[DE] Hunsrück im Oktober

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    • 18.04.2008
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    • Meine Reisen

    [DE] Hunsrück im Oktober

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Deutschland
    Reisezeit: Herbst
    Region/Kontinent: Mitteleuropa

    GPS-Tracks als gezippte KML für Google Earth sind am Ende angehängt.

    Warum in die Nähe schweifen, die Nahe liegt so fern

    Es ist nicht leicht, in einer wechselhaften Wetterperiode die passende Region für einen kurzen Wanderurlaub zu finden. Am 14. Oktober standen noch Hunsrück, das nordböhmische Mittelgebirge östlich der Elbe und das Riesengebirge zur Auswahl. Die Wettervorhersagen ließen schließlich die beiden Auslandsvarianten ausscheiden.

    Der Hunsrück also: Hier hatte ich von 1999 bis 2004 während meiner Frankfurter Zeit viele Tagestouren und einige Wochenenden verbracht. Als 2001 der Rothaarsteig an den Start ging, hatte ich sogar ein Ziel: Einen „Hunsrücksteig“ zusammenzubasteln, der die bekannten Nachteile des Rothaarsteigs – zu viele Forstwege und Wanderautobahnen – vermied. Ich hatte den Vorteil, nicht auf die Interessen von Waldbesitzern und Jägern oder die Empfindlichkeiten örtlicher Wandervereine Rücksicht nehmen zu müssen. Trotzdem war es eine anspruchsvolle Aufgabe, denn auch der Hunsrück ist nicht arm an garstigen Pisten. Nur hatte ich es 2004 nicht mehr geschafft, das Gesamtkunstwerk von Bingen bis Hermeskeil in einem Stück zu erfahren. Von der bisher nur rudimentär erkundeten Fortsetzung an die Saarschleife ganz zu schweigen.
    Ich startete von Berlin mit dem ICE-Sprinter, der kurz vor Frankfurt erwartungsgemäß die üblichen zehn Minuten Verspätung hatte, es dann aber schaffte, von Frankfurt Süd bis zum Hauptbahnhof noch einmal 15 Minuten draufzulegen. Ich blieb gelassen, denn ich hatte etwas Pufferzeit eingeplant – schließlich wollte ich bei Landkarten Schwarz noch einmal aktuelle Karten kaufen. Um 12.21 landete ich schließlich am Startpunkt Bingen. Viel hatte sich dort in den letzten vier Jahren nicht geändert, nur die Fußgängerbrücke am Bahnhof war erneuert worden.

    Steil ging es gleich den Hang hoch, erst den Rhein-Burgen-Weg entlang, dann hoch zum Bellekreuz. Leider war es sehr dunstig, so dass der Blick auf das Mittelrheintal nicht weit reichte. Aber der ständige Lärm der Züge verriet seine Anwesenheit.
    Mit einer Runde zum alten Bergwerk Amalienhöhe überzeugte ich mich davon, dass dieses interessante Industriedenkmal immer noch nicht von kundiger Hand genutzt und saniert wird. Nur der Verwaltungstrakt hat einen sehr verschwiegenen und verschlossenen Neueigentümer.
    Eine interessante Pilzformation sah ich am Waldrand: Weiße Pilze einer mir unbekannten Art – es waren also keine Champignons – standen in einem Kreis mit etwa zwei Metern Durchmesser. Jetzt frage ich mich: Können sich Pilze in derartiger mathematischer Perfektion aussäen? Oder kommunizieren sie unterirdisch? Oder geben sie Signale an die Außerirdischen? „Scully, sehen Sie sich das an!“, hätte Fox Mulder gesagt. Aber Scully war mal wieder nicht in der Nähe.
    Die Fundamente der „Villa rustica“, eines römischen Gutshofs an der alten Römerstraße, sind jetzt zumindest durch ein Dach geschützt. Allerdings muss der Besucher immer noch sehr viel Fantasie mitbringen, um sich die Villa in Funktion vorzustellen.
    Die „Steckeschläferklamm“ – benannt nach den Wanderern, die hier ihre „Stöcke über den Boden schleifen“ lassen, offensichtlich also ein Phänomen älter als die Walkingbewegung – ist etwas erneuert worden. 1971 hatte hier ein örtlicher Künstler Gesichter und Fratzen in die Bäume links und rechts des Baches geschnitzt, ganz legal.
    Vermutlich weil die Steckeschläferklamm die einzige kinderaffine Attraktion des Soonwaldes ist, durften in den letzten Jahren ein paar neue Fratzen geschnitzt werden. Die Berliner Baumschutzsatzung und die Kreuzberger „Tree-Hugger“ vom Landwehrkanal hätten das bestimmt nicht zugelassen.
    Ich setzte hier zum Endspurt auf den Salzkopf an, die mit 629 Metern höchste Erhebung der ersten Hunsrück-Sektion. Leider stellte sich heraus, dass „mein“ Trampelpfad für die letzten 500 Meter inzwischen zugewachsen war. So musste ich etwas mehr Forstweg laufen. Es blieben aber immer noch 200 Meter Rückeweg.
    Wie zu erwarten, bot der Aussichtsturm auf dem Salzkopf hauptsächlich Aussicht auf Dunst. Die Holzkonstruktion sah aber schon wieder sehr verwittert aus, obwohl sie erst etwa 2001 neu errichtet worden war. Der alte Turm war angeblich von Ameisen zerfressen worden und bei meinem ersten Besuch 1999 gesperrt.
    Da ich nur noch zwei Stunden bis Sonnenuntergang hatte und ich nicht wusste, wie die restlichen etwa sieben Kilometer inzwischen aussehen würden – ein klarer Nachteil unmarkierter Wege! – machte ich einen gefühlt großen Bogen um die Lauschhütte, wo ich mir ansonsten gerne eine Erfrischung gegönnt hätte.
    An der Kreuzung „Drei Steine“, wo zur Verwirrung der Beobachter vier Steine liegen, bog ich nach rechts in eine Schneise entlang eines Birkenwäldchens ein. Diesen Weg hatte ich seinerzeit ausgewählt, weil er naturnah war – das ist er immer noch – und eine schöne Aussicht auf die nächste Sektion mit Hochsteinchen und Wildenstein bot. Von der Aussicht war jedoch nicht mehr viel zu sehen. Zu Recht gelten Birken als schnell wachsende Bäume. Dafür hatte die Forstverwaltung breite Schneisen durch die Birkenschonung gezogen und in regelmäßigen Abständen Eichen und Buchen gepflanzt. Die verfressenen Rehe und Hirsche des Soonwaldes machten es jedoch notwendig, die jungen Bäume in Käfighaltung aufzuziehen.
    Schließlich bog ich auf den Hangweg zur Autobahn-Talbrücke ein. Warum ich nicht durch das Tal selbst lief? Weil es vom Weg unmittelbar unter der Autobahn einen sehr schönen Blick auf die nächste Tagesetappe gibt. Und weil zwischen den Pfeilern der Autobahnbrücke eine Treppe ins Tal führt.
    Deutlich früher als erwartet erreichte ich dann die Bushaltestelle an der Stromberger Neuhütte und damit auch noch einen Bus in Richtung früher. Allerdings musste ich sehr hektisch winken, bis der Fahrer meinen Mitfahrwunsch wahrnahm und dann trotz sehr sportlicher Bremsung noch 20 Meter an mir vorbeifuhr.
    In Stromberg übernachtete ich im „Hotel Garni“, einem liebenswerten Museum der sechziger Jahre mit Wählscheibentelefon (!) auf dem Zimmer, 35 Euro EZ. Das Wählscheibentelefon ist aber nicht mehr ans Telekomnetz angeschlossen. „Das ging irgendwann nicht mehr“, sagte mir die Wirtin. Heute funktioniert es nur noch als Haustelefon.
    Das Abendessen genoss ich im Restaurant „Zur Bawett“ – zwar nicht Johann Lafers Stromburg, aber mit exzellenter bürgerlicher Küche in fantastischem Preis-Leistungsverhältnis: Riesiges Wiener Schnitzel inkl. Salat und Beilage und Nachtischchen für 9,50 Euro.

    Technische Bilanz:
    22,2 km lt. GPS-Track (24 km lt. GPS-Odometer) in 5h 35 brutto, etwa 590 Höhenmeter rauf und 390 runter.


    Für den Donnerstag waren erst Regen und dann Schauer angesagt. Um so angenehmer überrascht war ich, als morgens weder das eine noch das andere vom bedeckten Himmel fiel. Zügig brach ich noch kurz vor neun Uhr auf und ließ mich vom Bus wieder zur Neuhütte bringen. Erste Station: Die Hunsrückquerbahn von Langenlonsheim bei Bad Kreuznach in Richtung Morbach. Sie soll „in naher Zukunft“ bis zum Flughafen Hahn wieder reaktiviert werden. Das ist ein Vorhaben, dessen Zweckmäßigkeit angesichts der im Vergleich zum Bus kaum konkurrenzfähigen Reisezeit von Mainz oder Frankfurt in den Sternen steht. Zumal der Bus derzeit ohne Zuschüsse des Landes oder des Bundes auskommt, was von der Eisenbahn nicht zu erwarten ist. Aber vielleicht sind den Politikern in Mainz auch Zweifel gekommen. Denn die Strecke lag noch genau so rostig und unbenutzt wie vor vier Jahren da.
    Nächste Station war der Hochfels, eine Felsrippe, die oberhalb von Seibersbach recht überraschend aus dem Boden tritt und bei Sonne sehr zum Verweilen einlädt. An diesem Tag also nicht. Unter Eichen und Buchen finden sich dort schattige Plätzchen, an denen man gerne ein paar Kekse verzehrt.
    Durch stillen Wald und über kaum noch genutzte Wege ging es bis zu einer Lichtung am Südhang des Hochsteinchen (648 m), wo sich noch einmal ein schöner Blick über den Soonwald und bei besserem Wetter bis zum Pfälzerwald bietet. Dann bezwang ich den Gipfel im Frontalangriff. Früher war das ein markierter Weg, heute ist der Weg noch zu finden, das ist aber auch alles. Auf dem Gipfel steht ein eiserner Aussichtsturm, dessen Wachstum aber schon bald nicht mehr mit dem der Fichten rundum mithalten können wird.
    Hier setzte dann auch der Regen ein. Erst nieselte es, dann wurde es ernst. Ich beobachtete das Geschehen mit Missvergnügen aus der Schutzhütte am Fuße des Aussichtsturms und pellte mich ein. Immerhin war ich jetzt schon auf der Kammhöhe, Schwitzen von innen und Regen zugleich drohten nicht mehr.
    Durch ein Waldreservat, wo der Weg unter dem Buchenlaub kaum noch zu erkennen war, und über den Schanzerkopf wollte ich zum Simmerkopf, der mit 653 Metern höchsten Erhebung im Rhein-Hunsrück-Kreis (Autokennzeichen SIM).

    Viele Wege führen dorthin, der schönste ist jedoch nach wie vor der Kohlweg. Nicht benannt nach dem Gemüse, sondern nach dem Brennstoff. Aus den neuen topografischen Karten (ATKIS) im Maßstab 1:25.000 ist er größtenteils verschwunden, auf den 1:50.000er Wanderkarten ist er noch zu finden. Schwierig ist nur der Einstieg, wenn man von Osten kommt. Ohne GPS oder sehr gute Intuition wird es kaum gelingen, denn als „Weg“ ist er anfangs kaum erkennbar. Das ändert sich jedoch bald, und man läuft an alten Grenzsteinen entlang auf einer federnden Graspiste. Sie macht nur um den Steinbruch am Nordhang herum einen Knick. Am Ginsterkopf durchschneidet er eine der eigentümlichsten Landschaften des Hunsrücks: Lockeres Buschland – mit nicht allzuviel Ginster – und dazwischen einzelne Buchen und Eichen.
    Der Weg ist mit Gras bewachsen. Was unter normalen Umständen willkommen ist, bewies an diesem Tag die Lückenhaftigkeit der Goretex-Membran meiner Hanwag Tatra. An der Knickfalte über dem Spann wurde es feuchter, als selbst meine Schweißfüße schaffen. Rund 550 km hatten sie seit dem Kauf im April dicht gehalten, macht also 30 Cent pro Kilometer. Wenigstens bekam ich weder an diesem Tag noch am Folgetag, an dem ich auch noch viel nasses Gras durchquerte, Blasen. Das ist ja wenigstens etwas.
    Der Simmerkopf liegt immer noch verborgen in dichtem Fichtenwald. Wegen der Aussicht muss man ihn also nicht besuchen. Aber dafür darf man sich darüber wundern, mit welcher Penetranz der markierte Weg seit Jahrzehnten in der 1:50.000er-Karte falsch eingezeichnet ist, er verläuft nämlich südlich vom Simmerkopf, nicht nördlich.
    Nächste Sehenswürdigkeit ist die Ruine Wildburg. Von früheren Besuchen wusste ich, dass „Ruine“ schon fast übertrieben ist, angemessener wäre „Reste einer Ruine“. Der inzwischen äußerst penetrante Regen nervte mich aber so, dass ich von einem Fototermin absah. Der Weg ist hier sehr undeutsch: Streckenweise erinnert er an einen Wildwechsel, nicht mehr. „Schön, dass es so etwas noch gibt“, würden sie bei einem gewissen Kaffeeröster im Fernsehen sagen.
    Als ich die Forststraße hinter der Wildburg erreichte, war die Entscheidung gefallen: Nein, ich würde auf die bisher 24 Kilometer nicht noch 13 Kilometer über Alteburg und Koppenstein nach Gemünden drauflegen. Stattdessen entschied ich mich zur Übernachtung im rund fünf Kilometer entfernten Sargenroth, was nicht nur einen interessanten Namen trägt, sondern auch über eine Jugendherberge verfügt.
    Fast vorhersehbar war jedoch, dass es sich aufhellte, als ich die Höhe verließ. Bei einer GPS-Zwischeninventur stellte ich fest, dass es bis Mengerschied genauso weit war wie nach Sargenroth. Und von Mengerschied nach Gemünden waren es nur maximal drei Kilometer mehr. Da hatte der Regen auch schon fast aufgehört. Von Mengerschied nach Gemünden lief ich den Radweg, nicht unbedingt eine Wohltat für die Füße, aber schön schnell. Der Gemündener Hof, den ich mir im Internet ausgeguckt hatte, war zwar ausgebucht, aber unbürokratisch organisierte mir die Rezeption eine Unterkunft in der Ferienwohnung Kühnreich quasi um die Ecke, sogar noch ein Stück preiswerter (30 Euro ÜF).

    Technische Bilanz:
    30,2 km (32,8 km) in 8h 30 brutto
    470 Meter rauf und runter


    Am Tag 3 ging es zunächst von Gemünden nach Gehlweiler. Tipp: Unbedingt dem geologischen Lehrpfad folgen, der Fußweg im Tal endet an einer Steilwand am Flussufer. Der Aussichtspunkt oberhalb der Flussschleife entschädigt für die eigentlich unnötigen gefühlten 100 Höhenmeter. Vor allem dann, wenn unter einem blauen Morgenhimmel noch Nebelschwaden über Gemünden hängen.
    Von Gehlweiler empfiehlt es sich zunächst, stur dem E3 in Richtung Katzenstein zu folgen. Die in der Karte sichtbare Abkürzung zur Nordost-Nase des Lützelsoon hat vor 2003 gerade so eben noch funktioniert, heute ist der zweite Teil hoffungslos zugewuchert. Von der Bergnase zum Katzenstein selbst führt ein Trick, der aus der 1:50.000er Karte nicht ersichtlich ist: Es gibt einen Parallelweg oberhalb des E3. Den muss man in Richtung Südwest bis zum Anschlag gehen, dort trifft er rechtwinklich auf einen anderen Weg, der direkt zum Katzenstein führt. Um den Katzenstein – oder besser die Katzensteine – herum gibt es keinen klar ersichtlichen Pfad, aber wenn man in Sichtweite der teilweise weit aufragenden Felsplatten bleibt, kann nichts passieren. Von Südwesten führt dann nämlich ein ausgeschilderter (aber nicht markierter Weg) heran. Der weitere Wegverlauf zum Teufelsfels den Kamm entlang ist praktisch selbsterklärend aus der Natur, wenn auch nicht aus der Karte ersichtlich. Dabei ist gerade der Trampelpfad durch einen Birkenwald und über grobe Felsblöcke etwas, was man in Deutschland nicht so häufig sieht.
    Nach all den Bergkämmen ist jetzt eine Talpassage angesagt. Über Schneppenbach geht es mit sicherlich einigen Fotostopps herunter ins Hahnenbachtal. Eine Kuriosität sind die zwei Ruhebänke am Wegrand: Die eine ist gespendet von Friedrich Engels, die andere von Marx, mit Vornamen Richard, beide aus Schneppenbach.
    Erste Station ist die Ruine der Schmidtburg, eine weithin verkannte Sehenswürdigkeit, weil abgelegen. Aber gerade ihr Verkanntsein macht sie so sehenswert: Ganz ohne Eintritt, Imbissbuden, Souvenirverkäufer und Omnibustouristen kann man sich hier in aller Ruhe umsehen. Die Burg liegt auf einem Felsvorsprung in einer Flussschleife und ist in den achtziger Jahren behutsam instandgesetzt worden, ohne ihren Ruinencharakter zu verlieren. Das Machu Picchu des Hunsrücks? Nun, sicherlich ein heißer Kandidat.
    Nördlich der Schmidtburg wird das Hahnenbachtal bald ganz einsam. Eine der schönsten Aussichten bietet sich vom Westufer gegenüber der Ruine Hellkirch. Auf den Abfällen eines stillgelegten Schieferbergwerks oberhalb der in der Karte eingezeichneten Grillhütte kann man nicht nur gemütlich sitzen und in die Auen schauen, sondern bei warmem Wetter auch Eidechsen beobachten.
    Kurz unterhalb von Woppenroth mündet der Weg dann auf die Straße. Woppenroth stand Modell für das Dorf Schabbach aus dem Fernsehepos „Heimat“. Ich kann nicht sagen, ob sich ein Besuch für Kenner lohnt. Mich hat die Serie angeödet, ich empfand sie als eine Art „Lindenstraße“ für Sozialkundelehrer und Volkshochschulpädagogen. Tatsache ist jedenfalls, dass beträchtliche Teile der Serie nicht in Woppenroth, sondern in anderen Hunsrückorten gedreht worden sind.
    Zum Beispiel in Rhaunen. Das war mein Etappenziel. Anders, als ich einige Jahre geglaubt habe, gibt es einen ganz netten Fußweg von Hausen nach Rhaunen, man muss nur dem E3 folgen. In älteren Karten führt dieser noch über die Hochebene, heute verläuft er am Hang oberhalb der Straße. Wer will, biegt kurz vor Rhaunen noch einmal nach rechts oben ab und erreicht dann ein paar Punkte mit guter Aussicht.
    Rhaunen ist, anders als die Lage es vermuten lassen würde, touristische Diaspora. Ein Hotel gibt es gar nicht, über die Pensionen reicht es vielleicht zu sagen, dass die eine von einer Frau Fuck betrieben wird. Ich selbst landete in der Metzgerei Weber, die nebenbei noch „Moderne Fremdenzimmer“ vermietet (25 Euro EZ ÜF). Wer sich noch an den französischen Spielfilm „Delicatessen“ erinnert, darf jetzt Witze über meinen Todesmut machen.
    Wenig delikat ist auch, was in Rhaunen an Gastronomie existiert. „Anne's Bistro“ wirkte schon aufgrund des Apostrophenverstoße's wenig vertrauenserweckend, die Gastwirtschaft der Metzgerei schließt zugleich mit dem Laden, die Pizzeria sah dunkel aus – blieb der „Goldene Anker“ gegenüber vom Marktplatz. Nur soviel: Ich hätte besser darauf achten sollen, dass trotz der verkehrsgünstigen Lage kein Gast drin saß. Ich hätte nie gedacht, dass man bei einem Balkanteller etwas falsch machen kann. Der Wirt vom Goldenen Anker kann. Das beste waren noch die Pommes, das Fleisch war nach meinem Eindruck fritiert. Als ich dem Wirt auf die Frage, ob es denn geschmeckt habe, wahrheitsgetreu meinen Verdacht äußerte, hörte ich von ihm zwar einen empörten Wortschwall, aber kein klares Dementi. Immerhin bescheinigte er mir, der erste Gast in 20 Jahren gewesen zu sein, der ihm das gesagt habe. Bei der Kundenzahl – ich blieb die ganze Zeit der einzige Gast – sicherlich vorstellbar.

    Technische Bilanz:
    28,1 km (32 km) in 8h 45
    400 Meter rauf und runter

    Tag 4 sollte die Königsetappe werden. Wie schon am Vortag startete ich bei leichten Minusgraden, was aber gar nicht so schlecht war, denn gleich am Anfang stand der Anstieg zum Idarkopf (746 m) auf dem Programm.

    Er ist weder der höchste noch schönste Gipfel des Hunsrücks, aber sicherlich der prominenteste: Als einziger ragt er wirklich heraus, und wirkt auf alle, die zum Beispiel mit dem Auto vom Flughafen Hahn kommen, wie das Tor zum Hunsrück. Oder wie ein Wächter? Der Anstieg ist fast idiotensicher, man muss nur dem E3 folgen. Selbst ich habe keine elegantere Lösung gefunden, obwohl die Karte auf den ersten Blick einige Alternativen anzubieten scheint. Auf dem Gipfel wartet ein Aussichtsturm, aber kein Gipfelcafe, Imbiss oder ähnliches. Auch dann nicht, wenn man Kinder dabeihat. Und noch etwas, liebe JW-Fraktion, auch wenn Ihr dumm fragt in der Hoffnung auf eine Weg-sparende Antwort: Der Gipfel ist immer dort, wo es nicht mehr nach oben weitergeht. Der Gipfel ist nicht mitten auf dem Skihang.
    Ich verließ den Skihang am ersten Querweg und lief schräg bergab über einen nichtdokumentierten Grasweg in Richtung Forsthaus Vierherrenwald. Viele Wege führen dorthin, alle enthalten Piste und Grasweg in veränderlichen Gewichtsanteilen. Am Forsthaus begegnete ich zwei Jägern, die gerade ihre Sachen in Autos mit Karlsruher Kennzeichen packten. Beide sahen glücklich und zufrieden aus: Sie hatten in der Nacht einen Hirsch geschossen. Vielleicht noch einmal zur Mahnung an alle, die im Hunsrück wild campen wollen: Es gibt viele geeignete Stellen, aber es lohnt sich ein Blick, ob man nicht im Schussfeld eines Hochsitzes logiert.
    Am Waldweg entlang des Mombachs vom Forsthaus Vierherrenwald zur Siedlung Mombach befindet sich auf der Talseite ein weithin unbekanntes Naturdenkmal: Eine liebestolle Buche hat dort eine Kiefer in ihre Arme genommen. Ich sammle nun schon seit einigen Jahren Bilder von schrulligen Bäumen, aber die beiden sind nach wie vor die Spitzenexponate. Hoffentlich sehen auch die Förster den Charme, bevor sie die Kettensäge ansetzen. Andere Orte wie zum zum Beispiel Rozany (Rosenthal) in Nordböhmen setzen viel Bindedraht ein, um Bäumen ihren Willen aufzuzwingen.
    „Oh, ist das steil!“, rief die etwas übergewichtige Mountainbikerin ihrem Freund zu, als sie den vielleicht fünf bis sieben Prozent geneigten Forstweg zur Wildenburg sah. Fünfzig Meter trat sie noch in die Pedalen, dann stieg sie ab und schob. Ihr Freund auch. Unaufhaltsam holte ich auf. Als mir noch 100 Meter fehlten, unternahmen beide einen Ausbruchsversuch, der aber 100 Meter weiter schmählich endete. An der nächsten Wegkreuzung taten beiden so, als würden sie die Wegweiser studieren – doch die Schadenfreude in meinem Gesicht war ihnen nicht entgangen. „Da freut sich aber einer, was?“ Ich begutachtete die Superduper-Räder mit Vollfederung, vollautomatischer 36-Gang-Schaltung, innenbelüfteten Keramik-Scheibenbremsen, Karbonfelgen und Kevlar-Reifen: „Ich dachte, die Dinger heißen 'MOUNTAIN-Bikes'“, stellte ich schließlich fest. Die Antwort war nicht schlecht: „Das Wort sagt nichts von Fahren.“ Ich glaube, es waren auch Berliner.
    Die Wildenburg zeigte sich so wie immer, nur dass die Plattform am Fuße des Aussichtsturms immer weniger Aussicht bietet. Die durchsichtigen Geschäftsinteressen des Restaurants, das die Eintrittsgelder für den Turm eintreibt, dürften hier der Vegetationskontrolle im Wege stehen.
    Dafür kann man die weißen Hirsche, die im Tierpark auf dem Hochplateau gehalten werden, auch vom Wanderweg draußen sehen. Die weißen Hirsche sind nach meinem Eindruck auch die einzigen Exoten. Alle anderen Arten – Rehe, „normale“ Hirsche in verschiedenen Schattierungen und die übliche Streichelzoo-Ausstattung – kennt jeder, der sich gelegentlich in die Natur aufmacht.
    Auf der Wildenburg war Zeit für Inventur: Katzenloch war zu nah, Allenbach über meine Stammstrecke Silberich-Pfannenkopf zu weit (geschätzt zwölf Kilometer) und vor allem zu viel Höhe. Schließlich hatte ich schon gut 25 Kilometer hinter mir, und in zweieinhalb Stunden würde die Sonne untergehen.
    Es war eine weise Entscheidung, mich blind in Allenbach einzubuchen und nicht in Katzenloch zu übernachten. Das Gasthaus von Katzenloch liegt nicht nur an der Hauptstraße von der Idar-Oberstein nach Norden, sondern machte auch einen ungepflegten Eindruck. Ich blieb auf dem Weg nach Allenbach aber auf halber Höhe und vor allem auf den befestigten Forstwegen, damit mich eventuell ansitzende Jäger auch akustisch als Mensch wahrnehmen konnten.
    Nach rund zehn Kilometern – es ist offenbar immer weiter als man denkt – erreichte ich gleichzeitig mit dem Sonnenuntergang das Hotel Steuer. Quadratisch, praktisch und auf jeden Fall routiniert. Obwohl gleichzeitig eine dreißigköpfige Gesellschaft zu bewirten war, erhielt ich sehr zügig das bestellte Schweinerückensteak mit Zwiebeln. Das ist zwar keine regionale Spezialität, hat aber in meinem Freundeskreis einen legendären Ruf. Auch wenn es sicherlich ins Reich der Legende gehört, dass man mit den Ausdünstungen Milchglas herstellen und Zeltwände auflösen kann.
    Die Innenausstattung der Hotelzimmer spiegelt die Entstehungszeit in den späten siebziger Jahren wieder: Drei Farben Braun. Auf die Idee, Retro-Wochenenden anzubieten, sind die Eigentümer aber noch nicht gekommen.

    Technische Daten:
    33,1 km (36,5 km) in 9h 40min
    800 m rauf, 640 m runter.

    Der letzte Tag hätte mich eigentlich bis Nonnweiler bringen sollen – oder noch besser bis Hermeskeil. Aber schon die Vermessung der Luftlinie bis Nonnweiler ergab 21,8 Kilometer, multipliziert mit meiner Faustformel für scheinbar gerade Strecken ergab das mindestens 33 Kilometer. Und „mein“ Hunsrücksteig schlägt auf diesem Abschnitt noch einige Haken! Zu viel für die sechseinhalb Stunden, die ich zwischen Sonnenaufgang und Busabfahrt Richtung Heimat hatte. Aber der Tirolerstein südlich von Muhl schien mir ein realistisches Ziel zu sein, bevor ich mich auf den Weg zum Bus nach Eisen machen müsste. Also legte ich mir eine Kurzfassung zurecht, die mich von Allenbach nicht auf dem schnellsten Weg, sondern auf dem ökonomischsten Weg auf den Kamm brachte. Das bedeutete zwar die Nutzung von befestigten Forstwegen, was aber angesichts des farbenprächtigen Laubwaldes links und rechts des Weges zu verschmerzen war.
    Die Fichte, sonst Standardinventar des deutschen Waldes, ist hier ein Auslaufmodell: Sie gedeiht einfach nicht, wie eine Schautafel am Wegrand erläuterte. Das Wasser staut sich hier dicht unter der Oberfläche. Fichtenwurzeln sind aber anders als die hier eingeborenen Erlen und Buchen nicht scharf darauf, ihre Wurzeln ins Wasser zu legen. Der Versuch, dem Problem durch Entwässerungsgräben Herr zu werden, scheiterte. Schließlich verstieg man sich sogar darauf, jede Fichte auf ein eigenes Hügelchen zu setzen. Die Fichten lehnten es ab, ihre Wurzeln tieferzulegen, und wurden meist vom Sturm gefällt, wenn sie eine Höhe von etwa 20 Metern erreicht hatten.
    Leider erwischte ich in der Nähe des Ringelkopfes den falschen der zugewachsenen Wege, was mich rund 20 Minuten kostete. Dabei ist es so einfach: Der Kamm ist zugleich die alte Herrschaftsgrenze und daher reich mit Grenzsteinen garniert. Eine Kuriosität am Rande: Hier stießen einige Jahrzehnte das Königreich Preußen und eine Enklave des Großherzogtums Oldenburg aufeinander, wie ein Grenzstein am Grauen Kreuz dokumentiert. Die Oldenburger Seite des Steins hat allerdings einen Granattreffer abbekommen.
    Bei Börfink musste ich den Kamm verlassen und ins Tal abtauchen. Der von mir seinerzeit favorisierte Waldweg für den Abstieg wird nicht mehr genutzt, es sei denn, man betrachtet die Totholzablage als aktive Nutzung. In fünf Jahren wird der Weg wahrscheinlich nicht mehr erkennbar sein – falls sich nicht Nachahmungstäter finden, die einen Trampelpfad freitrampeln.
    Auf der anderen Seite des Tals liegt eine Forellenzucht, die am Wochenende ein drolliges Schauspiel bietet: Angler in Massenhaltung. Mir erschließt sich nicht, was der Reiz daran seien könnte, sich zusammen mit 50 anderen Individualisten um die Forellenteiche zu setzen und die Angel ins Wasser zu halten. Es hat etwas von japanischen Freizeitvergnügen. Aber ich bin vielleicht schon durch die Einsamkeit verwöhnt, die in Brandenburg so selbstverständlich ist.
    Jetzt stand mir der letzte Anstieg der Tour bevor – zum Tirolerstein. Auch hier entschied ich mich für die Kurzfassung. Dunkel erinnerte ich mich, dass ich bei einer meiner Fahrrad-Vorerkundungen in dieser Ecke an einem vermeintlich geradlinigen Weg gescheitert war. Aber was war da gewesen? Nach einer halben Stunde Anstieg erinnert ich mich wieder: Die Schneise, die den Weg in der Karte fortzusetzen scheint, ist tatsächlich nicht mehr als eine Schneise. Mit dem Fahrrad kommt man hier zwar runter, aber dank der Unebenheiten kaum rauf. Zu Fuß geht es, wenn man von dem nassen Gras absieht, das die Hosenbeine tränkt. Kurz dahinter stieß ich auf den neuen „Premiumwanderweg“ Saar-Hunsrück-Steig, der hier ebenfalls zum Tirolerstein hochführt. Die Markierung ließ auf diesen 1000 Metern nicht zu wünschen übrig, die Wegqualität auch nicht. Für die JW-Kuschelwanderfraktion dürfte er mit seinen Matschlöchern grenzwertig sein. Pünktlich um kurz vor halb eins erreichte ich den Tirolerstein. Dem GPS-Wegmesser zufolge hatte ich bis hierhin 22,7 Kilometer zurückgelegt. Bis Nonnweiler wären es laut Wegweiser noch 10,6 Kilometer gewesen. Es gäbe ja noch einen Bus zum Bahnhof Türkismühle gegen 17 Uhr... aber lieber nicht. Wenn dann die Anschlüsse reißen, würde ich nicht kurz nach Mitternacht, sondern kurz vor dem Frühstück in Berlin ankommen. Bis zur Bushaltestelle an der Bundestraße bei Eisen waren es noch knapp sechs Kilometer, dort würde der Bus um kurz nach 15 Uhr fahren und ich dank ICE-Sprinter um 22 Uhr zu Hause ankommen.
    Bei einer meiner früheren Touren hatte ich zum Glück aus dem Bus heraus die Position der Haltestelle gespeichert, so fand ich sie trotz ihrer etwas versteckten Lage in einer Kurve wieder. Um 14.58 Uhr schaltete ich das GPS-Gerät aus. Ein trotz Zeitdruck rundes Wandererlebnis hatte seinen Abschluss gefunden. Und zugleich gibt es mit dem offenen Abschnitt Tirolerstein-Nonnweiler-Hermeskeil einen guten Grund, bald wieder in den Hunsrück aufzubrechen.

    Technische Daten:
    26,2 km (28 km) in 6h 35min, 420 m rauf, 470 m runter.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von November; 02.11.2011, 18:58.
    Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

  • lina
    Freak

    Vorstand
    Liebt das Forum
    • 12.07.2008
    • 42859
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [DE] Hunsrück im Oktober

    Eine interessante Pilzformation sah ich am Waldrand: Weiße Pilze einer mir unbekannten Art – es waren also keine Champignons – standen in einem Kreis mit etwa zwei Metern Durchmesser. Jetzt frage ich mich: Können sich Pilze in derartiger mathematischer Perfektion aussäen? Oder kommunizieren sie unterirdisch? Oder geben sie Signale an die Außerirdischen? „Scully, sehen Sie sich das an!“, hätte Fox Mulder gesagt. Aber Scully war mal wieder nicht in der Nähe.
    [Scully] Das ist ein Hexenring! [/Scully]

    Feiner Bericht!
    Mehr 'von!
    Zuletzt geändert von lina; 25.10.2008, 22:13.

    Kommentar


    • Outfit
      Gesperrt
      Erfahren
      • 26.08.2008
      • 112
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      • Meine Reisen

      #3
      AW: [DE] Hunsrück im Oktober

      ..unterhaltsamer, kurzweiliger Bericht, schöne Bilder.

      mfg

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      Kommentar


      • And
        Gerne im Forum
        • 27.05.2008
        • 68
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [DE] Hunsrück im Oktober

        Auch von mir ein großes Lob, sehr schöner Bericht!

        Wenn die Uni es bei mir zulässt werde ich vielleicht in zwei Wochen von Nonnweiler aus die "Fortsetzung" zu deiner Tour bis zur Saarschleife laufen. Bisher dachte ich dass ich einfach den Saar-Hunsrück-Steig weiter gehe, den ich im Juli oder so angefangen habe, aber dein Bericht hat irgendwie Lust gemacht mir doch selbst einen Weg zusammenzubasteln. Hattest du dir für das Stück ab Hermeskeil denn schon irgendwas überlegt?

        Gruß,
        David

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        • Philipp
          Alter Hase
          • 12.04.2002
          • 2753
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [DE] Hunsrück im Oktober

          Ein sehr schöner Bericht! Endlich auch einmal einer, der sprachlich ausgefeilt und äußerst reizvoll ist!

          Jaja, die Gastronomie im Hunsrück. Wir waren auch gerade am WE dort und machten ähnliche Erfahrungen:gastronomische Halbwüste aus den 50ern und 60ern. Ich hätte, v.a. duch die Nähe zum (Nahe)wein, mehr Lebens- und Essenslust erwartet.

          Deutschland, wie es mancherorts noch leibt und lebt.

          Philipp
          "Oft vereint sind im Gemüte Dämlichkeit und Herzensgüte." - W. Busch

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          • schoguen
            Erfahren
            • 25.02.2005
            • 398
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            #6
            AW: [DE] Hunsrück im Oktober

            Hi Pfad-Finder,

            Poste doch mal im Saarländer Thread wenn du deine nächste Strecke gehen willst. Vieleicht geht ja einer mit.

            Grüße
            Günther
            Am Kreuzweg fragte er die Sphinx:
            Geh ich nach rechts, geh ich nach links?
            Sie lächelte: ...
            <Mascha Kaléko>

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            • Crosswind
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              #7
              AW: [DE] Hunsrück im Oktober

              Hallo Pfad-Finder,

              Um 12.21 landete ich schließlich am Startpunkt Bingen. Viel hatte sich dort in den letzten vier Jahren nicht geändert, nur die Fußgängerbrücke am Bahnhof war erneuert worden.
              Du bist ja ein Scherzbold. Der ganze alte Bingerbrücker Hafen wurden ebenso umgegraben wie der Rheinkai in Bingen - von Kempten an. Am letzten Wochenende ging hier die Landesgartenschau zu Ende. Zumindest propagiert Bingen ein ganz neues Gesicht und von besagter Brücke aus hat man einen ganz ordentlichen Blick auf das Gelände. Bist Du vorbeigerannt oder hast Du das alles tatsächlich nicht gesehen? Speziell aus dem Zug aus Mainz kommend, der zwischen den beiden Binger Bahnhöfen immer extrem bummelt?

              Gruß

              Philip
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              • Pfad-Finder
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                #8
                AW: [DE] Hunsrück im Oktober

                Dass da Landesgartenschau ist, habe ich mitbekommen. Aber oben auf der Hauptstraße - der gleiche trostlose Anblick wie 2004. Und vermutlich auch schon 1985.
                Falls Du Bingener bist, bitte ich natürlich gleich im voraus um Entschuldigung - Entschuldigung dafür, dass mir die neue Straßenlaterne an der Einmündung, der Besitzerwechsel in der Dönerbude und die neuen Papierkörbe nicht aufgefallen sind. (Duck und wech...) Liegt vielleicht darin, dass ich als "Wossi" inzwischen ein anderes Veränderungstempo gewohnt bin.

                @And:
                Von Hermeskeil bis zur Grimburg ist mein Wegvorschlag identisch mit dem SHS. Dann würde ich allerdings hoch auf den Kamm zum Stephany-Kreuz (NICHT: Stefanie-Kreuz, wie in vielen Karten zu finden). Weiter über Teufelskopf, an der Landesgrenze entlang zum Iltisfelsen. Von dort auf halber Höhe am Südhang entlang bis zum Rehbruch, dort über die B268. Auf der anderen Seite über Judenkopf, Jagdhäuser Neunhäuser bis zur "Schönen Aussicht" an der Saar oberhalb von Hamm. Von dort nach SW den Hang runter, bei Taben-Rodt über die Brücke, die Saar entlang auf dem "Kaiserweg" bis zur L176. Westlich davon auf dem E3 bis zur Saarschleife. Der SHS endet oder beginnt da (wie man will), für mich wäre ein angemessener Endpunkt die Burg Montclair auf der Halbinsel gegenüber. Also runter zum Fluss (Pfade sind vorhanden) und bei der Staustufe Mettlach drüber, auf der anderen Seite im Zickzack hoch. Fertig!


                Viele Grüße

                Pfad-Finder
                Zuletzt geändert von Pfad-Finder; 27.10.2008, 22:11.
                Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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                • Crosswind
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                  #9
                  AW: [DE] Hunsrück im Oktober

                  OT: Hallo Pfadfinder,

                  getroffen fühle ich mich nicht, ich war nur erstaunt: Denn wenn sich in Bingen was getan hat, dann rund um die Bahnhöfe (obwohl die beiden Gebäude leider immer noch die gleich sind).

                  Ich selbst komme aus der Gegend, aber eher von weiter oben...die Stromberger Ecke...

                  Gruß
                  Philip
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                  • Goettergatte
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                    #10
                    AW: [DE] Hunsrück im Oktober

                    Schöne Tour, wenn ich richtig informiert bin kann man nach Voranmeldung auf der Schmidtburg zelten, im Sommer werden in einem teilrekonstruierten Turm Getränke verkauft.
                    Zuletzt geändert von Goettergatte; 20.01.2009, 22:17.
                    "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                    Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                    Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                    Der über Felsen fuhr."________havamal
                    --------

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                      #11
                      AW: [DE] Hunsrück im Oktober

                      Hallo,

                      interessante Tour. Ich habe den Bericht mit Freude gelesen, denn mein Heimatort ist liegt mehr oder weniger nur 5 Autominuten von der Strecke entfernt

                      Vor allem der Bericht vom Idarkopf (übrigens im Winter auch mit 2 Liften ein Skiberg .... ) und der Weg nach Katzenloch ist sehr interessant. In diesem Bereich gehe ich immer noch bei meinen Heimatbesuchen joggen und habe dort auch meine Vorbereitung für den Kilimanjaro teilweise mitgemacht

                      Schöne Gegend... mehr sag ich nicht ;)

                      Viele Grüße
                      Carsten
                      http://www.bergwandern.net
                      Beschreibung von Tages- und Mehrtagestouren in den Ostalpen sowie ein umfangreicher Bericht über die Besteigung des Kilimanjaro und zur Annapurna Runde in Nepal

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