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Mitreisende | |
Region/Kontinent: Nordeuropa
Servus, ihr Lieben. :P
Ich bin schon ganz fleißig und arbeite am Tourenbericht. Ich habe mich entschieden, ihn schubweise "abzuliefern", sonst werdet ihr von meinen Worten tötlich erschlagen. Und das will ich ja nicht. :wink:
Viel Vergnügen beim Durchstöbern. Der Bericht ist übrigens unzensiert. Also, sollte Chris irgendwas dazu sagen - ICH habe Tagebuch geführt. Er kann sich bestimmt an einige Dinge nicht mehr so genau erinnern. *hüstel*
Sue.
Querfeldein und doch auf (Ab)Wegen
Stilblüten (alle Zitate so oder in abgewandelter Form):
· „Da läuft ein Reiskorn auf Pfoten.“ Chris beobachtet Käferkämpfe am Flughafen
· „Och, scheiß Urlaub!“ Chris aus dem Zelt heraus, mit Mücken drinnen überall
· „Was machen wir hier eigentlich? Wir müssen verrückt sein. Den nächsten Urlaub verbringen wir auf Mallorca – den ganzen Tag am Strand, besoffen.“
· „5 min kochen war echt ein Gag.“ Chris flucht über auf der Verpackung angegebene Kochzeit
· „Du bist so ziemlich das einzige Mädel, von der man diese Antwort hört.“ Chris zu Sue, es geht um kleingebröckelte Nacktschnecken im Abendessen
· „Dieses Zelt ist zu klein für uns beide.“ „Deswegen werde ich aber nicht rausgehen.“ Sue, Chris über Platz im Zelt
· „Sonne wird langsam langweilig auf Fotos.“ Chris über seine Fotografien und das Wetter
· „Das soll nun Urlaub sein?! Du musst mitten in der Nacht aufstehen (5 Uhr), um vor irgendwelchen Insekten und der Sonne zu flüchten.“ Chris
· „Wir sollten aufhören, die Momente zu zählen, in denen es ohne Mücken schöner wäre.“ „Ich zähle schon lange nicht mehr.“ Sue, Chris
· „Die Frau macht mich fertig.“ Chris über Sue
· „Ich hab jetzt auch nicht das letzte Reiskorn rausgekratzt. Da hat mir aus irgendwelchen Gründen die Geduld gefehlt.“ Chris über Aufwaschen zwischen Mücken
· „Ich glaube, ich schreibe ein Outdoor-Kochbuch.“ Chris (*hehe* Beschreibung, wie man Tomatenmark auf Fertiggerichten verteilt und die Nudeln anbrennen lässt.)
· „Wie schreibt man Shiel Bridge nochmal?“ „S.H.I.E.L. B.R.I.D. ... Dieses Wort ist viel zu lang.“ Matthias, Sue (versteht eh keiner *hehe*)
· „Du musst dein eigener Schatten sein.“ Sue
· „Ich habe das Gefühl, dass wir dem Schatten hinterherlaufen.“ Sue
· „Ach, wie habe ich ihn vermisst.“ „Was? Wen?“ „Den Farn.“ Sue, Chris, Sue
· “Guck mal, ein Frosch. Och wie süß...“ Sue andauernd (!!!)
· „Raupe, ich bin nicht dein Taxi.“ Chris zu einer Raupe, die gerade auf seinem Schuh herumklettert
· „Was heißt denn `Give Way´ ? Gib Gas?!“ „Nee, lass den anderen Vorfahrt.“ Sue, Chris
· „Ich habe heute schon den ganzen Tag die Macke.“ Chris (will Fotos ohne Himmel machen)
· „Jetzt wende ich auch schon die Frauenmethode an.“ Chris (stellt Rucksack auf Bank zum Aufhucken)
· „Die Frage bei diesen Zäunen ist immer: Sind wir drinnen oder draußen?“ Sue über Zäune in der Wildnis
· „Die sitzen jetzt bestimmt in ihren Wohnwagen und spielen Mensch-Ärger-Dich-Nicht.“ „Die Weicheier.“ Sue, Chris (es regnet und windelt und wir laufen durchnässt durch ein Tal)
· „Ich kann nicht sehen, wo ich lang laufe. Also, wenn ich im Matsch lande...“ Sue beim Regen
· „Achtung, ein Bach! ... Achtung, ein tiefer Bach!“ Chris warnt Sue
· „Wir verfehlen nicht den Pfad. Wir finden einen besseren.“ Chris über unsere Orientierung
· „Ich finde, dass es zu dritt ganz gut geklappt hat.“ „So hatte ich zwei Nächte ein Zelt für mich allein.“ Sue, Chris
· „So durcheinander bist du schon.“ „Naja, so kurz nach der Scheidung...Was erwartest du?!“ Sue, Chris
· „Chris, du Trottel!“ „Ich lasse mich scheiden!“ „Gut, denn das hatte ich schon die ganze Zeit vor. Hab mich nur nicht getraut.“ Sue, Chris, Sue
Tag 1 – Samstag, 2.8.03
-Wie Zugfahren auf höherer Ebene-
Mit den Turbulenzen der vergangenen Tage im Kopf und dem Gepäck für die folgenden Tage/Wochen im Rucksack mache ich mich auf den Weg Richtung Abenteuer. Es ist 11 Uhr. Gegen 15.30 Uhr bin ich mit Christian auf dem Altenburger Flughafen verabredet. Vorher kann ich meine Eltern noch dazu überreden, mir ein Schnitzel mit Pilzen zu gönnen. Wer weiß, wann ich wieder so gut essen kann...
Auf dem Flughafen verteilen wir unser Gepäck, damit keiner über 15 kg + 7 kg Handgepäck kommt. Nach langem, grammgenauem Umgepacke – unter den aufsichtigen Augen kopfschüttelnder Eltern – gehen wir zum Check-In. Und staunen nicht schlecht: Chris` Rucksack wiegt 14,9 kg und meiner bringt 13,5 kg auf die Waage.
Mein erster Flug (mit Ryanair). Fliegen ist gar nicht so schlimm, wie einem im Vorfeld immer eingeredet wird. „Und kau ja ein Bonbon, hörst du?!“ Es ist wie Zugfahren, nur eben auf einer höheren Ebene. Trotzdem bin ich ganz schön aufgeregt und froh, dass ein starker Mann (Chris) neben mir sitzt. Die Welt sieht von oben ... friedlich aus.
Unsere erste Nacht verbringen wir auf dem Londoner Flughafen. Während Chris kämpfende Käfer beobachtet und mein Buch komplett liest, wiege ich mich in den Schlaf und verpasse doch glatt den ersten Sonnenuntergang im fernen Land. Schlafen auf Flughäfen ist gar nicht so ungewöhnlich, sind wir doch nicht die Einzigen, die in der großen Halle Wärme und Geborgenheit suchen.
Tag des ersten Sonnenaufgangs – Sonntag, 3.8.03
- Auf in fremdartige Gefilde-
Unser Tag beginnt mit Waschen und Zähneputzen auf dem Flughafen. 9.50 Uhr geht unser Flieger nach Glasgow Prestwick (PIK). Direkt vom Glasgower Flughafen fahren wir mit dem Bus 1,5 Stunden in die schottische Großstadt.
In einem Outdoor-Laden rüsten wir uns mit Gaskartuschen aus und ich kaufe mir eine sonderangebotige Fliesjacke. Nicht, dass sie jetzt daran schuld wäre, aber vermutlich ist sie der Auslöser für Chris` Ärgernis. Wir merken nämlich, als wir gemütlich durch die Stadt und durch die Menschenmassen schlendern, dass unsere Rucksäcke ziemlich schwer sind. Okay, Chris seiner ist viel zu schwer – er trägt schließlich das Zelt und das Tarp und den Kocher und die Kartuschen und das Erste Hilfe Set...Und wir haben noch nicht mal unser Essen eingekauft!!!
Anschließend tuckern wir mit dem Bus etwa 4 Stunden nach Fort William. Wir sichten wolkenverhangene Berge, langgestreckte, saftig grüne Wiesen, auf denen Kühe, Schafe und Traeuma-Zottel grasen. Ein leichter Nieselregen vermittelt schottischen Charme und wilde, leicht zu überquerende Flüsse lassen unsere Füße zucken.
Bevor wir uns großartig in der Kleinstadt umsehen, suchen wir unsere Unterkunft für eine Nacht. Bed&Breakfast in „Janis Haus“ (so haben wir es genannt). Nach einem anstrengenden Aufstieg und Durchfragen finden wir es schließlich. Wir verteilen unser gesamtes Gepäck in der 9 oder 10m² großen Büchse und überlegen, was wir noch an Essen benötigen. Dann die erste wohlverdiente Dusche. Nur, da freue ich mich über fantasievoll gestaltete Strahlen, die vom Himmel auf mich herabbrausen, aber nix geschieht! Ich bekomme die Dusche nicht an. Ich hole Chris, aber er weiß auch nicht, wie das funktioniert. Also flitze ich leicht bekleidet zur Hausmama, die mir dann weismachen will, ich solle doch an der Schnur ziehen. So eine Schnur wie bei „Kevin allein zu Haus“ im Keller, wo die kleinen Lämpchen leuchten sollen, aber ein Sack Werkzeug von der Decke stürzt. Egal. Jedenfalls funktioniert auch die Warm-Kalt-Regelung nicht nach deutschen Vorstellungen. Entweder verbrenne ich mich oder ich erfriere. Ich weiß gar nicht, wie es Chris da ergeht...
Rosi und Shirkan haben nicht zu viel versprochen, als sie von Ft.W. schwärmten! Ich finde das Städtchen toll. Bei unserem späten Stadtbummel stellen wir fest, dass sogar die Läden sonntags ganz lange geöffnet haben (bis etwa 21 Uhr) und dass es von Outdoor-Läden nur so wimmelt dort. Chris hat die Idee, Fish&Chips zu essen. Und diese Idee ist einfach prima!!! Dann rufe ich noch schnell bei PaMa an – sie sollen sich ja keine Sorgen um mich machen.
Ein Spaziergang entlang der Küste und einige Kletterversuche an einer halb hohen Mauer runden den Abend freundlich ab. In unserer Unterkunft reden oder diskutieren wir uns in den Schlaf. Wohl etwas zu laut – die Hausmama klopft an unsere Tür. „Pscht, It`s too late.” Sie klingt ziemlich sauer. Dabei haben wir doch nur geredet...
Tag des zweiten Sonnenaufgangs – Montag, 4.8.03
-Schottische Sitten und Wanderung zu dritt-
Der Tag beginnt mit Verschlafen. Oder formuliere ich es mal anders: Wir stehen anders auf, als wir es ursprünglich wollten. In einer minutenlanger Debatte, wer nun als erster unter die seltsam funktionierende Dusche springt, setzt Chris seinen Willen durch und ich muss duschen. Zum Frühstück gibt es scrambled und boiled eggs und englischen Tee. Dann brechen wir auf. Im Outdoor-Geschäft holen wir ein kleines Geschenk für den Sal und im Supermarkt viele große Geschenke für uns – ESSEN! Unser Haus auf dem Rücken wird dadurch unsagbar schwer. Für Chris ist dieser Moment vermutlich der Beginn einer dreitägig andauernden Phase der Qualen.
Dank Chris` gutmütigem Organisationstalent fahren wir mit dem Zug die schönste Strecke GBs ab. Sie führt von Fort William nach Mallaig, einem kleinen verschlafenen Fischerdörfchen, in dem Fähren an- und ablegen und Leute an alle erdenklich möglichen Orte transferiert werden. Auf dieser Fahrt kreuzen wir sogar die Harry Potter Brücke – wisst ihr, die, wo der Trabbi mit Harry und Ron drüberdüst?!
In Mallaig am „Bahnhof“ stellen wir uns samt Rucksack auf eine Waage. Fazit: Der Chris trägt 32 kg (ohne Wasser) und ich gerade mal 21 kg (ohne Wasser). Er tut mir unsagbar leid, aber mein Rucksack ist voll und mehr könnte ich auch nicht tragen.
Wir suchen die Fähre, die uns nach Inverie, unserem endgültigen Ziel, bringen soll. Dabei können wir sogar beobachten, wie sich die Leute auf den Inseln versorgen. Große Lebensmittelpakete und Postpäckchen werden auf das Boot gebracht und nachher wieder ausgeladen. Alle lächeln und freuen sich über die Ware und das schöne Wetter. Es ist heiß! Nix mit schottischem Regen und schottischem Wind! Nur Sonne und wenige Wolken am Himmel.
Gegen 15 Uhr haben wir eine Verabredung! Wir treffen auf Luna. Er wartet auf uns in Inverie, gezeichnet von seiner bisherigen Tour. Er freut sich über uns und das schöne Wetter, das wir mitbringen. So kann er seine Sachen, die total durchweicht waren, trocknen. Während die Jungs Erfahrungen austauschen und die weitere gemeinsame Route planen, wate ich im Atlantik, sehe mir Muscheln an, beobachte einen riesigen Krebs und streichle einen einheimischen Hund. Im Pub kaufe ich mir Zigaretten mit der Aufschrift „Smokers die younger“ und werde vom Inhaber gefragt, ob ich nicht lieber Eis-Cream kaufen wolle. Da wissen selbst die Jungs, wie er es meinte und lachen. Püh!
Die ersten Wanderschritte werden von einem Anstieg begrüßt. Wir fühlen uns alle gestärkt und motiviert und Matthias gibt uns einen Einblick in seine gesanglichen Stärken. Man, wie einsam muss er wohl die Tage gewesen sein...
Da ich an Wildtieren nicht vorbeilaufen kann, müssen wir eine Pause einlegen. Langsam nähere ich mich drei in der Wildnis lebenden Pferden und gebe nicht eher Ruhe, bis ich sie berühre. Unser weiterer Weg führt uns durch Moore und Wasseransammlungen zwischen hohen Grasbüscheln. Chris verliert durch sein Gewicht öfter sein Gleichgewicht und auch ich falle ständig in nicht sehbare Gruben. Das auch noch mit kurz gezippter Hose. Der Matthias ist diese Szenerie schon gewöhnt und schlängelt sich geschickter als wir durch die Landschaft.
Da der Abend schon naht, suchen wir einen netten Zeltplatz. Allerdings sind die meisten Stellen entweder feucht oder hügelig oder beides. Wir entscheiden uns für einen hügeligen Ort gleich neben einem Fluss mit Wasserfall. Zelte aufbauen, Gepäck in Sicherheit legen und BADEN. In schnellfließenden Gewässern ist Baden am angenehmsten und Wäsche waschen auch. Einige Menschen verlegen gern ihre Waschseife und machen sich dann bis zum nächsten Morgen Sorgen, wie sie zwei Wochen ohne Seife auskommen sollen. Nun denn, eigentlich hätte jeder die Seife in dem Moment verloren – und die Nerven! Wir werden nämlich, brav nach dem Baden, beim Abtrocknen, von tausenden, ach, zigtausenden Mücken attackiert. Wo die wohl alle plötzlich herkommen?! So mir nichts, dir nichts wuseln sie um uns rum. Diese Situation, in die wir da so einfach hineingeworfen werden, ist für alle neu. Matthias ist vorher noch keinen midgies begegnet, das Wetter war wohl zu unangenehm für diese Mistviecher. Und mehr als Wedeln und sich schnell fortbewegen können Chris und ich nicht tun, denn wir haben uns im Vorfeld keine Moskito- und Mückenschutznetze besorgt. Ein sehr sehr dummer Fehler! Wir lernen schon an diesem Abend, die Mücken zu hassen.
Aufgrund der Attacke und der Tatsache, dass sie uns ständig folgen, egal wohin wir gehen, beschließen die Jungs, dass heute Abend kein warmes Essen auf dem Tisch steht. Getrocknete Bananen, Schokolade, Vanille-Puffreis, Salami und Luft zum Atmen. Da hilft auch kein kurzes Schmollen meinerseits. Sie bleiben hart. Und alleine will ich mich auch nicht tot beißen lassen. Dieser Abend endet also mit dem Verkriechen ins Zelt und Gesprächen von einem Haus zum anderen. Diskussionen über Heirat, Mücken und Rauchen (Es gibt da wirklich kaum standfeste Gründe, so glaubt mir doch!) rauben einem den letzten Nerv.
Tag des dritten Sonnenaufgangs – Dienstag, 5.8.03
-Schmerzen und Hoffnung treiben voran-
Direkt von unserem hügeligen Zeltplatz aus kann man den kleineren Hügel erkennen, den wir an diesem Tag erklimmen wollen. Der Weg schlängelt sich anfangs durch ein Tal, dann aufwärts. Allerdings, so lernen wir im Verlauf des Tages, darfst du beim Anstieg nie glauben, dieser Hügel sei der letzte. Wenn du „oben“ ankommst, dann verbirgt sich dahinter der nächste Aufstieg, der nächste Hügel. So läuft das auch heute. Die Sonne knallt uns auf die Köpfe – ich habe nicht auf meine Mama gehört und die Sonnenlotion zu Hause gelassen. Chris hat schwer mit seinem Rucksack zu kämpfen. Aber die Schmerzen seines Rückens oder seiner Schulter scheinen ihn gut voranzutreiben. Wir machen viele Trink- und Esspausen, die sich im Laufe der Zeit zu Laberpausen entwickeln. Zu dritt verfällt man schnell in eine Art Gammelsucht.
Eine lang ausgedehnte Pause machen wir auf dem Gipfel. Mit Sicht auf einen kleinen Weiher ruhen wir uns aus und stellen uns vor, was wohl Rüdiger Nehberg in diesem Gebiet alles zu essen finden würde. Wir geben uns allerdings nur mit Müsliriegeln und Studentenfutter zufrieden.
Der Abstieg wird noch viel mühsamer als der Aufstieg. Von oben peilen wir unser abendliches Ziel an: Eine Halbinsel, hoffentlich mückenfrei und baden im Meer. Der Weg bis dorthin scheint von oben leicht begehbar und schnell zu erledigen. Aber das täuscht. Wir müssen uns durch Farnfelder und hohe Gräser kämpfen, immer wieder werden wir in die Knie gezwungen aufgrund versteckter Bäche und tiefer Gruben. Abstürzen können wir hier nicht, weil die Farne den Körper umschlingen, sobald man sich hineinwirft. Das haben wir oft genug unfreiwillig getestet. Die Szenerie, auf der Karte mit mickrigen 3km betitelt, dauert etwa 4 Stunden. Total erschöpft erreichen wir schließlich unsere Halbinsel.
Erst beim Zeltaufbauen registrieren wir, dass um uns herum kein Wind weht, sondern Mücken! Wir lassen uns dennoch nicht die Laune vermiesen und gehen im Meer baden. Die Jungs mit ihrem harten Kern eilen schnell ins Wasser und winzige Sekunden später sehe ich zwei dünne Striche an mir vorbeihuschen, die in Richtung Strand laufen. Gut, so habe ich die ganze Bucht für mich allein. Beim Planschen entdecken wir sogar eine Robbe. Lauter Möwen kreisen über dem Meer und vermitteln das wahre Gefühl von Freiheit!!!
Wir wollen so gemütlich auf dem Felsen hocken und kochen und angeln und reden und überhaupt. Aber selbst vor Gestein machen diese Terrorviecher keinen Halt. Selbst die herannahenden grauen Wolken können uns nicht erlösen und bringen sogar noch einige Regentropfen. So müssen wir uns also wieder in die Zelte verkriechen.
Wenig später geht Chris freiwillig da raus, zum Regen und zu den Mücken. Er kocht für uns Nudeln in Tomatensoße.
Wieder lange Gespräche und einige andere Vorfälle...
ENDE Teil 1...
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Servus, ihr Lieben. :P
Ich bin schon ganz fleißig und arbeite am Tourenbericht. Ich habe mich entschieden, ihn schubweise "abzuliefern", sonst werdet ihr von meinen Worten tötlich erschlagen. Und das will ich ja nicht. :wink:
Viel Vergnügen beim Durchstöbern. Der Bericht ist übrigens unzensiert. Also, sollte Chris irgendwas dazu sagen - ICH habe Tagebuch geführt. Er kann sich bestimmt an einige Dinge nicht mehr so genau erinnern. *hüstel*
Sue.
Querfeldein und doch auf (Ab)Wegen
Stilblüten (alle Zitate so oder in abgewandelter Form):
· „Da läuft ein Reiskorn auf Pfoten.“ Chris beobachtet Käferkämpfe am Flughafen
· „Och, scheiß Urlaub!“ Chris aus dem Zelt heraus, mit Mücken drinnen überall
· „Was machen wir hier eigentlich? Wir müssen verrückt sein. Den nächsten Urlaub verbringen wir auf Mallorca – den ganzen Tag am Strand, besoffen.“
· „5 min kochen war echt ein Gag.“ Chris flucht über auf der Verpackung angegebene Kochzeit
· „Du bist so ziemlich das einzige Mädel, von der man diese Antwort hört.“ Chris zu Sue, es geht um kleingebröckelte Nacktschnecken im Abendessen
· „Dieses Zelt ist zu klein für uns beide.“ „Deswegen werde ich aber nicht rausgehen.“ Sue, Chris über Platz im Zelt
· „Sonne wird langsam langweilig auf Fotos.“ Chris über seine Fotografien und das Wetter
· „Das soll nun Urlaub sein?! Du musst mitten in der Nacht aufstehen (5 Uhr), um vor irgendwelchen Insekten und der Sonne zu flüchten.“ Chris
· „Wir sollten aufhören, die Momente zu zählen, in denen es ohne Mücken schöner wäre.“ „Ich zähle schon lange nicht mehr.“ Sue, Chris
· „Die Frau macht mich fertig.“ Chris über Sue
· „Ich hab jetzt auch nicht das letzte Reiskorn rausgekratzt. Da hat mir aus irgendwelchen Gründen die Geduld gefehlt.“ Chris über Aufwaschen zwischen Mücken
· „Ich glaube, ich schreibe ein Outdoor-Kochbuch.“ Chris (*hehe* Beschreibung, wie man Tomatenmark auf Fertiggerichten verteilt und die Nudeln anbrennen lässt.)
· „Wie schreibt man Shiel Bridge nochmal?“ „S.H.I.E.L. B.R.I.D. ... Dieses Wort ist viel zu lang.“ Matthias, Sue (versteht eh keiner *hehe*)
· „Du musst dein eigener Schatten sein.“ Sue
· „Ich habe das Gefühl, dass wir dem Schatten hinterherlaufen.“ Sue
· „Ach, wie habe ich ihn vermisst.“ „Was? Wen?“ „Den Farn.“ Sue, Chris, Sue
· “Guck mal, ein Frosch. Och wie süß...“ Sue andauernd (!!!)
· „Raupe, ich bin nicht dein Taxi.“ Chris zu einer Raupe, die gerade auf seinem Schuh herumklettert
· „Was heißt denn `Give Way´ ? Gib Gas?!“ „Nee, lass den anderen Vorfahrt.“ Sue, Chris
· „Ich habe heute schon den ganzen Tag die Macke.“ Chris (will Fotos ohne Himmel machen)
· „Jetzt wende ich auch schon die Frauenmethode an.“ Chris (stellt Rucksack auf Bank zum Aufhucken)
· „Die Frage bei diesen Zäunen ist immer: Sind wir drinnen oder draußen?“ Sue über Zäune in der Wildnis
· „Die sitzen jetzt bestimmt in ihren Wohnwagen und spielen Mensch-Ärger-Dich-Nicht.“ „Die Weicheier.“ Sue, Chris (es regnet und windelt und wir laufen durchnässt durch ein Tal)
· „Ich kann nicht sehen, wo ich lang laufe. Also, wenn ich im Matsch lande...“ Sue beim Regen
· „Achtung, ein Bach! ... Achtung, ein tiefer Bach!“ Chris warnt Sue
· „Wir verfehlen nicht den Pfad. Wir finden einen besseren.“ Chris über unsere Orientierung
· „Ich finde, dass es zu dritt ganz gut geklappt hat.“ „So hatte ich zwei Nächte ein Zelt für mich allein.“ Sue, Chris
· „So durcheinander bist du schon.“ „Naja, so kurz nach der Scheidung...Was erwartest du?!“ Sue, Chris
· „Chris, du Trottel!“ „Ich lasse mich scheiden!“ „Gut, denn das hatte ich schon die ganze Zeit vor. Hab mich nur nicht getraut.“ Sue, Chris, Sue
Tag 1 – Samstag, 2.8.03
-Wie Zugfahren auf höherer Ebene-
Mit den Turbulenzen der vergangenen Tage im Kopf und dem Gepäck für die folgenden Tage/Wochen im Rucksack mache ich mich auf den Weg Richtung Abenteuer. Es ist 11 Uhr. Gegen 15.30 Uhr bin ich mit Christian auf dem Altenburger Flughafen verabredet. Vorher kann ich meine Eltern noch dazu überreden, mir ein Schnitzel mit Pilzen zu gönnen. Wer weiß, wann ich wieder so gut essen kann...
Auf dem Flughafen verteilen wir unser Gepäck, damit keiner über 15 kg + 7 kg Handgepäck kommt. Nach langem, grammgenauem Umgepacke – unter den aufsichtigen Augen kopfschüttelnder Eltern – gehen wir zum Check-In. Und staunen nicht schlecht: Chris` Rucksack wiegt 14,9 kg und meiner bringt 13,5 kg auf die Waage.
Mein erster Flug (mit Ryanair). Fliegen ist gar nicht so schlimm, wie einem im Vorfeld immer eingeredet wird. „Und kau ja ein Bonbon, hörst du?!“ Es ist wie Zugfahren, nur eben auf einer höheren Ebene. Trotzdem bin ich ganz schön aufgeregt und froh, dass ein starker Mann (Chris) neben mir sitzt. Die Welt sieht von oben ... friedlich aus.
Unsere erste Nacht verbringen wir auf dem Londoner Flughafen. Während Chris kämpfende Käfer beobachtet und mein Buch komplett liest, wiege ich mich in den Schlaf und verpasse doch glatt den ersten Sonnenuntergang im fernen Land. Schlafen auf Flughäfen ist gar nicht so ungewöhnlich, sind wir doch nicht die Einzigen, die in der großen Halle Wärme und Geborgenheit suchen.
Tag des ersten Sonnenaufgangs – Sonntag, 3.8.03
- Auf in fremdartige Gefilde-
Unser Tag beginnt mit Waschen und Zähneputzen auf dem Flughafen. 9.50 Uhr geht unser Flieger nach Glasgow Prestwick (PIK). Direkt vom Glasgower Flughafen fahren wir mit dem Bus 1,5 Stunden in die schottische Großstadt.
In einem Outdoor-Laden rüsten wir uns mit Gaskartuschen aus und ich kaufe mir eine sonderangebotige Fliesjacke. Nicht, dass sie jetzt daran schuld wäre, aber vermutlich ist sie der Auslöser für Chris` Ärgernis. Wir merken nämlich, als wir gemütlich durch die Stadt und durch die Menschenmassen schlendern, dass unsere Rucksäcke ziemlich schwer sind. Okay, Chris seiner ist viel zu schwer – er trägt schließlich das Zelt und das Tarp und den Kocher und die Kartuschen und das Erste Hilfe Set...Und wir haben noch nicht mal unser Essen eingekauft!!!
Anschließend tuckern wir mit dem Bus etwa 4 Stunden nach Fort William. Wir sichten wolkenverhangene Berge, langgestreckte, saftig grüne Wiesen, auf denen Kühe, Schafe und Traeuma-Zottel grasen. Ein leichter Nieselregen vermittelt schottischen Charme und wilde, leicht zu überquerende Flüsse lassen unsere Füße zucken.
Bevor wir uns großartig in der Kleinstadt umsehen, suchen wir unsere Unterkunft für eine Nacht. Bed&Breakfast in „Janis Haus“ (so haben wir es genannt). Nach einem anstrengenden Aufstieg und Durchfragen finden wir es schließlich. Wir verteilen unser gesamtes Gepäck in der 9 oder 10m² großen Büchse und überlegen, was wir noch an Essen benötigen. Dann die erste wohlverdiente Dusche. Nur, da freue ich mich über fantasievoll gestaltete Strahlen, die vom Himmel auf mich herabbrausen, aber nix geschieht! Ich bekomme die Dusche nicht an. Ich hole Chris, aber er weiß auch nicht, wie das funktioniert. Also flitze ich leicht bekleidet zur Hausmama, die mir dann weismachen will, ich solle doch an der Schnur ziehen. So eine Schnur wie bei „Kevin allein zu Haus“ im Keller, wo die kleinen Lämpchen leuchten sollen, aber ein Sack Werkzeug von der Decke stürzt. Egal. Jedenfalls funktioniert auch die Warm-Kalt-Regelung nicht nach deutschen Vorstellungen. Entweder verbrenne ich mich oder ich erfriere. Ich weiß gar nicht, wie es Chris da ergeht...
Rosi und Shirkan haben nicht zu viel versprochen, als sie von Ft.W. schwärmten! Ich finde das Städtchen toll. Bei unserem späten Stadtbummel stellen wir fest, dass sogar die Läden sonntags ganz lange geöffnet haben (bis etwa 21 Uhr) und dass es von Outdoor-Läden nur so wimmelt dort. Chris hat die Idee, Fish&Chips zu essen. Und diese Idee ist einfach prima!!! Dann rufe ich noch schnell bei PaMa an – sie sollen sich ja keine Sorgen um mich machen.
Ein Spaziergang entlang der Küste und einige Kletterversuche an einer halb hohen Mauer runden den Abend freundlich ab. In unserer Unterkunft reden oder diskutieren wir uns in den Schlaf. Wohl etwas zu laut – die Hausmama klopft an unsere Tür. „Pscht, It`s too late.” Sie klingt ziemlich sauer. Dabei haben wir doch nur geredet...
Tag des zweiten Sonnenaufgangs – Montag, 4.8.03
-Schottische Sitten und Wanderung zu dritt-
Der Tag beginnt mit Verschlafen. Oder formuliere ich es mal anders: Wir stehen anders auf, als wir es ursprünglich wollten. In einer minutenlanger Debatte, wer nun als erster unter die seltsam funktionierende Dusche springt, setzt Chris seinen Willen durch und ich muss duschen. Zum Frühstück gibt es scrambled und boiled eggs und englischen Tee. Dann brechen wir auf. Im Outdoor-Geschäft holen wir ein kleines Geschenk für den Sal und im Supermarkt viele große Geschenke für uns – ESSEN! Unser Haus auf dem Rücken wird dadurch unsagbar schwer. Für Chris ist dieser Moment vermutlich der Beginn einer dreitägig andauernden Phase der Qualen.
Dank Chris` gutmütigem Organisationstalent fahren wir mit dem Zug die schönste Strecke GBs ab. Sie führt von Fort William nach Mallaig, einem kleinen verschlafenen Fischerdörfchen, in dem Fähren an- und ablegen und Leute an alle erdenklich möglichen Orte transferiert werden. Auf dieser Fahrt kreuzen wir sogar die Harry Potter Brücke – wisst ihr, die, wo der Trabbi mit Harry und Ron drüberdüst?!
In Mallaig am „Bahnhof“ stellen wir uns samt Rucksack auf eine Waage. Fazit: Der Chris trägt 32 kg (ohne Wasser) und ich gerade mal 21 kg (ohne Wasser). Er tut mir unsagbar leid, aber mein Rucksack ist voll und mehr könnte ich auch nicht tragen.
Wir suchen die Fähre, die uns nach Inverie, unserem endgültigen Ziel, bringen soll. Dabei können wir sogar beobachten, wie sich die Leute auf den Inseln versorgen. Große Lebensmittelpakete und Postpäckchen werden auf das Boot gebracht und nachher wieder ausgeladen. Alle lächeln und freuen sich über die Ware und das schöne Wetter. Es ist heiß! Nix mit schottischem Regen und schottischem Wind! Nur Sonne und wenige Wolken am Himmel.
Gegen 15 Uhr haben wir eine Verabredung! Wir treffen auf Luna. Er wartet auf uns in Inverie, gezeichnet von seiner bisherigen Tour. Er freut sich über uns und das schöne Wetter, das wir mitbringen. So kann er seine Sachen, die total durchweicht waren, trocknen. Während die Jungs Erfahrungen austauschen und die weitere gemeinsame Route planen, wate ich im Atlantik, sehe mir Muscheln an, beobachte einen riesigen Krebs und streichle einen einheimischen Hund. Im Pub kaufe ich mir Zigaretten mit der Aufschrift „Smokers die younger“ und werde vom Inhaber gefragt, ob ich nicht lieber Eis-Cream kaufen wolle. Da wissen selbst die Jungs, wie er es meinte und lachen. Püh!
Die ersten Wanderschritte werden von einem Anstieg begrüßt. Wir fühlen uns alle gestärkt und motiviert und Matthias gibt uns einen Einblick in seine gesanglichen Stärken. Man, wie einsam muss er wohl die Tage gewesen sein...
Da ich an Wildtieren nicht vorbeilaufen kann, müssen wir eine Pause einlegen. Langsam nähere ich mich drei in der Wildnis lebenden Pferden und gebe nicht eher Ruhe, bis ich sie berühre. Unser weiterer Weg führt uns durch Moore und Wasseransammlungen zwischen hohen Grasbüscheln. Chris verliert durch sein Gewicht öfter sein Gleichgewicht und auch ich falle ständig in nicht sehbare Gruben. Das auch noch mit kurz gezippter Hose. Der Matthias ist diese Szenerie schon gewöhnt und schlängelt sich geschickter als wir durch die Landschaft.
Da der Abend schon naht, suchen wir einen netten Zeltplatz. Allerdings sind die meisten Stellen entweder feucht oder hügelig oder beides. Wir entscheiden uns für einen hügeligen Ort gleich neben einem Fluss mit Wasserfall. Zelte aufbauen, Gepäck in Sicherheit legen und BADEN. In schnellfließenden Gewässern ist Baden am angenehmsten und Wäsche waschen auch. Einige Menschen verlegen gern ihre Waschseife und machen sich dann bis zum nächsten Morgen Sorgen, wie sie zwei Wochen ohne Seife auskommen sollen. Nun denn, eigentlich hätte jeder die Seife in dem Moment verloren – und die Nerven! Wir werden nämlich, brav nach dem Baden, beim Abtrocknen, von tausenden, ach, zigtausenden Mücken attackiert. Wo die wohl alle plötzlich herkommen?! So mir nichts, dir nichts wuseln sie um uns rum. Diese Situation, in die wir da so einfach hineingeworfen werden, ist für alle neu. Matthias ist vorher noch keinen midgies begegnet, das Wetter war wohl zu unangenehm für diese Mistviecher. Und mehr als Wedeln und sich schnell fortbewegen können Chris und ich nicht tun, denn wir haben uns im Vorfeld keine Moskito- und Mückenschutznetze besorgt. Ein sehr sehr dummer Fehler! Wir lernen schon an diesem Abend, die Mücken zu hassen.
Aufgrund der Attacke und der Tatsache, dass sie uns ständig folgen, egal wohin wir gehen, beschließen die Jungs, dass heute Abend kein warmes Essen auf dem Tisch steht. Getrocknete Bananen, Schokolade, Vanille-Puffreis, Salami und Luft zum Atmen. Da hilft auch kein kurzes Schmollen meinerseits. Sie bleiben hart. Und alleine will ich mich auch nicht tot beißen lassen. Dieser Abend endet also mit dem Verkriechen ins Zelt und Gesprächen von einem Haus zum anderen. Diskussionen über Heirat, Mücken und Rauchen (Es gibt da wirklich kaum standfeste Gründe, so glaubt mir doch!) rauben einem den letzten Nerv.
Tag des dritten Sonnenaufgangs – Dienstag, 5.8.03
-Schmerzen und Hoffnung treiben voran-
Direkt von unserem hügeligen Zeltplatz aus kann man den kleineren Hügel erkennen, den wir an diesem Tag erklimmen wollen. Der Weg schlängelt sich anfangs durch ein Tal, dann aufwärts. Allerdings, so lernen wir im Verlauf des Tages, darfst du beim Anstieg nie glauben, dieser Hügel sei der letzte. Wenn du „oben“ ankommst, dann verbirgt sich dahinter der nächste Aufstieg, der nächste Hügel. So läuft das auch heute. Die Sonne knallt uns auf die Köpfe – ich habe nicht auf meine Mama gehört und die Sonnenlotion zu Hause gelassen. Chris hat schwer mit seinem Rucksack zu kämpfen. Aber die Schmerzen seines Rückens oder seiner Schulter scheinen ihn gut voranzutreiben. Wir machen viele Trink- und Esspausen, die sich im Laufe der Zeit zu Laberpausen entwickeln. Zu dritt verfällt man schnell in eine Art Gammelsucht.
Eine lang ausgedehnte Pause machen wir auf dem Gipfel. Mit Sicht auf einen kleinen Weiher ruhen wir uns aus und stellen uns vor, was wohl Rüdiger Nehberg in diesem Gebiet alles zu essen finden würde. Wir geben uns allerdings nur mit Müsliriegeln und Studentenfutter zufrieden.
Der Abstieg wird noch viel mühsamer als der Aufstieg. Von oben peilen wir unser abendliches Ziel an: Eine Halbinsel, hoffentlich mückenfrei und baden im Meer. Der Weg bis dorthin scheint von oben leicht begehbar und schnell zu erledigen. Aber das täuscht. Wir müssen uns durch Farnfelder und hohe Gräser kämpfen, immer wieder werden wir in die Knie gezwungen aufgrund versteckter Bäche und tiefer Gruben. Abstürzen können wir hier nicht, weil die Farne den Körper umschlingen, sobald man sich hineinwirft. Das haben wir oft genug unfreiwillig getestet. Die Szenerie, auf der Karte mit mickrigen 3km betitelt, dauert etwa 4 Stunden. Total erschöpft erreichen wir schließlich unsere Halbinsel.
Erst beim Zeltaufbauen registrieren wir, dass um uns herum kein Wind weht, sondern Mücken! Wir lassen uns dennoch nicht die Laune vermiesen und gehen im Meer baden. Die Jungs mit ihrem harten Kern eilen schnell ins Wasser und winzige Sekunden später sehe ich zwei dünne Striche an mir vorbeihuschen, die in Richtung Strand laufen. Gut, so habe ich die ganze Bucht für mich allein. Beim Planschen entdecken wir sogar eine Robbe. Lauter Möwen kreisen über dem Meer und vermitteln das wahre Gefühl von Freiheit!!!
Wir wollen so gemütlich auf dem Felsen hocken und kochen und angeln und reden und überhaupt. Aber selbst vor Gestein machen diese Terrorviecher keinen Halt. Selbst die herannahenden grauen Wolken können uns nicht erlösen und bringen sogar noch einige Regentropfen. So müssen wir uns also wieder in die Zelte verkriechen.
Wenig später geht Chris freiwillig da raus, zum Regen und zu den Mücken. Er kocht für uns Nudeln in Tomatensoße.
Wieder lange Gespräche und einige andere Vorfälle...
ENDE Teil 1...
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