Backcountryski mit fester Fellsteigzone?!?

[stefanJ]

Es gibt ja NoWax und Wax Ski.
War am WE bei Globetrotter in FFM und habe da was gesehen, was ich ja echt interessant fand: Da war auf einem NoWax Ski in der Steigzone ein kleines Stück Fell aufgeklebt (richtig geklebt). Damit hat man sicherlich Nachteile in der Gleitphase hat aber vmtl. besseren Grip, wenn man schwere Pulka ziehen muss oder so. Ich war noch nie mit einem Wachsski unterwegs, wie schnell zieht man das komplette Wachs ab, ob reicht es wenn man immer wieder so nach 20 km kalt Steigwachs draufkorkt? Wäre das eine Alternative, wenn man 2 Woche unterwegs wäre?
Hat das jemand von euch??? Meinungen?!? Rücksichtsvoll bitte! Näher mich erst langsam dem Wachsski :-)

Der Verkäufer meinte er war damit am Südpol :-o und hat das genommen, weil er nicht immer wachsen wollte.

Stefan

[Christine M]

Hallo Stefan,

das ist als hoffentlich hilfreicher Hinweis gemeint: Das Thema Wachs gegen Schuppen hatten wir schon häufiger, zuletzt in diesem Thread (auf Seite 2): Skiausrüstung Abisko NP. Ich persönlich bevorzuge für Touren Schuppenski, da es einfacher und bequemer ist. Man hat weniger Arbeit, muss kein zusätzliches Wachs mitschleppen und riskiert nicht, daß die Ski bei größeren Temperaturschwankungen einmal völlig verwachst sein können. Von der Erfahrung mit meinen Loipenski (Wachs-Ski) her würde ich sagen, daß man bei einer soliden Grundlage ("aufgebügeltes" Basiswachs) ca. ein bis zwei Mal pro Tag unterwegs nachwachsen muss. Das hängt natürlich auch sehr vom Untergrund ab.

Die Ski mit dem aufgeklebten Fell in der Mitte kenne ich nicht, insofern kann ich hier nur theoretische Vermutungen anstellen. Mir scheint das für einen normalen Nutzer nicht so sehr vorteilhaft zu sein. In ebenem Gelände oder wenn es leicht abwärts geht, dürfte das Fell vermutlich bremsen. Bei einem normalen Ski hast du immer noch die Option, bei Bedarf Felle aufzuziehen - das ist ein Aufwand von ca. 5 bis maximal 10 Minuten. Diese decken dann (fast) den gesamten Ski ab und man hat wirklich einen deutlich besseren Halt. Den man meiner Meinung nach aber auch mit Pulka erst bei Anstiegen braucht (im oben verlinkten Thread und einigen anderen wirst du lesen, daß andere dies anders beurteilen). Das kleine Stück Fell in der Steigzone könnte möglicherweise weniger effektiv sein - nur eine Überlegung, wirklich beurteilen kann ich es mangels Kenntnis des Skis nicht. In diesem Fall zusätzlich normale Felle zu verwenden, könnte aber schwierig sein, weil diese dann ja über das vorhandene Fell geklebt werden müssten - möglicherweise mag es das nicht.

Christine

[stefanJ]

Ich habe den Thread schon mal gelesen. Aber das mit dem Fell in der Steigzone war mir völlig neu, und da es von jemand kam, der schon einiges mehr gemacht hat wie ich, dachte ich mir, dass der schon weiss was er macht. Wenn man am Südpol unterwegs ist und nicht immer nachwachsen will, ist das sicher clever, warum er aber keinen NoWax Ski genommen hat verstehe ich nicht.

[Carsten010]

Hallo zusammen,

interessant wäre jetzt natürlich echt mal gewesen, wenn Du auf
das Fabrikat geachtet hättest.

Vom Hörensagen kenne ich sowas eigentlich nur von BC-Skiern der
norwegischen Firma Asnes. Allerdings sind die teuer und meines
Wissens schwer zubekommen.

CU

Carsten010

[stefanJ]

Madshus Glittertind. Waren aber so gemacht: Altes Kunstfell genommen, den Kleber grossteils abgekratzt und vermutlich mit 2 Komponenten Kleber draufgeklebt. So maximal 1-2mm mehr an Stärke.

Stefan

[derMac]

Madshus Glittertind. Waren aber so gemacht: Altes Kunstfell genommen, den Kleber grossteils abgekratzt und vermutlich mit 2 Komponenten Kleber draufgeklebt.

Und das hält auf eisigem Untergrund?

Mac

[Schoolmann]

ähnliches System gibt es jedenfalls auch von Asnes Ski mit einklickbaren Kurzfellen
http://www.asnes.com/Category.aspx?cat=2

und Madshus

http://www.iceolutions.de/templates/...43&article=311

[Nicht übertreiben]

Das wird bei vielen Expeditionen gemacht - oftmals wird sogar ein bisschen vom Belag raus gefräst um das Fell wirklich wie eine Steigzone nur im Belastungsfall mit dem Schnee in Kontakt zu bringen.

Bei langen ebenen oder nur wenig geneigten Strecken ist das denke ich eine gute Option (ich hab´s auch noch nicht getestet), bei steilen Anstiegen bietet es aber zu wenig Halt (da ist manchmal ein Vollfell schon grenzwertig).

Für europäische Gefielde, wo es viel auf und ab gehen kann also nicht die erste Wahl, für den Südpol oder das grönländische Inlandeis aber bestimmt super.

[Roene]

Das mit den versenkten Fellen im Mittelbereich der Ski hatte ein Bekannter von mir 2001 vor einer Grönlandexpedition mal getestet. Allerdings war er nicht so zufrieden damit, da es Probleme mit Stollen und Vereisen gab. Für die Expedition haben sie dann Schuppenski plus extra Felle für den Fall der Fälle genommen.

Gruß, René.

[marcus]

Es gibt ja NoWax und Wax Ski.
War am WE bei Globetrotter in FFM ....

Der Verkäufer meinte er war damit am Südpol :-o und hat das genommen, weil er nicht immer wachsen wollte.

Stefan

das war dann sicherlich der gleiche verkäufer, der mir letztes jahr einen fischer backcountry ski verkauft hat und meinte, ich bräuchte mit 180cm größe und rund 60kg körpergewicht einen 215cm langen ski.
unerfahren und dem "experten" glaubend, aber die wahnung eines freundes im hinterkopf (nicht zu lang, lieber etwas kürzer, nimm nen 185cm ski) entschied ich mich für ein mittelding, den 195cm.

Resultat: selbst diesen ski bekam ich mit meinem zu geringen gewicht nicht auf die schuppenfläche durchgedrückt, klasse....tour war für n ar****

und ich glaube wir meinen beide den gleichen verkäufer....

[Roene]

Zur Skilänge:

Ich habe von Fischer den Ski OUTBOUND CROWN der sBound-Serie in 179 cm. Bin selber 193 cm und wiege 75kg und komme mit der Skilänge super zurecht, auch mit 30 kg Rucksack und lockerem Tiefschnee.

Gruß, René.

[derMac]

Ich habe von Fischer den Ski OUTBOUND CROWN der sBound-Serie in 179 cm. Bin selber 193 cm und wiege 75kg und komme mit der Skilänge super zurecht, auch mit 30 kg Rucksack und lockerem Tiefschnee.

Man kann Ski nicht einfach so vergleichen. Das hängt alles auch von der Breite und der Vorspannung ab. Das mit der Vorspannung testet man idealerweise im Laden, wenn das absolut nicht geht nach Herstellerempfehlung richten. Die Auflagefläche wiederum bestimmt, wie gut der Ski trägt. Also kurz und breit oder lang und schmal. Auflagefläche und Vorspannung sind 2 verschiedene Sachen die nicht direkt etwas miteinander zu tun haben. Aber beide sollte man nach Gewicht wählen, nicht nach Körpergröße. Wenn man mit langen Ski nicht zurecht kommt sollte man Skifahren lernen oder kürzere und breitere nehmen.

Aber wenn du mit dem Ski und über 100 kg Gesamtgewicht noch nicht richtig tief eingesunken bist, war der Schnee nicht wirklich weich.

Mac

[Roene]

@ Mac

Dass man die Ski nicht so einfach miteinander vergleichen kann, ist mir klar, deshalb habe ich ja auch das Modell und mein Gewicht genannt.

Zum Schnee, es war ein halber Meter Neuschnee, der die zwei Tage vorher gefallen war. Klar bin ich eingesunken, aber nicht so, dass ich es als hinderlich oder unangenehm empfunden hätte. Wenn der Schnee sehr locker ist, schiebt man ihn ja einfach vor sich her und merkt ihn kaum.

Gruß, René.

[Rajiv]

Vor vielen Jahren(ca. 1991 oder 1992) hat mal ein Münchner Bürger ein paar Langlaufski aussortiert(so sind wir zu den Dingern gekommen), die in der Steigzone zwei Längsrillen eingefräßt hatten und in diesen ca. 25cm langen Rillen waren Kunsthaarfelle eingeklebt; jeder dieser zwei(je Brett) Rillen/Felle war vielleicht 5mm oder 8mm breit.
Im normalen Langlaufeinsatz waren die nicht sonderlich praktisch, weil wachsen ließen die sich nicht(bzw. es ginge nur sehr besch...) und allein diese Fellstreifen waren als Steighilfe in mitteleurop. Langlaufgebieten völlig unzureichend.

Werde mal auf dem Boden nachsehen gehen, ob diese Dinger noch im Bestand sind(vor zwei Jahren waren sie es noch, aber mittlerweile haben wir viel unnützes Zeug weggegeben). Kann mich weder an Hersteller noch an Bindungssystem(kein Rottefella, dies weiß ich genau) erinnern.

Rajiv

[Rajiv]

Habe gerade nachgesehen.

Es sind Kneissl "Touring" und die zwei Fellstreifen sind jeweils 9mm breit und 550mm lang.
Die Bretter scheinen für Einsatz bei Eis bzw. vereister Spur gedacht gewesen zu sein. Aber perfekt funktioniert hat das nicht, jedoch wäre es möglich, daß es besser als alle anderen Systeme(also Wachs-Ski bzw. Schuppenski) war bei solch speziellen "Schnee"-Verhältnissen.

Habe selber diese Dinger nicht bei extremen Bedingungen ausprobiert.

Rajiv