Routenempfehlung für Anfänger

[Beren]

Hallo!

Also, ich möchte im Juli oder August des nächsten Jahres mit einem Freund zusammen zum ersten Mal eine Rucksacktour wagen. Wir haben aber leider noch keine Ahnung, wo es denn genau hingehen soll.
Wir dachten entweder an eins der skandinavischen Länder, an GB (Cornwall, Schottland) oder vielleicht auch Südfrankreich/Pyrenäen. Wichtig wäre uns eine schöne, relativ einsame und bewaldete Landschaft. Übernachten würden wir im Zelt und ggf. in Hostels. Das Ganze ist auf ein bis zwei, gegebenenfalls auch drei Wochen ausgelegt.

Was ich bisher so gelesen habe war nicht besonders erfreulich: in Schottland zu dieser Jahreszeit massig Mücken, in Skandinavien unberechenbares Wetter mit für Anfänger unangenehmen Konsequenzen....

Könnt ihr mir irgendwelche Ratschläge geben, welches Land für Einsteiger vielleicht eher geeignet ist? Eine konkrete Route/Gegend wäre toll, damit nicht gleich bei der ersten Tour alles schief läuft

Vielen Dank schonmal!

[asmeisne]

Hallo!

Willkommen in der outdoor Gemeinde . Es wäre hilfreich, wenn Du Eure Pläne noch weiter konkretisieren würdest: Meinst Du mit einsam, dass ihr weit weg von der Zivilisation das Essen komplett mitschleppen wollt? Oder ist zelten auf Campingplätzen auch Ok. Wollt Ihr mit Gepäck gleich ins Gebirge (Pyrenäen)? Mögt ihr es lieber heiß (Südfrankreich im August) oder kühler?
Was habt Ihr schon an Ausrüstung? Wenn ja, für welche Touren ist die geeignet?

Meine erste Trekkingtour war z.B. die Küste der Normandie entlang (Dieppe - Fecamp). War sehr schön. Übernachtet haben wir auf Campingplätzen. Verpflegungsmöglichkeiten gab es genug. Es ist recht leer dort, aber ganz einsam natürlich nicht. Im Sommer ist es nicht zu heiß und die Höhenmeter halten sich auch in Grenzen. Ist aber schon eine zeitlang her (1991).

[barleybreeder]

Hallo!

Was ich bisher so gelesen habe war nicht besonders erfreulich: in Schottland zu dieser Jahreszeit massig Mücken, in Skandinavien unberechenbares Wetter mit für Anfänger unangenehmen Konsequenzen....

Na sowas! draußen sein kann manchmal auch keinen Spaß machen.

Nein mal ehrlich, klar muss man damit rechnen und sich darauf einstellen. draußen gibts nunmal Wetter und Viecher.

Ich sag mal Bohusleden. war ich selbst schon. Sehr gut als Einstieg. Oder wie wäre denn mit Ostgötaleden, Ostkustleden, Sörmlandsleden. Einfach mal im Forumswiki nachschauen oder die Suche benutzen.

[rumtreiberin]

Juli/August ist in Frankreich Ferienzeit - da würde ich vom Süden die Finger lassen. Genial ist um diese Jahreszeit auch die Bretagne - nicht ganz so überlaufen wie speziell Côte d'Azur und Provence. Wenn du auf Süden bestehst, schau eher Richtung Languedoc.

[benedikt j.]

Ich sag mal Bohusleden. war ich selbst schon. Sehr gut als Einstieg.

Da kann ich mich nur anschließen. Auch ich habe diesen Weg als Einstiegstour genutzt.

Wichtig wäre uns eine schöne, relativ einsame und bewaldete Landschaft. Übernachten würden wir im Zelt und ggf. in Hostels. Das Ganze ist auf ein bis zwei, gegebenenfalls auch drei Wochen ausgelegt

Die einsame und bewaldete Landschaft werdet ihr dort vorfinden. Und zeitlich lässt sich da auch viel variieren durch die unterschiedlichen Einstiegsmöglichkeiten.
Wettermäßig hatten wir damals ein riesen Glück. Zwei Wochen lang um die 28°C und nur ein einziges Mal einen Gewitterregen.

[Beren]

Meinst Du mit einsam, dass ihr weit weg von der Zivilisation das Essen komplett mitschleppen wollt? Oder ist zelten auf Campingplätzen auch Ok.

campingplätze sind natürlich auch ok, wenn man nicht jede Nacht dort verbringt. Und hin und wieder eine Möglichkeit zum Auffüllen des Proviants wäre auch nicht verkehrt. Was ich damit sagen will: wir wollen ungerne auf einer Trekking-Autobahn laufen, wo wir alle 5 Minuten in Überholmanöver verwickelt sind, aber es muss auch nicht vollkommen abseits der Zivilisation sein

Wollt Ihr mit Gepäck gleich ins Gebirge (Pyrenäen)? Mögt ihr es lieber heiß (Südfrankreich im August) oder kühler?
Was habt Ihr schon an Ausrüstung? Wenn ja, für welche Touren ist die geeignet?

Gebirge: nein, absolut nicht. Es darf gerne hügelig sein, aber ich habe keine Ambitionen irgendwelche Berge zu besteigen.
Was die Ausrüstung angeht: wir werden uns vorher noch ein gutes Zelt und bessere Schlafsäche sowie weitere Ausrüstung leisten, aber da werde ich zu gegebener Zeit noch drauf zurückkommen. Erstmal muss die Marschrichtung geklärt werden!

Na sowas! draußen sein kann manchmal auch keinen Spaß machen.

schon klar. ich will nur nicht bei der ersten Tour gleich alle Widrigkeiten der Natur kennenlernen, das könnte mir eventuell die Motivation rauben. Ich fahre jetzt lieber erstmal ohne Risiko und verschiebe die Konfrontation mit Mückenschwärmen und dem Zorn Gottes auf später!

ansonsten schon mal vielen Dank für die Tipps. Ich werde mich morgen mal näher mit den vorgeschlagenen Zielen auseinandersetzen. Weitere Vorschläge sind gerne gesehen!

[akonze]

Könnt ihr mir irgendwelche Ratschläge geben, welches Land für Einsteiger vielleicht eher geeignet ist?

Deutschland. Da ist die Anreise unproblematisch, die Viecher und das Wetter bekannt und falls es Probleme gibt, die Zivilisation nicht weit. Schau mal hier:

http://www.wanderbares-deutschland.de/

http://www.top-trails-of-germany.de/

Das ist dann zwar kein Abenteuer, aber kann trotzdem schön sein. Wenn es aus Deutschland rausgehen soll, dann bieten sich in Skandinavien wie bereits erwähnt Bohusleden oder auch Bärenrunde an. In Schottland eventuell der WHW.

[cd]

So, dann lass ich mich mal von all den sicherheitsbewussten hier prügeln

Meine erste Trekkingtour (abgesehen von einmal 4 Tage Hüttenwandern in den Alpen mit Opa ) war auf dem nördlichen Kungsleden, und das ganze auch noch alleine. Ich hatte mir das zu Beginn der 12. Klasse in den kopf gesetzt und dann eben nach der 13., mit frischem Abi in der Tasche durchgezogen.

Das ganze fand Anfang/Mitte Juli statt. Mückentechnisch hatte ich eigentlich nur an einem Tag wirklich zu kämpfen, ansonsten hielt es sich sehr in Grenzen. Wettertechnisch hatte ich Glück, ich hab meine Regenjacke nur an vielleicht 2 Tagen aus dem Rucksack geholt. Das hat mich übrigens dazu bewogen, so schnell wie möglich ne sehr leichte Regenjacke zu kaufen - wenn sie eh meist im Rucksack ist, breuch ich kein dreiviertel Kilo mit rumschleppen. Die neue wog bzw wiegt immer noch ca 300g und hat auch schon ein paar Tage hintereinander klaglos eine 23kg-Rucksack ausgehalten. Überhaupt hab ich da bzgl des Gepäcks viel gelernt. Mein Rucksack war wohl doppelt so schwer wie nötig - oder noch mehr.

Ich bin sicher, dass ich dabei in keinster Weise ein großes Risiko eingegangen bin. Ich hab zwar in Hütten übernachtet, das ist dort ja kein Problem, nur nicht ganz billig..., aber auch mit nem Zelt kann man da als Anfänger locker hin. Wenns einem dann im Zelt nimmer gefällt, kann man immer noch in Hütten gehen
Man kann halt nicht wie auf diversen Wegen in Deutschland jeden Tag die Tour abbrechen, das muss man eben bedenken. Und allein ist man dort sowieso nicht, gerade im Juli sind da genug Leute unterwegs, dass man Anschluss finden kann (hab ein paar sehr interessante Leute kennengelernt) oder im Notfall Hilfe bekommen kann.

Nun, ich möchte meine Vorgehensweise nicht als das Nonplusultra für Trekkingeinsteiger beschreiben - aber geschadet hats mir nicht
Im Gegenteil, ich war tief beeindruckt von der Gegend. Diese Tour sehe ich auch heute noch als wohl die wichtigste Tour an, die ich je gemacht habe.

Das wichtigste:
Anfangs vielleicht nicht gerade den entlegensten/einsamsten Weg auswählen und losmarschieren. Tourenvorschläge hast du ja schon reichlich bekommen.

chris

[Poldi]

Überhaupt hab ich da bzgl des Gepäcks viel gelernt. Mein Rucksack war wohl doppelt so schwer wie nötig - oder noch mehr.

Diese Erfahrung haben wir wohl alle mal machen müssen:



Mann, wenn ich jetzt noch dran denk. Turnschuhe, Kraxe bis übern Kopp und rein in die Alpen. Nicht gerade die risikoarme Art. Aber man lernt dazu....

[akonze]

OT: Sehr schöne Farbe der Rucksack...

[Poldi]

OT: Gell?! Wenn du willst überlasse ich ihn dir zum testen.

ONT: Ich war ja im Oktober letzten Jahres in Schweden und würde die Gegend auch als durchaus Anfängertauglich empfehlen. (zwischen Storlien und Are). Wenn du dich gut vorbereitest und vielleicht ne kleine Probetour hier in D machst sollte das absolut drin sein.

[Boromsel]

Ich schmeiß mal noch Korsika in die Runde, wurde mir damals auch als anfängertauglich empfohlen. Du hast zwar geschrieben, dass du es nicht gebirgig möchtest, aber wenn du dich vom GR20 fernhältst ist das halb so wild. Gibt auch mittlerweile günstige Flüge mit germanwings nach bastia. Wir wollen im Mai jetzt mittlerweile zum dritten Mal dahin, weils einfach traumhaft ist
Besonders schön ist es, sich nach 2 Wochen wandern noch ein paar Tage spontan an den Strand zu hauen...
Das tolle im Gegensatz zu Skandinavien ist, dass du eigentlich ne Gut-Wetter-Garantie hast. Unsere erste Tour sollte eigentlich 4 Wochen über den Bohusleden gehen, nach 2 Wochen Dauerregen haben wir aber abgebrochen, war uns für den Anfang dann doch zuviel ;)

[corvus]

Wir sind damals zuerst den Abschnitt irgend eines der bekannten "Schwedenwege" gelaufen. Kann mir die Namen einfach nicht merken ;)
War dort sehr schön zum Anfangen, relativ einfach zu laufen, Verpflegung kann man unterwegs nachfüllen, die Wege sind gut zu finden...

http://forum.outdoorseiten.net/showthread.php?t=19446

Ist der passende Reisebericht. Vielleicht etwas kurz, aber du kannst mir auch ne PN schicken, wenn du mehr Infos brauchst.

[Lotta]

@ Boromsel
Welche Routen seid ihr denn bisher in Korsika gelaufen? Ich finde leider fast nur Infos über den GR20... Wäre super, wenn du eure Touren noch ein klein wenig detailierter beschreiben könntest!! Korsika reizt mich nämlich auch sehr

lg Lotta

[Boromsel]

Schau mal auf http://www.wartha.de

Der Mare a Mare Nord bietet sich sehr an, In Corte starten und dann z.B. einmal eine Rundtour.

Also wir sind das erstemal eine Rundtour gelaufen.
Corte -> Refuge A Sega (Mare A Mare Nord) : echt schöne Refuge
Refuge A Sega -> Calacuccia (Mare A Mare Nord) : schöner Campingplatz
Calacuccia -> Castello di Vergio (MAM Nord) : leider nen sehr schäbiger Campingplatz :/
Castello di Vergio -> Refuge Manganu (GR20 - aber nen seehr leichtes und schönes Stück) : und die Refuge war auch schön
Refuge Manganu -> Refuge de Petra Piana (GR20 - das Stück war echt anstrengend...) : sehr schöne Refuge wieder
Refuge de Petra Piana -> Vivario, von da die Bahn nach Corte (GR20 (leicht) & MAM Nord) : besser nach Tattone und da die Bahn nehmen, das letzte Stück war wirklich nicht schön...
Waren 6 Tage + 1 Ruhetag in Calacuccia, aber da sind viele Möglichkeiten zu verlängern, von Manganu kann man auch wieder runter auf den MAM wenn mich nicht alles täuscht, oder von Petra Piana nach Refuge de l'Onda, dann kann man am nächsten Tag die Cascades des Anglais aufm Abstieg nach Vizzavona mitnehmen ;)

Das zweitemal waren wir ne Woche da, haben blöderweise ne Bahn verpasst und später festgestellt, dass nen Bus den wir für die geplante Tour zur Rückfahrt gebraucht hätten nicht fährt, waren dann einen Tag bei den Cascades des Anglais (sehr sehr schön, aber auch viele Leute), und von Calenzana aus ne Rundtour gemacht (Calenzana - Bonifatu - Refuge d'Ortu di Piobbu - Calenzana), war aber auch sehr schön.

Fürs nächstemal sind wir schon am Planen, wollen wahrscheinlich über den Mare e Monti von Calenzana aus über MAM Nord nach Corte. Mit ner richtigen Karte ist die Planung übrigens wesentlich einfacher. Da sind auch andere Wege eingezeichnet, zum Abkürzen, also da findet sich immer was. Kann dir übrigens diese Karten hier empfehlen:
http://www.mapfox.de/WG_2105.php
Die für den Norden sollte eigentlich ausreichen ;) Bisher haben wir die für den Süden noch nicht gebraucht...

[Lotta]

Dankeschön

lg Lotta