[SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

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  • Pero
    Erfahren
    • 15.12.2006
    • 346

    • Meine Reisen

    [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Schweden
    Reisezeit: Juli
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Für uns stand fest, dass es dieses Jahr endlich mal nach Skandinavien gehen würde. Nach einigem hin und her, (Bedenken was zu viele Mücken angeht) werfen wir alle Zweifel übern Haufen und entscheiden uns für den ohnehin auf der todo-Liste stehenden Sarek. Ein kleiner Traum soll in einem für uns noch unbekanntem Land wahr werden…

    Nach dem Flug nach Stockholm wo wir uns einen eintägigen Aufenthalt mit Gasbesorgung, Altstadt usw. vertreiben steigen wir am Abend des 1. Julis in den Nachtzug der uns nach Gällivare bringen soll.
    Der richtige Zug ist schnell gefunden. Auch ohne Bahnsteignummern und Beschriftungen wäre er ohne Probleme zu finden gewesen. Auf dem Bahnsteig stehen fast ausschließlich Menschen mit großen Trekkingrucksäcken. Wie sich während der Fahrt noch herausstellen soll sind die meisten Fahrgäste unterwegs zum Kungsleden. Interessant ist, dass sich hier alle Altersstufen zusammenfinden, die meisten sind Schweden was unschwer an den alten Außengestellrucksäcken und dem hölzernen Wanderstock zu erkennen ist.
    An unserm Abteil angekommen indem wir die nächsten 15 Stunden mit ein paar Schweden verbringen werden, muss zunächst einmal einwenig Ordnung geschafft werden. Kaum haben wir die sechs Rucksäcke in die obersten Kojen verfrachtet beginnt die entspannte Fahrt in den Norden. Unsere Abteilinsassen, ein älteres paar und ein Vater mit seinem 10 jährigen Sohn sind unterwegs zum Kungsleden.

    Nach ein paar Gesprächen, Abendbrot und einem Bierchen (das was in Schweden halt Bier genannt wird) schauen wir noch ein wenig aus dem Fenster den vorbeiziehenden Bäumen, Seen und Faro-roten Häuschen zu, bis sich irgendwann alle einstimmig für das Umbauen unseres Abteils zum Liegewagen entscheiden.


    Ich muss sagen, in schwedischen Zügen lässt es sich doch ganz gut schlafen. Das einzige was einwenig stört ist der Geruch von verbranntem Gummi wenn der Zug bremst.

    1. Tag / 02.07.08
    Am nächsten Morgen wird bei einem Kaffee noch einwenig mit Leuten gequatscht die ebenfalls in den Sarek wollen und dann kommen wir auch schon ziemlich schnell um 9:12 Uhr in Gällivare an, wo wir von leicht bewölktem aber blauem Himmel begrüßt werden.


    Bis unser Bus fährt haben wir noch eine Dreiviertelstunde und so fläzen wir uns noch einwenig auf die Rasenfläche neben den Bahnhof.

    Kaum sitzen wir da kommen auch schon die ersten Mücken angeschwirrt. Kleine Vorboten die ankündigen was die nächsten Tagen noch auf uns zukommen soll.

    Hier lernen wir auch Ulli und Martin kennen die ebenfalls in den Sarek wollen. Sie sind gestern Abend mit dem Flieger angekommen und haben bei strömendem Regen in der Nähe des Bahnhofes am Fluss gezeltet. Sie erzählen uns dass es die Woche zuvor Woche geschneit hat. Da momentan ca. 25°C herrschen, haben sie etwas Bedenken was das Furten der Bäche angeht. Das Wetter soll so bleiben und so hoffen wir, dass die Bäche durch den schmelzenden Schnee nicht zu viel Wasser führen. Aber was hilft jetzt spekulieren. Wir werden schon sehen.

    Es wird sich noch einwenig über Ausrüstung und Proviant unterhalten und dann geht´s auch schon zum Bus. Wie alle anderen Fahrgäste verklappen wir unsere Rucksäcke in den dafür vorgesehenen Fächern und nehmen in einem halbvollen und äußerst komfortablen und modernem Bus platz.
    Die Busfahrt führt uns zunächst durch ehr unspektakulärem Waldgebiet. Unser Busfahrer Gil überholt ein Rentier auf der linken Spur was für ihn nichts außergewöhnliches zu sein scheint und verteilt während der Fahrt Zeitungen indem er sie fahrender Weise auf Hauseinfahrten wird – so ganz nach paperboy manier.

    Langsam wird die Fahrt immer interessanter, wir fahren an dem spiegelglattem Stausee, dem Suorvajaure lang. Auf der anderen Uferseite die schneebedeckten Gipfel, im Osten Gletscherbäche die sich die Berge runterstürzen. Für uns absolutes Neuland, das uns in die richtige Stimmung für die nächsten zwei Wochen bringt.
    Als wir am Bootsanleger in Ritsem ankommen sitzen nicht mehr als zehn Leute im Bus. Wir können es kaum noch abwarten unsere Rucksäcke zu schnappen und loszulaufen.
    Vorher müssen wir allerdings noch mit dem Boot das schon auf uns wartet rüber nach Akkajaure.


    Als der Bus ankommt wartet das Boot schon auf uns

    Inzwischen ist kein einziges Wölkchen mehr am Himmel. Es ist angenehm warm und das Boot legt ab, den Ahkka der sich in der Wasseroberfläche spiegelt vorm Bug.
    Nach einer entspannten Fahrt voller Vorfreude auf das was vor uns liegt setzen wir den ersten Fuß auf die Erde des Stora Sjöfallets Nationalpark. Doch bevor es losgeht reiben wir uns zum Schutz vor den hier auf uns wartenden Blutsaugern mit dem in Stockholm erworbenem Mygga ein.



    Der Ahhka heißt uns willkommen, die Vorfreude steigt

    Martin und Ulli gehen vor. Wir vollen uns gleich an der Akkastugorna treffen und sehen ob wir vielleicht ein Stückchen zusammen laufen.
    Es ist sehr warm und so kommen wir schon auf dem kurzen Stückchen zur Hütte ins Schwitzen. Angekommen sitzen die zwei Brüder auch schon am gedeckten Tisch und tanken noch einwenig Kraft bevor es richtig losgeht. Die beiden verwerfen angesichts des Schnees ziemlich schnell den Plan einer Gletscherbegehung. Nach einer Runde Kaffee und einem kleinen Snack machen Ulli und Martin sich auf den Weg. Sie scheinen gemerkt zu haben, dass wir es ehr gemütlich angehen lassen. Wohl nicht ganz vereinbar mit deren Tempo. Sie wollen wahrscheinlich heute noch auf den Sjnjuvtjudis und dort campieren.
    Wir haben keinen festen Plan und so machen wir uns eine halbe Stunde nach den Beiden auch auf den Weg, dem Padjelantaleden. Inzwischen dürfte es ca. halb vier sein.
    Der Weg führt uns, teils über Bohlen, zum ersten ,zwei Kilometer entferntem, Hightlight unserer Wanderung – der Brücke über den Vuojatädno. Was hier für manch einen von euch nichts Besonderes sein dürfte verschlägt uns beiden die Sprache. Die Gewalt und die Schnelligkeit mit der dieser Fluss sein satt-blaues Wasser führt ist absolut atemberaubend. Wir können nicht anders als die Rucksäcke abzulegen und uns einwenig niederzulassen. Ein paar Fotos und ein paar Minuten Film weiter machen wir uns wieder auf den Weg.



    der Vuojatädno

    Wir laufen noch ca. 3 km über niedrig bewachsene Flächen mit vereinzelten Birken bis wir unseren ersten Zeltplatz ausmachen. Der Platz ist leicht erhöht, der Akkha in unserem Rücken, der Fluss in einiger Entfernung vor uns. An der Feuerstelle und dem relativ kahlem Boden ist leicht zu erkennen, dass wir nicht die ersten sind die hier lagern. Das Zelt ist schnell aufgebaut, das Abendessen gekocht und so lassen wir den Abend bei einem Teechen ausklingen. Das Zeitgefühl ist durch die nicht untergehende Sonne jetzt schon nicht mehr vorhanden und so verschwinden wir gegen Mitternacht in die Schlafsäcke.

    2. Tag / 03.07.08
    Um 6:00 Uhr wache ich auf. Die Hitze ist nahezu unerträglich. Sarah scheint es nicht viel auszumachen. Trotzdem raff ich die eine Seite des Außenzeltes hoch damit sie noch einwenig weiterschlafen kann.
    Bis es soweit ist nutze ich einwenig die Zeit um einen Kaffee zu kochen und ein paar Fotos in der näheren Umgebung zu machen. Das neue Weitwinkel muss noch eingeschossen werden. Schon jetzt ärgere ich mich über den evtl. bis zum Ende der Tour nicht reichenden Speicherplatz.
    8:00 Uhr – ich beginne mit der äußerst Zeitraubenden Aufgabe Sarah zu wecken. Ich kann es kaum noch abwarten, das zu entdecken was vor uns liegt.


    auf dem Padjelanta

    Nach einer Portion Müsli bauen wir ab und liegen noch ein wenig vorm Zelt rum…noch lassen uns die Mücken. Bis wir endlich in die Pötte kommen und alles gepackt haben ist es ca. 11:00 Uhr. Gestern Abend haben wir noch Wasser gefiltert, womit wir uns wohl eindeutig als Fjäll-Greenhorns outen. Wir dürften wohl die einzigen gewesen sein die hier einen Filter mit sich rumgeschleppt haben.
    Der Weg führt uns durch Wälder und offene Flächen die teils sumpfig sind. Die Birken hier sind sehr interessant, man sieht ihnen an was sie mit der Witterung so mitmachen…krüppelige Fotomotive soweit das Auge reicht. Ich muss mich schon zusammenreißen nicht ständig stehen zu bleiben um selbige vor die Linse zu nehmen. Wo es zu feucht oder sumpfig ist erleichtern Bohlen einem das Vorwärtskommen.
    Nach ca. 8 Kilometern erreichen wir die Brücke die über den Sjnjuvtjudisjahka führt. Für uns die Eintrittspforte zum Sarek. Wir laufen noch ein Stückchen und passieren eine zweite Brücke die über den Spietjavjahka führt und für uns die Austrittspforte aus dem Sarek darstellt (An dieser Stelle bitte kein Kommentar und nein wir wollten nicht zur Kisurisstugan). Anstatt hier noch mal auf die Karte zu schauen laufen wir an dem uns im Westen am nächsten gelegenem Fluss weiter, im Glauben uns im Sarek zu befinden. Tatsächlich befinden wir uns im Padjelanta Nationalpark was uns an dieser stelle jedoch noch nicht bewusst werden soll. Ca 2-3 Km laufen wir bis wir am erhöhten Ufer des Flusses stehen bleiben um den Ausblick Richtung Gisuris und Nijak zu genießen. Erst hier wird uns bewusst, dass sich zwei Flüsse durch das vor uns liegende Tal schlängeln. Nach kurzem Stutzen und einem Blick auf die Karte ist es offensichtlich. Die Karte nur flüchtig im Gedächtnis haben wir uns verlaufen. Wir hätten uns erstens hier nicht verlaufen dürfen und zweitens die zweite Brücke nicht passieren dürfen. Was für ein dämlicher Fehler!
    Der erste Gedanke ist den Spietjavjahka zu furten. Nach dem abchecken einiger Stellen wird die Idee allerdings ziemlich schnell wieder verworfen. Auch wenn es vielleicht möglich wäre gehen wir auf nu mal sicher und laufen zurück zur Brücke.



    auf Umwegen - erst einige Zeit später bemerken wir, dass wir falsch gelaufen sind

    Der Umweg war zwar ärgerlich, er hat uns aber auch einen schönen Ausblick beschert und da es eh nicht dunkel wird, gibt´s auch keinen Zeitdruck. Etwas sehr angenehmes, was wir von anderen Touren nicht kennen. Kein Zeitdruck noch im hellen anzukommen um ohne Stirnlampe essen zu können. Nebenbei übrigens ein absolut überflüssiger Ausrüstungsgegenstand den wir ebenfalls mitgeschleppt haben.
    Da es ja nun keine andere Möglichkeit gibt laufen wir zurück zur Brücke. Obwohl der Abend fortgeschritten ist, ist es immer noch sehr warm. Die Windstille welche die Mücken schamlos ausnutzen tut ihr übriges. Nach der Brücke laufen wir etwas kaputt und demotiviert noch ca. 1 – 2 km weiter und beschließen auf einer kleinen Anhöhe zu campieren.
    Vor uns liegt eine tolle Kulisse, der Ahkka, der Fluss und die tief stehende Sonne die alles in warme Töne färbt.
    Beim Zeltaufbau setzen die Mücken uns übel zu. Zum ersten Mal setzen wir die doch sehr störenden Kopfnetze auf. Wir sitzen noch einwenig vorm Zelt und genießen die Landschaft bis wir zum Kochen dann im Zelt verschwinden. Wir essen heute zum ersten Mal einen Traveller lunch von dem wir sehr positiv überrascht sind. Gute Portion, guter Geschmack und echt schnell zubereitet, der Kartoffelbrei mit was weiß ich was.
    Anschließend geh ich meine Füße und das Geschirr waschen. Ein Ritual das nun jeden Abend zelebriert werden soll.



    Abendstimmund

    Unser kleiner Umweg hat uns doch einwenig geschlaucht und so fallen wir um 1:00 Uhr rum tot in die “Betten“. Die Sonne ist hinterm Ahkka verschwunden und lässt uns so bei angenehmen Temperaturen glücklich und zufrieden einschlummern. Die Gewöhnung an die schweren Rucksäcke wird wohl noch ein, zwei Tage dauern. Ich mit meinen ungefähr 27 und Sarah mit ihren ca. 20 kg brauchten beim Wandern noch nie so viel zu schleppen. Die Stöcke, die wir zum ersten Mal benutzen leisten hervorragende Dienste und werden in Zukunft wohl bei keiner Tour dieser Art fehlen.

    3. Tag / 04.07.08

    9:00 Uhr – Ich sitze Kaffee schlürfend vorm Zelt, genieße den Ausblick und mache mir ein paar Gedanken zu dem was wir gerade tun. Einerseits kann ich´s noch gar nicht fassen, dass wir hier sind, andererseits kommt es mir vor als seien wir schon seit Tagen unterwegs. Ich denk ein gutes Zeichen dafür, dass man abgeschaltet hat. Kein Telefon, kein Verkehrslärm, keine anderen Menschen. Für mich, der nun seid einem Jahr überwiegend im Büro sitzt genau das richtige. Einfach nur die Weite, das rauschen des Flusses und Wir. Genau so habe ich es mir vorgestellt.



    ja, genau so...

    Unser erster ganzer Wandertag im Sarek steht bevor und so weck ich langsam Sarah, die glaub ich gut und gerne noch ein paar Stündchen weiterschlafen könnte. Auch am heutigen Morgen hatte ich das Außenzelt auf einer Seite aufgerafft. Unsere Schlafsäcke sind zumindest für die Morgenstunden viel zu warm.
    Heute durchwandern wir das Tal zwischen Gisuris und Ahkka. Irgendwo am Fuße des Nijaks wollen wir Abends das Zelt aufschlagen. Wir sind heute erst um 13:00 - 14:00 Uhr losgelaufen. Es scheint so als ob unser Laufrhythmus sich langsam auf Nachmittags und Abends einpendeln wird. Aber wie auch immer, es bleibt ja hell. Die Mücken rücken uns auch heute wieder heftigst zu Leibe. Einen solchen Auflauf der schei…Biester hatte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausgemahlt. Das in Stockholm gekaufte Mittel hält sie ungefähr eine halbe Stunde ab, dann muss wieder nachgelegt werden. Meiner Meinung nach aber immer noch besser als die Netze. Obwohl wir bei diesen Temperaturen eigentlich mit kurzen Sachen laufen würden haben wir aus eben genanntem Grund lange Sachen an. Ich bin froh die Einride dabei zu haben. Sie lässt sich auch bei relativ hohen Temperaturen mit Kapuze sehr gut tragen. Wie sich in den Nächsten Tagen noch heraus stellen soll ein hervorragender Schutz gegen die Moskitos.
    Wir passieren heute einige kleine Bäche die sich meistens durch schnelles Durchgehen mit Gamaschen durchqueren lassen.



    auf dem Weg zum Niak

    Als wir am Fuße des Nijaks ankommen ist es 23:00 Uhr. Wir haben doch recht viele Pausen gemacht die wir mit Fotografieren und einfach mit dem Genießen hier zu sein verbracht haben.
    Auch hier finden wir wieder ein tolles Plätzchen in Flussnähe wo wir unseren Tunnel aufstellen können. Bis alles hergerichtet ist und wir gekocht haben ist es wieder ziemlich spät. Die Sonne ist hinterm berg verschwunden. Einzig der Gipfel vom Nijak wird noch angeleuchtet als wir uns zum Schlafen ins Innenzelt verkriechen.
    Leider haben wir heute keine Rentiere gesehen. Bis jetzt lassen leider nur die Spuren in Form von Geweihstangen und Hufabdrücken ihre Anwesenheit erahnen.



    Etappenziel - der Niak

    4. Tag / 05.07.08
    Ich sitze vorm Zelt und schreibe die Ereignisse vom Vortag nieder. Abends bin ich zu müde dafür. Am heutige Morgen lassen die Mücken mich Kaum ein lesbares Wort schreiben. Im Zelt halt ich die Wärme nicht mehr aus. Die Sonnenstrahlung ist einfach zu stark.
    Heute herrscht zwar noch schönes Wetter, allerdings kommen vereinzelt Wolken durch den Mückenvertreibenden und kalten Wind auf.
    Heute sind wir ziemlich früh auf den Beinen und so kommen wir etwas ehr als die letzten Tage los.
    Die Ruothesvagge steht uns bevor und lässt einige größere Furten vermuten. Mit den kleinen Bächen vom Vortag hatten wir einen guten Einstieg, mit dem wir uns einwenig an´s Furten rantasten konnten.
    Wir kommen nicht sehr schnell vorwärts. Wir umgehen aufgrund mangelnder Erfahrung grundsätzlich die Schneebrücken. An den Rändern sind sie teilweise doch schon ziemlich abgetaut.



    eine gute Übung für die bevorstehende Furt in der Ruohtesvagge

    Wir wollen noch bis zum Smajllajahka laufen, diesen furten und dann einen geeigneten Platz für die Nacht suchen. Bis dahin marschieren wir bei bewölktem Himmel auf Gletscher blickend durchs Tal, an der Renvaktarstuga vorbei, Richtung Südosten. Obwohl es die ganze Zeit nach Regen aussieht bleiben wir verschont. Das meiste scheint auf der anderen Bergseite abzuregnen.



    unterwegs

    Am Abend kommen wir am zu furtenden Smajllajahka an. Er stellt das bisher größte Wasserhindernis für uns dar und besteht an seiner Mündung aus mehrere Bächen. Das Wasser ist trüb und lässt weder Tiefe noch die Beschaffenheit des Grundes erahnen. Wie an den Spuren zu erkennen ist hat nicht lange vor uns hier ebenfalls jemand eine gut zu durchquerende Stelle gesucht. Die Fußabdrücke weisen darauf hin, dass hier mehrmals auf und ab gegangen wurde.



    auf der Suche nach der geeigneten Stelle

    Auch wir sind gezwungen erst mal auf und ab zu gehen um die geeignete Stelle ausfindig zu machen. Letztendlich entscheiden wir uns nachdem wir durch den ersten Bach mit Gamaschen durchgesprungen sind für die Mündung. Erst mal heißt es aber Hose ausziehen, Schuhe wechseln und die Verschraubung der Stöcke kontrollieren. Ist dies getan, begehe ich als erstes den erfolgreichen Versuch den trüben Bach zu durchqueren. Das Wasser reicht knapp übers Knie und ist extrem kalt. Auf der anderen Seite entledige ich mich zunächst meines Rucksackes und hüpf zum Aufwärmen auf der Stelle rum bis auch Sarah erfolgreich rübergekommen ist. Zügig passieren wir noch zwei weitere Bäche und laufen in unseren Gummilatschen noch ein paar Meter auf eine kleine Anhöhe direkt am Fluss. Hier wollen wir zelten. Unsere Füße spüren wir seit dem Wasserkontakt nicht mehr.
    Das Wetter scheint schlechter zu werden und so bauen wir schnell das Zelt auf dem kleinen Buckel auf. Kaum haben wir das hinter uns gebracht setzt Regen ein der die ganze Nacht anhalten soll. Wir freuen uns trocken im Zelt zu sitzen und kochen vorm schlafen gehen noch was. Es regnet, der Wind pfeift kalt um die Ecke und wir schlafen den Tag Revue passieren lassend friedlich ein. Hoffentlich regnet es morgen nicht.

    5. Tag / 06.07.08






    Als ich aufwache regnet es nicht mehr. Der nahe unserem Zelt plätschernde Bach soll mir heute morgen als Badezimmer dienen. Der Wind der die Mücken in ihre Verstecke treibt muss ausgenutzt werden. Trotzdem geht das ganze ziemlich zügig vonstatten…es ist kalt. Die kleine Waschsession hinter mich gebracht fühle ich mich wie neu geboren, kann aber glücklich sein eine Mütze dabei zu haben.
    Sarah ist inzwischen aufgestanden und so wird nach der alltäglichen Müsliration das Zelt, Gott sei Dank trocken, eingepackt.



    Schlafsäcke lüften nicht vergessen

    Wir machen uns auf den Weg durch baumloses Gelände. Auch heute müssen wir wieder recht häufig Schneebrücken umgehen, die den Weg einwenig in die Länge ziehen. Die von grün-gelben Flechten überzogenen Steine leuchten von dem in der Nacht gefallenen Regen und stellen tolle Fotomotive dar. Eigentlich müssen wir hier noch mal nur zum Fotografieren und Filmen her. Wir müssen uns so schon recht häufig zusammenreißen nicht noch öfter zum Fotografieren stehen zu bleiben. Die Landschaft ist einfach toll.




    Gegen Mittag treffen wir auf ein etwas älteres Ehepaar mit ihrer 15jährigen Tochter. Der Mann spricht fließend Deutsch. Hätte er nicht kurz nach einem Wort gesucht hätte ich nicht gemerkt, dass er Schwede ist.
    Er wirkt ziemlich mitgenommen, durch die Sonne sind seine Augenlieder extrem geschwollen. Er kann nur mit einem Auge sehen, ist aber ansonsten gut drauf. Ich werd mich auf jeden fall nicht beklagen wenn ich mit Mitte fünfzig oder vielleicht auch sechzig noch solche Touren auf mich nehme.
    Als wir uns kurz über den jeweils vor uns liegenden Weg erkundigen sagt er nur: „Wir müssen uns setzen“. Und so sitzen wir zu fünft um eine BD 10 Karte und gehen die komplette Strecke bis ins Detail durch. Sie sind nicht durch das Rapadalen gegangen sondern sind am Osthang bzw. Kamm gelaufen. Er beschreibt den Weg als äußerst strapaziös. Sie sind über einige Schneebrücken gelaufen, erzählen aber auch im gleichen Atemzug, dass es teils grenzwertig wäre. Kein Wunder, wenn man sieht was für riesen Schneebrocken schon ausgebrochen sind.
    Er erzählt von einer recht tiefen Furt, bei der wir achtsam vorgehen sollen. Das Wasser ging ihm ungefähr bis zur Hälfte des Oberschenkels. Des weiteren erzählt er noch von weidenden Elchen, Rentieren auf den Hängen und dem couscous den er vorhin für die Vögel im Gelände verstreut hätte…es sei ihm zu schwer geworden.
    Er legt uns noch ans Herz den Skierfe zu besteigen - das Schönste was er in seinem ganzen Leben gesehen habe.
    Als wir dankend aufbrechen fragt er seine Tochter die ebenfalls gut Deutsch spricht ob sie uns noch was mitteilen möchte. Sie sagt nur: „Oben lang ist anstrengend…verdammt anstrengend“…
    Wir bedanken uns noch mal für die Infos und machen uns wieder auf den Weg. Der Himmel ist immer noch bedeckt, ein kalter Wind weht.

    Wir laufen noch ungefähr 8 km als die Mikkastugan in Sicht kommt. Wir passieren den Zaun und nehmen zunächst die Hütte mit dem Nottelefon in Augenschein. Ein kleiner Raum mit einem Tisch und zwei Bänken, das Nottelefon, zwei abgelaufene Notrationen und zwei Hefte in denen sich durchreisende verewigen. Vor etwa einer Stunde sind hier zwei deutsche vorbei gekommen. Vielleicht die Besitzer des Zeltes das etwas weiter unten Richtung Brücke steht. Die Trekkingstöcke vor deren Zelt an dem Unterwäsche trocknet lässt die Herkunft der Benutzer erahnen.



    an der Mikkastugan

    Neben der Haupthütte sind die Überreste einer runtergebrannten Hütte zu erkennen, ansonsten gibt es hier noch ein Plumpsklo und eine kleine Fläche die, aussieht als sei sie zum Zelten vorgesehen.
    An der Brücke machen wir noch einige Fotos vom darunter befindlichem Wasserfall und bauen anschließend das Zelt auf einem gegenüber liegendem Plateau auf. Die Mücken sind wie nicht anders zu erwarten wieder zahlreich und lassen uns wie so oft recht schnell im Zelt verschwinden. Beim Kochen scheint die erste Kartusche langsam zur Neige zu gehen was eigentlich nicht sein dürfte – seltsam, es befindet sich eindeutig noch was drin. Ein kurzer Report in die Kamera und wir schlafen seelenruhig ein.




    6. Tag / 07.07.08
    Als ich heute aufwache gehe ich zunächst zum Fluss um die hartnäckigen Überreste des gestrigen Mahls aus dem Geschirr zu entfernen. Unsere Nachbarn am gegenüberliegendem Ufer sind noch nicht wach und so freu ich mich einwenig in Ruhe am Fluss zu sitzen und das Rauschen zu genießen.
    Ich sitze kaum 10 Minuten, als 15 Meter Luftlinie auf der anderen Seite zwei gestalten zur Morgenwäsche auftauchen. Als ich rüber winke um ihnen die Entscheidung zu überlassen sich hier oder wo anders zu waschen kommt leider keine Reaktion, stattdessen wird sich ausgezogen und in aller Ruhe gereinigt. An und für sich kein Ding, allerdings würde ich mir schon einwenig blöd vorkommen wenn sie mich jetzt entdecken. Aber nun, ich war als erstes hier und lasse mir mein Plätzchen an der Sonne jetzt auch nicht mehr streitig machen.
    Als sie wieder weg und sauber sind bleibe ich noch ein Weilchen sitzen und mache mich auf den Morgenkaffee freuend auf zu unserem Zelt. Nach dem Frühstück geht es recht schnell ans Packen. Bei unseren Nachbarn ist ebenfalls Aufbruchstimmung angesagt. Ungefähr zeitgleich brechen wir auf, allerdings nicht ohne vorher ein kleines Plauschchen gehalten zu haben. Ist ja schließlich doch immer ganz interessant zu hören was die anderen so erlebt haben.



    Guten Morgeeeenn...

    Der Weg führt uns heute mit etwas Abstand entlang des Rahpajahka. Langsam scheint die Vegetation sich einwenig zu ändern. Das Gelände wird feuchter und die Landschaft bunter. Der Pfad geht inzwischen immer häufiger durch hüfthohes Weidendickicht und die vielen bunten Blumen prägen die heutige Etappe. Insgesamt eine schöne Abwechslung wenn die von uns aufgescheuchten Mücken nicht immer zahlreicher werden würden.




    Wir stehen inzwischen am „Ufer“ des Gletscherbaches Mahtujagasj, welcher uns zwingt die Stiefel auszuziehen. Die Strömung ist relativ stark jedoch problemlos passierbar. Das Wasser wie gewohnt eiskalt was uns bei dem heute strahlend blauem Himmel relativ wenig ausmacht. Etwas oberhalb ist ein wundervoller Wasserfall. Kaum haben wir die Furt hinter uns gebracht Stiefel ich hoch um en paar Fotos zu schießen. Sarah nutzt die Zeit einwenig zu filmen.



    am Mahtujagasj



    ...und durch

    Wieder unten geht es wieder weiter durch seicht ansteigendes Gelände Richtung Südosten. Die zahlreichen kleinen Bäche die wir kreuzen stellen hier kein wirkliches Hindernis dar, bereichern die Landschaft aber ungemein.
    Einige Zeit später kommen wir an einen kleinen Hügel namens Bielawarasj. Sarah hat auf dem Weg hierher ziemlich abgebaut und so lassen wir uns für ein Stündchen hier nieder um ein Nickerchen zu machen. Im Windschatten eines großen Felsen genießen wir den Blick zurück Richtung Mikkastugan die man in der Ferne eben gerade noch erkennen kann. In den nächsten Stunden werden wir den Aufstieg ins Hochtal Snavvavagge hinter uns bringen. Die Karte lässt schon vermuten, dass das ganze nicht unbedingt zu unterschätzen ist. Ich besteige den kleinen Hügel, vielleicht kann ich hier mehr von dem Weg erkennen der vor uns liegt. Obwohl dies wirklich nur ein kleines Hügelchen ist habe ich einen absolut grandiosen Blick in alle Himmelsrichtungen. Vom Weg kann ich nicht all zuviel erkennen aber so wie es aussieht geht es parallel zur Steilwand, den Spokstenen, hoch. Sieht ganz und gar nach einer kleinen Kletterpartie aus.



    vom Bielawarasj - der Blick zurück

    Als wir aufbrechen ist es 20:00 Uhr. Das Gelände wird immer steiler, die Vegetation immer schöner. Zunächst geht es durch hüfthohes Weidengestrüpp, welches das Gehen nicht gerade einfacher macht und eine ganze Armader von Mücken in sich birgt. Der Blick zurück ins Tal ist bei dem tiefen Sonnenstand grandios und läst uns hin und wieder innehalten bis die Mücken uns wieder weiterscheuchen.
    Nach einer weile sind wir an den Spoksteinen angekommen. Wie aus der Ferne schon erwartet ist der Weg mit den schweren Rucksäcken ziemlich anspruchsvoll. Ab jetzt wird gekrabbelt, geklettert und geflucht. Die bunten Blumen werden mit Gewinn an Höhe zunächst immer zahlreicher und versüßen uns den Aufstieg, den wir das nächste Mal glaub ich nicht noch mal um 8:00 Uhr Abends antreten würden. Obwohl Sarah heute nicht ganz fitt ist meistert sie das ganze sehr gut. Für jemanden der sonst nie Sport macht auf jeden Fall ne super Leistung.
    Ich mache mir einwenig Sorgen, dass von der Steilwand über uns was runter kommen könnte aber nun sind wir schon so weit, dass der Aufstieg fast kürzer als der Abstieg wäre. Als wir so vor uns herkraxeln taucht plötzlich ein Steinadler auf, der bei unserem Anblick sofort wieder abdreht und hinter einem Felsen verschwindet.
    Obwohl uns der Anblick des wunderschönen Vogels einwenig anspornt merken wir wie unsere Kräfte langsam schwinden. Bis wir oben sind halten wir noch ein paar mal inne um die Konzentration nicht vollends zu verlieren. Als wir oben sind ist es fast Mitternacht. Wir wollen noch bis zum See laufen und dort das Zelt aufbauen. Dies allerdings nicht ohne vorher einwenig den Blick ins heute durchwanderte Tal zu genießen.






    langsam geht´s nach oben



    oben angekommen - die Mühe hat sich gelohnt

    Wir schleppen uns froh oben zu sein bis zu einem geeigneten Zeltplatz am Ufer des Sees, bauen zügig das Zelt auf und kochen noch schnell was bevor wir tot auf die Matten fallen.



    die Zeugen

    7. Tag / 08.07.08

    Als wir wach werden begrüßt uns wieder mal strahlender Sonnenschein. Um es einwenig länger im Zelt auszuhalten wird wieder die Lüftung hochgerafft. Es hat sich inzwischen als eine tolle Funktion des Zeltes herausgestellt. Der leichte Muff der durchgeschwitzten Körper wird hervorragend aus dem Zelt getragen.
    Die gestrigen Strapazen die einiges an Schweiß in die Klamotten getrieben haben bewegen uns dazu etwas Wäsche zu waschen und den Tag etwas langsamer angehen zu lassen. Bis diese im Wind halbwegs angetrocknet ist und die Rucksäcke gepackt sind ist es 16:00 Uhr.



    unser Zelt im Hochtal

    Nach einem kleinen Anstieg von ca. 100 Metern und eine stunde später genießen wir den grandiosen Blick auf den Rapadalen. Der mäandrierende Fluss und die Weite bewegen uns dazu ein Weilchen zu verharren und ein paar Fotos zu schießen.



    auch wenn wir nur kurz unterwegs waren mußten wir hier ein Weilchen verharren

    Abstieg der vor uns liegt lässt sich gut erkennen und deutet jetzt schon darauf hin kein Spatziergang zu werden. Es geht ziemlich direkt runter über einige kleine Geröllfelder. Von dem Gewicht unserer Rucksäcke geschoben machen wir uns langsam auf den Weg hinunter ins Tal. Der Weg ist zwar müßig, geht aber doch recht flott vonstatten. Bevor es in den Wald geht, gilt es allerdings noch eine Furt hinter sich zu bringen. Der Wasserstand ist zwar nicht allzu hoch jedoch ziemlich stark fließend. Der Bach fließt in einer richtigen Schneise. Hier unten wirkt es nach dem bisher gegangenem Weg wie in einer Oase. Die Vegetation scheint in dem kleinen Tal förmlich zu explodieren. Auch dieser ort lädt uns wieder mal zu einer kleinen Rast ein die einwenig Zeit lässt über Steine schwappendes Wasser zu fotografieren und eine Zigarette zu rauchen.




    Wir kraxeln nach der Pause aus dem Tal und tauchen langsam in den Djungel, der die Ufer des Rapadalen rechts und links der Ufer flankiert. Die Vegetation wird hier wieder von krüppelig wachsenden Birken und einer atemberaubenden Unterflur von Blumen und krautigen Gewächsen bestimmt. Willkommen im wirklichen Mückenland!



    Welcome to the jungle

    Wir verlaufen uns direkt zu Beginn auf einem der zahlreichen Pfade die in den Wald führen. Als wir irgendwann vor einem riesigen Haufen Scheiße stehen , fragen wir uns ob der bisher gegangene Weg tatsächlich von Menschen durchs Unterholz getrieben wurde oder vielleicht doch von eine größeren Säugetier angelegt wurde. Die Entscheidung fällt nicht schwer, wir kehren um, um den richtigen Pfad wieder zu finden.



    Blumen wo man hinschaut



    G-1000, ich liebe es

    Inzwischen ist es schon recht spät und die in riesigen Schwärmen auftretenden Mücken scheuchen uns durch den Wald. Es wird uns ziemlich schnell klar, dass es hier unten im Tal nicht die allermeisten Zeltplätze für unseren Tunnel geben wird und so entscheiden wir uns, einen der als nächstes auftauchenden und gut geeigneten Plätze in Anspruch zu nehmen. Als vor uns eine kleine Lichtung auftaucht wird nicht lange überlegt. Das Zelt wird zügig aufgebaut und ein Pastasnack gekocht. Ist dies einmal getan fallen wir totmüde ins Bett.
    Ein anstrengender und zugleich wundervoller Tag geht zu Ende. Noch 20 km bis zum Bootsanleger nach Aktse.



    Wasser tanken
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 19:18. Grund: Reisecharakter eingestellt

  • Mika Hautamaeki
    Alter Hase
    • 30.05.2007
    • 3979
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

    Weiter schreiben bidddäääääää!!!
    Zuletzt geändert von Mika Hautamaeki; 01.02.2009, 16:36.
    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
    A. v. Humboldt.

    Kommentar


    • Gast-Avatar

      #3
      AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

      Oh mann,habe nie viel von dieser Landschaft gehalten...
      Dank eurer Bilder völlig zu Unrecht!Jetzt hab ich wieder ein Ziel mehr vor Augen.
      Toller Bericht,Danke!

      Also unbedingt viel mehr davon - Iss das klar!

      Kommentar


      • Pero
        Erfahren
        • 15.12.2006
        • 346

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos


        8. Tag / 09.07.08


        Als wir heute Morgen aus dem Zelt kriechen sind die Mücken zum Glück nicht so zahlreich wie am Abend zuvor und so ist uns der Luxus gewährt vor dem Zelt zu frühstücken.



        Hier unten im Wald sucht man schon mal etwas länger nach einem geeigneten Zeltplatz

        Als wir aufbrechen ist es ungefähr 13:00 Uhr. Obwohl wir gerne in kurzer Kleidung aufbrechen würden ziehen wir uns vorm Schutz der inzwischen wieder zahlreichen Mücken lange Kleidung an und folgen dem Pfad durch den Wald. Es geht nun zügig voran, der Weg durch den Wald ist deutlich zu erkennen und so wie es aussieht auch regelmäßig begangen.
        Nach ca. 3 km treffen wir auf einen deutschen Trekker der alleine unterwegs ist. Er ist aus Kwikkjok über Aktse hier her gekommen. Heute ist der zweite Tag seiner Tour. Auch er rät uns den Skierfe zu besteigen, wo auch er am Vortag gewesen ist. Wir machen uns einwenig Sorgen um die 30 fehlenden Kronen für das Boot nach Aktse. Der Gute nimmt inzwischen 300 Kronen für die Überfahrt. Wir haben etwas falsch kalkuliert und so müssen wir darauf hoffen, dass er uns auch so mitnimmt.
        Nach einigen Kilometern treffen wir erneut auf eine große Truppe Wanderern. Man merkt, dass man sich der Sarekgrenze nähert. Wir haben in den gesamten letzten Tagen nicht so viel Volk getroffen wie am heutigen Tag.
        Vor uns ist die nächste Furt schon zu sehen. So wie es aussieht die stärkste und breiteste unserer gesamten Wanderung. Der davor befindliche , kleine Hügel mit ein paar windschiefen Birken lädt uns zuvor jedoch zu einer kleinen Rast ein.



        Päuschen im Windschatten

        Von jetzt auf gleich zieht ein eisiger Wind auf welcher uns dazu veranlasst hinter einem großen Stein Schutz zu suchen und ein Weilchen die Stiefel auszuziehen. Der Wind nimmt von Minute zu Minute zu und schiebt eine beeindruckende Wolkenfront über die Gipfel des Laddebakte. Gut, dass wir zu diesem Zeitpunkt nicht dort oben sind. Die Sicht muss gleich null sein.



        Wind zieht auf...



        ...und treibt eine dunkle Wolkenfront über die Berge

        Wir nutzen die bei uns hier unten noch scheinende Sonne um die letzte Etappe für den heutigen Tag in Angriff zu nehmen. Zuvor müssen wir aber den vor uns liegenden Strom bewältigen. Hier ist höchste Vorsicht geboten, es ist doch ein etwas anderes Kaliber als die bisher beschrittenen Hindernisse unserer Wanderung. In der Mitte muss man doch durch recht tiefes Wasser. Hoch konzentriert, das Wasser bis weit überst Knie, bei Sarah bis zur Hüfte, schreite ich der Strömung entgegen auf die andere Seite wo ich erst mal den Rucksack ablege um gegebenenfalls Sarah zur Hilfe zu kommen. Ans fotografieren ist leider nicht zu denken, ich will die Hände frei haben falls was ist. Die Schilderung klingt hier vielleicht etwas dramatisch, allerdings will ich mir die Folgen eines Fehltrittes gar nicht ausmahlen.
        Sarah ist beim überqueren so auf das ihr entgegen strömende Wasser konzentriert, dass sie nicht merkt wie sie in der Mitte des Wassers den Bach aufsteigt ohne die Entfernung zwischen sich und dem Ufer zu verkleinern. Ein kleiner Hinweis und auch sie hat die Furt gemeistert.
        Bevor es weiter geht nutzen wir noch kurz die Gelegenheit uns im flachen Wasser zu waschen. Wir sind ja eh schon halb ausgezogen.
        Der Wind hält immer noch an und treibt zu unser Begeisterung die Mücken in ihre Verstecke. Wir laufen noch ein paar Kilometer und suchen uns einen geeigneten Zeltplatz am Fuße des Lulep Spadnek.



        die Zivilisation rückt näher

        Inzwischen sind wir ein wirklich eingespieltes Team, was das abendliche Lager herrichten doch ungemein beschleunigt. Die Arbeitsteilung funktioniert ohne viele Worte. Während Sarah die Schlafsäcke und Matten klar macht befestige ich die Abspannleinen des Zeltes und hole Wasser. Anschließend koche meistens ich. Während ich dann spülen gehe, hängt Sarah das ausgehängte Innenzelt wieder ein. Anschließend gibt es noch einen Tee oder Cappuccino und wenn wir nicht zu müde sind berichten wir unserer Kamera noch die Ereignisse des erlebten Tages.
        Draußen ist es inzwischen richtig ungemütlich und so wird es im sicheren Zelt wo wir recht schnell in den Schlaf finden richtig schön gemütlich.

        9. Tag / 10.07.08

        Heute morgen ist der gestern noch böenartige Wind wieder abgeflaut was leider auch wieder die Mücken auf den Plan ruft und uns im Zelt frühstücken lässt.
        Als anschließend unser Gerümpel fast wieder in den Ruchsäcken verstaut ist vernehmen wir Stimmen. Eine Gruppe, Vater, Mutter und Tochter kommen des Weges. Es stellt sich heraus, dass sie gar nicht weit von uns entfernt gezeltet haben. Sie wollten die selbe Route wie wir in die entgegengesetzte Richtung wandern, als sich bei der Frau beide Schuhsohlen gelöst haben und sie zum Umkehren zwang.
        Was für ein Horror, die lang geplante Tour in null Komma nichts hin. Es sollte für die Mittsechziger die letzte große Tour werden und nun müssen sie umkehren. Sie haben unser Beileid.
        Wir reißen einen Streifen des an meinem Trekkingstock befestigtem Panzertapes ab und reparieren ihren Schuh notdürftig. Wir beschließen ein Stück gemeinsam zu gehen und wer weiß heute Abend vielleicht sogar gemeinsam zu zelten. Sie gehen zwar langsamer als wir, holen uns aber immer wieder ein wenn wir stehen bleiben um Fotos zu machen. Da merkt man mal was es ausmacht wenn man des öfteren hier und da stehen bleibt und sich einwenig der Natur widmet. So laufen wir den restlichen Tag gemeinsam durch den von Sumpfflächen durchzogenen Wald und unterhalten uns so über dies und das. Als wir von unserem Geldproblem erzählen, bieten sie uns ohne zu zögern eine kleine Leihgabe an, die wir dann wenn wir zurück zu Hause sind einfach wieder überweisen sollen. An dieser Stelle noch mal Vielen dank für diese Geste und das Vertrauen.
        Als wir heute eine Sumpffläche durchqueren wollten, sind Sarah und ich tief eingesunken. Dies hat uns nicht nur einen kleinen Schock und einen mühseligen Umweg durchs Unterholz beschert, sondern Sarah auch nasse stinkende Stiefel die nicht gerade zur guten Laune beitragen.
        Wir laufen noch ein Stück und bauen dann am Abend unsere Zelte nebeneinander am Ufer des Rapadalen auf. Gerade noch vorm Regen der diese Nacht nicht mehr aufhören soll.
        Wir sind im Vergleich zu den letzten Tagen heute schon früh im Bett und so wird ausgiebig gekocht und Tee getrunken bis wir dann zum Schlafen im Innenzelt verschwinden.



        Regen - wie ungewohnt

        Wir hatten heute ein tolles Erlebnis. Mitten auf dem Weg sind heute fünf junge Minks aufgetaucht. Im Gegensatz zur Mutter waren sie überhaupt nicht Scheu und haben uns erlaubt sie aus nächster Nähe zu fotografieren, bis sie dann von der besorgten Mama wieder ins Dickicht gescheucht wurden. Wahnsinn was die kleinen für einen Geruch verbreitet haben. Aus dem Sprichwort „…stinkt wie Iltis …“ wäre denk ich auch ohne Weiteres „…stinkt wie Mink..“ werden können. Es zwingt einen die Luft anzuhalten.



        Oh ja, sie stinken die Kleinen

        10. Tag / 11.07.08


        Am heutigen Morgen werden wir nach langer Zeit mal wieder vom Wecker geweckt. Was für ein störendes Geräusch es doch ist wenn man so mitten in der Natur ist.
        Aber es hilft nichts, wir müssen das Boot kriegen um nach Aktse zu kommen.

        Schnell werden die Sachen gepackt, Regenklamotten angezogen um die leider letzten 3 km des Sareks zu laufen.
        Schön, dass wir noch 2 Tage Kungsleden vor uns haben um dem Ganzen ein vielleicht nicht ganz so abruptes Ende zu bescheren.

        Am Bootsanleger angekommen hängt wie erwartet das Funkgerät um den Samen zu rufen welcher uns nach Aktse schippern soll. Prompt wird unsere Bitte uns abzuholen beantwortet und so warten wir gemeinsam mit zwei Schweden ein halbes Stündchen auf das kleine Boot was dann knatternd hinter der nächsten Flussschleife auftaucht.

        Kaum sind die Rucksäcke ins Boot verladen und alle an Bord gibt unser Kapitän Gas und das nicht zu knapp. Man merkt, dass er die Tour jeden Tag fährt und dementsprechend routiniert dabei ist. Das haarscharfe Fahren an der Uferkante scheint ihm sichtlich Spaß zu machen. So erkennt man ziemlich schnell den Sinn der in den Flussbiegungen hängenden Stofffetzen, die ihm das bessere Abschätzen der Entfernungen bis zum Ufer ermöglichen.
        Die Bootsfahrt ist ein netter Abschied vom Sarek und erlaubt einem noch mal eine etwas andere Sichtweise auf die grandiose Landschaft.



        auf dem Wasserweg nach Aktse

        Eine viertel Stunde später und 300 Kronen pro Person leichter werden wir am Bootsanleger abgesetzt, während das kleine Boot sich weiter auf den Weg nach Laitaure macht.
        Wieder an Land finden wir uns in einer doch deutlich anderen Landschaft wieder. Der Wald besteht hier aus Nadelbäumen die hier schon wieder höher wachsen als wir es von den krüppeligen Birken im Rapadalen gewohnt waren.
        Über Holzplanken laufen wir die paar hundert Meter hoch nach Aktse wo eine schöne geräucherte Forelle auf mich warten soll welche uns schon unterwegs von einigen empfohlen wurde. Sarah geht durch ihre Fischphobie bedingt an dieser Stelle leider lehr aus.



        in Aktse



        lecker, lecker, lecker

        Eine andere sehr entgegen kommende Gegebenheit an dieser Stelle ist der kleine und doch gar nicht so schlecht sortierte Laden in Aktse, bei dem fairerweise auch Sarah entschädigt wird. Nach Tagen der Enthaltsamkeit nehmen wir das Mehrgewicht in Form von Schokolade und den zwei Büchsen Bier doch gerne auf uns.
        Ich will an dem heutigen Tag unbedingt noch auf den Skierfe. Sarah zweifelt noch, was auf Grund ihrer klatschnassen Stiefel und eiskalten Füße gut zu verstehen ist. Die gestrige Konfrontation mit dem Sumpf zeigt ihre Folgen.
        Ein Paar trockene Socken und einen Schokoladenriegel später brechen wir auf in der Hoffnung, dass die Füße unterwegs noch warm werden.
        Nachdem wir noch einwenig den Ausblick auf den Laitaure genossen haben folgen wir dem ehr unspektakulären Weg auf den Kamm zwischen Skierfe und Gidatjarro rauf. Oben angekommen entschließen wir uns das Zelt aufzubauen und mit leichtem Gepäck Richtung Skierfe aufzubrechen.
        Wir packen Kameraausrüstung etwas Essen und Wasser ein und machen uns zügigen Schrittes auf den Weg. Es ist doch erstaunlich was man auf einmal rennen kann wenn man nicht vom üblichen Gewicht des Rucksacks gebremst wird. Bei toller Aussicht über den See führt uns der Weg welcher doch länger als gedacht ist Richtung Ausblick auf´s Rapadalendelta.
        Unterwegs ärgern wir uns einwenig das zelt so früh aufgebaut zu haben. Hier, etwas weiter oben finden sich doch sehr nette Plätze mit grandiose Sicht auf die unten liegende Seelandschaft. Die Zeit und die somit tiefer sinkende Sonne treibt uns an schneller zu laufen. Auch wenn die Sonne um diese Jahreszeit nicht untergeht wollen wir unbedingt oben sein bevor das Delta im Schatten liegt. Obwohl es noch nicht regnet hat sich der Himmel etwas zugezogen und das Tal zwischen Skierfe und Tjahkkeliij sich mit dichtem Nebel gefüllt. Allerdings lassen wir uns die Freunde auf den Ausblick nicht nehmen nun wo wir doch schon so nah dran sind. Auch wenn es schon spät geworden ist finden wir uns auf dem Weg hinauf schon damit ab auszuharren und auf freie Sicht zu warten

        Oben angekommen stehen wir vom flotten Aufstieg durchgeschwitzt mitten im Dunst. Es ist noch mehr Nebel aufgestiegen welcher uns runter ins Tal nur handbreit sehen lässt. Der Blick in den Norden ist frei und erlaubt uns einen weiten Blick in die Landschaft. Wir nutzen die Zeit uns etwas auszuruhen ein paar Nüsse zu essen und die Seele hier oben einwenig baumeln zu lassen. Der Rabe der nur ein paar Meter von uns entfernt fliegt lässt die Atmosphäre nur noch authentischer wirken.
        Schneller als erwartet lichtet sich der Nebel und lässt schon nach kurzer Zeit die ersten Schleifen des Rahpaadno erahnen. Noch fünf Minuten und die Sicht ist frei. Eine kleine Laune der Natur die am heutigen Abend wohl gesonnen scheint verwöhnt uns mit ihren fantastischen Flusswindungen welche sich am Fuße des Skierfes durch die Landschaft schlängeln. Ein atemberaubender Moment, den man auf einem Felsen sitzend ewig über sich ergehen lassen könnte. Das Licht wäre früh am Tag bestimmt noch besser gewesen, der Vorteil jedoch ist die Ruhe, dadurch gegeben dass wir allein hier oben sind erscheint sie uns zu diesem Zeitpunkt noch viel wichtiger.



        oben angekommen, nichts als Nebel

        Als der Nebel langsam wieder hoch zieht und der Himmel anfängt sich zuzuziehen packen wir unsere Sachen zusammen. Es fängt einwenig an zu nieseln und wir machen uns auf den Weg zurück Richtung Zelt. Wir sind gerade ein paar Schritte gegangen als sich vor uns ein Regenbogen vom dunklen Himmel absetzt. Er scheint greifbar nah und ist vom Anfang bis zum Ende zu sehen. Wir überlegen nicht lange und packen zügig die Kamera aus um den Moment festzuhalten. Auch auf die Gefahr hin, die Technik im Regen zu gefährden lassen wir uns Zeit in Ruhe ein paar Aufnahmen zu machen. Die Mischung aus Sonne und Regen vor einer umwerfenden Landschaft zwingt uns einfach den Fotoapparat einwenig zu quälen. Erfahrungsgemäß verträgt der Apparat sowieso wesendlich mehr als ich mal vermutet habe. Wie ihr an den Aufnahmen sehen könnt, und ich hoffe es kommt auch so rüber hat es sich voll und ganz gelohnt.



        Blick nach links



        Blick nach vorn



        Blick nach rechts

        Der Regen hat fast schon wieder aufgehört als wir vom Skierfe absteigen. Vom Hinweg noch ein wenig geschwächt lassen wir es nun etwas gemächlicher angehen. Inzwischen sehnen wir uns schon auf eine warme Mahlzeit und die warmen Schlafsäcke die unten auf uns warten was uns jedoch den grandiosen Ausblick auf die vor uns liegende Seenlandschaft keinesfalls vermiest. Als wir am Zelt ankommen ist es schon ziemlich spät und wir ziemlich erschöpft. Der Kocher wird angeschmissen und als krönenden Abschluß ein Bierchen geschlürft, wir essen und gehen anschließend direkt ins „Bett“. Den Ausblick des Rapadalens vor Augen dauert es keine fünf Minuten und wir schlafen.



        der Regenbogen



        Regen...



        ...der keine schlechte Laune bringt

        11. Tag / 12.07.08

        Der vorletzte Tag unserer Wanderung ist angebrochen. Nach einem kleinen Frühstück führt uns der Kungsleden seicht aufwärts durch Fichten und Birkenwald bis wir anschließend vor der offenen Weite des Fjälls stehen.
        Wir merken hier ziemlich deutlich, dass wir uns auf einem relativ stark begangenem und erschlossenem Weg befinden. Der Weg ist ziemlich ausgetreten, Laufplanken und die hier und da entgegen kommenden Wanderer lassen den Unterschied zum Sarek deutlich erkennen.
        Ca. 10 km weiter steigen wir nach Svine ab. Hier gibt es die Möglichkeit sich entweder per Motorboot über den Gabddäjavrre bringen zu lassen, oder aber selber mit den vor Ort liegenden Ruderbooten die 4 km rüber zu paddeln.
        Das System funktioniert so, dass es insgesamt 3 Ruderboote gibt. Auf jeder Seite des Sees muss mindestens eins liegen. Liegt auf der eigenen Seite nur ein Boot, so muss man mit dem einen rüber, ein zweites holen und dann mit einem wieder zurück fahren um sich endlich selbst hinüber zu befördern. So wird gewährleistet, dass auf einer Seite des Sees immer eins und auf der anderen zwei Boote liegen.

        Als wir am Ufer ankommen, können wir zu unserer großen Enttäuschung leider nur ein Boot finden. In der Hoffnung, jemand kommt uns mit einem Boot entgegen, blicken wir über den See. Dabei stellen wir fest, dass uns die Mühe nicht erspart werden bleibt. Wiederwillens verfrachten wir also unsere Rucksäcke ins Boot und stoßen ab, immer noch in der Hoffnung, dass uns auf unserem Weg hinüber jemand entgegen kommt und sich die dreifache Strecke somit erübrigt. Nach Tagen des Marschierens ist dies einen nette Abwechslung welche jedoch auch einwenig Eingewöhnung erfordert. Ich rudere, während Sarah mir die grobe Richtung angibt und mir die Mücken vom Leib hält für die ich nun keine Hand mehr frei habe. Nach beginnendem Zickzackkurs übers Wasser finden wir uns langsam in die neue Fortbewegungsweise ein und schaffen es nun relativ zielstrebig auf die uns den Weg deutenden Bojen zuzuhalten.



        und das soll ich jetzt 3 Mal machen???

        Eine knappe Dreiviertelstunde später finden wir uns in Sitojaure Stugorna am andere Ufer des Sees wieder. Erst jetzt wird uns das tatsächliche Ausmaß der Paddelei klar. Da wir nun wieder zurück müssen um ein Boot weg zu bringen und dann wieder hier hin müssen, werden wir noch mindestens 1,5 h mit der Rumschipperei verbringen – ehr mehr. Während wir noch eine kleine Pause machen, immer noch in der Hoffnung, dass jemand kommt und hinüber möchte winkt uns von der nächsten Hütte jemand zu. Er verschwindet kurz wieder im Häuschen und kommt mit Rucksack und Kumpane plötzlich wieder hervor. In der Hoffnung seine Geste richtig verstanden zu haben warten wir bis er bei uns ist …



        am anderen Ufer - Sittojaure Stugorna

        Bei uns angekommen fragen uns die beiden Belgier ob sie „unser“ Boot verwenden könnten um über den See zu kommen. Selbstverständlich sind wir so gnädig, dass obwohl wir ein zweites Boot schon in Schlepptau genommen haben und uns unserem Schicksal ergeben haben. Sie bedanken sich vielmals während wir den Beiden versuchen klar zu machen, dass sie es sind denen wir danken müssen.
        Voller Freude uns ca. zwei weitere Stunden Paddeln gespart zu haben gehen wir weiter unseren Weg. Wären die Beiden nicht gekommen hätten wir nach dem Rudern gleich unser Zelt aufgeschlagen. So aber können wir noch gut ein Stückchen gehen und an geeigneter stelle einen Nachtplatz finden.
        Wir laufen noch ungefähr 5 Kilometer und lassen uns dann an einem flachen Tümpel nieder mit Blick in die Weite des Fjälls. Bevor wir jedoch das Zelt aufbauen wollen wir uns im kleinen Teich waschen was die letzten zwei Tage einwenig zu kurz gekommen ist. Nach unserer durch die Mücken und die Wassertemperatur bedingtem ehr schnellem Waschen nutzen wir noch die Gelegenheit ein paar Kleidungsstücke zu waschen. Anschließend wird sich beim Zeltaufbau und einer warmen Linsensuppe aus der Tüte wieder aufgewärmt.
        Heute haben wir seit langem wieder so was ähnliches wie einen Sonnenuntergang. Zumindest taucht am heutigen Abend das erste Mal seid zwei Wochen ein schmaler orangener Streifen am Horizont auf.



        Kungsleden - Abendstimmung

        Anschließend verschwinden wir im Mückenfreien Innenzelt einwenig wehmütig morgen unsere letzte Etappe zu wandern. Morgen Abend werden wir in Saltoluokta sein – Gute Nacht.

        12. Tag / 13.07.08


        Wie es in den letzten zwei Wochen schon zur Gewohnheit geworden ist werde ich auch am heutigen Morgen wieder von der sich im Zelt breit machenden Hitze geweckt.
        Es ist sonnig und die leichte Briese hat die Mehrzahl der am vorherigen Abend gegenwärtigen Mücken in den Windschatten des Zeltes vertrieben. Diese willkommene Gegebenheit erlaubt uns seid langem endlich mal wieder vorm Zelt zu Frühstücken und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.



        Wie schön, die Wäsche ist über Nacht getrocknet

        Kaum haben wir unser Müsli verputzt treibt der Wind Wolken über uns die Regen vermuten lassen. Wir lassen es gar nicht drauf ankommen und packen gerade eben rechtzeitig vorm ersten Schauer unsere sieben Sachen in die Rucksäcke. Gut, dass wir das Zelt noch trocken weg gekriegt haben und in Regenmontur bereit zum Abmarsch bereit stehen. Kaum ist es so weit fängt es auch schon an zu nieseln. Der kleine Schauer hält nicht lange an und so werden die Regenklamotten eine halbe Stunde später auch schon wieder ausgezogen.
        Die ersten Schritte des heutigen Tages falle uns schwerer als gewohnt. Dies obwohl die Rucksäcke schon deutlich an Gewicht verloren haben und der Weg um einiges besser zu gehen ist als die letzten zehn Tage.
        Heute sind wir wesendlich hungriger als während unserer bisherigen Wanderung. Vielleicht liegt es daran, dass wir die Nahrung für die letzten zwei Wochen ehr knapp kalkuliert hatten. Irgendwann muss es sich ja nun mal rächen.
        In den letzten zwölf Tagen sind wir ohne weiteres mit knapp mehr als 2000 kcal ausgekommen. Nun wo wir stressfrei den erschlossenen Weg laufen scheint plötzlich wieder ein Gedanke für Essen übrig zu sein. Nicht, dass es vorher nicht so war, aber in der Regel waren wir Abends, die Zeit der Hauptmahlzeit, doch immer sehr erschöpft und konnten die Zeit des im Schlafsack Verschwindens immer kaum erwarten. Nun scheint sich das Ganze jedoch gewandelt zu haben und so steht mit dem erreichen der Schutzhütte Autsutjvagge das große Resteessen an.
        Diverse Suppen Doppelportionen Pudding, Asiasnack , alles wird verputzt.



        Mittagspause



        Spurenbeseitigung

        Heute Abend werden wir in Saltoluokta sein – einer der wenigen Möglichkeiten auf unserer Reise Nachschub zu besorgen und es uns richtig gut gehen zu lassen.
        Gestärkt, voller Vorfreude und eine Stunde später sind wir wieder auf dem Kungsleden wo wir nun wesentlich schneller voran kommen als vor unserer Pause. Bis auf ein kleines Zigarettenpäuschen laufen wir bis 2 km vor Saltoluokta . Hier wieder inne haltend um den grandiosen Blick auf den Ahusjuokta zu genießen. Im Westen den Lulep Gierkav mit seiner Steilwand, im Osten die drei weiteren Gipfel, den Darvasvarasj, den Duobbavarasj und den Njarggavarasj die alle zusammen ein tolles Panorama bilden und uns zum weiterlaufen animieren.



        Nur noch ein Stückchen und wir sind in Saltoluokta

        Unten am Ufer, das wie eine Küste wirkt, kann man schon die ersten Häuschen von Saltoluokta erkennen – das letzte Ziel unserer Wanderung.
        Die weiteren zwei Kilometer führen uns durch offenes Waldgelände, geprägt von Birken und teils uralten, malerisch gewachsenen Kiefern. Hier erkennt man im Vergleich zu unseren Breitengraden wieder wie sehr die Vegetation mit der Witterung und den Gegebenheiten zu „kämpfen“ hat..
        In Saltoluokta angekommen schauen wir uns zu Nächst einwenig um. Hier gibt es sogar so was wie ein Hotel, ein Restaurant, ein Laden… . Die Zeltplätze sprechen uns dafür, dass es unsere letzte Nacht im Zelt ist leider überhaupt nicht an und so machen wir uns nach dem Einkauf von Bier, Schokolade auf den Weg zum Ufer.
        Am Kiesstrand angekommen, die Landschaft als Spiegelbild im See brauchen wir nicht mehr überlegen wo wir schlafen.
        HIER! Direkt am Strand. Dies ist ein würdiger „letzter“ Schlafplatz.
        Schnell steht das Zelt mit fünf dicken Steinen als Heringersatz auf dem Kies – eine nette Abwechslung.
        Mit Blick auf dem See wird gekocht und ein schwedisches Starkbier verdrückt ( es nennt immerhin 3,5 % sein Eigen). Ein Fertiggericht, ein paar Zigaretten und Teetassen weiter riecht auch schon das ganze Zelt nach Chinaimbiss. Hoffentlich bleibt dieser Geruch nicht all zu lange am Zelt haften.
        Am heutigen Abend haben wir mal wieder klaren Himmel, die Spiegelung des Sees ist einfach umwerfend. Selbst in der Dämmerung kann man noch die Steine am Grund des Sees erkennen.



        Saltoluokta Beach



        Ruhe

        13. Tag / 14.07.08


        Nach einer geruhsamen und windstillen Nacht schau ich am Morgen auf den See. Die Oberfläche ist wie am Abend zuvor spiegelglatt. Das Bergpanorama wird eins zu eins im See gespiegelt und schreit danach fotografisch festgehalten zu werden.
        Der See sieht so einladend aus, dass ich nicht lange brauche mich für ein kleines Bad zu entscheiden. Das Wasser ist wie gewohnt äußerst kalt. Dafür fühl ich mich wie neu geboren als ich wieder hinaus komme.
        Als ich mich gerade abtrockne steht auch schon Sarah neben mir, die dem einladenden See auch nicht wiederstehen kann. Als sie aus dem Wasser kommt überlegt sie schon ob sie nicht direkt noch mal reingehen soll. Allerdings ist der Duft des frisch gekochten Kaffees auch nicht so ganz zu verachten und so frühstücken wir erst mal umgeben von einem grandiosen Panorama.
        Mit dem Frühstück noch nicht ganz fertig ziehen dunkle Wolken über uns. Bis zum ersten Schauer kann es nicht mehr lange dauern. Schnell wird das Zelt abgebaut und die komplette Ausrüstung mit dem Footprint abgedeckt. Wir wollen auf keinen Fall das Zelt bis nach Hause nass im Rucksack haben.
        Zum Glück ist es nur ein kurzer Schauer und so können wir eine halbe Stunde später, wieder bei Sonnenschein, zu ende frühstücken.



        Stimmung am See 1



        Stimmung am See 2

        Anschließend packen wir zusammen und machen uns am Strand entlang auf dem Weg zum Bootsanleger der nur ein paar hundert Meter weiter ist.
        Als wir ankommen wartet das Boot schon. Ein riesiger Berg großer Rucksäcke hat sich an Deck gestapelt, der durch unsere zwei noch einwenig anwächst. Als wir den See überquert haben und angelegt haben lässt der Bus, der uns nach Gällivare bringt, nicht lange auf sich warten.



        Überfahrt nach Kebnats

        Auf der Rückfahrt auf der jeder für sich die letzten zwei Wochen Revue passieren lässt haben wir noch das große Glück einen im Morast stehenden Elch zu sehen – der einzige auf unserer Reise.
        Ein paar Stunden später fahren wir wieder, über Nacht, nach Stockholm zurück wo wir unseren Schwedenaufenthalt noch zwei Tage mit Vasa-museum, Altstadt, Vaxholm und einwenig durch die Stadt bummeln ausklingen lassen.
        Für uns steht auf jeden Fall fest, dass wir nicht das letzte Mal in Schweden waren.

        Ich glaube der Virus hat uns gepackt…



        Ich hoffe mein Bericht war nicht zu langatmig und hat euch gefallen. An dieser Stelle noch mal Danke an alle die bei der einen oder anderen Frage während unserer Planungsphase geholfen haben.
        Entschuldigt,, bitte di.e Rechtschreibfehler un die Tseichensetzung aber wie, iihr sicherlich bemerkd habt ist es nicht. wirklich maine Stärke


        So und nun zum Abschluss noch ein wenig zu Ausrüstung & Co. Vielleicht hilft´s ja dem einen oder anderen.

        Bis auf ein paar Kleinigkeiten war eigentlich alles ok, hier aber noch mal ein paar Punkte die nächstes Mal bestimmt anders sein werden.

        - Rucksack à Osprey Argon, war angenehm zu tragen auch am Anfang mit ca. 27 kg
        - Kameratasche à habe diesmal nichts vor der Brust getragen um meine Füße sehen zu können. Habe einen Expedbeutel mit aus evazote zusammengeklebter Polsterung am unteren Ende des Trägers eingeklickt. War etwas umständlich aber ganz in Ordnung. Die optimale Lösung hab ich noch nicht gefunden.
        - Objektiv à Sigma 10-20 mm auf Canon 350 d war meiner Meinung nach genau das Richtige.
        - Wasserfilter à nur ein Mal benutzt (weiß noch nicht mal ob das eine Mal nötig gewesen wäre
        - Taschenlampe à kein Mal benutzt (Notleuchte hätte gereicht)
        - Zelt Exped Adromeda Extreme à Einerseits viel Platz was sehr angenehm war auf der anderen Seite wäre aber was leichteres auch schön gewesen.
        - Stativ à dafür, dass es 1 kg wiegt viel zu wenig benutzt
        - Klättermusen Einride à absolut Top auch als Mückenschutz bei wärmeren Temperaturen, hat allerdings etwas gelitten. Ist an den durch den Rucksack beanspruchten Stellen nicht mehr „wasserabweisend/dicht“
        - Mygga (Antimückenschutz) à greift nach einer gewissen Zeit doch ganz schön die Haut an. Nächstes Mal wird was anderes probiert.
        - Mückenstiche à 2 Tage vor der Mikkastugan (Nottelefon) hat sich an meinem Unterarm ein Mückenstich entzündet. Der Unterarm war ziemlich stark geschwollen, das Fenestil hat nicht gewirkt. Auf der Innenseite des Armes, genau auf der Ader ein dunkler Streifen. Hier wurde mir erst mal bewusst was es bedeutet hier ein Problem zu haben. Waschen bringt nichts, Dreck kann es also schon mal nicht sein. 1 Tag später schwillt das Ganze langsam ab. Durch das einseitige Haltung (Trekkingstock ) hört die Bräunung durch die Sonne genau auf einer dicken Ader auf. Ein Tag später ist die Schwellung verschwunden und der Verdacht einer Blutvergiftung ebenfalls.
        - Sonnenbrille à nicht mitgenommen, hat teils doch gefehlt
        - 2 kurze Hosen à eine nicht benutzt, andere vergessen in Stockholm zu lassen
        - Trekkingstöcke à ein Muss. Beim Furten nicht weg zu denken; beim tragen der schweren Rücksäcke eine deutliche Erleichterung
        - Schuhe zum Furten à Gummilatschen aus dem Aldi waren zum Furten ok, meine Tevas hab ich aber doch einwenig vermisst, vor allem Abends
        - Gamaschen à sehr empfehlenswert, teils doch ziemlich sumpfiges Gelände, erspart einem das Ausziehen der Schuhe bei schmalen, flachen Furten (wenn man schnell genug ist :-))

        - Kocher à Primus Gravity (altes Model) war für zwei Personen ausreichend, keine Ausfälle

        - Essen à mit ca. 2000 bis 2400 kcal etwas knapp kalkuliert, für den Zeitraum aber völlig in Ordnung – haben nicht gehungert. Hatten für jeden zweiten Tag Traveller lunch und für die anderen Tage Fertigtüten aus dem Supermarkt. Das nächste Mal nur Traveller lunch, sind für solche Vorhaben meiner Meinung nach ihr Geld wert.

        - Laufpensum à 10-14 km pro Tag (im Sarek) genau richtig um auch die Landschaft zu genießen und ausgiebig zu fotografieren. 1-2 Tage mehr als Ruhetage wären schön gewesen.

        - Zeitraum (Juli) à später wäre besser gewesen (Mücken!) ; Wetter war allerdings erste Sahne, weiß aber nicht ob das unbedingt mit dem Zeitraum zu tun hatte

        - Rentiere à Im Sarek selber nicht eins gesehen???

        - Anreise à Von Stockholm nach Gällivare mit dem Zug war sehr entspannend, auch im 6er Abteil. Können wir weiter empfehlen

        - Geld à Wir hatten nicht Genug Bargeld ; man trifft nicht immer jemanden der Wildfremden 50 € leiht. (Man kann sich in Aktse im Laden mit Karte sogar begrenzt was auszahlen lassen. Wer hätte das gedacht)

        So, auf die Schnelle fällt mir so nichts mehr ein. Wenn ich noch ein wenig Zeit finde setze ich bei Interesse die komplette Packliste rein.


        Schöne Grüße
        Pero
        Zuletzt geändert von Pero; 03.07.2009, 21:53.

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        • Gast-Avatar

          #5
          AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

          Super....

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          • Daniel1981
            Erfahren
            • 17.09.2006
            • 141
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

            Schöner Bericht, schöne Photos! Vielen Dank...

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            • Gast-Avatar

              #7
              AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

              Ein sehr schöner Bericht. So geht die Arbeitswoche gleich gut los

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              • Gast-Avatar

                #8
                AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                ja, wirklich ein gelungener, interessanter Bericht mit Fotos, die Sehnsüchte wecken.
                Danke fürs Teilhaben lassen.

                Kommentar


                • Andreas L
                  Alter Hase
                  • 14.07.2006
                  • 4351

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                  Bin begeistert - toller Bericht, sehr schöne Fotos, vielen Dank. Ich muss da auch mal wieder hin ...

                  Ein Tip noch: Vor vielen Jahren hatte ich in Lappland ein ähnliches Problem: Eine kleine Verletzung an der Hand, die sich entzündet hat, die Hand ist geschwollen und eine Blutblase hat sich gebildet, starke Schmerzen. Die Blase hab ich aufgestochen - der "Strich" war da schon fast am Ellbogen - und mit Alkohol behandelt. Zwei Tage später war der Strich wieder weg und die Schwellung auch und ich hatte keine Beschwerden mehr. ABER: Wochen danach gings mir plötzlich gar nicht gut, und dann bekam ich so komische kleine Eiterpickel an den Fingergelenken. Der Arzt sagte, es sei ein sogenannter "Eiterinfekt", eine verschleppte Blutvergiftung. Ich musste dann ziemlich viel Antibiotika schlucken.
                  Wenn du dieses Risiko vermeiden willst, wäre es am einfachsten, wenn du dein Blut untersuchen lässt, ob alles In Ordnung ist.

                  LG an euch beide: Andreas
                  "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                  BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

                  Kommentar


                  • Christian J.
                    Lebt im Forum
                    • 01.06.2002
                    • 9243
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                    Ich wollte mal kurz eure tollen Fotos loben! Zum Lesen des Berichtes bin ich leider noch nicht gekommen, werde es aber nachholen. Auf jeden Fall werde ich dieses Thread jetzt immer verlinken wenn wieder mal im Fotoforum die Frage auftaucht "ist es sinnvoll, ein Stativ mit auf Tour zu nehmen?"

                    Christian
                    "Er hat die Finsternis der Latrinen ertragen, weil in der Scheiße nach Mitternacht sich manchmal die Sterne spiegelten"
                    Durs Grünbein über den Menschen

                    Kommentar


                    • Pero
                      Erfahren
                      • 15.12.2006
                      • 346

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                      Schön, dass euch der Bericht gefallen hat.

                      @Andreas L
                      Danke für den Tipp, bei mir war es tatsächlich einfach nur die Bräune die mir einen kleinen Streich gespielt hat. Verschleppte Blutvergiftung, wußte gar nicht, dass es das gibt. Ich reagiere leider immer einwenig allergisch auf Stiche was aber zum Glück immer bei starker Schwellung bleibt. Vielleicht sollte ich die Reiseapotheke für das nächste Mal etwas aufstocken.

                      @Christian J.
                      Danke für´s Lob. Freue mich natürlich wenn ausgerechnet du unsere Fotos lobst. Auch wenn ich das Stativ viel öfter benutzen sollte, es lohnt sich fast immer. Es kann ein einziges gutes Bild sein das die Schlepperei rechtfertigt, so seh ich das zumindest.

                      Schöne Grüße
                      Pero
                      Zuletzt geändert von Pero; 02.02.2009, 19:51.

                      Kommentar


                      • Chobostyle
                        Erfahren
                        • 10.04.2007
                        • 225
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                        Hallo Pero!
                        Habe gerade deinen Bericht verschlungen und mitgelitten, was die Mücken anbelangt. Die Biester können einem wirklich die Laune nehmen.
                        Dein Bericht gefällt mir ungemein gut, die Bilder sind wirklich prima und ich beneide dich ein wenig, dass du mit deiner Partnerin solche Touren unternehmen kannst .
                        Gruss,

                        Chobo
                        Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen (Goethe).

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                        • Prachttaucher
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 21.01.2008
                          • 11905
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                          Super Bericht und Bilder, weckt das Fernweh. Hattest Du Dich nicht im Forum nach der Mückenlage erkundigt ? Ist dann wohl im Juli noch deutlich heftiger als August. Gab´s auch Knots (die kleinen). Also mußtet Ihr oft abends ins Zelt flüchten und dort kochen ?

                          Eure Watstellen sehen für mich z.T. ganz schön wild aus, v.a. wo´s bis zu den Knien geht.

                          Du hattest wirklich nur das 10-20 mm Objektiv dabei ?

                          Gruß Florian
                          Zuletzt geändert von Prachttaucher; 02.02.2009, 18:16.

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                          • Raphael O.
                            Erfahren
                            • 05.03.2008
                            • 175
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                            Wow, voll super :-)
                            Will da auch wieder hoch, wenn ich diese Bilder sehe. So viele schöne Erinnerungen

                            Danke für den Bericht und die Bilder!

                            Kommentar


                            • Jumaso
                              Anfänger im Forum
                              • 22.10.2007
                              • 20

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                              Ahhhhhhhggggrrr!!!!!!!!!!!

                              Jetzt muss ich meine Reiseplanung für den Sommer doch noch mal überdenken!
                              Klasse Bericht, tolle Photos!Vielen Dank!
                              Lösten bei mir sofort das "da will ich auch hin, war schon viel zu lange nicht mehr draußen-Gefühl" aus.

                              Hat mich gleich dazu bewogen, mal über Urlaubstermine nachzudenken...

                              LG, Thilo

                              Kommentar


                              • blitz-schlag-mann
                                Alter Hase
                                • 14.07.2008
                                • 4851
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                                Wie geil...
                                Viele Grüße
                                Ingmar

                                Kommentar


                                • Pero
                                  Erfahren
                                  • 15.12.2006
                                  • 346

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                                  Hallo Leute,
                                  freut mich wirklich, dass der Bericht euch gefällt. Ich hatte ja schon Bedenken was meine Schreibe angeht. Anscheinend ist mein Plan aufgegangen durch möglichst viele Bilder abzulenken.

                                  @ Prachttaucher
                                  Ja wir haben uns nach der Mückensituation hier erkundigt. Was soll ich sagen...es war genau so wie ihr´s gesagt habt. Wenn wir gekonnt hätten wären wir später gefahren. Könnten wir in Zukunft nicht später fahren würden wir es genau so wieder machen. Jeder Stich lohnt sich
                                  Knots wenn es die sind die ich meine waren auch da. Zumindest denk ich zu wissen welche es waren. Da setzt sich so ne harmlose, kleine Fliege auf dein Arm uns Zack es fängt an zu bluten. Die waren aber zum Glück nur am Anfang da. Trotzdem, Kochen war leider fast immer im Zelt (sehr angenehm wenn man das Innenzelt ausghängen kann.)
                                  Ich hatte nicht nur das 10-20mm Objektiv mit. Ich hatte auch noch ein 28-300mm welches ich jedoch so gut wie gar nicht benutzt habe. Wie du an den Hermelinen siehst kann man auch mit einem ww Tieraufnahmen machen. Must nur die Luft anhalten

                                  @ Chobostyle
                                  Ja, ich weiss dass es nicht immer so ist. Als ich Sarah kennen gelernt habe hatte sie aber auch nichts damit zutun. Versuch´s mal, langsam ranführen
                                  Mit ein Bißchen Glück klappt es und du brauchst nie wieder Hotelurlaub zu machen

                                  Gruß Pero

                                  Kommentar


                                  • Sarekmaniac
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 19.11.2008
                                    • 10958
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                                    Ein schöner Bericht, vielen Dank! Wir waren letztes Jahr ein paar Wochen später da (etwas andere Route), und Euer Bericht ist ein echter Ansporn, sich wieder ans Schreiben zu setzen.

                                    Die Fotos sind klasse, wenn ich einen Favoriten wählen müsste, wäre es wohl das Wieselgewusel. Solche Erlebnisse sind für mich immer die absoluten Highlights auf einer Tour, und wenn man dann noch das Glück hat, die Kamera parat zu haben...

                                    Neben der Haupthütte sind die Überreste einer runtergebrannten Hütte zu erkennen
                                    Das Runtergebrannte ist (war) die Haupthütte, die eigentlich Mikkastugan. Sie ist im Frühjahr von der Nationalparksverwaltung abgerissen = gezielt abgebrannt worden.
                                    Eshche odin zhitel' Ekaterinburga zabralsja na stolb, chtoby dokazat' odnoklassnice svoju bespoleznost'.
                                    (@neural_meduza)

                                    Kommentar


                                    • Chobostyle
                                      Erfahren
                                      • 10.04.2007
                                      • 225
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                                      OT: @Pero: danke für die aufbauenden Tipps ;). Zu einer Wanderwoche mit Pensionen im Schwarzwald habe ich sie schon überredet bekommen...mal sehen, was der nächste Schritt ist
                                      Gruss,

                                      Chobo
                                      Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen (Goethe).

                                      Kommentar


                                      • Mika Hautamaeki
                                        Alter Hase
                                        • 30.05.2007
                                        • 3979
                                        • Privat

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                                        #20
                                        AW: [SE] Sarek von Ritsem nach Aktse + Fotos

                                        Vielen, Vielen Dank!
                                        Der Bericht war super und die Bilder haben mir gezeigt wo die nächste Tour hingehen wird.
                                        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                        A. v. Humboldt.

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