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Mitreisende | |
Land: Schweden
Reisezeit: Spätherbst/ Vorwinter.
Region/Kontinent: Nordeuropa
Laponia Tour von Ewald und Järven
Tag 1
Da steht man nun. Nach der Anreise im komfortablen Nachtzug, Schlafwagen, und den bei Reisen mit Ewald obligatorischen Ohrstöpseln.
Am Staudamm Suorva, mitten im Spätherbst, vor einer künstlichen Staumauer mit Windrad.
Aber es ist ja nur der Ausgangspunkt.
Die Rucksäcke werden gerichtet, Mützen ausgepackt, die letzten Zweifel ob oder doch lieber nicht werden hinweggespült.
Der Gang über den Staudamm ist langweilig, aber nach 2 Kilometern wartet der gelbe lappländische Herbstwald und verschlingt uns und unser XXL- Gepäck.
Aufwärts geht es, über Wurzeln, Steine, Bäche und Moorlöcher.
Nach etwa einer Stunde höre ich auch schon einen Schrei hinter mir- Peter, Peeeter...
Ich denke schon Ewald ist einem Bär begegnet- aber nichts dergleichen, er steckt halb auf der Seite liegend in einem Moorloch, die Beine komplett im Sumpf und kommt nicht mehr heraus. Ich überlege kurz ein Foto zu machen, lass es dann aber...
Das fängt ja gut an. Ewald wird aus dem Loch gezerrt, die schmodderige Hose gewechselt, die Schuhe sind nass- aber das kann einen echten Ewald nicht grossartig abschrecken.
Es geht weiter, bei transluzenten Wolken und guter Sicht wird auf einer Anhöhe das Nachtlager aufgeschlagen. Eine alte Feuerstelle wird reaktiviert, gegessen, gekocht und der erste Lumumba wärmt Mägen und unsere schwarzen Seelen.
Tag 2.
Sonnenschein. Herrliche Farben, wunderbarer Blick über die Seenkette Stora Lulevatten.
Nach dem Frühstück bei etwa +2 Grad weiter auf dem Trampelpfad, bis eine Stelle gefunden wird um in das Kahlfjäll Richtung Vuosskelvagge abzubiegen.
Vorbei am Berg Hallji biegen wir nach einem anstrengenden Aufstieg in das Hochtal ein.
An mehreren Seen wandern wir vorbei, teils über Fjällwiesen, teils Steinfelder und Sumpflöcher, der Blick zum Ende des Hochtales geht geradeaus zum Berg Akka.
Im letzten Viertel des Tales wird das Zelt aufgeschlagen.
Und schon kurz nach dem Lumumba bilden sich erste Eiskristalle auf der Aussenhaut des Zeltes. Es wird eine kalte Nacht, was zwei alten Säcken in dicken Daunentüten aber nichts anhaben kann.
Ohrstöpsel rein und schön schnarchen. Die ersten Tage sind immer anstrengend, da fallen die Augen sehr schnell zu.
Tag 3
Am Ende des Vuosskelvagges (Vagge= Tal) muss man über einen kleinen Pass, dahinter- beginnen Blockfelder. Und es sind weniger „Felder“, es ist eine Bolcklandschaft.
Und verdammt anstrengen zu gehen. Oder zu hüpfen. Von Stein zu Stein. Und dabei hat Ewald noch so kurze Beine. Ich wage mir nicht vorzustellen was passiert wenn man sich in dem Gelände ein Bein bricht...
Aber es gibt eine Lösung- nach oben gehen. Ist anstrengend, aber auf den Bergkuppen ist das gelände wesentlich einfacher.
Und so gehen wir an den oberen Hängen entlang, bis sich die Gassalako- Ebene am Ende des Kukkesvagge vor uns öffnen. Ein wunderschöner Blick auf die Reihe der Sarekberge, wenn auch wieder bewölkt.
Wir steigen gerade hinunter zum Fluss Kukkesvakkjåkkå, überqueren diesen- durch den sehr niedrigen Wasserstand möglich- und gehen über Zwergbirkenweiden und Geröllfelder Richtung Sarekberge. An der Biegung eines Baches wird auf ebenem Schwemmland das Zelt aufgeschlagen. Wir sind beide ziemlich fertig von der Felshüpferei am Morgen...
Tag 4
Frisch und munter- nee, eher angeschlagen wachen wir auf, frühstücken und gehen weiter, den Bach entlang. Nochmals Geröllfelder, Sumpflöcher, breite Wiesen vor dem Delta der Gletscherbäche, vorbei an einer Rentierwächterhütte.
Oben links: Ein Järven in der Morgensonne...Oh, yeah! Brother of mine.. Alles wird gut!! Dann der Blick auf den Suotoftasjtahkka..
Das heisst, Ewald sucht sich seinen eigenen Weg- er geht erst zu der Rentierwächterhütte, Ich quere den Bach vorher um nicht in die Sümpfe zu geraten die sich in der Talebene nach der Hütte befinden. Die kenn ich von früher und will nicht noch mal hüfthoch im Treibsand verschwinden...
Ewald läuft geradewegs auf diese Stelle zu- ich rufe, schreie, brülle- EEEEEwald! Zurüüüüück...
Zum Glück quert er das Tal an der letzten möglichen Stelle, ich denke dieses Mal hätte ich ihn im Sumpf steckend fotografiert...
Es beginnt zu regnen, Schneeregen, es wird ungemütlich.
Eine Rast im Regen, Suppe kochen, Brot, Wurst und Käse- und der Aufbruch danach fällt schwer.
Wir gehen nicht sehr weit heute, am Fuss des Niak wird das Zelt auf einer windigen Stufe aufgeschlagen, wir verkriechen uns in das Zelt und schlafen recht früh.
Man muß davon ausgehen das der STEIN denkt......
Was nicht ganz leicht fällt. Ewalds schuhe sind am ersten Tag nass geworden und werden immer nasser. Super wasserdichtes Goretex, dahinter patschnasses Futter, eine Wonne für geruchsbildende Bakterien...
Wir benennen das super Schuhsystem um. heisst jetzt "Waterflow -System" statt "Air- Revolution"
Tag 5
Heute sieht es wieder besser aus, bewölkt mit Lücken, viel Wind, etwas Sonne.
Und typische Fjälllandschaft, nicht mehr so felsig, einige Sumpfstellen aber gut zu gehen.
[URL=http://imageshack.us][IMG]http://img356.imageshack.us/img356/5595/laponia
Wir biegen langsam ein in das Ruotesvagge.
Auch dieses mal etwas höher am Hang entlang, da es dort einfacher zu gehen ist.
Eine Gruppe Rentiere mit einem wunderbaren alten „Weissbart“, einem Bullen mit kräftigen Geweih und schönem Winterfell befindet sich während einer pause vor uns.
Ich versuche mich heranzuschleichen, werde aber natürlich von dem Bullen bemerkt.
Der scheucht seine Herde weg- und kommt röhrend auf mich zu.
Ich bleibe stehen, der scheint keine Angst zu haben. Und auch wenn die Rentiere eher klein sind, mit einem verärgerten Bullen möchte ich mich nicht anlegen.
Er dreht dann aber ab und folgt seiner Herde.
Wir alten Bullen steigen dann in das Tal hinab, kurz vor der Rentierwächterhütte die schön auf einem Hügel mitten im Tal steht.
[URL=http://imageshack.us][IMG]http://img356.imageshack.us/img356/5595/laponia
[URL=http://g.imageshack.us/img356/laponia10nw0.jpg/1/][IMG]http://img356.images
Und machen dort eine Teepause-die Hütte ist sogar offen. Bei Stefans Tour 3 Wochen vor uns war sie noch verschlossen- scheinbar werden die Hütten für den Winter geöffnet- aus Sicherheitsgründen?
Man sollte sich da lieber nicht darauf verlassen.
4 km hinter der Hütte wird am Ufer des Smailajåkkå das Zelt aufgeschlagen.
Ewald geht kneippen. Seine Schuhe und Socken riechen wie tote nasse Hunde.
Ewald:„Mir reichts, ein Paar Lundhags müssen her“.
Ich überlege ob ich zur nächsten Tour zu den Ohrstöpseln noch Nasenklammern mitnehmen soll...
Vortsetzung folgt- Eeeeewald!
Reisezeit: Spätherbst/ Vorwinter.
Region/Kontinent: Nordeuropa
Laponia Tour von Ewald und Järven
Tag 1
Da steht man nun. Nach der Anreise im komfortablen Nachtzug, Schlafwagen, und den bei Reisen mit Ewald obligatorischen Ohrstöpseln.
Am Staudamm Suorva, mitten im Spätherbst, vor einer künstlichen Staumauer mit Windrad.
Aber es ist ja nur der Ausgangspunkt.
Die Rucksäcke werden gerichtet, Mützen ausgepackt, die letzten Zweifel ob oder doch lieber nicht werden hinweggespült.
Der Gang über den Staudamm ist langweilig, aber nach 2 Kilometern wartet der gelbe lappländische Herbstwald und verschlingt uns und unser XXL- Gepäck.
Aufwärts geht es, über Wurzeln, Steine, Bäche und Moorlöcher.
Nach etwa einer Stunde höre ich auch schon einen Schrei hinter mir- Peter, Peeeter...
Ich denke schon Ewald ist einem Bär begegnet- aber nichts dergleichen, er steckt halb auf der Seite liegend in einem Moorloch, die Beine komplett im Sumpf und kommt nicht mehr heraus. Ich überlege kurz ein Foto zu machen, lass es dann aber...
Das fängt ja gut an. Ewald wird aus dem Loch gezerrt, die schmodderige Hose gewechselt, die Schuhe sind nass- aber das kann einen echten Ewald nicht grossartig abschrecken.
Es geht weiter, bei transluzenten Wolken und guter Sicht wird auf einer Anhöhe das Nachtlager aufgeschlagen. Eine alte Feuerstelle wird reaktiviert, gegessen, gekocht und der erste Lumumba wärmt Mägen und unsere schwarzen Seelen.
Tag 2.
Sonnenschein. Herrliche Farben, wunderbarer Blick über die Seenkette Stora Lulevatten.
Nach dem Frühstück bei etwa +2 Grad weiter auf dem Trampelpfad, bis eine Stelle gefunden wird um in das Kahlfjäll Richtung Vuosskelvagge abzubiegen.
Vorbei am Berg Hallji biegen wir nach einem anstrengenden Aufstieg in das Hochtal ein.
An mehreren Seen wandern wir vorbei, teils über Fjällwiesen, teils Steinfelder und Sumpflöcher, der Blick zum Ende des Hochtales geht geradeaus zum Berg Akka.
Im letzten Viertel des Tales wird das Zelt aufgeschlagen.
Und schon kurz nach dem Lumumba bilden sich erste Eiskristalle auf der Aussenhaut des Zeltes. Es wird eine kalte Nacht, was zwei alten Säcken in dicken Daunentüten aber nichts anhaben kann.
Ohrstöpsel rein und schön schnarchen. Die ersten Tage sind immer anstrengend, da fallen die Augen sehr schnell zu.
Tag 3
Am Ende des Vuosskelvagges (Vagge= Tal) muss man über einen kleinen Pass, dahinter- beginnen Blockfelder. Und es sind weniger „Felder“, es ist eine Bolcklandschaft.
Und verdammt anstrengen zu gehen. Oder zu hüpfen. Von Stein zu Stein. Und dabei hat Ewald noch so kurze Beine. Ich wage mir nicht vorzustellen was passiert wenn man sich in dem Gelände ein Bein bricht...
Aber es gibt eine Lösung- nach oben gehen. Ist anstrengend, aber auf den Bergkuppen ist das gelände wesentlich einfacher.
Und so gehen wir an den oberen Hängen entlang, bis sich die Gassalako- Ebene am Ende des Kukkesvagge vor uns öffnen. Ein wunderschöner Blick auf die Reihe der Sarekberge, wenn auch wieder bewölkt.
Wir steigen gerade hinunter zum Fluss Kukkesvakkjåkkå, überqueren diesen- durch den sehr niedrigen Wasserstand möglich- und gehen über Zwergbirkenweiden und Geröllfelder Richtung Sarekberge. An der Biegung eines Baches wird auf ebenem Schwemmland das Zelt aufgeschlagen. Wir sind beide ziemlich fertig von der Felshüpferei am Morgen...
Tag 4
Frisch und munter- nee, eher angeschlagen wachen wir auf, frühstücken und gehen weiter, den Bach entlang. Nochmals Geröllfelder, Sumpflöcher, breite Wiesen vor dem Delta der Gletscherbäche, vorbei an einer Rentierwächterhütte.
Oben links: Ein Järven in der Morgensonne...Oh, yeah! Brother of mine.. Alles wird gut!! Dann der Blick auf den Suotoftasjtahkka..
Das heisst, Ewald sucht sich seinen eigenen Weg- er geht erst zu der Rentierwächterhütte, Ich quere den Bach vorher um nicht in die Sümpfe zu geraten die sich in der Talebene nach der Hütte befinden. Die kenn ich von früher und will nicht noch mal hüfthoch im Treibsand verschwinden...
Ewald läuft geradewegs auf diese Stelle zu- ich rufe, schreie, brülle- EEEEEwald! Zurüüüüück...
Zum Glück quert er das Tal an der letzten möglichen Stelle, ich denke dieses Mal hätte ich ihn im Sumpf steckend fotografiert...
Es beginnt zu regnen, Schneeregen, es wird ungemütlich.
Eine Rast im Regen, Suppe kochen, Brot, Wurst und Käse- und der Aufbruch danach fällt schwer.
Wir gehen nicht sehr weit heute, am Fuss des Niak wird das Zelt auf einer windigen Stufe aufgeschlagen, wir verkriechen uns in das Zelt und schlafen recht früh.
Man muß davon ausgehen das der STEIN denkt......
Was nicht ganz leicht fällt. Ewalds schuhe sind am ersten Tag nass geworden und werden immer nasser. Super wasserdichtes Goretex, dahinter patschnasses Futter, eine Wonne für geruchsbildende Bakterien...
Wir benennen das super Schuhsystem um. heisst jetzt "Waterflow -System" statt "Air- Revolution"
Tag 5
Heute sieht es wieder besser aus, bewölkt mit Lücken, viel Wind, etwas Sonne.
Und typische Fjälllandschaft, nicht mehr so felsig, einige Sumpfstellen aber gut zu gehen.
[URL=http://imageshack.us][IMG]http://img356.imageshack.us/img356/5595/laponia
Wir biegen langsam ein in das Ruotesvagge.
Auch dieses mal etwas höher am Hang entlang, da es dort einfacher zu gehen ist.
Eine Gruppe Rentiere mit einem wunderbaren alten „Weissbart“, einem Bullen mit kräftigen Geweih und schönem Winterfell befindet sich während einer pause vor uns.
Ich versuche mich heranzuschleichen, werde aber natürlich von dem Bullen bemerkt.
Der scheucht seine Herde weg- und kommt röhrend auf mich zu.
Ich bleibe stehen, der scheint keine Angst zu haben. Und auch wenn die Rentiere eher klein sind, mit einem verärgerten Bullen möchte ich mich nicht anlegen.
Er dreht dann aber ab und folgt seiner Herde.
Wir alten Bullen steigen dann in das Tal hinab, kurz vor der Rentierwächterhütte die schön auf einem Hügel mitten im Tal steht.
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[URL=http://g.imageshack.us/img356/laponia10nw0.jpg/1/][IMG]http://img356.images
Und machen dort eine Teepause-die Hütte ist sogar offen. Bei Stefans Tour 3 Wochen vor uns war sie noch verschlossen- scheinbar werden die Hütten für den Winter geöffnet- aus Sicherheitsgründen?
Man sollte sich da lieber nicht darauf verlassen.
4 km hinter der Hütte wird am Ufer des Smailajåkkå das Zelt aufgeschlagen.
Ewald geht kneippen. Seine Schuhe und Socken riechen wie tote nasse Hunde.
Ewald:„Mir reichts, ein Paar Lundhags müssen her“.
Ich überlege ob ich zur nächsten Tour zu den Ohrstöpseln noch Nasenklammern mitnehmen soll...
Vortsetzung folgt- Eeeeewald!
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