[DE] Burgenweg

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Marmotte
    Erfahren
    • 04.10.2006
    • 153
    • Privat

    • Meine Reisen

    [DE] Burgenweg

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Deutschland<br />Reisezeit: Ende April<br />Region/Kontinent: Mitteleuropa<br />

    OT: Ein bisschen verspätet zwar...
    Das lange Wochenende Anfang April, keine Termine, eine kleine Wanderung muss her mit einigen Steigungen, schließlich soll es ja im Sommer in die Alpen gehen.
    Alpine Verhältnisse? Klar, der Odenwald muss her!
    Bedingung für die Tour war: mehrtägige Wanderung, gut mit ÖPV zu erreichen. Von Langen bei Frankfurt aus der Odenwald. Karten gewälzt und schließlich auf den Burgenweg gestoßen, der vom Heidelberger Schloss oberhalb der Bergstraße entlang bis kurz vor Darmstadt führt.
    Knappe 60 km in drei Tagen, bis auf wenige Tagestouren unvorbereitet - tja
    Erster Tag: Heidelberg - Weinheim
    Mit dem Regionalzug von Langen nach Heidelberg, dann in Heidelberg mit dem Bus bis in die Altstadt (man gönnt sich ja sonst nix ) - den Aufstieg zum Schloss sparen wir uns für heute und verzehren statt dessen ein leckeres zweites Frühstück etwas abseits der Hauptstrasse. Über die alte Brücke (erste Sichtung des blauen B) den Philosophenweg hinauf: die erste Prüfung unserer Kondition bei strahlendem Sonnenschein. Mit einem schönen Ausblick auf die Altstadt werden wir belohnt, dann geht es "um die Ecke" in den Wald hinein.
    Der Burgenweg zieht sich etwas oberhalb der Bergstraße an den westlichen Hängen des Odenwalds entlang, bietet also immer wieder einen schönen Ausblick auf die Rheinebene (wow, die Industriegebiete von Ludwigshafen, Biblis ), führen dann auch wieder durch den Wald und teilweise auch über Straßen und durch Orte.
    Gegen Mittag erreichen wir ein erstes Beispiel der namengebenden Burgen bzw. Burgruinen, die Schauenburg oberhalb von Dossenheim. Eigentlich eine beschauliche Ruine, aber heute von reger Tätigkeit umgeben. Wir lassen uns auf einer Bank nieder und packen unsere Vorräte aus, da werden wir auch schon von einem älteren Herren über die Tätigkeiten aufgeklärt: Hier ist die Arbeitsgemeinschaft Schauenburg am Werk
    (http://www.schauenburg.de.vu/)
    die dafür sorgt, dass die Schauenburg weiter in begehbarem Zustand bleibt und keine Gefahr darstellt. Wir erfahren, dass regelmäßig irgendwelche Idioten die Bänke und frisch gepflanzte Bäume zerstören und dass die Denkmalschutzbehörde gar nicht einverstanden sei mit der Arbeit der Arbeitsgemeinschaft. Außerdem bekommen wir Brötchen und Würstchen angeboten von der Mittagsverpflegung. Da sagen wir nicht nein.
    So gestärkt geht es weiter bis zur Strahlenburg. Dort gibt es ein Burgrestaurant: Dessert! Allerdings - noch habe wir erst knapp die Hälfte unserer Etappe geschafft. Der Weg in Richtung Weinheim zieht sich, die Sonne brennt unbarmherzig auf unsere kleinen Köpfchen, der Rucksack zerrt an den Nackenmuskeln und die Füße dampfen trotz Smartwool. In Hohensachsen verlieren wir die Markierung, lustigerweise im Ort, weil dort offenbar die Leute sich nicht gerne Bs an die Hauswand oder den Gartenzaun pappen lassen. Die Vororte von Weinheim und ihre Asphaltpisten lassen mich bald verzweifeln. Mit letzter Kraft erreichen wir schließlich gegen 18.00 unsere Pension, die schon fast in Gorxheim liegt. Der Charme der frühen Sechziger umfängt uns, die Tür hat mal irgendwer eingetreten, die Dusche könnte auch als Sauna durchgehen und die Küche, in die wir im Vorübergehen einen Blick werfen können....
    Aber in Mannheim ist Maimesse und da war in der Herberge kaum noch Platz frei.

    Zweiter Tag: Weinheim - Bensheim-Auerbach
    Als wir aus Weinheim aufbrechen, hängt uns noch der Schnitzelgeruch in den Klamotten. Und Weinheim zieht sich auch nach Norden schier unglaublich hin. Der Tag verspricht heiß zu werden und mir sitzen jetzt noch die Asphaltkilometer von gestern in den Knochen. Aber keine Gnade, wir machen auch heute Meilen. Glauben wir. Nur teilweise führt der Burgenweg hier durch nette Gartenwege und manchmal gibt es auch ein wenig Schatten, aber leider nicht viel. Kurz vor Heppenheim erreichen wir Weinberge.


    Jetzt wird uns klar: das hier ist kein Frühling mehr, das ist Sommer! Wir wünschen uns in die Alpen - o.k. in eine kühle Vision von Alpen ohne die Steigungen und sind total aufgeraucht, als wir uns auf den Marktplatz von Heppenheim schleppen. Heimlich haben wir schon Plan B gefasst, als wir die Starkenburg das erste Mal erblickt hatten ("DA müssen wir RAUF???"). Wir essen in Heppenheim gut zu Mittag, schütten unglaubliche Mengen hausgemachten Eistee in uns hinein und schleppen uns dann zum Bahnhof, um dort eine Stunde im Schatten zu warten und dann zwei Halte weiter bis Bensheim-Auerbach zu fahren. Bis dann der Zug allerdings fährt, erleben wir noch einen spektakulären Auftritt der Bundespolizei mit, die jemanden davon überzeugen will, den Zug zu verlassen, der einen lautstarken Streit mit einem Schaffner führt, weil er durch das Fenster in den schon anfahrenden Zug gesprungen sei (!)
    Mit dem Hotel in Bensheim-Auerbach fahren wir etwas besser, obwohl Ruhetag ist und wir noch mal raus müssen, uns etwas Essbares suchen. Wir landen schließlich in einem Lokal mit österreichischen (!) Spezialitäten und pflegen abends unsere Blasen. Jawohl, Blasen.

    Dritter Tag: Bensheim-Auerbach - Seeheim-Jugenheim
    Puh, der dritte Tag. Konditionsmäßig stehen wir einigermaßen gut da, aber die Füße.... Trotz allem geht es erst einmal hinauf zum Schloss, das in Wahrheit eine Burg ist, eine sehr schöne noch dazu und völlig frei im Eintritt.

    Die Steigung des Weges, der aus dem Ort nach oben führt, ließ nicht zu wünschen übrig. Ab einem Parkplatz folgen wir dem "Comoden Weg", der sich wirklich ganz kommod rund um den Malchen / Melibocus schlängelt und kaum Steigungen aufweist, durch den Wald in Richtung Zwingenberg. Dort auch Burg, aber wir sind nicht mehr in Besichtigungslaune und streben nur noch dem Ende zu. Wir beschließen, in Seeheim-Jugenheim die Straßenbahn nach Darmstadt zu nehmen und von dort aus die S-Bahn zurück, nicht ohne einen Abstecher zum örtlichen Italiener.


    Fazit: Unsere Tourenplanung war wohl zu optimistisch. Aber so haben wir noch eine attraktive Etappe ausgespart für einen späteren Tagesausflug.
    Der Burgenweg selbst ist teilweise attraktiv, aber einige Teilstücke sind wenig zu empfehlen, da sie zu stark über Straßen oder asphaltierte Wege führen.
    Empfehlenswert ist der Anfang des Burgenweges von Heidelberg bis etwa Schriesheim, sowie der Teil von Heppenheim (so aus der Ferne beurteilt )bis Zwingenberg.
    Die Ausschilderung lässt an einigen Stellen zu wünschen übrig. Karten sollten daher mitgeführt werden. Unterwegs gibt es reichlich Übernachtungsmöglichkeiten und auch guten Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Strecke weist naturgemäß einiges an Steigungen auf.
    Mit Einschränkungen würden wir den Weg empfehlen, allerdings nicht unbedingt im Hochsommer.
    OT: So, jetzt habe ich die Fotos noch mal korrekt komprimiert und ein paar mehr reingestellt.
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 07.11.2011, 19:40. Grund: Reisecharakter eingestellt

  • Henningo
    Anfänger im Forum
    • 27.10.2006
    • 31

    • Meine Reisen

    #2
    Burgenweg....

    Den Burgenweg bin ich im September auch gegangen.
    Natürlich weiß man, daß Burgen auf Bergen liegen und der Weg dementsprechend Höhenmeter haben wird, aber alles in allem kann man sich den Weg sparen:
    Man scheint sich unschlüssig gewesen zu sein, für wen man den Weg anlegen will. Für Leute, die sich gerne Burgen und Ruinen anschauen? Das sind doch wohl eher Leute höheren Alters (mal von einigen wenigen Geschistudenten abgesehen...). Dafür ist der Burgenweg aber in keiner Weise geeignet, weil er extrem viele unglaublich steile Stellen aufweist (deutlich über 35%!) - der Burgenweg hat 3570 Höhenmeter bergan auf 80 km verteilt!
    Oder ist der Weg für sportliche, jüngere Wanderer? Fehlanzeige - ein Wanderer in meinem bescheidenen Alter will nicht größtenteils auf eine bebaute Rheinebene oder langweilige Weinberge glotzen.
    Erst die letzte Etappe Richtung Darmstadt-Eberstadt ist landschaftlich ganz ok.

    Alles in allem haben wir den Burgenweg als ziemlichen Reinfall erfahren: Viel zu viele Höhenmeter, die durch eine langweilige Landschaft führen (und der Kultur-Teil hauts dann auch nicht mehr raus).

    Allerdings kann man sich das Zelt sparen und in Schutzhütten schlafen. Wir haben außer dem kostenlosen Prospekt, den wir uns in Weinheim besorgt hatten, keine Karten, und hatten auch keine nötig.
    Signatur:
    Dies ist ein Text, der an jeden Beitrag von dir angehängt werden kann. Es besteht eine Limit von 255 Buchstaben.

    Kommentar


    • Hexe
      Fuchs
      • 01.08.2006
      • 1816

      • Meine Reisen

      #3
      Genial, wusste gar nicht das es einen solchen Burgenweg gibt...danke also für den Hinweis und den netten Bericht...

      Das werde ich mir mal vormerken...

      Grüßli Hexe
      Nach Fletchers Flugkrankheits-Index steht die Papageienkrankheit an fünfter Stelle des - am liebsten wäre ich tot - Indexes. Der höchste Grad der Krankheit wird vom Großen Seitenscheiteladler erlitten, der über drei Länder auf einmal reihern kann.
      - Terry Pratchett -

      Kommentar


      • Kletteraffe
        Anfänger im Forum
        • 31.03.2009
        • 29
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [DE] Burgenweg

        Hi, möchte nächste Woche den Burgenweg auch gehen. Laut Wanderführer vom OWK beginnt die Tour in der anderen Richtung als die beschreibung oben, d.h. von Darmstadt-Eberstadt aus. Wie ist eure einschätzung, kann man mit etwas sportlichem Ehrgeiz den Weg auch in 2 Tagen schaffen (täglich 8-11 Stunden) ?
        Laut OWK führer sind es 84km. d.h. rund 42 pro Tag. ist das machbar? Ich selbst wohne in Viernheim und würde in der Früh per Regio-Bahn nach Darmstadt trudeln. Abends würde ich mich per Auto abholen ( ) lassen und am nächsten Tag an gleicher Stelle wieder einsteigen. Von Heidelberg wäre der Heimweg dann per Regiotram (OEG) zu machen.

        LG Benny
        Wer den Durchfall hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen !!!

        Kommentar


        • TimB
          Erfahren
          • 14.10.2008
          • 436
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [DE] Burgenweg

          kommt wohl ganz auf deine Kondition an Kletteraffe.
          Hast du denn schonmal 42km an einem Tag inkl. Gepäck abgerissen?
          Denke der Burgenweg ist nicht soo anspruchsvoll und hat nur ein paar Höhenmeter zu bewältigen, deswegen liegt es wohl an dir, ob du 42km schaffst, denn unmöglich ist das ganz und garnicht!
          newkey.de || discovery earth
          tourenberichte, photos, etc.

          Kommentar


          • Kletteraffe
            Anfänger im Forum
            • 31.03.2009
            • 29
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [DE] Burgenweg

            Hi,
            42km hab ich ehrlich gesagt wahrscheinlich noch nicht abgerissen. ich war aber andererseits noch nie so richtig fertig, sondern eher der weg bin bislang nur tageswanderungen gegangen. Ich denke ich werde es austesten. Deiner äußerung zu folge sind 42 km aber nicht gerade alltäglich. Na dann nehm ich mir mal ein Handtuch mit
            Wer den Durchfall hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen !!!

            Kommentar


            • Kletteraffe
              Anfänger im Forum
              • 31.03.2009
              • 29
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [DE] Burgenweg

              Hi, ich habs jetzt geschafft - fast! Also an 2Tagen war wohl zu optimistisch. Am ersten Tag hab ich es von DA Eberstadt bis Heppenheim geschafft. Allerdings musste ich da erst einmal abbrechen, da mein Körper nicht an allen Stellen so grundsolide gebaut ist wie ich zunächst dachte: Sonnenbrand (ich hatte nicht mit soviel gutem Wetter gerechnet), Wolf an den Oberschenkeln, Fußschmerzen (aber keine Blasen) und zudem kein Wasser mehr im Gepäck. Nach ein zwei Erholungstagen hab ich dann die nächste Etappe von Heppenheim nach Schrießheim in Angriff genommen. Diesmal frei von wehleiden. Jetzt bleibt nur noch die kurze Strecke nach Heidelberg offen, die ich an einem Sonntag mittag runterreißen werde.
              Zum Weg kann ich Sagen, sehr Abwechslungsreich aber auch recht anstrengend, trotzdem in unserer Region absoluter Spitzenkandidat.
              An manchen Burgen bin ich vorbeigelaufen und musste nochmal kehrt machen, da der Burgenweg nicht explizit auf die Burg führt, sondern meist daran vorbei.
              Dank eines GPS Tracks den ich im Netz gefunden hab war auch das auffinden des Weges kein Problem.

              LG Benny
              Wer den Durchfall hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen !!!

              Kommentar

              Lädt...
              X