Springkraut

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  • Da Mo
    Gesperrt
    Erfahren
    • 12.09.2008
    • 239
    • Privat

    • Meine Reisen

    Springkraut

    Ist euch auch schon mal das Drüsige Springkraut aufgefallen, dass sich in letzter Zeit massiv in den hiesigen Wäldern und Flußauen ausbreitet??
    Auf was jeder Waldrichtung oder Flußwiese schießen im Früsommer diese langen Dinger in die höhe und überziehen im Spätsommer alles mit einem rosa Teppich.

    durch den ausgeklügelten Schleudermechanismus der Fruchtlörper verbreiten sich diese Pflanzen Jahr für Jahr weiter.
    An und für sich sind sie ja schön anzusehen, aber durch ihre Massive Ausbreitung nehmen sie anderen Arten den Platz zum Leben. Sogar Brenneselln ziehen im Wettrennen mit dem springkraut den kürzeren.

    Was meint ihr hat es Sinn diese Pflanzen zu bekämpfen??
    Da die Pflanzen einjährig sind, könnte man vor der Reife der Früchte mit der Machete oder Sense herumgehen und diese Pflanzen abschneiden.
    Nur als einzelperson hätte es recht wenig Sinn zu versuchen da irgendetwas zu machen.
    Auc hfrage ich mich wie es rechtlich darum steht wenn man einfach Pflanzen niedermäht.
    Eigentlich müsste ja jeder Eigner Heilfroh darüber sein, dass jemand kostenlos die Nährstoffverbraucher absäbelt.
    Aber ihr wisst ja wie das ist. Die meisten Leute verstehen das nicht und beharren auf ihrem Recht.

  • barleybreeder
    Lebt im Forum
    • 10.07.2005
    • 6479
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Springkraut

    Das von dir erwähnte Springkraut wächst ganz massiv in meiner Heimat in den Muldenauen.
    Dort macht definitv niemand was dagegen.

    Ist aber nicht der einzige Neophyt der sich hier breitmacht.

    Was von städtischer Seite bekämpft wird ust wohl der Riesenbärenklau, der in meiner Gegend aber nicht wächst.

    Was sich aber in den letzten Jahren extrem vermehrt hat ist der Japanknöterich. Teilweise sieht man auch das er in Gärten kultiviert wird, was mir die ehrlich gesagt den Schweiß auf die Stirn treibt. Ist nur eine Frage der Zeit bis er dort ausbricht.
    Schon kleinste Würzelstücke (2cm) reichen und er treibt aus. Eine Bekämpfung eigentlich aussichtslos.

    Mittlerweile sieht man ihm im Leipziger Raum überall an Ruderalstellen.

    Es gibt natürlich eine Menge anderer Neophyten, an viele haben wir uns schon gewöhnt.
    Vor allem aber die sehr schnell wachsenden Arten können ein echtes Problem für die heimische Fauna werden.

    http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch.html
    Barleybreeders BLOG

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    • Da Mo
      Gesperrt
      Erfahren
      • 12.09.2008
      • 239
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Springkraut

      Ich frage mich, reguliert sich die natur von selbst oder gehen Arten unwiederbringlich verloren wenn man nichts macht??

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      • Meer Berge
        Fuchs
        • 10.07.2008
        • 2381
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        • Meine Reisen

        #4
        AW: Springkraut

        Normalerweise kümmert sich die Natur um sich selbst. Auch die Pflanzen, die wir heute für heimisch halten, sind auf diese Art einmal eingewandert. Ich glaube, das ist irgendwie rein menschlich, alles irgendwie bewahren zu wollen. Besonders das, was uns persönlich gefällt oder als nützlich erscheint. Warum sollte eine Brennnessel hier mehr Daseinsberechtigung haben als das Springkraut? Klar, daran sind Tiere und andere Pflanzen gebunden, aber einen Kopf drum machen sich nur die Menschen, die meinen, der armen, vertriebenen Brennnessel helfen zu müssen. Ich finde die Schmetterlinge auch schön und esse lieber Brennnesselgemüse als Springkraut, aber der Natur ist das egal. Die sorgt sich selbst um ihr Gleichgewicht und käme auch ohne Menschen aus.

        Glaube ich.

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        • Dani
          Fuchs
          • 04.06.2003
          • 1203

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Springkraut

          Zitat von Da Mo Beitrag anzeigen
          Ich frage mich, reguliert sich die natur von selbst oder gehen Arten unwiederbringlich verloren wenn man nichts macht??
          die "natur", zu der ja auch wir menschen gehören, "reguliert" sich andaurend "selbst". ob das resultat, welches dabei herauskommt, uns menschen dann gefällt, ist wieder eine andere geschichte ...
          meldet sich hiermit aus diesem forum ab. machts noch gut.

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          • barleybreeder
            Lebt im Forum
            • 10.07.2005
            • 6479
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: Springkraut

            Klar de Natur kümmert sich irgendwie...

            Das bringt aber halt mit sich das einige Arten verschwinden wenn Arten einwandern die die gleiche Nische besetzen und deutliche Vorteile (schneleres Wachstum, Verbreitung) besitzen.
            Solche Beispiele gibts auch im Tierreich (siehe

            Klar Arten verschwinden, sterben aus usw. Der Natur ists egal, uns kann es das aber nicht immer sein, da zum großen Teil wir eindeutig dafür verantwortlich sind...(siehe Caulerpa...)

            Viele Arten hätten sonst nie hierher gefunden.
            Barleybreeders BLOG

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            • schmiedin
              Gerne im Forum
              • 29.08.2007
              • 93
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Springkraut

              Hallo,
              hab mal gehört das Springkraut ist aus Asien unabsichtlich importiert worden und hat bei uns keine natürlichen Feinde aber ideale Wachstumsbedingungen. Wenn im Wald wo Springkraut ist, ist eine Naturverjüngung der Bäume nichtmehr möglich und man muss Bäume pflanzen. Macht Arbeit und ist teuer, also mähe ich Springkraut, Brombeeren und unvorsichtige Pilze so zweimal im Jahr weg. Wenn man das vor der Blüte macht packen die Pflanzen das nicht so gut weg und bleiben zum Teil sogar weg. Ausser Drecks-Brombeeren.
              Bärenklau wird bekämpft, weil er akkute Hautreizungen verursachen soll. Habs aber noch nicht ausprobiert.
              Es gibt noch mehr Unkräuter und -gräser die sich immer weiter verbreiten und gegen die neue Mittel für die Land- und Forstwirtschaft entwickelt werden: Ackerwinde, Quecke, und dieses Gras für Vogelfutter (mir ist der Name entfallen...)... Und wenn auf einem landwirtschaftlich genutzten Grund Winde auftritt, kann niemand verlangen dass man eine Woche lang übers Feld krabbelt und das Zeug auszupft. Also muss eine chemische Bekämpfung sein. Das macht auch kein Landwirt freiwillig; das Zeug kostet Geld.
              Andererseits werden fremdländische Baumarten importiert um eine Alternative zur Fichte zu haben (im Südbayerischen gibts Flächen mit Monokultur Fichte, die durch die Erwärmung und den Borkenkäfer bedroht sind).
              Ciao,
              schmiedin
              Ciao,
              schmiedin

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              • Euphorbia milli
                Dauerbesucher
                • 14.02.2005
                • 718

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Springkraut

                Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                Die sorgt sich selbst um ihr Gleichgewicht und käme auch ohne Menschen aus.
                Bloß wären Pflanzen wie das Drüsige Springkraut, der Riesen-Bärenklau oder die Robinie vielleicht nie bei uns eingefallen, ohne den Menschen. Daher ist die Lage wieder etwas anders. Es gibt natürlich zig Arten, die es in Mitteleuropa früher nie gab, da hier fast ausschließlich Wald war. Erst nachdem es offene Landschaften gab sind sie sukkzessive eingewandert. Aber die oben genannten Pflanzen wurden bewußt in Gärten, Parks etc. angepflanzt, sind daher nicht auf natürlichem Wege eingewandert. Und im Falle des Drüsigen Springkrauts sehe ich das schon als problematisch an, da es hier in Mitteleuropa keinerlei Konkurrenten oder Feinde hat. Ergebnis: In vielen Tälern des Pfläzer Waldes steht jetzt eine Springkraut-Monokultur - das ist denke ich nicht im Sinne eine natrülichn Haushalts. Nur um ein Beispiel zu nennen. Ein weiteres hab ich beim Kartieren für meine Diplomarbeit gesehen: Schwäbische Alb, Langenauer Ried. Dort ist ein Birken-Bruchwald vollkommen vom Springkraut überwuchert, da hat keine Sumpf-Stendelwurz mehr eine Chance. Und es gibt dort an der Lone zahlreiche Gewässerreanturierungsmaßnahmen. Da wurden standortstypische wie Echte Brunnenkresse, Bach-Ehrenpreis, Ross-Minze etc. gezielt angesiedelt. Auch dort ist bereits ein Eindringen des Springskrauts zu erkennen. In fünf Jahren hat man da am Bach dann ebenfalls ein Monokultur aus dem Drüsigen Springkraut. Ist meiner Meinung nach nicht im Sinne einer standortstypischen Vegetation.
                Und wenn ich mal die Robinie hernehm, die durch Ludwig 14. bei uns zunächst in Parks heimisch wurde. Sie fühlt sich bei uns pudelwohl - so wohl, dass sie am Kaidserstuhl beispielsweise in orchideenreiche Halb- und Volltrockenrasen vordringt, schier unaufhaltsam.
                Alle diese Beispiel zeigen doch, dass es nichts mit natürlichem Haushalt zu tun hat, sondern viel eher mit anthropogenem Wirken, dass diese invasiven Neophyten bei uns Einzug halten. Daher halte ich es für nötig, dass sie bekämpft werden. Wenn man auch mal den Zeitraum anschaut, in welchem sich diese Pflanzen bei uns ausbreiten muss man zugestehen, dass es nicht mit natürlicher Sukzession zu tun hat.
                "Alles hier kann man essen, sogar mich. Aber das nennt man Kannibalismus und wird in den meisten Gesellschaften nicht gerne gesehen.“ - Willy Wonka

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                • Meer Berge
                  Fuchs
                  • 10.07.2008
                  • 2381
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Springkraut

                  Gut, aber dann müssten wir auch Kartoffeln bekämpfen, weil sie hier nicht natürlicherweise gewachsen sind, sondern vom Menschen absichtlich! hergeholt wurden und jetzt in riesigen Flächen als Monokultur wachsen und damit alles einheimisch verdrängen. Und auch sämtliches Getreide, weil es das eigentlich gar nicht gibt sondern vom Menschen "künstlich" gezüchtet wurde aus natürlich vorkommenden Gräsern. Mir fällt da noch eine ganze Menge ein ...

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                  • Komtur
                    Alter Hase
                    • 19.07.2007
                    • 2818
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                    #10
                    AW: Springkraut

                    Zitat von schmiedin Beitrag anzeigen
                    Bärenklau wird bekämpft, weil er akkute Hautreizungen verursachen soll. Habs aber noch nicht ausprobiert.
                    He he ... ich aber ... unfreiwillig.
                    Vor ca. 20 Jahren - da fing dieses Zeug bei uns an der Ruhr an zu wachsen und keiner kannte es damals wirklich.

                    Bin damals mit kurzer Hose über eine Wiese gegangen. Zwischendrin waren ca. 30 - 50cm hoher Pflanzen, die ich nicht kannte - aber was solls, einfach daran vorbei. Dann irgendwo meine decke ausgebreitet und zum Sonnen hingelegt.
                    Dabei ist mir dann aufgefallen, dass an meinen Beinen/Füßen einige Tropfen einer weisslichen Milch waren. Mussten wohl von irgendeiner Pflanze sein. Einfach mit den Händen weggewischt und gut.

                    Einige Stunden in der Sonne gelegen und dann ab nach Hause. Am Abend waren beine Füße und Waden knallrot - Sonnenbrand. Aber nur dort und sonst nirgendwo am Körper. Nach einer weiteren Stunde bildeten sich handtellergroße mit Wasser gefüllte Blasen und es schmerzte. Bin dann ins Krankenhaus und dort stellte man Verbrennungen 2. Grades fest.
                    Dann kam raus, das es der Riesen-Bärenklau, bei uns als Herkulesstaude bekannt, war. Diese Flüssigkeit, die aus jungen Pflanzen austritt, wenn man sie beschädigt, enthält einen Stoff, der zusammen mit Sonnenlicht einen phototoxischen Effekt hervorruft. Der Lichtschutz der Haut wird praktisch auf absolut null gesetzt.

                    Hatte dann noch weitere vier Wochen "Spaß" damit und heute noch Narben.

                    Also - sehr vorsichtig mit diesen Dingern. Werden hier an der Ruhr durch die Stadt abgemäht, wächst aber immer mehr und breitet sich sehr stark aus.

                    Gruß

                    Dirk
                    Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.

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                    • Euphorbia milli
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                      • 718

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                      #11
                      AW: Springkraut

                      Blödsinn. Es ist immer noch ein Unterschied ob eine Nutzpflanze kontrolliert angebaut wird, und die Bevölkerung ernährt. Oder aber ob sich ein durch Zufall eingewanderte Pflanze invasiv und ungewollt vermehrt, und andere Pflanzen unkrontrolliert verdrängt.

                      Natürlich sollten das Ziel ein mannigfaltiges Landschaftsbild sein, in welchem nicht nur Monokulturen herrschen. Aber angebaute Nutzpflanzen und invasive Neophyten, die die heimische Vegetation nachhaltig verändern zu können, auf eine Stufe zu setzen ist imo Quatsch.
                      "Alles hier kann man essen, sogar mich. Aber das nennt man Kannibalismus und wird in den meisten Gesellschaften nicht gerne gesehen.“ - Willy Wonka

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                      • Da Mo
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                        • 12.09.2008
                        • 239
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                        #12
                        AW: Springkraut

                        Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                        Normalerweise kümmert sich die Natur um sich selbst. Auch die Pflanzen, die wir heute für heimisch halten, sind auf diese Art einmal eingewandert. Ich glaube, das ist irgendwie rein menschlich, alles irgendwie bewahren zu wollen. Besonders das, was uns persönlich gefällt oder als nützlich erscheint. Warum sollte eine Brennnessel hier mehr Daseinsberechtigung haben als das Springkraut? Klar, daran sind Tiere und andere Pflanzen gebunden, aber einen Kopf drum machen sich nur die Menschen, die meinen, der armen, vertriebenen Brennnessel helfen zu müssen. Ich finde die Schmetterlinge auch schön und esse lieber Brennnesselgemüse als Springkraut, aber der Natur ist das egal. Die sorgt sich selbst um ihr Gleichgewicht und käme auch ohne Menschen aus.

                        Glaube ich.
                        Deiner Argumentation nach können wir den Artenschutz ja eigentlich völlig vergessen, weil wenn der Mensch alles bis auf Ratten, Gras und Kakerlaken ausrottet, wird so in ein paar dutzend millionen Jahren wieder ein blühendes Ökesystem daraus werden...
                        ...aber wollen wir das??

                        ...Und was wäre rein hypothetisch, wenn die Evolutionstheorie nicht stimmen würde, oder zumindest nicht in dem Maße und der ausprägung wie wir es bisher annehmen??
                        Wir hätten einen riesigen Fehler gemacht der nicht mehr rückgängig zu machen ist.
                        (Nur zur Info ich bin kein krationist und halte die Evolutionstheorie bisher für das logischste aber die Wissenschaft revidiert sich ja immer wieder selbst)

                        Das Ausrotten von Arten sollte auf einer Stufe mit Genozid stehen, wenn nicht noch weiter oben.

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                        • Euphorbia milli
                          Dauerbesucher
                          • 14.02.2005
                          • 718

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Springkraut

                          Wobei man das auch von Seiten des Artenschutzes nicht ganz so einseitig betrachten darf. Es ist ja immer so eine Gratwanderung, ob man eher den Prozeßschutz betreibt, oder eher den Artenschutz. Man sollte neben den natürlich vorkommenden Arten auch die natürlichen Prozeße schützen. Ist immer eine Gratwanderung, wo man gut abwägen sollte, was sinnvoller ist. Sicher sollte man einen orchideenreichen Kalkmagerrasen schützen - aber auf der anderen Seite sind nahezu alle Kalkmagerrasen bei uns durch menschliches Wirken entstanden. Was schützt man jetzt also - die Sukzession von Buchenmischwäldern auf dieser Fläche, oder die vorkommenden seltenen Arten? Da muss man bzw. Mensch eine gesunde Balance finden.

                          Das Problem ist doch, dass die Ausbreitung des Springkrauts und anderen invasiven Neophyten in viel schnelleren Zeiträumen geschieht wie unter normalen natürlichen Bedingungen. Dadurch kann sich das Ökoksystem nicht auf diesen Eindringling "vorbereiten". Eine Grasart wie das Steppen-Lieschgras, das ursprünglich in den Steppen Asiens vorkam, braucht Jahrtausende, um bei uns heimisch zu werden, und das Drüsige Springkraut schafft es in 100 bis 250 Jahren. Darin sehe ich das Problem, und daher sollte unser Ökoksystem vor solchen Arten geschützt werden. Quasi ermittelt der Mörder gegen sich selber.

                          Und die Evolutionstheorie seh ich für mich als Standard an, da sie doch sehr plausibel klingt und für mich wissenschaftlich annähernd belegt ist. Gegenbeweise können erbracht werden.
                          "Alles hier kann man essen, sogar mich. Aber das nennt man Kannibalismus und wird in den meisten Gesellschaften nicht gerne gesehen.“ - Willy Wonka

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                          • cd
                            Alter Hase
                            • 18.01.2005
                            • 2983
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Springkraut

                            OT:
                            @JM:
                            Wenn ich diesen Thread lese, komm ich mir vor wie in der Landschaftsöko-Vorlesung in Hohenheim

                            Aber allemal ein interessantes Thema - keine Frage.

                            chris

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                            • sjusovaren
                              Lebt im Forum
                              • 06.07.2006
                              • 6031

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Springkraut

                              Zitat von Da Mo Beitrag anzeigen
                              Ist euch auch schon mal das Drüsige Springkraut aufgefallen, dass sich in letzter Zeit massiv in den hiesigen Wäldern und Flußauen ausbreitet??
                              Ohhh jaa.....
                              Hab diesen Sommer auf jedem Spaziergang unzählige von den Teilen niedergemacht. Mit mäßigem Erfolg.
                              Teilweise stehen wirklich ganze Lichtungen voll. Aber an kleineren Bächen hat man wenigstens die Chance, die Plage etwas einzudämmen.

                              Zitat von Da Mo
                              Was meint ihr hat es Sinn diese Pflanzen zu bekämpfen??
                              Da die Pflanzen einjährig sind, könnte man vor der Reife der Früchte mit der Machete oder Sense herumgehen und diese Pflanzen abschneiden.
                              Nur als einzelperson hätte es recht wenig Sinn zu versuchen da irgendetwas zu machen.
                              Auc hfrage ich mich wie es rechtlich darum steht wenn man einfach Pflanzen niedermäht.
                              Zuerst hab ich die blühenden Spitzen mit nem Stock abgeschlagen (die anderen Leute müssen mich für einen Irren gehalten haben, der auf die hübschen Blümchen einprügelt ). Bringt aber nicht viel. Das treibt sofort wieder aus.
                              Besser ist es, die ganze Pflanze auszureißen. Das geht selbst bei den großen noch leicht, samt Wurzelstock. Sitzt erstaunlich locker im Boden.
                              Danach noch mehrfach durchbrechen. Das geht auch sehr leicht. Der Stengel ist zwar dick, aber hohl und sehr brüchig (ist eben doch nur ein Riesen-Kraut).
                              Frustrierend ist, daß, wenn man nach 10 Tagen die Route nochmal abgeht, schon wieder neue blühen.
                              Und gegen Ende des Sommers blühen sie dann alle. Vom 2,5 m hohen Riesen bis zum wenige Zentimeter-Mini, dessen eine Blüte wohl mehr wiegt als der Rest des Pflänzchens. Unglaublich, das Zeug. Wenn es nicht die Pest wäre, könnte man sich glatt dran freuen.
                              Unangenehm wird's bei dem Ganzen nur, wenn man in Brennesseln und Brombeeren reinfaßt, die oft am gleichen Standort dazwischenstehen. Noch... letztlich macht dieses Indische Springkraut selbst die restlos nieder.
                              Gut ist, daß es, soweit ich sehen konnte, Zonen mit dauerhaftem Wasserstand meidet, so daß Iris und Rohrkolben weniger bedrängt werden.
                              Werde mich nächstes Jahr darauf konzentrieren, einen bestimmten Quellteich samt Abfluß freizuhalten, an dem ich dieses Jahr erstmalig Springkraut hatte. Leider kam ich schon zu spät. Die Samen spratzten schon.


                              Kann nur dazu ermuntern, das Zeug wo man es sieht auszureißen! Pflanze für Pflanze.
                              Wenn jeder mitmacht... wie sagt man... der stete Tropfen höhlt den Stein.
                              Heilig ist die Unterhose, wenn sie sich in Sonn' und Wind,
                              frei von ihrem Alltagslose, auf ihr wahres Selbst besinnt.


                              Christian Morgenstern

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                              • Dani
                                Fuchs
                                • 04.06.2003
                                • 1203

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: Springkraut

                                also mir gefällt das springkraut. v.a. wenn man auf die reifen schoten drückt und sie aufspringen und die samen wegschleudern. ist ein gaudi und viel besser als an brennnesseln rumzudrücken.
                                Zuletzt geändert von Dani; 28.10.2008, 21:23.
                                meldet sich hiermit aus diesem forum ab. machts noch gut.

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                                • Euphorbia milli
                                  Dauerbesucher
                                  • 14.02.2005
                                  • 718

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: Springkraut

                                  Hab mal zwei Bilder von meinen Kartierungen für meine Diplomarbeit reingestellt.
                                  Wir befinden uns im Langenauer Ried (Teil des Donauriedes östlich von Ulm) auf
                                  einer Wiese, auf der der imo schützenswerte Dreiteilige Zweizahn wächst. Diese
                                  Wiese droht vom Drüsigen Springkraut überwuchert zu werden, welches aus
                                  einem Birkenwäldchen immer stärker auf die Feuchtwiese eindringt

                                  Es bleibt letztendlich jedem selbst überlassen, was er von dieser denkt. Jedoch
                                  würde ich es wie Sjusovaren halt
                                  Angehängte Dateien
                                  "Alles hier kann man essen, sogar mich. Aber das nennt man Kannibalismus und wird in den meisten Gesellschaften nicht gerne gesehen.“ - Willy Wonka

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                                  • ekke
                                    Erfahren
                                    • 19.08.2003
                                    • 358

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    AW: Springkraut

                                    Was bei der ganzen Diskusion zu kurz kommt:
                                    Häufig wandern Neophyten in nichtintakten/ungepflegte Flächen ein da sie dort ideale bedingungen finden.
                                    Es wundert deshalb auch nicht das die Ambrosia in einem Neubaugebiet zur Plage wurde: überall aufgerissene Vegetation.
                                    Insofern reicht es nicht aus Unkräuter (unerwünschte Pflanze) zu bekämpfen, sondern zb Brachen und dergleichen zu bepflanzen, pflegen, bewirtschaften usw.
                                    Es reicht oftmals auch nicht aus die Pflanzen abzumähen, sondern das Mähgut muss oftmals entfernt werden da meist ein Nährstoffüberschuss das Problem der "natürlichen" Vegetation ist.
                                    Im übrigen ist dies auch ansatzweise im § 1 des Pflanzenschutzgesetzes als "gute gärtnerische Praxis" vorgesehen.

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                                    • Euphorbia milli
                                      Dauerbesucher
                                      • 14.02.2005
                                      • 718

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      AW: Springkraut

                                      Stimmt, jedoch hatte ich das oft für mich als gegeben vorausgesetzt. Gerade zum Beispiel bei der Ambrosia, wie du ja schon geschrieben hast, oder aber der Riesenbärenklau an gestörten Standorten entlang von Sraßen.
                                      Aber zum Beispiel das Springkraut wandert auch oft in intakten Feuchtgebieten und Uferbereichen ein - als Beispiel seien die Bilder oben genannt von mir; das ist ein intaktes Ried an der Donau und angrenzend intensiver Ackerbau. Und die Robinie am Kaiserstuhl wandert in intakte Silikat-Halb- und Volltrockenrasen ein.
                                      Und zumindest bei uns im Kreis Böblingen weis ich, dass es letztes und dieses Jahr eine umfassende Pflegeaktion zur Beseitigung des Springkrautes gegeben hat. Und das größte Problem war der Abtransport und die Vernichtung des Mähgutes.
                                      Aber hast natürlich Recht, dass die invasiven Neophyten in gestörten und nicht richtig, wie du sagst nach der "guten gärtnerischen Praxis", gepflegten Ökoksystemen weitaus bessere Chancen haben sich auszubreiten als in intakten.
                                      "Alles hier kann man essen, sogar mich. Aber das nennt man Kannibalismus und wird in den meisten Gesellschaften nicht gerne gesehen.“ - Willy Wonka

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