[DE] Mountainbike-Kurzwoche im Oberallgäu

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  • Blueface
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    [DE] Mountainbike-Kurzwoche im Oberallgäu

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Deutschland, Oberallgäu
    Reisezeit: September 2008
    Region/Kontinent: Mitteleuropa

    Hallo Forumsnutzer,

    als fleissiger Leser und Tip-Nutzer möchte ich dem Forum jetzt auch mal einen kurzen Reisebericht zu meiner diesjährigen Radreise im Oberallgäu (Region Oberstaufen) beisteuern. Vorweg die Info: Eigentlich fahre ich mit zwei oder drei Freunden jedes Jahr auf eine längere Etappen-Radtour - meist in Schottland - mit kompletter Zeltausrüstung und Packtaschen. Dieses Jahr, aufgrund akuten Familiennachwuchses, wollte ich nicht so lange und weit weg. Daher haben wir uns für einen Kurztrip ins Allgäu entschieden. Und dann auch mit den "nackten" Mountainbikes. Da ich das ganze auch noch mit ein paar beruflichen Terminen da unten verbinden konnte, war das eine gute Lösung, um mein Natur- und Fahrradbedürfnis für eine Weile zu stillen.

    Soviel nur deshalb vorab, weil es sich daher nicht um eine Zelt-Tour, sondern um Tagestouren handelt. Insofern fast schon ein wenig OT für das Forum - aber ich hoffe das seht Ihr mir nach.

    Das Foto stammt noch aus dem Winter und zeigt den Blick von Oberstaufen auf den Hochgrat (südlich).

    Mittwoch, 10.9.2008
    Los ging es am Mittwoch den 10.9. mit der Anreise. Immer wieder ein schöner Anblick, wenn man auf der A7 nach Bad Grönenbach das erste Mal einen Blick auf die Alpen am Horizont werfen kann. Ziel der Fahrt und Basecamp war Oberstaufen im Oberallgäu. Untergebracht waren wir in einem Familienzimmer (quasi zwei Doppelzimmer mit Wohnzimmer) des Bike-freundlichen Hotels "Alpenhof" - wie sollte es auch sonst heißen?

    Wir, das waren meine Wenigkeit (eher mittelmäßiger Konditionsstand) und drei meiner besten Freunde (von denen zwei konditionell topfit waren, wie sich zeigen sollte). Nach Ankunft hieß es dann: Räder zusammenbauen und Ausrüstung bereit legen. Am Abend haben wir noch den letzten im Bunde vom Bahnhof abgeholt und die Tour für den nächsten Tag geplant. Ich hatte einige Karten, mein Notebook mit Mapsource und der "TOPO Deutschland 2" dabei, womit wir die Touren geplant haben, um sie dann auf mein Garmin eTrex Vista HCx zu übertragen. Hat hervorragend funktioniert.
    Zuletzt geändert von November; 07.11.2011, 18:55.
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    #2
    AW: [DE] Mountainbike-Kurzwoche im Oberallgäu

    Donnerstag, 11.9.2008

    <iframe src="http://quikmaps.com/ext2/79739?t=1&ln=0&sn=1&zb=0&d=1&o=0&lat=47.532661000000004&lng=10.09576&zl=12&mt=0" frameborder="0" scrolling="no" width="601" height="402" marginwidth="0" marginheight="0"></iframe>

    Am Donnerstag sah die Tourenplanung knapp 50km um die Oberstaufener Hausberge vor. Das Wetter war ideal, so dass wir - nach ordentlich Sonnencreme tanken - die 1300 Höhenmeter für den Einstieg angehen wollten.




    Auf kurzer Einrollstrecke ging es zum ersten Anstieg, wo sich schnell zeigte: 17% Steigung sind als Muntermacher gut geeignet. Dier ersten zaghaften Ausblicke auf grüne Almen lassen die Vorfreude steigen. Die Ausrüstung für diesen Tag bei mir: Kurze Radhose, langärmliges Merino-Shirt (wanderte später in den Rucksack), Radtrikot, Windstopper-Weste (Rucksack), Camelback-Rucksack mit 2-Liter-Blase, Not-Beleuchtung, Pannenset, Müsliriegel, Nikon D60 mit Nikkor 18-55 VR in der Ortlieb Lenkertasche und GPS-Gerät.



    Vor den Abfahrten warteten unsere Konditionsbolzen immer auf uns nachzügler. kurze Besprechung, eventuell einen Müsliriegel und dann runter...



    Die Strecke führte uns am Nordhang des "Prodel" entlag Richtung Immenstadt und Alpsee. Ständige Begleiter waren die Allgäuer Kühe. Allerdings war am nächsten Tag Viehscheid (Almabtrieb), so dass viele der braunen Bergbewohner ihre grünen Wiesen verlassen mussten.



    Kartenstudium während der ersten Jause. Erster Lernerfolg: GPS ist nicht alles!



    Einige Kühe standen offenbar auf Fullies. Nachdem immer mehr Kühe sehr langsam näher kamen, haben wir die Flucht angetreten. Die Strecke wurde dabei immer schöner: Schöne Trails mitten über Wiesen und steile Auffahrten mit technisch anspruchsvollen Felsstücken.



    Dann kam der Alpsee in den Blick. Gleichzeit - im wahrsten Sinne des Wortes - der Wendepunkt der Tour. Ab hier ging es quer über den Kamm zum Kemptener Naturfreundehaus.



    Im weiteren Verlauf hatte die Strecke für ca. 1 Stunde Steigungsprozente von 20-25%. Da war bei mir dann auf einigen Passagen zwischendurch Schieben angesagt. Das Panorama entschädigt aber für Vieles. Lernerfolg zwei: Bei meinem Fitnessstand ist über 20% Steigung eine Qual. Alpencross ade!



    Der Schweiss rann in Bächen aus dem Helm. Mehrfach Sonnencreme nachlegen war da wichtig.



    Auf der anderen Seite - nach dem Naturfreundehaus - bewahrheitete sich eine alte Regel, die mir sehr gelegen kam: Wo es rauf geht, muss es auch runter gehen. Die weitere Strecke führte, streckentechnisch etwas unattraktiver, weil viel auf Asphalt, am Norhang entlang runter zur Hochgrat Talstation. Allerdings hatte ich für meine Umgebung kaumn noch Augen zu dem Zeitpunkt, denn heftige Magenschmerzen quälten mich für die kommenden zwei Stunden. Lernerfolg drei: Wurssalat mit Zwiebeln auf der Alpe als Zwischenmahlzeit ist lecker, aber nix für Mountainbiker!



    Im Tal gab es dann noch einen Anblick, den man sonst wohl eher selten sieht: Zwei Outdoorsportarten, die so nah zusammen nicht zu erwarten waren.



    Noch ein letzter Anstieg über Steibis zurück nach Oberstaufen. Fast geschafft.



    Das Feierabend-Bier hatten wir uns redlich verdient. Denn von Steibis ging es zwar runter ins Tal der Weissach, aber leider mussten wir noch mal fast hundert Höhenmeter auf ein paar Hundert Meter wieder bergauf zurück nach Oberstaufen. Letzter Lernerfolg des Tages: Der letze Anstieg ist selten der letzte Anstieg.

    To be continued...
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      #3
      AW: [DE] Mountainbike-Kurzwoche im Oberallgäu

      Freitag, 12.9.2008

      <iframe src="http://quikmaps.com/ext2/79955?t=1&ln=0&sn=1&zb=0&d=1&o=0&lat=47.505288&lng=10.0004095&zl=13&mt=0" frameborder="0" scrolling="no" width="601" height="402" marginwidth="0" marginheight="0"></iframe>

      Am Freitag verlies uns das schöne Wetter. Schon beim ersten Blick aus dem Fenster des Basecamp-Hotels war klar: Die Sonnencreme kann heute zuhause bleiben! Temperatursturz und Langzeit-Nieselregen sind nicht unser bevorzugtes Tourwetter. Einheimische deuteten an, dass heute ab 1.800 Meter auch Schnee fallen könnte.
      Dennoch rafften wir uns auf und entschlossen uns zu einer kürzeren Tour rüber nach Österreich. Grundlage war eine Route aus dem Moser-Guide Allgäu (Guide Nr. 6 - sehr zu empfehlen) zum "Steinernen Tor" am Kojen und zurück unterhalb der Falkenhütte, die wir aber leicht abänderten.



      Heute war also Regenkleidung angesagt. Dazu kam bei mir einfach die Goretex-Proshell-Jacke mit. Darunter, wie am Vortag, Windstopperweste und Merino-Radtrikot.
      Startpunkt der Tour war die Talstation der Imbergbahn - Einstiegslift zum gleichnamigen Skigebiet, das ich bisher nur im Winter mit tief verschneiten Pisten kannte. Sollte bestimmt interessant sein, die Hänge mal in "grün" zu sehen. Ob ich etwas wiedererkennen würde?
      Da bei dem Regen auch keiner Lust hatte schon wegen der Auffahrt schweißnass zu werden, haben wir ausnahmsweise den bequemen Weg gewählt: Die Imbergbahn ist die Einzige im ganzen Gebiet, die auch Räder mitnimmt.



      An der Bergstation konnten wir dann an der "Wolkenkante" sehen, dass uns wahrscheinlich bei dem Wetter keine überwältigenden Ausblicke erwarten würden. Gut, dass heute die "große" Kamera zuhause geblieben war und wir nur eine kleinere Sony Bridge dabei hatten. Auf dem Kamm fuhren wir dann mit einigen Zwischensteigungen Richtung Grenze und Hochhädrich.



      Die Wege dort oben sind sicherlich auch für Wanderer ein echter Traum: Man hat auf den schmalen Alpwegen über ein Tal hinweg - unten fließt der Lanzenbach - einen tollen Blick auf den Gegenkamm. Wenn der Nebel zwischenzeitlich ein wenig beseite geweht wurde, konnten auch wir das genießen. Erster Lernerfolg des Tages: Wer den inneren Schweinehund besiegt, kann auch bei schlechtem Wetter die Natur genießen.



      In dem ganzen Gebiet, und damit auch auf unserem Weg, gibt es immer wieder nette Alpen, die zumindest Brotzeiten und Getränke, meist aber auch sehr leckere warme Speisen anbieten. Unser Pech war allerdings: Da an diesem Tag unten im Tal Viehscheid gefeiert wurde, waren die meisten Alpen geschlossen. An einer der Hütten waren die Mümmelmänner unter dem Stall die einzigen anwesenden Lebewesen neben uns. Unsere Jause haben wir dann an der bergstation der Imbergbahn am Ende unserer Tagestour gemacht. Auch hier gab es mit Liebe zubereitete, allgäuer Küche. Eine echte Empfehlung!



      Die Abfahrt auf dem "Liftweg" der Imbergbahn zur Talstation war dann ein echter Höhepunkt! Bei dem schlechten Wetter mussten wir auch auf keine Wanderer Rücksicht nehmen (die wahrscheinlich ohnehin alle im Viehscheid-Zelt feierten) und konnten die Bikes mal ausfahren. Allerdings war der Weg dafür schon fast zu "eben". Auf dem Foto ist der unterste Abschnitt der Bahn zu erkennen. Man beachte die schon bereit stehende Batterie von Schneekanonen - fast schon furchteinflössend. Zweiter Lernerfolg des Tages: Im Allgäu wird der Winter von Menschen gemacht - oder zumindest verlängert.



      Das der Tag nicht so ganz trocken war, konnte man bei der Rückkehr zum Hotel auch an unseren Rädern sehen. Die haben dann, genau wie wir, noch eine kräftige Dusche bekommen.
      Eine interessante Beobachtung gab es dann noch beim obligatorischen Feierabend-Bier: Die meisten Gäste des Hotels waren Schroth-Kurer, die anscheinend weder soviel zu Essen, noch ein "Feierabend-Bier" zu sich nehmen dürfen. Die Blicke waren dementsprechend...zeitweise hatten wir sogar ein wenig Angst.
      Letzter Lernerfolg des Tages: Hungrige Tiere sind unberechenbar. Menschen könnten das auch sein...


      [to be continued]
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