschlagene Stiefel, schwarze Kleidung, Silberschmuck,
          schwarze fingerlose Handschuhe - das volle Programm) mit einem
          klapprigen Jeep uns mitgenommen hat.

          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020165.jpg">


          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020166.jpg">



          Von dort dann auf den Wanderweg - und hier ging das Chaos los. Die
          Wegf&uuml;hrung hatte mal wieder nichts mit den in der Karte
          verzeichneten und im Text beschriebenen Wegen zu tun. So sind wir
          schlie&szlig;lich auf dem falschen Weg in die falsche Richtung gelandet -
          Riesenfrust. Den sind wir dann ein wenig entlanggetrottet, bis es
          wieder an die Stra&szlig;e f&uuml;hrte. Anekdote am Rande: Es gibt dort ein
          "Orgnac - l'Aven" und "L'Aven d'Orgnac" - das sind unterschiedliche
          Orte!

          Wo der Weg an die Stra&szlig;e kam, stie&szlig;en wir auf einen riesigen Bau,
          Parkpl&auml;tze - was ist das? Eine ***-Grotte, die wir uns dann spontan
          mit einer F&uuml;hrung angeschaut haben. Es ist ein H&ouml;hlensystem, 1935
          entdeckt, einige km Kilometer lang, im f&uuml;r Touristen zug&auml;nglichen
          Bereich 120 m tief - nicht schlecht.

          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020181.jpg">



          Danach also noch zur&uuml;cktrampen. Auch hier wieder ein Riesengl&uuml;ck:
          nach 20 Minuten nimmt uns ein junges Paar unseren Alters mit bis
          Vallon, wo wir hinwollen. Dort haben wir in die G&icirc;te eingecheckt und
          erst mal entspannt sowie W&auml;sche gewaschen. Der einzige andere Gast
          ist ein Engl&auml;nder, der seit einigen Jahren an wechselnden Orten in
          Frankreich mit wechselnden Jobs unterwegs ist. Hier f&auml;ngt er gerade
          eine Stelle als Pool-Wart auf einem Campingplatz an.

          Abends sind wir dann noch dekadent - wirklich dekadent - essen
          gegangen. Am n&auml;chsten Tag dann also mit Bus und Bahn nach
          Grenoble...


          17.03.2008


          So, der erste Wandertag mit Sebastian. Nach Dusche und ausf&uuml;hrlichem
          Fr&uuml;hst&uuml;ck in der JH haben wir getankt, eingekauft, den Kram bei ihm
          in den Rucksack gestopft und sind mit dem Bus zum Bahnhof. Von dort
          f&uuml;hrt der GR9 erst noch ein wenig durch die Stadt - ca. 1h Stunde -
          und dann langsam den Berg hinauf in einen Vorort, wo endlich die
          Markierungen anfangen. Danach endlich steil hinauf - Stra&szlig;e macht
          keinen Spa&szlig;. Vom Weg ist dann eigentlich nicht mehr viel zu
          berichten. Auf ca. 750 m haben wir in Ruhe Mittagspause gemacht, da
          klar war, dass wir heute wegen Sicht und Zeit nicht weit, nur bis
          etwa 1100 m, gehen k&ouml;nnen. Der Hang danach ist steil, schneeig und
          unzeltbar, deshalb nichts f&uuml;r den Nachmittag. &Uuml;berhaupt, das Wetter:
          nach ein paar Tropfen am Morgen gab es keinen Regen mehr, aber
          tiefe, riesige Wolken - ab ca. 800 m waren wir zeitweise drin.
          Allerdings immerhin ein interessanter Himmel. Die Ausblicke entlang
          des Weges enth&uuml;llen so aber nur das h&auml;ssliche Grenoble, nicht das
          sicherlich spektakul&auml;re Alpenpanorama.

          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020189.jpg">


          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020193.jpg">



          Im Ort, St. Nizere, habe ich dann die Frau in der Post/dem Office de
          Tourisme - Personalunion hier - nach Unterkunft (nix), Schnee
          (ungenaue Angaben, Weg kennt sie nicht) und Auberge de Jeunesse im
          n&auml;chsten Ort (besetzt am Telefon) gefragt. Wenig ergiebig. Kurz
          hinter dem Ort haben wir dann im Wald aufgebaut.


          18.03.2008


          Heute war der Weg einfach: auf der einen Seite hoch, auf der anderen
          wieder runter, fertig. Los ging's erst mal mit einem kleinen Abstieg
          vom Zeltplatz hinab, der dann &uuml;berraschenderweise recht steil und
          rutschig war, an den schwierigen Stellen aber mit einem Handlauf
          gesichert. Unten angekommen erwartete uns ein nichts sagender Ort
          (Engins, 400 Einwohner), in dem wir uns dann nicht lange aufgehalten
          haben. Nun lag also der lange Aufstieg vor uns: von 939 m auf 1709 m
          - und die H&auml;lfte davon mit Schnee! Am Anfang ging es allerdings sehr
          schnell auf einem Feldweg bergauf, so dass die 1300 m erreicht
          waren, bevor wir so recht wussten wie uns geschah. Ungef&auml;hr hier
          fing dann auch der Schnee an, der nach oben immer tiefer wurde, bis
          wir dann in der N&auml;he des Bergsattels auf einem offenen Feld im
          knietiefen Pulverschnee waren. Dort oben wehte ein kalter Wind,
          daher ging es nach ein paar Fotos gleich weiter. Leider war der
          Sonnenschein auch nicht von Dauer; es zogen immer wieder Wolken &uuml;ber
          den Kamm, so dass wir quasi im Nebel waren wanderten. Auf dem Kamm
          haben wir dann auch Mittagspause gemacht und uns auf meiner
          Zeltunterlage in den Schnee gesetzt. Der Weg wurde dann auch
          einfacher, weil wir in einer viel begangenen Schneeschuhspur bleiben
          konnten.

          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020199.jpg">



          Der Weg hinab f&uuml;hrte dann weiter durch tiefen Schnee, aber bergab
          ist das ja ganz sch&ouml;n. Wir haben zwar zwischendurch den Weg
          verloren, aber der hat sich dann schon wieder gefunden... Als wir am
          Rand der Ebene von Autrans angekommen waren, haben wir ein altes
          Ehepaar getroffen, die uns erst ein paar Wanderspr&uuml;che ("Wo man
          wandert, scheint immer die Sonne" oder so, ich habe es nicht ganz
          verstanden) erz&auml;hlt haben und uns dann eine gute und eine schlechte
          Nachricht &uuml;berbringen konnten: Die Jugendherberge, die wir vom
          Nachbarort aus anrufen wollten, existiert nicht mehr; daf&uuml;r hat der
          Campingplatz offen. Also nichts wie weiter in den Skiort Autrans.
          Die Saison war hier allerdings schon vorbei, auf den Pisten lagen
          nur noch Schneefetzen. Der erste Campingplatz war uns zu teuer, und
          es war auch nicht ganz klar, ob er offen hat. Im Ort sind wir dann
          aber sogar auf ein offenes Office de Tourisme gesto&szlig;en und haben uns
          nach einem Dach &uuml;berm Kopf erkundigt: Es sah schlecht aus, alles
          entweder zu, voll, zu teuer oder weit weg. Also haben wir auf dem
          Zeltplatz reserviert, und sind erst mal in ein Caf&eacute; gegangen. Dort
          haben wir dann eine Weile gesessen, hei&szlig;e Schokolade und
          Honig-Gl&uuml;h-Wei&szlig;wein getrunken und W&auml;rme getankt. Der Zeltplatz war
          ganz ok, immerhin mit einem leidlich geheizten Aufenthaltsraum, so
          dass wir im Warmen essen konnten. Abends wurden wir dann noch -
          erwartungsgem&auml;&szlig; - von anderen Campern f&uuml;r v&ouml;llig verr&uuml;ckt erkl&auml;rt,
          bei diesen Temperaturen im Zelt schlafen zu wollen.


          19.03.2008

          Ja, verr&uuml;ckt: -8°C sollen es gewesen sein; kommt hin. Das Zelt war
          gut durchgefroren, Sebastian auch, glaube ich, bei mir ging's noch
          ganz gut. Wir sind dann morgens schnell in den Aufenthaltsraum und
          haben gefr&uuml;hst&uuml;ckt. Danach haben wir erst mal den Schnee von innen
          aus dem Zelt gekratzt (kam ein ganz ordentlicher Haufen zusammen)
          und sind losgestapft. Die Etappe war heute eigentlich wie die
          gestern: Berg hoch, Berg wieder runter, fertig. Diesmal ging es
          allerdings nur auf ca. 1500 m und wir waren schon knapp &uuml;ber 1000.
          Auf dem Weg kam man dann auch recht gut voran, nur leider war oben
          auf dem Kamm wieder dichter Nebel - also ein "Gipfelfoto" und dann
          wieder hinab. Der Weg runter war auch eher unspektakul&auml;r, so dass
          wir recht bald im Tal waren. Am Waldrand haben wir uns dann f&uuml;r eine
          Pause auf die Wiese gesetzt und Mittagspause gemacht. Uns war nicht
          so klar, was wir heute von der Strecke noch machen wollten, aber die
          Tendenz war eher, nicht mehr so weit zu gehen und sich ein Dach &uuml;ber
          den Kopf zu suchen. Das Wetter sah auch eher ungem&uuml;tlich aus, und
          sollte noch schlechter werden...

          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020207.jpg">


          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020209.jpg">


          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020212.jpg">



          Also sind wir in den Ort Rencurel gestapft - um festzustellen, dass
          dort wirklich der Hund begraben ist. Ich habe dann nach den G&icirc;tes
          gefragt, die es laut Auskunft des OT in Autrans geben sollte, habe
          aber nur eher diffuse Auskunft erhalten. Wir sind dann in Richtung
          eines anderen Ortsteils, der weiter unten lag, losgestapft - mit dem
          Ergebnis, dass dort irgendwie auch nichts ist. Eine der G&icirc;tes haben
          wir dann auf der Karte identifizieren k&ouml;nnen - in einem ganz anderen
          Ort, viel weiter im Tal, also nicht zu erreichen, da es sie weitab
          vom Weg lag. Die anderen waren irgendwie unauffindbar und
          telefonisch auch nicht zu erreichen... also noch mal zur&uuml;ck in den
          Ort, wo ich etwas gesehen hatte, und gefragt. Dort war dann noch ein
          Zimmer frei, teuer zwar, aber wir haben es dann bei einsetzendem
          Schnee und echt ungem&uuml;tlichem Wetter doch genommen - und uns erst
          mal jeder eine lange, hei&szlig;e Dusche geg&ouml;nnt. Danach haben wir uns
          dann unser Essen gekocht, bzw. kochen lassen. Vorgesehen waren
          Nudeln mit roter Sauce und Thunfisch. Die Kombination hat jedoch bei
          dem armen Pensionsbesitzer, dessen K&uuml;che wir freundlicherweise
          benutzen konnten, fast einen Herzanfall verursacht ausgel&ouml;st; er hat
          die Sauce dann noch mit Gem&uuml;sebr&uuml;he auf Suppenform gebracht und
          irritiert seiner Frau von der Kombination berichtet. Na, auf jeden
          Fall gab's am Ende Nudeln und f&uuml;r jeden ein Bier...

          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020229.jpg">


          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020232.jpg">



          20.03.2008

          Morgens bei bestem Wetter los, mit leichtem Aufstieg durch ewige
          Buchenw&auml;lder. Nach einer Weile dann in den Schnee hinein, der hier
          allerdings nicht sonderlich tief war. Kurz vor dem Scheitelpunkt
          unserer heutigen Etappe kamen wir an eine Schutzh&uuml;tte, die wir
          gestern schon auf der Karte gesehen hatten, aber als
          &Uuml;bernachtungsm&ouml;glichkeit ausgeschlagen hatten. In S&uuml;dfrankreich
          hatte ich n&auml;mlich mehrere dieser H&uuml;tten gesehen, und alle hatten
          gemeinsam, dass sie elende Drecksl&ouml;cher waren, die nur noch von der
          Jugend des n&auml;chstgelegenen Dorfes als Saufplatz missbraucht wurden.
          Ganz anders hier: sauber, ger&auml;umig, mit Kamin und Kaminholz!
          Offensichtlich war in der Nacht auch jemand dort gewesen, in der
          Tonne f&uuml;r die Asche war noch Glut. Schade, hier h&auml;tte man sicher gut
          schlafen k&ouml;nnen...

          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020255.jpg">



          Auf der anderen Seite des Berges haben wir dann in Ruhe Pause
          gemacht, bei wunderbarem Wetter mit Blick &uuml;ber die gegen&uuml;berliegende
          schneebedeckte Bergflanke. Entlang des Weges waren hier mal wieder
          verlassene D&ouml;rfer, die allerdings gerade teilweise restauriert
          wurden. Auf einer Schautafel stand genau aufgelistet, welche
          Familien hier gewohnt haben... Inzest!

          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020262.jpg">


          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020266.jpg">



          Kurz nach der Pause dann die &Uuml;berraschung: Die Gorges de la Bourne
          sind gr&ouml;&szlig;er als erwartet! Kameras raus und losfotografiert, was das
          Zeug h&auml;lt... Dann an den Abstieg: 700 m strack runter. Von oben
          fragt man sich, wie um Gottes Willen da ein Weg herunterf&uuml;hren soll
          - von unten haben wir uns das auch noch gefragt. Der Weg war
          allerdings gr&ouml;&szlig;tenteils nur m&auml;&szlig;ig steil, irgendwie finden sie dann
          ja doch immer eine M&ouml;glichkeit, einen sicheren Weg zu f&uuml;hren.
          Nichtsdestotrotz bot der Weg spektakul&auml;re Aussichten &uuml;ber die
          Schlucht.

          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020267.jpg">


          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020273.jpg">


          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020281.jpg">



          Unten dann die Frage: Wohin mit uns und dem Zelt? Von oben haben wir
          zwei in Frage kommende Wiesen ausgemacht; wir wollen auf jeden Fall
          vermeiden, bis in den n&auml;chsten Ort zu kommen. Leider stellt sich
          dann kurz vor dem Ziel heraus, dass das lokale Elektrizit&auml;tswerk mit
          einem gro&szlig;en Sperrgebiet einhergeht. Aber da wir uns jetzt nun mal
          auf unsere Wiese eingeschossen haben und keine Lust mehr haben, in
          Richtung Ort zu suchen - am Seeufer sieht es auch schlecht aus -,
          beschlie&szlig;en wir, das Schild nicht zu verstehen, und gehen weiter. Am
          E-Werk vorbei finden wir noch einen ganz gut versteckten Platz auf
          einer Wiese. Und kaum sind wir dort, herrscht reger Traktorverkehr
          auf dem Fahrweg, &uuml;ber den wir gekommen sind - Gl&uuml;ck gehabt! Wir
          warten noch ein wenig und bauen dann das Zelt auf. Mit dem
          Abendessen lassen wir uns noch recht viel Zeit, der Sonnenuntergang
          hier unten in der Schlucht ist n&auml;mlich noch ziemlich spektakul&auml;r.

          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020283.jpg">


          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020288.jpg">




          21.03.2008

          Der Tag f&auml;ngt gleich gut an - Fr&uuml;hst&uuml;ck bestehend aus Schokolade und
          Kaffee, und das alles bei Regen. Super Kino. Es regnet dann weiter,
          w&auml;hrend wir unseren Kram packen und losziehen - schnell aus dem
          Sperrgebiet raus. Der Weg geht nun einfach am Flussufer entlang erst
          zum n&auml;chsten, kleinen Ort, der aber am anderen Ufer liegt, und dann
          weiter bis Pont-en-Royans, den Hauptort am Ausgang des Tals. Dort
          ist das Wetter immer noch m&auml;&szlig;ig, und wir wollen endlich ein
          anst&auml;ndiges Fr&uuml;hst&uuml;ck! Also hinein in das Hotel, wo es f&uuml;r kleines
          Geld Fr&uuml;hst&uuml;ck und Kaffee gibt. Die gute Frau muss zwar erst mal
          gegen&uuml;ber ein Baguette kaufen gehen, aber schlussendlich werden wir
          gut versorgt...

          Dann die Frage: was tun? Klar ist, dass wir bei dem Wetter nicht
          weiterwandern wollen heute. Also noch ein kleiner Ausflug und dann
          mit dem Bus nach Grenoble. Die Wahl f&uuml;r den Ausflug f&auml;llt auf die
          Trois Châteaux, die oben auf'm Berg liegen sollen. Ca. 45 Minuten
          Aufstieg sp&auml;ter stehen wir an den angeblichen Schl&ouml;ssern, von denen
          aber nicht mehr als ein verschwindender Mauerrest &uuml;brig ist. Der
          Ausblick ist allerdings nicht schlecht, und so verweilen wir einen
          Moment vor dem Abstieg. Unten angekommen haben wir dann noch viel
          Zeit bis zur Abfahrt des Busses, die wir im &ouml;rtlichen Wassermuseum
          verbringen; erst mal, indem wir auf der Museumstoilette frische und
          trockene Sachen anziehen. Die Angestellten m&uuml;ssen uns f&uuml;r v&ouml;llig
          verr&uuml;ckt gehalten haben. Das Museum selber ist nur m&auml;&szlig;ig
          interessant, ist eigentlich nur f&uuml;r Schulklassen ausgelegt.

          <img src="http://www.aitrob.de/gallery/albums/Frankreich_E4/thumbs/P1020296.jpg">



          Um 16 Uhr erwarten wir dann endlich unseren Bus. Und was? Nichts
          kommt zu uns, wir stehen im Regen... Immerhin unter dem Dach der
          Bushaltestelle. Es kommen zwar unendlich viele Busse, aber alle sind
          reine Schulbusse und fahren unbeirrt an uns vorbei. Nach ca. 20
          Minuten, in denen ich immer wieder auf den Fahrplan geschaut habe,
          ob vielleicht eine Ausnahme greift, gebe ich die Hoffnung auf und
          rufe beim Busunternehmen an, ob wohl heute noch ein Bus fahren wird.
          Und was stellt sich heraus - ich hatte doch noch eine Ausnahme
          &uuml;bersehen, er kommt freitags im M&auml;rz eine Stunde sp&auml;ter. Also doch
          noch Hoffnung, hier wegzukommen! Und siehe da, 17 Uhr nimmt uns der
          Schulbus mit. Und in Grenoble ist meine Wanderung zu Ende...
          Reiseberichte:
          http://www.aitrob.de

          Kommentar


          • Werner Hohn
            Freak
            Liebt das Forum
            • 05.08.2005
            • 10870
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [FR] Auf dem E4 durch Frankreich

            Um die Tour habe ich dich schon beneidet, als du Infos hier im Forum gesucht hast. Mal sehen, dieses Jahr bestimmt nicht, wenn, dann 2 Monate später oder sogar im Herbst.

            OT: Und nun der Bericht aus Spanien, wenigstens ein paar Fotos auf deiner Seite.

            Werner
            .

            Kommentar


            • aitrob
              Erfahren
              • 31.07.2006
              • 279

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [FR] Auf dem E4 durch Frankreich

              Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
              Um die Tour habe ich dich schon beneidet, als du Infos hier im Forum gesucht hast. Mal sehen, dieses Jahr bestimmt nicht, wenn, dann 2 Monate später oder sogar im Herbst.
              Ja, im Frühjahr ist es sicherlich gemütlicher. Der kalte Mistral hat mir doch recht zu schaffen gemacht.

              OT: Und nun der Bericht aus Spanien, wenigstens ein paar Fotos auf deiner Seite.
              Dein Wunsch ist mir natürlich Befehl:
              http://www.aitrob.de/gallery/index.p...rDir=./Spanien

              Die Fotos sind alledings etwas unsortiert und maurisch-lastig. Wandern hat ja leider nicht soo viel stattgefunden. Ich habe kein Tagebuch geführt, d.h. es gibt wahrscheinlich auch keinen Bericht.

              Bela
              Reiseberichte:
              http://www.aitrob.de

              Kommentar

              Lädt...
              X