[DE] Quer durch das Zittauer Gebirge

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    • 17.11.2006
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    • Meine Reisen

    [DE] Quer durch das Zittauer Gebirge

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Deutschland
    Reisezeit: Oktober 2008
    Region/Kontinent: Mitteleuropa


    Die Photos sind lediglich Schnappschüsse mit einer ganz einfachen Kamera.


    Vorgeschichte:
    Am 21.Juni, genau zu Mittsommer, habe ich mir meinen rechten Unterschenkel gebrochen. Damit konnte ich dieses Jahr nicht so unterwegs sein, wie ich es mir gewünschte habe. Meine geplante Radtour durch die Finnmark mußte ich auf nächstes Jahr verschieben und auch eine für Ende September geplante kleinere Tour mußte wegen zu starker Schmerzen ausfallen.

    Jetzt, Mitte Oktober, habe ich mir eine kleine Wanderung zugetraut. Einige Tage wollte ich unterwegs sein, das Gefühl genießen, abends das Zelt auf- und morgens wieder abzubauen; einfach draußen zu sein.
    Das Ziel sollte nicht so weit weg sein, so daß möglichst wenig Zeit für An- und Abreise draufgeht. Auch sollte es relativ zivilisationsnah sein und viele Wege und Variationsmöglichkeiten bieten, da ich mir nicht sicher war, was mein Bein schon aushält und ich jederzeit abbrechen kann. Und selbstverständlich sollte das übernachten im Zelt zumindest nicht verboten sein.
    Was liegt da näher als das Zittauer Gebirge?


    Freitag, 17.Oktober
    Freitag früh geht es bereits mit voller Wanderausrüstung zur Arbeit. Auf dem Weg zur Bushaltestelle denke ich schon an all die Pilze, die ich mir abends in mein Essen schneiden werde. Schneiden? Messer? Taschenmesser! Das steckt noch in der Hose, die ich gestern anhatte. Sofort mache ich kehrt, fange instinktiv an zu rennen und jaule kurz auf, mein Schienbein schmerzt heftig. Rennen geht überhaupt nicht, also gehe ich normalen Tempos zurück zur Wohnung, hole mein Taschenmesser und nehme den nächsten Bus 10 Minuten später.

    Mittags sitze ich dann bei bestem Herbstwetter voller Vorfreude auf dem Bahnhof Dresden-Industriegelände und warte auf den Bummelzug nach Zittau. Zwei Stunden später bin ich dort. Über den Lausitzer Bergen hängen dichte dunkelgraue Regenschleier und an die Zugscheiben klatschen die Tropfen. Also Regenjacke angezogen und durch das altehrwürdige Zittau getippelt, für das ich aber jetzt kaum einen Blick übrig habe. Erfreulicherweise hört es sehr bald wieder auf zu regnen und ich kann die Jacke wieder ausziehen.

    Zunächst folge ich den Wegmarkierungen des Oberlausitzer Bergweges und gehe einen schönen Weg immer am Flüßchen Mandau entlang. Auf der anderen Seite ist schon Polen. Obwohl das rüber und nüber längst zur Normalität geworden ist, haben Grenzen für mich immer noch etwas besonderes, etwas leicht aufregendes, fast geheimnisvolles.





    Kurze Zeit später komme ich zum Dreiländereck Deutschland / Polen / Tschechien. Und genau deshalb habe ich diesen Weg aus der Stadt hinaus gewählt, es ist mein drittes Dreiländereck. Ziemlich unspektakulär sieht es aus, aber warum sollte es auch anders sein? Die Deutschen und die Tschechen haben auf ihrem Territorium jeweils ihre Fahne gehißt, der polnische Fahnenmast ist leer. Dazu in jedem Land ein Gedenkstein, das wars. Später soll hier eine Art runde Brücke entstehen, auf der man kreisförmig in alle drei Länder gelangen kann; das Projekt gefällt mir. Doch dazu muß auf deutscher Seite erst mal die Weide weichen, denn genau an der Grenze stehen vier Kühe, glotzen und fressen. Der Weidezaun ist sorgsam um den deutschen Grenzstein herumgeführt, aber man merkt schon, daß er stört.


    Weiter gehe ich an der Grenze entlang bis Hartau und biege hier auf einen wunderbaren Wiesenweg ab, der mich nach Eichgraben führt. Jetzt bin ich auch endlich nicht mehr auf die wenig hilfreiche Kompas-Karte (Maßstab 1:50 000) angewiesen, sondern kann die wesentlich genaueren Böhm-Karten (1:10 000) nutzen.
    Kurz hinter Eichgraben ist in der Karte eine Schutzhütte eingezeichnet und die will ich ansteuern. Mein rechtes Bein hat anfangs ein wenig geschmerzt, mich beim Laufen aber nicht behindert; je länger ich unterwegs war, desto besser wurde es. Es ist kurz nach 5 Uhr und für heute ist es für mich genug. Aber Schutzhütte? Was ich vorfinde ist ein überdachter Rastplatz, keinesfalls aber eine Hütte. Mir ist es jedoch egal, ich schlafe ohnehin lieber im Zelt.
    Mein JW-Gossamer steht etwa 50 Meter vom Weg entfernt, ist von dort aber nicht zu sehen; das Gras ist hoch und das Zelt niedrig. Ich koche mir mein Abendessen, Pilze finde ich jedoch keine. Ich bin glücklich, einfach draußen zu sitzen; um 6 Uhr höre ich das Glockengeläut von Eichgraben. Nachts leuchtet der Mond am sternenklaren Himmel.



    Sonnabend, 18.Oktober
    Ich wache erst nach 8 Uhr auf und komme deshalb erst gegen 10 Uhr los, aber Zeit habe ich ja ausreichend.

    (Die Zeitmessung des Selbstauslösers hat sich über Nacht wohl selbständig verstellt und muß zu Hause wieder in Ordnung gebracht werden.)

    Wieder wandere ich durch herbstlich verfärbtem Wald auf leicht begehbaren ebenen Wegen. Mein rechtes Bein macht keinerlei Probleme, offensichtlich hat es sich an die neue Belastung gewöhnt und sie akzeptiert. Die nächste in der Karte verzeichnete Schutzhütte erweist sich auch wieder nur als überdachter Rastplatz.

    Später mache ich erst mal eine Pause und höre schon von weitem das typische klack klack der Nordic-Walking-Stöcke. Ich lächele ein wenig in Erwartung des Walkers, doch das Lächeln macht einer echten Überraschung Platz. Ein schon älterer Herr geht in einem ungeheurem Tempo den Weg entlang und stößt sich dabei kräftig mit seinen Stöcken ab, damit kommt er auf ein Tempo, das er ohne die Stöcke sicher nicht erreicht hätte. Zum ersten mal kann ich dieses Walking als anstrengenden Sport ansehen.

    Auch für mich wird es jetzt anstrengend, denn nun geht es hinauf auf das erste Felsmassiv, den Töpfer. Wie hingeworfen liegen sie da, die Felsbrocken und auch wenn ich ähnliches ja schon zur Genüge aus dem Elbsandstein kenne, beeindruckt es mich immer wieder.
    Oben auf dem Plateau steht die Töpferbaude und dort tauchen plötzlich wie aus dem Nichts jede Menge Wanderer auf. An sich ist es ja keine Überraschung, bei solch einem Herbstwetter, noch dazu am Wochenende und an einer Baude kann es ja kaum anders sein.

    Das wird sich auch in den nächsten Tagen nicht ändern. Immer wieder sind Menschen unterwegs, so wie es in einem zivilisationsnahem Gebirge auch sein soll; mich stören sie nicht. Und dann bin ich wieder allein mitten im Wald oder auf einem Felsen, eine lange Zeit ist niemand zu sehen oder zu hören, zum Abend hin breitet sich dann eine fast völlige Stille aus.



    Von der Töpferbaude aus mache ich eine kleine Rundtour zu den Gratzer Steinen. Und nun merke ich auch, daß mein Bein beim bergabgehen leicht schmerzt, nicht schlimm, aber doch so, daß ich daran erinnert werde. Wieder angekommen hat auch der Kiosk der Baude geöffnet, ich gönne mir in der Sonne sitzend ein Stück Apfelkuchen und lasse mir meine Faltflasche mit Trinkwasser füllen.




    Es geht weiter durch die Kleine Felsengasse zur Scharfensteinaussicht.

    Meine Neugier läßt mich einen kleinen Umweg machen, um die Schutzhütte am Scharfensteinweg zu begutachten, und siehe da: es ist eine echte Schutzhütte, mit wetterfestem Spitzdach, Tisch und zwei Pritschen.
    Das gleiche trifft auch auf die Edmundshütte zu, meinem für heute gedachtem Tagesziel. In unmittelbarer Nähe der Hütte finde ich noch Unmengen an Blaubeeren, auch vorher schon gab es immer wieder welche, aber nicht solch volle Büsche wie hier. Warum nur hat die während des Sommers niemand gegessen? Nun sind sie wäßrig, teilweise schon vertrocknet.

    Unsicher sitze ich auf einem Felsen und schaue ins Tal. Jetzt schon das Zelt aufbauen? Es ist noch nicht mal 4 Uhr und ich habe noch jede Menge Wanderlust, habe einfach noch nicht die Ruhe, um aufzuhören. Also laufe ich weiter und weiter, durch die Große Felsengasse über die Fürstenhöhe zum Kammloch. Wieder stehe ich an einem halbverrostetem Schlagbaum, der Niemanden mehr zu kümmern scheint. Auf der anderen Seite ist Tschechien.

    Ich laufe immer auf der Grenze entlang durch einen herrlichen rotbraun gefärbten Buchenwald. Längst schon habe ich alle Menschen hinter mir gelassen, nur das Laub raschelt unter meinen Füßen auf diesem doch recht beschwerlichen Anstieg. So langsam wäre es Zeit, mein Zelt aufzuschlagen, aber mitten auf der Grenze, gar noch auf der anderen Seite, weil da die geeigneteren Plätze sind? Dazu reicht mein Mut nicht aus, eine ruhige Nacht hätte ich hier nicht; also immer weiter den Berg hinauf bis auf den Hochwaldgipfel.

    Oben angekommen erblicke ich plötzlich ein gelbes Ungetüm – der Postbus? Nein, der wäre hier fehl am Platze (aber man weiß ja nie; selbst in den Weiten Lapplands trifft man auf Postbushaltestellen). Nein, es ist der Oybin-Express, der die letzten paar verbliebenen Menschen wieder runter ins Tal fährt. Nun ist es auch hier oben an den zwei Bauden still.

    Die obere, die Turmbaude, hat für diese Saison längst geschlossen, alles liegt verlassen da. Also stelle ich in der Nähe mein Zelt auf; es liegt eher zufällig so gut versteckt, daß ich es selbst immer wieder suchen muß. Nachdem ich mir hungrig wie ich bin mein Abendessen gekocht habe, laufe ich noch ein Stück hinunter zur Hochwaldbaude.

    Längst hat sich die Dämmerung ausgebreitet und vor mir liegen die schwarzen Berggipfel, gekrönt von einem wundervollen Abendrot. Glücklich gehe ich zurück zu meinem Zelt.



    Mitten in der Nacht wache ich auf; ein typisches Grunzen, ein Rascheln und Scharren. Draußen sind Wildscheine ganz in der Nähe, da bin ich mir sicher. Ich wundere mich ein wenig, daß ich überhaupt keine Angst habe, sondern die Situation sogar recht spannend finde. Ich lausche eine Weile, sie verharren unsicher. Erst als ich mich bemerkbar mache indem ich den Reißverschluß meines Schlafsacks ein wenig öffne, flüchten sie.




    Sonntag, 19.Oktober
    Aufstehen wieder nach 8 Uhr, ebenfalls wieder bei klarem blauem Himmel und Sonnenschein. Wenn ich die verlassene Terrasse der Baude schon in absoluter Nähe habe, nutze ich sie auch. Ich kippe mir einen Tisch zurecht und knabbere unter verwelkenden Geranien mein Frühstück.

    Aufbruch zunächst wieder Richtung Hochwaldbaude; ich will noch einmal den Blick von gestern Abend genießen. Und wieder überwältigt mich dieser Anblick. Schwarze Bergkuppen tauchen aus einem Meer aus Nebel auf, alles wirkt wie gemalt. Nur schwer kann ich mich losreißen, zumal ich jetzt selbst hinunter ins Tal muß.




    Über das Dörfchen Hain hinaus wandere ich immer weiter nach Norden und schließlich in Richtung Oybin.
    Oybin – obwohl der Name eines Dorfes, verbindet sich mit diesem Namen doch hauptsächlich die Burg- und Klosterruine auf dem gleichnamigen Berg. Ich mag Ruinen sehr, kenne die Oybiner jedoch schon von einem früheren Besuch im Winter und verbinde eine sehr schöne Erinnerung damit. Gerade heute habe ich überhaupt keine Lust, mich vermutlich zwischen Menschenmassen in der ehemaligen Klosteranlage umherschieben zu lassen.

    Plötzlich tauchen die Ruinenmauern hoch oben zwischen den Baumwipfeln auf, ein wirklich beieindruckender Anblick. Nicht weit von hier entdecke ich auch einen kleinen Bach, der kurz oberhalb entspringt und fülle meine Faltflasche gleich mit Wasser; so muß ich nicht noch extra ins Dorf hinein.

    Die gesamte Tour ist weder eine lange Strecke noch ein Rundweg; letztlich laufe ich nur kreuz und quer durchs Gebirge. So gehe ich auch jetzt wieder zurück, zwar nicht auf dem gleichen Weg, aber doch in die Richtung, aus der ich gerade komme.

    Über Falkenturm und Marienhütte (echte Schutzhütte) steuere ich den Jonsberg an. Vor kurzem habe ich im Internet ein Bild vom Jonsberggipfel gesehen und sofort beschlossen, dort, wenn irgend möglich, zu übernachten.

    Als ich oben bin ist es erst kurz nach 4 Uhr, aber für heute ist das genau richtig. Ich stelle mein Zelt auf, koche eine letzte mir vom Vorjahr verbliebene varma koppa, sitze lesend in der Sonne und suche natürlich Pilze für mein Abendbrot – nur finde ich wieder keine.





    Montag, 20.Oktober
    Beim morgendlichen ersten Blick aus dem Zelt bin ich sehr erschrocken, zugleich aber auch fasziniert. Die ganze Umgebung ist in einen milchige Brühe getaucht, der Nebel schmiegt sich um Hütte und Bäume. In solchen Momenten bedaure ich schon, keine bessere Kamera dabeizuhaben, für solch einen Märchenwald reicht meine einfache leide nicht aus.
    Während ich beim zusammenpacken bin, kommt ein Förster vorbei, grüßt freundlich (ich selbstverständlich auch), geht weiter und stört sich offensichtlich nicht an meiner Übernachtung auf dem Jonsberg.




    Es geht hinunter ins Jonsdorfer Tal und auf der anderen Seite wieder hinauf, in die Mühlsteinbrüche. Hier gibt es wohl die interessantesten Felsformationen des Zittauer Gebirges, trotzdem mache ich kaum Photos.

    An vielen Stellen ist noch ersichtlich und wird auch erklärt, wie über viele Jahrhunderte die Steinbrecher in knochenharter Arbeit die Felsblöcke für Mühlsteine herausgehauen, bearbeitet und ins Tal befördert haben. Unter heutigen Bedingungen kaum noch vorstellbar.


    An den Nonnenfelsen finde ich wieder eine Quelle, an der ich mein Trinkwasser auffüllen kann. Oben angekommen setze ich mich in das Freigelände der Gaststätte und bestelle mir einen Schwedeneisbecher (wenn ich schon dieses Jahr nicht in Schweden sein konnte). Es ist Mitte Oktober, aber die Sonne gibt noch viel Wärme.

    Und dann wieder diese langen Wege, eben, teilweise breit, teilweise einförmig. Wäre ich auf einer Tagestour, wären sie mir vielleicht langweilig erschienen, wenig reizvoll.
    Aber so, mit meinem gesamten Gepäcke auf dem Rücken, mit allem was ich für diese Tage brauche, gehören sie einfach dazu. Ich genieße diese Wege, auf ihnen habe ich das Gefühl, auf Wanderschaft zu sein. Hier kann ich ausschreiten, anders als in den engen Felsgassen.


    Ich laufe fast bis zur Rübezahlbaude, weiter über die Sonnensteinaussicht bis auf den Buchberg. Im dichten Wald sind einige Bäume herausgeschlagen, so daß sich ein schöner Blick auf die Gipfel ergibt. Hier bleibe ich über Nacht, habe ich mir vorgestellt.
    Ich sitze ein wenig unschlüssig herum, geeignete Zeltplätze gäbe es schon. Das Problem ist der Wind, er pfeift mit einer Stärke durch die Baumwipfel, daß mir unheimlich wird. Nicht daß ich Angst um mein Zelt hätte, das hält das schon aus. Aber ich höre nichts mehr, außer ebendiesen Wind. Der Lärm ist so stark, daß es mir in den Ohren weh tut.

    Da bleibt nur eins übrig: weiter nach unten gehen bis kurz vor Jonsdorf. Der Wind weht hier zwar auch noch, aber längst nicht mehr in dieser Intensität wie auf dem Gipfel. Ich suche mir einen einigermaßen ebenen Platz, was gar nicht so einfach ist, aber mit dem Gossamer finde ich eigentlich immer etwas passendes.




    Es ist meine letzte Nacht draußen im Wald, zum letzten mal schlafe ich im Zelt. Solange es nur geht sitze ich warm eingepackt draußen, esse und lese bis es dunkel wird.
    Ach ja, einen Pilz habe ich doch noch gefunden.




    Dienstag, 21.Oktober

    Schon bald nach dem Frühstück bin ich in Jonsdorf.
    Ich lege es so, daß ich möglichst viel von diesem wunderschönen Dorf sehe. Nur Photos mache ich hier wieder keine. Ist es mir unangenehm, eines der vielen Umgebindehäuser zu photographieren, weil es schließlich ganz normale Wohnhäuser sind, die dort lebenden Menschen irgendwann genervt sein könnten? Oder traue ich es mir nicht zu, den Charakter des Dorfes einfangen zu können? Beides trifft wohl zu.
    Wenigstens kaufe ich noch drei Postkarten und wandere wieder aus dem Dorf hinaus.


    Und dann passiert es: mein rechtes Scheinbein schmerzt, nicht nach langsamer Ankündigung, sondern ziemlich plötzlich und auch nicht nur beim bergabgehen, nein auch wenn ich auf ebenen Wegen laufe, lediglich Berg auf ist es kaum spürbar. So gerne möchte ich noch bis zum Bahnhof Bertsdorf oder gar Olbersdorf gehen, aber die Vernunft und der Schmerz behalten die Oberhand.
    So laufe ich denn durch den Wald zur Haltestelle Jonsdorf, dem zweiten Bahnhof des Ortes.



    Von hier fahre ich mit der Schmalspurbahn zurück nach Zittau. All die Tage habe ich es gehört, das Tuten und Schnaufen der Bahn. Sicher kann ich von hier auch mit dem Bus zurückfahren, das ist sogar um einiges billiger, aber diese Fahrt hätte ich nächstes Jahr nicht mehr in Erinnerung, die Fahrt mit der Zittauer Schmalspurbahn schon.
    Unterwegs pfeift und schnauft und dampft sie und natürlich bimmelt sie auch immer wieder, so wie sich das gehört für eine Bimmelbahn.
    Ich stehe draußen auf der Plattform, lasse mit den Wind durch die Haare wehen und bin (beinahe) glücklich.
    Zuletzt geändert von November; 02.11.2011, 18:56.
    Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

  • paddel
    Fuchs
    • 25.04.2007
    • 1864
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    #2
    AW: Quer durch das Zittauer Gebirge

    Klasse Bericht, sehr schön zu lesen
    Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
    vorausgesetzt man hat die Mittel.

    W.Busch

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    • NRWStud
      Alter Hase
      • 02.05.2007
      • 2526
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      #3
      AW: Quer durch das Zittauer Gebirge

      Danke für den Reisebericht und natürlich für die vielen schönen Fotos. Tja, ich denke, zu meinem Arete werd ich mir dann auch mal das Gossamer kaufen.

      LG

      Chris
      unser Blog HikingGear.de

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      • Gast-Avatar

        #4
        AW: Quer durch das Zittauer Gebirge

        Wirklich schön zu lesender Reisebericht!Hoffe,du bist jetzt wieder schmerzfrei.
        Ist schon blöd,wenn der Geist willig ist und das Fleisch nicht....

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        • Gast-Avatar

          #5
          AW: [DE] Quer durch das Zittauer Gebirge

          Schöner Bericht!
          Uns gefällt's da auch immer wieder... (waren erst heute in Jonsdorf, aber nur kurz)

          Wie geht es deinem Bein jetzt?

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          • November
            Freak

            Liebt das Forum
            • 17.11.2006
            • 11083
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            #6
            AW: [DE] Quer durch das Zittauer Gebirge

            Danke der Nachfrage. Mein Bein / Fuß schmerzt immer noch, zwar glücklicherweise nicht mehr so stark wie letzten Dienstag bei Tourende aber deutlich mehr als vor der Tour. Scheint nicht nur der Knochen, sondern auch die Sehnen zu sein. Ich habe manchmal eine Sehnenscheidenentzündung, das geht vorbei, damit kenne ich mich aus.
            Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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            • Gast-Avatar

              #7
              AW: [DE] Quer durch das Zittauer Gebirge

              Übrigens, Respekt vor Deiner Gelassenheit gegenüber den Wildschweinen!
              Unsere Freunde wohnen in Olbersdorf..und nur der Zaun scheint noch ein Hindernis für die Wildschweine zu sein, die Wiese hinterm dem Zaun sah gestern aus wie frisch umgegraben

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              • Ixylon
                Fuchs
                • 13.03.2007
                • 2264
                • Privat

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                #8
                AW: [DE] Quer durch das Zittauer Gebirge

                Schöne Tour, habe einiges wiedererkannt.

                Ich hoffe, deinem Bein geht es mittlerweile wieder besser.


                Gruß Carsten
                FOLKBOAT FOREVER

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                • Berkanan
                  Erfahren
                  • 22.04.2009
                  • 340
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [DE] Quer durch das Zittauer Gebirge

                  wirklich schöner Bericht!

                  Im Sommer bin ich warscheinlich auch wieder in der Gegend unterwegs. Hab schon richtig Reiselust bekommen.
                  Eine der lächerlichsten Verkehrtheiten auf Erden ist die, dass die Menschen das, was ihnen zu wissen not täte, schon zu wissen meinen.

                  Stendhal

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                  • Jack68
                    Erfahren
                    • 30.03.2012
                    • 401
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [DE] Quer durch das Zittauer Gebirge

                    ...na wenigstens mal eine, die gern Schwedeneisbecher isst!
                    Zuletzt geändert von Jack68; 07.11.2012, 15:40. Grund: Grammatik (einer--->eine)
                    ...

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                    • eisen
                      Erfahren
                      • 03.10.2005
                      • 331
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [DE] Quer durch das Zittauer Gebirge

                      Hi November, mal als kleines Update:

                      Zitat von november Beitrag anzeigen
                      Später soll hier eine Art runde Brücke entstehen, auf der man kreisförmig in alle drei Länder gelangen kann; das Projekt gefällt mir. Doch dazu muß auf deutscher Seite erst mal die Weide weichen, denn genau an der Grenze stehen vier Kühe, glotzen und fressen. Der Weidezaun ist sorgsam um den deutschen Grenzstein herumgeführt, aber man merkt schon, daß er stört.
                      Ich habe mich vorletzte Woche auf der Suche nach einem schnellen und stressfreien Wanderziel von deinem Bericht inspirieren lassen und war ein paar Tage im Zittauer Gebirge unterwegs. Und weil ich auf die Brücke gespannt war, bin ich ins Dreiländereck. Allerdings musste ich dort dann wirklich lachen: Die Kühe stehen da immernoch auf der Wiese, fressen und glotzen und von der Brücke gibts 5 Jahre später bloss das zu sehen:



                      Was aber nicht sooo schlimm war, ich bin mit einem wunderschönen Sonnenaufgang von der Böhmischen Aussicht entschädigt worden:



                      Vielen Dank für die Inspiration!

                      Grüße,
                      eisen

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                      • Weltenbummler01
                        Anfänger im Forum
                        • 19.11.2013
                        • 23
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [DE] Quer durch das Zittauer Gebirge

                        Danke für diesen Reisebericht, interessant zu lesen und schön anzusehende Bilder.

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