[PT] Sao Miguel, Azoren

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  • Moosmann
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    • 21.01.2009
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    [PT] Sao Miguel, Azoren

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: PT
    Reisezeit: Sommer 2004
    Region/Kontinent: Südeuropa

    Land: Portugal PT
    Reisezeit: August 2004
    Region/Kontinent: Südeuropa

    So, hier jetzt der versprochene Azoren-Reisebericht.

    Anreise:

    Um Geld zu sparen haben wir den damals etwa 480€ kostenden Flug FfM-Ponta Delgada (inkl. Rückreise) nicht gebucht, sondern sind via Mitfahrzentrale bis Lissabon in einem alten Mercedes-Wohnmobil gereist. Das hat in Nordspanien schlappgemacht, nach notdürftiger Reperatur sind wir innerhalb von 36 Stunden ziemlich genervt um Mitternacht in Lissabon angekommen. Flug buchen war dann kein Problem (ich glaube hin u. zurück etwa 145€ oder so), am nächsten Tag sind wir gegen Mittag recht erschöpft auf Sao Miguel angekommen

    Nachdem wir vom Flughafen zu Fuß in die Stadt gelaufen sind und uns in einem großen Supermarkt mit einigen Grundnahrungsmitteln versorgt haben, fahren wir mit dem Bus an der Südwestküste entlang via Feteiras, Candelaria, Ginetes bis Mosteiros. Am Nordende dieses kleinen und nicht besonders sehenswerten Dörfchens beginnen wir mit dem schweißtreibenden Anstieg über einen kleinen Pfad, der uns laut Reiseführer bis Sete Cidates und zu den beiden großen Kraterseen Lago Azul bzw. Verde bringen soll. Tut er auch, allerdings erst am nächsten Tag, denn als der Aktivitätsflash nach fast 24 Stunden Wachphase langsam abflaut, suchen wir uns am späten Nachmittag erstmal eine Lagerstelle in einer kleinen Einbuchtung des Weges. Rechts eine Böschung, links die Steilküste mit eindrucksvollem Panorama, pausieren wir bis zum nächsten Morgen.



    Nach einem Espresso geht es dann früh am Morgen weiter, der Pfad wird zum Hohlweg, gesäumt von Zedern und einem exotischen Gewächs, von dem wir später erfahren, das es sich um wilden Ingwer handelt, der wie viele der anzutreffenden Pflanzen zur Kolonialzeit importiert wurde. (Während man den Rhizomen der Pflanze die Verwandschaft zum "Speiseingwer" zwar deutlich ansieht, ist er darüberhinaus leider ungenießbar...). Nachdem wir den Hügelkamm erreicht haben, weitet sich die Landschaft und wir durchwandern sanfte, mit Viehweiden bedeckte Hügel. In einer Viehtränke, die angenehmerweise von einer kalten und kristallklaren Quelle gespeist wird, nehmen wir ein erfrischendes Bad und waschen unsere Shirts.



    Nach einer Kurve eröffnet sich dann plötzlich ein Panorama, das allein schon die Reise gerechtfertigt hätte. Der latente Auenwald-Charakter der Landschaft changiert jetzt mehr in Richtung japanischer Kitschfilm - überhaupt wirkt die Umgebung aufgrund der Vegetation (jap. Sicheltannen, Zedern, Ingwer) irritierend asiatisch. Wir steigen ab in das verschlafene Örtchen Sete Cidades, besorgen frisches Brot und stellen das Zelt in einer Bucht nördlich vor dem Ort auf. Der Boden ist sumpfig und bei jedem Schritt springen zeternd etwa zehn Frösche weg. Ein paar hundert Meter vom Lager entfernt befindet sich eine gemauerte Grillstelle und ein Holztisch mit Bänken. Als ich einen älteren Einheimischen, der in der Nähe im Garten arbeitet, radebrechend frage, ob wir etwas Mais bekommen können, wobei ich auf sein kleines Feld deute, schüttelt der verneinend den Kopf, dreht sich um und verschwindet, nicht ohne zuvor seinen halbwüchsigen Sohn im Befehlston anzuschnarren. Enttäuscht ob dieser rüden Abfuhr stehe ich da und überlege, ob mein Pseudoportugiesisch vielleicht irgendwelche Mißverständnisse produziert haben könnte, da kommt der Alte zurück, den Arm vollbeladen mit Maiskolben. Es stellt sich heraus, daß der Mais auf seinem Feld offenbar nicht als Speisemais angesehen wird, von welchem er aber einen Vorrat hinterm Haus hatte. Er lädt seine Portion ab und will seinen Sohn anweisen, noch mehr zu holen, aber ich kann ihn überzeugen, daß dies nicht notwendig ist. Als ich nach dem Preis frage winkt er ab - "de nada".
    Weniger erfolgreich verlaufen dann meine abendlichen Angelversuche, das flache Ufer ist so verkrautet, daß ich zwei Systeme verliere und es für diesen Tag gut sein lasse. Wir grillen den Mais, trinken trockenen Wein und gehen früh schlafen.




    Der nächste Tag beginnt mit der Durchquerung eines alten Wassertunnels. Dieser erstreckt sich vom Nordwesten des Seeufers an etwa anderthalb Kilometer in nordwestlicher Richtung. Am anderen Ende treffen wir auf die Bundesstraße E1-1a, auf welcher wir ein kurzes Stück trampen und deren Verlauf wir dann den Rest des Tages folgen, teils auf dem Bürgersteig, teils über kleinere Parallelstraßen, die unterhalb auf der Küstenseite verlaufen. Durch die Steilküste hat man dabei eine wunderbare Sicht und wir laufen viel weiter, als eigentlich geplant. An gelegentlichen Aussichtsbuchten gibt es Wasserhähne mit Trinkwasser und in einem kleinen Ort kaufen wir einen in Bananenblättern eingewickelten Frischkäse. Ein erster Anlauf, einen geeigneten Nachtlagerplatz zu finden, scheitert auf kräftezehrende Weise, als wir versuchen an den Klippenrand zu gelangen. Eine von oben unsichtbare, vorgelagerte Stufe verlängert den Abstieg durch scharfkantiges Schilfgewächs und die darunterliegenen, umzäunten Parzellen wären nur um den Preis eines gefühlten Hausfriedensbruchs zu okkupieren, sehen zudem wenig einladend und nach laufender Handwerkstätigkeit aus. Also den steilen Abhang wieder hoch, zurück durch den Schilfgürtel zwängen und weiter gen Osten, die Küste entlang. Gegen Abend erreichen wir Capelas und steigen eine Serpentinenstraße zum kleinen Hafen hinab. Hier sind nur Einheimische, die entweder baden oder mit ihren Booten zum Angeln fahren. Wir schwimmen ein paar Runden, sonnen uns auf einem Felsen und sehen dem dörflichen Treiben zu. Nach einer Katzenwäsche am Wasserhahn steigen wir wieder auf und suchen uns eine Lagerstelle auf dem oberhalb des Felsenhafens gelegenen Hügel.




    Tags darauf haben wir schon bald wenig Lust, weiter an der Straße entlang zu laufen, zumal die Dörfer der Region auf eine äußert unidyllische Art und Weise ärmlich sind, teilweise sogar mit erschreckend slumartigen Auswüchsen, was einen daran erinnert, daß einige der ärmsten Regionen Europas in Portugal liegen. Die einheimischen Autofahrer sind jedoch äußerst freundlich, zum Trampen braucht man nicht einmal den Daumen rausstrecken, weil viele von sich aus anhalten. Lediglich der Fahrstil ist drastisch, auch dann, wenn man von anderen Gegenden Südeuropas oder etwa den Kanaren bereits einiges an Todesverachtung gewöhnt ist. (Kleiner Ratschlag: wenn möglich mit weiblichen Fahrern oder älteren Herren fahren, bei jüngeren Männern konnten wir häufiger eine Art Show-off-Effekt bemerken, der synergetisch mit dem insularen Standardfahrstil zu teils grenzwertigen Momenten intensivierten Lebensgefühls führte.)

    Lebendig in Ribeira Grande, einem eher größeren, aber hübschen Ort an der Nordküste angekommen, haben wir unsere Vorräte aufgestockt und eine kleine Mittagspause eingelegt, danach machen wir uns ins Hinterland auf - geplant ist ein Besuch der heißen Quellen von Caldera Velha und anschließend des Lago do Fogo. Der Weg bis zu den Quellen zieht sich dann länger als erwartet, die Location ist durchaus sehenswert (siehe z.B. Google Earth-Fotolinks...), terassenartige Pools in urwüchsiger Dschungelvegetation, darin angenehm warmes, schwefelig-braunes Wasser. Leider ist der Ort völlig überfüllt mit Badegästen und krakeelenden Kindern - zwar, wie fast überall, überwiegend Einheimische und keine fetten mitteleuropäischen Pauschaltouristen, aber laut ist laut. Da wir nach dem warmen Bad recht ermattet sind, überlegen wir, vor Ort zu übernachten, dagegen spricht das lokale Campingverbot und das Fehlen von Trinkwasser. Ersteres hätten wir umgehen können, aber nachdem ich ohne Gepäck das Gelände kilometerweit vergeblich nach Wasser abgesucht habe, beschließen wir mit unseren 2/3 Litern Restwasser bis zum Gipfel weiterzuwandern. Der Weg ist steil und man muß direkt an der Straße gehen, zudem kommen keine Fahrzeuge vorbei, die uns hätten mitnehmen können. Auf Wolkenhöhe wird es dann auch unangenehm feucht-kühl und windig, so das wir im Geiste bereits daran denken, uns auf der schiefen Böschung im Unterholz einzurichten und aus den 2 Rotweinflaschen, die wir noch bei uns haben, den Alkohol rauszukochen... Glücklicherweise kommen dann zwei ältere Damen im Mietwagen des Weges und nehmen uns mit zum Gipfelsee. Der ist komplett in Regenwolken versteckt, Sichtweite wenige Meter, nirgendwo trinkbares Wasser, zudem - soweit sichtbar - von kaum einladender, öder Kraterlandschaft gesäumt. Also vertagen wir das Projekt Lago do Fogo und fahren mit den beiden amüsanten Frauchen zurück an die Küste. Netterweise lassen die uns an strategisch günstiger Stelle raus, wir organisieren uns Wasser und fragen einen Bauer an der Küste, ob wir "dahinten irgendwo" für die Nacht zelten können. Ist diesem recht bzw. egal und wir lassen uns an einer kleinen Steinmauer nahe der Klippe nieder, machen schnell ein Feuer und sind ziemlich platt.




    So, soviel für heute...
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 04.11.2011, 21:13. Grund: Reisecharakter eingestellt

  • Moosmann
    Dauerbesucher
    • 21.01.2009
    • 683
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: Sao Miguel, Azoren

    ...wieso nur erscheint das Länderkürzel nicht auf der Übersichtsseite, wie bei allen anderen...?

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    • thefly
      Lebt im Forum
      • 20.07.2005
      • 5382
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: Sao Miguel, Azoren

      OT:
      Zitat von Moosmann Beitrag anzeigen
      ...wieso nur erscheint das Länderkürzel nicht auf der Übersichtsseite, wie bei allen anderen...?
      Weil das nur noch Moderatoren und Administratoren ändern können -- ich habs mal ergänzt

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      • littlefoot
        Gerne im Forum
        • 08.08.2006
        • 57
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [PT] Sao Miguel, Azoren

        Hallo Moosmann,
        danke für den Bericht. Bin schon gespannt, auf den restlichen Teil.
        Viele Grüße

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        • Peer
          Gerne im Forum
          • 29.06.2008
          • 68
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [PT] Sao Miguel, Azoren

          Toller Bericht
          "Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft."
          (Emil Zátopek)

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          • röhrer
            Gerne im Forum
            • 06.11.2006
            • 61

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [PT] Sao Miguel, Azoren

            Sehr geiler Bericht, danke dafür
            ich freu mich schon auf mehr
            Moritz
            Follow your dreams

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            • Moosmann
              Dauerbesucher
              • 21.01.2009
              • 683
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [PT] Sao Miguel, Azoren

              Sorry für die Verzögerung, komme gerade zu nichts, denke aber, daß ich den Bericht irgendwann am Samstag fertig bekomme...

              Gruß,
              André.

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              • Moosmann
                Dauerbesucher
                • 21.01.2009
                • 683
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [PT] Sao Miguel, Azoren

                ... so, es geht weiter:

                Nächster Tag, wir laufen weiter an der Küste entlang, Etappenziel ist Porto Formosa, eine kleine Häuseransammlung mit einem gemütlichen Strand nebst Strandbar. So oder so ähnlich der Reiseführer und in diesem Fall hat er Recht. Die Bar ist unaufdringlich in den Fels gebaut, durch Vegetation und Höhenunterschied sieht man vom Strand aus weder Häuser noch Straße und der schwarze Lavasand erstreckt sich im malerischen Halbrund einer kleinen Bucht, gelegentlich von kleinen Bachläufen durchzogen. Es sind kaum Leute anwesend und diejenigen, die da sind, haben sich in der Nähes des Zugangspfades breitgemacht. Am anderen Ende der etwa 200-250m langen Bucht sind wir alleine. Wir entspannen am Strand und kommen irgendwann mit dem Lifeguard ins Gespräch. Der ist Student u. bei der Insel-Version der Freiwilligen Feuerwehr, welche, anders als bei uns, hier offenbar höchstes Ansehen genießt. Er ist einverstanden, daß wir am Rand der Bucht unser Zelt aufstellen und wir plaudern noch etwas. (Unter anderem erzählt er, daß eine Woche zuvor an der kleinen Felsspitze ca 30m vor dem nordwestlichen Ende der Bucht ein 7 Meter langer Hai tot geborgen wurde und daß die Presse dies aus touristischen Gründen verschweigt, obwohl es sich anscheinend um ein seltenes Exemplar handelte, das dann zu Forschungszwecken ins Ozeanographische Institut überführt wurde.)
                Die Bucht ist ziemlich gemütlich, so daß wir 3 Tage bleiben, lesen, ab und zu ein paar kühle Bier aus der Bar holen und einen Tisch aus Schilfrohr basteln.
                Ich versuche mich wieder erfolglos mit der Angel - vom Haifelsen aus - auf dem Rückweg habe ich mit starker ablandiger Strömung zu kämpfen und komme erleichtert gerade so am Strand an. Wenn der Fels noch etwas weiter draußen gewesen wäre, wäre ich ein Fall für unseren Lifeguard gewesen...


                Irgendwann wird das Nichtstun langweilig und wir machen uns wieder auf den Weg. Der nächste Ort, in den wir kommen heißt Maia und ist uns auf Anhieb unsympatisch. Eine Seite des Dorfes besteht aus reißbrettartig geplanten, nagelneuen Häuschen im Villenstil, lachs- oder mintfarben - diese Art Neubausiedlung begegnet uns dann an der Südküste häufiger - die andere Seite ist eine Mixtur aus traditionellem Baustil und heruntergekommenen Disco-Party-Bar-Ramschladen-Komplexen. Der ganze Ort wirkt auf uns irgendwie latent gespannt oder aggressiv, zum erstenmal meinen wir so etwas wie Feindseligkeit in den Blicken mancher Anwohner oder Arbeiter zu erkennen... wie auch immer, wir kaufen ein paar Konserven ein und machen uns sofort wieder auf den Weg, schlagen uns etwas oberhalb des östlichen Ortsausgangs auf einen kleinen Küstenpfad, der irgendwann zu einer Strandbucht namens praia da viola führen soll. Die Wegbeschreibung des Reiseführers, ebenso wie dessen Kartenwerk, führen uns aber in die Irre, der Pfad endet vor einem massiven Tor hinter dem ein Privatweg weiterführt. Wir folgen alternativ einem kleinen Canyon, der den Weg von oben zum Meer hin kreuzt und kommen nach einiger Kletterei an eine felsige Steilküste. Wir entscheiden an der Küste weiter nach Osten zu wandern - vielmehr bleibt auch kaum übrig - was sehr beschwerlich ist, da man über mehrere Meter hohe, glitschige Felsen springen muß, was mit dem Gepäck nach einem Kilometer oder so ziemlich anstrengend wird. Irgendwann kommen wir an eine Art Landzunge, hinter der wir die angestrebte Bucht erhoffen. Da hier keine Möglichkeit zum Weiterklettern besteht, waten wir um die Klippe herum durch die Brandung. Die kleine Bucht ist tatsächlich da, eine Handvoll einheimischer Badegäste sonnt sich weiter oberhalb. Auf einer Art Dünenplateau lassen wir uns nieder, unter uns der Strand, schräg hinter uns die Steinruinen einiger alter Mühlengebäude und rechts von uns ein Bachlauf, der ins Meer fließt. Weiter landeinwärts ist ein kleiner Wasserfall mit einem Pool darunter, aber leider stark vermüllt durch Gegenstände, die der Bach im Canyon offenbar bei höherem Wasserstand mitgeschwemmt hat. Auch fiese gelbe Schaumflocken sehe ich, so daß wir lieber auf unser mitgebrachtes Wasser zurückgreifen.

                Der nächste Tag beginnt mit einem schnurgeraden und extrem steilen Aufstieg, nach welchem wir froh sind, daß wir ohne Bemühungen die restliche Nordküste trampen können und nachmittags in Nordeste ankommen.

                Nordeste ist ein pittoresker Ort, der entsprechend auch touristisch stärker angelaufen wird, aber das ist auf Sao Miguel sehr relativ zu sehen - man sieht halt gelegentlich mal einige Menschen mit Fotoapparaten und Daypacks auf dem Dorfplatz rumlaufen... Nordeste hat weiterhin einen botanischen Garten (in dem wir nicht waren), eine Art Landschafts- oder Naturareal an der Küste (Parque Endemico do Pelado - nett aber nicht toll) und einen offiziellen Campingplatz. Der hat ein Wasch- und Duschhäuschen, etwa vier oder fünf terassenartige Ebenen als Stellflächen für Zelte - jeweils etwa drei vier Meter breit. Alles ist am Hang unterhalb des Ortes gelegen, von Bäumen überschattet am Rand eines Canyons gelegen (siehe Foto). Wir waren sehr positiv überrascht, außer unserem waren glaube ich 2 weitere Zelte zu sehen, ansonsten absolute Ruhe. Die Feuerstellen sind alle mit bestem Zedernholz bestückt, so daß wir Abends ein Hühnchen grillen, gewürzt mit wildem Anis und mit Schnaps abeglöscht. In den drei Tagen, die wir dann bleiben, treffen wir einen ehemaligen Landschaftsgärtner aus Deutschland, der vor einigen Jahren ausgwandert ist. Er lädt uns ein, mit Ihm und seinen Freunden auf dem Boot zum Fischen zu fahren, aber da wir dann bis zum Wochenende vor Ort hätten warten müssen, ist daraus leider nichts geworden. Ein deutsches Pärchen, daß am nächsten Tag ankommt, ist ebenfalls ziemlich symphatisch, so daß wir uns am Abend zum Grillen verabreden. Leider müssen wir den Speiseplan dann kurzfristig umdisponieren, da wir nicht mit der Dreistigkeit und Effizienz des verwilderten Katzenrudels aus dem benachbarten Canyon gerechnet hatten - das hat selbst das eingeschweißte Gouda-Stück aufgekratzt und rückstandlos verzehrt. Nach den Katzen kommen die Menschen - während des Vormittags hat ein Dieb die Runde durch die drei Zelte auf dem Platz gemacht - bei uns hat er zwar nur ein paar Akkus mitgehen lassen, aber ich fühle mich bestätigt darin, Wertsachen wie mein Fotoequipment, Leatherman Messer etc. ständig mit mir rumzuschleppen.



                Nachdem wir einen kleinen Leuchtturm südlich von Nordeste besucht haben, wandern wir eine längere Strecke, werden irgendwann von einer Frau im Pickup mitgenommen, die uns bis in die alte (aber nicht unbedingt schöne) Hafenstadt Povoacao bringt. Der offizielle Campingplatz des Ortes besteht aus einem verwilderten Grundstück am nördlichen Ortsausgang. Vorgelagert steht eine Ruine - deren Toilette hat einen noch funktionierenden Wasseranschluß - nicht daß wir den gebraucht hätten, aber wir überlegen einen Moment, ob das wohl mal so eine Art sanitäre Anlage des "Campingplatzes" darstellen sollte. Wohl eher nicht. Wir verstecken unsere Rucksäcke unter ein paar Bananenblättern im Gebüsch am Hang und erkunden die Stadt. Die hat eine Art Zoo oder Vogelschau, vielmehr ist mir nicht in Erinnerung geblieben. Wir kaufen Wein und Sardinen, die wir auf unserer "Wiese" über dem Feuer grillen. Einige Obstbäume ergänzen das Mahl. Wir haben nicht den Eindruck, daß in diesem Jahr schon jemand dieses Gelände genutzt hat und eigentlich finden wir es ganz gemütlich.



                Am Tag darauf nimmt uns ein Bauer mit nach Furnas, wozu er einen nicht unerheblichen Umweg fährt. (Die Insulaner vernuscheln die meisten Endungen, so daß aus Nordeste "nerdesch", aus Furnas "frnsch" wird...) Der Ort in den Bergen ist bekannt für seine heißen Schwefequellen und eine große Parkanlage aus der Kolonialzeit. Wir besichtigen den komemerziellen Campingplatz, der anscheinden gerade fertig gebaut worden ist. Schlimmster Holland-Parzellen-Stil, dazu noch ziemlich teuer, so daß wir machen, daß wir wegkommen. Die Frau an der Rezeption ist aber hilfsbereit, meint, daß man schon irgendwo wild campen könne, nur halt so, daß die Polizeipatroullien einen nicht sähen - für die Angestellte eines Campingplaztes eine äußerst entgegenkommende Haltung... Wir sehen uns als erstes den Parque Terra Nostra an - sehr sehenswert mit seinen verschiedenen Quellen, Teichen, barocken Brunnen, Palmfarnen etc. Der See am Eingang ist allen Besuchern zum Baden geöffnet und wird als eine Art Kurbad genutzt. Vom Lustwandeln hungrig, überlegen wir, die ortstypische Spezialität zu probieren - eine Gemüsesuppe, die zum Garen im Topf neben einer heißen Quelle stundenlang in der Erde vergraben wird. Aber abgesehen von der Zubereitungszeit stört uns der Preis, den wir für Touristen-Nepp halten, so daß wir weiterziehn. Da wir mit einem Auge schon nach einem Nachtlagerplatz suchen und uns im Nationalpark befinden, schlagen wir uns querfeldein Richtung Lago da Furnas. Kurz vor dem "Frunsch"-See befindet sich eine Art Plateau oder Steinbruch, mit niedrigen Kiefern und Gestrüpp bestanden, den wir uns schonmal vormerken. Am See steigen stellenweise qualmende Schwefelschwaden auf und wir legen uns auf das sozusagen fußbodenbeheizte Ufer. Später laufen wir am Nordufer des Sees entlang, welches mit einem Bambushain gesäumt ist. Etwas weiter sehen wir hinter einem herrschaftlichen Gußeisenzaun ein großes, total verwildertes Grundstück mit einer großen, verfallenen Villa darauf. Als niemand zu sehen ist, klettern wir rein und sehen uns um. Gerne hätte ich das Gebäude erkundet, aber der zu zwei dritteln eingesackte Dachstuhl sieht so gefährlich aus, daß ich davon absehe. Oberhalb der Villa ist noch ein kleiner Schuppen und dazwischen eine ebene Fläche, auf der wir, vom Weg aus unsichtbar, unser Zelt aufbauen. Auch hier führt der Wasserhahn im Garten noch Wasser mit normalem Druck. Wir kochen und verköstigen eine nicht unerhebliche Menge des ortstypischen Aguardente, eines milden und klaren Weinbrands.



                Nach dem Ausnüchtern ernten wir dann tags darauf noch etwas Maniok und beenden die Umrundung des Sees. Wir schlagen uns am Ostufer in die Hügel und wollen einer Wanderroute aus dem Reiseführer folgen, doch der läßt sich wieder nicht mit der Realität in Einklang bringen. So wandern wir nach der Himmelsrichtung weiter, erst durch einen sonnendurchfluteten Zedernwald, in welchem man sich fast in die Anfangssequenz von Rashomon versetzt fühlt, dann über Viehweiden und kleinere Hügel und Täler, bis wir irgendwann auf die Straße ER 2-2A nach Ribeira Quente stoßen, der wir dann bis zur Küste folgen. Ribeira Quente ist zu vernachlässigen, am Strand haben wir uns wieder in die entfernteste Ecke verzogen und als es dann menschenleer war, haben wir unseren Maniok gekocht. Der hat nach gedünstetem Kohlrabi geschmeckt und die ziemlich lange Kochzeit nicht unbedingt gerechtfertigt. Wir beschließen,das Zelt nicht aufzubauen und stattdessen unter freiem Himmel zu schlafen. Nachdem ich die Ameisenstraße mit etwas Süßgetränk strategisch umgeleitet habe, gelingt dies auch.


                to be continued...

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                • Fjaellripan
                  Erfahren
                  • 19.01.2008
                  • 149
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                  #9
                  AW: [PT] Sao Miguel, Azoren

                  Zitat von Moosmann Beitrag anzeigen
                  ...
                  Geil, diese Urzeitvegetation!
                  Oh, oh, schon wieder als Biologe geoutet...
                  Längtan - ein Filmprojekt im Fjäll

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                  • Peer
                    Gerne im Forum
                    • 29.06.2008
                    • 68
                    • Privat

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                    #10
                    AW: [PT] Sao Miguel, Azoren

                    Hammer-Bericht! Nur eine Frage: Welchen Reiseführer habt ihr denn verwendet?

                    MfG Peer
                    "Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft."
                    (Emil Zátopek)

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                    • Moosmann
                      Dauerbesucher
                      • 21.01.2009
                      • 683
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [PT] Sao Miguel, Azoren

                      Wir haben den Reiseführer vom Michael-Müller-Vlg. dabeigehabt.

                      Der hatte so ein Feedback-Inlet, das hatten wir damals mit Hinweis auf die unzutreffenden Wegbeschreibungen zurückgeschickt - vielleicht sind die neueren Auflagen ja diesbezüglich besser...
                      Generell sollte man wohl immer zusätzliches Kartenwerk mitnehmen, die Karten in Reiseführern sind ja i.d.R. ohnehin nur sehr beschränkt hilfreich. (Aber wenn explizit Wanderrouten auch verbal beschrieben werden, mit Abzweigungen, Entfernungsangaben, Wegmarken etc., sollte man eigentlich deren Richtigkeit erwarten können...)

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                      • Moosmann
                        Dauerbesucher
                        • 21.01.2009
                        • 683
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [PT] Sao Miguel, Azoren

                        So, dritter und letzter Teil:

                        Auf dem Weg weiter an der Südküste entlang dominieren jetzt Felder, durchsetzt mit kleineren Häuseransammlungen und einzelnen Luxushotelanlagen, der nächste größere Ort den wir erreichen ist Vila Franca do Campo, eine weitläufige Küstensiedlung die im Zentrum teilweise recht hübsch ist, was aber von den Neubau-Retortensiedlungen im Umfeld eher überlagert wird. Wir kaufen ein, wandern weiter, mal in Ufernähe, mal am Hang landeinwärts entlang. An der Praia da Baixa da Areia, einem kleinen Strand zwischen Caloura und Agua de Pau wollten wir campieren. Eine steile Serpentinenstraße führt hinab, bildet eine Art vorgelagerte "Klippenpromenade" oberhalb des Strandes, eigentlich schön, aber der Weg u. vor allem die Picknick-Sitzgruppen sind extrem vermüllt. Schon auf dem Weg nach Ribeira Quente hatten wir Einheimische Familien und Gruppen jüngerer Erwachsener beim Wochenend-Auto-Picknick beobachten können, wobei uns verwundert hatte, daß diese sich offenbar am selbst- und fremdproduzierten Müll kein bißchen störten. Wir jedenfalls taten das und als sich das Bild am Strand fortsetzte, ergänzt um haufenweise Schwemmgut wie Einkaufswagen und Styroporkisten und triefäugig herüberschielende Alki-Obdachlose, beschlossen wir, weiterzumarschieren. Dies, obwohl wir bereits ziemlich erschöpft waren nach 25-30km Laufstrecke und ständigem Auf und Ab. Hinter Agua de Pau erhob sich ein recht hoher Hügel und etwa einen Kilometer hinter dem Ortsausgang haben wir uns links in die Felder, dann den Hügel hinauf begeben. Oben hat man eine wunderbare Aussicht, ein sehr schmaler Hügelrücken ist von uralten Eichenbäumen bestanden, unter einem derselben lassen wir uns nieder. Nach einiger Zeit kommt ein neugieriger Hirtenjunge vorbei, der unterhalb der Kuppe Schafe beaufsichtigte. Er bekommt von uns einen Espresso und unsere vorletzte Kippe, versteht aber so ziemlich gar nichts, nicht mal einfache Fragen nach dem Wetter - sicherheitshalber gestisch untestützt, dann mit Deuten auf entsprechende Phrasen im Reiseführer - freundliches Lächeln aus dem mit vierzehn bereits teilweise zahnlosen Mund, aber keinerlei erkennbare Geistesregung. Da er aber auch keine Anstalten macht etwas zu sagen oder wieder zu gehen, beginnt er, uns etwas unangenehm zu werden, wird dann aber von seinem Vater verscheucht, der auch noch einen Espresso kriegt und uns erzählt, daß die winzige Holzhütte direkt an der senkrechten Felswand das Materiallager eines Gleitschirmfliegervereins sei. Als er dann auch wieder zu Sohn und Getier zurücktrottet, machen wir uns etwas zu essen. Das Hackfleisch schmeckt komisch leberlastig, Sally verweigert und ich würge lustlos einen Teil runter, der Rest geht über die Klippe. Es ist windig hier oben und wir gehen schlafen. Da das Zelt sehr schräg steht, nächtigen wir nach einiger Zeit vergeblichen Herumwälzens auf ungünstig verlaufenden Eichenwurzeln neben demselben auf der Weide.
                        Am nächsten Tag entdecke ich in einem anderen Supermarkt mein Hackfleisch-Produkt wieder, als ich genauer hinsehe, bemerke ich, daß über der Gefriertruhe ein Schild angebracht ist, auf dem ein stilisierter Hund zu sehen ist...

                        Da ich auf dieser und den folgenden Etappen etwas fotofaul war, hier mal ein paar Links zu entsprechenden Bildern im Netz:

                        Ribeira Cha, Küstenlinie
                        http://www.panoramio.com/photo/9182397

                        Caloura Beach
                        http://www.panoramio.com/photo/5547348

                        Ponta da Agua de Pau
                        http://www.panoramio.com/photo/11786015



                        Die weitere Strecke bis Ponta Delgada wird immer urbaner und wir ziehen es vor, zu trampen, um keine Zeit damit zu verschwenden, durch Neubaugebiete oder über Kreisverkehre und Baustellen zu laufen. Wir verbringen einen halben Tag in der Hauptstadt und kaufen in einem großen Supermarkt ein. Immer wieder fallen uns die recht hohen Preise auf, im Supermarkt noch weniger als in den kleinen Dorflädchen - selbst Mais oder Obst ist dort teuer, obwohl es in jedem Garten angebaut wird. Und wird trotzdem von den Einwohnern gekauft - vielleicht ist es hier schick, seinen Mais eingeschweißt im Zweierpack zu kaufen, anstatt ihn im Garten zu pflücken?
                        Am Nachmittag beschließen wir, das Ende der Reise nochmal in Sete Cidates am Lagoa Azul/Verde zu verbringen. Wir fahren feudal mit dem Bus und gehen diesmal auf das offizielle Campingareal. Auch hier sind wir alleine auf einem gemütlichen Waldgelände mit Wasserhahn und Plumpsklo. Wir spazieren um den Lagoa Verde herum - meterlange Weißfische springen überall aus dem Wasser, aber ich traue mich nicht, hier zu angeln, was auch besser ist, denn kurz darauf kommt eine Polizeistreife vorbeigefahren. So gibt es nur auf dem Feuer gegrillte Mini-Sardinen, Oliven und Rotwein. Wenn wir noch mehr Zeit gehabt hätten, wären wir gerne noch oberhalb des Lagoa Verde bis zum Lagoa de Santiago gewandert und von da aus die Lagoas Empedadas entlang über die ER 8-2A zurück nach Ponta Delgada...


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                        Am Nachmittag des folgenden und letzten Tages kehren wir in die Hauptstadt zurück. Da der Rückflug am frühen Morgen stattfindet, ist unser Plan, den Abend in einer Kneipe zu verbringen und uns über die Nacht in einem der vielen kleinen Parks niederzulassen. Diese Planung geht eklatant schief, was damit beginnt, daß zunächst ich Magenschmerzen bekomme, dann auch Sally. Bei mir wird das immer schlimmer, was wir auf den Verzehr lokaler Blut- und Hartwurstspezialitäten am späten Nachmittag zurückführen. Der Park fällt dann auch flach, da unser letzer Tag auch der einzige ist, an dem es plötzlich anfängt in Strömen zu regnen. Wir quälen uns langsam auf der Überlandstraße Richtung Flughafen,irgendwo kann ich nicht mehr und rolle mich am Boden einer überdachten Bushaltestelle zusammen. Das zwei Meter entfernt Autos und LKWs mit hoher Geschwindigkeit vorbeirasen und aus mir unerklärlichen Gründen jedesmal laut hupen, wenn sie unser Bushäuschen passieren, macht die Lage nicht besser. Nach dem es immer feuchter und kälter wird, schleichen wir, mittlerweile völlig durchnäßt, gegen fünf Uhr morgens vom falschen Ende aus über Hangar- und Gepäckareale des Flughafens. Der ist über nacht zu aber ein gnädiger Nachtwächter läßt uns rein. In der Wartehalle legen wir uns hin und ich schlafen irgendwann ein.
                        Als ich gegen sieben aufwache, geht es meinem Magen fast wieder gut, um uns herum laufen bereits die anderen Passagiere. Der Mißklang gegen Ende des Urlaubs ist damit aber noch nicht vorüber.
                        Bei der Gepäckaufgabe frage ich, ob ich die mitgeführten Weinflaschen im Rucksack lassen kann, was die nette Servicekraft bejaht und haufenweise Fragile-Sticker auf denselben pappt. In Lissabon sehe ich dann, wie jedes Gepäckstück einen Meter vom Förderschacht auf den Verteiler klatscht und ahne Nichts gutes. Als ich den Rucksack aufnehme, tropft es schon aus allen Nähten. (Aus heutiger Sicht halte ich es für naiv, zerbrechliches Gepäck im Rucksack aufgeben zu wollen, aber damals hatte ich der Frau am Schalter geblaubt - zumal es ja kein Problem gewesen wäre, mir mitzuteilen, das Zeug ins Handgepäck zu tun...). Ich bin sauer und will mich beschweren. Dazu muß ich eine Nummer ziehen, wie beim Bürgerbüro und werde von einer des englischen eher unkundigen Person weitergereicht an eine andere Servicekraft. Während ich auf die warte, höre ich den Fall am Nebentisch mit an - drei Skandinavier sind ohne ihr Gepäck gelandet, das Tracking besagt, daß dieses regulär befördert worden sei. Da es aber keiner der Zuständigen findet, bekommen die Schweden den ernstgemeinten Rat, doch mal auf dem Flughafen-Müllplatz zu suchen, es komme vor, daß Gepäck dort lande. Eigentlich weiß ich spätestens jetzt, daß ich hier nur Zeit und Nerven verschwende. Die zweite Frau ist auch noch außerordentlich zickig, nimmt dann irgendwann aber meine Daten auf. Gebracht hat das alles natürlich nichts, ein halbes Jahr später kam per Post die Nachricht, daß ich selbst schuld sei...
                        Die nächste unangehme Überraschung ist, daß alle Flüge von Lissabon nach Ffm - ob Last-Minute oder regulär - teurer sind als ein Hin- u. Rückflug von Frankfurt zusammen. Daher übernachten wir in einer kleinen Pension in der Altstadt, wo ich auch meine scherben- und weinverklebten Klamotten säubern kann, um dann am nächsten Morgen um 5 für etwa 130€ mit dem Bus nach Gießen zu fahren.
                        Fazit:viereinhalb Tage Hin- u. Rückfahrt, um letztendlich etwa 60€pP zu sparen lohnt sich nicht - ich kann nur jedem empfehlen, den normalen Flug von FfM aus zu buchen.

                        Von den An- un. Abreisemodalitäten und der Giftwurst abgesehen ein sehr schöner Urlaub. Besonders gut hat uns die Pflanzenwelt mit ihrem asiatischen Einschlag gefallen, ebenso die Tatsache, daß außer ein paar nordeuropäischen Whale-Watchern und einigen versprengten deutschen Individualtouristen kein nerviger Pauschaltourismus das Inselbild prägt, was sich auch am Verhalten der Einheimischen positiv bemerkbar macht. Campingtechnisch gab es keinerlei Probleme, einmal freundlich fragen reicht fast immer aus, ansonsten sind auch die offiziellen Campingflächen durchaus eine Option. Wir wollen auf jeden Fall nochmal auf die Azoren, am liebsten nach Flores. Wenn man mehr Zeit und mehr Geld für die zusätzlichen Flüge hat, empfiehlt sich sicher auch ein Insel-Hopping, da die übrigen Inseln wohl vom Erscheinungsbild wieder ganz anders und einzigartig sind.

                        Leider sind einige Angaben etwas vage und vielleich nicht mehr aktuell - die Tour liegt ja schon ein paar Jahre zurück - dies bitte ich zu entschuldigen bzw. bei etwaigen Planungen zu berücksichtigen.

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                          #13
                          AW: [PT] Sao Miguel, Azoren

                          Danke für den Reisebericht. Schön, was von einer Gegend zu hören, die einem ansonsten nur vom Azorenhoch bekannt ist.

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