Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Hallo zusammen,
An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die Anregungen und Tipps bei der Vorbereitung unserer NZ-Tour. Wir haben in 6 Wochen insgesamt 8 größere und kleinere Wanderungen unternommen. Davon die erste Tour zu sechst und alle übrigen zu zweit. Im Backcountry waren trotz Hochsaison nur sehr wenige Wanderer unterwegs, so dass wir viele Nächte alleine auf den Hütten verbracht haben. Außerdem hatten wir für normale NZ Verhältnisse unglaubliches Glück mit dem Wetter. Wir mussten nur einen Tag im Regen wandern. Die groben Rahmendaten:
Zeit: Anfang Jan bis Mitte Feb 2008 (1Woche Nordinsel; 5 Wochen Südinsel)
Transfer zwischen den Touren stets mit Mietwagen, Bus oder Daumen. Transfer auf die Südinsel und zurück per Flug.
Hier also einige unserer Eindrücke in Wort und Bild:
Nordinsel:
Tongariro Northern Cirquit (3 Tage)
Mangatepopo Car Park – Oturere Hut – Waihohonu Hut – Whakapapa Village
Bei schönstem Sommerwetter haben wir diese erste Tour im Norden gemeinsam mit einigen Freunden gemacht. Die Teilstrecke des Crossings war zur Hochsaison natürlich entsprechend frequentiert, um nicht zu sagen überlaufen.
Ankunft im Tongarori NP
Highway
Trotzdem zählt der Blick auf Blue Lake und Emerald Lakes zu den schönsten Erlebnissen dieser Tour.
Blue Lake
Obgleich auch die Hütten zum Abend hin immer „gut besucht“ waren, hielt sich der Verkehr abseits des Crossing-Abschnitts angenehm in Grenzen. Neben den Vulkanen habe ich landschaftlich auch die ersten 10km des dritten Tages mit Sidetrip Richtung Tamer Lakes sehr genossen.
Mt Ngauruhoe im Morgengrauen
Near Tama Saddle
Alles in allem eine sehr schöne Tour, die sich auch recht gut zum Einlaufen eignet. Ohne größere Höhenunterschiede macht man doch einige Kilometer, so dass auch schon mal die ersten Blasen und andere Wehwehchen bestaunt werden dürfen. Mit etwas mehr Zeit hätte man aber auch gut den längeren Round The Mountain Track gehen können.
Südinsel:
Der Theorie nach war eigentlich alles ganz einfach. Runter vom Tongariro, nachts zurück nach Auckland, in der Frühe Flug nach Christchurch, Mietwagen, Einkäufe und ab nach St.Arnaud um am nächsten Morgen auf die erste Tour im Süden zu starten. Irgendwie haben wir dabei die Distanzen doch etwas unterschätzt, bzw. vergessen etwas Schlaf einzuplanen. Zu unserem Glück hatte das DOC in St.Arnaud in der Saison aber bis um 18:00 offen. Man sollte allerdings auch die Öffnungszeiten des Mini-Ladens mit angeschlossener Zapfsäule beachten (auch ca. 18:00). Na ja, mussten dann halt eine abendliche Fahrt durch die Berge nach Nelson in Kauf nehmen um noch an Bares und Treibstoff für den nächsten Morgen zu kommen.
Sabine - D’Urville Valley Track (4 Tage)
Rotoroa Camp Side – Sabine Hut (Watertaxi) – West Sabine Hut – Blue Lake Hut – George Lyon Hut (Ella Hut) – D’UrvilleHut – Rotoroa Camp Side (Watertaxi)
Nach den ersten überstandenen Sandfly-Attacken am Lake Rotoroa lassen wir uns schließlich vom Wassertaxi an der Sabine Hut „aussetzen“. Im Gespräch mit unserer netten Steuerfrau stellt sich glücklicherweise heraus, dass es am geplanten Endpunkt unserer Wanderung, der D’Urville Hut ein Moutain Radio gibt. Damit kann man den Pickup von dort aus organisieren und muss nicht erst wieder zur Sabine Hut. Die Route ist schon mal deutlich geringer frequentiert als der Great Walk in Norden – wir treffen den ganzen Tag niemanden und wandern erstmal durch Auen, Wiesen und Regenwälder das Sabine Valley hinauf. Sehr genial fand ich den Aufstieg zur Blue Lake Hut am zweiten Tag, wo wir ebenfalls alleine waren.
Freund: Robin
Feind: Sandfly
Zum Blue Lake
Zum Blue Lake - die Zweite
Immer noch zum Blue Lake
Blue Lake Hut
Wunderschön auch der Übergang des Moss Passes mit folgendem Abstieg ins D’Urville Valley am nächsten Tag. Die gut 1000 Höhenmeter abwärts sind besonders im Wald zumeist sehr steil und anstrengend (Knie sei dank, erlaubte das herrliche Wetter eine ausgiebige Rast am D’Urville River). Sind dann weiter das D’Urville Valley runter bis zum Lake Rotoroa. Das erfrischende Bad im See war aufgrund der örtlichen Sandflydichte übrigens ein recht kurzes und intensives Vergnügen!
Aufstieg zum Moss Pass
Weiter oben...
Abstieg ins D'Urville Valley
Meist steil und rutschig
Lake Rotoroa
Waimakariri – Harman Pass Route (4 Tage)
Klondyke Shelter – Carrington Hut – Julia Hut – Dillons Hut – Kelly Shelter
Von der Nelson Region ging’s dann mit Zwischenstop an der West Coast zum Arthurs Pass. Am nächsten Morgen sind wir von Klondyke Corner den Waimakariri flussaufwärts bis zum White River. Da wir in bester Touri-Manier zunächst versucht haben unsere Schuhe trocken zu halten, hat das ständige Furten des Waimakariri natürlich einiges an Zeit gekostet.
Auch am zweiten Tag ist ständig Furten angesagt. Zunächst entlang dem Taipoti (bei starkem Regen bestimmt die Schlüsselstelle der Tour) hinauf zum Harman Pass. Nachdem man sich bei einer der vielen Bachüberquerungen einem ansehnlichen Cut in der Ferse zugezogen hat, verzichten wir in der Folge auf den Gebrauch der Sandalen und geben uns endlich dem Schicksal nasser Schuhe hin. Obgleich von der Passhöhe der Whithorn Pass im Schnee schon zum greifen nah scheint, sind wir nach Mary Creek abgestiegen.
Blick ins Crow Valley
Den Taipoti entlang Richtung Harman Pass
Später...
Blick von der Passhöhe Richtung Whitehorn Pass
Ab der Buschgrenze macht das dichte Gestrüpp im Uferbereich das Vorankommen ziemlich beschwerlich. Wenn überhaupt gibt’s nur selten Markierungen. Das Erklimmen der seitlichen Hänge ist anstrengend und bringt nichts – der Bach ist quasi der Weg. Weiter unten passieren wir zu unserem Erstaunen direkt am Fluss noch beachtliche Reste einer abschmelzenden Lawine. Kurz darauf wird die Strecke zunehmend angenehmer – im Wald hat das DOC sogar eine frische Schneise geschlagen. Den krönenden Abschluss der Etappe bildet die herrlich arrangierte, und voll gemütliche Julia Hut. Durch die „kleine Zwangspause“ am Vormittag und das relativ schwierige Gelände sind wir ganz schön spät dran und ziemlich fertig. Daher ziehen wir den etwas flussabwärts gelegenen heißen Quellen ein äußerst frisches Bad im nahen Fluss vor und machen es uns lieber auf der einsamen Hütte mit unseren restlichen Weinvorräten gemütlich. Der nächste Tag ist wieder wesentlich entspannter. Leider verbummeln wir es den Taipo rechtzeitig zu überqueren. Später erscheint uns die Querung des Flusses zu unsicher, so dass wir wohl oder übel den „seichten“ Anstieg zum Cable Way in Kauf nehmen.
Lawinenreste
Julia Hut
Tree Tarns
Taipo near Scotty's Cable Way
Das Wetter verheißt am nächsten Morgen leider nichts Gutes. Wie erwartet bringt der Tag ausgiebigen Regen, was den langen und steilen Aufstieg zum Kelly Range zur Kraftprobe macht. Sind dann froh, als wir endlich die Carol Hut erreichen und dort ein Stündchen rasten können. Nach Plünderung unserer restlichen Süßigkeitenvorräte, heißem Tee und einem Satz trockener Klamotten sieht das Leben aber gleich wieder ganz anders aus. Glücklicherweise ist der Abstieg zum Kelly Creek lang nicht so steil und beschwerlich wie der Aufstieg. Außerdem bieten sich trotz des Wetters grandiose Ausblicke ins Tal. Da wir so nass und dreckig kein Glück beim Hitchhiken haben, latschen wir dann auf der Straße noch etwa 3 km bis nach Otira und organisieren vom dortigen Motel den Rücktransport nach Athur’s Pass Village.
Auf jeden Fall war dies eine unserer schönsten und abwechslungsreichsten Wanderungen. Haben auf der ganzen Tour und den Hütten niemanden getroffen.
Copland Track ohne Crossing (3 Tage)
Welcome Flat Hut – Douglas Rock Hut – backtrack
Von Athur’s Pass Village sind wir wieder zur West Coast und haben erst mal einen Tag in Hokitika gefaulenzt. Für die nächste Tour haben wir unser Auto in Fox Glacier gelassen und sind von dort mit dem Bus zum Einstieg des Copland.
Nach den einsamen letzten Wanderungen herrscht auf diesem leicht zu gehenden Track wieder richtig viel Betrieb. Sind dann erst mal zur Welcome Flat Hut, wo die Sandfydichte mal wieder enorm war. Die Hut Warden dort oben ist allerdings ein unglaubliches Original und darüber hinaus eine sehr angenehme Gesprächspartnerin. Am nächsten Tag sind wir noch zur Douglas Rock Hut aufgestiegen, bzw. noch ein Stück weiter Richtung Pass gelaufen. Jammerschade, das wir irgendwann wieder umkehren mussten. Haben aber für’s Crossing weder die passende Ausrüstung noch die notwendige Erfahrung. Sind also wohl oder übel mit einer weiteren Nacht auf der Welcome Flat zum Einstieg an der West Coast zurück. Trotz der eigentlich einfachen Wegbeschaffenheit, ist mir das wandern hier stellenweise nicht ganz einfach gefallen. Auf dem ganzen Track hat sich mein floristischer Lieblingsfeind ausgiebig verbreitet. Ich habe es einfach mal „Gras des Schreckens“ getauft aber vielleicht kennt ja einer der geneigten Leser den wissenschaftlich korrekten Namen dieses botanischen Monsters.
Beach
Auf dem Weg zur Douglas Rock Hut
Weiter oben
Oberhalb der Douglas Rock Hut
Hot, Hot and Sandflies
Cascade Saddle Route (4 Tage)
Rasperry Car Park – Mt Aspiring Hut – Dart Hut – Daleys Flat Hut – Sandy’s Bluff (Jet Boat bis Glenorchy)
Von der West Coast sind wir über Haast nach Wanaka und haben vor der nächsten Tour den Wagen in Qeenstown deponiert. Haben uns dann von Wanaka aus am Rasperry Creek Car Park absetzen lassen und die erste Nacht auf der Aspiring Hut verbracht. Am nächsten Morgen sind wir früh raus und hatten dadurch reichlich Zeit, die Vielzahl der grandiosen Aussichten des Tages ausgiebig zu genießen. Vom Pylon aus ergibt sich an diesem Tag das erste Mal ein traumhafter Ausblick auf die umliegenden Gletscher und Gipfel! Nach einer ausgiebigen Rast steigen wir wieder ein paar Meter ab und laufen noch die letzten Meter bis zum Cascade Saddle. Auch hier ist die Sicht grandios und lädt mal wieder zum Verweilen ein.
Aufstieg zum Pylon
Fast geschafft
Pylon in den Wolken
Cascade Saddle und Dart Glacier
Abstieg zum Cascade Creek
Cascade Saddle
Als es dann am frühen Nachmittag auf dem Saddle richtig voll wird ziehen wir weiter Richtung Dart Hut. Auch Abstieg und der weitere Weg gehören zu den schönsten Abschnitten unserer Wanderungen.
Dart Glacier mit Schutt
Abstieg zum Dart River
Hesse Glacier??
Dazu zählt natürlich auch die Dart Hut, die zwar verhältnismäßig voll war aber genial arrangiert ist. Von dort sind wir dann weiter den Dart River entlang zur Daleys Flat Hut (Umbenennung in Sandfly Hut wäre angemessen!) und am nächsten Tag nur noch bis Sandy’s Bluff, wo wir im Vorfeld einen Jetboat pick up organisiert hatten.
Daleys Flat (Sandfly) Hut
Die Strecke nach der Dart Hut stellt sich im Vergleich zur Überwindung von Pylon und Cascade Saddle als leicht und wenig spektakulär dar. Im Nachhinein wäre es wahrscheinlich schöner gewesen noch über den Rees Saddle zu gehen oder irgendeine andere schöne Verbindungstour in der Gegend zu machen. Einzig ein Übergang zum Routburn wäre reizvoll, wenn man den Dart River runter läuft. Wäre zumindest via Rockburn Hut möglich, weiß aber nicht wann und wie man dafür auf die andere Seite des Dart wechseln müsste. Nach Daleys Flat habe ich zumindest keine Brücke mehr gesehen. Zum Thema Jetboat wäre noch anzumerken, dass angeblich keine ordinärer Tramper pick up ab Sandy’s Bluff mehr angeboten wird. Nur noch als Bestandteil irgendeiner Dart River Safari mit zahlungskräftigen Touris – was natürlich auch den Preis für den eigenen Transport deutlich in die Höhe treibt.
Da einige der angeschlagenen Busse nur bei entsprechendem Fahrgastaufkommen fahren (hier hilft ein Blick ins Kleingedruckte) kommen wir ab Glenorchy nur mit dem Daumen weiter nach Qeenstown.
Dusky von Supper Cove zum West Arm (4 Tage)
Supper Cove (Floatplane) – Loch Maree Hut – Kintail Hut – Upper Spey Hut – West Arm Lake Manapouri (Boat / Bus nach Te Anau)
Haben uns entschieden, nur eine kurze Variante des Dusky zu laufen. Start vom Lake Hauroko hätte mit potentiellem Steckenbleiben bei ungünstiger Witterung knapp werden können. Wurden also in den Fjord geflogen und an der Supper Cove Hut abgesetzt. Da die kleine Maschine unterhalb der Wolkendecke bleibt und die Pässe nutzt, überfliegt man eigentlich genau die Strecke, die in den nächsten Tagen durchwandert werden soll – ziemlich genial. Wir kommen bei relativ hoher Tide rein und genießen erst mal ein paar Minuten die absolute Abgeschiedenheit.
Flight to Supper Cove
Absolute Stille
Irgendwann treiben uns die Sandflies dann aber mal wieder zum Aufbruch. Scheinbar hatte es auch hier in den letzten Wochen verhältnismäßig wenig geregnet. Jedenfalls treffen wir entlang des Seaford Rivers maximal auf knie- bis oberschenkeltiefen Schlamm. Daher kommen wir gut voran und können so den fantastischen Regenwald in vollen Zügen genießen! Genau rechtzeitig als wir die herrlich arrangierte Loch Maree Hut erreichen kommt die Sonne noch durch und setzt den See noch mal besonders schön in Szene. Allerdings ist die Sandfly-Dichte hier mal wieder enorm!
Im Mündungsgebiet des Seaford
Regenwald
Walkwire
Loch Maree
Da sich das Wetter zu halten scheint, nehmen wir uns am zweiten Tag viel Zeit und laufen ganz gemütlich mit vielen Päuschen zur Kintail Hut hoch. Da das Tal am späten Nachmittag schon im Schatten liegt, kommen wir endlich mal wieder in den Genuss eines herrlich erfrischenden Bades ohne Sandfly-Attacken. Nachdem am nächsten Morgen die Füße in den feuchten Schuhen endlich warm sind, macht der Aufstieg zum Centre Pass bei gutem Wetter regelrecht Spaß. Kurz unterhalb des Passes bekommen wir wieder einmal Geleit von einem, offensichtlich dort oben ansässigen Kea. Auf der Passhöhe verteidigen wir dann heldenhaft Proviant und Ausrüstung gegen diesen neugierigen Zeitgenossen.
Meist nur Knietief
Auf dem Weg zur Kintail Hut
Aufstieg zum Centre Pass
Centre Pass
Mr Greenbird zeigt Interesse...
Und gibt sich nicht so leicht geschlagen
Da uns keine gute Idee kommt, wo wir unseren Kram halbwegs Kea-sicher parken können, entscheiden wir uns trotz des guten Wetters gegen einen Aufstieg zum Mt. Memphis. Nach dem Abstieg wird’s in der Nähe der Upper Spey Hut wieder richtig sumpfig. Haben dann aber mit einigem Erstaunen zur Kenntnis genommen, das der Track hier mit einem ungewöhnlichen Upgrade versehen wurde: ein echter Holzsteg! Nun kann man ja durchaus argumentieren, dass diese „verweichlichte“ Form des Wanderns nichts mehr mit dem wilden Charakter des Duskys zu tun hat. Andererseits hatte ich mir an diesem Tag mal wieder die Füße wund gelaufen, so dass ich über die unerhoffte Erleichterung nicht viele Tränen vergossen habe.
Boggy
Pimp My Track
Hat sich dann herausgestellt, dass kurz vor unserem Eintreffen an der Hütte ein DOC Team abgesetzt wurde um die Arbeiten an dem Steg zu vollenden. Und so - oh Freude, oh Freude - kamen wir in den Genuss echter, 2 Stunden zuvor gebackener Bananenmuffins. Der helle Wahnsinn – ich sage bloß: ein Gedicht! Ein paar Meter querfeldein gibt es übrigens eine schöne tiefe Badestelle im Fluss (mit nur wenigen Sandflies). Als sich die beiden DOC Leute am nächsten Morgen nach einem gemeinsamen Frühstück an die Arbeit machen, brechen wir Richtung West Arm auf.
Ohne Worte...
Auf dem Weg zum West Arm
Wir schaffen es dann tatsächlich auch noch auf der letzten Etappe die Route im dichten Farn zu verlieren. Da wir zunächst weiter oberhalb vom Fluss suchen, kostet uns die Aktion einiges an Zeit und Nerven. Wenn man bei jedem Schritt entweder bis zum allerwertesten im Unterholz einbricht oder im Schlamm versinkt, hält sich der Spaß natürlich in Grenzen. Die letzten Meter bis zur Straße ziehen sich dann noch mal ganz schön in die Länge, aber irgendwann ist auch das geschafft. Bei bestem Wetter setzen wir vom Power Plant nach Manapouri über und lassen uns von dort mit dem letzen Bus zurück nach Te Anau bringen.
Mt.Sommers Track (2 Tage)
Sharplin Falls Car Park – Woolshed Creek Hut (via Pinnacles Hut) – Sharplin Falls Car Park (via Southern Face of Mt.Sommers)
Da das Wetter im Fjordland umschlägt, entscheiden wir uns noch etwas Kleineres in Canterbury zu laufen. Haben dafür zunächst einen Rundkurs um den Mt.Sommers gewählt. Obgleich auch diese Tour ein wenig Profil aufweist, lässt sich hier der Sommer noch mal so richtig genießen. In der Nähe der Woolshed Creek Hut gibt es einen kleinen aber sehr schönen Wasserfall mit „angeschlossener“ Badegumpe. Das Wasser hat hier ausnahmsweise mal keine „Gletschertemperatur“ und es gibt eigentlich auf der ganzen Wanderung keine Sandflies. Hat uns wirklich sehr gut gefallen.
Auf dem Weg zur Woolshed Hut
Später am Tag
Pimp My Track - die Zweite
Banks Peninsula Track (2 Tage)
Onuku – Stony Bay – Akaroa
Nach Mt.Sommers hatten wir immer noch ein wenig Zeit. Um diese nicht einfach zu vertrödeln, sind wir noch auf die Banks Peninsula gefahren.
Bummeln am Strand - Le Bons Bay
Dort haben wir unter anderem noch den privaten Banks Peninsula Track gemacht, der nach meinem Empfinden ganz schön teuer ist. Trotzdem wollten wir noch etwas an der Küste laufen und wurden – ich darf es schon mal vorwegnehmen – auch nicht enttäuscht. Die Hütten und der Weg wurden total liebevoll eingerichtet und stecken voller schöner Ideen. So wird man zunächst mit dem Bus am Nachmittag nach Onuku gebracht und verbringt dort die erste Nacht. Optional kann man entweder in der Hütte schlafen oder die genialen Stargazer nutzen!!
Stargazer
Nach Überwindung eines kleinen Passes, gelangt man relativ schnell ans Meer. Weiter geht es auf der spektakulären Steilküste von Bucht zu Bucht. Abgesehen von tonnenweisen Schafen, lassen sich dabei Delfine, Robben und Pinguine beobachten.
Schaaf mit Garage
Am Ende der Welt
Entlang der Steilküste
Wieder mal ein Päuschen
Fantastisch arrangiert - Klo mit Meeresblick
Auch die Übernachtungshütte in der Stony Bay geizt nicht mit angenehmen Kleinigkeiten, die einem das Wanderleben versüßen. Das Highlight waren hier eindeutig die self-made Hot Pots – eine unglaublich geniale Einrichtung. Am nächsten Tag haben wir trotz Eintrübung des Wetters noch den Sprung in den verdammt kalten Pacific gewagt und sind schlussendlich über einen weiteren Pass zurück nach Akaroa.
Self-made Hot Pot
Fresh Pacific
Last Beach
Obgleich der Zivilisationscharakter auf diesem Track deutlich ausgeprägter ist, als auf den meisten unserer anderen Touren, hat das dem Spaß hier keinen Abbruch getan. Einfach ein schöner Abschluss zum genießen.
Tja, und dann war’s das auch schon wieder mit dem Urlaub. Trotz der 6 Wochen, verging die Zeit wie im Fluge und wir hätten noch gerne viele, viele Wanderungen gemacht. Dabei standen noch Stuart Island, Pic Bay / Martins Bay, Three Passes, Rabbit Pass und noch einige abgelegene Routen im Fjordland zur Diskussion. War in diesem Urlaub aus Gründen der Erreichbarkeit bzw. Zeit- und Geldaufwand nicht möglich. Haben wir uns daher sozusagen für unseren nächsten Besuch aufgehoben! Auf jeden Fall hab ich mir schon mal entsprechende Tramping Führer besorgt. Bis es allerdings wieder einmal soweit ist, werden wir wohl weiterhin Europa unsicher machen. Gibt ja schließlich auch in hiesigen Gefilden schöne Ecken.
Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in unser dortiges Wandergeschehen vermitteln.
Viele Grüße in die Runde,
thomas
An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die Anregungen und Tipps bei der Vorbereitung unserer NZ-Tour. Wir haben in 6 Wochen insgesamt 8 größere und kleinere Wanderungen unternommen. Davon die erste Tour zu sechst und alle übrigen zu zweit. Im Backcountry waren trotz Hochsaison nur sehr wenige Wanderer unterwegs, so dass wir viele Nächte alleine auf den Hütten verbracht haben. Außerdem hatten wir für normale NZ Verhältnisse unglaubliches Glück mit dem Wetter. Wir mussten nur einen Tag im Regen wandern. Die groben Rahmendaten:
Zeit: Anfang Jan bis Mitte Feb 2008 (1Woche Nordinsel; 5 Wochen Südinsel)
Transfer zwischen den Touren stets mit Mietwagen, Bus oder Daumen. Transfer auf die Südinsel und zurück per Flug.
Hier also einige unserer Eindrücke in Wort und Bild:
Nordinsel:
Tongariro Northern Cirquit (3 Tage)
Mangatepopo Car Park – Oturere Hut – Waihohonu Hut – Whakapapa Village
Bei schönstem Sommerwetter haben wir diese erste Tour im Norden gemeinsam mit einigen Freunden gemacht. Die Teilstrecke des Crossings war zur Hochsaison natürlich entsprechend frequentiert, um nicht zu sagen überlaufen.
Ankunft im Tongarori NP
Highway
Trotzdem zählt der Blick auf Blue Lake und Emerald Lakes zu den schönsten Erlebnissen dieser Tour.
Blue Lake
Obgleich auch die Hütten zum Abend hin immer „gut besucht“ waren, hielt sich der Verkehr abseits des Crossing-Abschnitts angenehm in Grenzen. Neben den Vulkanen habe ich landschaftlich auch die ersten 10km des dritten Tages mit Sidetrip Richtung Tamer Lakes sehr genossen.
Mt Ngauruhoe im Morgengrauen
Near Tama Saddle
Alles in allem eine sehr schöne Tour, die sich auch recht gut zum Einlaufen eignet. Ohne größere Höhenunterschiede macht man doch einige Kilometer, so dass auch schon mal die ersten Blasen und andere Wehwehchen bestaunt werden dürfen. Mit etwas mehr Zeit hätte man aber auch gut den längeren Round The Mountain Track gehen können.
Südinsel:
Der Theorie nach war eigentlich alles ganz einfach. Runter vom Tongariro, nachts zurück nach Auckland, in der Frühe Flug nach Christchurch, Mietwagen, Einkäufe und ab nach St.Arnaud um am nächsten Morgen auf die erste Tour im Süden zu starten. Irgendwie haben wir dabei die Distanzen doch etwas unterschätzt, bzw. vergessen etwas Schlaf einzuplanen. Zu unserem Glück hatte das DOC in St.Arnaud in der Saison aber bis um 18:00 offen. Man sollte allerdings auch die Öffnungszeiten des Mini-Ladens mit angeschlossener Zapfsäule beachten (auch ca. 18:00). Na ja, mussten dann halt eine abendliche Fahrt durch die Berge nach Nelson in Kauf nehmen um noch an Bares und Treibstoff für den nächsten Morgen zu kommen.
Sabine - D’Urville Valley Track (4 Tage)
Rotoroa Camp Side – Sabine Hut (Watertaxi) – West Sabine Hut – Blue Lake Hut – George Lyon Hut (Ella Hut) – D’UrvilleHut – Rotoroa Camp Side (Watertaxi)
Nach den ersten überstandenen Sandfly-Attacken am Lake Rotoroa lassen wir uns schließlich vom Wassertaxi an der Sabine Hut „aussetzen“. Im Gespräch mit unserer netten Steuerfrau stellt sich glücklicherweise heraus, dass es am geplanten Endpunkt unserer Wanderung, der D’Urville Hut ein Moutain Radio gibt. Damit kann man den Pickup von dort aus organisieren und muss nicht erst wieder zur Sabine Hut. Die Route ist schon mal deutlich geringer frequentiert als der Great Walk in Norden – wir treffen den ganzen Tag niemanden und wandern erstmal durch Auen, Wiesen und Regenwälder das Sabine Valley hinauf. Sehr genial fand ich den Aufstieg zur Blue Lake Hut am zweiten Tag, wo wir ebenfalls alleine waren.
Freund: Robin
Feind: Sandfly
Zum Blue Lake
Zum Blue Lake - die Zweite
Immer noch zum Blue Lake
Blue Lake Hut
Wunderschön auch der Übergang des Moss Passes mit folgendem Abstieg ins D’Urville Valley am nächsten Tag. Die gut 1000 Höhenmeter abwärts sind besonders im Wald zumeist sehr steil und anstrengend (Knie sei dank, erlaubte das herrliche Wetter eine ausgiebige Rast am D’Urville River). Sind dann weiter das D’Urville Valley runter bis zum Lake Rotoroa. Das erfrischende Bad im See war aufgrund der örtlichen Sandflydichte übrigens ein recht kurzes und intensives Vergnügen!
Aufstieg zum Moss Pass
Weiter oben...
Abstieg ins D'Urville Valley
Meist steil und rutschig
Lake Rotoroa
Waimakariri – Harman Pass Route (4 Tage)
Klondyke Shelter – Carrington Hut – Julia Hut – Dillons Hut – Kelly Shelter
Von der Nelson Region ging’s dann mit Zwischenstop an der West Coast zum Arthurs Pass. Am nächsten Morgen sind wir von Klondyke Corner den Waimakariri flussaufwärts bis zum White River. Da wir in bester Touri-Manier zunächst versucht haben unsere Schuhe trocken zu halten, hat das ständige Furten des Waimakariri natürlich einiges an Zeit gekostet.
Auch am zweiten Tag ist ständig Furten angesagt. Zunächst entlang dem Taipoti (bei starkem Regen bestimmt die Schlüsselstelle der Tour) hinauf zum Harman Pass. Nachdem man sich bei einer der vielen Bachüberquerungen einem ansehnlichen Cut in der Ferse zugezogen hat, verzichten wir in der Folge auf den Gebrauch der Sandalen und geben uns endlich dem Schicksal nasser Schuhe hin. Obgleich von der Passhöhe der Whithorn Pass im Schnee schon zum greifen nah scheint, sind wir nach Mary Creek abgestiegen.
Blick ins Crow Valley
Den Taipoti entlang Richtung Harman Pass
Später...
Blick von der Passhöhe Richtung Whitehorn Pass
Ab der Buschgrenze macht das dichte Gestrüpp im Uferbereich das Vorankommen ziemlich beschwerlich. Wenn überhaupt gibt’s nur selten Markierungen. Das Erklimmen der seitlichen Hänge ist anstrengend und bringt nichts – der Bach ist quasi der Weg. Weiter unten passieren wir zu unserem Erstaunen direkt am Fluss noch beachtliche Reste einer abschmelzenden Lawine. Kurz darauf wird die Strecke zunehmend angenehmer – im Wald hat das DOC sogar eine frische Schneise geschlagen. Den krönenden Abschluss der Etappe bildet die herrlich arrangierte, und voll gemütliche Julia Hut. Durch die „kleine Zwangspause“ am Vormittag und das relativ schwierige Gelände sind wir ganz schön spät dran und ziemlich fertig. Daher ziehen wir den etwas flussabwärts gelegenen heißen Quellen ein äußerst frisches Bad im nahen Fluss vor und machen es uns lieber auf der einsamen Hütte mit unseren restlichen Weinvorräten gemütlich. Der nächste Tag ist wieder wesentlich entspannter. Leider verbummeln wir es den Taipo rechtzeitig zu überqueren. Später erscheint uns die Querung des Flusses zu unsicher, so dass wir wohl oder übel den „seichten“ Anstieg zum Cable Way in Kauf nehmen.
Lawinenreste
Julia Hut
Tree Tarns
Taipo near Scotty's Cable Way
Das Wetter verheißt am nächsten Morgen leider nichts Gutes. Wie erwartet bringt der Tag ausgiebigen Regen, was den langen und steilen Aufstieg zum Kelly Range zur Kraftprobe macht. Sind dann froh, als wir endlich die Carol Hut erreichen und dort ein Stündchen rasten können. Nach Plünderung unserer restlichen Süßigkeitenvorräte, heißem Tee und einem Satz trockener Klamotten sieht das Leben aber gleich wieder ganz anders aus. Glücklicherweise ist der Abstieg zum Kelly Creek lang nicht so steil und beschwerlich wie der Aufstieg. Außerdem bieten sich trotz des Wetters grandiose Ausblicke ins Tal. Da wir so nass und dreckig kein Glück beim Hitchhiken haben, latschen wir dann auf der Straße noch etwa 3 km bis nach Otira und organisieren vom dortigen Motel den Rücktransport nach Athur’s Pass Village.
Auf jeden Fall war dies eine unserer schönsten und abwechslungsreichsten Wanderungen. Haben auf der ganzen Tour und den Hütten niemanden getroffen.
Copland Track ohne Crossing (3 Tage)
Welcome Flat Hut – Douglas Rock Hut – backtrack
Von Athur’s Pass Village sind wir wieder zur West Coast und haben erst mal einen Tag in Hokitika gefaulenzt. Für die nächste Tour haben wir unser Auto in Fox Glacier gelassen und sind von dort mit dem Bus zum Einstieg des Copland.
Nach den einsamen letzten Wanderungen herrscht auf diesem leicht zu gehenden Track wieder richtig viel Betrieb. Sind dann erst mal zur Welcome Flat Hut, wo die Sandfydichte mal wieder enorm war. Die Hut Warden dort oben ist allerdings ein unglaubliches Original und darüber hinaus eine sehr angenehme Gesprächspartnerin. Am nächsten Tag sind wir noch zur Douglas Rock Hut aufgestiegen, bzw. noch ein Stück weiter Richtung Pass gelaufen. Jammerschade, das wir irgendwann wieder umkehren mussten. Haben aber für’s Crossing weder die passende Ausrüstung noch die notwendige Erfahrung. Sind also wohl oder übel mit einer weiteren Nacht auf der Welcome Flat zum Einstieg an der West Coast zurück. Trotz der eigentlich einfachen Wegbeschaffenheit, ist mir das wandern hier stellenweise nicht ganz einfach gefallen. Auf dem ganzen Track hat sich mein floristischer Lieblingsfeind ausgiebig verbreitet. Ich habe es einfach mal „Gras des Schreckens“ getauft aber vielleicht kennt ja einer der geneigten Leser den wissenschaftlich korrekten Namen dieses botanischen Monsters.
Beach
Auf dem Weg zur Douglas Rock Hut
Weiter oben
Oberhalb der Douglas Rock Hut
Hot, Hot and Sandflies
Cascade Saddle Route (4 Tage)
Rasperry Car Park – Mt Aspiring Hut – Dart Hut – Daleys Flat Hut – Sandy’s Bluff (Jet Boat bis Glenorchy)
Von der West Coast sind wir über Haast nach Wanaka und haben vor der nächsten Tour den Wagen in Qeenstown deponiert. Haben uns dann von Wanaka aus am Rasperry Creek Car Park absetzen lassen und die erste Nacht auf der Aspiring Hut verbracht. Am nächsten Morgen sind wir früh raus und hatten dadurch reichlich Zeit, die Vielzahl der grandiosen Aussichten des Tages ausgiebig zu genießen. Vom Pylon aus ergibt sich an diesem Tag das erste Mal ein traumhafter Ausblick auf die umliegenden Gletscher und Gipfel! Nach einer ausgiebigen Rast steigen wir wieder ein paar Meter ab und laufen noch die letzten Meter bis zum Cascade Saddle. Auch hier ist die Sicht grandios und lädt mal wieder zum Verweilen ein.
Aufstieg zum Pylon
Fast geschafft
Pylon in den Wolken
Cascade Saddle und Dart Glacier
Abstieg zum Cascade Creek
Cascade Saddle
Als es dann am frühen Nachmittag auf dem Saddle richtig voll wird ziehen wir weiter Richtung Dart Hut. Auch Abstieg und der weitere Weg gehören zu den schönsten Abschnitten unserer Wanderungen.
Dart Glacier mit Schutt
Abstieg zum Dart River
Hesse Glacier??
Dazu zählt natürlich auch die Dart Hut, die zwar verhältnismäßig voll war aber genial arrangiert ist. Von dort sind wir dann weiter den Dart River entlang zur Daleys Flat Hut (Umbenennung in Sandfly Hut wäre angemessen!) und am nächsten Tag nur noch bis Sandy’s Bluff, wo wir im Vorfeld einen Jetboat pick up organisiert hatten.
Daleys Flat (Sandfly) Hut
Die Strecke nach der Dart Hut stellt sich im Vergleich zur Überwindung von Pylon und Cascade Saddle als leicht und wenig spektakulär dar. Im Nachhinein wäre es wahrscheinlich schöner gewesen noch über den Rees Saddle zu gehen oder irgendeine andere schöne Verbindungstour in der Gegend zu machen. Einzig ein Übergang zum Routburn wäre reizvoll, wenn man den Dart River runter läuft. Wäre zumindest via Rockburn Hut möglich, weiß aber nicht wann und wie man dafür auf die andere Seite des Dart wechseln müsste. Nach Daleys Flat habe ich zumindest keine Brücke mehr gesehen. Zum Thema Jetboat wäre noch anzumerken, dass angeblich keine ordinärer Tramper pick up ab Sandy’s Bluff mehr angeboten wird. Nur noch als Bestandteil irgendeiner Dart River Safari mit zahlungskräftigen Touris – was natürlich auch den Preis für den eigenen Transport deutlich in die Höhe treibt.
Da einige der angeschlagenen Busse nur bei entsprechendem Fahrgastaufkommen fahren (hier hilft ein Blick ins Kleingedruckte) kommen wir ab Glenorchy nur mit dem Daumen weiter nach Qeenstown.
Dusky von Supper Cove zum West Arm (4 Tage)
Supper Cove (Floatplane) – Loch Maree Hut – Kintail Hut – Upper Spey Hut – West Arm Lake Manapouri (Boat / Bus nach Te Anau)
Haben uns entschieden, nur eine kurze Variante des Dusky zu laufen. Start vom Lake Hauroko hätte mit potentiellem Steckenbleiben bei ungünstiger Witterung knapp werden können. Wurden also in den Fjord geflogen und an der Supper Cove Hut abgesetzt. Da die kleine Maschine unterhalb der Wolkendecke bleibt und die Pässe nutzt, überfliegt man eigentlich genau die Strecke, die in den nächsten Tagen durchwandert werden soll – ziemlich genial. Wir kommen bei relativ hoher Tide rein und genießen erst mal ein paar Minuten die absolute Abgeschiedenheit.
Flight to Supper Cove
Absolute Stille
Irgendwann treiben uns die Sandflies dann aber mal wieder zum Aufbruch. Scheinbar hatte es auch hier in den letzten Wochen verhältnismäßig wenig geregnet. Jedenfalls treffen wir entlang des Seaford Rivers maximal auf knie- bis oberschenkeltiefen Schlamm. Daher kommen wir gut voran und können so den fantastischen Regenwald in vollen Zügen genießen! Genau rechtzeitig als wir die herrlich arrangierte Loch Maree Hut erreichen kommt die Sonne noch durch und setzt den See noch mal besonders schön in Szene. Allerdings ist die Sandfly-Dichte hier mal wieder enorm!
Im Mündungsgebiet des Seaford
Regenwald
Walkwire
Loch Maree
Da sich das Wetter zu halten scheint, nehmen wir uns am zweiten Tag viel Zeit und laufen ganz gemütlich mit vielen Päuschen zur Kintail Hut hoch. Da das Tal am späten Nachmittag schon im Schatten liegt, kommen wir endlich mal wieder in den Genuss eines herrlich erfrischenden Bades ohne Sandfly-Attacken. Nachdem am nächsten Morgen die Füße in den feuchten Schuhen endlich warm sind, macht der Aufstieg zum Centre Pass bei gutem Wetter regelrecht Spaß. Kurz unterhalb des Passes bekommen wir wieder einmal Geleit von einem, offensichtlich dort oben ansässigen Kea. Auf der Passhöhe verteidigen wir dann heldenhaft Proviant und Ausrüstung gegen diesen neugierigen Zeitgenossen.
Meist nur Knietief
Auf dem Weg zur Kintail Hut
Aufstieg zum Centre Pass
Centre Pass
Mr Greenbird zeigt Interesse...
Und gibt sich nicht so leicht geschlagen
Da uns keine gute Idee kommt, wo wir unseren Kram halbwegs Kea-sicher parken können, entscheiden wir uns trotz des guten Wetters gegen einen Aufstieg zum Mt. Memphis. Nach dem Abstieg wird’s in der Nähe der Upper Spey Hut wieder richtig sumpfig. Haben dann aber mit einigem Erstaunen zur Kenntnis genommen, das der Track hier mit einem ungewöhnlichen Upgrade versehen wurde: ein echter Holzsteg! Nun kann man ja durchaus argumentieren, dass diese „verweichlichte“ Form des Wanderns nichts mehr mit dem wilden Charakter des Duskys zu tun hat. Andererseits hatte ich mir an diesem Tag mal wieder die Füße wund gelaufen, so dass ich über die unerhoffte Erleichterung nicht viele Tränen vergossen habe.
Boggy
Pimp My Track
Hat sich dann herausgestellt, dass kurz vor unserem Eintreffen an der Hütte ein DOC Team abgesetzt wurde um die Arbeiten an dem Steg zu vollenden. Und so - oh Freude, oh Freude - kamen wir in den Genuss echter, 2 Stunden zuvor gebackener Bananenmuffins. Der helle Wahnsinn – ich sage bloß: ein Gedicht! Ein paar Meter querfeldein gibt es übrigens eine schöne tiefe Badestelle im Fluss (mit nur wenigen Sandflies). Als sich die beiden DOC Leute am nächsten Morgen nach einem gemeinsamen Frühstück an die Arbeit machen, brechen wir Richtung West Arm auf.
Ohne Worte...
Auf dem Weg zum West Arm
Wir schaffen es dann tatsächlich auch noch auf der letzten Etappe die Route im dichten Farn zu verlieren. Da wir zunächst weiter oberhalb vom Fluss suchen, kostet uns die Aktion einiges an Zeit und Nerven. Wenn man bei jedem Schritt entweder bis zum allerwertesten im Unterholz einbricht oder im Schlamm versinkt, hält sich der Spaß natürlich in Grenzen. Die letzten Meter bis zur Straße ziehen sich dann noch mal ganz schön in die Länge, aber irgendwann ist auch das geschafft. Bei bestem Wetter setzen wir vom Power Plant nach Manapouri über und lassen uns von dort mit dem letzen Bus zurück nach Te Anau bringen.
Mt.Sommers Track (2 Tage)
Sharplin Falls Car Park – Woolshed Creek Hut (via Pinnacles Hut) – Sharplin Falls Car Park (via Southern Face of Mt.Sommers)
Da das Wetter im Fjordland umschlägt, entscheiden wir uns noch etwas Kleineres in Canterbury zu laufen. Haben dafür zunächst einen Rundkurs um den Mt.Sommers gewählt. Obgleich auch diese Tour ein wenig Profil aufweist, lässt sich hier der Sommer noch mal so richtig genießen. In der Nähe der Woolshed Creek Hut gibt es einen kleinen aber sehr schönen Wasserfall mit „angeschlossener“ Badegumpe. Das Wasser hat hier ausnahmsweise mal keine „Gletschertemperatur“ und es gibt eigentlich auf der ganzen Wanderung keine Sandflies. Hat uns wirklich sehr gut gefallen.
Auf dem Weg zur Woolshed Hut
Später am Tag
Pimp My Track - die Zweite
Banks Peninsula Track (2 Tage)
Onuku – Stony Bay – Akaroa
Nach Mt.Sommers hatten wir immer noch ein wenig Zeit. Um diese nicht einfach zu vertrödeln, sind wir noch auf die Banks Peninsula gefahren.
Bummeln am Strand - Le Bons Bay
Dort haben wir unter anderem noch den privaten Banks Peninsula Track gemacht, der nach meinem Empfinden ganz schön teuer ist. Trotzdem wollten wir noch etwas an der Küste laufen und wurden – ich darf es schon mal vorwegnehmen – auch nicht enttäuscht. Die Hütten und der Weg wurden total liebevoll eingerichtet und stecken voller schöner Ideen. So wird man zunächst mit dem Bus am Nachmittag nach Onuku gebracht und verbringt dort die erste Nacht. Optional kann man entweder in der Hütte schlafen oder die genialen Stargazer nutzen!!
Stargazer
Nach Überwindung eines kleinen Passes, gelangt man relativ schnell ans Meer. Weiter geht es auf der spektakulären Steilküste von Bucht zu Bucht. Abgesehen von tonnenweisen Schafen, lassen sich dabei Delfine, Robben und Pinguine beobachten.
Schaaf mit Garage
Am Ende der Welt
Entlang der Steilküste
Wieder mal ein Päuschen
Fantastisch arrangiert - Klo mit Meeresblick
Auch die Übernachtungshütte in der Stony Bay geizt nicht mit angenehmen Kleinigkeiten, die einem das Wanderleben versüßen. Das Highlight waren hier eindeutig die self-made Hot Pots – eine unglaublich geniale Einrichtung. Am nächsten Tag haben wir trotz Eintrübung des Wetters noch den Sprung in den verdammt kalten Pacific gewagt und sind schlussendlich über einen weiteren Pass zurück nach Akaroa.
Self-made Hot Pot
Fresh Pacific
Last Beach
Obgleich der Zivilisationscharakter auf diesem Track deutlich ausgeprägter ist, als auf den meisten unserer anderen Touren, hat das dem Spaß hier keinen Abbruch getan. Einfach ein schöner Abschluss zum genießen.
Tja, und dann war’s das auch schon wieder mit dem Urlaub. Trotz der 6 Wochen, verging die Zeit wie im Fluge und wir hätten noch gerne viele, viele Wanderungen gemacht. Dabei standen noch Stuart Island, Pic Bay / Martins Bay, Three Passes, Rabbit Pass und noch einige abgelegene Routen im Fjordland zur Diskussion. War in diesem Urlaub aus Gründen der Erreichbarkeit bzw. Zeit- und Geldaufwand nicht möglich. Haben wir uns daher sozusagen für unseren nächsten Besuch aufgehoben! Auf jeden Fall hab ich mir schon mal entsprechende Tramping Führer besorgt. Bis es allerdings wieder einmal soweit ist, werden wir wohl weiterhin Europa unsicher machen. Gibt ja schließlich auch in hiesigen Gefilden schöne Ecken.
Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in unser dortiges Wandergeschehen vermitteln.
Viele Grüße in die Runde,
thomas
Kommentar