[GB] Wales August/September 2008

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  • libero
    Anfänger im Forum
    • 24.09.2007
    • 44

    • Meine Reisen

    [GB] Wales August/September 2008

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Wales
    Reisezeit: 24.08. - 07.09.2008
    Region/Kontinent: Nordeuropa

    Hallo zusammen,

    hier kommt mein erster Reisebericht, den ich peu á peu schreiben werde, sonst mach ich's ja doch nicht, weil mir die Arbeit zu viel ist...

    Wir, meine Freundin und ich, waren zwei Wochen quer durch Wales unterwegs, haben dabei viel, aber nicht nur Outdoor-Kram gemacht, generell viele tolle Orte und Landschaften gesehen und ne Menge Spaß gehabt, trotz (oder auch gerade wegen? ) teilweise miesen Wetters. Vorab schonmal viel Spaß, ich hoffe euch gefällt's!



    1. Tag, 24.08.

    Ursprünglich standen für dieses Jahr die Lofoten auf dem Plan, doch nach sprunghaftem Anstieg der Flugpreise (wurden innerhalb von zwei Tagen tatsächlich fast doppelt so teuer! ) galt es ein Alternativziel zu finden. Erst ging die Überlegung in Richtung Schottland, dann dachten wir uns: "Warum fährt eigentlich keine Sau nach Wales? Los geht's, dann machen wir das!"

    Nachdem ich von Frankfurt und meine Freundin von Wien aus problemlos in Birmingham gelandet waren, galt es erstmal mit dem Mietwagen (Fiat Punto von Europcar, sehr günstig und absolut ok für uns) durch den ungewohnten Linksverkehr ins Zentrum zum Einkaufen fahren, da die Geschäfte am nächsten Tag dank Bank-Holiday geschlossen hatten. Ging alles ohne größere Schwierigkeiten, Gas und ordentlich Futter und Getränke gekauft, und ab auf die Autobahn Richtung Wales. Der erste Stopp war Llangollen, nach einiger Suche haben wir einen sehr coolen Campingplatz gefunden, direkt an den Ruinen der Crucis Abbey. Der Platz war zwar nicht grade ein Geheimtipp, ziemlich gut besucht, aber durch die Ruinen sehr stimmungsvoll und dank guten Wetters auch mit tollem Sternenhimmel gesegnet. Nach Aufbau, Essen und nächtlichem Erkundungsgang durch die Abbey (inklusive Erschrecken und Erschreckt-werden von einigen Kindern mit Taschenlampen ) gings ab ins Bettchen, um am nächsten Tag richtig in den Urlaub durchzustarten!





    2. Tag, 25.08.

    Nach einer angenehmen ersten Nacht im Zelt (übrigens ein Wechsel Challenger RP, mit dem ich bis dato absolut zufrieden bin, aber dazu später mehr) gings los in Richtung der Ruinen des Castle Dinas Bran bei Llangollen, etwas oberhalb des Ortes gelegen am Offa's Dyke Wanderweg. Ungefähr 30 Minuten Aufstieg wurden mit tollen Ausblicken und einer sehr angenehmen Stimmung an diesem schönen Ort belohnt, einige Lagerfeuerspuren deuteten auch darauf hin, dass dies ein durchaus beliebter Platz zum Übernachten zu sein scheint.




    Zurück am Auto nach kurzem Bummel durch Llangollen ging die Fahrt nach Conwy, wo wir bei leichtem Regen die großartige Burg besichtigt haben, die den ganzen Ort einschließt (mann-o-mann, hat das Ding viele Türme, d.h. Treppen!). Das Wetter wurde ein bißchen grau und nieselig, aber das tat dem Spaß keinen Abbruch.




    Langsam kommt der Hunger, da das Mittagessen irgendwie ausgefallen ist. Also ab auf die Suche nach einem Platz für die Nacht, fündig geworden sind wir bei Llanrug, schon im Snowdonia-Nationalpark, ein kleiner Farm-Campingplatz, der uns für die nächsten drei Nächte beherbergen sollte. Sehr nette Besitzer, und auch die anderen Gäste waren, bis auf ein etwas seltsames Paar neben uns, sehr umgänglich. Abends gings nach Llanberis noch was schön ungesundes Futtern bei "Pete's Eats" (absoluter Tipp, Restaurant in einem Hostel, sehr lustig!) und die eindrucksvolle Stimmung am dortigen See mit der Burgruine im Hintergrund genießen, bevor der Abend bei einer Partie Backgammon langsam ausklang.


    3. Tag, 26.08.

    Diesen Tag besuchten wir Bekannte aus England, die in Porthmadog ihre Ferien verbracht haben. Der Tag verging schnell mit lustigen Gesprächen, spazieren, Tee, Ale im Pub und einem kurzen Blick auf Harlech Castle, aber nur von außen. Nach Begutachten des Wetterberichts, der eine dicke Regenwolke über dem Mt. Snowdon und sonst recht gutes Wetter zeigte, beschlossen wir, die Besteigung des Snowdon noch einen Tag nach hinten zu schieben und am nächsten Tag der (Halb-?)Insel Anglesey einen Besuch abzustatten. Abends dann noch lecker Essen mit Nudeln und Salat, dazu Cider und Dosenbier zu meiner obligatorischen Niederlage im Backgammon.

    Als Eindrücke hier nur ein Panorama der Samson's Bay...




    ...und eins von unserem wunderbar geschützten Zeltplatz:




    ...to be continued...
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 06.11.2011, 15:12. Grund: Reisecharakter eingestellt

  • libero
    Anfänger im Forum
    • 24.09.2007
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    #2
    AW: [GB] Wales August/September 2008

    4. Tag, 27.08.

    Nach wie erwähnt Verschiebung der Besteigung des Snowdon ging's dann über Caernarfon und dessen großartiger Burg, in der auch Prince Charles als Prince of Wales inthronisiert wurde, auf die Isle of Anlesey. In Beaumaris waren wir von der dortigen, hochgelobten Burg einigermaßen enttäuscht, man konnte kaum in die Türme und generell ist das wohl eher was für Kinder.

    Caernarfon Castle



    Auf dem Weg zum Leuchtturm South Stack, wo wir hofften einige seltene Vogelarten erspähen zu können (leider waren die meisten nach der Brutzeit bereits weitergezogen...) haben wir uns noch ein 6000 Jahre (glaub ich) altes Grabmal namens Bryn Celli Ddu angesehn, welches mitten auf einer Kuhweide gelegen ist.




    Am South Stack wurde dann flink das Auto geparkt und die Gegend bei angenehmen Wetter erkundet. Der Leuchtturm ist einigermaßen gut besucht, den Abstieg haben wir uns allerdings gespart, von oben sieht er dann doch beeindruckender aus. Vögel gabs allerdings wie gesagt wenige zu sehn, von den obligatorischen Möwen mal abgesehn. Die Landschaft an diesem Ort ist allerdings wirklich schön und durchaus beeindruckend.




    Auf dem Rückweg zum Zeltplatz statteten wir dann noch einem Pub in Holyhead und den Dünen bei Newborough einen Besuch ab. In diesem Naturschutzgebiet lässt sichs vortrefflich umherstreifen, viele Tiere beobachten (bevorzugt Hasen) und generell einfach die Seele baumeln lassen. Im Hinblick auf die kommenden Tage, die mit Bergwandern und drei Etappen des Pembrokeshire Coast Path recht anstrengend zu werden versprachen, war dieser ruhige Tag zum Kraft-tanken wirklich super! Erfreut über das aufklarende Wetter (nach zwei Tagen endlich mal wieder die Sonne gesehen!) wurde noch flux gekocht und gessen und der Abend ruhig ausklingen lassen, nachdem uns noch zwei Zeltnachbarn (englische Soldaten) von ihrer Wanderung auf den Snowdon und zurück in 3 Stunden mit 30-Kilo-Rucksack erzählt hatten.
    Zuletzt geändert von libero; 14.09.2008, 17:51.

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    • November
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      • 17.11.2006
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      #3
      AW: [GB] Wales August/September 2008

      Warum fährt eigentlich keine Sau nach Wales?
      Ja, warum eigentlich nicht? Vielleicht, weil Schottland oder England, je nach Vorlieben, spektakulärer oder echter klingen. ich selbst war allerdings auch noch nicht dort, weder in Wales, noch in Schottland oder England.
      Hatte aber mal eine Freundin, die eine Weile in Bangor studiert hat und von der Gegend sehr begeistert war, sowohl vom bergigen Hinterland mit Snowdon als auch von der Insel Anglesey.

      Danke für deine Eindrücke; ich würde gerne noch von den restlichen Tagen lesen.
      Zuletzt geändert von November; 13.09.2008, 19:48.
      Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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      • wesen
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        #4
        AW: [GB] Wales August/September 2008

        Also ich bin eifrige Leserin. :-)

        Über Wales gibt's hier im Forum leider nicht viel zu Lesen und ich denke darüber nach, zum Jahreswechsel dort zu wandern.

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        • libero
          Anfänger im Forum
          • 24.09.2007
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: [GB] Wales August/September 2008

          Vorneweg: ich war noch nicht in Schottland, und in England nur sporadisch, aber von Wales bin ich wirklich begeistert! Viel Natur, dünn besiedelt, sehr nette Menschen getroffen, und preislich scheint es mir auch etwas günstiger als England zu sein. Die Erreichbarkeit ist durch die vielen Flufhäfen in Grenznähe wie Birmingham oder Manchester auch super. Aber das nur am Rande, freut mich dass es euch bis jetzt gefallen hat, weiter gehts!

          5. Tag, 28.08.

          Für heute hatten wir uns einen frühen Abbau und Aufbruch in Richtung Snowdon vorgenommen, und abends dann die Weiterreise nach Dolgellau am südlichen Rand des Snowdonia National Park. Das ist auch soweit gelungen, und gegen 9:00 Uhr standen wir auf dem schon zur Hälfte gefüllten Parkplatz am Pen-y-Pass, wo zwei der beliebtestens Tracks auf den Snowdon starten. Wir hatten uns entschieden, den Pig-y-Track bergauf zu gehn und den Miner's Track auf dem Rückweg anzugehn. Naja, manchmal kommt es anders als man denkt... Karte hatten wir uns blöderweise keine besorgt, laut diversen Reiseführern sei der Weg nicht zu verfehlen. Also nur das GPS zum Aufzeichnen angeschmissen, und los!
          Bei eigentlich ganz gutem Wetter (ab und an ein bißchen Sonne am Anfang, aber oben in den Bergen hingen die Wolken) gings auf dem breiten und recht gut besuchten Track nach oben. Es waren Wanderer der unterschiedlichsten Art unterwegs, von Turnschuhträgern ohne Rucksack bis zum ultra-fitten Bergwanderer in voller Montur - und wir!

          Anfang des Aufstiegs:



          Nach ca. 45 Minuten erreichten wir eine Weggabelung. Der eigentliche Track ging linker Hand weiter, nach rechts zweigte ein, wie wir dachten, Alternativweg ab, den wir dann nahmen, da er etwas weniger gut besucht und spannender aussah, er war schmäler und sah nach ein bißchen Kraxelei aus, aber nicht besonders wild. Es ging dann auch einigermaßen aufwärts, so dass ich die Stöcke am Rucksack festmachte und mich auf ein bißchen Klettern vorbereitete. Nach einer Weile leichtem Aufstieg machten wir, mittlerweile in den Wolken/dem Nebel angekommen, kurz Pause um uns zu orientieren. Ein wirklicher Weg war nicht mehr zu erkennen, aber drei Kletterer überholten uns von unten und stiegen weiter auf, daher waren wir sicher, dass es da weitergehen musste. Schließlich trafen wir noch auf einen Engländer, der vor 15 Jahren bereits hier war und meinte, "da oben" gäbe es einen Pfad, man müsste nur "ein bißchen" klettern...in den Moment hätte iich wohl umkehren sollen, da ich nahezu keine Klettererfahrung habe, meine Freundin wenigstens ein bißchen, von besserer Grund-Physis mal ganz zu schweigen... Aber naja, irgendwie hörte sich das alles nicht so wild an, und so sind wir dem Engländer hinterher gekraxelt und seinen mehrmaligen Rufen von weiter oben, dort sei es besser...hmm, wenn man "steiler" für "besser" hält, mag das sein, ich hätte es wohl anders formuliert. Das Wetter war recht windig und mit Nieselregen verbunden, so dass die Steine auch alle schön nass waren.

          Engländer auf dem Weg zum Gipfel des Crib Goch:



          Irgendwann waren wir dann, nach für mich echt grenzwertiger Kletterei, auf der ich nicht hätte umdrehen wollen/können (ich find's bergab immer schwerer als berghoch wenn's steil ist), auf dem Gipfel, zwar nicht dem des Mt. Snowdon, aber dem des Crib Goch. Von dort geht ein Grat los, sowas hab ich noch nicht gesehen! Zum Glück war die Sicht größtenteils so schlecht, dass ich nicht sehen konnte, wie weit es runter geht, davon abgesehen hab ich eh die Brille abgezogen, da die eh nur angelaufen und nass war vom Regen und Niesel.

          Blick Richtung Tal von knapp unterhalb des Gipfels, als es kurz aufriss:



          Blick Richtung Grat:



          Naja, hilft ja nix, dachten wir uns, und los ging's, teilweise auf alles Vieren über den Grat...Junge, Junge, da hab ich Blut und Wasser geschwitzt, und meine Freundin genauso! Der Engländer war dann auch weg, und wir kämpften uns voran. Der Grat schien kein Ende zu nehmen, sah sogar zunehmend schwieriger aus. Als es dann noch einmal kurz die Wolken verblasen hatte, konnten wir rechts unter uns eine Art Hochtal und weiter unten die Straße erkennen. Der Abstieg sah halbwegs erträglich aus, also entschlossen wir uns dazu, sicherheitshalber lieber abzusteigen. Das war allerdings auch nicht von schlechten Eltern, ich hab glaub ich fast eine Stunde für die knapp 100 Hm gebraucht. Irgendwann hatte ichs aber dann auch, klitschnass und fix und fertig, geschafft und meine Freundin begrüßte mich sichtlich erleichtert am Ende der Wand. Das Hochtal, in dem wir uns befanden, lag komplett im Nebel, so dass wir uns nach ein paar Irrwegen dazu entschlossen haben, einem Flußlauf zu folgen, der uns dann nach geraumer Zeit tatsächlich ins Tal führte. Erschöpft, aber glücklich genossen wir im Nachhinein sowohl den ungewollten Adrenalinkick als auch die tolle Landschaft, in der wir uns komplett alleine bewegten, und die man weiter unten im Tal dann auch wieder sehen konnte ohne Nebel. Den ersten Wanderern (ein Engländer mit seinen zwei Söhnen in kurzen Hosen und T-Shirts!) wurde dann erstmal ungefragt die ganze Geschichte erzählt, was ihn aber sichtlich unterhalten hat. Der Straße entlang für knapp 3 Km kamen wir dann endlich wieder am Auto an. Den Snowdon hatten wir zwar nicht bestiegen, aber ich glaube, das wäre im Vergleich ohnehin langweilig gewesen, und gesehen hätte man bei dem Wetter da oben ohnehin nichts!

          Endlich unten:



          Links zum GPS-Track bei GPSies:
          <a href="http://www.gpsies.com/map.do?fileId=fsrvqstjpxztkxae" title="GPSies - Crib Goch, Snowdonia, Wales"><img src="http://www.gpsies.com/images/linkus.png" border="0" alt="GPSies - Crib Goch, Snowdonia, Wales" /></a>

          Nach kurzer Verschnaufpause ging's dann weiter nach Dolgellau, wo wir uns zur Feier des Tages (und zum Trocken der Sachen, das Wetter war bereits wieder eher feucht) in ein Bed&Breakfast einmieteten. Das Bett, das großartige Abendessen im Restauraunt "Y Sospan" und das üppige englische Frühstück waren genau das, was wir nach dem Tag gebraucht haben!

          Was lerne ich persönlich draus: am Besten niemals ohne Karte los, oder falls doch, den Weg nicht verlassen und den Mut haben, umzudrehen, wenn es einem zu krass wird und man keinen Weg mehr findet!
          Zuletzt geändert von libero; 21.09.2008, 22:57.

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          • November
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            • 17.11.2006
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            #6
            AW: [GB] Wales August/September 2008

            Weiterhin schön zu lesen, aber kannst du die Bilder ab Tag 5 bitte deutlich verkleinern? Sie sind viel größer als der gesamte Bildschirm und so kann ich nie das gesamte Bild sehen. Außerdem wird es für alle, die noch ein analoges Modem haben, unmöglich die Bilder hochzuladen.
            Danke.
            Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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            • libero
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              • 24.09.2007
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              #7
              AW: [GB] Wales August/September 2008

              Hallo, wollte nur schnell Bescheid geben dass es spätestens am Wochenende hier weitergeht, bin die letzten Tage nicht dazu gekommen. Und mit den Fotos überleg ich mir dann auch was.

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              • casper

                Alter Hase
                • 17.09.2006
                • 4940
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                #8
                AW: [GB] Wales August/September 2008

                Sehr schöner Reisebericht.
                Und prima Bilder.
                Freu mich auf die Fortsetzung!!!

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                • Alfadis
                  Erfahren
                  • 08.06.2006
                  • 122
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [GB] Wales August/September 2008

                  Ich bin vor einigen Jahren einmal durch den Norden Wales gefahren (auf dem Weg nach Irland) und dachte damals schon, dass ich da gerne einmal länger bleiben würde, bis jetzt habe ich es nicht geschafft. Aber dein Reisebericht mit den schönen Bildern weckt erneut die Lust auf dieses Reiseziel...
                  Bin gespannt auf die Fortsetzung.

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                  • libero
                    Anfänger im Forum
                    • 24.09.2007
                    • 44

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [GB] Wales August/September 2008

                    So, hat eine Weile gedauert, aber weiter geht's!

                    6. Tag, 29.08.

                    Nach einer sehr erholsamen Nacht und einem unglaublich reichhaltigen English Breakfast packten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf den Weg zum Start des Minffordd Trail auf den Cadair Idris. Flugs das Auto geparkt, Schuhe an, und los!
                    Der Weg führte als Rundwanderweg um den Gebirgsrücken des Gipfeld herum. Nach treppenartigem Aufstieg durch den Wald, der mich bereits wieder ordentlich ins Schwitzen kommen lies, folgte ein flacher ansteigender, sehr schöner Weg hin zu dem See, der inmitten des Kessels liegt und an dem auch zwei Zelte standen, ein unglaublich toller Platz zum Schlafen! Der Aufstieg auf den Grat war kurz und recht problemlos, leider lies das Wetter nur selten schöne Ausblicke zu.



                    Auf dem Weg trafen wir immer wieder auf ein englisches Pärchen, welche die Wanderung mit ihrem Hund in Angriff nahmen. Diese hatten wir schon auf dem Parkplatz erspät, sie parkten neben uns und waren mit Karte, Kompass und GPS ordentlich ausgerüstet, was wir uns auf dem Rückweg noch zu Nutze machen sollten... Vorher gings aber auf den Gipfel, der, wie sollte es anders sein, wieder in den Wolken lag. Trotzdem war es sehr schön dort oben, und wir nutzen die Pause um ordentlich Kalorien nachzutanken (das Frühstück war schließlich mittlerweile verdaut! ). Auf dem Weg nach unten folgten wir den Engländern, da wir den Weg zuerst nicht erkennen konnten, sie aber in Sachen Navigation ja gut ausgestattet und nebenher auch noch sehr nett waren und nichts gegen etwas Gesellschaft einzuwenden hatten. Die Wolken verzogen sich sogar etwas und gaben den Blick auf diese atemberaubend schöne Landschaft frei.



                    Der sehr angenehm zu gehende Weg beschrieb einen weiten Bogen und stieß schließlich wieder auf den Fluß, welcher durch das Waldstück vom Anfang fließt und unseren Abstieg begleitete.



                    Und hier noch der dazugehörige GPS-Track:
                    <a href="http://www.gpsies.com/map.do?fileId=potftnjjbrxsrdtw" title="GPSies - Cadair Idris (Wales)"><img src="http://www.gpsies.com/images/linkus.png" border="0" alt="GPSies - Cadair Idris (Wales)" /></a>

                    Wieder zurück am Auto wechselten wir noch ein paar nette Worte mit unseren Begleitern, freuten uns über die wirklich tolle Wanderung und darüber, mal wieder keinen Regen abbekommen zu haben und machten uns dann auf die recht lange Fahrt in Richtung Pembrokeshire, genauer nach St. Davids, wo wir morgen unsere Wanderung auf dem Pembrokeshire Coast Path starten wollten. Der anvisierte Campingplatz Caerfai Farm war voll belegt, aber direkt dahinter war noch einer, der zwar keine besonders einladenden Duschen hatte, dafür ein eigenes Pub. Noch flugs gekocht und ein, zwei Bierchen bzw. Cider vernichtet, und dann nix wie rein in den Schlafsack!

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                    • libero
                      Anfänger im Forum
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                      • 44

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                      #11
                      AW: [GB] Wales August/September 2008

                      7. Tag, 30.08.

                      Ab heute sollte es also für 3 Tage auf den Pembrokeshire Coast Path gehen, um die Strecke von St. Davids nach Fishguard, das anscheinend schönste Stück dieses 300 km langen Weges gehen. Das Auto durften wir auf dem Campingplatz stehen lassen, war völlig problemlos und auch kostenlos. Nach Frühstück und Packen noch schnell ein bißchen Essen einkaufen und im Visitor Center des National Park eine gute 1:25000er Karte gekauft, dann gings gegen halb zwölf bei noch etwas bedecktem Wetter los!

                      Carefai Bay



                      Der Weg schlängelt sich nahezu die komplette Strecke an den Klippen der Steilküste entlang und folgt fast jeder noch so kleinen Lanndzunge und Einbuchtung, ohne abzukürzen. Das Wetter wurde immer besser, die Sonne lies sich blicken, und die Stimmung bei uns war wie immer grandios! Die wahnsinnig schöne Küstenlandschaft tat ihr übriges. Auf dem Weg, der meist aus schmalen Pfaden besteht, trafen wie zwischen dem Startpunkt Carefai Bay und dem ersten Zwischenstopp in Whitesands Bay viele Tageswanderer und einen Trekker, der nahezu den ganzen Weg gegangen und nun auf seinen letzten Metern war, da er in Whitesands seine Strecke beenden wollte. Netter Kerl, der tatsächlich eine Gitarre beim Wandern mitschleppt, Respekt!
                      Auf den ersten Kilometern in Richtung Whitesands war der Weg noch größtenteils recht eben, so dass wir uns gut an die ungewohnten schweren Rucksäcke gewöhnen und die Natur genißen konnten, auch die ersten Robben haben wir erspäht, genauso wie die allgegenwärtigen Schafe, Kühe und auch Pferde.







                      Angekommen nach ca. 11,5 km in Whitesands wurde zum ersten Mal eine längere Pause eingelegt, Wasser auf einem der in dieser Ecke extrem zahlreichen Campsites nachgefüllt und gegessen, Brot mit walisischem Käse und ungarischer Salami!

                      Whitesands Bay


                      Ein Blick auf die Karte verriet, dass der nächste Campingplatz tatsächlich ein ganzes Stück weg war, unsere Schätzungen lagen zwischen 8 und 10 km. Wildzelten wollten wir hier im National Park vermeiden. Naja, dann mal los, wird schon net so weit sein!
                      Nach der gut besuchten Whitesands Bay wurde der Weg zusehends leerer, in den folgenden Stunden trafen wir kaum andere Wanderer. Auch menschliche Behausungen gab es kaum noch, von vereinzelten Farmhäusern abgesehen. Der Weg folgte weiter der Steilküste, war super zu gehen trotz häfiger An- und Abstiege in den Buchten, die mittlerweile doch an den Kräften zehrten.
                      Die Flora wechselte von grünen Wiesenlandschaften zu farbenfrohem, von lilanen Erikagewächsen bestimmten Gräsern und Sträuchern und dann wieder zurück Weiden und Wiesen. An einem alten Grabmal aus der Steinzeit vorbei und immer weiter dem schmalen Pfad folgend, wurde es zusehends später und die Strecke zog sich doch länger hin als gedacht. Glücklicherweise blieb das Wetter gut und wurde die Landschaft immer einsamer und schöner, sowas hält dann doch die Motivation hoch!

                      Das war gegen 18:00 Uhr, und um den Hügel mussten wir noch rum:


                      Die Kräfte lassen etwas nach gegen abend...


                      Die schönste Bucht des Tages in grandiosem Abendlicht kurz vor dem Ziel






                      Endlich lag der Bauernhof Pwl-caerrog mit seinem Farmcamping in Sichtweite! Nur noch einmal absteigen bis zum Meer, steil wieder hoch und über die Weide zur Farm! Völlig abgekämpft wurden wir von einem freundlichen Mann begrüsst, der anscheinend als Aussteiger auf der Farm in einem aufgebockten Wohnmobil lebt. Nach kurzem Plausch sagt er, wir sollen erstmal das Zelt aufbauen und uns ausruhen, bezahlen können wir auch morgen noch, und bietet uns noch einen Kaffee an, den wir aber ablehnen, da es schon langsam zu dämmern anfängt und wir lieber essen und ausruhen wollen. Das GPS zeigt dann doch 24 km für den Tag, für uns ungeübte Trekker ein recht harter Auftakt, aber ein verdammt gutes Gefühl, das geschafft zu haben!
                      Die Müdigkeit verhindert sogar eine weitere Backgammon-Niederlage für mich an diesem Abend, und nach leckerem Couscous und Pudding sowie einer grandiosen Dusche verschwinden wir in die Schlafsäcke und werden auch nicht von den anderen Leuten auf der riesigen Zeltweise gestört, die noch lange am Legerfeuer sitzen. Das Zelt wird noch von einigen Nacktschnecken als Spielplatz missbraucht - naja, solangs nur das Außenzelt ist, solls mir egal sein, bin zu müde.

                      GPS-Track von diesem Tag:
                      <a href="http://www.gpsies.com/map.do?fileId=xvbihzfnrymjymmn" title="GPSies - PCP Etappe 1"><img src="http://www.gpsies.com/images/linkus.png" border="0" alt="GPSies - PCP Etappe 1" /></a>

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