Ein paar Gedanken und Diskussion

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  • chrysostomos
    Dauerbesucher
    • 09.02.2005
    • 687

    • Meine Reisen

    Ein paar Gedanken und Diskussion

    Hola!

    Ich bin eben von einer 4-wöchigen Tour in den Pyrenäen (GR-11) zurückgekommen und möchte hier einige Erfahrungen und grundsätzliche Überlegungen diskutieren. Diese sind von ein paar Grundvoraussetzungen abhängig:


    1. Es handelt sich um eine Sommertour, bei der die Temperaturen tagsüber über 30°C und Nachts 0°C betragen können. Durchschnittlich ist auch in höheren Lagen tagsüber mit 15° - 20°C zu rechnen.

    2. Überwiegend ist mit trockenem Wetter zu rechnen. Ab zwei aufeinanderfolgenden ganzen Regentagen wird die Tour unterbrochen, bis sich die Verhältnisse bessern.

    3. Die Verpflegung erfolgt nicht völlig autark, da der Genuss der lokalen Küche in Dörfern oder Hütten Teil des Reiseerlebnisses ist. Eine Autonomie für zwei Tage sollte jedoch gegeben sein.

    4. Wer sich bewegt, produziert Wärme und Schweiss.

    5. Wasserkontakt schadet der Haut nicht grundsätzlich.

    6. Bei gleicher Funktionalität wird dem leichteren Ausrüstungsteil der Vorzug gegeben.

    7. Wissen und Erfahrung sind zwei verschiedene Dinge.


    So, und nun ein paar Erfahrungen & Gedanken:

    Schuhe

    Oft hört man pauschal, dass in den Bergen "Turnschuhe" nichts verloren hätten - wie falsch! Ich bin 600 km mit Asics- resp. Inov8-Trailschuhen gegangen und würde es - unter der Voraussetzung, dass der Rucksack nicht mehr als 15 kg wiegt - jederzeit wieder tun! Das Argument, dass man sich damit leichter übertritt, kann ich überhaupt nicht bestätigen - im Gegenteil! Dafür habe ich drei Vermutungen: einerseits wird der Fuss (Muskulatur & Bänder) durch die freie Beweglichkeit wieder gestärkt. Andererseits kann der Fuss sich leichter dem unebenen Untergrund anpassen, dafür wurde er erschaffen. Und drittens schaut man auch besser, wohin man tritt. Ich hatte auch nur sehr selten (3-4x) Steinchen in den Schuhen und noch seltener (2x) habe ich mir an einem Stein den Knöchel angeschlagen.

    Auf wasserdichte Schuhe (Gore etc.) habe ich bewusst verzichtet. Meistens ist es wetterbedingt eh trocken resp. heiss. Ein "luftiger"Schuh hilft, dass der Schweiss leichter verdampfen kann, als bei einem mit Membran, welche ihre Funktion überwiegend nur bei grosser Temperaturdifferenz erfüllt. Ich hatte dadurch bei gleichen Socken deutlich weniger aufgequollene Füsse & Blasen, als früher. Wenn es dann mal durch Regen oder Flussdurchquerungen wirklich nass wird, sehe ich die Trailschuhe ebenfalls im Vorteil: nach ein paar Minuten waren die Schuhe nicht mehr nass, sondern nur noch feucht. Gegenüber der hohen Trekkingschuhen meines Mitwanderers waren sie nach ein paar Stunden auch wieder halbwegs trocken - über Nacht sowieso. Auch einen ganzen Regentag (inkl. Flussdurchquerung) waren blasen- & kältemässig überhaupt kein Problem.

    Ich bin mit ein paar Asics-Walkingschuhen gestartet, habe diese jedoch in der Hälfte der Strecke gegen ein Paar 310g leichte Inov8 Flyrock 310 gewechselt, die mir zufällig untergekommen sind. Anfänglich habe ich an den Inov8 das "runde" Laufgefühl der Asics vermisst, aber dafür sind die Asics ja auch bekannt. Dafür haben die Inov8 den wesentlich besseren Grip im Gelände, sind "luftiger" und leichter. Auch durch steile Geröll- und Schneehänge kam ich damit problemlos.

    Noch ein Nebensatz: am Morgen kam immer Scholl Hirschtalg-Creme auf die Füsse. Seitdem habe ich deutlich weniger Blasen als früher. Auch auf meine Smartwool Socken schwöre ich - die hielten bisher über 1'500 Trekkingkilometer! Wenn ich Blasen hatte (nur in der ersten Woche, danach war's vorbei), punktierte ich die Blase und klebte diese zum Schutz mit Leukotape ab. Das Tape blieb auch mal 2 Tage drauf. Innovativ fand ich bei einem Engländer, dass er vorbeugend Ducttape verwendete: das hat eine glattere Oberfläche als Leukotape, was die Reibung mindert.


    Regenschutz

    In den Alpen und den Pyrenäen ist im Sommer immer mit Gewittern/Regen zu rechnen, die meiste Zeit dürfte es jedoch trocken bleiben (vgl. Vss 2). Das heisst also, dass die Regenjacke überwiegend unbenutzt im Rucksack verbleibt. Da dieser bitteschön möglichst leicht bleiben soll, gilt dies auch für den Regenschutz. Nach 7 Stunden Gehen im Regen (resp. Graupel) in meiner Arcteryx 3-Lagenjacke war ich jedoch genauso nass, wie mein Kumpane in seiner Billigjacke. OK, ich sah vielleicht stylischer aus... Meine Jacke müsste jedoch dichter sein als seine, weshalb war ich dann trotzdem nass? Wohl weil ich wie jeder andere auch beim forschen Schritt am Berg transpiriere. Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn man "bis auf die Haut" nass wird? Solange ich mich bewege und damit Wärme produziere, habe ich kein Problem damit. Problematisch wird es erst, wenn Wind dazu kommt und man dadurch auskühlt - oder wenn die Bewegungswärme fehlt. Wider allem "man macht es so" genügt vielleicht doch bloss ein leichter (& billiger) Windschutz, um tagsüber zufrieden durch die gelegentlichen Unbille der Berge zu kommen, sofern (!) dieser durch warme (Faserpulli etc.) und abends trockene Kleider ergänzt werden kann. Ich überlege mir künftig jedenfalls sehr gut, ob ich nicht bloss einen leichten Windbreaker mitnehmen soll. In den Bergen mag ich mich irgendwie mit einem Poncho (noch) nicht anfreunden, aber das Konzept, dass dadurch auch der Rucksack vom Regen geschützt ist, ist überzeugend! Zudem ist die Ventilation bei einem Poncho wesentlich besser, als bei einer Regenjacke. "Chapeau" allen, die den Poncho auch noch als Tarp benutzen. Ich mag es da doch lieber etwas geräumiger & mückenfrei.


    Zelt

    Für mich gehört es zum Reiz einer mehrtägigen Bergwanderung, solange gehen zu können, wie ich Lust habe und dort zu übernachten, wo ich will (und kann). Ein leichtes Zelt gehört daher mit. Da ich es etwas geräumiger mag, war ich bisher mit einem Tarptent Cloudburst 2 (1'100 g) und einem SixMoondesigns RefugeX (452 g, kein Schreibfehler!) unterwegs. Mit dem höheren Kondens der Singlewalls hatte ich kaum je Probleme. Sucht man sich einen geeigneten Standplatz mit etwas Wind und nicht grad am Fluss, dann ist die Feuchtigkeit meiner Erfahrung nach minimal. Gelegentlich erwischt es einen, was für mich aber nie ein grösseres Problem darstellte. Beide "Zelte" waren auch bei stärkerem Regen dicht und hielten dem Wind stand. Natürlich sind solche Leichtzelte nicht wie ein Geodät "bombproof". Bei einem der gefürchteten Pyrenäengewitter* bliess es mir (zum Glück!) das RefugeX vom Trekkingstock ("Zeltstange"), so dass ich mich von innen nur noch "biwaksackmässig" einwickeln konnte und nicht voll im Wind stand. Überwiegend blieb ich dabei trocken. Gegen die Böen mit wohl bis zu 150 km/h hätte wohl auch manch anderes Zelt alt ausgesehen. Das RefugeX nahm keinen Schaden. Das halbdurchsichtige Cuben finde ich den Hit: wer kann schon im Zelt Mond und Sterne erahnen? Für mich ein Traumzelt!

    *Es war nicht mein erstes Gewitter in den Bergen, aber es wird mit einem gewissen Respekt bleibend in Erinnerung bleiben!


    Kocher

    Auf einer solchen Trekkingtour hängt mein Glück nicht vom regelmässigen Genuss warmer Speisen oder Getränke ab. Ich bin auch glücklich, wenn ich Mittags und Abends Brot, Käse und irgend eine lokale Wurst, Trockenfrüchte, Schokolade und allenfalls ein Cola geniesse. Dennoch habe ich einen Kocher mitgenommen, um Abends und bei kaltem Wetter mal ne Suppe machen zu können. Ich habe mich diesmal gegen den Gaskocher und für den Bushbuddy entschieden, der wie ein Hobo-Ofen mit Holz funktioniert. Denn der Brennstoff Holz muss i.d.R. nicht nicht wie bei anderen Kochern den Berg hoch und runter getragen werden, sondern liegt schon da. Das Teil wiegt bloss 136 g und wird mit kleinfingergrossen Holzstückchen gefüttert. Derart bringt er einen Liter Wasser in etwa 8-10 Minuten zum Kochen. Aus lauter Bequemlichkeit habe ich Abends jedoch den Kocher nie benutzt. Allerdings muss ich mal versuchen, die "Büchse" mit Metawürfel zu betreiben. Das gäbe dann einen leichten Mehrstoffkocher.

    NB für die ZenStove-Fraktion: in einigen spanischen Supermärkten sah ich bei den Drogerieartikeln hochreinen Alkohol.


    Schlafen

    Auch im Sommer rechne ich in den Bergen aus Erfahrung immer damit, dass es Nachts auf über 2'000m an die Nullgradgrenze kalt werden kann. Das "Schlafsystem" (Matte, Schlafsack, ev. mit Kleider/Jacke kombiniert) muss sicherstellen, dass ich auch bei diesen Temperaturen und leicht erschöpft und hungrig mich durch Schlaf oder Dösen erholen kann. Der WM Apache ist eigentlich überdimensioniert und liesse sich durch einen 300-400 g leichteren Bruder ersetzen - aber ich war schon öfters froh, dass der Indianer mich trotz feuchtigkeitsreduziertem Loft immer zuverlässig mollig warm hielt. Der Apache wiegt knapp ein Kilo. Dieses Gewicht kompensiere ich, indem ich als weiteren Wärmeschutz bloss eine leichte Faserpelzjacke mitnehme. Mir genügt das, da ich mich Abends relativ rasch in den Schlafsack verkrieche und tagsüber keine warme Jacke brauche. Man könnte sich auch überlegen, einen leichteren Schlafsack mitzunehmen und diesen mit einer wärmeren Jacke zu kombinieren. Für welche Variante man sich entscheidet, ist für mich Geschmackssache.


    Trekkingstöcke

    Für mich ist es unvollstellbar, aber auf dem GR11 sah ich immer noch Trekker (nicht Touristen), welche ohne Stöcke unterwegs waren. Gleichzeitig waren das auch die Leute, welche den schwersten Rucksack hatten... Bergauf dienen mir die Stöcke als "Vierradantrieb", bergab als "Doppelbremse". Ohne Stöcke wäre ich bestimmt einige Male auf dem Hosenboden gesessen. Zusätzlich brauche ich die Stöcke für mein Zelt. Vor drei Jahren gab es hier mal einen Thread, in dem die Stabilität von Carbonstöcken arg angezweifelt wurden. Das kann ich überhaupt nicht bestätigen: Meine Komperdells (380 g) benutze ich nun schon drei Jahre problemlos zum Skifahren, Schneeschuhlaufen und Trekken. Die Höhenverstellung ist gelegentlich etwas pfriemelig, funktioniert aber zuverlässig. Solange es bei gleicher Stabilität und Höhenverstellbarkeit nichts leichteres gibt, scheinen mir die Komperdells als Optimum!


    Rucksack

    Um es kurz zu machen: ich war auch dieses Jahr mit dem GoLite Pinnacle (730 g, ca. 60 l) unterwegs - insgesamt hatte ich den Sack schon mindestens 47 Tage am Rücken. Obwohl das Teil recht leicht ist und ich damit nicht besonders vorsichtig umging, hat er bisher alle Dornenbüsche, Felskontakte und andere Strapazen nahezu spurlos überstanden. Zudem lässt er sich vielseitig anpassen. Das einzige was mir fehlt, sind auf dem Hüftgurt aufgenähte Taschen. Vielleicht mal ein MYOG-Projekt... Fazit für mich: kommt jederzeit bis 14-15 kg Gepäck wieder mit!




    Grüsse aus dem Süden


    Marc




    NB: Bilder gibts hier.
    Zuletzt geändert von chrysostomos; 08.08.2008, 17:11.

  • berni71
    Musteruser
    Fuchs
    • 27.01.2005
    • 1612
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

    Hallo Marc,

    vielen Dank für Deine Gedanken - und die schönen Bilder! Sie sind wirklich ein Traum!

    Gruß, Berni

    Kommentar


    • Freak
      Lebt im Forum
      • 02.05.2006
      • 5217
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

      Die Gedanken finde ich wirklich gut und kann ich durchaus nachvollziehen.
      Da du ja davon aus gehst, das deine Kleidung nass wird, brauchst du ja mindestens einen kompletten Satz Wechselsachen. Lohnt sich das Gewichtsmäßig? Und sind die nassen Sachen am nächsten Tag tatsächlich wieder trocken gewesen?

      Kommentar


      • chrysostomos
        Dauerbesucher
        • 09.02.2005
        • 687

        • Meine Reisen

        #4
        AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

        Salve!

        Kompletten Satz Ersatzwäsche - wofür? Ich hatte folgende Kleider mit im Rucksack:

        - ein Merinoleibchen
        - eine lange Hose
        - Faserpelz

        an mir trug ich:

        - Funktions-Shirt
        - Unterhose
        - Shorts
        - Socken

        Jeden zweiten, spätestens dritten Tag konnte ich Abends die getragenen Sachen waschen, über Nacht waren die Teile trocken oder nahezu trocken. Im worst case waren die Teile anderntags spätestens nach 10 Minuten Gehen wieder trocken.

        Nachdem das Zelt Abends stand, zog ich die feuchten Sachen (Funktions-Shirt, Hose, Socken) aus und wechselte zur "Ersatzwäsche" (Merino, lange Hose, z.T. Faserpelz). Mit der Ersatzwäsche ging ich auch regelmässig in den Ausgang. Die Trailschuhe sehen auch nicht besonders "vom Berge kommend" aus.

        Am schlimmsten Regentag hatte ich nebst Funktions-Shirt, Shorts, Regenjacke und -hose auch den Faserpulli an. Der war natürlich auch nass. Hätte ich in dieser Nacht nicht glücklicherweise auf dem Boden in der überfüllten Hütte übernachten können, so hätte mich der Apache trotzdem trocken und warm durch die Nacht gebracht. Das Zeug hätte dann halbwegs (sicher nicht ganz!) im Zelt getrocknet und dann am nächsten Tag ganz oder teilweise draussen oder am Körper. Nicht ohne Grund schrieb ich aber, dass ich nach zwei Regentagen eine Pause eingeschaltet hätte...

        Ich bin alles andere als ein harter Hund und geniesse im Leben durchaus die kleinen Annehmlichkeiten! Aber ich mag es nicht, nutzloses Zeug den Berg hoch und wieder runter zu tragen! Dennoch trug ich meine komplette Fotoausrüstung (2'150g...) mit. Es gibt also noch wesentliches Sparpotential!

        Grüsse aus dem Süden


        Marc

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        • Freak
          Lebt im Forum
          • 02.05.2006
          • 5217
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

          Zitat von chrysostomos Beitrag anzeigen
          Kompletten Satz Ersatzwäsche - wofür?
          Naja, bin halt davon ausgegangen, dass du alle nassen Kleidungsstücke im Camp durch trockene wechselst. Aber IMO hast du völlig recht. Was du mithattest reicht ja.

          Kommentar


          • Gast-Avatar

            #6
            AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

            Wir brauchen doch ein UL- Unterforum wie es aussieht.
            Wo ich Dir uneingeschränkt Recht gebe-
            "7. Wissen und Erfahrung sind zwei verschiedene Dinge."
            - bei den anderen Punkten eigentlich auch...

            Grüsse nach Süden

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            • heron
              Fuchs
              • 07.08.2006
              • 1745

              • Meine Reisen

              #7
              AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

              Hallo Marc

              Ganz viel schöne Bilder ! Musste die vom GR5 natürlich auch gleich noch einmal anschauen .

              Wissen wird erst zur Erfahrung, wenn man es auch angewendet hat . Und ich bin ganz deiner Meinung, was die Schuhe angeht (Salomon XA Pro). Hirschtalg und die ausgiebige Fusspflege morgens und abends halte ich für ganz ganz wichtig - ich bin oft ganze Tage mit nassen Füssen gegangen, ohne dass die besonders aufgequollen wären, Blasen überhaupt keine.

              Auch was die Stöcke angeht! Ohne die würde ich vermutlich heute noch irgendwo im Süden herumschlurfen.
              Hast du auch eine Untersetzung bei deinem Allradantrieb? ;)

              Von Alan Dixon gibt es auf BPL einen ganz tollen Artikel zum Thema Lightweight backpacking in sustained, cold rain - da geht es auch nicht so sehr darum ganz trocken zu bleiben, sondern die Technik drauf zu haben, ein Camp ganz schnell einzurichten und innerhalb von Minuten im trockenen Zeug zu sein und warmes Futter. .... Da muss ich noch üben, auch wenn ich das Wissen schon habe.

              Zum Ponchotarp, da sich ja auf dem GR5 mithatte: als Regenschutz hervorragend und ich schätze den Vorteil, dass der Rucksack komplett geschützt ist. Von den Oberschenkeln abwärts habe ich nass einfass akzeptiert.
              Zum Übernachten - es geht, aber mir ist es auch zu knapp. Vor allem braucht das Aufstellen viel Zeit, weil man die Schnüre erst an die Schlaufen anmachen muss. Dranlassen ginge zwar, aber ich stelle individuell nach den Landschaftsgegebenheiten auf, und die Schnüre wechseln ihren Platz je nach Bedarf.

              Das RefugeX werde ichmir noch einmal genauer ansehen!

              gx
              sabine
              Ich habe keine grossen Ambitionen. Still sitze ich und betrachte wohlgemut das Gewimmel der Welt.
              Ich benötige nur so viel, wie ich mir ohne Anstrengung und Demütigung beschaffen kann. (György Bálint)

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              • chrysostomos
                Dauerbesucher
                • 09.02.2005
                • 687

                • Meine Reisen

                #8
                AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                Zitat von heron Beitrag anzeigen
                Hast du auch eine Untersetzung bei deinem Allradantrieb? ;)
                Salve Sabi

                Bei so leichtem Gepäck genügt der "Starrlauf", eine Untersetzung braucht's da nicht mehr!

                Grüsse aus dem Süden

                Marc

                Kommentar


                • Corton
                  Forumswachhund
                  Lebt im Forum
                  • 03.12.2002
                  • 8593

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                  Hab mich erst letztens gefragt, wer sich wohl solch eine Kamera kauft?

                  Kommentar


                  • Freak
                    Lebt im Forum
                    • 02.05.2006
                    • 5217
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                    Ja, die Leica fiel mir auch auf.

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                    • Rainer Duesmann
                      Fuchs
                      • 31.12.2005
                      • 1642
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                      Wohl war! Und da die M8 auch auf meinem (Langzeit-) Wunschzettel steht, würde ich mich freuen wenn Du mal genauer auf Deine Erfahrungen damit (welche Objektive, Workflow der Bearbeitung usw.) eingehen könntest.

                      Bütte.

                      Beste Grüße,
                      Rainer

                      P.S.: Du hast eine Menge Dreck auf dem Sensor gehabt. Wäre mal der Aufhänger für einen Thread Sensorreinigung auf Tour. Ich hab da nämlich auch noch keine sehr gute Lösung.
                      radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

                      Kommentar


                      • Bleausard
                        Erfahren
                        • 24.04.2008
                        • 146
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                        Danke für die Anregungen.

                        Werde in jedem Falle meine Packliste für den nächsten Camino dahingehend noch mal überprüfen - und doch keine Arc'teryix kaufen . Und ich werde mal selbstkritisch in mich gehen, ob ich mich nicht von der "schneller, höher, weiter und besser Mentalität" der Outdoorhochglanzmagazine blenden lasse. Ich überlege beispielsweise seit Wochen, ob ich für 10 Tage West Coast Trail meine JW Hard Rain gegen eine andere "noch bessere" Jacke ersetze, obwohl ich eigentlich bisher zufrieden war...

                        Hinsichtlich der Schuhe kann ich ebenfalls nur zustimmen. Bin vorletztes Jahr den Camino Frances gelaufen und da habe ich viele mit den Keen Arroyo (o.ä.) gesehen - und die waren allesamt begeistert und hatten genauso wenig Probleme wie andere Leute in den "normalen Wanderschuhen".

                        Kommentar


                        • chrysostomos
                          Dauerbesucher
                          • 09.02.2005
                          • 687

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                          Zitat von Corton Beitrag anzeigen
                          Hab mich erst letztens gefragt, wer sich wohl solch eine Kamera kauft?
                          Bestimmt nur ein Irrer! Nun, was lassen sich zur Entschuldigung händeringend für Argumente finden, die einen solchen Irrsinn vielleicht erklärbar machen?

                          - es ist eine Messsucherkamera (Punkt!)
                          - für die gebotene Bildqualität ist die Kamera mit den Objektiven sehr kompakt (aber nicht leicht)
                          - Die Reduktion auf das Wesentliche ist ein Gewinn!
                          - man findet auf dem Gebrauchtmarkt hervorragende Optiken
                          - man kann nach 4 Jahren die Kamera auch noch zu einem anständigen Preis verkaufen
                          - jeder Tag damit macht einfach nur Spass (ist für Aussenstehende wohl nicht nachvollziehbar)

                          Natürlich würde ich mir eine M8i mit dem neuen Schüttelsensor der D700 wünschen - schaun' mer mal. Leica hat zumindest mal angetönt, dass die aktuellen M8's später upgradable wären.

                          Leider habe ich vergessen die Reinigungssweeps von VisibleDust mitzunehmen - das hat mir dann nach der Rückkehr "etwas" Arbeit zum stempeln von 600 Bildern beschert. Die Sweeps sind ohne weiteres outdoortauglich, allerdings braucht es m.E. nach mehrere Durchläufe, bis der Sensor halbwegs staubfrei ist. Ganz habe ich das noch nie hinbekommen. Vielleicht müsste ich es zusätzlich mit einem elektrostatisch geladenem Pinsel versuchen.

                          Zur Outdoortauglichkeit der M8 lässt sich folgendes sagen: meines Erachtens müsste sie für den Preis & Anspruch besser abgedichtet sein. Dummerweise vertraute ich im bereits früher geschilderten Regentag auf den alleinigen Schutz der Lowepro-Tasche (mit dem Regencover). 8 Stunden Dauerregen hielt diese jedoch nicht stand, so dass die Kamera doch anständig "geflutet" wurde. Die M8 war danach tod! Hätte ich nicht bereits früher im Leica-Forum darüber gelesen, ich hätte wohl denselben am Berg erlitten! Knappe 24 Stunden ohne Akku und bei jeder Gelegenheit in die Sonne gelegt und der "Klotz" lief wieder anstandslos. Die Leica-Ingenieure scheinen zum Schutz der Elektronik einen besonders sensiblen Kriechstrom-Sensor (oder irgend etwas ähnliches) vorgesehen zu haben. Ausser einem Wasserflecken im Sucherfenster hat das Teil die Flutung heil überstanden. Auch das ist Leica.

                          Grüsse aus dem Süden

                          Marc

                          Kommentar


                          • chrysostomos
                            Dauerbesucher
                            • 09.02.2005
                            • 687

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                            Zitat von Rainer Duesmann Beitrag anzeigen
                            Wohl war! Und da die M8 auch auf meinem (Langzeit-) Wunschzettel steht, würde ich mich freuen wenn Du mal genauer auf Deine Erfahrungen damit (welche Objektive, Workflow der Bearbeitung usw.) eingehen könntest.
                            Lieber Rainer, leih Dir mal für einen Tag eine M8 aus - und zwei Monate Fasten spielen danach keine Rolle mehr!


                            Auf die Schnelle:

                            Bei meinen früheren Reisen habe ich gemerkt, dass ich überwiegend das Weitwinkel benutzte, dafür ist die Leica wie geschaffen. In 85 % benutze ich Leica's "Billigobjektiv", das 28er-Elmarit 1:2.8, mit dem 1.5-Crop gibt das ein 42er fast-Standardobjektiv. Zu 10 % brauche ich das Voigtländer Heliar 15mm 1:4.5 (ergibt mit dem Crop ein 22er). Es ist das Weitwinkel zum Tiefpreis (ca. 400€), das in fast allen M-Taschen liegt. Bisher seltener als gedacht benutze ich ein altes 90er-Summicron 1:2 (mit Crop ein 135er). Diese drei Objektiven genügen mir bisher vollauf. Das 15er ist wegen des grossen Bildkreises manchmal schwierig zu belichten, dagegen gewöhnt man sich an die grosse Lichtstärke des 28ers sehr schnell.

                            Mein Workflow ist noch sehr rudimentär! Die M8-Bilder werden ausschliesslich RAW (hier DNG) gespeichert und in Aperture eingelesen. Mir gefällt die Übersichtlichkeit & Einfachheit dieses Programmes. Für die meisten Korrekturen genügen mir die Funktionen vollauf. Wenn ich mehr an den Bildern basteln will, benutze ich PS Elements 6. Gedruckt wird auf einem Epson R-2400. Da das System noch nicht kalibriert ist, geraten die Ausdrucke noch recht zufällig. Ich denke, das wird dann mal eine Geschichte für lange Winterabende...

                            Grüsse aus dem Süden

                            Marc
                            Zuletzt geändert von chrysostomos; 10.08.2008, 15:24.

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                            • moose
                              Gerne im Forum
                              • 12.07.2006
                              • 78

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                              @ Post Nr #1: Sehr gut, wirklich sehr gut, die richtigen Gedanken auf den Punkt gebracht.
                              moose
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                                Lebt im Forum
                                • 31.07.2007
                                • 8569
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                                #16
                                AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                                Hallo Marc
                                Gratuliere zur gelungenen und beendeten Tour!

                                Bez. Tape: Ducttape scheint eine gute Idee.. mal gucken ob ich das vertrage.. ich benutze im Moment das papierene Klebband, für Allergiehaut.
                                Wir haben unsere Füsse auch immer vorbeugend behandelt mit Tape, das hilft sehr.. ausserdem sind wir vor grösseren Touren immer 1-2 Wochenenden vorher uns einlaufen gegangen...

                                Dein Kleiderkonzept finde ich genial!

                                Das weisse Zelt ist auch super, besonders wenns nicht wirklich regnet und man bei Regen ev. auf eine Hütte ausweichen kann..

                                Die Pyrenäen haben sich dir viel freundlicher gezeigt als mir damals... ich bin erstaunt.. hatte die düsterer und enger in Erinnerung...
                                Zurück von Weltreise! http://ramblingrose.ch/

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                                • Rainer Duesmann
                                  Fuchs
                                  • 31.12.2005
                                  • 1642
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                                  Zitat von chrysostomos Beitrag anzeigen
                                  Lieber Rainer, leih Dir mal für einen Tag eine M8 aus - und zwei Monate Fasten spielen danach keine Rolle mehr!


                                  Auf die Schnelle:

                                  Bei meinen früheren Reisen habe ich gemerkt, dass ich überwiegend das Weitwinkel benutzte, dafür ist die Leica wie geschaffen. In 85 % benutze ich Leica's "Billigobjektiv", das 28er-Elmarit 1:2.8, mit dem 1.5-Crop gibt das ein 42er fast-Standardobjektiv. Zu 10 % brauche ich das Voigtländer Heliar 15mm 1:4.5 (ergibt mit dem Crop ein 22er). Es ist das Weitwinkel zum Tiefpreis (ca. 400€), das in fast allen M-Taschen liegt. Bisher seltener als gedacht benutze ich ein altes 90er-Summicron 1:2 (mit Crop ein 135er). Diese drei Objektiven genügen mir bisher vollauf. Das 15er ist wegen des grossen Bildkreises manchmal schwierig zu belichten, dagegen gewöhnt man sich an die grosse Lichtstärke des 28ers sehr schnell.

                                  Grüsse aus dem Süden

                                  Marc
                                  Hallo Marc,
                                  im Frühjahr stand ich kurz davor auch den Sprung zur M8 zu wagen. Leider hatte ein einstündiges Befingern der Kamera bei mir (überraschenderweise) nicht den "Haben-wollen-Reflex". ausgelöst. Die Umstellung auf den ungewohnten Messsucher war mir zu Riskant. Vom Objektivverhalten wäre ich der perfekte Leicaner: Ich fotografiere nur mit vier Festbrennweiten am 1.5 Pentax Crop. 21mm Weitwinkel, 35mm Macro/Immerdrauf, ein traumhaftes rein manuelles Voigtländer Nokton 58mm und ein 70mm Tele. Der Messsucher wie gesagt war der Knackpunkt. Vielleicht fällt das einfacher wenn man das von früher gewohnt ist, ich kenne nur SLRs.

                                  Der hohe Anschaffungspreis tat ein Übriges. Ich hab die M8 jetzt mal auf die ganz lange Bank geschoben. In 20 Jahren zur Rente leiste ich sie mir als Zweitsystem...

                                  Beste Grüße,
                                  Rainer
                                  radioRAW - Der gesellige Fotopodcast

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                                  • chrysostomos
                                    Dauerbesucher
                                    • 09.02.2005
                                    • 687

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                                    #18
                                    AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                                    Salve Rainer!

                                    Was für Bedenken hattest Du denn mit dem Messsucher? Mit dem Parallaxen-Ausgleich hatte ich noch nie Probleme, mit dem Festlegen des Bildausschnittes auch nicht.

                                    Aber ich kann Deinen Entscheid rational nachvollziehen, emotional nicht

                                    Grüsse aus dem Süden

                                    Marc

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                                      #19
                                      AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                                      Zitat von Bleausard Beitrag anzeigen
                                      und doch keine Arc'teryix kaufen .
                                      Der Unterschied zwischen einer "guten" Regenjacke und einer nicht so guten ist einfach, dass, wenn man in beiden auch innen nass geworden ist, die "gute" schnell wieder trocken wird.

                                      Im Regen habe ich unter meiner Northface 3-Lagen-Goretex immer einen Merino-Pullover an. Bergauf mit Rucksack ist man innen schnell nass, aber nach 30 Minuten wieder komplett trocken.
                                      Bei einer billig-Jacke bleibt man nass.

                                      (Wie das nun bei der Arc'teryix ist kann ich nicht sagen, aber Qualität zahlt sich da schon aus)

                                      Gruß

                                      Dirk
                                      Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.

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                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        AW: Ein paar Gedanken und Diskussion

                                        Hallo!
                                        Ich muß sagen, daß ich Deine Überlegungen sehr gut finde, und das ich auch schon ähnlich für mich gedacht habe. Ich bin mittlerwile bei einem Basisgewicht von +/- 5Kg angekommen (ohne Fotoausrüstung), und hatte nie das Gefühl, underequipment (schreibt man das so?) zu sein.
                                        Allerdings habe ich mich beim lesen Deiner Überlegungen gefragt, ob Du das auch gemacht hättest, wenn es nicht ständig Hütten bzw. Verpflegungsmöglichkeiten gegeben hätte? Dann wäre der Rucksack zum einen ja etwas (viel) schwerer geworden, und zum anderen wäre evtl. ein trockener Platz in erstmal unerreichbarer Ferne gewesen.
                                        Jetzt aber nicht denken, daß ich Deine Überlegungen in Frage stelle!!! Ich frage mich halt schon seit einiger Zeit, ob ich so leicht wie ich z.B. in den Vogesen (13Kg komplett mit Essen und Foto für 7 Tage noch mit meinem Bachrucksack der vom Pinnacle abgelöst wurde) unterwegs war z.B. auch in Norwegen unterwegs sein möchte oder kann?!
                                        Jetzt aber noch einige Fragen zu Deiner Tour: wann kommt der Reisebericht? Denn ich will den GR11 auch mal laufen.
                                        Wie bzw. mit welchen Karten hast Du Dich orientiert? Und bist Du in 4 Wochen 600 Km gelaufen! Respekt!
                                        Zum Zelt: ist das ohne Boden? Sah auf einem der Bilder so aus. Wenn ja frage ich mich, wie das bei Regen war, und ob da viel Wasser durchlief..
                                        Wie "teuer" ist den Spanien, wenn man so oft Lebensmittel nachkauft. Und überhaupt: wie oder was hast Du denn hauptsächlich gegessen? Irgendwelche Fertiggerichte, oder doch mehr in den Hütten und Dörfern?
                                        Zum Hobo: gibt es wirklich überall Brennmaterial? Auf den Bildern sah es ja doch öfters mal karg aus. Und man bewegt sich ja oft oberhalb der Baumgrenze.
                                        Vielen Dank schonmal
                                        Grüße Flieger
                                        "Unser Ziel ist nie ein Ort, sondern stets eine neue Betrachtungsweise" - Henry Miller

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