[GB] Kintyre Way 2008

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  • Rainer Duesmann
    Fuchs
    • 31.12.2005
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    [GB] Kintyre Way 2008

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Schottland
    Reisezeit: September
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Im September war es soweit. Der im Mai mangels Kondition und Laune "gekniffene" Kintyre Way stand an. Präperiert mit einigen hundert Jogging km und einer mit Eurer Hilfe ausgefeilten Packliste gings am 07.09 an den Start.

    Offizielle Infos über den Weg gibts hier: http://www.kintyreway.com/index.php

    Den Packlistenthread findet Ihr hier: http://forum.outdoorseiten.net/showthread.php?t=25768


    Die endgültige Liste sah so aus:
    Zitat von Rainer Duesmann Beitrag anzeigen
    So schauts wohl nun für die Tour Kintyre Way aus:



    Links oben der Alarmstuhl () mit den Klamotten die am Leib getragen werden.

    Rechts die Klamotten der:

    Packliste für sechs Wander-Tage Kintyre Way (141km), Schottland 7. bis 14. September:

    Gewicht im Rucksack

    1 Zelt Wechsel Challenger ZG 2.950 g
    1 Rucksack Bach Slim Mac 3 3.100 g
    1 Bach Rucksackregenhülle 130 g
    1 Therm-a-Rest Perf. Ultra Lite 790 g
    1 Schlafsack Carinthia Scout2 1.400 g
    1 Airtech Sitzkissen 160 g

    Zwischensumme 8.530 g


    1 Regenjacke Froog Togg mit Salewa Netzbeutel 310 g
    1 Regenhose, schwarz 350 g
    1 No-Wind Jacke, lang 560 g
    1 Smartwool Unterhemd, lang 310 g
    1 Smartwool Unterhose, lang 190 g
    1 Unterhose, kurz 50 g
    1 Paar Socken Smartwool 100 g
    1 Paar Flipflops 250 g

    Zwischensumme 2.120 g

    1 Handtuch Microfaser 120 g
    1 Kultur 360 g
    1 Rolle Toilettenpapier 50 g
    1 Erste-Hilfe-Set 80 g
    1 Gaskocher, Jetboil komplett 690 g
    2 Feuerzeuge und Zigarren 85 g
    1 Katadyn Vario Filter 530 g
    Müsli, Müsliriegel, Kaffee, Tütennahrung, Bannok-Mehlmischung 2.600 g
    1 Tatonka Tasche mit zwei Objektiven und Ersatzakku 460 g
    1 Emtec Photocube Datenspeicher 280 g


    Zwischensumme: 5255 g

    Gesamtig im Rucksack: 15.905 g

    Dazu eine Tasche 1.800 g mit Kamera, Notizbuch und Papieren vorne per Gurtband am Schultertragegurt befestigt.
    Viel Spaß beim Lesen.






    Mein Kintyre Way 2008, oder: Von einem der wohlgeordnet auszieht, unterwegs die alte Ordnung völlig verliert und überraschend mit einer neuen Ordnung heimkehrt.



    Sonntag, 7. September 2008
    Anreise aus Deutschland + 8km von Tarbert zum Loch na Machrach Moire

    Jetzt gehts los!

    Die Zeit der Vorbereitung ist endlich um.
    Ein halbes Jahr durch den Wald gerenne und Packlisten planen ist vorbei. Der Wecker reißt mich aus kurzem Schlaf. 06:00h. Rasch die letzte Dusche vor der Tour genossen, ein paar Brote geschmiert und ins Auto gesprungen. Da mich diesmal meine Frau nicht wegbringen kann (die Dame aalt sich derweilen auf Malle ) nehme ich die Endkontrolle selber vor und schaffe es tatsächlich vor Fahrtantritt festzustellen das mein Ausweis noch auf dem Küchenschrank liegt. Stolz starte ich um 06:30h durch. "Lift off". "Houston, we have a lift off". Nach kurzer Fahrt erreiche ich pünktlich den Flughafen Düsseldorf/Weeze am Niederrhein und checke ein. Da ich Müsli und Trockenfutter plus Kameraausrüstung für den Flug ins Handgepäck auslagere erreicht mein Rucksack nur das Gesamtgewicht von gut 15 kg. Eure Packlistenberatung sei Dank!

    Der Ryanair Flug startet pünktlich um 09:55h und ab gehts.


    Jede Menge Platz für Daisy Chains und keiner bringt sie an...


    Nach erfolgreicher Landung und Rucksackentgegennahme (Glück gehabt Dirk ) warte ich mit einigen anderen blauen Enten



    sprich individual reisenden Rucksackträgern auf dem Bahnsteig auf den Verbindungszug nach Glasgow. Im Zug zahle ich trotz Vorlage meines Ryanair Tickets 3,50 Pfund für den Transfer. War das nicht mal ein 1 Pfund Trip?
    Egal. In Glasgow wird im Nevi Sport noch eine 100g Gaskartusche für den Jetboil Kocher gekauft und ab gehts zum Busbahnhof Buchanan. Langsam wird man heimisch denke ich und biege in die falsche Seitenstraße ab.
    Nun man kann ja auch mal einen anderen Weg gehen als gewohnt...
    Nachdem der Busfahrer der Linie 926 mich davon überzeugt meinen Rucksack wieder aus seinem Laderaum zu nehmen weil er der West Coast Motors Bus ist und mein Ticket auf den Citylink Bus ausgestellt ist, sitze ich sogar im richtigen Bus. (Ist aber doch wirklich verwirrend das beide die Nummer 926 vorne dranhaben )
    Egal. Ich bin auf Tour und Heute bringt mich nichts außer Fassung.

    (Einwurf der Vorsehung: "Hehehehe. ")

    Mittags statte ich in Inverarary noch meinem Lieblingswhiskyhändler einen kleinen Besuch ab und lasse mir für die Rückfahrt eine schöne Flasche 18jährigen Ledaig zurücklegen.



    Die Sonne scheint und der Tag ist herrlich.

    (Vorsehung: "Sie wissen schon, heheheheh ")



    Um 17:00h ist das Fahrtziel Tarbert erreicht und ich begebe mich schnurstracks zum Startpunkt des Kintyre Ways.





    Der Weg beginnt im Hafen und erreicht nach einer kleinen Steigung die Anhöhe auf der das alte Castle den Hafen überblickt.





    Nach und nach erklimmt man höhere und einsamere Gefilde.



    Der Weg ist überraschend feucht. Selbst Hügelkämme zeichnen sich durch morastigen Boden aus. Erstaunt marschiere ich in tieferen Abschnitten durch knöcheltiefes Wasser. Nach gut eineinhalb Stunden fängt es an zu dämmern. Mein Tagesziel ist der kleine See Loch na Machrach Moire. Dort werde ich mich mit Wasser versorgen und einen schönen Abend verbringen.

    ( Sie wissen schon: )

    Endlich ist der See in Sicht. Wenige hundert Meter vom Weg entfernt ist das Ziel klar vor Augen.



    Schnell etwas Wasser holen und einen schönen Platz fürs erste Übernachten aussuchen.

    Ich schlage den direkten Weg zum See ein, da in meiner Karte kein Weg eingezeichnet ist. Was als kurzer Fußmarsch geplant ist erweist sich als sehr schwierig.

    Nach wenigen Metern trete ich in tiefere Wasserlöcher. Ich versuche durch gezieltes Auftreten auf Grasbüschel voranzukommen. Mehrmals rutsche ich ab und stehe bis zur Wade im Schlamm.

    Hm.
    Wird vielleicht besser.
    Wirds aber nicht.
    Nach ca. einhundert Metern verfehle ich einen festeren Stand und falle längs hin.

    Ha, fast lustig.

    Rucksack ab, Wasserflasche raus. Hole ich halt nur Wasser. Wenige Meter weiter macht es "schmatz". Ich stecke in einem Schlammloch. Der Modder reicht mir bis zum Oberschenkel. Sieht ja fast aus wie Moor denke ich und versuch aus dem Loch rauszukommen. Wie geht nicht so einfach durch Beine anziehen? Mich quer zur Grasnabe drehend ziehe ich mich aus dem Schlamm raus. Bleibe ein paar Sekunden schwer atmend liegen. In dem Moment sickert mir langsam die Gewissheit ins Bewußtsein:
    Da liegst Du nun. Weit und breit kein Mensch außer dir. Kein Handy-Empfang und dein Trink-Wasser ist so gut wie alle. Moorleiche ist auch ein Scheiß-Job.

    Tolle Planung.

    Halt. Der Wasserfilter. Wofür hab ich das Katadyn Teil denn gekauft. Zurück zum Rucksack und raus mit dem Filter. "Fieberhaft" zusammengesteckt werfe ich die Saugglocke in die nächste Pfütze. Klar. Den Teefilter der als Vorfilter im Forum empfohlen wurde hab ich glatt vergessen in meiner Eile. Effekt ist natürlich das der Filter sich sofort durch Schlamm zusetzt und seine Funktion verweigert.

    Da sitze ich und komme runter. Denke mal nach und analysiere die Situation. Meine schöne Planung ist im Eimer. Nun nützt natürlich auch kein Fluchen und Selbstmitleid denke ich mir nach kurzer Zeit. Ich versuche logisch vorzugehen und beschließe zurück zum Weg zu gehen und dort das Zelt direkt auf dem Weg aufzuschlagen, bevor es in wenigen Minuten dunkel wird. Jetzt passiert was ungewöhnliches. Sofort nachdem ich meinen "heiligen" Plan modifiziert und den praktischen Gegebenheiten angepaßt habe, überkommt mich ein erstaunliche Ruhe und Gelassenheit. Innerhalb weniger Minuten ereiche ich wieder den Weg. Nach ca. zehn Minuten passiere ich eine Stelle an der ein kleiner Bach den Weg kreuzt. Ich weiß sofort das ist mein Lagerplatz. Ich schlage rasch (und zugegebenerweise etwas schlampig) das Zelt auf.



    Der Bach gibt ein farblich interessantes Wasser ab.



    Ich trinke es trotzdem und ziehe mich rasch in meinen Schlafsack zurück. Komisch. Ich hab nicht mal Hunger. Abendessen fällt aus und ich falle gegen 21:00h in einen tiefen Schlaf.

    Ende von Tag 1 und meiner tollen Planwirtschaft.
    Beste Grüße,
    Rainer
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 14:50. Grund: Reisecharakter eingestellt
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  • KuchenKabel
    Fuchs
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    #2
    AW: [GB] Kintyre Way 2008

    Liest sich sehr gut . Deshalb: Weiter im Text!
    ,,Man wäre kein guter Anarchist, wenn man auf Grundsätzen beharren würde!'' - Eva Demski

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    • Gast-Avatar

      #3
      AW: [GB] Kintyre Way 2008

      Kann nur zustimmen. Sehr lustig zu lesen.

      Gibt es auch ein Foto von Dir mit angelegter Moor-Tarnung?

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      • Onyx
        Fuchs
        • 21.06.2007
        • 1082
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        #4
        AW: [GB] Kintyre Way 2008

        Hi Rainer,

        geht ja gut los bei dir. Da bin ich umso mehr auf die Fortsetzung gespannt. Die Gedanken beim immer weiter einsinken kann ich gut nachvollziehen. Mich hat es letztes Jahr am 2. Tag auf Tour bis knapp über beide Knie erwischt, es hat mind. 10 minuten gedauert bis ich mich wieder ausgegraben hatte.


        Gruß

        Christian
        Die Wahrheit ist ein wegloses Land

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        • Rainer Duesmann
          Fuchs
          • 31.12.2005
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          #5
          AW: [GB] Kintyre Way 2008

          2. Tag
          Montag, 8. September 2008
          Vom Loch na Machrach Moire nach Clachan 30km


          Um 06:30h wache ich auf. Wie immer auf Tour habe ich tief und fest und ohne Unterbrechung geschlafen. Das Thermometer zeigt angenehme 10 Grad.


          Sonnenaufgang über dem Cruach na Caol-bheinn

          Von der Hektik und dem Streß des Vorabends ist seltsamerweise nichts mehr zu spüren. In Ruhe gehe ich meinen Morgengeschäften nach und richte mich gemütlich zum Frühstück ein.


          Praktisch diese Toilettenständer...

          Nach dem Verzehr des vorgemischten Müslis (das Bäcker Milchpulver funtioniert prima) und einem leckeren Kaffee gehe ich nochmal die Tagesplanung durch. Ursprünglich wollte ich Heute 26km bis zum See Loch Ciaran gehen um mir dort einen schönen Platz für mein Zelt zu suchen. Nach den gestrigen Erfahrungen erwarte ich allerdings nicht mehr einen praktischen Bootsanleger mit möglichem Komfort. Mal sehen.

          Um 08:00h gehts weiter Richtung Süden.



          Der Vormittag vergeht bei bedecktem Wetter ohne Regen. Kurz vor Glenskible, der Weg wandelt sich von einem schmalen Pfad in einen zweispurigen Forstweg, bietet sich auf einem Plateau ein Picknick Tisch und ein Golfrasen zum Zelten an.



          Gegen frühen Mittag setzt leichter Regen ein. Ich wechsle auf die neue Froog Togg Jacke und bin gespannt wie das ultraleichte Material die Belastung des schweren Rucksacks wegsteckt.

          (Hehehe, )



          Am Fluß Skipness entlang marschiere ich der gleichnamigen Stadt entgegen. Der Regen bleibt harmlos.



          Der Untergrund ist wie Gestern sehr häufig nass und schlammig.
          Das Dorf Skipness ist sehr klein und es verfügt leider über keinen öffentlichen Wasserhahn. Ich fülle meine Vorräte daher am örtlichen Kiosk auf und weiter gehts direkt an der Küste entlang Richtung Claonoig.









          Der Fährhafen von Claonoig ist uninteressant und nach kurzer Rast gehe ich weiter Richtung Abzweig ins Landinnere.


          Schilder haben sie hier zumindest genug...

          Am Ende eines kleinen Waldparkplatzes geht es nun wieder in die Wildnis. Ab hier wirds ziemlich einsam und rauh. Große Warntafeln erläutern eindringlich die Gefahren durch mangelnde Mobilfunkanbindung und schwierige Wegbeschaffenheiten. Die Verwaltung hat, bedingt durch massive Proteste einiger Wanderer, die ersten sieben Kilometer bis zum Fluß Larachmor Burn planieren lassen. Sieht nicht unbedingt schön aus, erleichtert natürlich aber das Vorankommen ungemein. Der Regen verwandelt die nicht geschotterte Piste allerdings auch wieder recht schnell in feine Schlammpfützen.
          Die Querung des Larachmore Burn ist am heutigen Tag kein Problem. Einige Tage später sperrt die Verwaltung allerdings den Wegabschnitt weil Regenfälle die Passierung unmöglich machten.
          Im Laufe des Nachmittags führt mich mein Weg nun wieder südlich Richtung der drei Seen Loch Fraoich, Loch a´Creimh und Loch Ciaran. Im ewigen Auf und Ab der Hügelketten verwandere ich meine Stunden. Das Auftauchen des ersten Sees wird freudig zur Kenntnis genommen.





          Leider bewahrheiten sich meine Befürchtungen und die Ufer der ersten beiden Seen sind nicht erreichbar. Teilweise eingezäunt, teilweise von moorigen Schilfgürteln umgeben, ist an eine Wasseraufnahme bzw. an das Errichten eine Zeltplatzes nicht zu denken.

          Nach kurzer Pause gehe ich weiter und erhoffe mir für den Loch Ciaran günstigere Verhältnisse. Leider werden meine Hoffnungen nicht erhört. Auch der größte dieser drei Seen ist nicht ansteuerbar. Zäune und natürliche Hindernisse machen recht schnell klar das das Wildzelten am Kintyre Way außerhalb der direkten Wegumgebung wohl unmöglich ist. Schade eigentlich, das war einer der Reitze die ihr mir von der Tour erhofft hatte. Ich passiere den See und setze mir als endgültiges Tagesziel nun den Ort Clachan. Das steigert meine Gesamttageskilometer auf für mich ungewohnte (und gewaltige!) knapp 30km, aber ich sehe keine logische Alternative. Erst ist der Weg nach dem See auch ein gut passierbarer Forstweg. Leider sieht die Routenführung (blaue Pfosten) bis Herbst 2008 und die Markierung in den aktuellen OS-Marschkarten die letzten drei Kilometer vor Clachan direkt am Fluß Allt Mor vor und nicht über den Forstweg. Was nun kommt verschlägt mir die Sprache. Kein markierter Weg mehr. Man kämpft sich mühsam von einem Schlammloch zum nächsten. Immer die grobe Richtung eines blauen Markierungspfahles einhaltend gehts es langsamst voran. Immer wieder rutsche ich an steileren Uferstücken ab und sause an verdutzten Schafen vorbei. Zweimal knicke ich trotz meiner hohen Wanderstiefel böse um und liege längs im der nächsten Pfütze. Beim zweiten Mal reisst die neue Regenjacke am linken Ärmel ein. Nach einer Stunde stellt man das wüste Verwünschen der Wegplaner ein und versucht einfach nur unfallfrei voran zu kommen. Eine weitere halbe Stunde später erreiche ich wankend Clachan. Es ist kurz vor 18:00h und ich habe Glück das die Tankstelle noch nicht geschlossen ist. Längs ausgestreckt vor dem Shop liege ich auf der Erde und stürze gierig eine Cola in mich rein. Die Tankstellenbetreiberin fragt mich ob mir der Regen gar nichts ausmacht. "Oh?! Es regnet? Ist mir gar nicht mehr aufgefallen.." Da wo ich gerade herkomme gibts schlimmers als Regen denke ich bei mir.
          Nachdem ich mich nun gestärkt und erholt habe beschließe ich mir zur Feier des "Überlebens" des Tages ein B+B zu gönnen. Der Tipp meiner Benzinverkäuferin lautet "The Old Smithy" eine Straße weiter. Ich bin schon fast ums Eck, als mir die Lady hinterher eilt und mir grinsend meine liegengelassene Kameratasche in die Hand drückt.



          Im B+B empfängt man mich problemlos und ich genieße nach dem groben Reinigen meiner Klamotten eine herrliche Dusche. Die Wanderstiefel werden vom Hausherren Kelvin Moller mit alten Zeitungen ausgestattet zum äußeren Trocknen unter die Heizung gestellt. Trotz der zehnstündigen Wassertreterei sind die Leder-Hanwag übrigens dicht geblieben und innen komplett trocken. Hanwag-Ledertreter, Sno-Seal Ledercreme und Smartwool Socken sind für mich ein unschlagbares Trio! Moreen Moller verwöhnt mich mittlerweile mit einem riesigen Pott Tee incl. Kuchenberg. Was soll ich sagen, nachdem ich alles verdrück habe brauche ich kein Abendessen mehr.
          Ich flicke noch die gerissene Jacke mit Ducktape welches ich für solche Fälle seit drei Jahren an meinen Wanderstöcken deponiert hatte.



          Ich mache dem Hersteller dieser speziellen Jacke keinen Vorwurf. Die Belastung die ich der Jacke ausgesetzt habe ist definitiv zu groß gewesen. Dafür ist das Material nicht gedacht und gemacht. Die grundsätzliche Funktion ist allerdings überragend. Ich hatte noch nie eine Regenjacke die gleichzeitig so preiswert, so leicht, so dicht und so atmungsaktiv war.

          Bevor ich zur Telefonzelle rüberlaufe, lege ich mich noch kurz mit der Karte aufs Bett und schaue mir die morgige Strecke an. Mit dem Effekt das ich drei Stunden später wieder aufwache und beschließe die Karte gegen eine richtige Bettdecke auszutauschen.

          Ende des zweiten Tages.
          Beste Grüße,
          Rainer
          Zuletzt geändert von Rainer Duesmann; 23.09.2008, 23:06.
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          • herr krull
            Erfahren
            • 05.01.2007
            • 103
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            #6
            AW: [GB] Kintyre Way 2008

            :-) Da schreibt ein humoristisches Talent. Sehr schön.

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            • KuchenKabel
              Fuchs
              • 30.01.2006
              • 2032
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              #7
              AW: [GB] Kintyre Way 2008

              Schade um die Jacke... Ist wieder gefundenes Fressen für alle UL Kritiker .
              ,,Man wäre kein guter Anarchist, wenn man auf Grundsätzen beharren würde!'' - Eva Demski

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              • Rainer Duesmann
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                • 31.12.2005
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                #8
                AW: [GB] Kintyre Way 2008

                Zitat von KuchenKabel Beitrag anzeigen
                Schade um die Jacke... Ist wieder gefundenes Fressen für alle UL Kritiker .
                Würde ich so nicht aktzeptieren. Ich halte die Jacke und das Material grundsätzlich für überragend. Der Einsatzzweck 20kg Rucksack ist halt nicht passend. Mit einem Daypack und/oder einem UL Gepäck von um die 10kg und etwas Augenmerk bei der Benutzung sehe ich keine Probleme.

                Beste Grüße,
                Rainer
                radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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                • Komtur
                  Alter Hase
                  • 19.07.2007
                  • 2818
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                  #9
                  AW: [GB] Kintyre Way 2008

                  Zitat von KuchenKabel Beitrag anzeigen
                  Schade um die Jacke... Ist wieder gefundenes Fressen für alle UL Kritiker .
                  Nööööööö......

                  He Rainer,

                  super Bericht - Danke schon mal.
                  Nach Sätzen wie:
                  "Da liegst Du nun. Weit und breit kein Mensch außer dir. Kein Handy-Empfang und dein Trink-Wasser ist so gut wie alle. Moorleiche ist auch ein Scheiß-Job."

                  Musste ich erst mal kräftig lachen

                  Freue mich auf die Fortsetzung.

                  Gruß

                  Dirk
                  Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.

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                  • Gast-Avatar

                    #10
                    AW: [GB] Kintyre Way 2008

                    Immer wieder schön die Reiseberichte hier zu lesen. Ausser das mir gerade eben beim lesen vor lachen die Kaffetasse fast aus der Hand gefallen wäre

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                    • Rainer Duesmann
                      Fuchs
                      • 31.12.2005
                      • 1642
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                      #11
                      AW: [GB] Kintyre Way 2008

                      Danke für die Blumen.
                      Ich versuche nur das zurückzugeben was ich selber an Freude durch die vielen Reiseberichte hier bekommen habe.


                      3. Tag
                      Dienstag, 9. September 2008
                      Von Clachan zur Rhunahaorine Point Campsite 10km


                      Der Tag beginnt so wie ein Tag in Schottland beginnen sollte.



                      Dermaßen gestärkt verlasse ich relativ spät um 09:00h das traute Heim. Telefonieren fällt wieder flach weil ich die dritte defekte Telefonzelle auf der Tour diesmal in Clachan vorfinde. Witzig auch der Umbau einer anderen Telefonbox.


                      Telefonzellen kann man allerdings auch zu anderen Zwecken nutzen...

                      An einer ruhigen Küstenstraße entlang verlasse ich Clachan.



                      Nach kurzer Zeit biegt der KW nach Westen zum Meeresufer hin ab. Prima, denke ich, eine feine Strandwanderung.







                      Im Laufe der nächsten Stunden teste ich nun alle angebotenen Untergründe zwecks Bewanderung aus. Direkt am Wasser, im Uferschilf und auch auf den großen Kieseln.


                      Deine Spuren im Sand....

                      Leider setzt am späten Vormittag starker Regen ein und mindert meinen "Strandurlaub".





                      Die groben Kiesel sind übrigens für die Knöchel und Waden das reinste Marterprogramm. Sehr angenehm dagegen die Stellen wo schwarze Algenbestände am Ufer liegen. Auf denen läßt sich prima spazieren.

                      Durch trödeln und rumpausieren erreiche ich die Campsite erst am frühen Nachmittag. Leider sind Shop und Office nicht besetzt. Durch Zufall treffe ich auf den zuständigen Bauern. Er erklärt mir wo ich mein Zelt aufschlagen kann und fragte mich dann grinsend nach einem Paper. Ich denke erst er will meinen Ausweis checken. Es geht Ihm aber nur um den Zahlenschloss Code für den Waschraum. In Kenntnis meiner totalen geistigen Fitness versichere ich Ihm das ich mir so einen Kinderkram schon merken kann. "Klar", sagt er grinsend und schiesst ein "C-24, X07" ab.
                      Nachdem ich den Code in mein Notizbuch eingetragen habe, trotte ich zum Waschraum und stelle mein Zelt auf. Es ist sehr windig und ich verzichte auf einen Aufbau in romantischer Strandposition und ziehe den Windschutz des Hauses vor.



                      Die übliche Campsite Routine mit Hygiene und Wäschewaschen und Essen kochen läßt mich den Nachmittag und frühen Abend füllen. Interessant ist das auftauchen zweier junger Engländer. Die ersten Wanderer in drei Tagen die ich zu Gesicht bekomme!
                      Sie kämpfen eine halbe Stunde mit Ihrem lustigen orangen Zelt. Stolz zeigt mir der eine daraufhin eine kleine Tüte mit seltsamen Zündhölzern. Diese seien von der Airforce und für den Einsatz bei Regen entwickelt worden. Er entzündet ein knappes Dutzend von Ihnen um seinen Trangia Kocher zu starten. Leider pustet Ihm der starke Wind die entzündeten Hölzer sofort wieder aus. Interessant murmele ich und stelle mich neben Ihn. Während er ein weiteres Dutzend seiner Spezialhölzer vernichtet zünde ich mir eine Zigarre mit meinem Plastik-Einwegfeuerzeug an. Ich nicke Ihm freundlich zu, aber schaut mich nur böse an. Wahrscheinlich mag er keine Zigarren denke ich und gehe wieder zu meinem Eßplatz zurück.

                      Sein Kumpel erscheint kurz drauf und entzündet den Trangia mit normalen Standard Zündhölzern. Spannend finde ich auch das die beiden an einem Bio-Experiment teilnehmen. Sie haben einen großen Müllsack dabei. In den Stopfen sie ihre beiden Stiefelpaare, ihre Socken und ihre Pullover (!). Den Beutel verschließen sie rasch mit einem dicken Gummiband und werfen ihn hinters Zelt. Am nächsten Morgen "befreien" sie Ihre Sachen wieder und schlüpfen fröhlich hinein...
                      Andere Länder, andere Sitten denke ich und gehe nochmal zum Strand um dem Meer eine gute Nacht zu wünschen.



                      Um 09:00h liege ich im Schlafsack und träume dem morgigen Tag entgegen.

                      Ende des dritten Tages.
                      Beste Grüße,
                      Rainer
                      Zuletzt geändert von Rainer Duesmann; 23.09.2008, 23:08.
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                        • 02.05.2006
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                        #12
                        AW: [GB] Kintyre Way 2008

                        Spannend finde ich auch das die beiden an einem Bio-Experiment teilnehmen. Sie haben einen großen Müllsack dabei. In den Stopfen sie ihre beiden Stiefelpaare, ihre Socken und ihre Pullover (!). Den Beutel verschließen sie rasch mit einem dicken Gummiband und werfen ihn hinters Zelt. Am nächsten Morgen "befreien" sie Ihre Sachen wieder und schlüpfen fröhlich hinein...

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                        • paddel
                          Fuchs
                          • 25.04.2007
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                          #13
                          AW: [GB] Kintyre Way 2008

                          Klasse!!! Freu mich schon auf die Fortsetzung.
                          Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                          vorausgesetzt man hat die Mittel.

                          W.Busch

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                            • 2526
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                            #14
                            AW: [GB] Kintyre Way 2008

                            da komme ich gerade rechtzeitig zu deinem Bericht von meiner Tour zurück :-)

                            Wieder einmal sehr schöne Fotos und einen sehr guten Reisebericht von meinem Urlaubsreiseziel Nr1 :-)
                            Gerne weiter so, freu mich schon auf die Fortsetzungen.

                            LG

                            Chris
                            unser Blog HikingGear.de

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                            • Rainer Duesmann
                              Fuchs
                              • 31.12.2005
                              • 1642
                              • Privat

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                              #15
                              AW: [GB] Kintyre Way 2008

                              4. Tag
                              Mittwoch, 10. September 2008
                              Von der Rhunahaorine Point Campsite nach Tayinloan 5km
                              Busfahrt nach Campbeltown


                              Früh treibt es mich wieder aus den Schlafsackfedern. Kein Wunder, bei den ebenfalls frühen Schlafenszeiten. Ich nutze die Gelegenheit und verbringe einige Zeit damit den Katadyn Wasserfilter den ich am ersten Tag versaut habe, wieder vernünftig zu reinigen und instandzusetzen. Jetzt funktioniert er einwandfrei. Ich kann ihn auch sofort nutzen, denn das Wasser auf der Campsite ist kein Trinkwasser und große Warnschilder fordern zum abkochen auf. Gegen 07.00h fängt es wieder stark an zu regnen und ich verziehe mich zum Frühstück wieder ins Zelt.





                              Aufgrund des Wetters und weil ich eine grundsätzliche Änderung meiner Tour-Philosophie vornehme, habe ich viel Zeit. Die Erlebnisse der letzten Tage haben nämlich einen Sinneswandel in mir stattfinden lassen. Auf den Touren der letzten Jahre (Speyside-Way, Skye, West-Highland-Way) habe ich immer exakt ausgearbeitete Tourenpläne abgearbeitet. Die äußeren Umstände der jetzigen Tour (Wetter, Wegbeschaffenheiten, mangelnde Camp-Möglichkeiten abseits der Wege, mangelhafte Wasserversorgung) bringen mich zum Entschluß diese "Tradition" zu brechen. Nur um eines Planes willen bin ich nicht bereit meine Gesundheit oder mein Wohlbefinden aufs Spiel zu setzen. Ich entscheide (ohne Bedauern) heute nur bis Tayinloan zu gehen und von dort den Bus nach Campbeltown zu nehmen. Dort werde ich eineinhalb Tage Unterkommen und dann erst weitergehen.

                              Wie auf Kommando stoppt der Regen und die Sonne bricht durch die Wolken. In aller Ruhe packe ich mein Zeug und breche auf. Am Ausgang drücke ich am mittlerweile geöffneten Office noch 9 Pfund Platzgebühren für die Nacht ab. Nicht wenig, wenn man bedenkt das ich eine Nacht vorher für den Vollservice im B+B 24 Pfund incl. zweier Essen zahlte.









                              Munter gehts die Küste wieder entlang Richtung Süden. Kurz vor Tayinloan ein vielversprechendes Schild.



                              Der Shop erfüllt alle romatischen Vorstellungen die man von so einer "Dorfinstitution" haben kann.



                              Hier wird von A bis Z der Grundbedarf der Menschen gedeckt. Jeder bekommt zusätzlich den neuesten Tratsch und Klatsch und auch der fremde Wanderer wird gleich mit einbezogen. Woher, wohin? Aus Deutschland aha. Ein Rentner will sofort wissen welche großkalibrige Schußwaffe ich denn empfehlen könnte. Er will was Besonderes für seine Jagdausrüstung kaufen und sein Nachbar der unfähige Trottel würde jetzt immer mit einer österreichischen Steyr-Mannlicher rumballern und da müßte er doch nachziehen. Leider muß ich Ihn enttäuschen. Meinereiner "ballerte" zuletzt vor über zwanzig Jahren mit einer Heckler & Koch G3 herum und das war nix zum Jagen.

                              Ich mache einen Abstecher zum nahen Fährhafen und versuche erneut mein Glück mit einem öffentlichen Telefon. Sieht auch erst ganz gut aus.




                              Das Ding war kaputt (Doppelschwör!), ich hatte Zeit und ehrlich gesagt ich wollte immer schon mal wissen wie sowas von innen aussieht. Wofür so ein schweizer Taschenmesser nicht alles gut ist.





                              Bis zur Abfahrt des Buses ist noch etwas Zeit und ich vertreibe mir dieselbe im Hafen.





                              Am Nachmittag erreiche ich Campbeltown bei durchwachsenem Wetter.



                              Ich buche mich auf Anraten der Tourist-Information in einem kleinen B+B etwas außerhalb ein und verbringe den Nachmittag mit Rumlungern im Hafen. Anschließend erbitte ich in der Springbank Whisky Brennerei für den nächsten Tag einen Besichtigungstermin. Ein erstes Urlaubs-Pint in einem kleinen Pub beschließt den Abend und ich liege friedlich in meinem B+B Zimmerchen und um 21:00h bin ich weg.

                              Ende des vierten Tages.
                              Beste Grüße,
                              Rainer
                              Zuletzt geändert von Rainer Duesmann; 23.09.2008, 23:17.
                              radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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                              • elbeneckar
                                Gerne im Forum
                                • 19.08.2008
                                • 76
                                • Privat

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                                #16
                                AW: [GB] Kintyre Way 2008

                                Einfach toll. Es macht wirklich großen Spaß deinen Bericht, der so wunderbar humorvoll, offen und ehrlich verfasst ist, zu lesen. Das löst schlimmes Fernweh und Wanderlust aus.
                                Vielen Dank dafür.

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                                • Rainer Duesmann
                                  Fuchs
                                  • 31.12.2005
                                  • 1642
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                                  #17
                                  AW: [GB] Kintyre Way 2008

                                  Edit:
                                  Aufgrund eines Problemes mit der Weißabgleichbearbeitung meiner Fotos im Adobe Lightroom habe ich sämtliche Fotos nochmal ausgetauscht. Die Farben waren vorher ziemlich übel. Himmelstöne und Erdtöne passten überhaupt nicht und waren auch sehr unterschiedlich. Ich überarbeite die restlichen Fotos auch noch einmal neu, mit dem Einstellen der verbliebenen Tage dauerts deswegen noch etwas.

                                  Beste Grüße,
                                  Rainer
                                  radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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                                  • Rainer Duesmann
                                    Fuchs
                                    • 31.12.2005
                                    • 1642
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [GB] Kintyre Way 2008

                                    Weiter gehts.

                                    5. Tag
                                    Donnerstag, 11. September 2008
                                    Campbeltown



                                    Nach ausgiebigem Frühstück in meinem B+B gehts in die Stadt zur Springbank Destillerie.



                                    Diese Brennerei liegt mitten in der Innenstadt des 5000 Einwohner Örtchens. Das ist nicht ungewöhnlich wenn man weiß das Campbeltown zu Hochzeiten des Whisky-Booms im 19 Jahrhundert nicht weniger als 34 verschiedene Brennereien beherbergte. Davon sind Heute nur noch drei Brennereien verblieben. Springbank ist die größte von Ihnen.


                                    Lagerhausschild. Hier lagert der Whisky in Fässern unter Zollverschluß.

                                    Im Hof der Brennerei warten Fässer auf ihre Verwendung. Die Brennerei erlebt momentan ein kleines wirtschaftliches Tief, welches sich in einem Produktionsstopp äußert.





                                    Pünktlich um 10:00h wie verabredet empfängt mich Jim die gute Seele des Hauses im Office und startet mit mir die Tour.



                                    Auch wenn man schon viele Dutzend Brennereien besichtigt hat gibt es in jedem Haus individuelle Dinge zu entdecken. Hier eine der selten gewordenen Torföfen:



                                    In ihnen wird ein würziges Feuer entzündet welches dem Malz und schlußendlich dem Whisky einen besonders rauchigen Geschmack verleiht.

                                    Springbank verarbeitet unterschiedlich getorftes Malz um unterschiedlich rauchige Whiskys produzieren zu können. Jim kündigt mir verschmitzt seinen Computer an, mit dem er die unterschiedlichen Rohstoffe in Ihren Behältern verwaltet:



                                    Hier die Brennblasen in denen der Destillationsprozeß stattfindet:





                                    Jede Brennerei hat verschieden Brennblasen die durch Ihre Form und Ausprägung unterschiedlich schmeckende Destillate erzeugen.

                                    Hier posiert Jim vor dem Spiritsafe, eine zollverplombte Mischanlage die der Brennmeister benutzt um verschiedene Qualitätsstufen im Brennprozeß trennen zu können.



                                    Ein Abstecher ins Lager zeigt verschiedene Destillate (Whisky darf der Brand sich erst nach minimum drei Jahren Fasslagerung nennen) in verschiedensten Fässern.



                                    Ein besonderes Faß. Die Nummer 1 einer neuen Sorte der Glengyle Destillerie (gehört zu Springbank) .





                                    Der Abfüllraum läßt erahnen das die produzierten Mengen wohl immer sehr klein waren.



                                    Nach einem ausgiebigem Tasting (hicks) verabschiede ich mich von Jim und chille den Rest des Tages im Hafen herum. Morgen wird ein anstrengender Tag und ich sammele meine Kräfte.



















                                    Auch die Besatzung von Rettungsbooten scheint Kinder an Bord zu haben.



                                    Ein kurzer Blick noch über den Zaun der Glengyle Brennerei.



                                    Nochmal die morgige Königsetappe ins Auge gefaßt



                                    Und dann früh in den Korb um Morgen fit zu sein.

                                    Ende des 5. Tages
                                    Beste Grüße,
                                    Rainer
                                    radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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                                      #19
                                      AW: [GB] Kintyre Way 2008

                                      Hey Rainer,

                                      klingt super, Bilder sind super ... alles super. Damit kann man sich echt die Nächte um die Ohren hauen.
                                      Vielen Dank für Deine Mühen ...

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                                      • paddel
                                        Fuchs
                                        • 25.04.2007
                                        • 1864
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        AW: [GB] Kintyre Way 2008

                                        Da kann ich Menelaos nur recht geben.

                                        Und um mich hier mal als absoluter Laie zu äußern: Was ist, bzw. wie nennt sich, Whisky bevor er 3 Jahre gelagert ist???

                                        Grüße!
                                        Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                                        vorausgesetzt man hat die Mittel.

                                        W.Busch

                                        Kommentar

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