Schwierigkeitsgrade am Berg - die UIAA Skala

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Corton
    Forumswachhund
    Lebt im Forum
    • 03.12.2002
    • 8593

    • Meine Reisen

    Schwierigkeitsgrade am Berg - die UIAA Skala

    In einem anderen Thread im Reiseforum (Titel „Zelten in den Alpen“) führen wir gerade eine kleine Diskussion zum Thema Schwierigkeitsgrade beim Bergsteigen/Klettern. Was ist für Ungeübte machbar und was nicht? Zur Erleichterung hier einmal die offizielle Definition der Schwierigkeitsgrade der UIAA (Union Internationale des Associations d´Alpinisme)

    I
    Geringe Schwierigkeiten. Einfachste Form der Felskletterei (doch kein leichtes Gehgelände!). Die Hände sind zur Unterstützung des Gleichgewichtes erforderlich. Anfänger müssen am Seil gesichert werden. Schwindelfreiheit ist bereits erforderlich.

    II
    Mäßige Schwierigkeiten. Hier beginnt die Kletterei, welche die Drei-Punkt-Haltung erforderlich macht

    III
    Mittlere Schwierigkeiten. Zwischensicherungen an exponierten Stellen empfehlenswert. Senkrechte Stellen oder gutgriffige Überhänge verlangen bereits Kraftaufwand. Geübte und erfahrene Kletterer können Passagen dieser Schwierigkeit noch ohne Seilsicherung erklettern.

    IV
    Große Schwierigkeiten. Hier beginnt die Kletterei schärferer Richtung. Erhebliche Klettererfahrung notwendig. Längere Kletterstellen bedürfen meist mehrerer Zwischensicherungen. Auch geübte und erfahrene Kletterer bewältigen Passagen dieser Schwierigkeit gewöhnlich nicht mehr ohne Seilsicherung.

    V
    Sehr große Schwierigkeiten. Zunehmende Anzahl an Zwischensicherungen ist die Regel. Erhöhte Anforderungen an körperliche Voraussetzungen, Klettertechnik und Erfahrung. Lange hochalpine Routen im Schwierigkeitsgrad V zählen bereits zu den ganz großen Unternehmungen in den Alpen und außeralpinen Regionen.

    VI
    Überaus große Schwierigkeiten. Die Kletterei erfordert weit überdurchschnittliches Können und hervorragenden Trainingsstand. Große Ausgesetztheit, oft verbunden mit kleinen Standplätzen. Passagen dieser Schwierigkeit können in der Regel nur bei guten Bedingungen bezwungen werden.

    VII
    Außergewöhnlich große Schwierigkeiten. Ein durch gesteigertes Training und verbesserte Ausrüstung erreichter Schwierigkeitsgrad. Auch die besten Kletterer benötigen ein regelmäßiges, an die Gesteinsart angepasstes Training um Routen dieser Schwierigkeit zu meistern. Neben akrobatischem Klettervermögen ist das Beherrschen ausgefeilter Sicherungstechnik unerlässlich.

    Nach diesen Definitonen sollte einem eigentlich klar sein, dass eine Elbsandstein VIIa, die einer UIAA V+/VI- entspricht, nicht für jeden Normalbürger mit guter Kondition zu meistern ist.

    Corton

  • Findus
    Dauerbesucher
    • 15.04.2002
    • 730

    • Meine Reisen

    #2
    @corton: Kannst du Gedanken lesen? Ich wollte gerade die Alpinisten unter fragen, ob ihr den Kram mal erklären könnt.

    Lisa
    Zuckerwatte ist Ansichtssache

    Kommentar


    • Corton
      Forumswachhund
      Lebt im Forum
      • 03.12.2002
      • 8593

      • Meine Reisen

      #3
      Noch nicht, Lisa - aber ich arbeite daran... :wink:

      Die anderen Definitionen

      F, facile, leicht
      PD, peu difficile, wenig schwierig
      AD, assez difficile, ziemlich schwierig
      D, difficile, schwierig
      TD, tres difficile, besonders schwierig
      ED, extremement difficile, äußerst schwierig

      Corton

      Kommentar


      • Nicht übertreiben
        Hobbycamper
        Lebt im Forum
        • 20.03.2002
        • 6979
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        UIAA

        Die UIAA-Skala geht übrigens inzwischen bis XII...da ist wohl mal jemand ne Rauhfasertapete hochgeklettert

        Thorben

        Kommentar


        • maro
          Erfahren
          • 12.05.2002
          • 251

          • Meine Reisen

          #5
          Tag Tag,

          hat jemand das aktuelle Bergsteiger-Magazin (08/2003) zur Hand? Dort wird auf den Seiten 72 bis 75 ebenfalls eine Schwierigkeitsbewertung unter dem Titel »Was ist wie schwierig« vorgestellt. Es geht um die Bewertung von Wander- und Klettersteigtouren. Wer könnt ihn auch anderes verfasst haben als der Papst der Klettersteige – richtig Eugen E. Hüsler (hier ausnahmsweise ohne seine schicken hautengen Hochglanzhosen). Ich kürz den Artikel mal auf das wichtigste - sprich die drei wesentlichen Tabellen...

          Welche Faktoren bestimmen den Schwierigkeitsgrad?
          Höhenlage - Tal, Mittelgebirge, Alpen, Hochalpen
          An- und Abstiegsleistung
          Geländebeschaffenheit und –neigung - Wald, Gras, Schrofen, Fels, Schnee, Eis
          Streckenlänge
          Wegverhältnisse - Zu- und Abstieg, gebahnte Wege, Spur, weglos
          Orientierung - Markierungen?
          Routenbeschaffenheit - Art und Umfang der Anlage
          erforderlicher (Arm-)Krafteinsatz
          Exposition - der Route


          Die neue Klettersteigskala...
          (die Spalte Referenzrouten hab ich jetzt nicht weiter berücksichtigt)

          F1 (leicht)
          Gelände/Steig: Überwiegend wenig ausgesetzt, große Tritte und Griffe. Wo sie fehlen, sind sie durch Stege, kurze Leitern oder Eisenbügel ersetzt. Kurze exponierte Passagen wiesen durchgehend Seil- oder Klettersicherung auf.
          Anforderung: Gering; überwiegend trassierte Steige, komfortable Sicherungen in Relation zur Geländebeschaffenheit. Seilsicherung für erfahrene Bergsteiger nicht notwendig.

          F2 (mittel)
          Gelände/Steig: Teilweise bereits steileres Felsgelände, die Routen sind aber recht aufwendig gesichert. Sehr steile bzw. senkrechte Passagen sind mit Leitern und/oder Eisenbügeln entschärft. In weniger schwierigerem Gelände Drahtseil- oder Kettensicherungen.
          Anforderung: Mittel; etwas Erfahrung im Felsgelände erforderlich. Selbstsicherung auch für Geübte ratsam.

          F3 (ziemlich schwierig)
          Gelände/Steig: Routen in steilen, auch ausgesetztem Felsgelände, ungesichert bis zum III. Grad. In der Regel gute Tritte und Griffe, eher aufwändig gesichert.
          Anforderung: Genussrouten für erfahrene Klettersteigler. Selbstsicherung notwendig.

          F4 (schwierig)
          Gelände/Steig: Steiles Felsgelände mit senkrechten Stellen, auch kleineren Überhängen, oft große Ausgesetztheit und nur mehr kleine Tritte oder Griffe. Eher sparsame Sicherung, künstliche Haltepunkte nur an den schwierigen Passagen.
          Anforderung: Klettersteigerfahrung und absolute Schwindelfreiheit, dazu eine gute physische Verfassung (Armkraft).

          F5 (sehr schwierig)
          Gelände/Steig: Klettersteige in extremen Felsgelände, vielfach lang und deshalb sehr anstrengend. Senkrechte bis leichte Passagen sind vielfach nur mit Drahtseilen gesichert. Künstliche Haltepunkte nur an trittlosen oder maximal ausgesetzten Stellen.
          Anforderung: Nur für erfahrene Klettersteigler mit kompletter Ausrüstung, zusätzliche Partnersicherung.

          F6 (extrem schwierig)
          Gelände/Steig: In der Regel nur mit Fixseilen ausgerüstete Routen in steilem bis überhängendem Fels, sehr anstrengend (Armkraft).
          Anforderung: Nur für Extreme unter den Klettersteiglern, solide Psyche und starke Oberarme unerlässlich. Komplette Klettersteigausrüstung, eventuell Kletterschuhe (Reibung) und zusätzliche Partnersicherung.


          Die neue Wanderskala des Schweizerischen Alpenclubs...
          (auch hier ohne die Spalte Referenzrouten)

          T1 (Wandern)
          Gelände/Steig: Weg gut gebahnt und markiert, Gelände flach oder leicht geneigt, keine Absturzgefahr.
          Anforderung: Keine für Turnschuhe, Orientierung problemlos, auch ohne Karte möglich.

          T2 (Bergwandern)
          Gelände/Steig: Weg mit durchgehender Trasse und ausgeglichenen Steigungen, in der Regel markiert.
          Anforderung: Etwas Trittsicherheit, Trekkingschuhe sind empfehlenswert, elementares Orientierungsvermögen.

          T3 (anspruchsvolles Bergwandern)
          Gelände/Steig: Am Boden ist meistens noch eine Spur vorhanden, ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein, eventuell braucht man die Hände fürs Gleichgewicht, meistens markiert, zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr, Geröllflächen, weglose Schrofen.
          Anforderung: Gute Trittsicherheit, gute Trekkingschuhe, durchschnittliches Orientierungsvermögen, elementare alpine Erfahrung.

          T4 (Alpinwandern)
          Gelände/Steig: Weg nicht überall sichtbar, Route teilweise weglos, an gewissen Stellen braucht es die Hände zum Vorwärtskommen. Gelände bereits recht exponiert, heikle Grashalden, Schrofen, einfache apere Gletscher.
          Anforderung: Vertrautheit mit exponiertem Gelände, stabile Trekkingschuhe. Gewisse Geländebeurteilung und gutes Orientierungsvermögen, alpine Erfahrung.

          T5 (anspruchsvolles Alpinwandern)
          Gelände/Steig: Oft weglos, einzelne einfache Kletterstellen bis zum II. Grad. Exponiertes, anspruchsvolles Gelände, Schrofen, wenig gefährliche Gletscher und Firnfelder.
          Anforderung: Bergschuhe, sichere Geländebeurteilung und sehr gutes Orientierungsvermögen. Gute Alpinerfahrungen und elementare Kenntnisse im Umgang mit Seil und Pickel.

          T6 (schwieriges Alpinwandern)
          Gelände/Steig: Meist weglos, Kletterstellen bis zum II. Grad, meist nicht markiert. Häufig sehr exponiert, heikles Schrofengelände, Gletscher mit Ausrutschgefahr.
          Anforderung: Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen. Ausgereifte Alpinerfahrung und Vertrautheit im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln.


          Mehr und vor allem ausführlich, wie schon erwähnt auf den Seiten 72 bis 75 des Bergsteiger Magazins (Bruckmann-Verlag, Ausgabe 08/2003). Speziell Klettersteig-Bewertungen sollten allerdings auch in guten Führern auf den ersten Seiten beschreiben werden. Die AV-Führer haben ebenfalls eine (meist etwas ältere) UIAA-Aufstellung auf den ersten Seiten zur Übersicht abgebildet. Ach ja und speziell für Klettersteigbewertungen gibt es noch das HKK (Hüsler-Klettersteigkreuz), setzt sich aus Bergerfahrung, Kraft, Kondition und Psyche (Tiefenangst) zusammen. Die Einsteilung geht jeweils von eins bis vier (leicht, mittel, schwierig, sehr schwierig).


          In diesem Sinne – viel Spaß da draussen beim ausprobieren ... *fg*

          Tschüß Mark
          Tschüß Mark


          =====================================
          Touren • Impressionen > www.trekkingtouren.net
          Abenteuer • Erlebnisse > www.abenteuerschule.de

          Kommentar


          • Findus
            Dauerbesucher
            • 15.04.2002
            • 730

            • Meine Reisen

            #6
            Wenn man die Experten schon zusammen hat: Kennt einer von euch den Klettersteig auf die Alpspitz? Und wie schwer ist der? Den bin ich vor ein paar Jahren schon mal hochgekraxelt und da würd mich schon interessieren, was ich da so gemacht hab (ich fand ihn eigentlich leicht, hat richtig Spass gemacht - gesichert war ich nicht)

            Danke, Lisa
            Zuckerwatte ist Ansichtssache

            Kommentar


            • Cooly25
              Erfahren
              • 07.02.2003
              • 231

              • Meine Reisen

              #7
              mhhh naja also ich fand den von unten schon nicht ohne (via ferrata) -- sind letztes wochenende dagewesen -- aber muss sagen das meine 2 neffen dabei waren (10 J.) (vielleicht auch deshalb)

              deshalb haben wir uns für den nordwandsteig entschieden und anschließend den nordostgrad - sind leider nicht bis ganz hoch gekommen


              Daniel

              p.s. muss unbedingt die Höllentalklamm nachholen

              Kommentar


              • maro
                Erfahren
                • 12.05.2002
                • 251

                • Meine Reisen

                #8
                Moin,

                @Lisa
                Die Alpspitz-Ferrata. Also laut dem Klettersteig-Führer von Paul Werner (6. Auflage, 1999 (für den Fall das: ISBN 3-7633-3094-1, damals 34,80 DEM (beim Geobuch in München gibt es hin und wieder angeschlagenen Exemplare für deutlich weniger Geld))) handelt es sich in der offiziellen Bewertung ummäßig schwierigen Klettersteig.

                Im Klettersteigführer ist er mit "Rot" gekennzeichnet, das entspricht einem mäßig schwierigem Klettersteig. Oder ganz korrekt ausgedrückt: »Mäßig schwierige technische Anforderungen bei den Klettersteigabschnitten (KS3); kurze sowie längere Touren in allen Höhenlagen; nur für erfahrene Bergsteiger mit etwas Klettersteigroutine.«

                Wenn Du etwas Trittsicherheit hast, Deine Psyche nicht gleich verrückt spielt wenn sich etwas Luft unterm Hintern sammelt, ist die Alpspitze ein schöner netter Klettersteig. Mit Sicherheit auch ohne Klettersteig-Set machbar. Allerdings sollte man sich darauf einstellen, das bei dem Andrang durchaus ein bis mehrere Steine von Oben her losgetreten werden können. Daher Helm und Klettersteig-Set nicht nur mitnehmen sondern auch anziehen...


                @all
                Wir kamen vor zwei-drei Wochen von der Zugspitze rüber und sind über die Alpspitz-Ferrata abgestiegen. Erschreckend ist wahrscheinlich die mildeste Variante, was Du da oben so alles triffst. Eigentlich ein Wunder das nicht mehr passiert in den Bergen!

                Ca. eine Stunde unterm Gipfel kamen uns Vater & Sohn entgegen, Turnschuhe, freier Oberkörper, weder was zu Essen noch Trinken – geschweige denn Ersatzklamotten dabei, ein Paar Arbeitshandschuhe haben sie sich geteilt. Das Gewitter im Westen war nicht mehr allzu weit weg. Aber wie das immer so ist, haben solche Leute einfach nur unverschämtes Glück, sie kamen mit dem Schrecken davon und kamen sich wie die Helden vor... %-|


                In diesem Sinne - viel Spaß »on Tour«
                Tschüß Mark
                Tschüß Mark


                =====================================
                Touren • Impressionen > www.trekkingtouren.net
                Abenteuer • Erlebnisse > www.abenteuerschule.de

                Kommentar


                • maro
                  Erfahren
                  • 12.05.2002
                  • 251

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Klettersteig-Bewertungen

                  Guuuten Tach noch mal...

                  bin vorhin noch im Klettersteigführer von Paul Werner (6. Auflage von 1999 / Bergverlag Rother / ISBN 3-7633-3094-1) auf Schwierigkeitsgrade bzw. -skala für Klettersteige gestoßen. Ähnlich wie die Bewertung von Skipisten, wird auch hier öfters der Schwierigkeitsgrad in Farben unterteilt...

                  Blau: Leichte technische Anforderungen bei den Klettersteigabschnitten (Schwierigkeit KS1-KS2); auch längere Touren in größeren Höhenlagen, für erfahrene, schwindelfreie, ausdauernde Bergwanderer auch ohne besondere Klettersteigerfahrung problemlos machbar.

                  Rot: Mäßig schwierige technische Anforderungen bei den Klettersteigabschnitten (KS3); kurze sowie längere Touren in allen Höhenlagen; nur für erfahrene Bergsteiger mit etwas Klettersteigroutine.

                  Schwarz: Schwierige bis sehr schwierige Anforderungen auf den Klettersteigabschnitten (Schwierigkeit KS4-KS6); in allen Höhenlagen; nur für sehr versierte Klettersteiggeher zu empfehlen. »Sportklettersteige« (KS6) erfordern große Armkraft. Schwarz gekennzeichnet sind auch Touren mit nur mittelschweren Klettersteigabschnitten, aber schwieriger Routenführung mit vielerlei Risiken, beispielsweise hochalpinem Gelände.


                  Sooo und was ist jetzt KS? – a/D/S oder I & III...?

                  Schwierigkeitsskala 1 (Klettertechnische Anforderungen)
                  KS1 »abgesicherte trassierte Steige und sehr einfache Klettersteige«
                  Stellenweise durch steiles Felsgelände auf natürlichen Felsbändern oder künstlichen Weganlagen führende Steige. Sicherungen in Form von Stahlseilen, Ketten oder Geländern dienen vorwiegend nur gegen das Gefühl der Exponiertheit, werden aber technisch kaum nötig. Ohne Sicherungen wären die technischen Schwierigkeiten allenfalls mit geringen Schwierigkeiten (I) zu bewerten.

                  KS2 »einfache Klettersteige«
                  Mäßig Steiles Felsgelände, Sicherungen in Form von Stahlseile, Klammern, Trittstiften und Leitern dienen zur Fortbewegung. Ohne Sicherungen wäre Kletterei bei geringeren Schwierigkeiten (I-II) erforderlich.

                  KS3 »mäßig schwierige Klettersteige«
                  Steiles Felsgelände, überwiegend durch Stahlseile, Klammern, Trittstiften oder Eisenleitern gesicherte Steige. Gesicherte Abschnitte erfordern bereits Armkraft. Ohne Sicherungen wäre mäßig schwierige (II) oder mittelschwierige Kletterei (III) erforderlich.

                  KS4 »schwierige Klettersteige«
                  Sehr steiles Felsgelände, streckenweise senkrechte Wandpartien. Meist nur durch Stahlseile und gelegentliche künstliche Tritthilfen gesicherte, streckenweise sehr exponierte Führen. Die Bewältigung dieser Anlagen erfordert ein gehöriges Maß an Armkraft. Ohne Sicherungen wäre mittelschwierige Kletterei (III) oder Kletterei mit großen Schwierigkeiten (IV) erforderlich. Für Ungeübte nicht zu empfehlen, allenfalls mit Sicherung durch sehr versierte Begleiter.

                  KS5 »sehr schwierige Klettersteige«
                  Streckenweise extrem exponierte und im senkrechten, trittarmen Fels verlaufende, vorwiegend nur durch Stahlseile gesicherte Routen mit spärlichen künstlichen Tritthilfen. Die schwierigsten Stellen erfordern Klettertechnik oder sehr große Armkraft. Ohne Sicherungen wäre zum Teil sehr schwierige Kletterei (V-VI) erforderlich. Diese Klettersteige bzw. Passagen oder Varianten haben bereits »Sportcharakter«. Für Ungeübte unbedingt abzuraten, allenfalls mit Sicherung durch sehr versierte Begleiter.

                  KS6 »mäßig schwierige Klettereien (II) mit vereinzelten Sicherungen«
                  Felsgelände von mäßiger Schwierigkeit (I, größere Strecken auch II). Bei hochgelegenen Touren vielfach auch kombiniertes Gelände (steile Firnfelder, Gletscher). Selbstsicherung größtenteils nicht möglich. Beherrschung des II. Schwierigkeitsgrades auch im Alleingang unbedingt erforderlich, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit Voraussetzung. Übergang zum traditionellen Klettern im ungesicherten Fels.

                  Schwierigkeitsskala 2 (Alpine Rahmenbedingungen)...

                  A – Leichte Bergwanderungen in Höhenlagen unter 2.000 Meter; meist nur mit kurzen Klettersteigstellen (gute Probetouren für Klettersteiganfänger)

                  B – Lange Bergwanderungen in Höhenlagen zwischen ca. 2.000 und 2.700 Meter, meist nur kürzere Klettersteigstellen.

                  C – Lange Bergtouren in Höhenlagen zwischen ca. 2.300 und 2.700 Meter, auch mit längeren Klettersteigstellen, ausreichende Bergerfahrung erforderlich.

                  D – Lange Bergtouren, zum Teil in hochalpinen Felsgelände. Teilweise nur mit Übernachtung auf einer Berghütte möglich, auch mit langem schwierigem Klettersteig. Größere Bergerfahrung und Ausdauer sowie ausreichendes Orientierungsvermögen unbedingt erforderlich.

                  E – Hochalpine Touren in Höhenlagen um oder über 3.000Meter, die mitunter die Mitnahme und den Einsatz von Pickel und Steigeisen erforderlich machen (sogenannte kombinierte Touren); teilweise mit Gletscherüberschreitung und entsprechender Sicherheitstechnik. Gehen in Seilschaft streckenweise unerlässlich. Nur für sehr erfahrene Bergsteiger zu empfehlen.

                  S – »Sportklettersteige« mit extremen technischen Anforderungen, dafür in sehr niedriger Lage oder in Hüttennähe, keine nennenswerten Zustiege. Verzicht auf jegliches Gepäck möglich. Wetterbedingungen im Hinblick auf die Lage und geringe Zeitdauer des Klettersteigs berechenbar.


                  Als Ergänzung wird die Definition der ersten drei UIAA-Schwierigkeitsgrade angeführt, die für das traditionelle freie Klettern (ohne künstliche Hilfsmittel wie im Fels angebrachte Haken, Krampen, Drahtseile, ...) gilt:

                  I »geringe Schwierigkeiten«
                  Einfachste Form der Felskletterei (kein leichtes Gehgelände!). Die Hände sind zur Unterstützung des Gleichgewichts erforderlich. Anfänger müssen am Seil gesichert werden. Schwindelfreiheit bereits erforderlich.

                  II »mäßige Schwierigkeiten«
                  Hier beginnt die Kletterei, die Drei-Punkt-Haltung erforderlich macht.

                  III »mittlere Schwierigkeiten«
                  Zwischensicherungen an exponierten Stellen empfehlenswert. Senkrechte Stellen oder gutgriffige Übergänge verlangen bereits Kraftaufwand. Geübte und erfahrene Kletterer können Passagen dieser Schwierigkeit noch ohne Seilsicherung erklettern.
                  Tschüß Mark


                  =====================================
                  Touren • Impressionen > www.trekkingtouren.net
                  Abenteuer • Erlebnisse > www.abenteuerschule.de

                  Kommentar


                  • Cooly25
                    Erfahren
                    • 07.02.2003
                    • 231

                    • Meine Reisen

                    #10
                    @mark
                    da hast du recht -- hab im geröllfeld nach dem nordwandsteig auch ne familie getroffen

                    alle turnschuh -- keine Rucksäcke (Getränke etc.) -- der vater wollte die 4-5 Kinder eigentlich auf den Gipfel treiben aber sind dann zum Glück nur bis zum Grat

                    wenn ich schon an turnschuhe bei dem gelände denke *graus*

                    Kommentar


                    • ungua
                      Erfahren
                      • 07.06.2003
                      • 178

                      • Meine Reisen

                      #11
                      (...) da ist wohl mal jemand ne Rauhfasertapete hochgeklettert
                      *rofl* wie sonst...
                      @maro, bei »t5« fællt mir spontan etwas ein, was auch spaß macht: ein leistungsstarker volvo-turbo-motor. 8)

                      sorry für diesen wenig konstruktiven beitrag... ;)

                      lieb gruß,
                      ungua
                      einen tropfen glück møchte ich haben - oder ein fass verstand - menander

                      Kommentar


                      • Becks
                        Freak

                        Liebt das Forum
                        • 11.10.2001
                        • 19612
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Es gibt noch ne Einteilung:

                        Im SAC-Führer wird die gesamthafte Schwierigkeit der Tour bewertet. Dabei geht nicht nur die größte Schwierigkeit ein, sondern auch die Dauer dieser Schwierigkeiten.
                        B - Bergwanderer: normale Wege.
                        EB - erfahrener Bergwanderer: teils unwegsames Gelände.
                        L - leicht: Schwierigkeiten im Fels bis I, oder leichter, praktisch spaltenfreier Gletscher. Im internationalen Gebrauch F (facile)
                        WS - wenig schwierig: Fels bis II (einzelne Stellen bis III möglich), Gletscher. international PD (peu difficile)
                        ZS - ziemlich schwierig: Fels üblicherweise III, oder Eis ca. 45°, oder entsprechende Schwierigkeiten im Eisbruch. International AD (assez difficile)
                        S - schwierig: Fels IV, oder Eis über 50° international D (difficile)
                        SS - sehr schwierig: meist Fels V, oder sehr steiles Eis international TD (très difficile)
                        AS - äußerst schwierig


                        Und noch ne Erklärung (andere Seite im Netz):

                        Jede Route wird in ihrer Gesamtheit bewertet. Einzelne Kletterstellen werden mit römischen Zahlen der nach oben offenen UIAA-Skala bewertet. Für eine Route, welche mit L, III bewertet ist, bedeutet dies: Die Gesamtschwierigkeit der Route ist vom Typ L (=leicht, dem Schwierigkeitsgrad I entsprechend), im Verlauf der Route trifft man aber auf einzelne Stellen der Schwierigkeit III. Alle Bewertungen gelten für normale Verhältnisse; es muss jedem Alpinisten klar sein, dass sich je nach Wetter und Schnee die Schwierigkeiten rasch verändern können.

                        B = Bergwanderer
                        Es werden Wege und Pfade benutzt, die in der Regel markiert sind. In übersichtlichem Alpgelände trifft man statt dessen oft auf Viehwege. In steilem Gelände ist der Weg gut ausgebaut. Erforderlich sind Grundkenntnisse über die alpine Umwelt. Gute Schuhe sind zu empfehlen.

                        EB = Erfahrener Bergwanderer
                        Route im freien, auch steilen Gelände, oft ohne Wege und Markierungen. Man muss sich anhand der Karte orientieren und das Gelände beurteilen können. Sicheres Gehen und Schwindelfreiheit sind erforderlich; die Hände werden nur zum Stützen des Gleichgewichts gebraucht. Gute Bergschuhe sind erforderlich.

                        BG = Berggänger
                        Route in steilem, grasbewachsenem, felsdurchsetztem Gelände; allgemein heikel. Der Gebrauch der Hände kann erforderlich sein. Griffe und Tritte bestehen aus Grasbüscheln und brüchigem Fels, deren Festigkeit man beurteilen muss. Ein Pickel ist oft nützlich. Die Stellen im Fels liegen oft im Schwierigkeitsgrad II. Die Gesamtschwierigkeit der Route ist vergleichbar mit derjenigen einer Felstour des Typs WS. Der Unterschied zwischen den beiden Bewertungen liegt im Gelände, denn bei der BG-Route überwiegen steile Grashänge und brüchiges Gestein, bei den L- und WS-Routen dagegen kletterbare Felspartien.

                        L = leicht
                        Einfachste Route über Gletscher. Im Fels bewegt sich die technische Schwierigkeit um 1: die Hände werden nur zum Stützen des Gleichgewichts verwendet.

                        WS = wenig schwierig
                        Die technische Schwierigkeit bewegt sich um 2. Die Routenwahl ist leicht, und der erfahrene Amateur kann die Anforderungen an die Führungstechnik meistern.

                        ZS = ziemlich schwierig
                        Die technische Schwierigkeit bewegt sich um 3. Die Routenwahl verlangt bereits ein geschultes Auge. Führungstechnisch wird gute Seilhandhabung und Sicherungstechnik vorausgesetzt.

                        S = schwierig
                        Die technische Schwierigkeit bewegt sich um 4. Die Routenwahl verlangt viel Erfahrung. Die Führungstechnik muss effizient sein und verlangt vom Seilersten viel Routine und absolute Sicherheit.

                        SS = sehr schwierig
                        Die technische Schwierigkeit bewegt sich um 5.

                        AS = äusserst schwierig
                        Die technische Schwierigkeit bewegt sich um 6.

                        EX = extrem schwierig
                        Die technische Schwierigkeit übersteigt 6.


                        Alex
                        After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                        Kommentar


                        • Becks
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 11.10.2001
                          • 19612
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          So, und nun zum eigentlichen Thema (P.S. macht doch nen neuen Thread auf wenn jemand was zu nemKlettersteig wissen will) - was kann ein ungeübter ?

                          Meine Meinung: Ne II nach UIAA ist machbar, aber etwas abhängig von der Umgebung. Ist die Stelle in einem sicheren Bereich an dem man z.B. keinen extremem Tiefblick hat und ein Ausrutscher keine Nachwirkungen bedeutet, dann packen das eigentlich alle.
                          Ist zudem noch ein Erfahrener dabei kann dieser Hilfestellung leisten (Pfoten da hin, Beine da hin und hoch mit dem Hintern...)

                          Zu UIAA III - da hab ich noch keinen Überhang erlebt. Ist meistens halt etwas kleingriffigeres Zeugs.

                          Und was man noch so als Anfänger nach der SAC-Skala packen kann dürfte bei L bis WS liegen (Ach ja, da gibt es zudem noch zusätzliche Bewertungen, also WS+ ZS-)
                          usw.

                          Alex
                          After much research, consideration, and experimentation, I have decided that adulthood is nothing for me. Thank you for the opportunity.

                          Kommentar


                          • Thomas
                            Alter Hase
                            • 01.08.2003
                            • 3118
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Ein Ungeübter steigt auf der sächsischen Skala bis in den Bereich um IV oder V auf, mit ein wenig Übung und Erfahrung ist auch schnell eine VIIa möglich. Manchmal ist eine VIIa weitaus einfacher als eine VI, je nach Erstbegeher.
                            Wie eine XIIb zu schaffen ist, ist mir jedoch schleierhaft. Da bietet jede Glasscheibe mehr Griffe.
                            Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen.

                            Kommentar

                            Lädt...
                            X