[UK] - Schottland im März 08 Glasgow-Mallaig

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  • stefanm
    Anfänger im Forum
    • 05.11.2008
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    • Meine Reisen

    [UK] - Schottland im März 08 Glasgow-Mallaig

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Grossbritannien / Schottland
    Reisezeit: 6. - 19. März. 2008
    Region/Kontinent: Mitteleuropa

    Hallo!
    Hier mein Reisebericht von meiner ersten Outdoor-Tour überhaupt.
    Es ging im März 2008 zu dritt durch Schottland
    Die grobe Route gibts hier: Quikmaps >>
    Wer darüber hinaus noch Fragen hat, schreibt mir gerne eine Nachricht

    Tag 1 - Flug und Hostel in Glasgow:
    Mit Ryanair von Altenburg nach Prestwick (südlich von Glasgow).
    In Prestwick angekommen konnten wir nach einiger Suche eine Bushaltestelle ausmachen an der die Linie X77 verkehrte. Dieser Bus brachte uns dann für ca. 6 Pfund in die Hauptstadt.
    Dort kamen wir an der Buchanan Bus Station an. Ich weiß nicht mehr exakt wie lange die Fahrt dauerte. Der Bus war auf jeden Fall extrem bequem und zumindest zu dieser Zeit nicht sonderlich voll. Eine sehr angenehme Fahrt also.
    In Glasgow angekommen ging die Suche nach einem preiswerten Hostel los. Nachdem wir (für uns selber noch etwas unverständlich) an gefühlten 1000 Hostels einfach vorbeigegangen sind, landeten wir schließlich in der 3 Bank Street, Glasgow G12 8JQ im Bluesky Hostel. Das war für die Nacht OK, aber auch kein Luxus.

    Tag 2 - Tourstart in Bridge of Orchy:

    Jetzt sollte es losgehen – auf in die Natur.
    Wir haben uns in einem Outdoorladen nahe der Buchanan Bus Station noch das eine oder andere gekauft (darunter auch Gaskartuschen) und an einer Tankstelle noch Benzin geholt.
    Hier mal nen google-maps-Link zu diesem Shop >>

    In der Buchanan Bus Station haben wir uns dann ein Bus-Ticket nach Bridge of Orchy für 17 Pfund pro Person gekauft und konnten nach ca. 3h Warten dann auch in einem gut besetzten Bus Platz nehmen. Unser Rucksäcke fanden im Stauraum des Busses gut Platz.
    Die Fahrt nach Bridge of Orchy steigerte bei uns drei die Vorfreude immer mehr. Je weiter man aus Glasgow rausfuhr desto toller wurde alles. Man fing an Berge zu sehen und sich vorzustellen wie man die nächsten Nächte so draußen sein wird.
    In Bridge of Orchy angekommen war das Wetter schon mal ziemlich Bescheiden – aber damit hatten wir gerechnet. Im kalten Nieselregen schnürten wir also die Rücksäcke und gingen los.




    Bridge Of Orchy

    Das erste Stück ging es den West-Highland-Way entlang, der direkt nach der Bushaltestelle bzw. dem dortigen Hotel losgeht. Der Tag war bereit fortgeschritten und wir konnten vielleicht 1h laufen bevor wir aktiv nach einem Zeltplatz Ausschau halten konnten. Als wir das dann taten, wurde uns langsam bewusst, dass wir uns die ganze Sache evtl. nicht recht überlegt hatten……Schottland……im März……..Zelten……….
    Wir fanden eine ganze Weile absolut nichts. Entweder alles um uns herum war Abhang oder so durchnässt und schwammartig, dass Zelten unmöglich erschien. Wir gingen also weiter und es wurde auch schon langsam dunkel. Immer wieder schwärmten wir vom Weg aus und überprüften den Boden auf „Zeltbarkeit“ - lange Zeit Fehlanzeige.
    Wir waren inzwischen in der Nähe von Loch Tulla.
    Doch dann fand einer von uns ein kleines Ebenes Stückchen, was beinahe trocken war (beinahe trocken heißt in dem Fall aber immer noch sehr nass und schwammig)
    Dort konnten wir dann die Nacht verbringen und auch noch etwas kochen, da der Regen dann auch mal kurz aufhörte.

    Tag 3 - WHW und unmenschlicher Wind:

    Wir sind bei gefühlter Windstärke 100 aufgewacht, wir hatten Angst, die Zelte brechen. Mein morgendlicher Stuhlgang kam einer Dusche gleich. Wassereinbruch in einem Zelt, zusammenpacken bei kaltem Wind, Regen und die Aussicht, dass es evtl. immer nur solche Zeltmöglichkeiten geben wird, nagten an uns. Wir waren ziemlich schlecht gelaunt wegen der ganzen Situation, setzten aber unseren Weg entlang des WHWs fort.


    Unser erster Zeltplatz


    Blick vom West Highland Way

    In Victoria Bridge änderten wir das erste mal unseren Plan und verließen den WHW nicht nach Westen sondern folgten ihm weiter Richtung Kings-House-Hotel. Es regnete bereits den ganzen Tag.
    In der einzigen regenfreien Stunde rasteten wir in einer Art Ruine abseits des Weges. Dort verlief ein kleiner Bach und verlieh der ganzen Situation sehr viel Charme.
    Gegen Abend hielten wir wieder Ausschau nach einem Zeltplatz bzw. fingen wir diesmal deutlich früher an danach zu suchen, weil uns mittlerweile klar war, wie schwierig das dort ist. Wir fanden nichts. Wir suchten weiter und liefen weiter. Die Stimmung war am Tiefpunkt als wir gegen unheimlich viel Wind ankämpfen mussten und dieser uns schließlich auch zum Stehenbleiben zwang. Irgendwann erreichten wir dann Kings-House-Hotel und hatten schon damit gerechnet, doch einfach in diesem Hotel zu übernachten. Nebem dem Hotel befand sich jedoch ein kleines Wäldchen. Wir fragten kurz nach ob wir uns da reinhauen könnten und bekamen ein Ja als Antwort. Also Zelte aufgebaut, und danach ins Hotel an die Bar und bei angenehmen Temperaturen ein Guiness getrunken.
    Wir beschlossen eine weitere Nacht hier zu bleiben und den nächsten Tag damit zu verbringen den direkt angrenzenden Berg zu besteigen.


    Der Berg hinter Kings House Hotel

    Tag 4 - Bergbesteigung und Orientierungsschwächen:

    Nach einem nicht zu ausgiebigen Frühstück mit Eipulver und Müsli ging es auf den Berg zu erklimmen. Der Aufstieg war ganz ok, teilweise sehr steil. In den höheren Lagen begann dann auch der Schnee. Auf dem Gipfel angekommen gabs ein Foto und was zu essen. Wobei das kochen bei ziemlich heftigem Wind und Schnee schon witzig war. Der geplante, lockere Abstieg endete in einer sehr unkomfortablen Situation. Das Wetter wurde schlechter und man sah ungefähr noch 4 m weit. Wir hatten zwar einen Kompass mit, wussten aber nicht mehr ganz so recht wo wir sind. Irgendwie konnte einer von uns die andren beiden von seiner Richtungsangabe überzeugen und hatte zum Glück recht behalten. Wir waren also wieder auf der richtigen Seite des Berges und konnten ungefährdet absteigen. Der Abstieg war begleitet von einem heftigen Temperaturabfall. Am Abend gabs wieder Guiness und ein kleines Lagerfeuer.




    Blick beim Abstieg


    Tag 5 - Zelten am Hang:

    Die Nacht war unendlich kalt, auch in unseren Schlafsäcken war die Wohlfühltemperatur deutlich unterschritten. Wir wachten im Schnee auf.
    Wir beschlossen, da unser ursprünglicher Plan sowieso schon im Eimer war, nach Ballahulisch zu laufen. Dazu folgtem wir dem WHW noch ein Stück und liefen dann (leider direkt) an der A82 entlang.
    Irgendwann sind wir rechts nach Glencoe-Village abgebogen. Auf dieser kleinen Straße hielten wir in einem Pub an und aßen Hagis – was nicht mal so schlecht war. Natürlich gabs auch n Bier.
    Weiter entlang der kleinen Straße suchten wir bereits wieder nach einem Zeltplatz. Problematisch war, dass wir mittlerweile schon wieder in einigermaßen zivilisiertem Gebiet angekommen waren. So entschieden wir uns am Fuße eines Berges irgendwann einen sehr steilen Hang hochzugehen und unser Glück in dem dort angeplanzten, eingezäunten Wald zu versuchen. Und ein weiteres mal hatten wir Glück. Wir fanden nach wahnsinnig vielen Höhenmetern dann auch eine Stelle im Wald, die trotz des steilen Hanges an dem wir uns befanden, einigermaßen eben war. Den (trotzdem nicht unerheblichen) Rest glichen wir mit Ästen und Moos aus. Es regnete nicht, wir waren Windgeschützt….dort war es schön.
    Abermals „kochten“ wir chinesische Instantnudeln.


    Zelten im Wald

    Tag 6 - Alyx McInteyer Memorial Hut:

    Wir wachten bei schönem Wetter auf und beschlossen den Berg neben uns in Angriff zu nehmen. Leider mussten wir die Besteigung abbrechen, weil es doch zu schwierig, verschneit und windig war um es gefahrlos zu schaffen. Aber immerhin waren wir fast oben. Warum auch immer entschieden wir uns am gleichen Tag noch die Zelte zu packe und weiter nach Ballahulish zu gehen.


    Tolle Aussicht





    In Ballahulisch angekommen kauften wir uns einige Leckereien wie Zwiebeln, Käse, Brötchen und n paar Bier. Wir liefen weiter, da einer von uns, vom fast bestiegenen Berg aus, ein Wald gesehen hatte in dem wir unser Glück probieren wollten. An einer Kirche verließen wir die Hauptstraße nach links und gingen etwas bergauf in einen Wald hinein. Der Weg verlief dann weiter immer höher, zeigte jedoch keine Zeltmöglichkeit auf. An der Stelle muss man schon sagen, haben wir mal die „tolle“ Leistung schottischer Förster gesehen. Teilweise sahen Waldstücke aus wie nach einem Krieg. Jedenfalls alles unzeltbar. Nach einem wahnsinnigen Umweg gelangten wir schlussendlich nach South-Ballahulisch und fragten in einem Hotel nach einem Hostel oder einem Campingplatz. Die Frau an der Info meinte aber nur, dass dort und dort eine Touri-Info sei. Mehr Infos konnte ich ihr nicht entlocken. Wohl weil mein äußeres nicht ganz zum Hotel passte. Glücklicherweise hörte meine Frage jedoch eine etwas ältere Frau mit an und kam mir nachgeeilt. Sie holte erst noch einen jungen Mann heran der mir dann was erzählte und deutete auf ein Licht an einer Tankstelle auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke vor der wir uns befanden. Er erzählte etwas von einer Hütte blabla – ich hatte mir nichts richtig gemerkt. Ich dachte rüber gehen und nachsehen, dann weiß ich schon was er meint. War bloß nicht so. Auch fragen auf der anderen Seite der Brücke brachte uns nicht viel weiter. Eine Frau in der Tankstelle malte uns dann irgendwas auf und erzählte etwas von einem Friedhof. Schließlich und nachdem wir fasst daran vorbeigegangen waren fiel uns aber besagtes Haus neben dem Friedhof auf. Wir schlichen herum und fanden eine Tür mit Zahlenschloss gesichert. Wir konnten nichts damit anfangen und fragten uns erstmal was das sein soll. Irgendwer hat dann einfach mal die Klinke gedrückt und siehe da, die Tür war offen. Drinnen fanden wir ein Typen und eine Frau vor und fragten Sie, was das hier sei und ob wir hier pennen könnten. Und sie bejahten das ganze. Es stellte sich raus, dass das ein Haus von einer Art Kletterverband war, das man wohl eigentlich nur als Mitglied nutzen dürfte. Die sahen das aber ganz locker und so saßen wir irgendwann in einem Zimmer mit genügend Matratzen und aßen Käse, Zwiebeln und Brötchen. Die Hütte hatte einen Trockenraum, wo wir mal eben so alles was wir hatten trocken bekamen, eine Dusche und Heizung sowie ne Küche und einen Aufenthaltsraum.


    Alyx McInteyer Memorial Hut

    Website des MCS >>



    Tag 7 - Fort William:

    Komischerweise haben wir dort alle schlecht geschlafen. Wir standen also auf, freuten uns über die trockenen Klamotten, holten noch etwas Frühstück von der Tankstelle und gingen irgendwann zu einer Bushaltestelle im Ort. Und als ob wir das sekundengenau geplant hätten, kam gerade ein Bus der nach Fort-William fuhr.
    Wir stiegen ein und fuhren mit, da wir beschlossen hatten, nach Fort-William zu fahren und den Ben Nevis zu besteigen.
    Die Fahrt war wie immer angenehm und ging schnell vorbei. Angekommen mussten wir uns erst mal ein Hostel suchen. Wir suchten also die Touristen-Info und bekamen dann auch einen Stadtplan. Wir fanden dann ein McBackpackers auf dem Alma Road. (Website >>) Dort war erst mal niemand Verantwortliches da. So hatten wir noch Zeit die Stadt ein wenig anzusehen, obgleich es da nicht sooo viel zu sehen gibt.
    Wir verbrachten also den Abend im Hostel und lernten dabei noch zwei Mädels aus Norwegen kennen, die auch den Ben Nevis als Ziel hatten. So verabredeten wir uns am morgigen Tag zu fünft den höchsten Berg Schottlands zu besteigen.

    Tag 8 - Ben Nevis:

    7:30 Uhr ging es los. Den Weg zum Ben Nevis vom Hostel findet man sehr gut und man ist in ca. 30 Minuten dort. Es führt ein Weg bis nach oben, sagte man uns und wir fanden auch einen Weg. Der ging eine ganze Weile auch gut zu laufen.
    Der Aufstieg war total toll, die Aussichten und der ganze Weg sind einfach schön.




    Ben Nevis Aufstieg

    Weiter oben jedoch, als wir die Schneegrenze überschritten hatte, wurde es problematisch. Wir waren scheinbar die ersten an diesem Tag, da wir keinerlei Fußspuren im Schnee fanden, an denen wir uns hätten orientieren können. Also gingen wir weiter den Weg entlang bis sich dieser Weg alles andere als gut erkennen ließ. Das Wetter da oben wurde schlechter. Die Sicht war quasi Null und der Weg ging nahtlos in eine Schneedecke über – sprich wir wussten nicht mehr wo wir lang sollten. Auch dieses mal waren wir eher schlecht vorbereitet und der Kompass war uns auch keine große Hilfe. Laut Höhenmesser waren wir fast auf dem Gipfel. Da der Berg gegen Ende aber sehr flach ansteigt, war der tatsächliche Gipfel wohl noch ein ganzes Stück weg.
    Aufgrund des Wetters und unserer beschränkten Ahnung von der Materie beschlossen wir unseren Fußspuren zurück zu folgen und konnten somit zumindest sicher absteigen.


    Sicht = 0


    Ausblick vom Ben Nevis

    Tag 9 - Cona Glen:

    Um 10 Uhr nahmen wir eine Fähre, welche einmal quer über das Loch Linnhe fuhr. Auf der anderen Seite angekommen wanderten wir zunächst nach Süden und bogen dann nach Westen in Richtung Glenn Finnan ab und folgten dem Cona Glen). Dieser Teil der Reise war der beeindruckenste. Wir waren zwei Tage unterwegs und haben keinen Menschen getroffen. Das Wetter war unheimlich toll und überhaupt waren wir gut gelaunt. Wir liefen also immer entlang des Flusses und freuten uns einfach nur an der tollen Situation. Wir fanden es so toll, dass wir direkt mehrere Zeltmöglichkeiten ausschlugen, weil wir dachten noch was besseres zu finden. Und so war es auch. Ziemlich in der Mitte des Tals stand ein Haus bzw. eine Hütte. Drinnen standen mehrere Doppelstockbetten aus Holz mit einfachem Lattenrost, auf die man sich gut hätte legen können. Außerdem gab es einen Kamin.
    Wir entschieden uns aber dafür VOR der Hütte unsere Zelte aufzuschlagen und verbrachten eine tolle aber durchaus auch kalte Nacht. Mit dieser leeren Hütte im Rücken hatte das ganze auch etwas unheimliches. Beruhigend für mich war auch, dass ganz in der Nähe ein kleiner Bach vorbeirauschte, der ständig für eine Geräuschkulisse sorgte und keine ganz so unheimliche Stille in dieser menschenleeren Gegen aufkommen lies.


    Eingang zum Tal Cona Glen






    Hütte in der Mitte des Tals


    Tag 10 - Zelten am Glenfinnan Monument:

    Wir wachten von der Sonne gekitzelt auf und Frühstückten wie immer Eipulver, Milchpulver und Müsli sowie Instantnudeln. Wir aßen etwas abseits unserer Zelte in der Nähe einer Ruine etwas erhöht. Die Sonne schien und verlieh dem Ganzen wahnsinnige Schönheit.


    Zelten vor der Hütte


    Frühstück in der Sonne

    Nachdem dem Zeltabbau sind wir weiter westlich, dem Tal folgend gegangen. Nach etwa 3 Stunden waren wir dann auch am Ende des Tals und mussten einen kleinen Weg, der nach Norden führt heraus aus dem Tal nehmen. Das ganze war natürlich mit Anstieg verbunden, der sich aber in Grenzen hielt. Wir aßen irgendwann Mittag und folgten weiter dem Weg. Dieser verschwand jedoch immer mehr und wir hielten nur noch grobe Richtung über unzählige kleine Rinnsäle und größere Bäche, gespickt mit tausenden Fröschen, die ihren Trieben nachgingen.


    Ende des Tals







    Das Ende des Weges mündete in einer tollen Aussicht und einem sehr steilen Abstieg, der dann allerdings in einer Baustelle von einer Art Wasserleitung endete und in eine sehr hässliche Schotterstraße überging. Wir gingen dann relativ parallel zur A380 und hielten Ausschau nach Zeltgelegenheiten. Allerdings war das auch diesmal nicht so einfach, so dass wir Schlussendlich genau neben dem GlenfinnanMonument direkt am Loch Shiel zelteten.
    Wir hatten zwar bedenken, dass uns evtl. irgendwer wegscheucht, so bedeutend kam uns das Denkmal dann aber auch nicht vor, dass hier ständig tausende Touristen vorbeikommen werden. Also blieben wir und beendeten den Abend auf einer Bank neben dem Monument.



    Tag 11 - immer Richtung Meer:

    Wir wachten auf und wurden von Touristen begrüßt, die sich das tolle Monument ansahen. Zähneputzen am Loch unter den Augen jener war eine witzige Situation.
    Wir packten unsere Sachen und zogen weiter entlang A380 bei tollem Wetter – das Meer war unser Ziel.
    Wir legten einen Gewaltmarsch immer der wenig befahrenen Straße hin. Entlang Loch Eilt war das ganze sehr schön, da ab und an schöne Rastplätze auszumachen waren.
    Wir mussten jedoch feststellen, dass das Meer nicht zu erreichen wäre – jedenfalls nicht zu Fuss.
    So beschlossen wir in Lochaillort an einem Fluss unsere Zelte aufzuschlagen und am nächsten Morgen mit dem Zug nach Mallaig (Google Maps >>) zu fahren. Die Nacht am Fluss war sternenklar und schön, wenn auch kalt.

    Tag 12 - per Zug nach Mallaig:

    Unsere Reise näherte sich dem Ende und das war allen bewusst. So gingen wir nach dem Zeltabbau zur Haltestelle und fuhren Richtung Norden nach Mallaig. Landschaftlich ist diese Zugfahrt nicht unbedingt schlecht aber auch nicht gerade der Wahnsinn. In Mallaig angekommen durchwanderten wir die gesamte Stadt und schlugen unser Zelt in etwa an der dem Hafen gegenüberliegenden Seite der Bucht auf.
    Wir gingen nachher noch in die „Stadt“ und sahen uns etwas die Schiffe am Hafen an. Einer von uns fragte dann noch an einem Fischkutter ob er nicht ein Fisch kaufen könne. Der Fischer schenkte ihm darauf einen relativen großen Wasauchimmer-Fisch. Das war sehr lustig. Mit Fisch gingen wir zurück zum Zelt und machten ein Feuer in dem wir den Fisch sogar relativ gut zubereiten konnten. Ein Fisch für 3 Leute war zwar nicht wirklich sättigend, aber doch schon ziemlich cool in dieser Situation.
    Der Abend endete mit der Gewissheit, dass auch dieser Ausflug enden würde. Die Nacht war relativ warm, wie auch schon der Tag.


    Fisch vom Kutter

    Tag 13 - Back to Glasgow:

    Von Mallaig fährt der Zug direkt nach Glasgow durch. Das dauert lange ist aber sehr entspannend. In Glasgow verbrachten wir noch eine Nacht in einem Hostel und fuhren am nächsten morgen mit dem Bus zum Flughafen, da wir den Rückflüg bei easyjet gebucht hatten und direkt von Glasgow nach Berlin flogen.
    Damit endet mein Bericht.

    Ausrüstung:
    Was hatten wir mit? Den ein oder anderen interessiert dass in Hinblick auf einen eigene Reisevorbereitung evtl. am meisten. Ich schreibe einfach mal womit ich und meine Gefährten so ausgestattet waren und was man evtl. hätte besser machen können.

    Schuhe: wir hatten alle drei Wanderschuhe mit Gore-Tex Membran, wobei ich sehr leichte Schuhe hatte mit denen ich aber durchaus zufrieden war. Wasserdicht waren eigentlich alle, wobei man hier und da auch mal bis zum Unterschenkel im Matsch steckte und da auch eine Membran nichts mehr machen kann. Nasse Füsse sind auch gar nicht so schlimm – die Füsse sind dann halt nass, mehr nicht.

    Kleidung: Ich hatte eine Gore-Tex Hardshell von Salewa mit der ich auch sehr zufrieden war. Das Fleece habe ich jedoch nie hineinzippen müssen, da ich beim Wandern einfach zu viel geschwitzt habe, als das ich noch mehr Wärme gebraucht hätte. Das einzige was ich also die meiste Zeit an hatte war ein langärmliges Funktions-T-Shirt (keine Merinowolle oder teures Odlo, irgendwas Billigeres) und darüber meine Hardshell. Als Hose trug ich eine Snowboardhose von Columbia. Die ist wasserdicht und hat ausreichend Taschen, außerdem war sie nicht gefüttert und hat Belüftungen an den Innenseiten der Oberschenkel. Funktionsunterhosen trug ich nur in der Nacht, wenn es wirklich kalt war.
    Wir alle hatten außerdem noch Schlafsackjacken mit. Keine Ahnung wie die richig heißen, halt so Jacken, die nur dafür da sind bei Stillstand warm zu halten und eben wie ein Schlafsack funktionieren. Unsere Jacken sind von Mountain Equipment und es steht irgendwo Polarguard 3D dran.
    Diese Jacken waren auch durchaus notwendig und haben einwandfrei funktioniert. Ich weiß nicht wie wir ohne diese Jacken gefroren hätten. Hinzu kommt dass man sie sehr klein packen kann. Also an der Stelle: kauft euch so ne Jacke !!!!

    Handschuhe: Für mich extrem wichtig. Ich hatte „nur“ Windstopper Handschuhe mitgebracht, musste mir dann in Fort William aber noch Gore-Tex Handschuhe kaufen. Die anderen sind mit ihren Handschuhen zurecktgekommen und haben, wenn es geregnet hat eben keine getragen. Ich dagegen konnte teilweise keine Reißverschlüsse mehr bedienen, weil meine Finger einfach steif und gefühllos waren. Für mich ist also klar: nie wieder ohne wasserdichte Handschuhe, wenn klar ist, dass es nicht nur Sonne und Wärme geben wird. Mit solchen Dingern kann man nämlich auch gut mal Wasser holen ohne vom eiskalten Flusswasser gepisakt zu werden.

    Rucksäcke: ich hatte einen Tatonka Yukon mit und habe den bereits wieder verkauft, weil er tatsächlich zu klein und zu schwach für solche Touren ist. Die Anderen beiden hatten einen MacPac Glissade und einen Tatonka Bison – beide waren sichtlich zufrieden. Ich hab jetzt auch n Glissade.

    Schlafsäcke: Wir hatten alle einen Anjungilak Kompakt Winter und waren zufrieden damit.

    Iso-Matte: Ich hatte eine Termarest Trail Lite. Die kann ich nicht empfehlen. Selbstaufblasend ist sie nicht wirklich und außerdem viel zu rutschig. Die Isolierwirkung war dagegen ziemlich gut. Einer von uns hatte eine Exped Synmat und wir waren neidisch auf ihn.

    Kocher: Wir hatten sowohl Benzin als auch Gaskocher mit. Der Benzinkocher war klar überlegen. Der Gaskocher hätte es vielleicht auch getan, ich bin jetzt aber von Benzin überzeugt.

    Kartenmaterial:
    Ordnance Survey Landranger Maps >>
    Für die Planung kann ich den Memory Map Navigator empfehlen.
    Zuletzt geändert von stefanm; 18.02.2015, 15:22.

  • baem
    Neu im Forum
    • 06.09.2008
    • 5
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [UK] - Schottland im März 08 Glasgow-Mallaig

    toller bericht und tolle fotos! gefällt mir alles sehr gut
    finds auch super dass ihr das alles durchgezogen habt, trotz miesem wetter... aber da war ja mit zu rechnen und seien wir mal ehrlich, sone reise ist doch langweilig, wenn sie so verläuft wie geplant

    Kommentar


    • stefanm
      Anfänger im Forum
      • 05.11.2008
      • 29
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [UK] - Schottland im März 08 Glasgow-Mallaig

      Jo, das Wetter war tatsächlich so zu erwarten und du hast recht, das Improvisieren hat das ganze erst so toll gemacht.

      Hab mal noch paar Fotos hinzugefügt

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      • marcus
        Alter Hase
        • 01.12.2004
        • 3324
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: [UK] - Schottland im März 08 Glasgow-Mallaig

        Schöne pics...besten dank.

        gibt es da in der ecke auch ein größeres gebiet mit zusammenhängenden wäldern? also viele bäume, tiere etc?


        greets, marcus
        \"wir haben gelernt wie vögel zu fliegen, wie fische zu schwimmen, aber wir haben verlernt wie menschen zu leben\"

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        • stefanm
          Anfänger im Forum
          • 05.11.2008
          • 29
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [UK] - Schottland im März 08 Glasgow-Mallaig

          Ich glaube nicht.
          Alles was wir dort an Wald gesehen haben, war
          - meistens eingezäunt
          - nicht groß/zusammenhängend
          - sehr oft total verwüstet

          wir sind an einer Stelle vorbeigekommen, wo einfach ein komplettes Stück Wald abgeholzt wurde - da war dann einfach nix mehr außer Erde - also nichts von wegen nachhaltiger Forstwirtschaft.

          waldmäßig sah es dort also echt schlecht aus.

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            • 18.04.2008
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            #6
            AW: [UK] - Schottland im März 08 Glasgow-Mallaig

            "Wald" und "Schottland" sind zwei Begriffe, die seit einigen hundert Jahren nicht mehr zusammengehören. Es gibt industrielle Baumplantagen, ja... aber "Wald" im deutschen Sinne nein.
            Einige Ausnahmen, deswegen auch groß gefeiert:
            - Rothiemurchus Forest am Fuße der Cairngorms
            - Glen Affric
            (gibt noch ein paar mehr, aber kaum eine größer als 3-4 qkm)

            Viele Grüße

            Pfad-Finder
            Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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