[DE] Paddeln auf der Unterhavel

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    [DE] Paddeln auf der Unterhavel

    Tourentyp
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    Mitreisende
    Land: Deutschland
    Reisezeit: 8.8.08 bis 10.8.08
    Region/Kontinent: Mitteleuropa

    Die Tradition der Semester-Paddeltour soll beibehalten werden, auch wenn inzwischen ausstudiert ist und sich alle verteilt haben. Immerhin zwei sind noch übrig geblieben, die das weitere Berliner Umland auch dieses Jahr per Boot erkunden wollen!

    Freitag, 8.8.08
    Treffpunkt ist der Bahnhof in Kirchmöser, von wo aus es zum Einkaufen mit dem Bus nach Plaue (Brandenburg) geht, wo wir dann vom Bootsverleiher mit Sack und Pack und Einkäufen eingesammelt werden. Der Bootsverleiher setzt das Boot sogar ins Wasser, gibt noch einige gute, mehr oder weniger nötige Tipps, Sack und Pack werden verladen und schon gehts los!

    Zu Anfang etwas auf die Strecke achten, nicht dass wir nach Brandenburg oder noch ganz wo anders hinkommen, wir wollen schließlich die Havel hinab! Nach wenigen Metern das erste Industriedenkmal, hübsch mit Blumen bewachsen!




    Weiter geht es bei Sonnenschein und ein paar Wolken und recht wenig Bootsverkehr die Havel hinunter. Ein kleiner Strand lädt zur Pause ein, die Tüten bieten lecker Brot, Käse und Obst, sowie noch weitere Leckereien, die aber für die nächsten Tage bleiben.
    Jetzt ziehen sich die Wolken langsam recht dunkel zusammen. Weiter oder warten? Gewitter? Oder zieht es vorbei? Nur Regen?
    Warten.
    Es kommt erst ein bisschen Regen, dann langsam etwas mehr. Das Gewitter lässt uns in Ruhe, aber Unterstellen ist ganz gut! Es dauert eine Weile, aber dann kommt die Sonne wieder hervor und es kann weitergehen.
    Wir kommen bald nach Pritzerbe, wie es scheint, ein schönes Städtchen.
    Jetzt ist aber ein Zeltplatz gesucht. Anlegen kann man am Ende der Stadt bei einer Wiese, aber da wird man heute Nacht keine Ruhe finden, also weiter. Die Karte verspricht Sumpf und Straßennähe, das ist nichts gutes, da müssen wir wohl noch ein paar Kilometer schaffen. Langsam beginnt es zu dämmern und wir sind müde und überall nur Schilf.
    Ist das da vorne Sand? Oder haben wir schon Halluzinationen? Eine wunderbare Stelle zum Zelten tut sich auf, welch ein Glück! Es wurde auch langsam Zeit.
    Das Zelt ist schnell aufgestellt, der Kocher angeworfen und es gibt nicht ganz so leckere Tortellini. Der Sonnenuntergang ist wunderschön, der Mond gülden und morgen soll das Wetter noch besser werden als heute!

    Fortsetzung folgt
    Zuletzt geändert von ; 28.10.2011, 22:02. Grund: Fotos größer, schöner

  • Prachttaucher
    Freak

    Liebt das Forum
    • 21.01.2008
    • 11905
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Paddeln auf der Unterhavel

    Sehr schön - ein Paddel-Reisebericht. Die letzten Bilder sind irgendwie zu klein geraten. Man kann Fotos auch sehr angenehm direkt über den Editor einfügen. Bin gespannt auf die Fortsetzung.

    Gruß Florian

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    • Gast-Avatar

      #3
      AW: Paddeln auf der Unterhavel

      Ist mein erster Reisebericht und längerer Beitrag hier, hatte da den falschen Link erwischt, die Bilder sind jetzt größer!

      Die kommenden Tage sind dann auch etwas ereignisreicher

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      • Gast-Avatar

        #4
        AW: Paddeln auf der Unterhavel

        ja, hier in der Ecke kann man wunderschön paddeln und auch wandern.
        Wie schön, mal darüber etwas zu lesen.

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        • Gast-Avatar

          #5
          AW: [DE] Paddeln auf der Unterhavel

          Weiter gehts:

          Samstag, 9.8.08
          Die Nacht war nicht ganz so erholsam gewesen. Der Wind ließ das Zelt immer mal wieder etwas flattern, alles harmlos, aber in der ersten Nacht draußen auch nicht so gemütlich. Morgen bitte etwas windgeschützter!
          Die Träume von Hochwasser, Kühen und so weiter waren auch nicht so beruhigend.
          Aber: die Sonne scheint!

          Zum Frühstück gibts Tee, Brot mit Gummigouda, Brot mit lecker Pflaumenmus und verschiedenes an Obst und Gemüse. Während des Frühstücks legt irgendsoein komisches Motorboot an, die Leute wollen baden und pinkeln. Zum Glück ist der Spuk bald vorbei und um 10 sind wir dann auch gemütlich auf dem Wasser.

          Leichter Gegenwind, aber ansonsten beste Bedingungen! In Bahnitz gibt es ein Nadelwehr, doch leider wird dort gebaut. Wir steuern auf die andere Schleuse zu, ob wir da wohl geschleust werden? Umtragen ist aber auch schlecht. Hier sitzt auch kein Schleusenwart, Fernbedienung. Wir rufen über die Gegensprechanlage an und erfahren Ja, klar! Ich bereite die Kammer vor! Der Hub ist nur 30 cm, aber das dauert ganz schön lange...


          Kein Wunder bei der Größe der Kammer! Als wir dann einigermaßen vorne uns festgehalten haben, gings dann auch los und er hat zig Liter Wasser nur für uns bewegt. Nett.

          Der Wind wird mehr und wir mit unserem Kanadier haben doch ein bisschen zu kämpfen... Wir beschließen in kleinere Arme auszuweichen. Ist auch weniger windig, doch ziemlich verlandet. Der Wasserwanderatlas behauptet zwar vollständig aktualisiert zu sein, aber der aus der DDR hilft hier genauso gut, ist nur schöner anzusehen. Macht aber nichts, wir kommen schließlich gut durch und entdecken noch einige Muscheln.

          Gegen den Wind an kommen wir nach Premnitz. Hier stehen zig Angler am Wasser, nein die Frauen halten die Angel und die Männer passen auf. Was das wohl ist? Eine Pause tut Not, so sehr wie hier mussten wir uns sonst noch nie bei unseren Paddeltouren anstrengen. Ein kleiner Sandfleck lädt zum Verweilen ein. Der Wind macht die Sache ungemütlich, aber immerhin sind wir gestärkt für die Weiterfahrt.

          Schon nach 3 oder 4 km kommen wir nach Milow und sehen uns den Biwakplatz an. Hier wollen wir wirklich nicht bleiben, direkt neben dem Dorffest! Und das Klohäuschen mit ohne Tür ist auch nicht so einladend. Es ist ja auch noch früh und wir fahren weiter.

          Immerhin: Die Havel hat jetzt einen Knick nach Norden gemacht und der Gegenwind, der sehr lästig war hat sich in Schiebewind verwandelt. Wir sitzen bei Sonnenschein im Boot, dümpeln ein bisschen dahin, trinken ein Bier und freuen uns, dass der stressige Wind uns nicht mehr stört. Familie Schwan kommt auch vorbei:

          Mögliche Zeltplätze sind eher rar, wir halten schon früh die Augen offen. Einer käme in Frage, aber wir fahren noch ein Stück weiter, vielleicht kommt ja noch was besseres. Es kommt nichts und so fahren wir auf der Mögeliner Havel zurück und bleiben beim Biwakplatz Mögelin. Hoffentlich kommt die Dorfjugend nicht!

          Das Wasser ist etwas algig, aber vielleicht fühlt man sich ja einem Bad ja doch gereinigt. Überzeugend ist das nicht, aber Baden gehört nunmal auch dazu!

          Heute abend gibts Gemüsereis, dabei noch ein Froschkonzert, mehrere Entenfamilien und ein Wiesel zu beobachten.

          Der Mond scheint über das Lager und bald wird es kühl, also Zeit sich ins Zelt zu verkriechen.



          ...Fortsetzung folgt

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          • NRWStud
            Alter Hase
            • 02.05.2007
            • 2526
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [DE] Paddeln auf der Unterhavel

            Danke schon mal für die Fotos und für den Reisebericht :-)
            Wie schnell solche Reiseberichte einen doch auf Ideen bringen.
            So eine Tour würd ich auch gern mal wieder machen, muss bei unserm Bootsverleiher umbedingt mal nachfragen wie viel dieser Spaß heut kostet.
            Bis dahin, freu ich mich auf die Fortsetzungen deines Berichts und viele Fotos

            LG

            Chris
            unser Blog HikingGear.de

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            • Werner Hohn
              Freak
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              • 05.08.2005
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              #7
              AW: [DE] Paddeln auf der Unterhavel

              Zitat von -ph- Beitrag anzeigen
              ...
              Der Mond scheint über das Lager und bald wird es kühl, also Zeit sich ins Zelt zu verkriechen.

              ...Fortsetzung folgt
              Man könnt ja langsam mal aus dem Zelt rauskommen.

              Werner
              .

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              • Gast-Avatar

                #8
                AW: [DE] Paddeln auf der Unterhavel

                Es regnet leider noch ;)

                Aber danke für die Erinnerung, wahrscheinlich kommt die Fortsetzung noch heute, ich mach' mich dran!

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                • Gast-Avatar

                  #9
                  AW: [DE] Paddeln auf der Unterhavel

                  Sonntag, 10. 8. 08

                  Der Regen fällt immer noch leise auf's Zelt, draußen ist es grau in grau. Schauer hatten wir uns anders vorgestellt, das Verhältnis von blau zu weiß kommt irgendwie überhaupt nicht hin. Doch wir müssen aufstehen! Es hört etwas auf zu regnen, ein kleines blaues Stückchen Himmel wird sichtbar, also ist die Hoffnung nicht ganz verloren!
                  Der Tee wird vor dem Zelt gekocht, aber zum frühstücken verziehen wir uns dann doch lieber wieder hinein. Der Tisch ist wieder reich gedeckt mit Brot (längs halbiert, sonst hätte es nicht in die bereitgestellte wasserdichte Tonne gepasst ), verschiedenen Käsesorten, dabei auch wieder der beliebte Gummigouda, Pflaumenmus, Aprikosen, Radieschen, Keksen...

                  Jetzt kommt die Routenplanung: wollen wir ein Stück zurück fahren und in die Stremme, wo man Biber sehen kann? Da waren wir aber schon und eigentlich wollten wir lieber weiter! Bis Rathenow sind es nicht mehr viele Kilometer und dort zweigt ein weiterer Arm der Stremme ab, vielleicht ist es dort auch schön? Allerdings ist seine Einfahrt verkrautet und er ist auch nicht immer befahrbar... Das wäre aber optimal: die Stremme weiter runter und dann die Havel wieder hoch bis Rathenow, wo wir uns abholen lassen könnten! Und wenn wir es nicht ganz so weit schaffen, dann gibt es weiter unten an der Havel auch noch ein Dörfchen, wo wir die Tour beenden könnten.

                  Ich rufe den Kanuverleiher an und bespreche die Pläne mit ihm, 2 Stunden vor gewünschtem Abholtermin sollen wir noch einmal anrufen und den genauen Ort bekanntgeben.

                  Das Boot wir bepackt und ab geht es wieder die Havel hinab, durch Mögelin hindurch, wie wir auch schon gekommen sind. Sobald es geht, zweigen wir aber auf den großen Arm ab und erreichen dann auch bald die ersten Brücken in Rathenow. Bisher war es einigermaßen trocken, aber sobald wir in die Stadt einfahren, beginnt es richtig zu regnen. Regenhosen an und weiter geht's! Die offizielle Einsetzstelle finden wir nicht, aber wir wollen ja auch weiter und so lassen wir diverse unpassierbare Wehre links liegen und begeben uns zur Stadtschleuse.

                  Was tun? Müssen wir jetzt wirklich mit dem Handy den Schleusenwart anrufen? Oder gibt es hier auch so eine praktische Sprechanlage? Das Problem löst sich von selbst, noch bevor das Handy hervorgekramt ist, öffnen sich die Tore und wir können einfahren. Ganz vor, es kommt gleich noch ein Fahrgastschiff. Zum Glück ganz vor, denn dort liegen wir trocken unter einer Straßenbrücke. Die Wartezeit vertreiben wir uns mit Keksen. Endlich kommt die MS Sonnenschein, leider immer noch im Nieselregen.
                  Bevor es abwärts geht, stellen wir dem Schleusenwart noch ein Bier hin, was wir heute sowieso nicht mehr trinken werden, er wird sich bestimmt freuen! (Ein Brauch, den ich vom Rudern kenne)

                  Als wir aus der Schleuse ausfahren, hat es sich leider so richtig eingeregnet. Es wird langsam unangenehm. Bei meiner Freundin hält die Regenhose das Sitzen im Regen nicht aus, ein nasser Hintern ist ja nicht so vergnüglich. Bei mir geht's noch, aber wie das in ein paar Stunden aussehen wird?

                  Die Einfahrt zur Stremme finden wir leider nicht, nur an einer Stelle haben wir einen Verdacht, aber da scheint es nicht wirklich weiter zu gehen. Nach einigen weiteren Metern ist klar, dass wir sie verpasst haben. Es regnet und eigentlich haben wir keine Lust mehr. Spaß macht das so nicht und wenn wir nicht mehr viel weiter fahren, wird das Rückholen nicht so teuer und wir sind früher wieder zu Hause.

                  Also Umkehr und Suche nach einer Landestelle in Rathenow. Da ist ein Wasserwanderstützpunkt, aber leider nur mit Steg und Café, ohne Möglichkeit, das Boot herauszunehmen. Ein kleines Stückchen Sand tut es auch und hier kann der Verleiher auch gut parken.

                  Wir landen an, entladen das Boot und rufen ihn an. Er kann zum Glück früher kommen und wir stehen dann noch ein Stündchen im Regen herum. Jetzt ist alles mehr oder weniger egal, die Füße werden langsam auch nass, nur die wasserdichten Säcke halten wirklich durch. Bei mir zieht es auch in die Jacke (Berghaus Paclite) vorne hinein, aber kalt ist es zum Glück nicht.

                  Der Kanuverleiher kommt, lädt das Boot auf und ist so nett, uns noch zum Bahnhof zu bringen. Zum Glück kommt der Zug bald, wir ziehen uns trockene Sachen an und verzehren bis Hannover, wo sich die Wege trennen, noch ein paar Reste.


                  Leider gibt es vom Sonntag keine Fotos mehr, aber der Regen hat alles grau in grau werden lassen.


                  Die Tour war jedenfalls sehr nett, nur nächstes Mal bestellen wir lieber etwas besseres Wetter!

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