Dachsjagd? (Gefahren in deutschen Wäldern?)

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  • Andreas L
    Alter Hase
    • 14.07.2006
    • 4351

    • Meine Reisen

    Dachsjagd? (Gefahren in deutschen Wäldern?)

    Moin!

    Ich nehme die Anregung des hochgeschätzten Moderators auf (ich will ja nicht, dass auf mich geschossen wird! )

    Aber im Ernst: Ich will keinen Stunk machen, ich will Informationen:
    Jäger schiessen Dachse - und lassen die Kadaver oft oder sogar meistens einfach an der Abschussstelle liegen. Ich selber hab schon 3 mal solche Kadaver gefunden, zumindest der letzte war so frisch, dass ein Abschuss offensichtlich war.
    Der Dachs ist eigentlich kein Fressfeind des Menschen. Selten einmal bricht er in Maisfelder ein, richtet dort aber kaum Schaden an. Nichts an ihm ist verwertbar, die wenigen Rasierpinsel aus seinen Grannen, die in D noch verkauft werden, werden offenbar nicht aus in D geschossenen Dachsen gefertigt.

    Deshalb meine Frage: Warum wurden von diesen interessanten Tieren alleine im Jahr 2003 über 5000 Exemplare in D geschossen? Warum wurde auf Betreiben der Jägerschaft die Schonzeit dieser Tiere weiter verkürzt?

    Kann mir das jemand erklären?

    Andreas
    Zuletzt geändert von Waldhoschi; 13.12.2007, 19:27. Grund: Titel passend gemacht. LG Joe
    "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

    BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

  • Waldhoschi
    Lebt im Forum
    • 10.12.2003
    • 5533
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Interessante Frage.

    Würde vorschlagen, dass der Threat ins Natur und Umweltforum geeschubst wird.

    1. ist er dort thematisch besser aufgehoben und

    2. ich dulde dort nicht, dass er dort in die Polemik oder OT abgleitet.

    LG Joe
    Zum Thema: habe noch keinen Jäger kennen gelernt, der zum Spaß Tiere tötet. Aber wie schon gesagt wurde, es gibt überall schwarze Schafe. Das ist natürlich nicht Sinn einer Nachhaltigkeit.
    Was gegebenenfalls möglich ist, ist dass ein angefahrener Dachs am Ende einer Nachsuche erelgt wurde (?)
    Aus Wiki:
    Die massenhafte, behördlich angeordnete Begasung von Rotfuchsbauen hat bis in die 1970er-Jahre zu einem dramatischen Bestandsrückgang des Dachses geführt. Inzwischen erholen sich die Bestände wieder, und der Dachs ist stellenweise wieder recht häufig. Jagdverbände forderten deshalb eine Aufhebung der ganzjährigen Schonzeit, die zwischenzeitlich eingeführt wurde, in manchen Bundesländern (Baden- Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen) aber wieder aufgehoben wurde. Dabei argumentierten Jäger mit der Schädlichkeit des Dachses für das Niederwild. Nachdem der Dachs sowohl Gelege von Rebhühnern und Fasanen ebenso frisst wie die frisch gesetzten Junghasen in der Setzmulde, ist ein Einfluss auf diese Tiere nachweisbar. Allerdings gelingt es dem Jäger nur selten, den nachtaktiven und aufmerksamen Dachs während der kurzen Jagdzeit zu schießen. Häufig wird der Dachs durch Fallenjagd bejagt.
    Zuletzt geändert von Waldhoschi; 13.12.2007, 08:58.

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    • Andreas L
      Alter Hase
      • 14.07.2006
      • 4351

      • Meine Reisen

      #3
      Einverstanden!

      Andreas


      PS: Soll das heissen, dass die Fallenjagd auf den Dachs erlaubt ist?
      Zuletzt geändert von Andreas L; 13.12.2007, 09:33. Grund: PS wg Nachtrag von Joe
      "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

      BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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      • kaiseravb
        Neu im Forum
        • 06.08.2006
        • 9

        • Meine Reisen

        #4
        Hallo zusammen,
        bei Dachsen ist es mir auch schon aufgefallen. Ich habe bereits 2x in der selben Gegend frisch geschossene Dachse gefunden (bzw. mein Hund ), bei denen der Kopf entfernt wurde, der Kadaver liegengelassen. Ich nehme an, es ging dann da um die Trophäe. Nach dem zweiten Mal bin ich dann mal zur Polizei, kam aber nix dabei raus.

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        • Waldhoschi
          Lebt im Forum
          • 10.12.2003
          • 5533
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Hallo Andreas.
          Die Fallenjagd (Fangjagd) wird meines Wissens nach häufig für Raubhaatwild verwendet, Sprich Fuchs, Marder, Dachs etc.

          LG Joe

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          • Andreas L
            Alter Hase
            • 14.07.2006
            • 4351

            • Meine Reisen

            #6
            Meine Eingangsfrage kann ich mir nach kurzer Recherche jetzt selbst beantworten - und dieser Thread kann dann eigentlich geschlossen werden:

            Fallenjagd ist in BaWü erlaubt, offenbar ohne Einschränkung bei der Wildart (§ 22 des LJagdG BaWü). Der es tut, muss ausgebildet sein. Erlaubt sind Totschlagsfallen und Lebendfallen. Erstere müssen so aufgestellt werden, dass weder Haustiere noch Menschen geschädigt werden können (sog "Fallenbunker" werden da genannt).

            Resümee: Dann braucht man das Thema also nicht weiter vertiefen. 5000 Dachse wurden 2003 geschossen - oder in Fallen gefangen - damit sie keine Rebhuhn - und Fasanenkücken fressen konnten. DAS läuft dann, falls jemand fragen sollte unter: Hege und Pflege.
            Was da gehegt und gepflegt wird, sind MEINER Meinung nach die Interessen der Jäger, nicht die der der Natur. Das kann ich mir jetzt nicht verkneifen.

            Andreas

            PS: Danke Joe!
            Zuletzt geändert von Andreas L; 13.12.2007, 09:50.
            "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

            BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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            • Andreas L
              Alter Hase
              • 14.07.2006
              • 4351

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von kaiseravb Beitrag anzeigen
              Hallo zusammen,
              bei Dachsen ist es mir auch schon aufgefallen. Ich habe bereits 2x in der selben Gegend frisch geschossene Dachse gefunden (bzw. mein Hund ), bei denen der Kopf entfernt wurde, der Kadaver liegengelassen. Ich nehme an, es ging dann da um die Trophäe. Nach dem zweiten Mal bin ich dann mal zur Polizei, kam aber nix dabei raus.
              Darf ich fragen, in welchem Bundesland das war?
              Danke, Andreas
              "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

              BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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              • kaiseravb
                Neu im Forum
                • 06.08.2006
                • 9

                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Andreas L Beitrag anzeigen
                Darf ich fragen, in welchem Bundesland das war?
                Danke, Andreas
                War in Bayern. Unweit südlich von München, wenn Dus genau wissen willst.

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                • Andreas L
                  Alter Hase
                  • 14.07.2006
                  • 4351

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Ja, Danke, das passt. Weder Rebhuhn noch Fasan gelten als bedroht. Aber in den südlichen Bundesländern gab es wohl in den letzten Jahren einen bedenklichen Rückkgang bei den Feldhasen. Und da der Dachs auch deren Junge frisst, wenn er sie kriegen kann ... Wird allerdings von Fachleuten bestritten, dass der Dachs bei Junghasen sehr erfolgreich sein soll.

                  Und den bedenklichen Rückgang bei den Feldhasen, den hat ein Anderer verursacht ...

                  Andreas
                  "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                  BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                  • Der Foerster
                    Alter Hase
                    • 01.03.2007
                    • 3702
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Der Dachs ist sehr gut verwertbar. Dachsschinken (geräuchert) ist eine Delikatesse.
                    Die Bestände vom Dachs sind auf jeden Fall stabiler als die vom Rebhuhn
                    Das es Jäger gibt die sie nicht verwerten, heißt ja noch nichts für die Mehrheit.
                    Die meisten Jäger schießen in 40 Jahren Jagd so an die drei Dachse, das ist nicht wirklich vernichtend
                    Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                    • Andreas L
                      Alter Hase
                      • 14.07.2006
                      • 4351

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Aua! Wenn man das hier anschaut - 5 Fälle von liegengelassenen Kadavern kommen in einer dreiviertelstunde in diesem Vorum völlig zufällig zusammen - und dann Hochrechnungsversuche anstellt, dann scheint der Schinken nicht die Hauptmotivation zu sein! Vielleicht das Bries - Dachsbriessuppe? Immerhin fehlten den Dachsen bei München ja die Köpfe! Obwohl - wenn ich mir den Dachsschädel bei mir im Regal anschaue - bischen klein, im Vergleich mit Kalb. Mehr wie eine Walnussschale voll kommt da gebraten nicht heraus.
                      Na ja, wie auch immer - Jäger sind mir ein Rätsel. Das einzige, auf was man sich mit hundertprozentiger Sicherheit verlassen kann ist (meiner Meinung nach), dass sie sich noch für jedes Ding, dass sie sich einfallen lassen, eine Begründung liefern. Hier also: Dachsschinken, den man im Wald verotten lässt und gefährdete Rebhuhnbestände (die nicht gefährdet sind).

                      Zum Schluss noch eine kleine Geschichte, die mir vor Jahren mal passiert ist, spielt in Unterfranken:
                      Ich sitze mit einem Landwirt in der Küche beim Kaffeetrinken. Blick aus dem Fenster auf sein frisch gepflügtes Feld. Plötzlich sehe ich einen riesen Vogel einschweben, den ich bis dahin noch nie in Freiheit gesehen hatte: Ein Graureiher. (Bei uns im Süden gabs die damals nämlich nicht mehr.)
                      Ich frage den Bauern, ob das da ein Graureiher ist, der fährt auf schaut raus und sagt: Genau. Und ich hab mein Gewehr bei meinem Schwager im Auto ... Verdammt noch mal! Ich frag ihn, warum er den schiessen will. Er: Das ist ein Fischdieb! Ich denke, blöd wie ich bin: wo sind denn da die Fische auf dem Acker? und frage ihn: Und was macht der da auf dem Acker? Ja, sagt der Bauer, der jagt Mäuse, das macht er immer, wenn er keinen Fisch stehlen kann.
                      Den Kommentar spare ich mir mal. Nur noch das: Deshalb gab es bei uns im Süden keine Reiher mehr: Die Bauern vergifteten die Mäuse auf den Äckern, die Reiher, Bussarde, Milane usw krepierten, weil sie halbvergiftete Mäuse gefressen hatten. Im Ergebnis hiess das natürlich : noch mehr Gift auf die Äcker. Erst als es fast schon für die Menschen gefährlich wurde, wurde dieses Gift, verboten. 15 Jahre später sind wir nicht verhungert und um die Mäuse kümmern sich wieder die, die schon immer zuständig waren.

                      Ich glaube einfach, bei Jägern geht es oft - höflich gesagt - um archaische Reflexe, die - wieder höflich gesagt - nicht unbedingt immer logisch zu begründen sind. Aber diese Leute laufen mit geladenen Gewehren im Wald rum ...

                      Andreas

                      PS: Nur zur Vorbeugung: Ich kenne den Unterschied zwischen Förstern und Jägern.
                      Zuletzt geändert von Andreas L; 13.12.2007, 14:07. Grund: Fehler und PS
                      "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                      BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                      • kaiseravb
                        Neu im Forum
                        • 06.08.2006
                        • 9

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Bitte nicht verallgemeinern. ;)
                        Ich glaube nicht, dass die Dachse, die ich gefunden habe, vom dortigen Jagdpächter erschossen wurden und das hab ich auch nicht behauptet. Den kenn ich nämlich.

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                        • Mika Hautamaeki
                          Alter Hase
                          • 30.05.2007
                          • 3979
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Zitat von Andreas L Beitrag anzeigen
                          Ja, Danke, das passt. Weder Rebhuhn noch Fasan gelten als bedroht. Aber in den südlichen Bundesländern gab es wohl in den letzten Jahren einen bedenklichen Rückkgang bei den Feldhasen. Und da der Dachs auch deren Junge frisst, wenn er sie kriegen kann ... Wird allerdings von Fachleuten bestritten, dass der Dachs bei Junghasen sehr erfolgreich sein soll.

                          Und den bedenklichen Rückgang bei den Feldhasen, den hat ein Anderer verursacht ...

                          Andreas
                          Tja, also ich weiß nich wie es in Bayern aussieht, aber hier im Norden steht das Rebhuhn quasi auf der Roten Liste und darf nicht mehr bejagt werden.
                          Des Weiteren, muß ich dem Förster zustimmen, daß Dachsschinken eine Delikatesse ist. Warum der Dachs nicht ordentlich nachgesucht wurde und entsprechend im Wald liegen blieb ist mir ein Rätsel und eine Sauerei.
                          Hast du bei den gefundenen Dachsen denn eine Schußwunde gefunden? Die Viecher könnten ja auch angefahren worden sein (mit so einer Verletzung kann ein Dachs noch weite Strecken zurücklegen) oder gar eines natürlichen Toides gestorben sein (bei der Menge wirklich unwahscheinlich)
                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                          A. v. Humboldt.

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                          • Andreas L
                            Alter Hase
                            • 14.07.2006
                            • 4351

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Ums "Verallgemeinern" kommst Du nicht drumrum, wenn man solchen Themen auf den Grund gehen will. Wir unterscheiden zwischen "nützlichen" und "schädlichen" Tieren. Die Natur, die uns am Herzen liegt, besteht aber aus beiden und braucht auch beide.
                            Um zu den schädlichen gerechnet zu werden, reicht es schon, wenn ein Tier nicht geniesbar ist, aber ab und an mal etwas frisst, was der Mensch für sich beansprucht. Bei Dachsen ist das besonders frappant, weil mehr als 75 % seiner gesamten Nahrung aus Pflanzen besteht. Den Rest bilden aber nicht ausschliesslich Rebhuhn-Küken, sondern alles möglich von Käfern über Schnecken usw usf. Nur in einem ein ganz verschwindent geringen Bereich "konkuriert" er mit dem Menschen - wenn man das überhaupt so sagen kann. Deshalb ist er zum Abschuss freigegeben. Und dieser Satz ist keine Polemik, sondern eine Tatsache.

                            IMO ist das ist kein Naturschutz, sondern Eigennutz. Und 5000 abgeschossene Exemplare im Jahr sind keine Kleinigkeit oder Ausnahme. Mein Verdacht geht dahin, dass alles, was Reisszähne hat - also den Generalverdacht erfüllt, Fleisch zu fressen und damit ein Konkurent zu sein, einem Tötungsreflex beim Jäger auslöst. Weil er Herr im Revier sein will.
                            Andreas
                            "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                            BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                            • Andreas L
                              Alter Hase
                              • 14.07.2006
                              • 4351

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                              Tja, also ich weiß nich wie es in Bayern aussieht, aber hier im Norden steht das Rebhuhn quasi auf der Roten Liste und darf nicht mehr bejagt werden.
                              Des Weiteren, muß ich dem Förster zustimmen, daß Dachsschinken eine Delikatesse ist. Warum der Dachs nicht ordentlich nachgesucht wurde und entsprechend im Wald liegen blieb ist mir ein Rätsel und eine Sauerei.
                              Hast du bei den gefundenen Dachsen denn eine Schußwunde gefunden? Die Viecher könnten ja auch angefahren worden sein (mit so einer Verletzung kann ein Dachs noch weite Strecken zurücklegen) oder gar eines natürlichen Toides gestorben sein (bei der Menge wirklich unwahscheinlich)
                              Das war ja meine Vermutung auch, nachdem ich die ersten beiden Kadaver gefunden hatte, die schon soweit zersetzt waren, dass man nichts mehr feststellen konnte (Fell mit stinkenden Knochen drin). Der dritte aber war frisch und eindeutig geschossen. Die ersten beiden fand ich im Wald, in der Nähe eines grossen, alten Dachsbaus, weitab von Strassen, aber auf einem alten Holzabfuhrweg, der blind endet und völlig überwachsen ist. Dort wurde seit mindestens 20 Jahren kein Holz mehr geschlagen, die Dachse benutzen aber diesen Weg - das weiss ich wegen der Spuren im Winter. Den dritten fand ich mitten zwischen zwei Ausfahrten díeses Baus, er war dort abgelegt worden - würde ich mal vermuten. Damit kann man Dachse dazu bringen, einen Bau aufzugeben, hat man mir gesagt.

                              Was die Rebhuhner angeht: Laut IUCN leichter Rückgang, aber keine Gefährdung. 2,5 bis 5 Mio Exemplare. Von Landschaft zu Landschaft kann das natürlich variieren.

                              Andreas
                              "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

                              BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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                              • pepe-hh
                                Dauerbesucher
                                • 12.11.2006
                                • 848

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Moin, ich schalte mich mal mit ein, besitze aber nur jagdliche Grundkenntnisse.

                                Weil mich der Grund der Dachsjagd interessiert hat, habe ich mal den Deutschen Jagdschutz Verband befragt, aus dem Stehgreif hätte ich es auch nicht gewusst:

                                aus: http://www.jagd-online.de/naturschut...ns/?meta_id=81
                                /quote
                                Gefahren für den Dachs

                                * Der Dachs hat keine natürlichen Feinde in Deutschland.
                                * Hohe Jungensterblichkeit von etwa 25 Prozent durch Nässe und Kälte.
                                * Seuchenartiger Lungenwurmbefall, Wildtierräude und Tollwut.
                                * Straßenverkehr
                                /unquote

                                Da der Dachs also keine nat. Feinde hat und Seuchenanfällig ist, muss er bejagt werden.
                                @ Andreas L: Ist das für dich kein hinreichender Grund ihn zu bejagen ?

                                - Zum liegenlassen des Tieres: Das sehe ich als völlig i.O. an, da das Tier im Normalfall von anderen Tieren verzehrt wird.
                                Ich habe mal Dachsschinken probiert und empfand als keine Delikatesse.
                                Was bringt eine Beseitigung des Veterinäramtes in diesem Fall ?
                                - Sich die Trophäe eines Tieres zu sichern ist wahrscheinlich nicht unbedingt pietätvoll, aber die Geschmäcker der Wohnraumgestaltung sind verschieden.
                                - Wenn die Seuchenlage wie beim Fuchs ist, müssen eventuell auch die Ohren beim Veterinäramt abgegeben werden ? @ Der Förster : Ist das so ?

                                MfG Enrico

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                                • jackknife
                                  Alter Hase
                                  • 12.08.2002
                                  • 2590

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Du bist sehr voreingenommen. Ließ Dich mal zum Thema Luchs im Harz ein. Ein Musterbeispiel für falschen Artenschutz. Normalerweise müsste der Luchs im Harz schon wieder bejagt werden, da selbst die letzten Muffelwildbestände im Harz stärkstens dezimiert wurden vom Luchs. Rehwild ist inzwischen im Harz Seltenheit.
                                  Ich finde den Luchs herrlich, kann mich nicht an den Tieren sattsehen, ebenso der Dachs und die Füchse. Leider haben wir nur keine höhere Instanz mehr in den Wäldern, die auch hier als Regulativ eingreift. Der Luchs wurde im Harz angesiedelt, was die ganzen Naturfreunde und Touris entzückt in den Harz eilen lässt. Nur hat die Nummer eben zwei Seiten.

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                                  • Der Foerster
                                    Alter Hase
                                    • 01.03.2007
                                    • 3702
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Zitat von Andreas L Beitrag anzeigen
                                    Ums "Verallgemeinern" kommst Du nicht drumrum, wenn man solchen Themen auf den Grund gehen will. Wir unterscheiden zwischen "nützlichen" und "schädlichen" Tieren. Die Natur, die uns am Herzen liegt, besteht aber aus beiden und braucht auch beide.
                                    Um zu den schädlichen gerechnet zu werden, reicht es schon, wenn ein Tier nicht geniesbar ist, aber ab und an mal etwas frisst, was der Mensch für sich beansprucht. Bei Dachsen ist das besonders frappant, weil mehr als 75 % seiner gesamten Nahrung aus Pflanzen besteht. Den Rest bilden aber nicht ausschliesslich Rebhuhn-Küken, sondern alles möglich von Käfern über Schnecken usw usf. Nur in einem ein ganz verschwindent geringen Bereich "konkuriert" er mit dem Menschen - wenn man das überhaupt so sagen kann. Deshalb ist er zum Abschuss freigegeben. Und dieser Satz ist keine Polemik, sondern eine Tatsache.

                                    IMO ist das ist kein Naturschutz, sondern Eigennutz. Und 5000 abgeschossene Exemplare im Jahr sind keine Kleinigkeit oder Ausnahme. Mein Verdacht geht dahin, dass alles, was Reisszähne hat - also den Generalverdacht erfüllt, Fleisch zu fressen und damit ein Konkurent zu sein, einem Tötungsreflex beim Jäger auslöst. Weil er Herr im Revier sein will.
                                    Andreas

                                    Bist du Vegetarier?
                                    Wir schießen auch Rehe und die sind auch keine natürlich Fressfeinde des Menschen, aber sie schmecken gut. Ich bezweifel das bei dir grade die Dachse augerottet werden, die werden nicht geschossen um 'Konkurrenten' auszuschalten, sondern um ein Gleichgewicht zu erhalten.
                                    Die zwei verluderten Dachse können sonstwie umgekommen sein (oder auch Krankgeschossen sein, was natürlich Scheiße ist!) und der dritte? Na ja kein Jäger den ich kenne versucht einen Dachsbau 'leer' zu bekommen, das macht doch keinen Sinn Ein befahrender Bau ist doch was tolles!
                                    Die Natur hat gezeigt, dass 'Käseglocken' Naturschutz nicht funktioniert. Sie reguliert sich dann deutlich mehr. Siehe Fuchs vs Tollwut. Da ist eine kontrolierte Reduktion schonender.

                                    Ach ja warum kommt man ums Verallgemeinern nicht herum?
                                    Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                                    • jackknife
                                      Alter Hase
                                      • 12.08.2002
                                      • 2590

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                                      #19
                                      Zum Thema liegenlassen, von Wildpret, bzw verludern. Dient entweder zum vergrämen ( abschrecken ), oder eben zum anlocken. Der Jäger lässt es liegen, als Fütterung für Fuchs, Krähen, Wildschweine.
                                      Zum Thema Trophäen kann man sagen, dass Du Dich sicher heute auch mit Tand behängst, um Deinen Stand zu waren. Die G- Star zeigt eben nur an, das Du im Beruf erfolgreich genug bist, um Dir eine Hose für 120 Euro leisten zu können.
                                      Ötzi hatte als Zeichen seiner beruflichen Qualifikation eine Kette aus Bärenklauen, der Manager hat dafür eine Rolex und nen Porsche, der Jäger hängt sich eben als Zeichen bestimmter jagdlicher Qualifikation ein Geweih an die Wand. Wenn man ein Tetrapakstadtkind ist, kommt Wurst ja eben von den Tetrapaktieren. Die wurden nicht getötet. Ich würde mal schätzen, das 80% der Menschen zu weit entrückt sind. Die leben in einer Scheinwelt. Viele in Molochen von Städten, wo jedwedes Leben nur noch aus Konsum besteht.
                                      Für viele dieser Leute ist das Jagen gehen einfach so weit weg, die haben dafür kein Verständnis. Nur ist diese Art des Lebens, bzw. der Lebensgestaltung wesentlich älter, als Städte und Handel sind.
                                      Alle Jäger knallen eben nicht einfach alles ab, alle Autofahrer fahren auch nicht zu schnell und alle Columbianer machen auch nicht in Drogen.
                                      Verwerflich finde ich echte Trophäenjagd schon, bei der das Fleisch nicht verwertet wird. Unter den Jungjägern gibt es alldings immer weniger Knochenjäger. Die behalten höchstens mal das Geweih ihres Lebenshirsches, aber tapezierte Wände wirst Du dort selten finden. Wobei ihnen eben auch die Trophäe zusteht, was an und für sich nicht verwerflich ist. Wieso soll er von einem guten Rehbock das Gehörn wegschmeißen, nachdem er lange angesessen, das Tier selbst aufgebrochen, aus der Decke geschlagen, zerwirkt und Küchenfertig gemacht hat? Er hat es ehrlicher verdient als die meisten Pseudotierschützer ihren Hamburger! Denn er hat bis zu den Hemdsärmeln im Blut gewühlt und sich selbige besudelt.

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                                      • Luki
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                                        • 18.02.2005
                                        • 105
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                                        #20
                                        Moin
                                        Du bist sehr voreingenommen. Ließ Dich mal zum Thema Luchs im Harz ein. Ein Musterbeispiel für falschen Artenschutz. Normalerweise müsste der Luchs im Harz schon wieder bejagt werden, da selbst die letzten Muffelwildbestände im Harz stärkstens dezimiert wurden vom Luchs. Rehwild ist inzwischen im Harz Seltenheit.
                                        Halte ich für völligen quatsch. "Muffelwildbestände" im eigentlichen Sinn gibt es in Deutschland nicht. Die Tiere wurden als waldschonende Beute anfang des 20sten Jahrhunderts, als es schon längst keine Raubtiere mehr gab, von Förstern ausgewildert. Insofern klar, das die Tierchen mit den eigentlich beheimateten Raubtieren nicht klarkommen, macht auch eigentlich nichts.
                                        Ich finde den Luchs herrlich, kann mich nicht an den Tieren sattsehen, ebenso der Dachs und die Füchse. Leider haben wir nur keine höhere Instanz mehr in den Wäldern, die auch hier als Regulativ eingreift.
                                        Welches größere Raubtier hat denn den Luchsbestand ernsthaft reguliert ?? Der Bestand an so großen Räubern wurde immer zum Großteil durch das Nahrungsangebot reguliert. Selbiges ist allerdings Jahrzehnte lang durch Hege und Pflege der grünen sowie eben durch magelnde Räuber unnatürlich hoch gewesen. Deswegen scheinen jetzt Rehe seltenheit zu haben.
                                        Luki

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