Hilleberg Nallo 2 GT (Erfahrungsbericht)

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    • 27.12.2007
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    Hilleberg Nallo 2 GT (Erfahrungsbericht)

    Gebrauchszeitraum: 4 Wochen
    Wetter-/Klimabedingungen: Regen, Nebel bei - 3-15°C
    Art des Einsatzes: Einmonatige Trekkingtour
    Hersteller: Hilleberg
    Modellbezeichnung: Nallo 2 GT
    Unverbindliche Preisempfehlung: 655+ 65
    max. Personenanzahl: 2
    Zelttyp: Tunnelzelt
    Vorgesehener Einsatzbereich: 3 Jahreszeiten
    Material Aussenzelt: Kerlon 1200/ Nylon (Ripstop)
    Material Innenzelt: Nylon (Ripstop)
    Material Boden: Nylon PU
    Material Gestänge: DAC Featherlite SL/ 9 mm
    Gewicht min. (in kg): 2,7
    Gewicht normal (in kg): 3,1
    Anzahl Eingänge: 2
    Bewertung der Verarbeitungsqualität: gut
    Bewertung des Komforts: sehr gut
    Handling (Aufbau, Abbau, Gebrauch): sehr gut
    Pro-Kauf-Argumente (Stärken): -Extrem leicht<br />
    -große Apside<br />
    -steht hervorragend im Wind<br />
    -gute Belüftung<br />
    -schnell aufgebaut<br />
    -trocken
    Contra-Kauf-Argumente (Schwächen): -Preis
    Alter Testperson: 21-30
    Körpergrösse Testperson (in cm): 186
    Körperstatur Testperson: sportlich
    Geschlecht Testperson: männlich
    Outdoorerfahrung Testperson (1-wenig bis 7-hoch): 4

    Das Hilleberg Nallo 2 GT ist ein Ultraleichtgewichtszelt für zwei Personen aus dem renommierten Hause Hilleberg.
    Im Gegensatz zum Nallo 2 bringt es eine deutlich vergrößerte Apside mit, die dieses Zelt erst für zwei Personen samt stattlichem Gepäck interessant macht.
    Die Apside hat eine Länge von 1,8m und ist durch zwei Eingänge, einer seitlich und ein Fronteingang, zugänglich. Dies ermöglicht ein leichtes beladen mit Gepäck von vorne, während die Seite zum Eintritt ins Zeltinnere frei bleibt.
    In die Apside passen ohne Probleme zwei volle 70 Liter Rucksäcke sowie zwei Paar Wanderstiefel. Platz zum Kochen hat man dann immer noch. Dies ist dank der stattlichen Höhe von 1m auch gefahrlos möglich.
    Im Zeltinnenraum liegen zwei Personen zwar eng beieinander, bei einigermaßen ruhigem Schlaf stößt man dennoch nicht an die Außenwand. Bei unserem Trek in Norwegen haben über einen Zeitraum von einem Monat zwei Männer von 1,86m in dem Zelt geschlafen. Das Hilleberg Nallo 2 GT ist also auch für große Menschen empfehlenswert.
    Die Höhe des Zeltes nimmt zum Fußende aus aerodynamischen Gründen drastisch ab, daher stößt man mit den Füßen recht schnell an die Decke was bei Regen leicht feuchte Schlafsäcke verursachen kann. Ein weiterer Haken für ein etwas höher hängendes Innenzelt hätte hier gut getan. Hat man diese Gefahr erkannt, legt man einfach eine Plastiktüte abends über die Füße und das Problem ist passé.
    Anzumerken sind die zwei Seitentaschen, der Lüfter am Fußende und eine Art Wäscheleine am Zelthimmel.

    Es wiegt ohne Zeltunterlage lediglich 2,7 kg und ist damit eines der leichtesten Zelte mit diesem Platzangebot. Die Zeltunterlage, die 420 g wiegt und im einschlägigen Versandhandel mit 65 € zu Buche schlägt, ist allerdings für jeden Einsatz in etwas feuchteren Gebieten dringenst zu empfehlen. Sie macht die Apside zu einem nahezu vollwertigen Wohnzimmer und ermöglicht es sich dort auch bei Regen umzuziehen ohne den anderen groß zu stören. Durch die Unterlage bleibt das Gepäck auch bei feuchtem Untergrund trocken.

    Regen generell ist kein großer Gegner für das Hilleberg, solange ausreichend Wind vorhanden ist. Wind ist in der Tat eine wichtige Vorrausetzung für den Einsatz des Tunnels. Das Nallo 2 GT stellt man mit dem Fußende in den Wind. Dort kann durch einen schließbaren Schlitz der Wind zwischen Außen und Innenzelt dringen und durchströmt den Tunnel um ihn vorne durch die große Frontlüftung wieder zu verlassen. Richtig platziert, sorgt so der Luftstrom ohne Verwirbelungen und damit einhergehendem Lärm, für Stabilität und trockene Wände. Selbst eine ganze Nacht währender, strömender Regen dringt nie bis in das Zelt vor, solange der Wind weht um die Feuchtigkeit wegzutragen. Bleibt der Wind aus, schlägt sich selbst das Kondenswasser des Atems schnell auf die Innenwände und lässt Schlafsäcke und Klamotten klamm werden.
    Ein weiterer Vorteil eines separaten Innenzeltes ist die Isolationswirkung der Luftschicht. Bei einem Einsatz unter dem Gefrierpunkt war die Temperatur im Innenzelt stets mollige 6 °C wärmer als die Außentemperatur.
    Ein weiteres Problem stellt drehender Wind dar. Platziert man das Zelt nachmittags richtig, so kann man dennoch abends genötigt sein das Zelt nochmals in den Wind zu drehen. Blasen Böen auf die Zeltflanke so ist dies zum einen sehr laut, zum anderen auch ein Stabilitätsproblem.
    Als störend empfanden wir eine fehlende Befestigungsmöglichkeit für den Haupteingang. Regnet es, so leitet der offene Eingang wie eine Rinne in das Zelt. Ein Haken hätte hier Abhilfe geschaffen.
    Der Reisverschluss des Haupteingangs verfing sich sehr oft in der Abdeckleiste.
    Als praktisch erwiesen sich Reflektoren am Außenzelt, die auch des Nachts das Zelt leicht auffindbar machten.

    Das Zelt wird mit höchstens 20 Heringen auf seinem Platz befestigt. 12 Heringe fixieren dabei das Zelt, weitere 8 Leinen spannen es gegen den Wind ab. Die Leinen sind dabei der wichtigere Part. Bei gemäßigtem Wind steht das Zelt auch ohne die Grundheringe sicher. Die Leinen sind über "Umlenkrollen" in ihrer Länge variabel. Dies erweist sich spätestens dann als nützlich, wenn der Wind stärker wird und man das Zelt stärker abspannen möchte ohne die Heringe erneut zu versenken.
    Der Aufbau gestaltet sich sehr einfach. Zu zweit steht das Zelt innerhalb weniger Minuten, wenn das Innenzelt bereits eingehängt ist. Auch alleine ist ein Aufbau problemlos möglich, dauert dann natürlich entsprechend länger. Das Zelt wird von drei Stangen getragen die farblich markiert sind. Ist das Zelt noch nass so trocknet es innerhalb von 20 min komplett.
    Der Abbau geht sehr schnell. Hat es stark geregnet so empfiehlt es sich Innen- und Außenzelt getrennt voneinander zu verstauen. Das Zelt passt ohne Schwierigkeiten samt Zubehör in den großzügig dimensionierten Packsack. Das Aufteilen des Zelts auf zwei Personen ist problemlos möglich, da Gestänge Heringe und Unterlage vom Gewicht identisch sind mit den beiden Planen.

    Alles in allem waren wir mit dem Nallo 2 GT mehr als zufrieden. Ein solch leichtes Zelt, welches dennoch so sicher im Wind steht sucht seines gleichen. Es hat strömenden Regen in der herbstlichen Hardangervidda standgehalten und uns 4 Wochen ein schönes Dach über dem Kopf geboten. Nach anfänglichen Zweifeln sind wir nach dieser Tour trotz des Preises von diesem Zelt überzeugt.

    Für eine detaillierte Beschreibung der Materialien und des Zeltdesigns empfiehlt sich ein Blick in den bereits vorhandenen Testbericht.




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